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Mittwoch, 25. März 2015

Verkündigung des Herrn: Maria ist erhöht um Jesu willen

Maria ist erhöht um Jesu willen. Es war geziemend, dass sie als Geschöpf, wenngleich das erste unter den Geschöpfen, eine dienende Aufgabe haben sollte. Gleich anderen ist auch sie in die Welt gekommen, ein Werk zu tun; sie hatte eine Mission zu erfüllen; ihre Gnade und ihre Herrlichkeit sind ihr nicht für sie selbst gegeben, sondern um ihres Schöpfers willen.

Sie war mit der Obhut der Inkarnation betraut: das ist das Amt, das für sie bestimmt war; "eine Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und seinen Namen wird man Emmanuel nennen" (Is 7,14).

Wie sie einst auf Erden lebte und die persönliche Hüterin des göttlichen Kindes war, wie sie Ihn in ihrem Schoße trug, Ihn in ihre Arme schloss und an ihrer Brust nährte, so müssen auch heute bis hin zur letzten Stunde der Kirche ihre Herrlichkeiten und die ihr gezollte Verehrung den rechten Glauben an Ihn als Mensch und Gott verkünden und genau bestimmen.

Jede Kirche, die ihr (Maria) geweiht, jeder Altar, der zu ihrer Verehrung errichtet wird, jedes Bild, das sie darstellt, jede Litanei, die zu ihrem Lobpreis gebetet wird, jedes 'Gegrüßt seist Du Maria', das ihr Andenken weiterträgt: das alles hat uns lediglich daran zu erinnern, dass da Einer ist, der, obwohl von Ewigkeit her der der Höchstgebenedeite, um der Sünder willen "nicht vor dem Schoße der Jungfrau zurückschreckte" (Te Deum).

So ist sie (Maria) in der Sprache der Kirche ein 'turris Davidica', "der Turm Davids": der hohe und starke Festungsturm des Königs des wahren Israel; deshalb redet auch die Kirche sie in der Antiphon an mit den Worten: "Du hast alle Irrlehren in der ganzen Welt allein zunichte gemacht!"


John Henry Kardinal Newman: Die Herrlichkeiten Mariens um ihres Sohnes willen, 17. Vortrag; aus: John Henry Newman, Predigten, Band 11, S. 394f; Sarto Verlag Stuttgart AD 2002 (Reprint  der Ausgabe von 1964 des Schwabenverlages Stuttgart)


Kirchenväter über die Menschwerdung Gottes:
(1) (2) (3) (4) (5) (6)

Die vier Mariendogmen der katholischen Kirche




Sonntag, 11. Mai 2014

Maiandacht 11. Tag - Ave Maria - Gottes Gnadenruf an Maria


 
Gebenedeit und verehrungswürdig bist du, Jungfrau Maria,
ohne Makel der Reinheit warst du erfunden;
erfunden als Mutter des Heilandes.
Jungfrau, Gottesmutter, er, den der ganze Erdkreis nicht erfasst,
hat, Mensch geworden, in deinem Schoß geruht. 
(Graduale Marienmesse)


In einem heiligen Jugendleben wirkte Maria mit der Gnade; in vollkommener Hingabe schenkte sie Gott all ihre natürlichen, geistigen und leiblichen Kräfte. So erzeigte sie sich würdig der großen Gnadenvorzüge, mit denen Gott sie ausgestattet hatte bei ihrem Eintritt ins Leben. Ob dieses Zusammenwirkens von natürlich menschlichen Kräften und der göttlichen Gnade ist Maria herangereift, den größten und höchsten Gnadenruf zu vernehmen, wie er nie wunderbarer einem Menschen zuteil wurde.

Sie ist aber auch herangereift, auf diesen Gnadenruf eine Antwort zu geben, so wunderbar und groß, dass nie wieder ein Mensch so vollkommen dem Gnadenruf Gottes entsprochen hat. Wir hören den Gnadenruf, wir lauschen auf die Antwort:

Als die Zeit gekommen war, da Gottes Sohn Mensch werden sollte, sandte Gott den Erzengel Gabriel nach Nazareth zur Jungfrau Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sprach: "Gegrüßet seist du, voll der Gnaden, der Herr ist mit dir." Sie erschrak über diese Rede und dachte nach, was dieser Gruß wohl bedeute. Wie soll eine zarte Seele nicht erschrecken, bei diesem Gruß aus dem Munde eines solchen Boten? Aber trotz ihres Erschreckens bleibt Maria besonnen; sie überlegt und denkt nach, was der Gruß wohl bedeute.

Der Engel antwortet auf ihr Erschrecken und auf ihre inneren Gedanken. Er ist der Bote Gottes und muss ihr Gottes Botschaft, Gottes Gnadenruf überbringen. Er sprach zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria. Du hast Gnade gefunden bei Gott. Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben; er wird in Ewigkeit über das Haus Jakob herrschen, und seines Reiches wird kein Ende sein."

Von Neuem muss Maria überlegen. Sie hat sich ganz Gott geweiht; in reinster, unversehrtester Jungfräulichkeit will sie ihm dienen. Sie sieht noch nicht, wie es möglich sein kann, ihre gelobte Jungfräulichkeit zu wahren und doch diesen Auftrag Gottes, der ihr jetzt zuteil wird, zu erfüllen. Gottes Gnade hat sie zum jungfräulichen Leben berufen; wie kann derselbe Gott ihr jetzt die Mutterwürde übertragen?

In kindlicher Einfachheit und Schlichtheit fragt Maria den Engel: "Wie soll das geschehen, da ich kleinen Mann erkenne?" Der Engel gab ihr zur Antwort: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das aus dir geboren wird, Sohn Gottes heißen... Bei Gott ist kein Ding unmöglich."

Nun kann Maria keine Bedenken mehr haben, dass Gott sie ruft und zur Mutter des Erlösers bestimmt. Darin wird die vollkommene Erfüllung ihrer Jugendweihe bestehen. So ist die Mutterwürde eingeordnet in die Weihe ihres Lebens. Noch mehr als bisher, noch auf höhere Weise wird sie sich ganz dem Wirken des Heiligen Geistes zur Verfügung stellen müssen. Maria hört den Gnadenruf; erfüllt ist die Zeit, auf die sie und alle Menschen des Alten Bundes geharrt haben. Nun soll es nur noch von ihr abhängen, dass der Welt das Heil geschenkt wird. Für Maria gibt es kein Überlegen mehr.

Demütiger und einfacher hat wohl nie ein Mensch zu Gott sprechen können, als Maria es jetzt tut, da sie zur Antwort gibt: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort."

Wenn die Welt gewusst hätte, was in diesem Augenblick vor sich ging, sie hätte aufgeatmet, hätte mit eingestimmt in das Jubilieren der Engel und Himmelschöre.

Das größte Wunder ist geschehen: Das Wort ist Fleisch geworden. Gottes Sohn zieht ein in seine menschliche Wohnstatt.

Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus.

Wir beten ein Ave Maria und danken der lieben Gottesmutter, dass sie Mutter unseres Erlösers werden wollte:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Öffnet eure Tore, ihr Fürsten,
hoch wölbet euch, ihr ewigen Pforten!
Einziehen will der König der Herrlichkeit -
ja, der König der Herrlichkeit!
(Graduale der Marienmesse im Advent)


Gebet:
O Gott! Dein heiliger Engel hat der Jungfrau Maria den Gruß gebracht; denn aus ihrem reinen Schoße sollte dein Wort die menschliche Natur annehmen. Wir glauben freudig an das große Wunder, dass deine Allmacht gewirkt, und danken dir von Herzen. Demütig bitten wir auch, du wollest uns in diesem Glauben stärken und auf die Fürsprache der Mutter Gottes uns immer im Leben deine Hilfe gewähren. Durch denselben Christus, unsern Herrn. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 37-39 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)




Mittwoch, 30. April 2014

Katharina von Siena: Lobpreis an Maria

Gebet der hl. Katharina von Siena

O Maria, du Tempel der Dreieinigkeit!
O Maria, du Trägerin des Feuers!
O Maria, du Überbringerin der Barmherzigkeit!
O Maria, du Erzeugerin der gebenedeiten Frucht!
O Maria, du Miterlöserin des Menschengeschlechtes!
Denn da dein Fleisch im Worte gelitten hat für die Erlösung der Welt, erlöste uns Christus zwar durch sein Leiden, du aber durch das Mitleiden deines Leibes und deiner Seele.
O Maria, du Meer des Friedens!
O Maria, du Spenderin des Friedens!
O Maria, du fruchtbare Erde!
Du, Maria, bist der neue Stamm, der uns die wohlriechende Blume, das Wort, den eingeborenen Sohn Gottes geschenkt hat. In dich, o fruchtbares Erdreich, wurde dieses Wort gesät. Du bist die Erde, und du bist der Stamm.
O Maria du Feuerherd!
Du trugst verborgenes, verhülltes Feuer unter der Asche deiner Menschheit.
O Maria, du Gefäß der Demut!

Dich hat der Vater mit ganz besonderer Liebe an sich gefesselt. In dir erglänzte und erstrahlte das Licht wahrer Erkenntnis, das dich über dich hinaus erhoben hat, um dem ewigen Vater zu gefallen. Durch dieses Licht und durch das Feuer deiner Liebe und die Salbung deiner Demut hast du die Gottheit an dich gezogen und sie in dich hinabsteigen lassen, obwohl sie durch das glühende Feuer ihrer unbegreiflichen Liebe schon gedrängt war, zu uns zu kommen.

Dank diesem Lichte, o Maria, bist du nicht unvorsichtig, sondern klug gewesen. Aus Klugheit wolltest du vom Engel wissen, wie das geschehen kann, was er dir kündete. Wusstest du also nicht, dass beim allmächtigen Gott dies möglich war? Ganz zweifellos. Doch warum sagtest du: "Ich erkenne keinen Mann?" (Lk 1,34). Es fehlt dir zwar nicht an Glauben; doch du in deiner tiefen Demut erkanntest du deine Unwürdigkeit. Du zweifeltest keineswegs, dass dies bei Gott nicht unmöglich war.

O Maria! Hat dich das Wort des Engels etwa geängstigt und verwirrt? Im Lichte Gottes betrachtet, scheint es nicht, dass du aus Furcht verwirrt wurdest, obgleich deine Haltung Staunen und Bestürzung zeigte. Worüber wundertest du dich also? Über die große Güte Gottes, die du erlebtest. Als du dich selbst betrachtetest und dich so großer Gnade für unwürdig hieltest, wurdest du bestürzt. Der Vergleich zwischen deiner Unwürdigkeit und Schwäche und der unaussprechlichen Gnade Gottes rief dein Erstaunen hervor. In deiner klugen Antwort zeigte sich deine tiefe Demut.

Du warst also ohne Furcht, aber voll Bewunderung für die unermessliche Güte und Liebe Gottes in anbetracht der begrenzten Niedrigkeit deiner Tugend.

Du bist, o Maria, ein Buch geworden, in das für uns eine Lebensregel eingeschrieben ist. In dir wurde die Weisheit des ewigen Vaters sichtbar. In dir offenbarte sich die Macht und Freiheit des Menschen. Ich behaupte auch, dass sich in dir die Würde des Menschen zeigte. Denn wenn ich dich betrachte, Maria, erkenne ich, dass der Heilige Geist mit eigener Hand die Dreieinigkeit in dich geschrieben hat, indem er aus dir das Fleisch gewordene Wort, den eingeborenen Sohn Gottes, bildete. Er hat in dich die Weisheit des Vaters niedergelegt, das Wort selbst. Er hat dir die Macht eingeprägt, die allein dieses großes Glaubensgeheimnis verwirklichen konnte.

Er hat dir endlich auch die Milde seines Heiligen Geistes eingehaucht, da ein solches Geheimnis nur aus Gnade und göttlicher Barmherzigkeit geplant und vollendet werden konnte.



aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 151ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)


Dienstag, 25. März 2014

Dank, o Vater, Deiner Gnade, Deiner Liebe, Deiner Macht!



Heute ist der Tag, Gott dankzusagen, denn heute hat er uns den Erlöser gesandt. Durch die Botschaft des Engels hat er in Maria der Menschheit verkündet, dass sein Wort im Schoße der Jungfrau  Fleisch annehmen und aus ihr geboren werden wird: Wahrer Gott und wahrer Mensch, eines Wesens mit dem Vater, Gottes Sohn, unser Osterlamm, das all unsere Schuld auf sich genommen hat, damit wir frei werden von aller Schuld und zur Auferstehung gelangen können, Jesus, der Chistus, unser Herr!


Dank, o Vater, Deiner Gnade,
Deiner Liebe, Deiner Macht,
Daß Du von des Sünders Pfade
Uns so nah zu Dir gebracht!
"Abba, Vater!" stammeln Kinder,
"Abba!" die erlösten Sünder.
Dein Geist zeugt mit unserm Geist,
Daß Du "Abba, Vater" heißt.
*
Fern von Dir, mit Fluch beladen,
Lagen wir in Sündennacht.
Christi Blut hat uns aus Gnaden
Deinem Herzen nah gebracht.
Du hast in dem Sohn gegeben
Uns Erlösung, ew'ges Leben.
O wir danken Dir dafür,
Abba, Vater! Preis sei Dir!


Text nach Julius Anton von Poseck 1816-1896, 


+      +      +


Papst Franziskus in seiner heutigen Ansprache bei der Messfeier zum Fest der Verkündigung des Herrn im Gästehaus Santa Martha:
„Heute können wir den Vater umarmen, der dank des Blutes seines Sohnes ein Mensch wie wir geworden ist um uns zu retten. Dieser Vater, der jeden Tag auf uns wartet... Blicken wir auf das Bild von Eva und Adam, blicken wir auf das Bild von Maria und Jesus. Und sagen wir dann: ‚Danke. danke, Herr, denn heute sagst du uns, dass du uns das Heil geschenkt hast’. Heute ist ein Tag, um dem Herrn Dank zu sagen!“ (Quelle news.va)

Foto: Mariä Verkündigung (Verkündigung des Herrn); Seitenflügel des Marienaltars in der Pfarrkirche St. Vincentius (Detail), Dinslaken; FW

Fest der Verkündigung der Menschwerdung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus



Lesung zum Fest Mariä Verkündigung:
In jenen Tagen sprach der Herr zu Achaz: Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe. Achaz antwortete: Ich will um nichts bitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen. Da sagte Jesaja: Hört her, ihr vom Haus David! Genügt es euch nicht, Menschen zu belästigen? Müßt ihr auch noch meinen Gott belästigen? Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben. Er wird Butter und Honig essen bis zu der Zeit, in der er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen. 


Freitag, 13. Dezember 2013

Gebet für den Papst und die Nächsten

Fortsetzung (Teil 4) des Gebetes der hl. Katharina von Siena zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes (Mariä Verkündigung):


Zu dir nehme ich meine Zuflucht, Maria.
 
Dir bringe ich mein Gebet für die süße Braut deines vielgeliebten Sohnes und für seinen Stellvertreter auf Erden dar. Wende ihm das nötige Licht zu, um mit Klugheit die wirksamste Art und Weise für die Erneuerung der heiligen Kirche zu erkennen. Lass auch sein Volk mit ihm vereint bleiben und im Herzen mit ihm übereinstimmen, damit es sich niemals gegen sein Oberhaupt auflehnt! Mir scheint, ewiger Gott, dass du aus ihm einen Amboss gemacht hast, auf den jeder mit Wort und Tat, soweit er nur kann, einhämmert.

Weiter bitte ich dich für jene, für die ich besondere Vorliebe hege, und die du mir nach meinem Verlangen anvertraut hast. Entflamme ihr Herz und lasse seine Glut nicht erkalten, sondern entzünde und durchglühe es in der Liebe zu dir und zum Nächsten! Mögen sie so zur Zeit der Prüfung wohl versehen sein für sich und andere!

Ich bitte dich für die, die du mir gegeben hast, obwohl ich sie niemals zum Guten, sondern nur zum Bösen führte. Anstatt für sie ein Spiegel aller Tugenden zu sein, habe ich ihnen das Beispiel grenzenloser Nachlässigkeit gegeben. Doch heute bitte ich kühn; denn es ist der Tag der Gnade. Ich weiß, o Maria, dass dir nichts verweigert werden kann. O Maria, heute hat dein Erdreich für uns den Heiland hervorsprießen lassen.

Gesündigt habe  ich, o Herr; erbarme dich meiner!

Süßeste unaussprechliche Liebe! O Maria, du bist gebenedeit unter allen Weibern für alle Zeit. Heute hast du uns von deinem Besten gegeben. Heute hat sich die Gottheit mit unserer Menschheit vereint und einverleibt, und so innig, dass weder der Tod noch unsere Undankbarkeit sie künftig trennen kann.

Immer blieb die Gottheit vereint, im Grabe mit dem Leibe Christi und in der Unterwelt mit seiner Seele und zugleich mit Leib und Seele im auferstandenen Christus. So eng und innig ist diese Vereinigung, dass, selbst wenn sie niemals unterbrochen wäre, sie ewig unauflöslich bliebe. So geschehe es!


aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 153ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)


Teil 1, Teil 2 und Teil 3 des Gebetes



Donnerstag, 12. Dezember 2013

Die Macht und Freiheit des Menschen: Gott hat uns ohne uns erschaffen, doch er befreit uns nicht ohne uns


Fortsetzung (Teil 3) des Gebetes der hl. Katharina von Siena zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes (Mariä Verkündigung):

O Maria, schau dieses Wort, wie es dir anvertraut wird und dir einwohnt! Trotzdem bleibt es nicht vom Vater getrennt, so wie auch das Wort, das der Mensch im Geiste bildet, keineswegs aufhört, im Innern zu sein, obgleich es nach außen anderen mitgeteilt wird. Darin zeigt sich die Würde des Menschen, für den Gott so viele große Dinge getan hat.

In dir, o Maria, zeigt sich die Macht und Freiheit des Menschen. Nach der Beratschlagung des erhabenen göttlichen Ratschlusses wurde der Engel zu dir gesandt, um dir das Geheimnis des göttlichen Ratschlusses zu verkünden und deine Zustimmung einzuholen. Der Sohn Gottes stieg nicht eher in deinen Schoß herab, bevor du nicht mit deinem Willen zugestimmt hattest. Er wartete an der Pforte deines Willens, ob du ihm öffnen würdest, wenn er zu dir kommen wollte. 

Er wäre dort nicht eingetreten, wenn du ihm nicht geöffnet hättest, als du sprachst: "Sieh, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Worte" (Luk 1,38). Hier zeigt sich offen Macht und Freiheit des Willens, ohne den weder Gutes noch Böses zustande kommen kann. Weder ein Teufel noch ein Geschöpf kann ihn zur Todsünde zwingen, wenn er nicht will, wie auch niemand ihn nötigen kann, das Unvollkommenere zu tun, wenn er sich weigert. 

Der Wille des Menschen ist also frei, da niemand ihn weder zum Guten noch zum Bösen ohne seine Zustimmung zwingen kann.

O Maria! Die ewige Gottheit klopfte an deine Pforte. Wenn du ihr nicht die Türe deines Willens geöffnet hättest, wäre Gott nicht in dir Mensch geworden. Schäme dich also, meine Seele, wenn du siehst, wie Gott in Maria einen Bund mit dir geschlossen hat. Heute zeigt er dir, wie du nicht ohne dich gerettet wirst, wenn er dich auch ohne dich erschaffen hat. Denn heute klopft er an die Tür des Willens Mariens und erwartet, dass sie ihm öffnet.

O Maria, meine süßeste Liebe!
In dich hat sich das Wort eingeprägt, das uns die Lehre des Lebens gab. Du bist die Tafel, in die er diese Lehre eingrub.

Wie ich sehe, war dieses Wort, kaum, dass es in dich eingeschrieben war, nicht ohne heilige Begierde nach dem Kreuze. Kaum war es in dir empfangen, so wurde es schon von dem Verlangen ergriffen,  für das Heil des Menschen zu sterben, für den es in dir Fleisch annahm. Daher war es ein Kreuz für ihn, dieses Verlangen so lange Zeit zu tragen, weil er gewünscht hätte, es gleich verwirklicht zu sehen.


aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 151ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)


Teil 1, Teil 2 und Teil 4 des Gebetes



Weiteres zur und von der hl. Katharina von Siena:



Mittwoch, 11. Dezember 2013

Gebet der hl. Katharina von Siena - Betrachtung über die Menschwerdung Gottes


O Maria, Maria du Tempel der Dreieinigkeit!
O Maria, du Trägerin des Feuers!
O Maria, du Überträgerin der Barmherzigkeit!
O Maria, du Erzeugerin der gebenedeiten Frucht!
O Maria, du Miterlöserin des Menschengeschlechtes!

Denn da dein Fleisch im Worte gelitten hat für die Erlösung der Welt, erlöste uns Christus zwar durch sein Leiden, du aber durch das Mitleiden deines Leibes und deiner Seele.

O Maria, du Meer des Friedens!
O Maria, du Spenderin des Friedens!
O Maria, du fruchtbare Erde!
Du Maria, bist der neue Stamm, der uns die wohlriechende Blume, das Wort, den eingeborenen Sohn Gottes geschenkt hat. In dich, o fruchtbares Erdreich, wurde dieses Wort gesät. Du bist die Erde und du bist der Stamm.

O Maria, du Feuerherd!
Du trugst verborgenes, verhülltes Feuer unter der Asche deiner Menschheit.

O Maria, du Gefäß der Demut!
Dich hat der Vater mit ganz besonderer Liebe an sich gefesselt. In dir erglänzte und erstrahlte das Licht wahrer Erkenntnis, das dich über dich hinaus erhoben hat, um dem ewigen Vater zu gefallen. Durch dieses Licht und durch das Feuer deiner Liebe und die Salbung deiner Demut hast du die Gottheit an dich gezogen und sie in dich hinabsteigen lassen, obwohl sie durch das glühende Feuer ihrer unbegreiflichen Liebe schon gedrängt war, zu uns zu kommen.

Dank diesem Lichte, o Maria, bist du nicht unvorsichtig, sondern klug gewesen. Aus Klugheit wolltest du vom Engel wissen, wie das geschehen kann, was er dir kündete. Wusstest du also nicht, dass beim allmächtigen Gott dies möglich war? Ganz zweifellos. Doch warum sagtest du: "Ich erkenne keinen Mann?" (Luk 1,34). Es fehlte dir zwar nicht an Glauben, doch du in deiner tiefen Demut erkanntest deine Unwürdigkeit. Du zweifelest keineswegs, dass dies bei Gott nicht unmöglich war.

O Maria! Hat dich das Wort des Engels etwa geängstigt und verwirrt? Im Lichte Gottes betrachtet, scheint es nicht, als ob du aus Furcht verwirrt wurdest, obgleich deine Haltung Staunen und Bestürzung zeigte. Worüber wundertest du dich also? Über die große Güte Gottes, die du erlebtest. Als du dich selbst betrachtetest und dich so großer Gnade für unwürdig hieltest, wurdest du bestürzt. Der Vergleich zwischen deiner Unwürdigkeit und Schwäche und der unaussprechlichen Gnade Gottes rief dein Erstaunen hervor.

In deiner klugen Antwort zeigte sich deine tiefe Demut. Du warst also ohne Furcht, aber voll Bewunderung für die unermessliche Güte und Liebe Gottes in anbetracht der begrenzten Niedrigkeit deiner Tugend.

Du bist, o Maria, ein Buch geworden, in das für uns eine Lebensregel eingeschrieben ist. In dir wurde die Weisheit des ewigen Vaters sichtbar. In dir offenbarte sich die Macht und Freiheit des Menschen. Ich behaupte auch, dass sich in dir dir Würde des Menschen zeigte. Denn wenn ich dich betrachte, Maria, erkenne ich, dass der Heilige Geist mit eigener Hand die Dreieinigkeit in dich geschrieben hat, indem er aus dir das Fleisch gewordene Wort, den eingeborenen Sohn Gottes bildete.

Er hat in dich die Weisheit des Vaters niedergelegt, das Wort selbst. Er hat dir die Macht eingeprägt, die allein dieses große Glaubensgeheimnis verwirklichen konnte. Er hat dir endlich auch die Milde seines Heiligen Geistes eingehaucht, da ein solches Geheimnis nur aus Gnade und göttlicher Barmherzigkeit geplant und vollendet werden konnte.


aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 145ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)



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Leseempfehlung:




Samstag, 15. Juni 2013

Polyphone Wahrheit

Die Ein- und Vielstimmigkeit des Zeugnisses

Die Wahrheit sei symphonisch, sagte der Schweizer Theologe Hans Urs von Balthasar (+1988), und man muss ihm darin zustimmen. Bereits die Heilige Schrift trägt uns ja das inspirierte Wort Gottes in einem großen Chor unterschiedlicher Chronisten, Propheten, Psalmisten und Weisheitslehrer, Evangelisten und Apostel vor. Später dann schwillt der Gesang zu schier unglaublicher Vielfalt an, wenn durch die Epochen und Kulturräume der Geschichte hin die Kirchenväter und Kirchenlehrer, die Päpste und Konzilien, die Theologenschulen und die Mystiker ihre Stimmen erheben. 

Die Wahrheit muss symphonisch und polyphon sein, weil sie katholisch, allumfassend ist. Eine einzelne Stimme reicht nicht aus, solche Fülle angemessen zu verkünden. Es bedarf der verschiedenen und durchaus auch gegensätzlichen Stimmen, die sich aber – wie in einer kunstvollen Fuge Johann Sebastian Bachs – zur höheren Einheit zusammenfinden und verbinden. 

Ganz anders freilich liegt die Sache, wenn aus den Kontrasten und Kontrapunkten des Chorwerkes Widersprüche werden; wenn sich die einzelnen Stimmen emanzipieren, aus der Gestimmtheit und dem Rhythmus des Ganzen ausscheren; wenn sich die Spannungen nicht mehr in Harmonie auflösen wollen, sondern in trotziger Dissonanz verharren. Unter solchen Umständen noch von der „Polyphonie der Wahrheit“ zu sprechen, wäre völlig verfehlt. Auch die komplexeste Komposition bewahrt ihre Authentizität nur durch die Treue zur Partitur. Und wie könnte man das Chaos als Kosmos, den Unsinn als Logos bezeichnen? 

Leider geschieht aber genau dies immer wieder. Innerkirchlich wird nicht selten ein Pluralismus gerühmt, der schon längst nicht mehr von dem gemeinsamen Zeugnis für die eine geoffenbarte Wahrheit Gottes beseelt ist. Aus dem Stimmenwirrwarr kann man so ziemlich alles heraushören. Jeder findet etwas, das seinen Wünschen und Vorstellungen entgegenkommt. Auch an Wahrem und Gutem fehlt es durchaus nicht. Doch der Chor als Gesamtheit legt kein eindeutiges Zeugnis mehr ab. So verkommt die Polyphonie zur formlosen Masse, in der das Klare verschwimmt und das Leuchtende trübe wird. 

Ein bezeichnendes Beispiel für das falsche Verständnis von Mehrstimmigkeit der christlichen Botschaft war die Reaktion vieler Theologen auf die Idee eines „Katechismus der Katholischen Kirche“ und die harsche Kritik, welche dessen Veröffentlichung im Jahr 1992 begleitete. Es sei heute nicht mehr möglich und auch gar nicht wünschenswert, ein einziges Werk als Richtschnur für die Glaubens- und Sittenlehre weltweit darzubieten, wurde der römischen Kirchenleitung damals entgegengehalten; vielmehr gelte es, dem Pluralismus theologischer Richtungen der Gegenwart Rechnung zu tragen. So als gebe es keine gültige und verbindliche Offenbarung Gottes an alle Menschen, und als wäre die von Paulus angemahnte Einheit in dem einen Leib, dem einen Geist, dem einen Herrn, dem einen Glauben, der einen Taufe, dem einen Gott und Vater aller (vgl. Eph 4,3 ff.) nicht zu erstreben! 

Wie sehr die kirchliche Verkündigung durch das widersprüchliche Stimmengewirr geschwächt wird, das kann und muss der treue Katholik fast andauernd erfahren. Priester, die bestimmte „unzeitgemäße“ Wahrheiten ansprechen, werden von kritischen Zuhörern auf prominente Theologen oder Mitbrüder verwiesen, die darüber exakt das Gegenteil sagen. Eltern erleben es, wie ihren Kindern vom (kirchlich beauftragten!) Religionslehrer, ja zuweilen auch vom Pfarrer das ausgeredet wird, was sie ihnen in Übereinstimmung mit dem Katechismus beigebracht haben. 

Um nur einige Stichworte zu nennen: jungfräuliche Empfängnis, Sühnetod und Auferstehung des Herrn; „Letzte Dinge“, vor allem Gericht, Fegefeuer und Verdammnis; Existenz von Engeln und Dämonen; Einzigkeit und Heilsnotwendigkeit der Kirche Jesu Christi; Messopfer und eucharistische Realpräsenz; Sonn- und Feiertagspflicht; Notwendigkeit der persönlichen Beichte; Bedingungen für die Kommunionwürdigkeit; christliche Sexualmoral, insbesondere Selbstbefriedigung, vorehelicher Geschlechtsverkehr, Empfängnisverhütung und Homosexualität... – Alles das sind Bereiche, in denen der lehramtskonforme Glaubenszeuge rasch zum Exoten oder zum unbelehrbaren Fundamentalisten abgestempelt wird. Und obgleich seine Stimme doch genau dem Text der göttlichen und kirchlichen Partitur entspricht, wird sie im Namen des Pluralismus von den Organen der Falschsänger übertönt.

Selbstverständlich sind wir für die Mehrstimmigkeit der Wahrheit. Wir wünschen uns nichts sehnlicher, als dass die verschiedenartigen Stimmen jeweils auf ihre Weise zu dem gewaltigen Hymnus zusammentönen, in dem sich farbig und vielgestaltig die Wahrheit Gottes kundtut. Aber es muss eben wirklich die Wahrheit Gottes, nicht das Wunschdenken der Menschen sein. Gerade in dieser vielstimmigen Einstimmigkeit des authentischen Zeugnisses lag immer die Kraft der heiligen Kirche. Möge sie uns durch eine vom Geist Gottes erleuchtete und gestärkte Leitung, die auch vor notwendigen Säuberungen nicht zurückschreckt, wiedergeschenkt werden!


P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad



Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Mittwoch, 24. April 2013

Hauptsache attraktiv? Nö. Hauptsache transparent.

[...] Eine Kirche, die vor allem versucht, attraktiv zu sein, [ist] schon auf dem falschen Weg (...). Denn die Kirche arbeitet nicht für sich, sie arbeitet nicht dafür, ihre Mitgliedszahlen und damit die eigene Macht zu vergrößern. Die Kirche steht im Dienst eines Anderen, sie dient nicht sich selbst, um stark zu sein, sondern sie dient dazu, die Verkündigung Jesu Christi zugänglich zu machen, die großen Wahrheiten, die großen Kräfte der Liebe, der Versöhnung, die in dieser Gestalt sichtbar geworden sind und die immer von der Gegenwart Jesu ausgehen.

In dieser Hinsicht sucht die Kirche nicht die eigene Attraktivität, sondern sie muß für Jesus Christus transparent sein. Und in dem Maß, in dem sie nicht für sich selbst steht, als starke und mächtige Körperschaft in der Welt, die ihre Macht haben will, sondern indem sie sich bloß zur Stimme eines Anderen macht, wird sie wirklich Transparenz für die große Gestalt Christi und für die großen Wahrheiten, die er der Menschheit gebracht hat, die Kraft der Liebe: dann hört man auf die Kirche und nimmt sie an. Sie sollte nicht sich selbst betrachten, sondern eine Hilfe sein, ihn, den Anderen (Christus), zu betrachten, und sie sollte selbst den Anderen sehen, vom Anderen und für ihn sprechen.


Papst (em.) Benedikt XVI. bei einem Interview vor seinem Besuch in Großbritannien am 16.09.2010 



Dienstag, 16. April 2013

BXVI.: Wie geht Verkündigung?

Am Schluß soll wenigstens noch ein kurzes Wort über die Verkündigung, die Evangelisierung stehen (...). Ich finde, daß die wesentlichen Elemente des Vorgangs der Evangelisierung sehr sprechend in der Erzählung des heiligen Johannes von der Berufung zweier Täuferjünger erscheinen, die zu Jüngern Jesu Christi werden (Joh 1, 35 – 39).

Da ist zunächst der einfache Akt der Verkündigung. Johannes der Täufer zeigt auf Jesus hin und sagt: „Seht, das Lamm Gottes!“ Der Evangelist erzählt wenig später ein ähnliches Geschehen. Diesmal ist es Andreas, der zu seinem Bruder Simon sagt: „Wir haben den Messias gefunden“ (1, 41). Das erste und grundlegende Element ist die schlichte Verkündigung, das Kerygma, das seine Kraft aus der inneren Überzeugung des Verkündigers schöpft.

In der Erzählung von den zwei Jüngern folgt dann das Hören und das hinter Jesus Hergehen, das noch nicht Nachfolge, sondern eher eine heilige Neugier, eine Suchbewegung ist. Beide sind ja Menschen, die Suchende sind, Menschen, die über den Alltag hinaus in der Erwartung Gottes leben – in der Erwartung, daß er da ist und daß er sich zeigen wird. Von der Verkündigung angerührt, wird ihr Suchen konkret. Sie wollen den näher kennenlernen, den der Täufer als Lamm Gottes bezeichnet hatte.

Der dritte Akt kommt dadurch in Gang, daß Jesus sich umwendet, sich ihnen zukehrt und sie fragt: „Was sucht ihr?“ Die Antwort der beiden ist wiederum eine Frage, die die Offenheit ihres Wartens anzeigt, die Bereitschaft zu neuen Schritten. Sie fragen: „Rabbi, wo wohnst du?“ Jesu Antwort: „Kommt und seht!“ ist eine Aufforderung mitzugehen und im Mitgehen mit ihm sehend zu werden.
 
Das Wort der Verkündigung wird da wirksam, wo im Menschen die hörende Bereitschaft für die Nähe Gottes da ist; wo der Mensch innerlich auf der Suche und so unterwegs zum Herrn hin ist. Dann trifft ihn die Zuwendung Jesu ins Herz hinein, und dann wird die Begegnung mit der Verkündigung zur heiligen Neugier, Jesus näher kennenzulernen. Dieses Mitgehen führt dorthin, wo Jesus wohnt, in die Gemeinschaft der Kirche, die sein Leib ist. Es bedeutet Eintreten in die Weggemeinschaft der Katechumenen, die zugleich Lern- und Lebensgemeinschaft ist, in der wir im Mitgehen Sehende werden.

„Kommt und seht!“ Dieses Wort, das Jesus zu den beiden suchenden Jüngern sagt, sagt er auch zu den suchenden Menschen von heute.


Papst Benedikt XVI. (inzwischen emeritus) in der Ansprache am 21.12.2012 
 

Bild: Kreuzigung Christi; Isenheimer Altar, Detail; Matthians Grunewald (16. Jh.); gemeinfrei

BXVI.: Evangelisierung mittels Taufe und Katechese

Wie der barmherzige Samariter müssen wir stets auf jeden achten, dem wir begegnen, müssen zuhören, verstehen, helfen, um alle, die auf der Suche nach der Wahrheit und dem Sinn des Lebens sind, zum Haus Gottes, zur Kirche, zu führen, wo Hoffnung und Heil ist (vgl. Lk 10,29 – 37).

Liebe Freunde, vergeßt nie, daß die erste Liebestat, die ihr dem Nächsten tun könnt, darin besteht, die Quelle unserer Hoffnung mit ihm zu teilen: Wer nicht Gott gibt, gibt zu wenig! Jesus fordert seine Apostel auf: "Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe" (Mt 28,19–20).

Die Mittel, die wir haben, um Menschen "zu Jüngern zu machen", sind in erster Linie die Taufe und die Katechese. Das heißt, daß wir die Personen, die wir evangelisieren, zur Begegnung mit dem lebendigen Christus führen müssen, insbesondere in seinem Wort und in den Sakramenten: So können sie an ihn glauben, Gott kennenlernen und aus seiner Gnade heraus leben.

Ein jeder sollte sich fragen: Hatte ich jemals den Mut, Jugendlichen die Taufe vorzuschlagen, wenn sie diese noch nicht empfangen haben? Habe ich jemanden eingeladen, einen Weg zur Entdeckung des christlichen Glaubens zu gehen? Liebe Freunde, habt keine Angst, euren Altersgenossen die Begegnung mit Christus anzubieten. Betet zum Heiligen Geist: Er wird euch immer mehr in die Kenntnis und in die Liebe Christi einführen und wird euch kreativ machen in der Weitergabe des Evangeliums.


Papst em. Benedikt XVI., Botschaft zum 28. Weltjugendtag 2013



Foto: Taufbecken Praemonstratenser-Abtei St. Johann, DU-Hamborn; FW

Donnerstag, 11. April 2013

WYD 2013: Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern

Papst em. Benedikt XVI. (nicht nur) an die Jugendlichen:

Wir dürfen nie vergessen, daß wir Teil einer unermeßlichen Kette von Männern und Frauen sind, die uns die Wahrheit des Glaubens weitergegeben haben und auf uns zählen, damit andere sie empfangen.

Missionare zu sein setzt die Kenntnis dieses empfangenen Erbes, des Glaubens der Kirche, voraus: Es ist notwendig, das zu kennen, woran man glaubt, um es verkündigen zu können.

In der Einführung zum You-Cat, dem Katechismus für die Jugend, den ich euch beim Weltjugendtag in Madrid übergeben habe, habe ich geschrieben: "Ihr müßt Euren Glauben so präzise kennen wie ein IT-Spezialist das Betriebssystem eines Computers. Ihr müßt ihn verstehen wie ein guter Musiker sein Stück. Ja, Ihr müßt im Glauben noch viel tiefer verwurzelt sein als die Generation Eurer Eltern, um den Herausforderungen und Versuchungen dieser Zeit mit Kraft und Entschiedenheit entgegentreten zu können." 


aus der Botschaft von Papst em. Benedikt XVI. zum XXVIII. Weltjugendtag 2013, der unter dem Motto steht: "Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern" (vgl. Mt 28,19)
Die Botschaft wurde bereits am 18. Oktober 2012 veröffentlicht.



Katechismus der Katholischen Kirche
Kompendium zum KKK (Fragen und Antworten)

Montag, 8. April 2013

Gegrüßet seist Du Maria...

voll der Gnade, der Herr ist mit Dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen, 
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus,
den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geiste empfangen hast...



In diesem Jahr wird das Fest "Mariä Verkündigung" (Verkündigung des Herrn) am heutigen Montag nachgeholt, da der 25. März in die Karwoche fiel.

In seiner Schrift  "Über den Rosenkranz unserer Lieben Frau" betrachtet Romano Guardini dieses Festgeheimnis mit folgenden Gedanken:

Es spricht von jener wahrhaft stillsten Stunde, in der sich das Schicksal der Welt wendete. Von der Sehnsucht der in Sünde und Gottesferne verlorenen Schöpfung. Vom Ratschluss des ewigen Vaters, sie in einen neuen Anfang der Gnade aufzunehmen. Vom ersten Sich-Herneigen des Sohnes.

Es spricht von der Botschaft des Engels, welche Ruf und Frage zugleich ist: "Siehe, Du sollst empfangen und einen Sohn gebären und ihm den Namen Jesus geben..." Und von der vorbehaltlosen Bereitschaft der reinsten aller Frauen, jene zu sein, aus welcher der Sohn Gottes unser Menschenwesen annehmen sollte: "Siehe, ich bin des Herrn Magd, mir geschehe nach Deinem Worte". (Lk 1,31.38)

Größere Stille hat nie ein Geschehnis  umgeben. Schlichter ist nie eine Tat vollzogen worden. Die Entscheidung aber, die darin fällt, reicht von der Erde zum Himmel.

Das Ereignis kehrt in jedem gläubigen Leben geistlich wieder. Vor allem, wenn der Mensch zum ersten Mal - durch einen Menschen, oder durch ein Buch, oder eine innere Erfahrung - so von der Gestalt und dem Worte Christi berührt wird, dass er fühlt, hier ist die Wahrheit, und sich ihr in Bereitschaft zuwendet.

Da geht der Herr als Gestalt und lebendige Kraft in ihn ein, und es beginnt, wovon die Rede war: das Durchbringen und Heranwachsen Christi im Menschen; das Eingestaltet-werden des Menschen in Ihn. Von da ab erfolgt der Anruf immer wieder. Jedes Hören Seiner Wahrheit, jedes Aufleuchten Seines Bildes, jede Mahnung Seines Gebotes fordert, ihn tiefer ins Herz zu nehmen, ihm das eigene Sein bereitwilliger zur Verfügung zu stellen.

Romano Guardini; Über den Rosenkranz unserer Lieben Frau; Werkbund-Verlag Würzburg; AD 1940; S. 49/50 (s. Quellen)

Weiteres zum Thema:




Dienstag, 22. Januar 2013

Drei-bis-vier-Minuten-Katechismus für jeden!

3MC - 3 Minute Catechism

z.B. Folge 19: Gottesbilder - Welche Bilder gibt es von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit?



Im Jahr des Glaubens präsentiert kathmedia einen katholischen Katechismus zum Ansehen und Hören:
  • 72 Folgen handgezeichneter Animationen zu je 3-4 Minuten (auf 2 DVDs) 
  • über das Glaubensbekenntnis der Kirche
  • für ein Alter von 12 bis 120 Jahren.

Info und Bestellen: bitte HIER klicken!
(Erscheinungstermin: Ostern 2013)
Achtung: Bestellschluss für die deutsche Ausgabe ist der 13. Februar 2013

kath.net:
Der lustigste Katechismus seit dem Trienter Konzil - Interview mit Kaplan Johannes Maria Schwarz (alias Don Johannes)

weitere Episoden z. B.:
Folge 41. Was sind Sünden?
Folge 54: Warum gibt es die Kirche?
Folge 22: Gibt es einen Widerspruch zwischen Glauben und Wissenschaft?

Montag, 21. Januar 2013

Eigenes Ich ist nicht Maßstab dessen, was katholisch ist

"Das, was ich zu geben und verkünden habe, ist nicht auf „meinem Mist“ gewachsen, sondern stammt vermittelt durch die Kirche Jesu Christi letztlich von Gott selbst.

Und das bedeutet in der Konsequenz: Maßstab meiner Verkündigung ist nicht das, was ich mit meinem begrenzten Verstand derzeit einsehe, sondern Maßstab der Verkündigung ist der Glaubensschatz der Kirche. Daran muss auch ich mich immer wieder messen.

Wenn es Bereiche des Glaubens oder der Moral gäbe, die ich nicht akzeptieren könnte, dann wäre ich als Amtsträger der falsche Mann am falschen Platz.

Katholischsein bedeutet vor diesem Hintergrund das Vertrauen: Gott ist größer als ich, und ich traue Gott mehr zu als mir selbst. In der Glaubens- und Morallehre der Kirche spiegelt sich die Weisheit Gottes wider – auch dort, wo sie mein Fassungsvermögen übersteigt.

Wie katholisch muss also ein Amtsträger sein? Die Antwort: ganz! Würde ich nur zu ausgewählten Elementen der katholischen Kirche Ja sagen und andere verneinen, dann machte ich mein eigenes Ich zum Maßstab dessen, was katholisch ist. Ich bin dankbar, der katholischen Kirche als einer Gemeinschaft anzugehören, die mich davor bewahrt."

Weihbischof Dominik Schwaderlapp (Köln) in einem Beitrag für Christ und Welt, Ausgabe 04/2013




Hervorhebung durch Fettdruck von FW; Foto: © FW

Samstag, 19. Januar 2013

Aufsteigen zum Wahren, Guten, Schönen?


Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Im Jahre 1815 schuf Johann Wolfgang von Goethe mit seinem „Epilog auf Schillers Glocke“ ein Portrait seines verstorbenen Dichterkollegen. Darin beschreibt er Schillers Reifen mit den Worten: „Indessen schritt sein Geist gewaltig fort / Ins Ewige des Wahren, Guten, Schönen, / Und hinter ihm, in wesenlosem Scheine, / Lag, was uns alle bändigt, das Gemeine.“ 

Die Vorstellung, man müsse, um das „Ewige des Wahren, Guten, Schönen“ zu erreichen, das „Gemeine“ mit seinem „wesenlosen Schein“ hinter sich lassen, kommt vielen heutigen Menschen reichlich weltfremd und elitär vor. Sie geben zu bedenken, das sei doch völlig unrealistisch. Denn für die meisten gehe es immerhin um ihre Existenz, wenn sie sich den lieben langen Tag über mit dem „Gemeinen“, den Anforderungen des zeitlichen Lebens, befassten. Da bleibe herzlich wenig Zeit und Energie für einen Rückzug in die stillen Haine der Poesie oder den Aufflug in das Ideenreich der Philosophie. Nur einer winzigen Minderheit sei es vergönnt, sich häufig solchen Beschäftigungen hinzugeben. Einer Elite, die weder repräsentativ noch vorbildlich und nachahmenswert sei. 

Auch die christliche Verkündigung der Gegenwart erhebt Einspruch gegen die Vorstellung, wir hätten über die niederen Geschöpfe hinweg zum Allerhöchsten aufzusteigen. Manche Theologen brandmarken diese Sichtweise sogar als „unchristlich“. Die Prediger früherer Zeiten, die solches lehrten – Kirchenväter und grosse Heilige eingeschlossen –, hätten die Pointe unserer Religion verfehlt. Denn da Gott Mensch geworden sei, lasse er sich gerade nicht mehr dadurch finden, dass man sich von der Welt ab- und dem Jenseitigen zuwende. Vielmehr sei er nur im Irdischen, Menschlichen, Konkreten, Alltäglichen zu erfahren, so versichert man uns. 

Diese Auffassung hat nicht bloß die Theologie verändert, sondern ihren Niederschlag auch in der Glaubensunterweisung, im gottesdienstlichen Leben und in dem, was die Menschen „über Gott und die Welt“ denken, gefunden. Fremd klingen den Christen heutzutage Predigten, wie sie einst selbstverständlich waren: „Lasst die weltlichen Dinge fahren, wandelt vielmehr im Geist und Herzen vor Gott, voller Sehnsucht nach der Herrlichkeit des Himmels...“ 

Stattdessen werden jetzt vorwiegend diesseitige Angelegenheiten in den Mittelpunkt der Verkündigung gerückt. Sie gerät dadurch oft zu einem Gemisch aus meist laienhafter Psychologie, Sozialromantik, politischen Stellungnahmen und Kirchenkritik, versehen mit viel Moralin und einigen biblischen Zutaten. Entsprechend sieht dann auch die Gottesdienstgestaltung aus: Nur keine Sakralität, nichts Abgehobenes! Die Leute sollen in der Eucharistiefeier vielmehr mit den Alltagsproblemen konfrontiert werden. Liturgie als gemeinschaftliche Animation zur Lebensbewältigung. 

Nun ist es ja wahr, dass wir „Gott in allen Dingen finden“ sollen (wie es der hl. Ignatius von Loyola ausdrückt): nicht nur an heiliger Stätte und im abgeschiedenen Gebet, sondern ebenso in unserer Arbeit, im anderen Menschen, in der Schöpfung. So erweist sich letztendlich die Echtheit und Kraft unserer Religion im Meistern unserer Aufgaben; in einer „Werktagsheiligkeit“ mit allem, was sie an praktischer Lebenstüchtigkeit voraussetzt und fordert. 

Und dennoch ist das nicht alles. Der uralte Dialog vor der Messpräfation, bestehend aus dem Ruf des Priesters „Sursum corda – Erhebet die Herzen“ und der Antwort des Volkes „Habemus ad Dominum – Wir haben sie zum Herrn hin“, mahnt uns ganz unbekümmert, das Zeitliche hinter uns zu lassen und unsere Aufmerksamkeit auf Gott selbst zu richten, ehrfürchtig-staunend, dankbar und liebevoll. „Wenn ihr mit Christus auferstanden seid, so suchet, was droben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Was droben ist, sei euer Sinnen, nicht was auf Erden“, verlangt der heilige Paulus (Kol 3,1f.), er, der das Irdische für Kehricht (Goethe hätte gesagt: für das „Gemeine“, das „uns alle bändigt“, für „wesenlosen Schein“) erachtete um der alles überragenden Größe der Erkenntnis Jesu willen (Phil 3,8f.). 

Namentlich die Heilige Messe war ehedem der Ort, an dem alle Gläubigen – auch diejenigen, denen inmitten ihrer täglichen Arbeiten wenig Muße beschieden war – sich dem Höchsten und Tiefsten zuwenden und am Ende mit dem Schlussevangelium bezeugen konnten: „Wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14). Umso bedauerlicher, dass der Sinn hierfür ganz verloren scheint. Daher ist es ein Gebot der Stunde zu betonen, dass trotz der unumgänglichen Beschäftigung mit dem Diesseitigen in jedem Christenleben der Betrachtung der Glorie Gottes der Vorrang gebührt; und dass auch dem Vielbeschäftigten (oft gerade ihm!) ein Aufstieg möglich ist, der viel höher führt als derjenige eines Johann Wolfgang von Goethe oder Friedrich Schiller: zum Inbegriff alles „Wahren, Guten, Schönen“. 



Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Freitag, 18. Januar 2013

Hörende Bereitschaft für die Nähe Gottes ist Vorraussetzung um Jesus näher kennenzulernen

"Das Wort der Verkündigung wird da wirksam, wo im Menschen die hörende Bereitschaft für die Nähe Gottes da ist; wo der Mensch innerlich auf der Suche und so unterwegs zum Herrn hin ist.

Dann trifft ihn die Zuwendung Jesu ins Herz hinein, und dann wird die Begegnung mit der Verkündigung zur heiligen Neugier, Jesus näher kennenzulernen.

Dieses Mitgehen führt dorthin, wo Jesus wohnt, in die Gemeinschaft der Kirche, die sein Leib ist. Es bedeutet Eintreten in die Weggemeinschaft der Katechumenen, die zugleich Lern- und Lebensgemeinschaft ist, in der wir im Mitgehen Sehende werden."

Papst Benedikt XVI., Ansprache am 21.12.2012




Bild: Jesus lehrt im Tempel; Giotto di Bondone (1267-1337)

Mittwoch, 2. Januar 2013

Das wahre aggiornamento des Heils


"Mit dem Heute der Geburt Jesu beginnt die Verkündigung, das wahre aggiornamento des Heils für jedermann. (...)

Nach Betlehem aufzubrechen, bedeutet für uns aber auch, unser Glaubenswissen zu vertiefen, das Glaubensbekenntnis zu erneuern und mutig unseren Glauben zu bekennen. An der Krippe unseres Herrn wird es uns geschenkt, zu sehen und zu hören, zu staunen und gläubig zu bekennen. Dort werden wir dazu ausgerüstet und befähigt, weiterzugeben, was wir zuvor empfangen haben, und immer mehr und besser zu dem zu werden, was wir durch unsre Taufe schon geworden sind. (...)
 
Es ist an der Zeit, nicht nur die leiblichen Werke der Barmherzigkeit, sondern auch die geistigen zu propagieren und einzufordern."


aus der Predigt des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa am Weihnachtsfest, 25.12.2012;

vollständiger Wortlaut der Predigt: Menschwerdung Gottes 2012


Mittwoch, 19. Dezember 2012

Katholische Kirche und Internet

Dr. Norbert Kebekus, Leiter des Referates Medienpastoral im Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg, verfasste die Titelstory für das Magazin "sinnstiftermag" zum Thema "labern/verkünden": 

Die katholische Bloggerszene
Schlauchboote statt Großtanker
"Die größte Herausforderung an die Kommunikation der katholischen Kirche in unserer Mediengesellschaft dürfte die Entwicklung des Internet als Social Media bereithalten. Sich in einem prinzipiell hierarchiefreien Kommunikationsraum zu bewegen, in dem die Grenze zwischen Anbieter und User verschwimmt, ist für die Kirche völlig ungewohnt. Sie muss endgültig auf ihr Verkündigungsmonopol verzichten, sich der Konkurrenz auf dem Markt der Sinnangebote stellen, sich mit Suchenden, Fragenden und Kritikern auf einen echten Dialog einlassen. Sie muss den schwierigen Balanceakt wagen, die innerkirchliche Pluralität zuzulassen, ohne den Wahrheitsanspruch der eigenen Lehre aufzugeben. (...) 
Bloggerinnen und Blogger stemmen sich gegen eine bequeme Anpassung der Kirche an den Zeitgeist und eine unerträgliche Banalisierung des Glaubens. Sie halten "die Fackel des unverfälschten Glaubens hoch" (um es mit Papst Benedikt XVI. zu formulieren), kämpfen für den Schutz des ungeborenen Lebens und setzen sich für eine würdige, heilige Liturgie ein..." 
Die ganze Geschichte: HIER

Die in der Titelstory erwähnte Auseinandersetzung um den Sinn (oder Unsinn) von Katechismen findet sich hier und hier.


Weiteres zum Thema Kirche und Medien: 
Bischöfliches Portal "katholisch.de" bleibt weiter in der Kritik...
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