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Mittwoch, 15. Januar 2014

Die Homo-Lobbies, Homosexuelle und Kirche

Gott hat uns Menschen alle ins Leben gerufen, damit wir Ihn ihn suchen, Ihn erkennen, Ihn lieben, Ihm dienen und damit wir heilig werden. Dann werden wir nach unserem leiblichen Tod ewig bei Ihm sein und Gott von Angesicht zu Angesicht schauen in unvorstellbarer Liebe und Zärtlichkeit. Gott will, dass wir glücklich sind und glücklich werden, hier in dieser Welt und einst in der Ewigkeit. Gott will nicht den Tod des Sünders - und wir alle sind Sünder - sondern dass er ewig lebe. 

Gott hat Seinen Sohn Jesus Christus Mensch werden lassen, um mit uns zu sein und um uns durch das Opfer Seiner Liebe und Seines Lebens freizukaufen von der Schuld, die schon durch das erste Menschenpaar in die Welt gekommen war und die den Menschen von Gott getrennt und den Himmel verschlossen hatte. Aus sich selbst konnte der Mensch die Vollendung, das Heil, nicht mehr finden.

"Wer glaubt und sich taufen lässt, der wird gerettet werden" (Mk 16,16), das gilt für alle Menschen, auch für Homosexuelle. Und eigentlich muss man nicht eigens erwähnen, dass dies auch für Homosexuelle gilt, denn Homosexuelle sind ebenfalls Menschen - von Gott so geschaffen, wie sie sind. So sind in der Kirche Homosexuelle so normal wie andere Menschen auch und sie sind weder besser noch schlechter als andere Menschen, wie auch alle anderen Menschen nicht besser und nicht schlechter sind als Homosexuelle. Vor Gott sind wir alle gleich - oder jeder so, wie Gott ihn geschaffen hat. Und so hat Gott mit jedem von uns - von Homosexuellen und jedem einzelnen Menschen - einen ganz persönlichen Plan. Hier gibt es keine Ausnahme: das gilt für jeden Menschen - ob homosexuell oder nicht.

Uns allen - Homosexuellen und anderen Menschen - hat Gott seine Gebote gegeben, damit wir in Frieden und glücklich miteinander leben - in dieser Welt und in der anderen nach unserem irdischen Tod. "Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten", sagt Jesus (Joh 14,15) und "Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht" (Joh 14,27). Der Wille Gottes: darauf kommt es also an, nicht darauf, ob jemand homosexuell ist oder nicht. Für uns alle gelten die Worte des Herrn.

So gilt also in der Kirche, was Thomas Hitzlsperger in seinem öffentlichen Bekenntnis zur Homosexualität sagt: es ist in der Familie, für das Umfeld unwichtig, dass man über seine Homosexualität spricht - wenngleich man die Tatsache an sich auch mit Eltern und Menschen, die einem nahestehen, klären sollte. Aber damit ist das "Problem" innerhalb der gläubigen Familie und innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft kein Problem mehr, es ist eine Aufgabe. Wie gesagt sind wir alle auf dem Weg der Nachfolge Christi und dabei hat jeder die je eigenen ganz speziellen Hürden und Schwierigkeiten, die bei einigen Gläubigen eine homosexuelle Veranlagung ist, bei anderen vielleicht ein Autismus, eine einseitige Hochbegabung oder sonst etwas, das ihn von anderen Menschen unterscheidet und eine besondere Herausforderung für das Glaubenleben (und das Umfeld, in dem er lebt) darstellen kann. Es ist also gut so, wenn jemand homosexuell ist - genauso gut, wie wenn man es nicht ist.

Wenn also ein Homosexueller Jesus Christus als seinen Retter erkennt, der ihn erlösen kann von der Erbsünde wie von allen seinen persönlichen Sünden, wenn er den Glauben annimmt, den Christus Seiner Kirche anvertraut hat und den die Kirche berufen ist zu verkünden, sich taufen lässt und Ihm nachfolgt, wer - so könnten wir mit Papst Franziskus fragen - sind wir, diesen zu verurteilen? Wofür auch? Es ist nicht mehr als ein ungerechtfertigtes Vorurteil, die Kirche verurteile oder diskriminiere Homosexuelle, in Klischee, das uninformierte Kreise gegenüber Katholiken hegen.

Problematisch wird es dann, wenn der Homosexuelle - wie jeder andere Mensch - sich Gottes Geboten verweigert. Wenn er sündigt und schlimmer noch: in der Sünde verharrt und unbußfertig seinen Frieden mit Gott und der Gemeinschaft zerstört, z.B. durch die Negierung dessen, als wen Gott ihn geschaffen hat, ob als Mann oder als Frau, oder durch das Eingehen einer eheähnlichen Verbindung, sei es einer homosexuellen oder einer heterosexuellen. Es gelten für Homosexuelle wie für alle anderen Menschen, die gerettet werden wollen, dieselben Gebote Gottes.

Leider ist es so, dass Homosexuelle, die kein gläubiges Umfeld haben, sich oftmals mit Unverständnis oder Enttäuschungen, z.B. durch ihre Eltern, konfrontiert sehen und auch nicht den Halt im Glauben haben, der sie davon abhält, sich in homosexuelle Milieus zu begeben und dort zu sittlich unerlaubten Handlungen verführt werden, aus denen sie sich dann nicht mehr lösen können, sondern in Abhängigkeiten geraten. Diese Gefahr ist groß und wird immer größer, da sich die Homo-Lobbies immer lauter und aufdringlicher in der Öffentlichkeit präsentieren und Homosexuelle in ihre Fänge locken, vor allem indem sie die "freie Liebe" zwischen Homosexuellen propagieren und als das "Normale" für Homosexuelle darstellen. Homo-Lobbies sind deshalb die größte Gefahr für Homosexuelle, die ein christliches Leben nach den Geboten Gottes leben wollen. 


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Es ist nicht das Problem, wenn jemand diese Neigung hat; nein, wir müssen Brüder sein, das ist das Wichtigste. Sondern da gibt es ein anderes Problem, ein anderes: Das Problem ist es, eine Lobby solcher zu bilden, die diese Neigung haben, eine Lobby von Geizigen, eine Lobby von Politikern, eine Lobby von Freimaurern, so viele Lobbys. Das ist das schwerwiegendste Problem für mich... 

Papst Franziskus am 28.07.2013 auf dem Rückflug von Rio de Janeiro.

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Video:


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Weiteres zum Thema "Homosexualität und Kirche":

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Mittwoch, 18. September 2013

Prinzipien des Glaubens

Die der Offenbarung Gottes entsprechende Antwort ist »der ”Gehorsam des Glaubens“ (Röm 1,5; vgl. Röm 16,26; 2 Kor 10,5-6). Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ”dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft“ und seiner Offenbarung willig zustimmt«.(1) Der Glaube ist ein Geschenk der Gnade: »Dieser Glaube kann nicht vollzogen werden ohne die zuvorkommende und helfende Gnade Gottes und ohne den inneren Beistand des Heiligen Geistes, der das Herz bewegen und Gott zuwenden, die Augen des Verstandes öffnen und ”es jedem leicht machen muss, der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben“«.(2)

Der Gehorsam des Glaubens führt zur Annahme der Wahrheit der Offenbarung Christi, die von Gott, der Wahrheit selbst, verbürgt ist:(3) »Der Glaube ist eine persönliche Bindung des Menschen an Gott und zugleich, untrennbar davon, freie Zustimmung zu der ganzen von Gott geoffenbarten Wahrheit«.(4) Der Glaube, der »ein Geschenk Gottes« und »eine von ihm eingegossene übernatürliche Tugend«(5) ist, führt also zu einer doppelten Zustimmung: zu Gott, der offenbart, und zur Wahrheit, die von ihm geoffenbart ist, wegen des Vertrauens, das der offenbarenden Person entgegengebracht wird. Deshalb sollen wir »an niemand anderen glauben als an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist«.(6)

Deshalb muss mit Festigkeit an der Unterscheidung zwischen dem theologalen Glauben und der inneren Überzeugung in den anderen Religionen festgehalten werden. Der Glaube ist die gnadenhafte Annahme der geoffenbarten Wahrheit, die es gestattet, »in das Innere des Mysteriums einzutreten, dessen Verständnis er in angemessener Weise begünstigt«.(7) Die innere Überzeugung in den anderen Religionen ist hingegen jene Gesamtheit an Erfahrungen und Einsichten, welche die menschlichen Schätze der Weisheit und Religiosität ausmachen, die der Mensch auf seiner Suche nach der Wahrheit in seiner Beziehung zum Göttlichen und Absoluten ersonnen und verwirklicht hat.(8)

Nicht immer wird diese Unterscheidung in der gegenwärtigen Diskussion präsent gehalten. Der theologale Glaube, die Annahme der durch den einen und dreifaltigen Gott geoffenbarten Wahrheit, wird deswegen oft gleichgesetzt mit der inneren Überzeugung in den anderen Religionen, mit religiöser Erfahrung also, die noch auf der Suche nach der absoluten Wahrheit ist und der die Zustimmung zum sich offenbarenden Gott fehlt. Darin liegt einer der Gründe für die Tendenz, die Unterschiede zwischen dem Christentum und den anderen Religionen einzuebnen, ja manchmal aufzuheben.

(1) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei verbum, 5.
(2) Ebd.
(3) Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 144.
(4) Ebd., 150.
(5) Ebd., 153.
(6) Ebd., 178.
(7) Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 13: AAS 91 (1999) 15. (22) Vgl. ebd., 31-32: a.a.O. 29f.
(8) Vgl. ebd., 31-32: a.a.O. 29f.


Kongregation für die Glaubenslehre: Erklärung "Dominus Jesus" Nr. 7; AD 2000




Foto: Taufe; Relief in Kevelaer; © FW

Montag, 16. September 2013

Zur Frage: Was ist katholisch? (3) - Alles oder Nichts


Der heilige Geist führt ein in alle Wahrheit des Glaubenslebens. (...) Die katholische Ideenwelt als Offenbarungsgut ist etwas Einheitliches, Geschlossenes, Ganzes, Unteilbares. "Der katholische Glaube", sagt Benedikt XV. in seiner Programmenzyklika*, "ist von so eigener Art und Natur, dass man ihm nichts hinzufügen, nichts von ihm wegnehmen kann. Entweder nimmt man ihn ganz an oder man lehnt ihn ganz ab."

Hier, in Beziehung auf das von Gott Geoffenbarte und von der Kirche zu glauben Vorgestellte, gibt es darum keine Parteien, keine Schulen, keine Richtungen. Hier gilt nur das Ja und das Nein, Alles oder Nichts. Man ist entweder ganz katholisch oder man ist es überhaupt nicht. Man glaubt alle geoffenbarte Wahrheit oder man glaubt keine.

Der Grund für dieses Alles oder Nichts liegt im Motiv des Glaubens. Wir glauben, d. h. wir halten die geoffenbarten Lehren für wahr, nicht weil die Wissenschaft uns unwiderlegliche Beweise für sie erbracht, nicht weil sie uns durch ihre Vernünftigkeit, Schönheit und Wichtigkeit einleuchten und begeistern, sondern einzig und allein und ausschließlich, weil der Heilige Geist, die ewige und unfehlbare Wahrheit, sie uns mitgeteilt hat.

Das Wesentliche, das Ausschlaggebende und darum Entscheidende bei jedem übernatürlichen Glaubensakte, bei dem des Gelehrten wie dem des Kindes, ist die Zustimmung auf Grund der göttlichen Autorität. Ich glaube. Warum? Der Heilige Geist hat es gesagt! Das gilt für jeden einzelnen Glaubensartikel wie für die Summe aller Glaubenswahrheiten. Das letzte Motiv ist immer das gleiche. Der Heilige Geist hat es gesagt!

In der Allwissenheit und unfehlbaren Wahrhaftigkeit des Heiligen Geistes beruht also aller göttliche Glaube (Anm.: die erste göttliche Tugend). Ist diese Allwissenheit und unfehlbare Wahrhaftigkeit des Heiligen Geistes einmal erschüttert, ist sie in einem einzigen Falle nicht mehr imstande, mich zur Zustimmung zu einer Glaubenslehre zu bewegen, dann fällt eben der Grund zum göttlichen Glauben dahin, ich kann überhaupt nicht mehr göttlich glauben. Ich glaube somit alle Wahrheit oder ich glaube keine. Ich bin ganz katholisch oder ich bin es überhaupt nicht. Es kommt im Glaubensleben alles an auf unsere Stellung zum Heiligen Geiste. Er führt ein in alle Wahrheit.


Robert Mäder in "Der Heilige Geist - Der dämonische Geist"; Verlag St. Michael Goldach; AD 1969; S. 62f (s. Quellen)



vgl. Papst Franziskus in der Enzyklika "Lumen fidei", Nr. 48:
Da der Glaube einer ist, muss er in seiner ganzen Reinheit und Unversehrtheit bekannt werden. Gerade weil alle Glaubensartikel in Einheit verbunden sind, bedeutet, einen von ihnen zu leugnen, selbst von denen, die weniger wichtig zu sein scheinen, gleichsam dem Ganzen zu schaden. Jede Epoche macht die Erfahrung, dass einzelne Aspekte des Glaubens leichter oder schwieriger angenommen werden können: Deswegen ist es wichtig, wachsam zu sein, damit das ganze Glaubensgut weitergegeben wird (vgl. 1 Tim 6,20), damit in angemessener Weise auf alle Aspekte des Bekenntnisses des Glaubens bestanden wird. Insofern die Einheit des Glaubens die Einheit der Kirche ist, heißt etwas vom Glauben wegnehmen in der Tat etwas von der Wahrheit der Gemeinschaft wegnehmen. 

Bild: Hl. Geist; östl. Kirchenfenster in St. Etheldreda's in London; Lawrence OP, flickr


Weiteres zum Thema:



Freitag, 24. Mai 2013

Zur Frage: Was ist katholisch? (2)

Das aus dem Glauben geborene Kirchenrecht (Codex Iuris Canonici CIC) führt aus:

Can.209 — § 1. Die Gläubigen sind verpflichtet, auch in ihrem eigenen Verhalten, immer die Gemeinschaft mit der Kirche zu wahren.


Can.750 -§ 1. Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben, was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist und zugleich als von Gott geoffenbart vorgelegt wird, sei es vom feierlichen Lehramt der Kirche, sei es von ihrem ordentlichen und allgemeinen Lehramt; das wird ja auch durch das gemeinsame Festhalten der Gläubigen unter der Führung des heiligen Lehramtes offenkundig gemacht; daher sind alle gehalten, diesen Glaubenswahrheiten entgegenstehende Lehren jedweder Art zu meiden.


§ 2. Fest anzuerkennen und zu halten ist auch alles und jedes, was vom Lehramt der Kirche bezüglich des Glaubens und der Sitten endgültig vorgelegt wird, das also, was zur unversehrten Bewahrung und zur getreuen Darlegung des Glaubensgutes erforderlich ist;

daher widersetzt sich der Lehre der katholischen Kirche, wer diese als endgültig zu haltenden Sätze ablehnt.

Can. 751 — Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte beharrliche Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit; Apostasie nennt man die Ablehnung des christlichen Glaubens im ganzen; Schisma nennt man die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche.

Can. 752 — Nicht Glaubenszustimmung, wohl aber religiöser Verstandes- und Willensgehorsam ist einer Lehre entgegenzubringen, die der Papst oder das Bischofskollegium in Glaubens- oder Sittenfragen verkündigen, wann immer sie ihr authentisches Lehramt ausüben, auch wenn sie diese Lehre nicht definitiv als verpflichtend zu verkünden beabsichtigen; die Gläubigen müssen also sorgsam meiden, was ihr nicht entspricht. 


Hervorhebungen durch Fettdruck durch FW 





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Freitag, 26. April 2013

Glauben katholisch

"Glauben" - im katholischen Sinne - was heißt das?

Hier einmal konkret die Definition des katholischen Glaubens-Begriffs:
"Der Glauben, der der Anfang des menschlichen Heils ist, bekennt die katholische Kirche als eine übernatürliche Tugend durch die wir auf Antrieb und mit dem Beistand der Gnade Gottes glauben, dass das von ihm Geoffenbarte wahr ist, nicht weil wir die innere Wahrheit der Dinge mit dem natürlichen Licht der Vernunft durchschauten, sondern auf die Autorität des offenbarenden Gottes selbst hin, der weder täuschen noch getäuscht werden kann".
I. Vatikanisches Konzil 1870; NR 31; DS 3008

Gegenstand des Glaubens ist Folgendes:
"Mit göttlichem und katholischem Glauben ist also all das zu glauben, was im geschriebenen oder überlieferten Wort Gottes enthalten ist und von der Kirche in feierlichem Entscheid oder durch gewöhnliche und allgemeine Lehrverkündigung als von Gott geoffenbart zu glauben vorgelegt wird."
I. Vatikanisches Konzil 1870; NR 34; DS 3011

Zum gegenwärtigen "Jahr des Glaubens" hat der Heilige Vater Papst em. Benedikt XVI. den Gläubigen bezüglich des Glaubens der Kirche und jedes Einzelnen Folgendes ans Herz gelegt:


„Caritas Christi urget nos“ (2 Kor 5,14): Die Liebe Christi ist es, die unsere Herzen erfüllt und uns dazu drängt, das Evangelium zu verkünden. Heute wie damals sendet er uns auf die Straßen der Welt, um sein Evangelium allen Völkern der Erde bekanntzumachen (vgl. Mt 28,19). 
Mit seiner Liebe zieht Jesus Christus die Menschen aller Generationen an sich: Zu allen Zeiten ruft er die Kirche zusammen und vertraut ihr die Verkündigung des Evangeliums mit einem Auftrag an, der immer neu ist. Darum ist auch heute ein überzeugterer kirchlicher Einsatz für eine neue Evangelisierung notwendig, um wieder die Freude am Glauben zu entdecken und die Begeisterung in der Weitergabe des Glaubens wiederzufinden.
Im täglichen Wiederentdecken der Liebe Gottes schöpft der missionarische Einsatz der Gläubigen, der niemals nachlassen darf, Kraft und Stärke. Der Glaube wächst nämlich, wenn er als Erfahrung einer empfangenen Liebe gelebt und als Erfahrung von Gnade und Freude vermittelt wird. Er macht fruchtbar, weil er das Herz in der Hoffnung weitet und befähigt, ein Zeugnis zu geben, das etwas zu bewirken vermag: Er öffnet nämlich Herz und Sinn der Zuhörer, damit sie die Einladung des Herrn, seinem Wort zuzustimmen und seine Jünger zu werden, annehmen.
Die Gläubigen „werden stärker, indem sie glauben“, bezeugt der heilige Augustinus.[1] Der heilige Bischof von Hippo hatte gute Gründe, sich so auszudrücken. Wie wir wissen, war sein Leben eine ständige Suche nach der Schönheit des Glaubens, bis sein Herz in Gott Ruhe fand.[2] Seine zahlreichen Schriften, in denen die Bedeutung des Glaubensaktes und die Wahrheit des Glaubens erklärt werden, bleiben bis in unsere Tage ein Erbe unvergleichlichen Reichtums und ermöglichen immer noch vielen Menschen auf der Suche nach Gott, den rechten Weg zu finden, um zur „Tür des Glaubens“ (vgl. Apg 14,27) zu gelangen.
Nur glaubend also wächst der Glaube und wird stärker; es gibt keine andere Möglichkeit, Gewißheit über das eigene Leben zu haben, als sich in ständig zunehmendem Maße den Händen einer Liebe zu überlassen, die als immer größer erfahren wird, weil sie ihren Ursprung in Gott hat. (...)
Wir wünschen uns, daß dieses Jahr in jedem Gläubigen das Verlangen wecke, den Glauben vollständig und mit erneuerter Überzeugung, mit Vertrauen und Hoffnung zu bekennen. Es wird eine günstige Gelegenheit sein, um auch die Feier des Glaubens in der Liturgie zu verstärken, besonders in der Eucharistie, die der „Höhepunkt [ist], dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt“.[3]
Zugleich wünschen wir uns, daß das Zeugnis des Lebens der Gläubigen an Glaubwürdigkeit gewinnt. Die Inhalte des Glaubens, der bekannt, gefeiert, gelebt und im Gebet ausgedrückt wird, wiederzuentdecken [4] und über den Glaubensakt selbst nachzudenken, ist eine Verpflichtung, die jeder Gläubige übernehmen muß, vor allem in diesem Jahr. (Porta fidei 7; 9)


[1] De utilitate credendi, 1,2.

[2] Vgl. Augustinus, Bekenntnisse, I,1.
[3] Zweites Vatikanisches Konzil, Konstitution über die heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium
[4] Vgl. Johannes Paul II., Apostol. Konstitution Fidei depositum (11. Okt. 1992): AAS 86 (1994), 116.

Weiteres zum Thema:


Hymne "Credo Domine" zum Jahr des Glaubens (Aufnahme von der Messe zur Eröffnung des Jahr des Glaubens am 11.10.2012 in Rom):





Donnerstag, 7. März 2013

Dr. M. Lugmayr: "Glaube“ und „glauben“ in den biblischen Sprachen - eine philologische Betrachtung

Von Pater Dr. Martin Lugmayr FSSP

Am 4.August 1897 sagte die hl.Therese vom Kinde Jesu wenige Monate vor dem Ende ihres irdischen Pilgerweges: „Erst im Himmel werden wir die Wahrheit über alle Dinge erkennen. Auf der Erde ist das unmöglich. Das gilt sogar für die Heilige Schrift. Ist es nicht traurig, all die Unterschiede in der Übersetzung zu sehen? Wäre ich Priester gewesen, ich hätte Hebräisch und Griechisch gelernt, ich hätte mich nicht mit Latein begnügt. So hätte ich den wahren Text kennengelernt, den der Heilige Geist diktiert hat.“

Selbst die Bedeutung einzelner Begriffe in den biblischen Sprachen entzieht sich nicht selten der Übersetzung in nur einen Begriff. Das gilt auch für „Glaube“ und „glauben“. Die verschiedenen Aspekte darzulegen, ohne sich in Detailuntersuchungen zu verlieren, ist das erste Ziel dieses Artikels. Auf das zweite wird zumindest in Andeutungen verwiesen: Wie die „Liebe des Wortsinns“ (Philologie) für das Leben aus dem Glauben fruchtbar werden kann.

Die Grundbedeutung der Wortwurzel, auf welche Aussagen über „Glaube“ und „glauben“ zurückgehen, ist „fest, sicher, zuverlässig sein“. Wasser erweist sich so, wenn es nicht versiegt (Jes 33,16), ein Diener, wenn er treu ist wie David (1 Sam 22,14), ein Zeuge, wenn er nicht lügt (Spr 14,5). Einmal verheißt Gott: „Ich aber werde mir einen Priester erwecken, der beständig ist; der wird tun, wie es meinem Herzen und meiner Seele gefällt“ (1Sam 2,35). Es besteht eine Beziehung zwischen einem Subjekt und Eigenschaften, die es haben soll, weil sie seinem Wesen entsprechen. Verhält sich z.B. jemand einem Geheimnis gemäß, hält er es geheim: „Wer als Verleumder umhergeht, gibt Anvertrautes preis; wer aber zuverlässigen Sinnes ist, hält die Sache verborgen“ (Spr 11,13).

Dass und wie Gott „treu“ ist, sagt z.B. folgende Schriftstelle: „So erkenne denn, dass der HERR, dein Gott, der Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Güte bis auf tausend Generationen denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten“ (Dtn 7,9). Gott ist treu, weil er den Bund nicht aufkündigt, sich seinen Verheißungen gegenüber als treu erweist (vgl. Jes 49,7). Ein treuloser Gott wäre nicht Gott: „Daher, wer sich im Land segnet, wird sich bei dem Gott der Treue segnen, und wer im Land schwört, wird bei dem Gott der Treue schwören. Denn die früheren Nöte werden vergessen und vor meinen Augen verborgen sein“ (Jes 65,16).

Die Antwort des Menschen ist eine des Herzens und des Lebens, wie es Hiskia in einem Gebet formuliert: „Ach, HERR! Denke doch daran, dass ich vor deinem Angesicht in Treue und mit ungeteiltem Herzen gelebt habe und dass ich getan habe, was gut ist in deinen Augen!“ (Jes 38,3). 

Für uns ungewohnt ist auf den ersten Blick, dass im Hebräischen der Begriff „Wahrheit“ nicht isoliert vorkommt, sondern nur innerhalb eines „Wortfeldes“, wie z.B. im Begriff „ämät“: „Beständigkeit, Dauer, Zuverlässigkeit, Treue, Wahrheit“. Weil „Glaube“, „glauben“ zur selben Wortfamilie gehört, ist „Glaube an die Wahrheit“ immer ein Geschehen zwischen Personen, welches hingebendes Vertrauen beim Glaubenden einschließt.

Berühmt ist in diesem Zusammenhang das Wortspiel in Jes 7,9: „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht“. Auch „bleiben“ geht auf dieselbe Familie wie „glauben“ zurück. Dass „glauben“ und „bleiben“, letzteres im Sinne der Gesamtexistenz und der Sinnhaftigkeit des eigenen Daseins, eng zusammenhängen und ohne Gottesbezug nicht erklärbar sind, fassen pointiert Buber/Rosenzweig mit ihrer Übersetzung ins Wort: „Vertraut ihr nicht, bleibt ihr nicht betreut“. Glauben ist ohne Vertrauen, ohne Anerkennung der Güte Gottes, die uns zur Gegenliebe ruft, nicht möglich. In seinem ersten Brief schreibt Johannes: „Wir haben die Liebe erkannt, die Gott zu uns hat, und ihr geglaubt“ (1 Joh 4,16). Und der sel. John Henry Kardinal Newman sollte später in einer Predigt sagen: „Wir glauben, weil wir lieben“. Und dann bleiben wir auch „betreut“, d.h. von der Treue Gottes getragen und geliebt. 
 
Vielen ist das hebräische Wort „amen“ bekannt, welches wir am Ende von liturgischen Gebeten sprechen. Sage ich oder die gottesdienstliche Versammlung zu Bitte, Dank und Lob, welche sich an Gott richten, „amen“, so bedeutet dies: So soll es sein! (vgl. 1 Kor 14,16), ja man könnte auch sagen: Ich will selbst ganz Bitte, Lob und Dank gegenüber Gott sein (vgl. Eph 1,6) bzw. Wir wollen dies auch als Versammlung vollziehen.

Am Ende des Glaubensbekenntnisses bezeugt das „Amen“ die Treue zum Inhalt des Credos, verbunden mit der Überzeugung von seiner Wahrheit. In der Apokalypse wird Jesus Christus selbst „Amen“ genannt als der „treue und wahrhaftige Zeuge“ (3,14). Dass unser Herr das Ja Gottes schlechthin ist, betont der hl.Paulus: „Denn der Sohn Gottes, Christus Jesus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist das Ja geschehen. Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt, in ihm ist das Ja, deshalb auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre durch uns“ (2 Kor 1,19-20).

Im Munde Jesu Christi selbst ist „amen“ ein Ausdruck seiner Vollmacht: „Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Jota oder Häkchen vom Gesetz vergehen, bevor nicht alles geschehen ist“ (Mt 5,18); „Amen, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Mt 18,2); „Amen, ich sage euch: Was immer ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Im Johannesevangelium findet sich auch oft ein zweifaches „Amen“. So sagt Christus zu Nikodemus: „Amen, amen, ich sage dir: Wer nicht von oben geboren wird, kann das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh 3,3). Und dann die Erklärung: „Amen, amen, ich sage dir: Wer nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann nicht in das Reich Gottes eingehen“ (Joh 3,5).

Im Griechischen wird „Glaube“ mit pistis und „glauben“ mit pisteuein wiedergegeben. Das Verb bedeutet je nach Kontext für wahr halten, gehorchen und vertrauen, wobei diese Aspekte auch alle mitangesprochen sein können. Als die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes die Frage stellen, in welcher Vollmacht Jesus handle, antwortet er: „Auch ich will euch ein Wort fragen, und wenn ihr es mir sagt, so werde auch ich euch sagen, in welcher Vollmacht ich diese Dinge tue. Woher war die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von Menschen?“ Da überlegten diese bei sich: „Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?“ (Mt 21,24f.). Sie hätten Johannes vertrauen, sein Wort für wahr halten und ihm gehorchen sollen.

Das Substantiv pistis meint Treue, Zuverlässigkeit, Vertrauen, Glaube. Auch hier können diese Aspekte miteinander verbunden sein, wie z.B. in Mt 9,2: „Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind vergeben“. Nach der Stillung des Seesturms tadelt Jesus die Jünger: „Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“ (Mk 4,40).

Im Neuen Testament wird ferner von den Jüngern gesagt: „Sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte“ (Joh 2,22). Christus verlangt von ihnen: „Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich!“ (Joh 14,1); und an alle gerichtet: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15). 

Im Dialog zwischen Jesus und Marta zeigt sich die innere Verknüpfung zwischen der Tugend des Glaubens (fides qua) und dem Inhalt das Glaubens (fides quae), also jemandem und etwas glauben: „Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll“ (Joh 11,25-27). 

Im zweiten Brief an die Thessalonicher schreibt Paulus über die Hinführung zum Glauben: „unser Zeugnis (martyrion) hat bei euch Glauben gefunden“ (1,10).
 
Aber ganz zentral ist die Bindung des Glaubens an Jesus Christus: „an Jesus glauben“ (Joh 12,11), „an Christus Jesus glauben“ (Gal 2,16), „an den Sohn glauben“ (Joh 3,16), „an den Sohn Gottes glauben“ (1 Joh 5,10), „an den Sohn des Menschen glauben“ (Joh 9,35), „an ihn (Jesus Christus) glauben“ (Joh 2,11 und viele andere Stellen). 
 
Der Inhalt des Glaubens an Jesus Christus wird durch „dass“- Sätze bekannt: „Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst“ (Röm 10,8-9; vgl. 1 Thess 4,14). „Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn“ (Röm 6,8-9).

Seine Sendung vom Vater her stellt Christus selbst als Glaubensinhalt dar: „Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast. Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!“ (Joh 11,41-43; vgl. Joh 16,27.30, 17,8). In seinem großen Gebet vor dem Leiden wendet sich Jesus an den Vater: „Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast (Joh 17,20-21).

Eine Kurzformel des Glaubens, nämlich, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, formuliert Johannes am Ende seines Evangeliums, was bedeutet, dass dieses Bekenntnis auch alles einschließt, was der Sohn getan und gesagt hat: „Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor den Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen“ (Joh 20,30-31).

In einer bestimmten Verbform wird „glauben“ zu einem Fachbegriff für das Christwerden: „Viele aber von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig“ (Apg 4,4; vgl. 11,21). Den parteiischen Korinthern ruft der Völkerapostel zu: „Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Diener, durch die ihr gläubig geworden seid, und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat“ (1 Kor 3,5). 

Es kann auch das Gläubigsein bezeichnet werden: „Wachet, steht fest im Glauben; seid mannhaft, seid stark! Alles bei euch geschehe in Liebe! (1Kor 16,13-14). In 1 Thess 5,8 wird vom „Panzer des Glaubens“, in Eph 6,16 vom „Schild des Glaubens“ gesprochen. Es ist aber auch ein „Wachsen im Glauben“ (2 Kor 10,15; 2 Thess 1,3) möglich, womit die Tugend des Glaubens und die Vertiefung des Glaubensverständnisses angesprochen sind. Das Leben aus dem Glauben ist ebenfalls ein Reichtum. Von den Korinthern sagt Paulus, sie seien „in allem überreich: in Glauben und Wort und Erkenntnis und allem Eifer und der Liebe, die von uns in euch <geweckt> ist“ (2 Kor 8,7).

Der sel. Charles de Foucauld hat in stillen Stunden die Heilige Schrift betrachtet. In Bezug auf die Evangelien tat er es einmal verbunden mit der Frage, wo und wie von der Tugend des Glaubens die Rede ist. Vielleicht können obige Ausführungen eine Hilfe und Anregung sein, es ihm gleichzutun.

Mittwoch, 23. Januar 2013

BXVI.: »Ich glaube an Gott.« Was heißt das?

"An Gott glauben heißt mit ihm verbunden sein, seine Offenbarung annehmen und mit Freude seinem Wort gehorchen und den Weg gehen, den es zeigt.

Der Glaube ist ein personaler Akt. Gott kommt dem Menschen entgegen, der auf den Anruf antwortet. So ist der Glaube zugleich Geschenk und Aufgabe, göttliche Gnade und menschliche Antwort, ein Dialog der Liebe, in dem Gott zu den Menschen wie zu Freunden redet.

Wie können wir das Sprechen Gottes hören? Die ganze Bibel berichtet davon, wie sich Gott dem Menschen mitteilt, und ist selbst Mitteilung Gottes an uns. Sie lehrt uns glauben, indem sie uns zeigt, wie Gott in der Geschichte oft verborgen, geheimnisvoll, unter Schmerzen sein Erlösungswerk fortführt. Sie erzählt von den Menschen, die er anrührt und die sich ihm anvertrauen, bis zur Fülle der Offenbarung in Jesus Christus."

Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 23.01.2013




Dienstag, 13. November 2012

Lesenswert



Es gibt heute zu viele Menschen, die schon zu wissen glauben,
und zu wenige, die noch zu glauben wissen.



Herzliche Empfehlung zweier Beiträge des
Gemeinschaftsblogs der Blogoezese

und

Wobei ich ausdrücklich erwähnen möchte, dass auch die anderen Beiträge dort sehr lesenswert sind, z. B. der von Gertie de Sasso (Das hörende Herz) "Gerties Staunen" oder der von Nicole: "Vorsätze" ...




Sonntag, 4. September 2011

Die Geschichte von Lu Monferrato

Der kleine Ort Lu in Norditalien, 90 km östlich von Turin, ist durch seine vielen geistlichen Berufungen weltbekannt geworden. Im Jahre 1881 fassten einige Familienmütter einen Entschluss mit "schwerwiegenden Folgen".

Manche der Mütter trugen im Herzen den Wunsch, dass doch einer ihrer Söhne Priester werde oder eine Tochter ihr Leben ganz in den Dienst Gottes stellen möge. So begannen sie, sich unter der Leitung ihres Pfarrers, Msgr. Alessandro Canora, jeden Dienstag vor dem Tabernakel zu versammeln, um den Herrn anzubeten mit der Bitte um geistliche Berufungen. Im selben Anliegen empfingen sie jeden ersten Sonntag im Monat die Hl. Kommunion. Nach der Hl. Messe beteten alle Mütter zusammen um Priesterberufungen.

Durch das vertrauensvolle Gebet dieser Mütter und die Offenheit der Eltern kamen in die Familien der Friede und eine Atmosphäre froher, christlicher Frömmigkeit, so dass die Kinder viel leichter ihre Berufung erkennen konnten. Wenn der Herr sagte: "Viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt" (Mt 22,14), dann müssen wir dies folgendermaßen verstehen: Viele werden berufen werden, aber nur wenige werden darauf antworten.

Gott erhörte das Gebet dieser Mütter in so außergewöhnlicher Weise, wie es niemand erwartet hätte. Aus diesem kleinen Ort gingen 323 Berufungen hervor: 152 Priester und 171 Schwestern. Sie gehören 41 verschiedenen Kongregationen an. Aus manchen Familien gingen sogar drei bis vier Berufungen hervor.

Am bekanntesten ist das Beispiel der Familie Rinaldi. Gott berief aus dieser Familie sieben Kinder. Zwei von ihnen wurden Salesianerschwestern, die beide als mutige Missionspioniere nach Santa Domingo geschickt wurden. Von den Söhnen wurden fünf Priester, die alle bei den Salesianern eintraten. Der bekannteste unter den fünf Rinaldi-Brüdern ist der am 29. April 1990 seliggesprochene Filippo Rinaldi, der dritte Nachfolger Don Boscos. Tatsächlich sind viele der Berufenen Salesianer geworden. Das ist kein Zufall, denn Don Bosco besuchte selbst viermal in seinem Leben das Dorf Lu. Filippo erinnerte sich immer wieder gern an den Glauben der Familien von Lu. "Ein Glaube, der unsere Väter und Mütter sagen ließ: Die Kinder hat uns der Herr geschenkt, und wenn Er sie ruft, können wir doch nicht nein sagen."

Alle zehn Jahre trafen sich die noch lebenden Priester und Ordensschwestern in ihrem Heimatort zu einem Fest des Dankes an Gott. Das Gebet, das die Mütter von Lu beteten, war kurz, schlicht und tief:
"O Gott, gib, dass einer meiner Söhne Priester wird! Ich selbst will als gute Christin leben und will meine Kinder zu allem Guten anleiten, damit ich die Gnade erhalte, Dir, o Herr, einen heiligen Priester schenken zu dürfen." 

(gekürzt aus: "Eucharistische Anbetung zur Heiligung der Priester und geistige Mutterschaft".
Diese Broschüre kann kostenlos bestellt werden bei: Kirche in Not, Postfach 96, Hernalser Hauptstr. 55, A - 1172 Wien)
gefunden unter: http://www.sankt-leopold.at (unter "Geistliches")




Hier noch ein interessanter Impuls von Seiten der Klerus-Kongregation aus dem Jahre 2007 


Foto: Alessandro Vecchi; Pfarrkirche von Lu (AL)

Mittwoch, 31. August 2011

Schlimmster Kolonialismus und chaotisches Durcheinander

von
Joseph Kardinal Höffner, (damaliger) Erzbischof von Köln 

aus:
An den Quellen der Evangelisierung; 


Fünfte Frage:
Ein afrikanischer Bischof hat auf der Bischofssynode des Jahres 1971 vor dem "schlimmsten aller Kolonialismen" gewarnt, der darin bestünde, dass unter dem Etikett des Evangeliums europäische Ideologien importiert würden, die den Glauben in den afrikanischen Ländern nicht stärken, sondern mit falscher Problematik belasten und auszehren würden.
Sind auch auf der Bischofssynode 1974 ähnliche Sorgen ausgesprochen worden?

Antwort:
Auf der Bischofssynode 1974 protestierten die Bischöfe der Dritten Welt erneut gegen die Verbreitung einer zweideutigen Theologie. So beschwor zum Beispiel am 2. Oktober Bischof Cäsar Gatimu von Nyeri in Kenya (Afrika) die Bischöfe der westlichen Welt, der Kirche Afrikas "die rechtgläubige, im Evangelium und im Lehramt der Kirche gründende Glaubensbotschaft" zu verkünden und die afrikanischen Katholiken vor dem "chaotischen Durcheinander" zu bewahren, das "sogenannte moderne Professoren" mancherorts angerichtet hätten....

Als man Kardinal Newman die Geistesschärfe und Originalität fortschrittlicher Gelehrter rühmte, gab er zur Antwort: "Mein Freund, sieh sie scharf an,...und frage sie nach den Malen der Nägel".

Man pflegt mit Recht zu sagen, die sitzende Theologie dürfe die kniende Theologie nicht verdrängen.


Soweit Kardinal Höffner im Jahre 1984, vor nunmehr 27 Jahren.
Das macht nachdenklich...

Update:
Auch im Jahr 2006 gibt es noch Klagen afrikanischer Bischöfe gegenüber der Kirche in Deutschland, die scheinbar mehr daran interessiert sei, soziale Projekte in Afrika zu fördern als missionarische:




(Hervorhebungen durch Administrator) 
Foto: joxeankoret

Montag, 29. August 2011

"Ich" und "Wir" in der Liturgie

Papst Benedikt XVI. hält eine neue liturgische Bewegung in der ganzen Kirche für eines der vordringlichen  Anliegen, um dem Glauben in der Welt wieder Kraft zu verleihen.
Romano Guardini war einer der herausragenden Köpfe der Liturgischen Bewegung des letzten Jahrhunderts.
Hier kann eine neue liturgische Bewegung sicher an vielem, was dann nicht oder zu wenig zum Tragen kam (oder in Vergessenheit geriet), anknüpfen.

Einige bemerkenswerte Gedanken zum "Ich" und / oder "Wir" in der Liturgie:
aus: Romano Guardini (1885  -1968), VORSCHULE des BETENS

Nachdem Guardini das "persönliche Gebet" dem "liturgischen Gebet" (das, wie er sagt, genauer "liturgisches Geschehen" ist) gegenüber gestellt hat, fährt er in dem Kapitel "Die Liturgie" fort:


"Im persönlichen Beten ist der Mensch mit Gott und sich selbst allein, die Liturgie hingegen wird vom christlichen Gesamt getragen. In ihr heißt es nicht "Ich", sondern "Wir". Und zwar bedeutet dieses "Wir" nicht nur, dass viele einzelne zusammenkommen. Es ist keine Summe, sondern ein Ganzes: die Kirche. Sie besteht, auch wenn dieser oder jener oder viele sich von ihr trennen; denn sie geht nicht aus dem Verlangen Einzelner nach Gemeinschaft, sondern aus dem schöpferischen Willen Gottes hervor, welcher das Ganze der Menschheit als solches ergreift.

Sie ist durch Christus gestiftet und am Tage der Pfingsten geboren worden und besteht, ob Menschen und Zeiten wollen oder nicht. Von Christus zur Trägerin seiner Sendung gemacht, hat sie den Einzelnen und den Vielen gegenüber Autorität. "Wer nicht auf die Kirche hört, sei dir wie ein Heide und Zöllner", hat der Herr gesagt. (Mt 18,17). Ja in ihr ist nicht nur das Gesamt der von Christus ergriffenen Menschheit, sondern auch, wie Paulus und Johannes lehren, das der Welt erfasst. So ist die Kirche letztlich das geheiligte All; die im Walten des Heiligen Geistes werdende neue Schöpfung. (Eph. 1,3-23; Kol. 1, 3-20).

Andererseits besteht sie aber nicht neben dem einzelnen Menschen, sondern in ihm. Ein und derselbe Mensch ist Glied der Kirche, sofern er zu ihrer Ganzheit gehört, und wiederum Einzelner, sofern er aus seiner personalen Mitte heraus Gott gegenüber steht. Diese Kirche ist es, die in der Liturgie handelt und redet.

So ist die Haltung des Einzelnen, wenn er die liturgische Handlung mitvollzieht und das liturgische Wort mitspricht, eine andere als im persönlichen Gebet. Weder etwas neben diesem noch ein Widerspruch dazu, vielmehr sein im Zusammenhang des christlichen Daseins notwendiger Gegenpol. Darin tritt der Mensch aus seiner Besonderheit heraus und wird Glied des Ganzen; lebendiges Organ, in welchem sich das große, objektive Tun und Sprechen der Kirche ausdrückt."

Daher bekommt alles, was "Gesetz" heißt, eine andere Bedeutung. Das Gebet des Einzelnen bedarf seiner, um gesund und geordnet zu bleiben; im übrigen soll es aus der Ursprünglichkeit der inneren Bewegungen hervorgehen.

Im Bereich des liturgischen Betens und Tuns hingegen hätte eine solche Ursprünglichkeit keinen Sinn, sondern würde zu Willkür und Verwirrung führen. So hat die Kirche aus langer Erfahrung und durch immer neue Prüfung und Formung das liturgische Geschehen geordnet. Diese Ordnung ist nicht nur Rat, sondern eine Norm und verpflichtet den Einzelnen zum Gehorsam.  

In der Liturgie gibt es keine Freiheit. Richtiger gesagt, keine individuelle, denn eine Freiheit ist auch in ihr. Sie gehört aber nicht zum Willen des Einzelnen, sondern zu dem der Kirche, in welchem der Heilige Geist waltet und zeigt sich darin, dass es in der Liturgie keine Zwecke gibt; dass sie nichts erreichen, sondern nur vor Gott dasein, atmen und sich entfalten, ihn lieben und loben will. Diese Freiheit wirkt sich in großen Bewegungen durch den Raum der Welt und den Gang der Jahrhunderte hinaus; so reicht ihr Akt nach Sinn und Maß über den des Einzelnen weg und wird diesem gegenüber zur Norm.

Liturgisches Tun und Beten ist also in einem viel strengeren Sinne als das Gebet des Einzelnen "Dienst". Die heiligen Handlungen sind in uralter Überlieferung bis in Einzelheiten hinein festgelegt. Die Texte sind von der Kirche geprüft und müssen so gesprochen werden, wie sie in den liturgischen Büchern stehen. 

Der Gläubige aber, der die Liturgie mitvollzieht, wird es um so reiner und richtiger tun, je aufrichtiger er sich von seinen privaten Wünschen löst. Im persönlichen Beten darf er dem Antrieb seines Herzens folgen; wenn er aber an der Liturgie teilnimmt, soll er sich einem anderen Antrieb öffnen, der aus mächtigerer Tiefe entspringt; aus dem Herzen der Kirche, welches durch die Jahrtausende hin pulst.

Hier kommt es nicht darauf an, was ihm persönlich gefällt, wonach ihm gerade der Sinn steht, oder was für besondere Sorgen ihn beschäftigen. Das alles soll er hinter sich lassen und in die große Bewegung des liturgischen Geschehens eintreten. Und ebendadurch, dass er so von sich selbst weggeht, vollzieht sich die erste, immer wieder zu erfahrende Wirkung des Liturgischen: es löst vom Selbst los und macht frei."

 (Hervorhebungen durch Administrator) 


Bild oben: Romano Guardini (um 1920)

Freitag, 12. August 2011

Mündiges Christsein

Bild: Joseph Shaw, 14.05.2011
"Es gibt Kreise mit nicht geringem Einfluß, die uns das Knien auszureden versuchen. Es passe nicht zu unserer Kultur, sagt man (zu welcher eigentlich?); es schicke sich nicht für den mündigen Menschen, der Gott aufrecht gegenübertrete, oder aber es zieme dem erlösten Menschen nicht, der durch Christus zu einem Freien geworden sei und daher nicht mehr zu knien brauche. (...) Das Knien kommt nicht aus irgendeiner Kultur - es kommt aus der Bibel und ihrer Gotteserkenntnis heraus. (...) Es mag wohl sein, dass moderner Kultur das Knien fremd ist - insofern sie nämlich eine Kultur ist, die sich vom Glauben entfernt hat und den nicht mehr kennt, vor dem zu knien die rechte, ja, von innen her nötige Gebärde ist. Wer glauben lernt, lernt auch knien, und ein Glaube oder eine Liturgie, die das Knien nicht mehr kennte, wäre an zentraler Stelle krank. Wo es verloren gegangen ist, müssen wir es wieder erlernen, damit wir betend in der Gemeinschaft der Apostel und Martyrer, in der Gemeinschaft des ganzen Kosmos, in der Einheit mit Jesus Christus selbst verbleiben." (Hervorhebungen durch Administrator)

Joseph Kardinal Ratzinger in: Der Geist der Liturgie, Eine Einführung, AD2000
 
Der mündige Christ also betet Gott selbstbewusst und in Freiheit demütig an.

Freitag, 22. Juli 2011

Was - oder an was glauben CHRISTEN eigentlich?

Also, fangen wir vorne an:

CREDO - ICH GLAUBE

Das APOSTOLISCHE GLAUBENBEKENNTNIS der katholischen Kirche:

Ich glaube an GOTT, den allmächtigen Vater,
Schöpfer des Himmels und der Erde

und an JESUS CHRISTUS, seinen eingeborenen Sohn, unsern HERRN,
der empfangen ist vom HEILIGEN GEIST,
geboren aus MARIA, der Jungfrau,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage AUFERSTANDEN VON DEN TOTEN,
aufgefahren in den Himmel,
ER sitzet zur Rechten GOTTES, des allmächtigen VATERS,
von dort wird er WIEDERKOMMEN ZU RICHTEN die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den HEILIGEN GEIST,
die heilige, katholische Kirche,
die GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN,
an die VERGEBUNG DER SÜNDEN,
an die AUFERSTEHUNG DER TOTEN und das EWIGE LEBEN.
AMEN!



Für diejenigen, die der lateinschen Sprache mächtiger sind als der deutschen, hier das CREDO nochmals auf LATEIN:



Credo in DEUM, Patrem omnipotentem,
Creatorem caeli et terrae.

Et in IESUM CHRISTUM,
Filium eius unicum, DOMINUM nostrum,
qui conceptus est de SPIRITU SANCTU,
natus ex MARIA Virgine,
passus sub Pontio Pilato,
crucifixus, mortuus, et sepultus,
descendit ad inferos,
tertia die RESSUREXIT a mortuis;
ascendit ad caelos;
sedet ad dexteram DEI PATRIS omnipotentis:
inde venturus est
IUDICARE vivos et mortuos.

Credo in SPIRITUM SANCTUM
sanctam Ecclesiam catholicam,
SANCTORUM COMMUNIONEM,
REMISSIONEM PECCATORUM,
CARNIS RESURRECTIONEM,
VITAM AETERNAM.
AMEN.

(Textfassung: Missale Romanum von 1970)
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