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Mittwoch, 14. Mai 2014

Maiandacht 14. Tag - Die demütige Magd des Herrn

 
Siehe, ich bin die Magd des Herrn,
mir geschehe nach deinem Wort.
Huldvoll hat er herabgesehen auf seine niedrige Magd,
von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter!
(Luk 1,38.48)


Ein gar hohes Lob ist Maria zuteil geworden durch Elisabeth. Dieses Lob ist berechtigt. Unter allen Frauen ist sie die Auserwählte, die Mutter des Herrn. Alle Frauen Israels haben sich nach diesem Glück gesehnt, ihr fiel es zu. Die ganze Welt wartet auf dieses Glück, - sie darf es bringen.

Du bist gebenedeit unter den Frauen!

Maria weiß um diese Gnade, weiß um ihre hohe Würde. Wird sie darob stolz? Ach nein, in derselben demütigen Art, mit der sie dem Engel gesagt hatte: "Ich bin die Magd des Herrn", antwortet sie jetzt auf den Lobpreis der Elisabeth. Ihr Herz ist erfüllt von dem Wunder Gottes, und sie selbst weiß am besten, dass ihre Auserwählung reine unverdiente Gnade ist. Sie ist nicht die Erlöserin, sondern selbst eine Erlöste, die Erste, dessen Erlösungssehnsucht durch Gottes Gnade erfüllt ward. Diese Erkenntnis erfüllt sie mit tiefer Demut.

Gott allein ist es, der alles wirkt. Ihm allein gebührt der Dank, ihm allein die Ehre, ihm dem Allmächtigen singt sie darum ihr Lied aus der Überfülle ihres Herzens: "Hochpreiset meine Seele den Herrn, und mein Geist frohlocket in Gott, meinem Heiland. Denn huldvoll hat er herabgesehen auf seine niedrige Magd." 

Dieser Lobpreis ist zugleich Antwort an Elisabeth. Sie sagt gleichsam zu ihr: "Du lobst mich, ich aber lobe Gott, dem allein Lob gebührt." Freilich werden in Zukunft alle Menschen sie loben und preisen: "Fortan werden mich seligpreisen alle Geschlechter." Aber nicht um ihrer selbst willen! Immer ist es Gott, auf den alles Lob zurückgeht: 
"Denn Großes hat an mir getan der Mächtige, dessen Name heilig ist, dessen Erbarmen währt von Geschlecht zu Geschlecht für jene, die ihn fürchten. Machtvoll wirkt er mit seinem Arm, zerstreut, die stolzen Herzens sind. Gewaltige stürzt er vom Throne, Niedrige erhöht er. Hungrige sättigt er mit Gütern, Reiche lässt er leer ausgehen. Er nimmt sich Israels an, seines Knechtes, eingedenk seiner Barmherzigkeit - wie er verheißen hat unseren Vätern - gegen Abraham und seinen Nachkommen auf ewig."

Mariens demütiger Sinn, der in den Worten ihres Liedes sich kundtut, wird von Elisabeth anerkannt. Jetzt weiß sie es gewiss: Maria ist gekommen, um zu helfen und zu dienen. Demut ist Dienmut. Die Mutter des Herrn dient der Mutter  seines Knechtes und Wegbereiters.

Diese demütig dienende Magd des Herrn steht nun vor dir, meine Seele, und lädt dich ein, mit ihr den Weg der Demut zu gehen.. Sieh, alles, was du bist und was du hast, alle Kräfte und Fähigkeiten Leibes und der Seele, alles ist dir von Gott geschenkt. Das musst auch du anerkennen. Gewiss darfst du dich darüber freuen, wenn du von Gott viele Gaben der Natur und Gnaden empfangen hast. Jedoch prunken und prahlen mit deinen Vorzügen, das darfst du nicht. 

Was wärest du ohne Gott! Erwäge oft bei dir, wie klein und armselig du bist aus dir selber. So unheilig, so sündhaft, so erlösungsbedürftig bist du! Was wäre die Menschheit, was wärest du selber ohne die Erlösung durch Christus. Für alles Gute gebührt Gott allein die Ehre. So gib auch du in allem Gott die Ehre und trachte nicht nach Lob und Anerkennung der Menschen. Gib acht auf dich und hüte dich schon vor den Gedanken der Selbstgefälligkeit. Dadurch will der Hochmut sich einschleichen und dich zu Falle bringen. Wolle nur demütig dienen, wie Maria es getan. 

"Christus befiehlt uns nicht", sagt der heilige Augustinus, "von ihm zu lernen, eine Welt zu bauen, Sichtbares und Unsichtbares zu erschaffen, Wunder zu wirken, Tote wieder lebendig zu machen, sondern von Herzen demütig zu sein."

Wir beten ein Ave Maria, damit Maria uns wahre Demut erflehe:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Der Herr spricht: "Nehmet mein Joch auf euch und lernet von mir,
denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen." (Mt 11,29)
Dienet einander mit der Gnadengabe, wie ein jeder sie empfangen hat
und zeigt euch als gute Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes. (1. Petr 4,10)


Gebet:
In der Demut ihres Herzens hat Maria dir, dem allmächtigen und allgütigen Gott, die Ehre gegeben für alle Großtaten deiner Liebe, die du an ihr getan hast. Lass auch uns erkennen, dass wir nichts sind ohne dich, und dass all unser Wirken unnütz ist ohne deine Gnade. Wir bitten dich: auf die Fürbitte der demütigen Magd deines Sohnes verleihe uns wahre Demut des herzens, dass wir dich für alles und in allem loben und preisen. Durch denselben Christus unsern Herrn. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 45-48 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)




Dienstag, 13. Mai 2014

Maiandacht 13. Tag - Mutter

 
Glückselig bist du, o Jungfrau Maria,
denn du trugst 
den Schöpfer des Weltalls;
Du hast den geboren, der dich schuf
und bleibst doch ewig Jungfrau.
(Offert. Marienmesse der Osterzeit)


Aus Mariens Kammer ist der Engel wieder himmelwärts gegangen. Maria bleibt allein zurück; und doch nicht allein. Ihr Herz weiß bereits um das tiefe Muttergeheimnis. Ein seliges Gotteswunder blüht unter ihrem Herzen. All ihre Sehnsucht nach dem Erlöser, all ihr Sinnen und Minnen, das auf Gott gerichtet war, ist nun in überreichem Maße erfüllt. Gesehnt hat sie sich danach, die Zeit des Erlösers zu erleben, darum gebetet: Er möge kommen. 

Unendliche Gnade ist ihr zuteil geworden: sie aber ist die Auserwählte, sie selber ist die gesegnete, die dem Gotteskind das Leben schenken soll. Ja, Mutter ist sie, und doch Jungfrau, rein und unversehrt. Ihr ist anvertraut der leib und die Seele Christi, des Gottmenschen, mitsamt seiner göttlichen Natur. In diesem Augenblick ist sie gewordn der gesegnete Brunnen aller Gnaden, der lebendige Baum des Lebens, sie ist geworden eine heilige Monstranz Gottes, die Christusträgerin.

Seit dieser Stunde gehören all ihre Kräfte dem Gotteskinde und seinem Werk. Jesus, Heiland wird der Name dieses Kindes sein; und sein Werk wird sein: den Menschen Erlösung und Heil, ewiges Heil zu bringen. Und in selbiger Stunde wird die Berufung zur Mutter des Herrn ihr zu heiliger Aufgabe: selber Segen und Heil zu bringen durch ihr Kind.

Auf diesen Segen wartet bereits eine andere Mutter in einer Stadt in Juda. Mariens Base Elisabeth sieht ihrer schweren Stunde entgegen. Durch Engelsmund weiß Maria darum. Ihr Mutterherz drängt sie zu helfen und Segen zu bringen. Sie ist ja so reich, so beglückt!

Unaufgefordert, aber doch von sorgender Mutterliebe gedrängt, verlässt sie ihr Heim und wandert über das Gebirge. Ist auch der Weg weit und rauh und steil, nichts kann sie schrecken. Ihr Leben ist in Gottes Hand, und sie trägt in sich den, der da ist Herr und Schöpfer der Welt. Wie schön singt der Volksmund: "Als das Kindlein durch den Wald getragen, da haben die Dornen Rosen getragen". Das ist der Glaube an den Segen von "Jesus und Maria", dass selbst die Natur diesen Segen erfahren musste.

Wie wird Elisabeth sich gefreut haben, als Maria sich ihrem Hause nahte. Da kam Hilfe in schwerer Zeit! Zwei junge Hände werden nun zufassen im Haus. Jetzt mag nach Gottes Willen ihre Stunde kommen, es wird alles gutwerden. Elisabeth weiß noch nicht, dass diese natürliche Hilfe das Geringste ist, was Maria ihr bringt. In dem Augenblick, da Maria ihr den Gruß entbietet, erfährt sie den übernatürlichen Segen dieser gebenedeiten Jungfrau und Mutter. Ihr Kindlein Johannes ist der erste Mensch, den der Gottessohn durch Maria segnet und heiligt.

Erfüllt vom Heiligen Geiste, erkennt Elisabeth die hohe Gnade, die ihr und ihrem Kinde zuteil wird. Ihr Gegengruß ist deshalb nicht mehr ein Dank für die menschliche Hilfe, die Maria bringt - er wird zu einem Lobpreis der Mutter des Lebens, zu einem ehrfürchtigen Gruß an die Mutter des Erlösers. "Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes! Wie habe ich verdient, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?"

O selige Stunde! Evas Bannfluch ist gebrochen. Der Erlöser schreitet durch die Welt. Mutterliebe trägt ihn hinaus, dass er die Menschen segne und heilige.

In Ehrfurcht neigen auch wir uns vor dieser Mutter - und nicht nur vor dieser, nein, vor jeder Mutter! In Maria und ihrem Kinde sind alle Mütter gesegnet, haben alle ihre Mutterweihe empfangen. In Ehrfurcht gedenken wir auch imnmer unserer leiblichen Mutter, die nach Gottes Willen uns getragen hat. Allzeit danken wir ihr für ihre Mutterliebe und für für ihren Muttersegen. Jede Mutter auf Erden empfängt ihr Kindlein als ein Geschenk von Gott. In sorgender Liebe soll sie es hüten und vor allem Unheil des Leibes bewahren. In heiliger Liebe soll sie es segnen, damit es werde ein heiliges Gotteskind. Dann mag sie einst froh hintreten zu Gott und ihm ihr Kind zurückgeben. Die Frucht ihres Leibes ist dann geworden köstliche Frucht für den Himmel.

Wir beten ein Ave Maria und bitten die Gottesmutter um ihren Muttersegen:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.


Deine Mutterschaft, jungfräuliche Gottesmutter,
hat der ganzen Welt Freude bereitet.
Denn aus dir ist hervorgegangen die Sonne der Gerechtigkeit:
Christus unser Gott!
(II. Vesper zum Muttergottesfest)


Gebet:
O Gott, der du gewollt hast, dass durch die heilige Mutter Maria der Welt Segen gebracht werde, lass auch uns, wir bitten dich, dieses Segens teilhaftig werden. Segne besonders alle Mütter auf Erden, dass sie ihr heiliges Mutteramt gut verwalten. Für all ihre Mühen aber schenke ihnen einst den ewigen Lohn deiner Herrlichkeit. Amen.

Maria mit dem Kinde lieb',
uns allendeinen Segen gib! Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 42-45 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)




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