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Freitag, 13. Februar 2015

18. - 21. März 2015 Liturgische Tagung Köln: Die Liturgie der Sakramente

Vom 18. bis 21. März 2015 findet in Herzogenrath die 17. Kölner Liturgische Tagung statt. Eine besondere Ehre ist die Anwesenheit von S. Em. Raymond Cardinal Burke, der am Freitag über das Ehesakrament referieren und am Samstag ein Pontifikalamt zelebrieren wird.

Aber auch sonst ist die Tagung - wie schon zuvor in den vergangenen Jahren - mit hochkarätigen Referenten besetzt. Weitere Informationen sind auf der Website liturgische-tagung.info zu finden, ebenso Hinweise zur Anmeldung und zur Anfahrt.

Programm:
 
Mittwoch, 18.03.2015

I. Liturgische Tagung

13.00 Uhr
Öffnung des Tagungsbüros. Anreise und Einchecken der Tagungsteilnehmer, Imbiß- und Getränkeangebot im Foyer zum Selbstkostenpreis

14.30 Uhr
Begrüßung Egmont Schulze Pellengahr
Einführung in die Tagung Pfarrer Dr. Guido Rodheudt

15.00 Uhr
Opus operatum. Zu einem Zentralbegriff der katholischen Sakramententheologie
Prof. DDr. Thomas Marschler, Universität Augsburg

16.00 Uhr
Die Entwicklung und Ausformung der Liturgie der Sakramente in der Väterzeit
Prof. DDr. Pablo Argárate, Universität Graz

17.30 Uhr
Missa cantata in der Filialkirche St. Marien
Zelebrant: P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

18.30 Uhr
Abendessen

19.00 bis 22.00 Uhr
Gelegenheit zur stillen Eucharistischen Anbetung in der Filialkirche St. Marien

II. Priesterkonvent für Priester, Diakone, Seminaristen

19.30 Uhr
Die Spendung der Sakramente zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Pastorale Klugheit und Grenzen im sakramentalen Dienst des Priesters
Hochschulpfarrer Dr. Johannes Kreier, Saarbrücken;

anschließend Aussprache, Moderation: Pfarrer Dr. Guido Rodheudt


Donnerstag, 19.03.2015

III. Fortsetzung Liturgische Tagung

09.00 Uhr
Neugeboren aus Wasser und Heiligem Geist. Die Feier von Taufe und Firmung
Dr. Eugen Daigeler, Würzburg

10.00 Uhr
Der überlieferte Taufritus. Authentischer Ausdruck der katholischen Lehre vom Taufsakrament
Dr. Heinz-Lothar Barth, Universität Bonn

11.00 Uhr
Kaffeepause

11.30 Uhr
Das Sakrament des Ordo und die Niederen Weihen
P. lic. theol. Sven Conrad FSSP, Bettbrunn

12.30 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Abfahrt zur Exkursion nach Lüttich, der Stadt der Entstehung des Fronleichnamfestes vor 750 Jahren
- separat zu buchen -

15.00 Uhr
Auf den Spuren der hl. Juliana von Lüttich; Besuch der Stiftskirche St. Martin
Führung: Clemens M. Bayer, Bonn

16.00 Uhr
Tantum ergo sacramentum. Zur Geschichte und Theologie des Fronleichnamsfestes
S. E. Dr. Jean-Pierre Delville, Bischof von Lüttich
Priesterseminar Lüttich, Salle Saint Lambert,
40 Rue des prémontrés, B-4000 Liège

17.30 Uhr
Pontifikalamt zum Hochfest des hl. Joseph in der Stiftskirche St. Jacques
S.E. Dr. Jean-Pierre Delville, Bischof von Lüttich;
Missa „Comme la rose“ von Johannes Mangon (*1525 in Lüttich; † 1578 in Aachen);
Musikalische Gestaltung: Camerata Vocale St. Gertrud, Herzogenrath; Schola Carolina, Aachen
Gesamtleitung: Kantor Herbert Nell

19.30 Uhr
Abendessen in der historischen Altstadt von Lüttich
(Restaurantempfehlungen werden gesondert veröffentlicht)

21.30 Uhr
Rückfahrt nach Herzogenrath


Freitag, 20.03.2015

09.00 Uhr
Missa cantata in der Pfarrkirche St. Gertrud
Zelebrant: Pfarrer Dr. Guido Rodheudt
Cantus Gregorianus: Schola Rodensis

10.00 Uhr
Die Erneuerung Roms unter Sixtus V. Gegenreformatorische Stadtplanung im Zeichen der Eucharistie
Prof. Dr. Peter Stephan, Universität Freiburg / Fachhochschule Potsdam

11.00 Uhr
Unctio extrema oder Krankensalbung? Ein Sakrament zwischen Kontinuität und Wandel
Dr. Peter C. Düren, Augsburg

12.30 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Befähigung oder Bestätigung? Das Sakrament der Firmung zwischen Initiation und Jugendweihe
Prof. Dr. Veit Neumann, Philosophisch-Theologische Hochschule St. Pölten

15.00 Uhr
Das Spezifikum der Theologie und Liturgie des Ehesakraments im byzantinischen Ritus
Lic. Mag. Yuriy Kolasa, Generalvikar für den byzantinischen Ritus in Österreich, Wien

16.00 Uhr
Kaffeepause

16.30 Uhr
„Bis der Tod Euch scheidet“ – Die Ehe-Theologie der römischen Kirche im Nachgang zur Bischofssynode zu Ehe und Familie
S.Em. Raymond Cardinal Burke, Rom
anschl. Fragen an den Kardinal; Moderation: Dr. Guido Rodheudt;
Übersetzung: Melanie Host
Podiumsdiskussion mit den Referenten

18.30 Uhr
Abendessen

20.00 Uhr
Musikalische Passionsandacht in der Filialkirche St. Marien
Marcel Dupré (1886-1971):
Le Chemin de la Croix op. 29 zu Meditationen von Paul Claudel (1868-1955)
Orgel: Pfarrer Joachim Wollenweber, Aachen
Einführung und Rezitation:Ulrich Mutz, Kulturjournalist, Remscheid


Samstag, 21.03.2015

10.00 Uhr
Pontifikalamt in der Pfarrkirche St. Gertrud
Zelebrant: S. Em. Raymond Cardinal Burke, Rom
Die Chöre der Pfarrei St. Gertrud-Herzogenrath,
Schola Rodensis; Gesamtleitung: Kantor Herbert Nell

12.00 Uhr
Empfang im Pfarrzentrum St. Gertrud

13.30 Uhr
Ende der Tagung

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Montag, 31. März 2014

"Die Stellung des Priesters in der Liturgie" - Liturgische Tagung in Herzogenrath vom 02.-05. April 2014

Am kommenden Wochenende ist es endlich soweit: In Herzogenrath bei Aachen findet vom 02.-05. April 2014 die 16. Kölner Liturgische Tagung statt: Hochkarätige Referenten werden sich in einem abwechslungsreichen Programm von verschiedenen Seiten dem Thema der Tagung "Alter Christus - Die Stellung des Priesters in der Liturgie" nähern. Siehe dazu hier die Einführung von Gastgeber Dr. Guido Rodheudt, Pfarrer der Pfarrei St. Gertrud in Herzogenrath, und Egmont Schulze-Pellengahr, dem Vorsitzenden der UNA VOCE Deutschland e.V.

 HERZLICHE EINLADUNG!

Zu den zahlreichen Referenten gehören in diesem Jahr unter anderen:

  • S. E. Dr. Athanasius Schneider, Weihbischof in Astana (Kasachstan)
  • Diakon Dr. Helmut Hoping, Prof. für Dogmatik und Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg
  • Dr. Peter Stephan, Professor am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Freiburg
  • Dr. Andreas Wollbold, Professor für Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU München
  • Pater Dr. Uwe Michael Lang CO, Pfarrer und Publizist (London)
  • Dr. Peter C. Düren, katholischer Theologe, Familienvater und Publizist (Augsburg)

Außerdem wird es neben Vorträgen, kulturellen Angeboten und Liturgischen Feiern auch Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Pflege von Kontakten geben. Das Programm ist hier, weitere Informationen sind hier und auch hier beim IK- Hamburg zu finden. Anmeldung erwünscht.

Vor Beginn der allgemeinen Tagung findet für Priester ein eigenes wenn auch kurzes Konveniat statt (s. Programm). Mindestens 45 Priester haben sich bereits angemeldet.

Eine große Freude und Ermutigung für Veranstalter, Vortragende und Hörende sind Grußwort und Segen, die Joachim Kardinal Meisner, em. Erzbischof von Köln, anlässlich der Liturgischen Tagung übersandte:

Lieber Herr Pfarrer Dr. Rodheudt,

gern schicke ich Ihnen mein Grußwort zur 16. Kölner Liturgischen Tagung. Ich kann dadurch gerade deutlich machen, dass mein Interesse für Ihre Anliegen mit meinem Rücktritt als Erzbischof von Köln nicht gemindert ist.

Das vorgesehene Thema über die Stellung des Priesters in der Liturgie ist ja heutzutage mehr als wichtig – theologisch wie praktisch! Leider wird immer wieder die Meinung vertreten, das gemeinsame Priestertum aller Getauften und Gefirmten stufe das Weihepriestertum zurück. Dabei hatte doch gerade das 2. Vatikanische Konzil betont, dass diese beiden Ausprägungen des Priestertums sich „dem Wesen und nicht bloß dem Grad nach unterscheiden“. (Kirchenkonstituation 10). Auch darf man nicht außer Acht lassen, wie wichtig ein richtiges Priesterbild für die Berufungspastoral ist!

So wünsche ich den Tagungsteilnehmern einen reichen Ertrag an Erkenntnis und Liebe zu dem, der den geweihten Priester bevollmächtigt, in seiner Person den heiligen Dienst zu vollziehen, und übersende Ihnen und allen Vortragenden und Hörenden meinen bischöflichen Segen.

Ihr
+ Joachim Kardinal Meisner
Erzbischof em. von Köln

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Mittwoch, 12. Februar 2014

Erwachen zur heiligen Messe

Wir (...) müssen in erster Linie die heiligen Dogmen wieder gründlich erfassen und die Dinge wieder auf ihren Ursprung zurückführen. Die heilige Messe und all das Göttliche, das sie umkleidet, stellt uns wieder an den rechten Platz und sagt uns, was wir sind und was wir werden müssen und wie dies einzig geschehen kann. Danken wir's dem lieben Gott, es geht heute ein erfreuliches Erwachen zur heiligen Messe durch die katholische Welt. Die Vorurteile gegen die sogenannte liturgische Bewegung sind im Schwinden begriffen. Das Misstrauen war ja begreiflich und vielfach berechtigt.

Schon die nicht sehr glücklich gewählte Bezeichnung dieser Strömung führte zu Missbräuchen. Den Schwerpunkt auf "Bewegung" legend, erging man sich, oder noch schlimmer, gefiel man sich in möglichst ausgiebigem äußerlichem Tun, ohne von der Seele des Geschehens erfasst zu werden. Gemeinschaftsmessen ohne Kenntnis unseres Lebens in Christus, Opfergang ohne Wissen um die Beziehungen unseres Opfers zu Christi Opfer, Geringschätzung des Privatgebetes und der Volksandachten, pietätloses Verdrängen tief eingewurzelter frommer Bräuche im kirchlichen Leben: solche und ähnliche Auswüchse konnten nicht gebilligt werden und mussten dem nüchtern Überlegenden doch zu denken geben.

Aber da, wo die liturgische Bewegung richtig verstanden und gepflegt wird, ist sie das Werk des Heiligen Geistes, der Seine Kirche leitet und ihr immer die nötigen Sicherungen gegen die Gefahren der Zeit verleiht. Sie ist ja nichts anderes als das Erwachen der Herzen zur erbarmenden Heilstat Christi, wie sie - einmal im Judenlande sichtbar vollzogen - jetzt unter dem Schleier des Geheimnisses im Kult der heiligen Kirche unsichtbar gegenwärtig gesetzt wird.

Sie ist das Bestreben, durch tätige Anteilnahme am heiligen Opfer möglichst tief in diesen Akt Christi aufgenommen und durch Ihn in den neuen Menschen verwandelt zu werden.


aus: "Eucharistie und Erziehung"; Päpstliche Theodosius-Buchdruckerei Ingenbohl, S.6/7

 

Weiteres zum Thema "Participatio actuosa":


Samstag, 25. Januar 2014

REGINA - ein katholisches Life-Style-Magazin

Seit Februar 2013, nun also bereits seit fast einem Jahr, gibt es ein ausgesprochen interessantes und niveauvolles katholisches Life-Style-Internet-Magazin namens REGINA. "Katholischen Geschichten" will man dort eine Plattform bieten, mit überzeugenden  Beispielen aus einer vom Glauben geprägten Welt und aus dem großen Schatz der christlichen Kultur.

So finden z. B. auch Beiträge über Esskultur und über Mode, die im Gegensatz zu vielen gegenwärtigen Modetrends Würde, Anmut und Schönheit der Frau unterstreicht, ihren Platz.  Das Gute, Wahre und Schöne soll sich in dem Magazin widerspiegeln und (wieder) Thema werden. So fehlt es neben Berichten aus dem Alltag auch nicht an Betrachtungen über die Schöpfung, über Kunst und Liturgie.

Die inzwischen in Deutschland lebende Herausgeberin der Quartalsschrift, Beverly De Soto, hat der ersten Ausgabe folgendes Editorial mitgegeben:

Erstes Quartal 2013

Unser erstes Titelblatt ehrt eine Kaiserin, zwei Königinnen, eine Prinzessin, eine First Lady, zwei Ordensgründerinnen und eine außergewöhnliche Wissenschaftlerin – jede für sich eine geschichtsträchtige, katholische Frau.

Als sich das Pontifikat Benedikts XVI. dem Ende zuneigt, versammelt REGINA außergewöhnliche katholische Autoren mit einem lebendigen Glauben und weit gefächerten Interessen.

Wir erzählen katholische Geschichten und berichten über katholische Filme und Bücher, die sonst wohl weitgehend unbeachtet blieben. Wir sind an allem unter der katholischen Sonne interessiert – von der Arbeit und Familie bis zum religiösen und ewigen Leben.

Wir streben nach dem Guten, dem Schönen und dem Wahren – innerhalb der Tradition und mit unserem gottgegeben Verstand. Wir glauben an die eine, heilige katholische und apostolische Kirche und sind loyal gegenüber dem Lehramt. Wir sind stolz auf unser geistiges und kulturelles Erbe und bemühen uns den authentischen Glauben zu leben und weiter zu geben.

Es ist offensichtlich, dass für die Kirche eine neue Zeit anbricht. Die ersten zarten Pflänzchen einer katholischen Erneuerung entstehen in der gegenwärtigen Generation und versprechen den Frühling, den Papst Johannes Paul II. vorhersah und für den sein Nachfolger Benedikt XVI. im Weinberg gearbeitet hat.

Der Platz für katholische Frauen ist im Herzen der Familie – und an der Spitze von Unternehmen und Staaten. Doch das ist altbewährt.

Wir haben immer die Herausforderung angenommen uns selbst und die Familie zu leiten und Verantwortung zu übernehmen, durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus.

Dankbar sind wir für diesen Schatz, der uns durch die Kirche über 2000 Jahre überliefert wurde, durch ihre Liturgie, ihre Geistlichkeit, ihrem großen Geschenk des Christentums und der katholischen Kultur.

Wir stellen REGINA unter das Patronat der allerheiligsten Jungfrau Maria. Wir beten, dass sie unsere bescheidene Arbeit ihrem Sohn zu Füßen legen möge und dass Sein Wille geschehe. Auch beten wir, dass sie die Kardinäle anleite einen guten, neuen Papst für die Heilige Mutter Kirche zu wählen.
Beverly De Soto
Herausgeberin, REGINA
Rom, Februar 2013

Die ersten beiden Ausgaben sind erfreulicherweise auch in deutscher Sprache erschienen; es ist zu hoffen, dass auch weitere Ausgaben von REGINA ins Deutsche übersetzt werden. Jedenfalls kann man dem Magazin nur einen möglichst großen, interessierten Leserkreis wünschen. 


1. Ausgabe: Februar 2013 als pdf (deutsch)

2. Ausgabe: Frühjahr 2013 als pdf (deutsch)

Weitere Ausgaben in englischer Sprache als pdf oder im Flip-Modus: bitte hier klicken!
(durchblättern lohnt sich selbst dann, wenn man kein Englisch versteht), z. B.:

6. Ausgabe (vol6): Dezember 2013  Special zum Thema Priester


Weitere Informationen auf reginamag.com


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Samstag, 27. Juli 2013

P. Bernward Deneke: Participatio actuosa


Noch immer gibt es Katholiken, die es vorziehen, der Heiligen Messe in Schweigen und Sammlung beizuwohnen. Anzeichen der Geschäftigkeit sucht man bei ihnen vergebens. Das Geschehen am Altar aufmerksam verfolgend oder über ihr Buch gebeugt betend, wirken sie in den lebhaften Gottesdiensten wie Inseln inmitten des bewegten Meeres, wie Einsiedler in einer unruhigen Stadt. Kein Wunder, dass solche Personen der „alten Messe“ häufig den Vorzug geben, die ja, in lateinischer Kultsprache (*) zelebriert und aufgrund der vielen leisen Gebete des Priesters weitaus stiller als die neue Form, den Gläubigen nicht auf eine bestimmte Weise der Teilnahme festlegt, sondern ihm Freiraum für Beschaulichkeit gewährt. 

Solche Vorlieben sind allerdings manchen Mitchristen ein Dorn im Auge. Wie kann man so hinter der allgemeinen Entwicklung zurückbleiben und sich dem Fortschritt verweigern? Ging es denn der Liturgischen Bewegung nicht schon in ihren Anfängen, also um die Mitte des 19. Jahrhunderts, darum, die Kluft zwischen Altar und Kirchenschiff zu überbrücken und dem priesterlichen Volk der Getauften einen echten Anschluss an das gottesdienstliche Geschehen zu ermöglichen? Dass die Gläubigen „nicht in der Messe beten, sondern die Messe beten sollen“, ist eine Formulierung, die mit dem heiligen Papst Pius X. (+ 1914) in Verbindung gebracht wird. Und vor allem das Zweite Vatikanische Konzil wollte endgültig jedem frommen Eigenbrötlertum in der Kirchenbank ein Ende setzen: Die Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium (1963) fordert und fördert doch ausdrücklich eine participatio actuosa. Was will das anderes besagen, als dass sich nun alle Anwesenden tätig am Gottesdienst beteiligen sollen, anstatt in abseitiger Passivität ihren devotionalen Vorlieben zu frönen? 

Bald nach dem Konzil wurden aus dem Prinzip der participatio actuosa weitergehende Folgerungen abgeleitet. Eine gesteigerte Aktivität im Sinne von diversen Aktivitäten der Gläubigen entstand. Zu den Diensten der Ministranten und der Musiker (Sänger und Organist), die seit eh und je von Laien verrichtet wurden, traten neue Aufgaben hinzu, so der Vortrag von Lesungen, Fürbitten und Meditationstexten, ja sogar – noch vor einem halben Jahrhundert völlig undenkbar! – das Austeilen der Kommunion durch Personen ohne Weihesakrament. Das alles im Namen der participatio actuosa, der sich jene Ewiggestrigen entziehen möchten... 

Die Frage, ob die participatio actuosa hier richtig verstanden wird und ob sie tatsächlich einen vorwiegend kontemplativen Mitvollzug der Heiligen Messe ausschließt, ist von grundsätzlicher Art. Zunächst kann man sie auf der sprachlichen Ebene beantworten. Die Untersuchung des lateinischen Wortes actuosa ergibt, dass dieses keineswegs gleichbedeutend ist mit activa. Gemeint ist gerade nicht ein äußeres Aktivsein bis hin zum Aktivismus, sondern mehr die erfüllte Innenseite sinnvoller Tätigkeit. 

Dazu treten inhaltliche Überlegungen. Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., gibt zu bedenken, dass beim katholischen Gottesdienst die wesentliche Aktivität nicht aufseiten des Menschen, sondern auf der Seite des Herrn liegt. ER wird unter uns gegenwärtig. ER bringt sich durch die Hände des Priesters dem himmlischen Vater dar als reine, heilige, makellose Opfergabe. ER schenkt sich den Gläubigen im Sakrament. Daraus ergibt sich für Ratzinger, „dass nur die oratio [das Gebet] das Eigentliche ist und dass sie wiederum deshalb wichtig ist, weil sie Raum gibt für die actio Gottes.“ So ist von uns zunächst verlangt, ehrfürchtig vor dem zurückzutreten, was Gott wirkt, um es dann lebendig mitzuvollziehen und gleichsam in Seine Tat einzugehen. Weil dieses erhabene Geschehen der Messe wesentlich geistiger, übernatürlicher Art ist, muss auch der Mitvollzug geistiger und gnadenhafter Art sein. Wahre participatio actuosa geschieht also vor allem im Gebet – und ohne Gebet ist es überhaupt keine Teilnahme und Teilhabe an den heiligen Geheimnissen!

Solche Einsicht entlarvt die Entwicklung, die sich in den letzten Jahrzehnten in den meisten Gotteshäusern abgespielt hat, als Irrweg, und rechtfertigt das Bemühen derjenigen, die in der Heiligen Messe mehr die Kontemplation als die eigene Aktion suchen. Bereits 1947 hat Papst Pius XII. in seiner Liturgie-Enzyklika Mediator Dei den Kern der participatio actuosa auf den Punkt gebracht: „Es sollen alle Gläubigen bedenken, dass es eine ganz hohe Pflicht und große Würde für sie bedeutet, teilzunehmen am eucharistischen Opfer, und zwar nicht müßigen und gleichgültigen Geistes, der sich zerstreut und anderen Dingen nachgeht, sondern so innerlich und selbsttätig, dass sie aufs engste mit dem Hohenpriester sich verbinden.“

P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad
 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)




(*) Anm. von FW: "Hat die Kirche nicht mit weiser Absicht den Schleier der Kultsprache über die Liturgie gebreitet, weil eben das Mysterium nicht im grellen Lichte des Alltags stehen soll? Ist es deshalb nötig, daß alle Texte verdeutscht werden, alle Riten bis ins letzte sichtbar sind? Geht damit nicht etwas Unersetzliches, eben der Schimmer der Heiligkeit, den das Volk mehr schätzt als Verständlichkeit bis ins letzte, verloren? Die sicher sehr gute Absicht, das Volk zur aktiven Teilnahme an der Liturgie zurückzuführen, darf nicht zur demokratischen Gleichmacherei ausarten." (Odo Kasel) Quelle


Backlink zu diesem Post: 


Weiteres zum Thema "Participatio actuosa":

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Dienstag, 4. Juni 2013

Kyriale und mehr in Ton und (Noten-) Bild



 "Eine prima Seite mit Audiodateien von 18 gregorianischen Choralmessen, Credofassungen, Asperges und Vidi Aquam, Noten für Organisten u.s.w." hat clamormeus bei Corpus Christi watershed.org entdeckt.

Den Link zum "Mit-sing-Kyriale" gebe ich an alle Interessierten gerne weiter: bitte hier klicken!

Ebenso gibt es dort für Priester und Seminaristen "Training-Videos" für die Zelebration der Hl. Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus, also der "tridentinischen" oder sogenannten "alten" Messe, einer Gemeinschaftsproduktion von EWTN und der Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP): bitte hier klicken!

Und eine Menge anderer netter Sachen gibt es dort auch noch zu entdecken...





Dienstag, 23. Oktober 2012

Martin Mosebach: Participatio actuosa

Der Publizist Martin Mosebach über einen Aspekt der "participatio actuosa", der tätigen Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie, die heutzutage oft einseitig als aktivistisches äußeres Ausführen einer sichtbaren Tätigkeit, als ein äußeres "Sich-Einbringen" in des Gottesdienst, definiert wird:

"Die vielberufene "tätige Teilnahme" der Gemeinde an der Feier der Heiligen Messe wird in der Tradition der Katholischen Kirche keineswegs so eng definiert, wie es inzwischen üblich geworden ist. "Tätig teilnehmen" kann der Gläubige auf viele Weisen. Er kann mit dem Priester gemeinsam Schritt für Schritt auf die Höhepunkte der Geheimnisse zuschreiten und sein Beten ebenso wie die Gebete des Priesters den überlieferten Haltungen unterwerfen.

Er kann aber auch das Werk Christi, das sich in der Heiligen Messe vollzieht, einfach betrachten, womöglich sogar, ohne die Gebete der Liturgie im einzelnen mitzubeten, sondern das sich vor seinen Augen entfaltende Wunder in Einsamkeit stumm anbeten.

Es gehört zu den großen Paradoxa der heiligen Messe, daß sie in ihrer liturgischen Strenge das unliturgische, das radikal persönliche betrachtende Gebet in besonderer Weise möglich macht."

Martin Mosebach in "Häresie der Formlosigkeit"; Carl Hanser Verlag München AD 2007; S. 127/128 (s. Quellen)


Weiteres zum Thema:

Bild: Quelle

Montag, 22. Oktober 2012

Ratzinger-Preisträger empfiehlt Studium der Kirchenväter





Der Träger des Ratzinger-Preises für Theologie, der Jesuit Brian E. Daley (Notre Dame, Indiana), plädiert für ein vermehrtes Studium der Kirchenväter. „Die Kirchenväter setzen die uns interessierenden Dinge in einen Kontext, so dass wir vernünftig darüber reden können“, sagte der 72jährige Theologiehistoriker und Patristiker gegenüber Pater Bernd Hagenkord SJ von Radio Vatikan (Blog).

Die Beschäftigung mit den historischen Quellen und den Traditionen der frühen Zeit der Kirche könnten "bei der Unterscheidung helfen, was geändert werden könne und was nicht geändert werden dürfe" sagte Pater Daley laut P. Hagencord in Bezug auf die Liturgie und deren Reform.

Während unmittelbar nach dem Konzil die Meinung verbreitet gewesen sei, dass alles geändert werden könne, habe man erst allmählich erkannt, dass man unterscheiden müsse zwischen Dingen, die geändert werden können und solchen, die man nicht ändern dürfe. „Unsere Geschichte zu studieren, hilft uns dabei“, sagte P. Daley. In diesem Zusammenhang sei auch auf die umfangreichen Studien des Regensburger Liturgiehistorikers Klaus Gamber hingewiesen, dessen Schätze an Forschungsergebnissen auf eine neue Hebung warten.

"Wenn man die Tradition kenne, würde man die Entwicklung der Theologie des Konzils und auch der Liturgie im Kontext sehen können. Es helfe, Vereinfachungen zu vermeiden. Die eigenen Meinungen erscheinen weniger wichtig, das Studium ersetzt Meinung durch Wissen und Reflexion" gibt P. Hagencord die Worte des Ratzinger-Preisträgers wieder. (Quelle)


Foto: Liturgie im Stift Heiligenkreuz

Samstag, 11. Februar 2012

Heiliger Raum

Der natürliche Raum hat Richtungen; die drei, die wir kennen. Sie bedeuten, daß geordneter Raum sei, kein Chaos. Ordnung des Nebeneinander des Über- und Hintereinander. Sie macht, daß unser Leben sich sinnvoll aufbauen und bewegen kann; daß wir Werke aufrichten können, gestalten und wohnen.

Auch der übernatürliche Raum, der heilige, hat eine Ordnung. Sie ist vom Mysterium her begründet.


Die Kirche ist von Westen nach Osten gebaut, zum Aufgang der Sonne hin. Die Sehne des Sonnenbogens läuft durch sie. Sie soll die ersten Strahlen empfangen und die letzten. Christus ist die Sonne der heiligen Welt. Die Richtung seiner Bahn ist die Ordnung des heiligen Raumes, alles Bauens und aller Gestalt, die recht gestellt ist ins ewige Leben.

Wenn das Evangelium gelesen wird, dann wird das Meßbuch nach links gerückt, das ist nach Norden hin, denn der Altar steht ja ostwärts gewendet. Aus dem Süden kommt das heilige Wort und geht nach dem Norden. Das bedeutet nicht nur die geschichtliche Erinnerung, daß es einst vom Mittelmeer heraufkam.

Süden ist Fülle des Lichtes, Gleichnis der übernatürlichen Klarheit, Norden Sinnbild der Kälte und des Dunkels. Aus dem Lichte kommt das Gotteswort; Er, der Licht der Welt ist, und in der Finsternis leuchtet, und in das Dunkel dringt, ob er wohl aufgenommen werde.

Eine dritte Richtung ist die von oben nach unten.Wenn der Priester das Opfer bereitet, dann hebt er Schale und Kelch hinauf. Denn Gott ist "droben", "der Heilige in der Höhe". Hinauf hebt der Bittende Blick und Hand, de profundis "zu den heiligen Höhen". Und wenn der Bischof segnet, oder der Priester bei einer Weihung, dann senken sie die Hand auf das Haupt des Knienden, auf die daliegenden Dinge. Denn alles Geschöpf ist "unten", und der Segen kommt vom Allerhöchsten herab.

Das ist die dritte Richtung des heiligen Raumes.  Die Richtung der Seele: Der Sehnsucht, des Gebetes und des Opfers. Die Richtung Gottes: Der Gnade, der Erfüllung, des Sakraments.

So gehen die drei Richtungen des heiligen Raumes:

Zum Angesicht der aufgehenden Sonne, und die ist Christus. Ihr entgegen geht der Blick des Glaubenden; von ihr her der Strahl des Gotteslichtes in unser Herz. Die große Ostung der Seele und der Herabstieg Gottes.

Die Richtung des Nordens nach dem Süden, wo das Dunkel nach dem Lichte schaut, das im göttlichen Worte strahlt. Das kommt aus dem brennenden Herzen, zu leuchten und zu wärmen.

Und die von unten nach oben: Die Bewegung der Seele in Sehnsucht, Gebet und Opfer, aus der Tiefe zum Thron des allerhöchsten Gottes. Ihr antwortet die Erfüllung, herabkommend in der Gnade, in Segen und Sakrament. 


Romano Guardini: Von heiligen Zeichen; AD 1927  (s. Quellen)


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S. auch die beiden Beiträge  vom Prof. Klaus Gamber über die Gebets-/ Zelebrationsrichtung und dortige weiterführende Links:



Montag, 30. Januar 2012

Die Zelebration "versus populum"

Die Forderung, daß der Priester am Altar dem Volk das Gesicht zukehren solle, hat erstmals Martin Luther aufgestellt (1). Diese Forderung ist jedoch von ihm soviel man weiß, nie und in den verschiedenen protestantischen Kirchen nur vereinzelt befolgt worden, vor allem bei den Reformierten (2).

Erst die jüngste Zeit hat die Zelebration "versus populum" zu einem fast allgemeinen Brauch in der römischen Kirche werden lassen, während die Ostkirchen und vielfach auch die evangelischen Gemeinden an der bisherigen Praxis festhalten.

In der Ostkirche war eine Zelebration "versus populum" zu keiner Zeit üblich, wie auch ein entsprechender Ausdruck dafür fehlt. Die meiste Ehrfurcht wird der Vorderseite des Altars erwiesen. Hier darf nur der Priester (und neben ihm der Diakon) stehen. Innerhalb der Bilderwand darf nur der Zelebrant an der Vorderseite des Altares vorbeigehen.

Bemerkenswert ist ferner, daß bei einer Konzelebration, die bekanntlich in der Ostkirche eine lange Tradition hat, der Hauptzelebrant, wie auch sonst, mit dem Rücken zur Gemeinde steht, während die konzelebrierenden Priester sich links und rechts von ihm am Altar aufstellen. Niemals haben sie jedoch ihren Platz an der Rückseite (Ostseite) des Altars.

Der Brauch zum Volk hin zu zelebrieren, kam bei uns in den zwanziger Jahren in der Jugendbewegung auf, als man daran ging, innerhalb einer kleinen Gruppe die Eucharistie zu feiern. Die liturgische Bewegung, vorweg Pius Parsch, propagierte ebenfalls diesen Brauch.

Man glaubte damit eine frühchristliche Tradition wieder zu erneuern, weil man sah, daß in einigen alten römischen Basiliken ebenfalls der Altar "versus populum" ausgerichtet ist. Doch hat man dabei, wie es scheint, übersehen, daß in diesen Basiliken, im Gegensatz zu den übrigen Kirchen, (3) nicht die Apsis, sondern der Eingang im Osten liegt.


(1)  Er schreibt in seinem Büchlein "Deutsche Messe und Ordnung des Gottesdienstes" v.J. 1526 zu Beginn des Kapitels "Des Sonntags für die Laien": "Da lassen wir die Meßgewänder, Altar, Lichter noch bleiben, bis sie alle werden oder uns gefällt zu ändern. Wer aber hier anders verfahren will, lassen wir geschehen. Aber in der rechten Messe unter eitel Christen müßte der Altar nicht so bleiben und der Priester sich immer zum Volk kehren, wie ohne Zweifel Christus beim Abendmahl getan hat. Nun, das erharre seiner Zeit"; vgl. K. Gamber, Die Zelebration "versus populum" eine Erfindung und Forderung Martin Luthers, in: K. Gamber, Ritus modernus. Gesammelte Aufsätze zur Liturgiereform (Regensburg 1972) 21-29.

(2)  Vgl. Fr. Schulz, Das Mahl der Brüder, in: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie 15 (1970) 34 Anm.8. So ließ seinerzeit Martin Bucer in Straßburg Abendmahlstische aufstellen, "daß der Diener das angesicht gegen das Volck wendet".

(3)  Außerhalb Roms sind nur wenige Kirchen bekannt, die den Eingang im Osten haben. Am bekanntesten ist die Basilika in Tyrus, die von Eusebius beschrieben wird. Wie bei dieser, so handelt es sich auch bei den andern um Bauten Konstantins bzw. dessen Mutter Helena; vgl. G. Kunze, Lehre Gottesdienst Kirchenbau in ihren gegenseitigen Beziehungen I (Göttingen 1949) 51ff., vor allem 53.

(Hervorhebungen durch Administrator)

aus:  Msgr. Dr. theol. Dr. phil h.c. Klaus Gamber: Die Reform der Römischen Liturgie, Vorgeschichte und Problematik, S.46f (s. Quellen)

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