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Dienstag, 7. Januar 2014

Wege aus der pastoralen Sackgasse

Mag. theol. Michael Gurtner erinnert in einem kath.net-Beitrag vom 06. Januar 2014 an Wege aus der Sackgasse, in der zur Zeit in den deutschsprachigen Bistümern die Pastoral (nicht nur) für zivil wiederverheiratete Geschiedene steckt. Er weist hin auf "acht  eucharistische Wege", von denen sieben auch denjenigen Gläubigen offenstehen, die wie z. B. zivil wiederverheiratete Geschiedene nicht im Stand der heiligmachenden Gnade stehen und ihnen deshalb die sakramentale Kommunion nicht erlaubt ist.

Als die "acht Wege" eucharistischer Frömmigkeit nennt der Theologe:
1) die Andacht vor dem Tabernakel
2) die Anbetung vor ausgesetztem Allerheiligsten
3) die eucharistische Prozession
4) der eucharistische Segen
5) das Viaticum
6) das Beiwohnen der Heiligen Messe
7) die geistige Kommunion - und schließlich
8) der sakramentale Kommunionempfang

Mag. Gurtner bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt:
"Anstatt immer von „neuen Ansätzen“ zu sprechen, welche letztlich eine künstliche Argumentation des theologisch Unmöglichen meinen, sollte man vielleicht wieder verlorengegangene Frömmigkeitsformen neu entdecken und wiederbeleben. In ihrer zweitausendjährigen Geschichte hat die Heilige Mutter Kirche schließlich schon viel gesehen und behandeln müssen! Wenn wir die theologisch tatsächlich bestehenden Möglichkeiten nicht genügend aufzeigen, dann werden andere das Unmögliche erfinden!

Den Betroffenen wäre es darüber hinaus sicher eine große Hilfe, wenn die Theologen endlich nicht mehr nur von der Kommunion als „Mahl“ und dem „Tisch des Herrn“ sprächen, sondern von der Eucharistie vornehmlich als Opfer sprächen, an welchem man auf unterschiedliche Weise teilnehmen und teilhaben kann. Die Hl. Kommunion ist die Frucht, die aus dem Opfer kommt. Diese Frucht hat – auch – einen gewissen Mahlcharakter, der aber untergeordnet ist. An der heiligsten Eucharistie als Opfer können nämlich alle teilnehmen – wird der Akzent hingegen einseitig und übertrieben auf den Kommunionempfang („Mahl“ bzw. „Mahlcharakter“) gelegt, so wird durch die Akzentuierung des ohnedies untergeordneten Charakters erst recht ein Klima geschaffen, welches –wenngleich unberechtigt – es unter Umständen fördern kann, daß sich der ein oder andere „ausgeschlossen“ fühlt. Wenn der Eindruck entsteht, die Kirchengliedschaft wäre allein an den sakramentalen Kommunionempfang gebunden, dann ist etwas schiefgelaufen in der Verkündigung!"


Weiterlesen auf kath.net (06.01.2013)

Es sei jedoch angemerkt, dass M. Gurtner irrt, was Punkt 7. "die geistige Kommunion" angeht. Auch diese ist nur möglich, bzw. soll nur dann geübt werden, wenn man sich im Stande der heiligmachenden Gnade befindet, sprich frei ist von Todsünden. Hier trifft die Tatsache zu, dass man in "Gedanken, Worten und Werken" sündigen kann. So wäre also eine Handlung, die ich als (äußeres) Werk nicht verrichten darf, weil ich nicht im Stande der heiligmachenden Gnade bin, Sünde, wenn ich in diesem Fall also ein Sakrileg begehen würde, dann gilt das genauso für die geistige Vorstellung der Ausführung des Werkes. Wenn ich also nicht sakramental kommunizieren darf, so auch nicht in Gedanken (ähnlich wie z. B. auch die Einwilligung in einen auch nur gedanklichen Ehebruch bereits Sünde ist).

In Wirklichkeit stehen also zivil wiederverheirateten Geschiedenen sechs (aber immerhin noch sechs!) eucharistische Wege offen.

Weiteres zum Thema "Sakramentenempfang für zivil wiederverheiratete Geschiedene":

Samstag, 14. April 2012

Keine bloße Mahlfeier...

Hl. Messe in St. Georg, Wohmbrechts, 2006
DT: Mit der Veröffentlichung des Motu proprio Summorum Pontificum hat Papst Benedikt XVI. den Gläubigen die Hand entgegen-gestreckt, die der überlieferten Liturgie verbunden sind. Bedarf es weiterer römischer Maßnahmen zur Reform der Liturgiereform? Oder genügt vorerst eine Phase ruhigen Wachstums?

Martin Mosebach: 
Der Heilige Vater selbst hat die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Reform der Reform dadurch ausgesprochen, dass er den Ritus Pauls VI. und den überlieferten Ritus als zwei Formen eines und desselben Ritus bezeichnet hat.

Zumindest in der Praxis ist dies weniger eine Zustandsbeschreibung, als ein Ziel, wenn der Ordentliche und der Außerordentliche Ritus wirklich zu zwei Formen ein und desselben Ritus werden sollen, dann bedarf der Ordentliche Ritus deutlicher Modifikationen.

An der Spitze steht hier etwas ganz Einfaches und Wortloses, ein Element, das in der Reform Papst Pauls VI. gar nicht zwingend vorgesehen war: die Zelebrationsrichtung. Erst wenn der Ordentliche Ritus wieder allgemein in der Richtung nach Osten und auf das Kreuz hin gefeiert wird, sind alle Möglichkeiten, ihn als bloße Mahlfeier zu interpretieren, unmissverständlich beseitigt.

Martin Mosebach in einem Interview in "Die Tagespost" vom 13.04.2012

Sonntag, 11. März 2012

Die Grundlage jeder Erneuerung: Der Glaube (9)

 Prof. DDr. Josef Seifert  (1976)

Fortsetzung Teil 9

Schizophrenie

A.  Die erstrangige Bedeutung des Glaubens, ja sogar der Wahrheit, wird heute von vielen geleugnet. Beeinflußt von Kantschen Theorien, die über Feuerbach, Hegel und Heidegger von Bultmann aufgenommen wurden und durch Bultmann auch in die katholische Theologie eingedrungen sind, kamen viele Zeitgenossen zu der Überzeugung, daß der Mensch keinen Zugang zu objektiver Wahrheit und transzendentem Sein habe.

Diese Anschauung läßt nicht einmal die Frage aufkommen, was die Wahrheit in sich ist, sondern stellt den Menschen in die Mitte und kümmert sich allenfalls darum, was die Religion für unser Leben bedeutet, welchen Wert sie für unsere persönliche Lebenserfahrung und -bereicherung hat.

Die Theologie wird in dieser Sicht, und so hat es schon Feuerbach ausgedrückt, tatsächlich zu bloßer Anthropologie. Die Wahrheit wird nicht mehr in ihrem eigenen Wert gesehen, der den all ihrer Wirkungen übersteigt, nein, sie wird überhaupt wert- und bedeutungslos.

Die "existenzielle Erfüllung" ist das einzige, was im Leben des Menschen zählt. Für Bultmann ist sogar die Frage, ob Christus wirklich Gott und Mensch war, belanglos. Die Idee Gottes wird als eine Art fiktive Schöpfung des menschlichen Geistes betrachetet - Kant nannte das eine "heuristische Fiktion"; nach dieser Auffassung brauchen wir, um unser Lebensglück zu finden, nur so zu leben, "als wären wir von Gott erlöst".

Für diese einigermaßen schizophrene Haltung gibt es, auf einer immerhin sympathischeren Ebene, ein Beispiel in der Weltliteratur: wo Don Quichote seinem Sancho Pansa erklärt, auch wenn Dulcinea von Toboso, die Dame seines Herzens, in Wirklichkeit nicht die einzigartige Schönheit und all die edlen Eigenschaften besäße, die in seiner Phantasie lebten, so hätte das nichts zu sagen, solange er nur die Kraft und Mut von dem Bild erhalte, das er sich von ihr mache.

Mit dieser Abwendung von der "fides quae creditur" greift eine radikale Entartung unseres Glaubens um sich. Die unendliche Bedeutung der "fides quae creditur", der Wahrheit der Glaubensinhalte, die die eigentliche Grundlage des Glaubens und des religiösen Lebens ist, entschwindet dem Bewußtsein.


Anthropozentrische Gewichtsverlagerung

B.  Diese Blindheit gegenüber der wesenhaften Würde und Majestät der Wahrheit führt auch zur Aufgabe des innersten Sinns des Glaubensaktes (fides qua creditur): der Verherrlichung Gottes. Und der Verlust dieser Dimension ist wahrhaftig keine Erneuerung, sondern eine eigentliche Zerstörung des Glaubens.

Alle Anbetung und jedes Gebet zielt auf die Verherrlichung Gottes, und darin besteht auch der primäre Sinn des heiligen Messopfers (Per ipsum, et cum ipso, et in ipso, est tibi Deo Patri omnipotenti, in unitate Spiritus Sancti, omnes honor et gloria), der Kern unseres ganzen sittlichen Lebens und vor allem der Liebe zu Gott, welche die Quelle und Krönung jeglicher Liebe ist.

Von hier aus ist leicht zu durchschauen, daß Hunderte von Formen, in denen sich die sogenannte Erneuerung der Kirche heute zeigen soll, nichts als Deformationen der Religion sind, die den Menschen zum Mittelpunkt machten:

- so die Behauptung, die Liebe zu Gott komme nur in der Mitmenschlichkeit zum Ausdruck; so der Versuch, den Opfercharakter der heiligen Messe zugunsten ihres Mahlcharakters abzutun;

 - so die Aufgabe der theozentrischen Ausrichtung des Priesters, also seiner Hinwendung zu Altar und Tabernakel, zugunsten der Wendung zum Volke hin, worin nicht selten die anthropozentrische  Gewichtsverlagerung zum Ausdruck kommt;

- so der Mangel an Interesse für eine Liturgie, die in ihrer Schönheit der Verherrlichung Gottes dient, und der alles beherrschende Wille, sie zeitgemäß, attraktiv zu machen;

- so eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber der Sünde und dem Sittengesetz;

- so das bedeutungsvolle Schweigen bezüglich der Verherrlichung Gottes;

Diese und viele andere Zeichen lassen die unglückselige Richtungsänderung von Gott weg auf den Menschen als Mittelpunkt erkennen.

Fortsetzung folgt


Prof. Josef Seifert:
Die Grundlage jeder Erneuerung: Der Glaube
( Teil  1)    (bitte HIER klicken!)
( Teil  2)    (bitte HIER klicken!)
( Teil  3)    (bitte HIER klicken!)
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Montag, 25. Juli 2011

II.Vatikanum: EUCHARISTIE - MAHL - PASCHA - OPFER

Hier finden Sie die Ergebnisse zur semantischen Untersuchung der Texte des II.Vatikanums bezüglich der Begriffe Eucharistie, Mahl, Opfer und Pascha.

Alle Textstellen der Konzilsdokumente im Kontext finden Sie hier.

So oft kommen die Begriffe in den gesamten Konzilstexten vor:

Eucharistie bzw. eucharistisch:      73 mal

Mahl:                                                            10 mal

Pascha:                                                         11 mal

Opfer:                                                           52 mal  


                                                                                             

EUCHARISTIE - Ergebnis:

Die Begriffe „EUCHARISTIE“ bzw. „EUCHARISTISCH“ kommen in den gesamten Konzilsdokumenten 73x vor, davon
17x inLG,
13x in SC und
18x in PO
(insgesamt in diesen drei Schreiben 48mal).
Darüber hinaus kommt es in den einzelnen übrigen Dokumenten 7x (UR), 5x (AG), 3x (CD, AA), 2x (OE, OT, PC), 1x (DV) sowie in den übrigen fünf Dokumenten gar nicht vor.

13x bildet der Begriff „EUCHARISTISCHES OPFER“ eine Einheit.



MAHL - Ergebnis:

Der Begriff „MAHL“ kommt in den gesamten Konzilsdokumenten 10x vor, davon in SC, der Liturgiekonstitution, lediglich 4x, je einmal als „HERRENMAHL“, „ABENDMAHL“, „OSTERMAHL“ sowie in der Bezeichnung „ABENDMAHLSMESSE am Gründonnerstag“.

2x kommt der Begriff in „ABENDMAHL“ vor in UR, dem Dekret über den Ökumenismaus, als Begriff der Protestanten für die Gedächtnisfeier an Christi Leiden, Tod und Auferstehung.

In anderen Dokumenten kommt der Begriff 1x (Mysterium des Herrenmahls), 2x (Abendmahl, himmlisches Gastmahl) und 1x (eucharistisches Mahl) vor.

Somit wird klar, dass der Begriff des Mahls im Hinblick auf die Heilige Messe, die Eucharistie, von den Konzilsvätern zwar in keiner Weise abgelehnt wird, jedoch keinesfalls im Mittelpunkt des Verständnisses über das Wesen und Geschehen dieses Mysteriums steht.

Das Wesen der Hl. Messe wird von den Konzilsvätern in den Dokumenten gemäß der katholischen Tradition mit „Messopfer“, „Opfer Christi“ etc., also ganz deutlich als Sühnopfer für unsere Schuld definiert.



PASCHA - Ergebnis:

Der Begriff „PASCHA“ wird in den Konzilsdokumenten 11x verwendet,
davon 9x in SC, der Liturgiekonstitution und lediglich je 1x (Pascha Christi des Herrn, Pascha-Mysterium) in zwei anderen Schreiben.

Von den 9 Verwendungen in SC kommt es 8x in der Verbindung als „PASCHA-MYSTERIUM“ vor, 1x als „PASCHA-FASTEN“ am Karfreitag, also nicht in Bezug auf das Hl. Messopfer.

Wenn vom Pascha-Mysterium gesprochen wird, so wird damit zumeist das Erlösungswerk Christi für die Menschen gemeint, sein Leiden, Tod und Auferstehung. Oft steht es im Textzusammenhang mit dem „Opfer Christi“, „Opfer und Sakrament“, „Eucharistie“.


Daraus geht hervor, dass die Konzilsväter die Hl. Messe auch als Feier des Pascha-Mysteriums zu bezeichnen pflegen. Hier gibt es viele Parallelen zum Begriff der Feier des unblutigen Kreuzesopfers Christi sowie zum Opferlamm, das im Opfermahl verzehrt werden muss.

Es wird darauf hingewiesen, dass der Begriff „OPFER“ (in Bezug auf die Hl. Messe) in dem Dokument SC 12x vorkommt, in LG sogar 17x, der Begriff „PASCHA" dagegen dort überhaupt keine Verwendung findet.



OPFER - Ergebnis:

Der Begriff „OPFER“ in Bezug auf die Hl. Messe kommt in den Konzilsdokumenten 52x vor, davon
17x in LG und
12x in SC.

Mit „Opfer“ bezeichnen die Konzilsväter das, was wir heute meist (nur) als Eucharistie (von griech. ευχαριστία eucharistía „Danksagung“) bezeichnen und drücken damit klar und unmissverständlich das Wesen der Hl. Messe aus: Sie ist zutiefst und zuerst das Opfer Christi, unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers, Sühnopfer für die Sünden der Menschheit.

Dass sich dieses Geschehen in Parallele zum Paschafest ereignet, indem das Paschageschehen Vorbild ist für das Opfer Jesu Christi am Kreuz, diese Deutung wird einsichtig dadurch, dass die Konzilsväter in dem Dokument SC 9x vom Pascha-Mysterium Christi in Bezug auf die Hl. Messe sprechen.

Diese beiden Begriffe, „OPFER“ und „PASCHA-MYSTERIUM“ drücken für die Konzilsväter (in Tradition zur Lehre der Kirche) das Wesen und den Charakter der Hl. Messe aus (Christus, das wahre Paschalamm).



Sonntag, 24. Juli 2011

Was ist die Hl. Messe nun? Ist sie ein Opfer? Oder ein Mahl? Oder beides?

Bis vor einigen Jahrzehnten lag der Schwerpunkt eindeutig auf „Opfer“, wollte man das Wesen der Eucharistiefeier beschreiben. Aber auch das Opfer-MAHL, das lt. Schott-Messbuch zur Vollständigkeit des Messopfers gehört, wird keineswegs gering geachtet.

Das „vollständige RÖMISCHE MESSBUCH“ (Schott) des älteren Ritus („alte Messe“) erklärt in seiner Einführung „Vom heiligen Messopfer“ unter 7.:

„Jede heilige Messe ist ihrem Zwecke nach ein

ANBETUNGS-, DANK-, SÜHN- und BITT-OPFER

und kann und soll deshalb für die verschiedenen Nöte der Kirche und der Einzelpersonen, zur Nachlassung der Sünden, zur Genugtuung für die Sünden, für die Lebenden und Toten dargebracht werden. (Konzil von Trient)


Das Opfer der heiligen Messe umfasst:

a) das Selbstopfer Christi

b) das Opfer der Kirche als einer Gemeinschaft

c) das Opfer des Priesters und der Mitopfernden, insofern sie im eigenen Namen opfern…“

 
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