Coram angelis psallam tibi, Domine.
Im Angesicht der Engel will
ich dir singen, o Gott!
nach Psalm 138,1
Bild: eigenes Photo; Kanzel-Engel in Weingarten
"Wenn zum kommenden 1. Advent in den Bistümern Deutschlands das neue „Gotteslob“ eingeführt wird, wird man mit Verwunderung feststellen, dass im Land, das den Heiligen Erzengel Michael als seinen besonderen Schutzpatron verehrt, das vertraute Lied „Unüberwindlicher starker Held, St. Michael“ nicht mehr ins katholische Gebet- und Gesangbuch aufgenommen ist."
Quelle: Pilgerzeitschrift der Gebetsstätte Wigratzbad, Jg. 13, Nr. 4, Okt./ Nov./ Dez. 2013
Unüberwindlich starker Held, - Sankt Michael
komm uns zu Hilf, zieh mit zu Feld!
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!
Die Kirch' Dir anbefohlen ist;
du unser Schutz- und Schirmherr bist.
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!
Du bist der himmlisch' Bannerherr
die Engel sind dein Königsheer.
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!
Den Drachen du ergriffen hast
und unter deinen Fuß´ gefasst.
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!
Beschütz mit deinem Schild und Schwert
die Kirch', den Hirten und die Herd!
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!
(nach Friedrich Spee 1621)
"Michael – was bedeutet: „Wer ist wie Gott? “ – ist der Vorkämpfer des Primats Gottes, seiner Transzendenz und Macht. Michael kämpft, um die göttliche Gerechtigkeit wieder herzustellen. Er verteidigt das Volk Gottes vor seinen Feinden und vor allem vor seinem Feind schlechthin, dem Teufel. Und der heilige Michael siegt, da in ihm Gott handelt.
Diese Skulptur ruft uns also in Erinnerung, dass das Böse besiegt ist. Der Ankläger ist entlarvt, sein Haupt zerdrückt, da sich das Heil ein für alle Mal im Blut Christi erfüllt hat. Auch wenn der Teufel immer versucht, das Antlitz des Erzengels und das Antlitz des Menschen zu zerkratzen, ist Gott stärker. Sein ist der Sieg und sein Heil ist allen Menschen angeboten.
Auf dem Weg und in den Prüfungen des Lebens sind wir nicht allein, sondern von den Engeln Gottes begleitet und getragen, die sozusagen ihre Flügel anbieten, um uns zu helfen, die vielen Gefahren zu überwinden, um gegenüber jenen Wirklichkeiten in die Höhe fliegen zu können, die unser Leben belasten oder uns hinabziehen können. Indem wir die Stadt des Vatikanstaates dem heiligen Michael weihen, bitten wir, dass er uns vor dem Satan verteidige und ihn hinauswerfe."
Papst Franziskus bei der Weihe des Vatikans an den hl Erzengel Michael und den hl.Joseph am 05.07.2013; ganze Ansprache auf kath.net
Heiliger Erzengel Michael,
verteidige uns im Kampfe;
gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz!
Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich,
du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen,
stürze den Satan und die anderen bösen Geister,
die zum Verderben der Seelen in der Welt umherschweifen
mit der Kraft Gottes hinab in die Hölle!
Amen.
voll der Gnade, der Herr ist mit Dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus,
den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geiste empfangen hast...
Es spricht von jener wahrhaft stillsten Stunde, in der sich das Schicksal der Welt wendete. Von der Sehnsucht der in Sünde und Gottesferne verlorenen Schöpfung. Vom Ratschluss des ewigen Vaters, sie in einen neuen Anfang der Gnade aufzunehmen. Vom ersten Sich-Herneigen des Sohnes.
Es spricht von der Botschaft des Engels, welche Ruf und Frage zugleich ist: "Siehe, Du sollst empfangen und einen Sohn gebären und ihm den Namen Jesus geben..." Und von der vorbehaltlosen Bereitschaft der reinsten aller Frauen, jene zu sein, aus welcher der Sohn Gottes unser Menschenwesen annehmen sollte: "Siehe, ich bin des Herrn Magd, mir geschehe nach Deinem Worte". (Lk 1,31.38)
Größere Stille hat nie ein Geschehnis umgeben. Schlichter ist nie eine Tat vollzogen worden. Die Entscheidung aber, die darin fällt, reicht von der Erde zum Himmel.
Das Ereignis kehrt in jedem gläubigen Leben geistlich wieder. Vor allem, wenn der Mensch zum ersten Mal - durch einen Menschen, oder durch ein Buch, oder eine innere Erfahrung - so von der Gestalt und dem Worte Christi berührt wird, dass er fühlt, hier ist die Wahrheit, und sich ihr in Bereitschaft zuwendet.
Da geht der Herr als Gestalt und lebendige Kraft in ihn ein, und es beginnt, wovon die Rede war: das Durchbringen und Heranwachsen Christi im Menschen; das Eingestaltet-werden des Menschen in Ihn. Von da ab erfolgt der Anruf immer wieder. Jedes Hören Seiner Wahrheit, jedes Aufleuchten Seines Bildes, jede Mahnung Seines Gebotes fordert, ihn tiefer ins Herz zu nehmen, ihm das eigene Sein bereitwilliger zur Verfügung zu stellen.
Romano Guardini; Über den Rosenkranz unserer Lieben Frau; Werkbund-Verlag Würzburg; AD 1940; S. 49/50 (s. Quellen)
So spricht Gott der Herr: "Siehe, Ich sende Meinen Engel, dass er vor dir hergehe, dich auf dem Wege behüte und dich an den Ort führe, den Ich bereitet habe. Achte auf ihn und hör auf seine Stimme!"