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Montag, 8. Dezember 2014

Immakulata - Ohne Erbsünde empfangen

Heute, am 8. Dezember feiert die Kirche das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen allzeit reinen Jungfrau und Gottesmutter Maria (Immakulata B.M.V.)! Welche Freude!

Ganz schön bist du, Maria;
der Erbschuld Makel hat dich nicht befleckt!

 (1. Antiphon der 1. Vesper des 8. Dezember)



Gruß dir, Stern der Meere,
Mutter Gottes hehre,
Jungfrau bis zum Sterben,
Tür den Himmelserben.
 
Ave nimm und Kunde
Aus dem Engelsmunde
Wende Evas Namen,
Sprich zum Frieden: "Amen".
 
Nimm, was Sünden binden,
Bringe Licht den Blinden,
Banne unser Wehe,
Gutes uns erflehe!
 
Mutterwürde zeige,
Deinem Wort sich neige,
Den du angenommen,
Der für uns gekommen.
 
Jungfrau du wie keine,
Gütig, milde, reine,
Lass uns, frei von Sünden,
Milde Reinheit finden!
 
Sicher mach die Reise,
Rein die lebensweise,
Dass wir Jesus schauen,
Selig mit Liebfrauen!

Himmelsvater, Dir
Sei des Ruhmes Zier,
Dir, dem Geist, dem Sohne,
Dreien eine Krone! Amen!

 
Hymnus "Ave Maris Stella"



Über das Dogma von der "Unbefleckten Empfängnis Mariens"




Bild: Lourdesgrotte in den Vatikanischen Gärten; eigenes Foto

Samstag, 10. Mai 2014

Maiandacht 9. Tag - Heiliges Jugendleben

Anna, Maria und Joachim


Gedenke deines Schöpfers in den 
Tagen deiner Jugend! (Pred 12,1)
Beständig habe ich den Herrn vor Augen. (Psalm 15,8)
Es spricht der Herr: Ich liebe, die mich lieben,
und die früh zu mir erwachen, werden mich finden. (Spr 8,17)



Großes hat Gott an Maria getan. Unbefleckt, sündenlos, mit Gnaden herrlich geschmückt tritt sie ins Dasein. Und es ist ihre Aufgabe, in ihrem Leben sich dieser hohen Gnadenvorzüge würdig zu erweisen und Gottes Pläne zu verwirklichen. Auf die Heilstat Gottes antwortet sie darum durch ein Leben, das von Jugend auf heilig, das  einzig und allein Gott geweiht sein soll. Im Liede (Anm.: s. u.) singen wir: "Rein und makellos empfangen,/ nährtest du nur das Verlangen,/ sündenfrei in Heiligkeit / Gott zu dienen allezeit."

Aus den Jugendjahren der Gottesmutter berichtet die Schrift nichts. Was wir davon wissen, erzählt uns die Überlieferung. Auch diese sagt uns nicht viel. Sie nennt uns die Eltern Mariens, St. Joachim und St. Anna, denen Gott nach innigem Beten und Flehen dieses Kindlein schenkt, die dann hinwiederum ihr Kind Gott weihen. 

Diese Familie ist die natürliche Pflanzstätte in der die natürlichen Käfte des begnadeten Kindes sich entfalten sollen. Behütet im Elternhaus geht Maria ihren Lebensweg der sie immer näher zu Gott hinführt auch in ihrem natürölichen Sein.

Wenn uns auch die Überlieferung nichts berichtete über die Jugendzeit, das eine wüssten wir doch gewiss: es war ein heiliges Jugendleben, das sich da in der Stille entfaltete. Der Gnadenreichtum in der Seele Mariens war nicht unwirksam, und Mariens jugendliche Kräfte wirkten mit.

Da wir Maria zum ersten Mal in der Schrift begegnen, ist sie betend in ihrem Kämmerlein. Wie viel und wie oft wird sie als Kind gebetet haben! Je reiner des Menschen Seele ist, desto besser ist das Gebet, es ist voll Wärme und kindlicher Hingabe, voll Vertrauen und Zuversicht. Im Gebete konnte die reine Seele Mariens sich erheben über die irdischen Dinge hinaus, erheben zu Gott, dem Allmächtigen, Allgütigen. Da spricht das Kind mit seinem himmlischen Vater. Da redet der Menschengeist mit Gottesgeist in Worten, die menschlicher Mund nicht aussprechen, die irdischer Sinn nicht begreifen kann.

Behütet im Elternhaus übt Maria auch die Tugend des Gehorsams. Ihre Eltern sind ja die von Gott gesetzten Führer zum Himmel, sind Gottes Stellvertreter. Darum ist sie ihnen untertan und folgsam, erweist ihnen Ehrfurcht und Liebe. Dadurch dient sie Gott, ihrem himmlischen Vater. Elternbefehl ist für sie Gottes Befehl.

In ihrem heiligen Jugendleben ist Maria ein Vorbild für alle Menschen, vor allem Vorbild der Jugend. Gott selbst hat das Gebot gegeben: "Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohlergehe und du lange lebest auf Erden." "Die Kinder", so erklärt der Katechismus, "sollen den Eltern Ehrfurcht, Liebe und Gehorsam erweisen."

Ihr Kinder und all ihr Jugendlichen, achtet dieses Gebot, denn Gott selber wacht darüber. Habt Ehrfurcht vor euren Eltern; was sie euch als Gottes Stellvertreter sagen, sagt euch der liebe Gott Seid lieb zu ihnen und dankbar für all das Gute, das sie euch getan haben vom ersten Tage an. Folgt ihnen in treuem Gehorsam. Gott hat ihnen nämlich aufgetragen, dass sie euch zum Himmel führen sollen. Darum müsst ihr gern tun, was die Eltern von euch verlangen und in allem Guten ihnen gehorsam sein, wie es die Gottesmutter in ihrer Jugend war.

Ein Gotteskind wird auch gern beten. Betet am Morgen und am Abend zu Gott und dankt ihm für alles Gute. Bittet ihn um Verzeihung aller Schuld und Sünde und um neue Gnade. Betet auch für eure Eltern, für die Priester und für eure Lehrer, dass sie auf euch achten und sicher in den Himmel führen. Auch für die armen Sünder betet, dass sie wieder gute Menschen werden. Die liebe Gottesmutter wird euer Gebet zu Gott hintragen und helfen, dass Gott es erhört.

Wir beten ein Ave Maria, dass Maria allen Kindern helfe, immer gut und gehorsam zu sein:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Suchet den Herrn und seid stark!
Suchet sein Angesicht allezeit! (Psalm 104,4)
Ich rufe zu dir; hilf mir, o Herr,
damit ich halte dein Gebot. (Psalm 118,146)


Gebet:
O Gott! Durch deine Gnade hat die Jungfrau Maria schon in ihrer Kindheit ein heiliges Leben geführt. Dich hat ihre Seele gesucht im Gebete; dir war sie untertan im Gehorsam gegen ihre Eltern. Durch das heilige Jugendleben der Jungfrau Maria gib allen Kindern deinen Segen, dass sie eifrig sind im Beten, freudig im Gehorsam und treu in der Erfüllung der Gebote.
 
Heilige Mutter des Herrn, schirme und schütze alle unsere Kinder! Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 32-34; (s. Quellen)



1. Reinste Jungfrau von uns Sündern,
von uns armen Erdenkindern,
nimm der Ehrfurcht Opfer an,
lass uns Dir lobpreisend nah’n!

2. Unbefleckte, ewig Reine,
heil’ge, wie der Heil’gen keine:
wer ist dir an Würde gleich,
wer so huld- und gnadenreich?

3. Rein und makellos empfangen,
nährtest Du nur das Verlangen,
sündenfrei in Heiligkeit
Gott zu dienen allezeit.

4. Heiligste der Erdentöchter,
alle gläubigen Geschlechter
preisen dich mit frommem Sinn
als des Himmels Königin!

5. Gottes reine Engelchöre
nennen dich der Menschheit Ehre,
rühmen laut und hocherfreut
deines Herzens Reinigkeit.

6. Hoch hat dich der Herr dort oben
in der Sel’gen Reich erhoben;
wie einst deiner Tugend Glanz,
strahlet nun dein Siegeskranz.

7. Mutter, unbefleckte, Milde,
hilf, dass wir nach deinem Bilde
heilig leben in der Zeit,
selig in der Ewigkeit!


Textfassung: Sursum Corda, Ausgabe 1874
(mit Dank an Sursum corda)



Mittwoch, 7. Mai 2014

Maiandacht 7. Tag - Immakulata


Ganz schön bist du, Maria;
in dir ist nicht der Erbsünde Makel.
In deiner Empfängnis hast du Gnade vom Herrn empfangen, Erbarmen von Gott, deinem Heile.
(Brevier von Mariä Empfängnis)


Von Ewigkeit her hat der dreifaltige Gott sich mit Maria beschäftigt. Der Herr besaß sie im Anfang seiner Wege.  An der Schwelle des verlorenen Paradieses und in den folgenden Zeiten hat er ihre Ankunft den Menschen kundgetan. Nun tritt sie hinaus aus den Plänen Gottes, hinein in die Welt: "Meine Freude ist es, bei den Menschenkindern zu sein." (Spr 8,32)

Da steht sie unter uns sündigen Menschenkindern als die Sündenlose, als die Lilie unter den Dornen, als das wiedergefundene Paradies. Immakulata nennen wir sie. Die Sünde unsere Stammeltern ist allen Menschen zum Verhängnis geworden, zu unserer aller Erbschuld. Wir alle treten mit der Erbsünde behaftet ins Dasein. "Sieh, in Ungerechtigkeit bin ich empfangen und in Sünden hat meine Mutter mich geboren." (Psalm 50,7)

Nur vor Maria macht die Flut der Sünde halt. Emporgehoben von Gott in lichte, reine Höhen, kann Maria nicht berührt werden von den unreinen Wogen des Sündenstromes. Die heilige katholische Kirche lehrt: "Die allerseligste Jungfrau Maria ist im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein ganz einzigartiges Gnadengeschenk des allmächtigen Gottes in Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von jeder Makel der Erbsünde rein bewahrt geblieben."

Das war für Maria ein schönes Geschenk: Das Blut ihres Sohnes am Kreuze hat diese Gnade ihr schon im Voraus verdient. Es war also eine reine Immakulata-Gabe. Großes hat an ihr getan, der da mächtig und dessen Name heilig. Maria aber hat zu dieser Gabe noch etwas hinzugefügt: ihre Gesinnung, den Willen, dieser Gabe entsprechend zu leben. Das ist jene feine, edle Haltung der Seele, die sich ganz rein, ganz unschuldig bewahren will, vor dem kleinsten Flecken und Fehler. Das ist Immakulata-Gesinnung. Mit der Gnade Gottes hat Maria durch ihr ganzes Leben  ihre Seele rein bewahrt; nie hat auch nur der geringste Hauch von Sünde und Begierlichkeit den hellen Glanz ihrer Seele getrübt. So ist sie denn die ganz Unversehrte, Schöne, Makellose.

Vor diesem Bild der Allerreinsten fühlen wir so recht, was wir durch die Sünde der Stammeltern verloren haben; spüren wir doppelt den Riss, der seitdem durch jedes Menschenleben geht, den Kampf zwischen Geist und Fleisch. Ein tiefes Heimweh wird in uns wach nach der Ruhe, nach dem Frieden der Sündenlosigkeit, wie er aus dem Bilde der Immakulata uns entgegenstrahlt.

Dieser Friede war einst auch unser Reichtum. Zwar sind wir in der Erbsünde auf die Welt gekommen; das Blut Christi hat uns nicht davor bewahrt wie Maria, aber es hat auch an uns Großes getan: es hat uns abgewaschen und gereinigt von aller Schuld im heiligen Sakrament der Taufe. Da leuchtete auch unsere Seele in Paradiesesunschuld!

Und wenn unsere Seele auf dem Wege durch die Welt nicht frei blieb vom Staub und Schmutz der Sünde, dann wird das Blut Christi durch Priesterhand auch heute uns wieder reinigen, wenn wir in Demut und Reue zum heiligen Sakramente der Buße kommen. Unsere Seele ist nicht sündenlos erschaffen, soll aber sündenlos werden, eine Immakulata-Seele. So ist es Gottes Wille und tiefste Sehnsucht des eigenen Herzens.

Der Weg dazu ist auch für uns die Gesinnung der Immakulata. Am Taufbrunnen haben wir es im Taufgelöbnis versprochen: "Ich widersage dem Satan und allen seinen Werken und all seiner Pracht." Diesen Immakulatageist wollen wir treu im Herzen pflegen durch die zarte Scheu, Gott auch nur in den kleinsten Dingen zu beleidigen, und durch Wachsamkeit in den Versuchungen, damit unsere Seele unter dem Schutze der reinsten und unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria das weiße Kleid rein und unbefleckt zu Gott trage.

Wir beten ein Ave Maria, damit Maria uns die Reinheit des Herzens erflehe und bewahre:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt und gerechtfertigt 
im Namen unseres Herrn Jesus Christus. (1 Kor 6,11)
Wasche meinen Frevel gänzlich ab
von meiner Sünde mach mich rein.
Ein reines Herz erschaff in mir, o Gott;
den rechten Geist erneuere in meinem Innern. (Ps 50)


Gebet:
O Gott, du hast durch die Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria deinem Sohne eine würdige Wohnstätte bereitet: du hast sie im Hinblick auf den Tod deines Sohnes vor aller Makel bewahrt. Deshalb bitten wir dich, lass uns durch ihre Fürsprache rein werden und so zu dir gelangen. Durch denselben Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
(Kirchengebet vom Fest Mariä Empfängnis)


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 26-29 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Samstag, 3. Mai 2014

Maiandacht 3. Tag - Des himmlischen Vaters Kind

 
Der Geist Gottes hat mich geschaffen
und der Odem des Allerhöchsten mir das Leben gegeben.  
(Job 33,4)
Ich bin der allmächtige Gott, spricht der Herr,
wandle vor mir und sei vollkommen. (1 Mose 17,1)


In heiliger Ehrfurcht stehen wir vor dem unendlichen Gott: von Ewigkeit her hat er es gewollt, dass in Maria uns eine neue Eva geschenkt würde, eine Mutter der Lebendigen dem Geiste nach. Wir wissen zwar, wie unergründlich Gottes Weisheit und unerforschlich seine Wege sind. Doch bitten wir: "Lass uns einen Blick hineinwerfen in deine ewige Weisheit, lass uns tiefer eindringen in deine Ratschlüsse: zeige uns das Bild Mariens ein wenig näher."

So komm denn, gläubige Menschenseele, und schaue, wie der dreifaltige Gott in seiner Weisheit und Liebe Maria einst schmücken will.

Gott Vater, die erste göttliche Person, will Maria sein Kind, seine Tochter nennen. Darum will er in väterlicher Liebe und Sorge alles tun, um diese Menschenseele auch ganz zu seinem Kinde zu machen. Der Mensch nennt nur den in Wahrheit Vater, von dem er das Leben bekommen hat. Soll Maria ganz die Tochter des himmlischen Vaters sein, dann muss sie sein Leben in sich tragen. Darum wird in Mariens Seele, die einst unmittelbar aus Gottes Hand hervorgehen wird, bei der Vereinigung mit dem menschlichen Leib das göttliche Leben nicht geschwächt; im Gegenteil, das göttliche Leben wird das Joch der Erbsünde abwehren und das natürliche Leben veredeln.

Maria, aus königlichem Geschlecht geboren, wird ganz adelig werden, wahre Tochter des himmlischen Vaters sein. Und wie der irdische Vater seinem Kinde alles Gute wünscht, Schönheit und Reichtum und alle guten Gaben, so will der himmlische Vater Maria zieren mit Gnade und Himmelsherrlichkleit, dass einmal vor diesem Menschenkind die Engel sich neigen, vor ihr, der Gebenedeiten unter den Frauen. Alle Güte und Liebe, alles Erbarmen des Vaterherzens soll auf Erden widerscheinen in diesem Kinde. Mutter der Barmherzigkeit werden die Menschen diese Tochter des barmherzigen Gottes nennen; Mutter der heiligen Liebe, Mutter der Güte, Weisheit und Gnade.

O liebe Gottesmutter, wie schön bist du! Wie lieb und gut; des Himmelsvaters geliebtes Kind! Ewig erwählt!

Nun lenken wir unsere Gedanken auf uns selber. Wir wissen, dass Gott auch an uns gedacht hat in seinem ewigen Weltenplan. Obwohl wir alle unter Evas Schuld leiden, will er uns nicht verwerfen, sondern doch noch seine Kinder nennen. "Gott will", so heißt es in der Heiligen Schrift, "dass alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen". Es ist der Wille des himmlischen Vaters, dass alle seine Kinder seien, d. h. nicht nur seine Geschöpfe, die seine Allmacht ins Dasein rief, sondern seine Kinder, denen er in seinem Erbarmen alle Schuld verzeihen und statt der Schuld Gnade, statt des Todes das Leben, ja göttliches Leben geben will.

Wie ist es möglich, dass wir so wenig an diese Gotteskindschaft gedacht haben in unserem Leben? Gott hat uns berufen, dass wir seine Kinder werden und bleiben sollen. Wir nennen ein Kind undankbar, wenn es seine irdischen Eltern vergisst! Soll der himmlische Vater auch uns undankbar nennen, weil wir so wenig um seine Vatergüte und Vatersorge uns kümmerten?

Wir wollen Gott um Verzeihung bitten für unsere Undankbarkeit. Wie der heilige Franz von Assisi alles Erdengut von sich wies, um rückhaltlos beten zu können: "Vater unser, der du bist im Himmel", so dürfen auch wir uns nicht von Erdensorgen fesseln lassen. Über allem Irdischen steht die beglückende Wahrheit: Der himmlische Vater ist unser Vater und wir sind seine Kinder!


Wir beten ein Ave Maria, dass Maria uns helfe, stets Kinder Gottes zu sein:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Sagt Dank dem Herrn, denn er ist gut,
denn ewig währet sein Erbarmen! (Psalm 117,1)
Lasset uns also Gott lieben,
weil er uns zuvor geliebt hat. (1 Joh 4,19)


Gebet:
Gott, himmlischer Vater! Mit Maria hast du uns zu deinen Kindern bestimmt von Ewigkeit her. Wir wollen es nie vergessen, dass du unser Vater bist. Voll Dankbarkeit schauen wir zu dir empor; voll Freude grüßen wir dich und rufen: Vater unser, der du bist im Himmel. Amen.

Maria, du des himmlischen Vaters vielgeliebtes Kind, bitte für uns! Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 16-19 



Freitag, 2. Mai 2014

Maiandacht 1. Tag - Gruß an Maria

Glücklich bist du, o Jungfrau Maria,
und allen Lobes überaus würdig!
Denn aus dir ist hervorgegangen
die Sonne der Gerechtigkeit: Christus, unser Gott!
(Offertorium der Marienmesse)

O seligste und reinste Mutter Maria! Wir kommen, dich zu grüßen. Wieder hat sich die Zeit genaht, die dir in besonderer Weise geweiht ist. Du bist des Maien Königin. Darum wollen wir dich heute und an jedem Tage dieses Monats mit freudigem Herzen preisen! Denn ganz schön bist du und keine Makel der Sünde ist an dir. Ja, groß bist du vor allen Menschen und alles Lobes überaus würdig. Lass uns deine Größe schauen, auf dass du uns werdest ein leuchtend Vorbild im Dunkel unseres Erdenlebens.

Von Urbeginn sah Gott in den unergründlichen Tiefen seines Geistes dich als die zur Gottesmutter Erwählte, dich, o Maria! Dich erkor er, dienend mitzuwirken am Heile der Menschheit. Zwar hatte Gott die Menschen erschaffen, nach seinem Ebenbilde und Gleichnis; voll Liebe wollte er sie teilnehmen lassen an seinem göttlichen Leben. Die Menschen aber sündigten. Da versank das Paradies in Schuld - für immer; so hätte es der Gerechtigkeit Gottes entsprochen.

Doch Gottes Erbarmen war größer. Obschon der Mensch sich von ihm abgekehrt hatte, wollte Gott doch nicht die Menschheit ewig in Ungnade lassen. Und er sandte Erlösung für sein Volk. Dich aber, o Maria, du Reinste, bestimmte seine Allweisheit zur Mutter dessen, der da kommen sollte, das Heilswerk zu vollbringen und die Menschheit zu befreien vom Joch der Sünde. Dich erwählte Gott, der teuflischen Schlange den Kopf zu zertreten. In die Nacht der Sünde leuchtet schon von fern verheißend dein Bild, o vielheilige Frau!

Und dann kam die Stunde, da Gott dich rief. Durch Engelsmund sandte er dir die Botschaft: Mutter des Gottessohnes, des Weltheilandes zu werden! Und du sprachest dein demuterfülltes Jawort. Millionenfach steigt seither vom ganzen weiten Erdenrund der Gruß zu dir empor, mit dem der Engel dich grüßte: Ave Maria, gratia plena. Auch wir wollen es voll Freude wieder dir sagen: Du Gnadenvolle, sei uns gegrüßt!

O schau in Gnaden auf uns herab, denn wir sind schwach und sündhaft und erdgebunden. Drum schenk uns deine Hilfe, damit wir die Gaben der Erlösung uns erringen. Erflehe uns die Kraft, alles zu meistern, was uns irreführen will. Hilf, dass unser Leben deinem Leben immer näher komme und uns einst werde ewiges Leben. Denn das ist unser Ziel. Dazu berief uns Gott! Dass wir doch dieser unserer Bestimmung stets eingedenk wären! Hilf uns, o Gottesmutter, dass wir immer auf Gottes Willen achten, mit der Gnade Gottes mitwirken, damit wir das Heil erlangen und teilnehmen dürfen am Leben Gottes in der Ewigkeit.

Wir beten ein Ave Maria, dass Maria uns helfe, mit ihr den Weg zum Himmel zu gehen:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Wie groß bist du o Gott, in deiner Liebe,
dass du den Menschen schufst nach deinem Ebenbild und Gleichnis!
Nur wenig unter deine Engel stelltest du ihn hin;
du kröntest ihn mit Hoheit und mit Würde! (nach Psalm 8)


Gebet:
Ewiger, unendlicher Gott, du hast uns in deiner Liebe Maria geschenkt, die hohe, heilige Frau, die wir als die Größte und Hehrste aller Menschenkinder grüßen dürfen. Auch uns alle hast du in deiner Güte mit Hoheit und Würde gekrönt. Verleihe uns die Gnade, in Maria stets unser Vorbild zu sehen, und ihr Beispiel nachzuahmen, damit wir an ihrer Hand glücklich durch unsere Erdentage wallen und zu dir gelangen. Gib uns deine ewige Herrlichkeit! Amen.


nach: Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 12-14



Montag, 9. Dezember 2013

Maria, voll der Gnade - weil ohne Erbsünde empfangen


In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu danken und das Werk deiner Liebe zu rühmen. Denn du hast Maria vor der Erbschuld bewahrt, du hast sie mit der Fülle der Gnade beschenkt, da sie erwählt war, die Mutter deines Sohnes zu werden. In unversehrter Jungfräulichkeit hat sie Christus geboren, der als schuldloses Lamm die Sünde der Welt hinwegnimmt. Sie ist Urbild und Anfang der Kirche, der makellosen Braut deines Sohnes. Vor allen Heiligen ist sie ein Vorbild der Heiligkeit, ihre Fürsprache erfleht uns deine Gnade durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn preisen dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen wie aus einem Munde das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig, heilig, heilig ...



Präfation des Hochfestes der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria (08. Dezember) im Novus Ordo des römischen Messritus


Bild: Wurzel Jesse; Limburger Dom, nördliches Querschiff Rückwand; eigenes Foto

Sonntag, 8. Dezember 2013

O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns!



O Maria,
ohne Sünde empfangen, bitte für uns,
die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen!


Ave Maria,
die du ohne Makel in die Welt eingetreten bist,
erlange mir von Gott,
dass ich einst ohne Schuld aus ihr scheide!
Amen.



Die Gebete sind entnommen dem Gebetbüchlein "OREMUS"


Maria, ohne Erbsünde empfangene Jungfrau und Gottesgebärerin, bitte für uns!

Neun Monate vor dem Fest Mariä Geburt am 08. September feiert die Kirche am 08. Dezember das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, ihrer Unbefleckten Empfängnis (Immakulata B.M.V.). Es ist ein immerwährender Glaubenssatz der Kirche, dass alle Menschen mit der Erbsünde behaftet zur Welt kommen. Von dieser Makel ausgenommen ist als einziger Mensch (sieht man vom Gottmenschen Jesus Christus ab) die Mutter Jesu, nämlich Maria, die Tochter des heiligen Joachims und der heiligen Anna. Sie wurde durch die Verdienste Jesu Christi "vorerlöst".




Wortlaut des Dogmas von der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria in der Dogmatischen Bulle „Ineffabilis Deus“ von Papst Pius IX. (1792 - 1878), verkündet am 08. Dezember 1854:

Die Lehre, daß die allerseligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis auf Grund einer besonderen Gnade und Auszeichnung vonseiten des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers der ganzen Menschheit, von jeder Makel der Erbsünde bewahrt blieb, ist von Gott geoffenbart und muß deshalb von allen Gläubigen fest und unabänderlich geglaubt werden.


„Von altersher ist es die fromme Meinung der Christgläubigen, daß die Seele der allerseligsten Jungfrau und Mutter Maria im ersten Augenblick ihrer Erschaffung und ihrer Vereinigung mit dem Leib auf Grund einer besonderen Gnade Gottes und eines besonderen Vorzuges im Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes Jesus Christus, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von aller Makel der Erbsünde rein bewahrt wurde; in diesem Sinne begeht man in feierlicher Weise das Fest ihrer Empfängnis.“ (1)

Vor allem betrachteten es Unsere Vorgänger als ihre heilige Pflicht, die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter mit aller Sorgfalt, mit Eifer und Entschiedenheit unversehrt zu bewahren. So haben sie in keiner Weise geduldet, daß die Lehre selbst von jemandem irgendwie angegriffen oder lächerlich gemacht wurde. Ja, sie sind noch viel weiter gegangen und haben zu wiederholten Malen ganz deutlich erklärt und verkündet, die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau stimme voll und ganz mit den Andachtsformen der Kirche überein, sie sei altehrwürdig und fast allgemein verbreitet, die Römische Kirche habe es sich zur Aufgabe gesetzt, sie zu fördern und zu schützen, ja sie verdiene es wirklich, in der heiligen Liturgie und bei feierlichen Bittandachten erwähnt zu werden.

(1) Alexander VII., Konst. Sollicitudo, 8. Dezember 1661, BR XVI 739.
aus derselben Bulle Pius' IX.

Weiteres zum Thema "Dogmen über die Gottesmutter Maria":



Siehe auch:
von Prof. Dr. Joseph Schumacher: Gedanken zur Unbefleckten Empfängnis


Foto: Unbefleckte Empfängnis; Pfarrei U.L.F. von Guadalupe "Gualupita" Cuauhtémoc,Ciudad de México, México; von Enrique López-Tamayo Biosca

Dienstag, 3. Dezember 2013

Advent - Ankunft des Herrn!

Die vier Wochen vor Weihnachten heißen Advent (adventus = Ankunft), d.i. Ankunft des Herrn; durch sie werden nämlich die 4000 Jahre vor der Ankunft Christi vorgestellt. Die Adventszeit, die uns an das Elend der Heiden und an den Sündenfall erinnert, galt stets als eine Zeit der Buße; daher bestand schon frühzeitig (um 480) die Vorschrift, im Advente dreimal wöchentlich zu fasten.

An den Adventsonntagen werden die Bußpredigten Johannes des Täufers vorgelesen; auch wird die Messe in violetter Farbe dargebracht. Wenn am ersten Adventsonntage das Evangelium vom Jüngsten Gericht vorgelesen wird, so will uns die Kirche gleich zu Beginn des Kirchenjahres auf unser letztes Ziel und Ende aufmerksam machen.

Der Advent schließt am 24. Dezember mit dem Gedenktage der Stammeltern Adam und Eva. Die Kirche will durch diese Gegenüberstellung des ersten Adam (am 24. Dez.) uns an die große Erbarmung Gottes erinnern, die sich in der Menschwerdung zeigte.

Der Advent fällt in die Zeit, wo es in der Natur finster und kalt ist, weil es in den viertausend Jahren vor Christus finster im Geiste und kalt in den Herzen der Menschen war. (Man denke nur an den Götzendienst, an die Sklaverei und die Menschenopfer.) 

Die freudigen Roratemessen, die täglich im Advent zeitlich früh gelesen werden, sollen zum Ausdrucke bringen, dass mitten in den Finsternissen des Heidentums die Patriarchen und das auserwählte Volk das Licht des wahren Glaubens hatten und sich auf den Erlöser freuten, sehnsuchtsvoll flehend: "Tauet (rorate), Himmel, den Gerechten! Wolken regnet ihn herab!" (Is 45,8) 

Mitten in den Advent fällt das Fest der unbefleckten Empfängnis (8. Dez.) weil man in den viertausend Jahren vor Christus auf jenes sündenreine Weib wartete, das der Schlange den Kopf zertreten sollte.


aus: Katholischer Volks-Katechismus; Franz Spirago; AD 1926; S. 123f

Mittwoch, 16. Mai 2012

Nur vier Mariendogmen

Es gibt (bisher) genau vier Mariendogmen*:

Konzil von Ephesus im Jahre 431:
Maria ist die Mutter Gottes (Gottesmutter, Gottesgebärerin)

Lateransynode des Jahres 649:
Maria war allzeit Jungfrau (Jungfrau Maria) 

Papst Pius IX. im Jahre 1854:
Maria ist ohne Erbsünde empfangen (Unbefleckte Empfängnis)

Papst Pius XII. am 1. November 1950:
Maria ist in den Himmel aufgenommen (Mariä Aufnahme in den Himmel) 


Aus dem CREDO des Gottesvolkes von Papst Paul VI.:

"Wir glauben, dass Maria, die allzeit Jungfrau blieb, die Mutter des menschgewordenen Wortes ist, unseres Gottes und Heilands Jesus Christus, und daß sie im Hinblick auf diese einzigartige Gnadenauserwählung und durch die Verdienste ihres Sohnes auf eine vollkommenere Art erlöst worden ist, indem sie von jedem Makel der Erbsünde bewahrt und mit dem Gottesgeschenk der Gnade mehr bedacht wurde als alle anderen Geschöpfe.

Verbunden in einer ganz innigen und unauflöslichen Weise mit dem Geheimnis der Menschwerdung und Erlösung, wurde die allerseligste Jungfrau, die Unbefleckte Jungfrau, am Ende ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen und – in Vorausnahme des künftigen Loses aller Gerechten – ihrem auferstandenen Sohne in der Verklärung angeglichen.

Wir glauben, daß die heilige Gottesmutter, die neue Eva, die Mutter der Kirche, im Himmel ihr mütterliches Amt fortsetzt im Hinblick auf die Glieder Christi, indem sie mitwirkt bei der Erweckung und Entfaltung des göttlichen Lebens in den erlösten Seelen."


Siehe dazu auch:

*Die Mariendogmen sind Dogmen (wichtige, wahre und daher pflichtmäßige Glaubensgrundsätze), die sich auf das Leben und das Sein Mariens beziehen. Die Anerkennung der Dogmen ist für Katholiken geboten. (kathpedia)

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