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Dienstag, 26. August 2014

Linkliste zum Thema "Gender/ Gender-Mainstreaming"

Wird ständig erweitert...

Die Antwort der Kirche auf die Gender-Ideologie:

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Links zu Beiträgen über Gender/ Gender Mainstreaming (GM)


Hilfen gegen Gender-Auswirkungen:

    Bücher und Broschüren zur Aufklärung über Gender/ Gender mainstreaming:


    Videos:


      Was bedeutet "Gender"? Eine Erklärung in weniger als drei Minuten:






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      Gender (GM) innerhalb der Kirche oder in von den deutschen Bischöfen empfohlenen und finanzierten Organisationen (unvollständig):





      http://www.caritas.de/neue-caritas/heftarchiv/jahrgang2012/artikel/baustelle-gleichstellung--packen-wirs-an


      Eva-Maria Düring: Geistliche Bundesleiterin der KjG
      http://www.bdkj.de/nc/bdkjde/spiri-box-detailseite.html


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      "Kritiker der Gender-Ideologie haben an den Universitäten keine Chance, so dass eine von der Gender-Theorie unabhängige Geschlechterforschung fast nicht existiert. „Es läuft alles über die Gender-Geldtöpfe. Wer sich nicht einklinkt, bleibt draußen“, sagt Susanne Kummer vom Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik in Wien.

      Wie streng die Sanktionen gegen Andersdenkende sind, erfuhr 2004 ein Professor an einer deutschen Universität, der in einem Essay Gender-Mainstreaming als totalitäre Steigerung der Frauenpolitik bezeichnet hatte. Der Wissenschaftsminister untersagte ihm unter Androhung disziplinarischer und strafrechtlicher Konsequenzen, Derartiges weiter zu publizieren. „Diskutieren wollte niemand, dagegen bekam ich anonyme Droh- und Schmähanrufe sowie soziale Distanzierungen und Ridikülisierungen“, sagt der Wissenschaftler, der anonym bleiben möchte."


      aus einem Beitrag vom 19.07.2007 im "Handelsblatt" zur Objektivität und Wissenschaftlichkeit von Gender Studies (hier zu lesen : "Feministinnen erforschen sich selbst")


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      Montag, 29. April 2013

      Neues Macht-Amt für Frauen - keine gute Idee

      Heilige statt Amtsträger/innen

      Erzbischof Dr. Zollitsch von "der Kirche von Freiburg" möchte ein neues "spezifisches Diakonenamt für Frauen" schaffen. Es gibt aber bereits eine breite Vielfalt der Dienste und Ämter sowie unterschiedliche kirchliche Berufe - auch für Frauen.

      Erinnert sei an den Ordensberuf, der zu Unrecht kaum noch als Option für ein Leben als Frau in und für die Kirche genannt wird. Frauen, die sich in der Nachfolge Christi zu einem Leben für und mit der Kirche entschieden haben, finden hier zahlreiche Charismen und eine unermessliche Auswahl an Möglichkeiten: von der Gemeindeschwester, die ihren Dienst leistet zur Unterstützung der Seelsorge und den Bedürfnissen der Seelsorgeeinheit (übrigens auch als "Vor-Ort-Caritas-Beauftragte") bis hin zur Anbetungsschwester, die in Zurückgezogenheit und Klausur ihren stillen aber um so wichtigeren und unverzichtbaren Dienst für die Kirche tut. Und es gibt das Laienapostolat, indem gerade auch die Frau auf vielfache Weise tätig werden kann: all das ist auch Engagement - und dazu braucht es kein zusätzliches "Amt". Und das sage ich ausdrücklich als Frau, die in und mit der Kirche lebt.

      Wir brauchen keine neuen Ämter, sondern neue Heilige. Nicht die zweifelhafte Freiheit, in der wir  uns für gerecht halten, wenn wir im Namen dieser "Freiheit", die in Wirklichkeit die Knechtschaft der Sünde ist, Gottes Gebote übertreten, führt zu einem erfüllten Leben (vgl. Impuls.pdf -Referat von Magnus Striet), sondern allein das Leben nach Gottes Willen, zu dem wir berufen sind und der sich im Glauben und in der Lehre der Kirche mitteilt.

      Heilige, also Männer und Frauen, die Gott lieben, die den alten Menschen ablegen und den neuen Menschen, Christus, anziehen wollen (vgl. Eph 4,24), die bereit sind, sich zu verändern und dem unveränderlichen Vollkommenen, Gott, nahe zu kommen (vgl. Mt 5,48; Röm 12,2), die brauchen wir - und nicht neue Amtsträger und Amtsträgerinnen!


      Und nocheinmal Prof. Manfred Hauke zu einem "nichtsakramentalen Amt der Diakonin":


      "Theoretisch möglich wäre die Einführung eines weiblichen Diakonates als Sakramentalie (als Segnung), nicht aber als Grad des Weihesakramentes.

      Ein nichtsakramentales Amt der Diakonin wird freilich aus verschiedenen Gründen nicht ernsthaft in Erwägung gezogen: Es würde zur Verwirrung beitragen und als “Diskriminierung” der Frau empfunden.

      Zu betonen ist gegenüber Bestrebungen die Bedeutung des weiblichen Dienstes im Bereich des Laienapostolates und des Lebens gemäß den evangelischen Räten. Es wäre Zeichen eines seltsamen Klerikalismus, die Würde der Frau von ihrer Weihe zur Diakonin oder Priesterin abhängig zu machen. Nicht die Amtsträger sind die grossen Gestalten der Kirche, sondern die Heiligen."


      Mittwoch, 27. März 2013

      Von der Schönheit und Schlichtheit Jesu und der Kirche sprechen...

      „Was uns vor der Arroganz und dem Stolz des Triumphalismus schützt, ist die Anerkennung dessen, was uns Papst Paul VI. in Evangelii nuntiandi gelehrt hat. Die Kirche selbst hat stets das Bedürfnis, evangelisiert zu werden! Das gibt uns die Demut, anzuerkennen, dass nemo dat quod non habet (Anm.: man nicht geben kann, was man nicht hat) – dass die Kirche das tiefe Bedürfnis nach innerer Umkehr hat“. So der Erzbischof von New York, Kardinal Timothy Michael Dolan, in einer Ansprache (17. Februar 2012) zur Eröffnung des Tages des Gebets und der Reflexion, den der Papst aus Anlass des Konsistoriums vom 18. Februar 2012 für die Mitglieder des Kardinalskollegiums und die neuen Kardinäle angesetzt hat.
      Dann erzählte er zum Thema der christlichen Freude folgende Episode: „Ein Aids-Kranker, der im Haus Gift of Peace (Geschenk des Friedens) der Missionarinnen der Nächstenliebe in der Erzdiözese Washington – der Diözese von Kardinal Donald Wuerl – im Sterben lag, bat darum, getauft zu werden. Als ihn der Priester um ein Zeichen für seinen Glauben bat, antwortete er mit schwacher Stimme: “Ich weiß nur, dass ich unglücklich bin, die Schwestern dagegen glücklich sind, auch wenn ich sie beleidige und anspucke. Gestern habe ich sie endlich gefragt, warum sie so glücklich sind. ‚Jesus‘ haben sie mir geantwortet. Ich will diesen Jesus, damit auch ich glücklich sein kann.” Ein echter Glaubensakt, nicht wahr?“
      Am Schluss seiner Ausführungen sagte der Kardinal dann: „Ihnen, Heiliger Vater, und meinen Mitbrüdern herzlichen Dank dafür, dass Sie mein fürchterliches Italienisch ertragen haben! Als mich Kardinal Bertone gebeten hat, Italienisch zu sprechen, war mir das sehr, sehr peinlich, denn mein Italienisch ist nicht besser als das eines Kleinkindes. Dann aber fiel mir ein, dass mein erster Bischof, als ich als frischgeweihter Priester sechsjährigen Kindern Katechismus-Unterricht geben musste, zu mir gesagt hat: “Was wird dir jetzt wohl deine ganze Theologie nützen, wenn du wie ein Kind vom Glauben sprechen ­musst!”. Vielleicht sollten wir abschließend gerade diesen Denkanstoß geben: wir müssen wieder wie die Kinder die ewige Wahrheit sagen, einfach wie sie von der Schönheit und Schlichtheit Jesu und seiner Kirche sprechen“.

      Der Beitrag des Kardinals stand am 18. Februar 2012 im Osservatore Romano zu lesen (Titel: Der Welt wie die Kinder vom Glauben sprechen).
      Quelle: 30Giorni: 01/02-2012

      In dieser Begebenheit wird deutlich, wie gut und wichtig es ist, dass kirchliche Caritas von Menschen ausgeübt wird, die selbst gläubige Christen sind und durch ihr Tun außer fachlicher Kompetenz auch die Freude am Glauben weitergeben. Ohne diesen spezifisch christlichen Hintergrund im Vollzug der Nächstenliebe bleibt die Sendung der Kirche unerfüllt: Dann würde auch kirchlich organisierte Caritas zu einer bloßen humanitären Wohlfahrtsorganisation.


      Weiteres zum Thema:
      BXVI.: Kirchliche Caritas ist mehr als eine Variante im allgemeinen Wohlfahrtswesen (11.11.2012)

      Papst Franziskus:
      "Wir können gehen, wie weit wir wollen, wir können vieles aufbauen, aber wenn wir nicht Jesus Christus bekennen, geht die Sache nicht. Wir werden eine wohltätige NGO, aber nicht die Kirche, die Braut Christi." (Quelle)


      Mittwoch, 12. Dezember 2012

      Kirchliche Caritas ist mehr als eine Variante im allgemeinen Wohlfahrtswesen

      [Es ist] wichtig, sich zu vergegenwärtigen, daß »die praktische Aktion zu wenig bleibt, wenn in ihr nicht die Liebe zum Menschen selbst spürbar wird, die sich von der Begegnung mit Christus nährt.« (Deus caritas est, 34).

      Deshalb dürfen sich die vielen katholischen Organisationen bei ihrer karitativen Tätigkeit nicht auf die bloße Sammlung oder Verteilung von Geldmitteln beschränken, sondern müssen ihre besondere Aufmerksamkeit stets der bedürftigen Person selbst widmen.

      Darüber hinaus müssen sie eine wertvolle pädagogische Funktion innerhalb der christlichen Gemeinschaft wahrnehmen, indem sie die Erziehung zu gemeinsamem Teilen, zu Respekt und Liebe im Sinne des Evangeliums Christi fördern.

      Denn das karitative Wirken der Kirche muß sich auf allen Ebenen der Gefahr entziehen, einfach als eine Variante im allgemeinen Wohlfahrtswesen aufzugehen. (vgl. ebd., 31).


      Papst Benedikt XVI. im Motu Proprio Intima Ecclesiae natura über den Dienst der Liebe (11. November 2012)

      (Hervorhebung durch Fettdruch von FW)


      Mittwoch, 8. August 2012

      Der Caritas-Verband und sein Profil

      Professor Lothar Roos, Sozialethiker und Mitglied des Forums Deutscher Katholiken, hat sich mit dem Profil der kirchlichen Caritas befasst. "Caritas" wird im September auch das Motto der nächsten Runde im "Dialogprozess" sein, die in Hannover stattfinden wird.

      Prof. Roos plädiert für ein Profil gemäß der Psychologie des „signifikant Anderen“ und eine Pastoral des „wir aber", also für einen Caritas-Verband mit deutlich christlicher, katholischer Ausrichtung:

      "Der Caritasverband „muss die Frage nach seinem Profil stellen“. Das beinhalte sowohl die „Frage nach der christlichen Lebensweise seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ wie die nach der „inneren Achse unseres Caritasverbandes, seiner Einrichtungen und Projekte, seiner Ordnungen, seines Engagements, seiner Schulungsarbeit und seiner politischen Ausrichtung“.

      Weiter fragt der Bischof ( Anm.: Weihbischof Dr. Heiner Koch, Köln): „Ist der caritative Dienst damit nicht gerade heute der missionarische Dienst, der viele Menschen in unserer Gesellschaft überhaupt noch erreicht, anrührt, in Frage stellt, nachdenklich stimmt und vielleicht zum Glauben bewegt?“ Eben damit sei „unmittelbar die Frage nach der Zahl und der Qualität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestellt.“

      In einer „veränderten gesellschaftlichen Situation“, die „nicht mehr die Situation vergangener Jahrzehnte ist“, sei entscheidend, „dass Gott in unsere Zeit mit uns und unserem Caritasverband mitgeht und in seiner Mitte ist“. Das ist mit der „inneren Achse“ gemeint. Man könnte daraus die Maxime ableiten: Je Gott-loser eine Gesellschaft wird, desto Gott-verbundener muss der sozialcaritative Einsatz der Kirche sein. „Es sind genau die Gegenwinde, die ein Schiff in den Hafen führen“, so zitiert Bischof Koch Charles de Foucault." weiter


      Weiteres zum Thema:



      Bild: Wien, Schatzkammer des Deutschen Ordens. Gemälde ( ca. 1500 ) mit Darstellung der heiligen Elisabeth von Thüringen bei der Krankenpflege, aus der Steiermark; Wolfgang Sauber

      Sonntag, 17. Juni 2012

      Die Religion der Liebe

      "Jesus caritas est. Jesus, der Gottessohn und Menschensohn, ist die Liebe. Aus Liebe schuf er die Erde. Aus Liebe schuf er den Menschen.

      Aus Liebe wurde er einer von uns. Aus Liebe machte er aus uns etwas von Ihm. Menschlicher Bruder von uns geworden, wurden wir göttliche Brüder von Ihm.

      Einem jeden von uns lief er nach. Dem Kranken. Dem Verirrten. Dem Kind. Und gab sein Leben für uns hin. Und wohnte in Hunderttausenden unserer Tabernakel. Und wurde uns eucharistische Speise. Jesus caritas est! Jesus ist die Liebe.

      Daraus folgt: die Religion Jesu Christi ist die Religion der Liebe. Die Moral Jesu Christi ist die Moral der Liebe. Die Liebe ist das einzige Gesetz des Christentums..."



      Foto: Lawrence OP

      Freitag, 27. April 2012

      Die Sehnsucht, allen das Licht Christi zu offenbaren

      Wir bekennen, daß Gottes Reich hier auf Erden in der Kirche Christi seinen Anfang nimmt, die nicht von dieser Welt ist und deren Antlitz ja vergeht.

      Und daß das Wachstum der Kirche nicht mit dem Fortschritt der Zivilisation, der Wissenschaft und der Technik des Menschen gleichgesetzt werden darf. Daß vielmehr die Kirche nur aus dem einen Grunde besteht, um immer tiefer den unergründlichen Reichtum Christi zu erkennen, immer zuversichtlicher auf die ewigen Güter zu hoffen, immer besser der Liebe Gottes zu antworten und den Menschen immer freigebiger die Güter der Gnade und Heiligkeit mitzuteilen.

      Ebenso ist es die Liebe, die die Kirche bewegt, sich stets um das wahre zeitliche Wohl der Menschen zu sorgen. Unablässig erinnert sie ihre Kinder daran, daß ihnen hier auf Erden keine bleibende Wohnung beschieden ist. Sie drängt sie dazu, daß jeder von ihnen, entsprechend seiner Berufung und seinen Möglichkeiten, zum Wohle seiner Gemeinschaft beiträgt, daß er Gerechtigkeit, Frieden und Brüderlichkeit unter den Menschen fördert und seinen Brüdern, vor allem den Armen und Unglücklichen, hilft.

      Die stete Sorge der Kirche, der Braut Christi, für die Not der Menschen, für ihre Freuden und Hoffnungen, für ihre Arbeiten und Mühen ist demnach nichts anderes als die große Sehnsucht, ihnen nahe zu sein, um sie zu erleuchten mit dem Lichte Christi und sie alle in ihm, ihrem alleinigen Heiland, zu vereinen.

      Diese Sorge kann niemals bedeuten, daß sich die Kirche den Dingen dieser Welt gleichförmig macht, noch kann sie die brennende Sehnsucht mindern, mit der die Kirche ihren Herrn und Sein ewiges Reich erwartet.


      Foto: Osterkerze, Symbol für Christus, das Licht der Welt; Kerzenkapelle Kevelaer (Ndrh.); © privat

      Freitag, 14. Oktober 2011

      Zum Nachdenken - Caritas (1)

       
      Ohne das Christentum
      kein soziales Gedeihen, 
      keine wahre Wohlfahrt,
      weder eine zeitliche noch eine ewige.


      Adolf Kolping

      Donnerstag, 13. Oktober 2011

      Caritas ohne Beziehung zu Gott?

      Eine Antwort auf die These von Prälat Dr. Peter Neher, kirchliche Caritas sei auch ohne eine Beziehung zu Gott möglich


      Am 27.September 2011 erschien in der Badischen Zeitung als Reaktion auf die Freiburger Rede des Papstes vom 25.09.2011 ein Interview mit dem Präsidenten des Deutschen Caritas-Verbandes Prälat Dr. Peter Neher (a).

      Benedikt XVI. hatte in besagter Rede Folgendes gesagt:

      "Um so mehr ist es wieder an der Zeit, die wahre Entweltlichung zu finden, die Weltlichkeit der Kirche beherzt abzulegen. Das heißt natürlich nicht, sich aus der Welt zurückzuziehen, sondern das Gegenteil.

       Eine vom Weltlichen entlastete Kirche vermag gerade auch im sozial-karitativen Bereich den Menschen, den Leidenden wie ihren Helfern, die besondere Lebenskraft des christlichen Glaubens zu vermitteln. "Der Liebesdienst ist für die Kirche nicht eine Art Wohlfahrtsaktivität, die man auch anderen überlassen könnte, sondern er gehört zu ihrem Wesen, ist unverzichtbarer Wesensausdruck ihrer selbst" (Enzyklika Deus caritas est 25).

      Allerdings haben sich auch die karitativen Werke der Kirche immer neu dem Anspruch einer angemessenen Entweltlichung zu stellen, sollen ihr nicht angesichts der zunehmenden Entkirchlichung ihre Wurzeln vertrocknen. Nur die tiefe Beziehung zu Gott ermöglicht eine vollwertige Zuwendung zum Mitmenschen, so wie ohne Zuwendung zum Nächsten die Beziehung zu Gott verkümmert."

      Der verweltlichte Standpunkt des Caritaspräsidenten

      Prälat Dr. Neher verneint jedoch den Zusammenhang der Notwendigkeit einer "tiefen Beziehung zu Gott" und kirchlicher Caritas. Für ihn braucht kirchliche Sozialarbeit dieses "Mehr" durch den gelebten christlichen Glauben nicht.

      Allein durch die "konkrete Tat und Begegnung" erfülle die Kirche ihren Auftrag. Auch ohne spezifisch christlichen Hintergrund der Helfer und Einrichtungen sei der "Dienst am Nächsten (...) selbst Ausdruck des Glaubens und der kirchlichen Sendung". „Der Menschen wegen und nicht um ihrer selbst willen hat sich die Kirche sozial zu engagieren und damit implizit einen menschenfreundlichen Gott zu verkünden", so Neher in einem Vortrag bei der Tagung "Religion im öffentlichen Raum" der Adenauerstiftung am 30.08.2011 (b).

      Wollte der Papst mit seiner Rede in Freiburg durch die Forderung eines "wahren Humanismus" nicht gerade eine solche Einstellung eines rein mitmenschlichen Humanismus ("der Menschen wegen") in Frage stellen? Wollte er nicht gerade dazu ermutigen, durch Ent-weltlichung zu einer von christlichem Glaubensgeist durchdrungenen, gelebten NächstenLIEBE zu finden

      Prälat Dr. Neher wehrt sich deswegen auch gegen den Begriff der "Ent-weltlichung", den der Papst in seiner Rede für caritative Einrichtungen der katholischen Kirche angemahnt hatte. Das Evangelium und die darauf aufbauende Soziallehre der Kirche seien die Fundamente für die Sozialarbeit. Eine Pflicht für die Mitarbeiter, eine lebendige Beziehung zu Gott aufzubauen, den christlichen Glauben selbst zu leben könne daraus aber nicht abgeleitet werden...schließlich dürfe "christlicher Glaube nie auferlegt werden" - und das gelte, so Prälat Dr. Neher, auch für Caritas-Mitarbeiter (a).

      Reicht es also aus in Leitlinien und sonstwo zu erklären, das Evangelium und die darauf aufbauende Soziallehre der Kirche seien Fundament des kirchlichen Auftrages, und dieser sei allein durch diese Feststellung schon erfüllt?

      Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997)
      Die Antwort darauf ist ein eindeutiges: Nein. Vielmehr muss dieses Fundament mit Leben gefüllt werden. Nicht toter Buchstabe gilt hier, sondern aus tiefem Glauben gelebtes Christentum. Wenn hinter christlicher Caritas nicht eine christliche Persönlichkeit steht, die durch ihr Handeln den eigentlichen Wohltäter durchblicken lässt, nämlich Christus, dann ist es eine leere, eine entleerte Caritas, vielleicht eine humanitäre Hilfe aber keine Nächstenliebe im Sinne des Christentums.

      Soziale Arbeit, gleich aus welcher Motivation (des einzelnen Mitarbeiters) heraus "sei immer auch Verweis auf einen menschenfreundlichen Gott" meint Neher. Das mag sein, aber das gilt auch für die Sozialarbeit aller anderen Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen ohne dass diese einen spezifisch christlichen Charakter hätten.

      Der Papst ruft mit seiner Rede von der "Ent-weltlichung" dazu auf, genau dieses spezifisch Christliche, nämlich die christlich motivierte Nächstenliebe in den Formen organisierter kirchlicher Einrichtungen zu verwirklichen.

      Der Auftrag der Kirche erfüllt sich erst dann, wenn jeder Mitarbeiter der Caritas, der kirchlich organisierten sozial-karitativen Arbeit, diesen Anspruch und dieses Fundament sich zu eigen gemacht hat und selbst aus diesem Fundament lebt.

      Das bedeutet, dass jeder Mitarbeiter kirchlicher Caritas das Evangelium Jesu Christi, das Wort Gottes angenommen haben muss und darum bemüht ist, dieses im eigenen Leben - auch unabhängig und außerhalb der organisierten Caritas - umzusetzen.

      Dazu gehören Teilnahme am Leben der Kirche, eine lebendige Beziehung zu Christus, auch durch ein Gebetsleben, Anerkennung der Kirche als dem von Christus selbst gestifteten Heilssakrament und  deren Sendung zum Heile aller Menschen sowie die Bejahung der ganzen unverfälschten Lehre der Kirche.

      Hierzu zählen auch regelmäßiger Sakramentenempfang (u. a. Beichte, Kommunion) sowie ein den katholischen Überzeugungen entsprechender Lebenswandel aus tiefster eigener Überzeugung (1) und nicht zuletzt ein Streben nach persönlicher Heiligkeit.

      Kamillus v. Lellis (1550-1614); wikipedia
      Ein leuchtendes Beispiel dazu geben uns die Mitglieder der Ordensge-meinschaften, die zu eben diesem Zweck gegründet wurden, so z. B. die Kamillianer des hl. Kamillus von Lellis, die Vinzentinerinnen des hl. Vinzenz von Paul, die Missionarinnen der Nächstenliebe der sel. Mutter Teresa von Kalkutta und viele, viele andere.

      Erst dann kann "kirchliches Liebeshandeln seine volle Leuchtkraft" behalten und geht nicht einfach auf in eine "Variante im allgemeinen Wohlfahrtswesen" (2).

      Um es anders auszudrücken:
      Allein - ganz unzweifelbar wichtige - berufliche Kompetenz genügt nicht für wahrhafte Mitarbeiter der Caritas (3), sondern die Nächstenliebe muss "Folge ihres Glaubens" sein, "der in der Liebe wirksam wird" (ebd.).

      Für alle Verantwortlichen, Mitarbeiter, Helfer, ob haupt-oder ehrenamtlich, muss es "kennzeichnend sein, daß sie nicht bloß auf gekonnte Weise das jetzt Anstehende tun, sondern sich dem anderen mit dem Herzen zuwenden, so daß dieser ihre menschliche Güte zu spüren bekommt" (4).

      Diakonia (Dienst der Liebe) kann nicht losgelöst von den beiden anderen wesenhaften Aufträgen der Kirche gedacht werden: von der Verkündigung von Gottes Wort (kerygma-martyria) und der Feier der Sakramente (leiturgia) (5). Sie, die Diakonia, ist "opus proprium": "ureigenste Aufgabe" der Kirche, von der sie "nie dispensiert werden" kann. (6).


      Zeit zu reden - Zeit zu schweigen

      Wenn der "Christ weiß, wann es Zeit ist von Gott zu sprechen und wann es recht ist zu schweigen" (a;b), dann in dem Sinne, dass durch sein Schweigen die Liebe derart hervortritt, dass es auch ohne Worte Zeugnis von Gott wird. Das setzt den überzeugten und festen Glauben des Mitarbeiters voraus.

      Deswegen ist es "Aufgabe der karitativen Organisationen der Kirche (...), dieses Bewußtsein in ihren Vertretern zu kräftigen, so daß sie durch ihr Tun wie durch ihr Reden, ihr Schweigen, ihr Beispiel glaubwürdige Zeugen Christi werden" (7).

      Vinzenz v. Paul (1581-1660)
      Was Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache sagt, ist genau dies:
      Auch wenn "jede soziale Arbeit immer auch Verweis auf einen menschenfreundlichen Gott ist" (Neher zur BZ), so ist der kirchliche Auftrag zur Caritas ein fundamental anderer:

      Nämlich keine "Variante im allgemeinen Wohlfahrtswesen" (8) sondern durch Ent-weltlichung - oder positiv ausgedrückt - durch eine zutiefst in Christus verwurzelte Grundhaltung der Organisation und ihrer Vertreter ein Leuchtturm gelebten Christentums in der Welt zu sein - ganz im Sinne von "caritas urget nos", "die Liebe drängt uns" (Gal 5,14)! (9)

      Es reicht also auch nicht aus, "Mitarbeitenden" ein "geistliches Angebot" zu machen, "damit sie ihre eigene Arbeit vor dem Hintergrund eines christlichen Glaubens reflektieren können" und "sprachfähig" anderen gegenüber sind (a). Wird dieser Hintergrund nicht verinnerlicht und sich zu eigen gemacht und gelebt, so ist die Caritas nicht echt sondern vorgegebenes Schein-Christentum - im Grunde: Heuchelei.

      Damit aber wird kirchlich organisierte Caritas unglaubwürdig und dem Anspruch, den sie selbst und die Welt an sie stellt, nicht gerecht. Es ist ein Armutszeugnis für den Caritasverband, wenn deren Präsident Prälat Dr. Neher anmahnt (11), dass es seitens der Kirche möglich sein müsse, als Vertreter bzw. Mitarbeiter der Caritas, entgegen dem Glauben zu leben, den sie doch durch ihren Liebesdienst bezeugen sollen.

      Es wäre also angebracht, Bewerber für eine Tätigkeit im kirchlich organisierten sozial-karitativen Dienst auf ihre Eignung auch im Hinblick auf ihr christlich-kirchliches Zeugnis zu prüfen und Ausbildung auch in diesem Sinne überzeugender zu gestalten.

      Denn mit der "echt religiösen Grundhaltung" (10) ihrer Mitarbeiter, die sich aus dem Glauben heraus zum Liebesdienst, zur Hingabe ihrer selbst an die Armen, Kranken, Benachteiligten und Notleidenden entschließen, steht und fällt die Glaubwürdigkeit der (auch organisierten) christlichen Caritas.

      Es mag vielleicht überraschen, aber auch Laien - nicht nur Ordensleute - sind aufgerufen, IN und MIT der Kirche aus tiefer Christusbezogenheit Caritas zu üben. Auch das ist eine Form der Participatio actuosa, eine tätigwerdende Teilnahme der Laien an der Sendung der Kirche.

      F.W.


      (3)   Deus caritas est 31a
      (4)   Deus caritas est 31a
      (5)   Deus caritas est 25a
      (6)   Deus caritas est 29

      (7)   Deus caritas est 31c
      (8)   Deus caritas est 31
      (9)   Deus caritas est 33
      (10)  Deus caritas est 37
      (11)  Dr. Neher: "Was das Arbeitsrecht angeht, gerade das Thema Geschiedene/Wiederverheiratete, sage ich ganz offen: Ich hoffe und erwarte, dass sich an dieser Stelle in unserer Kirche etwas bewegt. Menschen müssen die Chance eines neuen Anfangs bekommen."

      Weiter Quellen:

      Vortrag bei der Tagung "Religion im öffentlichen Raum" der Konrad-Adenauer-Stiftung am 30.08.2011 in Cadenabbia (abzurufen ebd. unter den Downloads)

      (alte Adresse: http://www.caritas.de/aspe_shared/download.asp?id=10CBA120C6F459DD000D30B63BAB9D84AB99E5FA040DB1BABA404B8BC469779D1A21FF050619DB535BD2F428B5B7D49C&Description=110830_Caritas%20als%20Tr%E4ger%20des%20Sozialstaates%20-%20Adenauerstiftung&Filename=Vortrag_Neher_Adenauer-Stiftung_300811.pdf)
       
      Daraus Zitat von Prälat Dr. Neher:
      "Eine für die soziale Arbeit der Kirche äußerst wichtige Aussage steht ebenfalls in "Deus Caritas est": "Der Christ weiß, wann es Zeit ist, von Gott zu sprechen, und wann es recht ist, von ihm zu schweigen und nur einfach die Liebe reden zu lassen." (DCE 31) Weiter heißt es: "Wer im Namen der Kirche karitativ wirkt, wird niemals den anderen den Glauben der Kirche aufzudrängen versuchen." (DCE 31) Diese Aussage ist sowohl für die Arbeit in einer pluralen Gesellschaft wie Deutschland als auch für die internationale Arbeit (insbesondere auch in muslimischen Ländern) von fundamentaler Bedeutung. Der Menschen wegen und nicht um ihrer selbst willen hat sich die Kirche sozial zu engagieren und damit implizit eine menschenfreundlichen Gott zu verkünden.

      Der Dienst der Caritas erweist sich damit insbesondere in der Tat und der Begegnung. Damit wird anerkannt, dass die Caritas nicht "ein mehr" braucht, um wirklich kirchlicher Dienst und Ausdruck des Glaubens zu sein. Sondern der konkrete Dienst am Nächsten in seinen vielen Ausdrucksformen in der Caritas ist selbst Ausdruck des Glaubens und der kirchlichen Sendung."

       
      Vortrag von Dr. Peter Neher (Tagung "Religion im öffentlichen Raum" der Konrad-Adenauer-Stiftung am 30.08.2011 in Cadenabbia) dokumentiert in:
      Religion im öffentlichen Raum
      Karlies Abmeier, Michael Borchard, Matthias Riemenschneider, Berlin, 9. Apr. 2013
      Herausgeber: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., ISBN 978-3-506-77593-1




      Nebenbei zu (11):

      Sehr geehrter Herr Prälat Dr. Neher,

      Menschen haben in unserer römisch-katholischen Kirche immer die Chance eines neuen Anfangs - aber immer entsprechend dem Willen Gottes, der allein maßgeblich sein kann (nicht nach ihren eigenen Vorstellungen). Das gilt auch für zivil wiederverheiratete Geschiedene.
      Aber: bevor es einen neuen Anfang geben kann, muss erst einmal "das Alte" zu Ende gebracht werden. In Gottes Namen.

      MfG
      F.W.

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