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Mittwoch, 29. Juni 2016

Ermutigung für Arbeit von 1000plus

In kaum einer Frage äußert sich Papst Franziskus so unmissverständlich und klar wie in Sachen des Lebensschutzes (s. z. B. hier und in der Enzyklika "Laudato si" Nr. 120). Nun hat er die unter Deutschlands Bischöfen nicht unumstrittene - weil nicht von kirchensteuerlichen Geldtöpfen abhängige - Menschenschutz- und Beratungsinitiative für Mütter in Not in Audienz empfangen, ihre Arbeit gelobt und zu weiterem Engagement ermutigt:


Papst empfängt 1000plus
 
Franziskus würdigt im Rahmen einer Privataudienz die Beratung und Hilfe für schwangere Frauen in Not durch das überkonfessionelle Projekt 1000plus Rom / München, 24. Juni 2016. – Papst Franziskus hat am 17. Juni den Vorstand des Vereins Pro Femina e.V. (Träger des Projekts 1000plus) und Weihbischof Thomas Maria Renz (Diözese Rottenburg-Stuttgart) im Rahmen einer Privataudienz im Vatikan empfangen.

Begleitet wurde die Gruppe von einem kleinen Mädchen, das sein Leben der Beratung von 1000plus verdankt, sowie dessen Mutter und der Beraterin, die die Familie im Schwangerschaftskonflikt beraten und betreut hatte. „Was für eine wunderschöne Arbeit!“, lobte das Oberhaupt der katholischen Kirche die Tätigkeit von 1000plus und bedankte sich wiederholt. Besonders herzlich wandte er sich der zweijährigen Lilia-Maria zu, deren Mutter einst im existenziellen Schwangerschaftskonflikt die Telefonhotline von Pro Femina angerufen hatte. Dank der intensiven Beratung und umfassenden Hilfe konnte sie sich trotz massiven Drucks ihres Partners für ihr Kind entscheiden.



Projektleiter Kristijan Aufiero erläuterte Papst Franziskus neben der Beratungsarbeit auch die Babyflaschen-Aktion in Kirchengemeinden, mit der 1000plus finanziert wird: „Ah, statt der Milch kommen also Münzen hinein“, kommentierte der Papst sichtlich erfreut die Spendenaktion, die in Gemeinden aller Konfessionen durchgeführt wird. Am Ende der Audienz erteilte Franziskus der 1000plus-Delegation den apostolischen Segen und bat seinerseits um das Gebet für ihn.

„Gerade weil 1000plus ein überkonfessionelles Projekt ist, bedeutet uns dieser Segen und diese Unterstützung sehr, sehr viel. Mehr noch ist dieser Empfang eine große Ehre und Ermutigung für alle, die an diesem Projekt mitarbeiten oder diese Arbeit etwa mit ihren Spenden unterstützen“, so Kristijan Aufiero nach der Begegnung. „Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um immer mehr ungewollt Schwangeren zu helfen und ihnen die Beratung und Hilfe zur Verfügung zu stellen, die sie für ein Ja zu ihrem Kind brauchen.“

Papst Franziskus hat in den letzten Jahren bereits mehrfach dazu aufgerufen, ungewollt schwangeren Frauen ohne Verurteilung zu helfen, so auch in seinem päpstlichen Lehrschreiben Evangelii Gaudium: „Es ist nicht fortschrittlich, sich einzubilden, die Probleme zu lösen, indem man ein menschliches Leben vernichtet. Doch es trifft auch zu, dass wir wenig getan haben, um die Frauen angemessen zu begleiten, die sich in sehr schweren Situationen befinden, wo der Schwangerschaftsabbruch ihnen als eine schnelle Lösung ihrer tiefen Ängste erscheint, besonders, wenn das Leben, das in ihnen wächst, als Folge einer Gewalt oder im Kontext extremer Armut entstanden ist. Wer hätte kein Verständnis für diese so schmerzlichen Situationen?“ (Nr. 214).

1000plus ist ein Kooperationsprojekt, das von der Schwangerschaftskonfliktberatung Pro Femina e.V. initiiert wurde und von der Stiftung Ja zum Leben und dem Verein Die BIRKE als Projektpartner unterstützt wird. Ziel dieser Kooperation ist es, immer mehr Frauen im existenziellen Schwangerschaftskonflikt zu beraten und ihnen zu helfen, ein Ja zu ihrem Kind zu finden.

Bis zum Jahr 2020 will die überkonfessionelle Initiative die vorhandenen Beratungsstrukturen so weit ausbauen, dass jährlich 10.000 Schwangere beraten werden können. Im Jahr 2015 wurden 2.439 Frauen über das Internet, telefonisch oder persönlich beraten. 85 % von ihnen waren im existenziellen Schwangerschaftskonflikt. Von den Frauen, die 1000plus ihre Entscheidung mitteilten, entschieden sich 61 % für ein Leben mit ihrem Kind. Die Beratung wird zu 100 % aus Spenden finanziert.


Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne:
Pro Femina e.V. | Projekt 1000plus
Paula von Ketteler, Leitung Kommunikation
Widenmayerstr. 16 | 80538 München
Tel.: 089 / 540 410 5-0
Fax: 089 / 540 410 5-55
E-Mail: presse@1000plus.de


Das Projekt 1000plus
Das Ziel von 1000plus ist es, eine Beratungsstruktur aufzubauen, die jährlich vielen tausend Frauen im Schwangerschaftskonflikt bestmögliche Beratung und konkrete Hilfe bietet. Daneben hat 1000plus es sich zur Aufgabe gemacht, mithilfe öffentlichkeitswirksamer Wort-, Bild- und Informationskampagnen einerseits auf die Not von Schwangeren im Konflikt, andererseits auf die Würde, den Wert und die Schönheit jedes Menschen aufmerksam zu machen.
Im Jahr 2015 wurden im Rahmen von 1000plus insgesamt 2.439 Schwangere von zuletzt 17 Beraterinnen beraten. Die Beratungsorganisationen von 1000plus stellen keine Beratungsscheine nach § 219 StGB aus. Die Beratung wird zu 100 Prozent aus Spenden finanziert.

Rechtlicher Träger von 1000plus ist der Verein Pro Femina e.V.
Pro Femina e.V. ist eine mildtätige und gemeinnützige Frauenhilfsorganisation. Aufgabe von Pro Femina ist es, Frauen im Schwangerschaftskonflikt kompetent zu beraten und ihnen jedwede Hilfe zur Verfügung zu stellen. Ziel dieser Beratung und Hilfe ist es, der Frau eine Entscheidung für ein Leben mit dem Kind zu ermöglichen.



Weiteres zu 1000plus und das Verhältnis zum kirchensteuerfinanzierten Verein "Deutsche Katholische Kirche":



Links zu anderen Initiativen für Mutter und Kind:
   


Bild: Papst Franziskus lässt sich von Kristijan Aufiero, Vorsitzender des Vorstands von Pro Femina e.V., die Arbeit des Projekts 1000plus erläutern und studiert eines der bekanntesten 1000plus-Motive. Mit im Bild: Beratungsleiterin Cornelia Lassay, Vorstandsmitglied Monika Aufiero, stellv. Vorsitzender des Vorstands Dr. Markus Arnold (v.l.n.r.). ©L'Ossevatore Romano

Freitag, 29. August 2014

Petition an UNO und Arabische Liga

Die katholische Netzwerk Aleteia hat (bereits vor gut einem Monat) eine Petition an die UNO und die Arabische Liga verfasst und bittet alle Menschen guten Willens diese Petition mit ihrem Namen zu unterstützen. Hier der Aufruf (deutsche Version):
Nach fast 2000 Jahren: Keine Christen in Mossul

Sehr geehrter Herr Generalsekretär,

wie Ihnen bekannt sein dürfte, überfallen derzeit radikal-islamistische Gruppen im Irak Klöster und brennen Kirchen nieder. Wer einer Minderheit angehört und nicht zum Islam konvertiert, muss Sondersteuern entrichten und wird mit dem Tod bedroht. Zehntausende von Christen wurden umgebracht oder sind in Gefangenschaft. Andere mussten ihr Haus verlassen, ohne etwas mitnehmen zu dürfen.

Herr Generalsekretär, wir dürfen dem nicht tatenlos zuschauen!

Wir bitten Sie, unverzüglich entsprechende Schritte zu setzen, damit das unsägliche Leid und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingedämmt werden.
Mit freundlichen Grüßen,
[Ihr Name]

Wir sollten keine Gelegenheit auslassen, auf das Leid der Christen und anderer Verfolgter im Nahen Osten hinzuweisen und die, denen es möglich ist, zum Beenden der Terrorakte aufzufordern. Auch eine Unterschriftenaktion ist eine Möglichkeit, dies zu tun!

Online-"Unterschreiben" kann man hier.


Bild: Logo Aleteia (Erklärung des Fisch-Symbols als Zeichen für die Christen s. hier)

Sonntag, 17. August 2014

Abschiedsgebet zur Trösterin der Betrübten

 


Gebet zum Abschied vom Gnadenort
Noch einmal erscheine ich vor deinem ehrwürdigen Bildnis, o mildeste Trösterin der Betrübten, und sage dir herzlichsten Dank für das Glück, dass ich dich hier besuchen durfte, und für alle Gnaden, welche durch deine mütterliche Hand mir zuteil geworden.

Verzeihe, o liebevolle Königin, die Lauheit und Zerstreutheit meiner Andachtsübungen und bewirke gnädig, dass diese Wallfahrt mir zum andauernden Segen gereiche. Hilf mir, dass ich fortan mit größerem Eifer für mein Seelenheil sorge, mit frischem Mute die Arbeiten meines Berufes wieder aufnehme, und lass mich nie der guten Vorsätze vergessen, welche ich an dieser dir geweihten Stätte gefasst.

O treueste aller Mütter, bei deiner allerzärtlichsten Liebe zu deinem göttlichen Sohne bitte ich dich, lass es nicht geschehen, dass ich dich und deinen lieben Sohn je wieder durch eine schwere Sünde beleidige. Lieber möchte ich hier zu deinen Füßen sterben, als jemals die heiligmachende Gnade verlieren und dem geistigen Tode anheimfallen.

Wenn ich nun auch von diesem Gnadenorte scheiden muss und mein körperliches Auge dein teures Bildnis bald nicht mehr schauen wird, dann soll, o heilige Jungfrau, dein erhabenes und mildes Bild meinem Geiste so tief eingeprägt sein, dass es mich immerdar auf der Pilgerreise dieses Lebens begleite, dass es mich in der Trübsal tröste, in der Schwachheit ermuntere, in der Versuchung stärke, in der Gefahr warne und wieder und wieder an die heiligen Entschließungen dieser Wallfahrt erinnere.

O gütige Jungfrau, lass dein süßes Bild auch meine scheidende Seele umschweben und mich trösten in dem alles entscheidenden Augenblick meiner Abreise in die Ewigkeit. Und nun, o große Trösterin der Betrübten, schenke zum Abschied deinen mütterlichen Segen mir und allen, die sich in mein Gebet empfohlen haben. Sei ihre und meine Trösterin im Leben und im Sterben. Amen.


Gebet vor dem Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" zu Kevelaer, entnommen dem "Andachts-Büchlein für die Wallfahrt der Fußpilger von Hamborn nach Kevelaer; Verlag J. Hoffmann, Hamborn; AD 1925; S.67

Freitag, 8. August 2014

KIRCHE IN NOT: Verhindern Sie einen Völkermord im Irak! - Offener Brief an Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel

Mit einem dringenden Aufruf zum Handeln hat sich die Geschäftsführerin des päpstlichen Hilfswerkes KIRCHE IN NOT an den Bundespräsidenten und die Bundeskanzlerin Deutschlands gewandt. In einem offenen Brief warnt sie vor einem drohenden Völkermord im Irak durch die Terrororganisation "Islamischer Staat (IS)".

Der Brief im Wortlaut:

Karin Maria Fenbert, Geschäftsführerin von KIRCHE IN NOT Deutschland.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

mitten in der Sommerpause wenden wir uns heute mit einem dringenden Aufruf an Sie: Verhindern Sie einen Völkermord im Irak!

Wie aus dem beiliegenden Schreiben von Patriarch Sako ersichtlich wird, droht jener Teil der irakischen Bevölkerung, der sich nicht dem radikalen, fundamentalistischen Verständnis des Islam der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterwerfen will, ausgelöscht zu werden.

Jesiden, Christen, Schiiten, aber auch gemäßigte Sunniten werden entweder sofort exekutiert oder als Sklaven verkauft. Diejenigen, die fliehen konnten, haben sich nur mit dem, was sie am Leib tragen, in die Wüste oder das Gebirge zurückgezogen.

Der Ton des Patriarchen hat sich verschärft: Es ist nicht länger ein Aufruf, sondern gleichsam eine Prophezeiung, der zufolge ohne sofortiges internationales Eingreifen der urchristliche und multikulturelle Irak, wie wir ihn kennen, verschwinden wird.

Eine halbe Million Menschen – mehrheitlich Christen, aber auch Muslime und andere Minderheiten – fliehen vor den vorrückenden IS-Kämpfern in die christlichen Dörfer im kurdischen Gebirge. Aber selbst dort schlugen in der Nacht vom 6. auf den 7. August Mörsergranaten ein: Die IS kontrolliert inzwischen die gesamte Region.

Die Kirche, berichtet der Patriarch, wird von allen Seiten um Unterstützung, Essen, Wasser und Herberge für die fliehenden Massen gebeten.

Tatsächlich wird aber keine dieser Hilfen mehr zu etwas führen, wenn nicht jetzt Maßnahmen ergriffen werden, um die Auslöschung der bedrängten Bevölkerung zu verhindern.

Der Patriarch weist auch auf das Schweigen der muslimischen Führer hin, obwohl ihre eigenen Leute (sowohl Sunniten als auch Schiiten) ermordet werden. Außer den Machthabern in der autonomen Region Kurdistan ergreife weder im Irak noch international jemand Maßnahmen zu ihrem Schutz.

Die Bundesregierung muss diese Angelegenheit in den Vereinten Nationen in den nächsten Tagen zur Sprache bringen, ansonsten könnte es zu spät sein. Es handelt sich um eine humanitäre Katastrophe und einen eklatanten Verstoß gegen die Menschenrechte.

Die Eroberung der Ninive-Ebene durch den „Islamischen Staat“ verlangt nach sofortigen Maßnahmen, um die verletzlichen Minderheiten im Irak zu schützen. Alle Bemühungen müssen darauf abzielen, eine rote Linie um die christlich-jesidischen Gebiete zu ziehen.

Dabei sollte man nicht vergessen, dass die IS Landstriche in der unmittelbaren Nachbarschaft eines NATO-Mitglieds, der Türkei, erobert und immer weiter Richtung Mittelmeer vorstößt.

Schon am 2. August verkündete die IS die Kontrolle über Arsal im nördlichen Libanon, nur 300 Kilometer Luftlinie von Nikosia, der Hauptstadt Zyperns (EU), entfernt. Es handelt sich also keineswegs um eine lokale oder regionale, sondern eine internationale Bedrohung.

Wir danken Ihnen für alles, was Sie bisher für die Minderheiten im Irak getan haben, sowie für das, was Sie noch tun werden und verbleiben mit herzlichen Grüßen

Johannes Freiherr Heereman von Zuydtwyck
Der Geschäftsführende Präsident

Karin Maria Fenbert
Direktorin des deutschen Nationalbüros



Weitere Informationen finden Sie
auf der Homepage von KIRCHE IN NOT Deutschland.



Helfen Sie den Christen im Irak:
KIRCHE IN NOT bittet um Spenden für die Arbeit der Kirche im Irak.
Sie können direkt und sicher online spenden oder unter:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
Kontonummer: 215 20 02
BLZ: 750 903 00
LIGA Bank München

IBAN: DE63750903000002152002
BIC: GENODEF1M05

Bitte geben Sie den Verwendungszweck Irak an.


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Dienstag, 5. August 2014

Zur Erinnerung: Die außerordentlichen Aufgaben der gläubigen Laien

146. Das amtliche Priestertum kann in keiner Weise ersetzt werden. Wenn nämlich eine Gemeinschaft keinen Priester hat, fehlt ihr der Dienst der sakramentalen Funktion Christi, des Hauptes und Hirten, der wesentlich zum Leben der Gemeinschaft gehört.(1) Denn «Zelebrant, der in persona Christi das Sakrament der Eucharistie zu vollziehen vermag, ist nur der gültig geweihte Priester».(2)

147. Wo es aber eine Notlage der Kirche erfordert, können, falls geistliche Amtsträger fehlen, christgläubige Laien nach Maßgabe des Rechts gewisse liturgische Aufgaben erfüllen.(3) Diese Gläubigen werden gerufen und beauftragt, bestimmte Aufgaben von größerer oder kleinerer Bedeutung, gestärkt durch die Gnade des Herrn, zu verrichten. Schon viele christgläubige Laien haben diesen Dienst hingebungsvoll erfüllt und erfüllen ihn weiterhin, vor allem in den Missionsgebieten, dort wo die Kirche noch wenig verwurzelt ist oder wo sie sich in Situationen der Verfolgung befindet,(4) aber auch in anderen Gebieten, die vom Mangel an Priestern und Diakonen betroffen sind.

148. Von besonderer Bedeutung ist die Einrichtung der Katechisten, die mit großem Einsatz einen einzigartigen und unbedingt notwendigen Beitrag zur Ausbreitung des Glaubens und der Kirche geleistet haben und leisten.(5)

149. In einigen Diözesen antiker Evangelisierung sind in jüngster Zeit christgläubige Laien zu sogenannten «Pastoralassistenten» beauftragt worden, unter denen sehr viele zweifellos dem Wohl der Kirche dienen, indem sie die pastorale Tätigkeit des Bischofs, der Priester und der Diakone unterstützen. Man soll sich jedoch davor hüten, das Profil dieser Aufgabe zu sehr der Gestalt des pastoralen Dienstes der Kleriker anzugleichen. Es ist deshalb dafür Sorge zu tragen, daß die «Pastoralassistenten» sich nicht die Aufgaben aneignen, die zum eigentlichen Dienst der geistlichen Amtsträger gehören.

150. Die Tätigkeit des Pastoralassistenten soll darauf ausgerichtet sein, den Dienst der Priester und der Diakone zu unterstützen, Berufungen zum Priestertum und zum Diakonat zu wecken und die christgläubigen Laien nach Maßgabe des Rechts in jeder Gemeinschaft auf die vielfältigen liturgischen Aufgaben gemäß der Vielfalt der Charismen gewissenhaft vorzubereiten.

151. Nur im Fall einer echten Notlage darf in der Feier der Liturgie auf die Hilfe außerordentlicher Diener zurückgegriffen werden. Diese Hilfe ist nämlich nicht vorgesehen, um eine vollere Teilnahme der Laien zu gewähren, sondern sie ist von ihrem Wesen her eine ergänzende und vorläufige Hilfe.(6) Wo man also wegen einer Notlage auf die Aufgaben außerordentlicher Diener zurückgreift, soll man die besonderen, beharrlichen Bitten vermehren, daß der Herr bald einen Priester zum Dienst in der Gemeinde sende und reichlich Berufungen zu den heiligen Weihen wecke.(7)

152. Diese nur ergänzenden Aufgaben dürfen aber nicht zum Anlaß einer Verfälschung des priesterlichen Dienstamtes werden, so daß die Priester die heilige Messe für das ihnen anvertraute Volk, den Einsatz für die Kranken und die Sorge, Kinder zu taufen, den Eheschließungen zu assistieren und christliche Beerdigungen zu halten, vernachlässigen; diese Aufgaben kommen nämlich in erster Linie den Priestern zu, denen die Diakone helfen. Daher darf es nicht geschehen, daß die Priester in den Pfarreien unterschiedslos die Aufgaben im pastoralen Dienst mit Diakonen oder Laien austauschen und so die Eigentümlichkeit jedes einzelnen durcheinanderbringen.

153. Außerdem ist es den Laien nicht erlaubt, Aufgaben oder Gewänder des Diakons oder des Priesters oder andere diesen ähnliche Gewänder zu übernehmen. 


(1) Vgl. Kongr. für den Klerus und andere, Instr. Ecclesiae de mysterio, Theologische Prinzipien, Nr. 3: AAS 89 (1997) 859.
(2) Codex Iuris Canonici, can. 900 § 1; vgl. IV. Ökum. Laterankonzil (11.-30. November 1215), Kap. 1: DS 802, Papst Klemens VI., Ep. ad Mekhitar, Catholicon Armeniorum Super quibusdam (29. September 1351): DS 1084; Ökum. Konzil v. Trient, Sessio XXIII (15. Juli 1563), Lehre und Kanones über das Sakrament der Weihe, Kap. 4: DS 1767-1770; Papst Pius XII., Enzykl. Mediator Dei: AAS 39 (1947) 553.
(3) Vgl. Codex Iuris Canonici, can. 230 § 3; Papst Johannes Paul II., Ansprache beim Symposium «über die Mitarbeit der Laien am pastoralen Dienst der Priester » (22. April 1994), Nr. 2: L'Osservatore Romano (23. April 1994); Kongr. für den Klerus und andere, Instr. Ecclesiae de mysterio, Vorwort: AAS 89 (1997) 852-856.
(4) Vgl. Papst Johannes Paul II., Enzykl. Redemptoris missio, Nrn. 53-54: AAS 83 (1991) 300-302; Kongr. für den Klerus und andere, Instr. Ecclesiae de mysterio, Vorwort: AAS 89 (1997) 852-856.
(5) Vgl. II. Vat. Ökum. Konzil, Dekr. über die Missionstätigkeit der Kirche Ad gentes (7. Dezember 1965), Nr. 17; Papst Johannes Paul II., Enzykl. Redemptoris missio, Nr. 73: AAS 83 (1991) 321.
(6)Vgl. Kongr. für den Klerus und andere, Instr. Ecclesiae de mysterio, Praktische Verfügungen, Art. 8 § 2: AAS 89 (1997) 872.
(7) Vgl. Papst Johannes Paul II., Enzykl. Ecclesia de Eucharistia, Nr. 32: AAS 95 (2003) 455.


Instruktion "Redemptionis sacramentum" - über einige Dinge bezüglich der heiligsten Eucharistie,
die einzuhalten und zu vermeiden sind - vom 25.03.2004



Was ist aus diesen Grundsätzen de facto geworden? 
Vgl. dazu:


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Donnerstag, 31. Juli 2014

Maria, Zuflucht der Sünder...

Maria teilt unsere menschliche Situation, aber in völliger Transparenz für die Gnade Gottes. Obwohl sie die Sünde nicht kannte, ist sie in der Lage, mit jeder Schwäche mitzuleiden. Sie versteht den Sünder und liebt ihn mit mütterlicher Liebe. Eben deshalb steht sie auf der Seite der Wahrheit und teilt die Last der Kirche, alle Menschen beständig auf die moralischen Forderungen hinzuweisen.

Aus demselben Grund nimmt sie es nicht hin, daß der Sünder von jemandem irregeführt wird, der ihn zu lieben vorgibt, indem er seine Sünde rechtfertigt; denn sie weiß, daß auf diese Weise das Opfer Christi, ihres Sohnes, um seine Kraft gebracht würde.

Keine Lossprechung, die durch gefällige Lehren, auch solche philosophischer oder theologischer Art, angeboten wird, vermag den Menschen wahrhaft glücklich zu machen: Allein das Kreuz und die Herrlichkeit des auferstandenen Christus vermögen seinem Gewissen Frieden und seinem Leben Rettung zu schenken.
 
O Maria,
Mutter der Barmherzigkeit,
wache über alle, damit das Kreuz Christi
nicht um seine Kraft gebracht wird,
damit der Mensch nicht vom Weg des Guten abirrt,
nicht das Bewußtsein für die Sünde verliert,
damit er wächst in der Hoffnung Gottes,
"der voll Erbarmen ist" (Eph 2, 4),
damit er aus freiem Entschluss die guten Werke tut,
die von Ihm im voraus bereitet sind (vgl. Eph 2, 10),
und damit er so mit seinem ganzen Leben
"zum Lob Seiner Herrlichkeit bestimmt" (Eph 1, 12) sei.


Schluss und Gebet der Enzyklika "Veritatis splendor" von  Papst Johannes Paul II. aus dem Jahre 1993



Bild: Gnadenbild "Maria Hilf" im Alten Peter in München

Mittwoch, 18. Juni 2014

Prof. Georg May: Die andere Hierarchie - Teil 32: Die Gemeindreferenten

Prof. Dr. Georg May

Die andere Hierarchie


Teil 32


Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997


Fortsetzung von hier

§ 9  Die Gemeindereferenten

Bis vor ca. 40 (Anm.: nunmehr ca. 57) Jahren waren Hilfspriester, Vikare oder Kapläne genannt, die selbstverständlichen Gehilfen des Pfarreres bei der Ausübung der Seelsorge. An seiner Seite und unter seiner Anleitung wuchsen sie in die Aufgaben hinein, die sie einmal bei Übernahme eines Pfarramtes selbständig übernehmen sollten. 

In der nachkonziliaren Kirche finden sich auch noch Kapläne, aber sie sind selten geworden. An ihre Stelle haben die deutschen Bischöfe andere Personen gesetzt. Der Priestermangel, an dem die Bischöfe und die progressistischen und modernistischen Theologen die Hauptschuld tragen, war der Anlass, sich nach Hilfe für die verbliebenen Priester, vielleicht auch nach Ersatz für die Priester umzusehen. Es entstanden die neuen kirchlichen Berufe der Gemeinderferenten und Pastoralreferenten.


I.  Einrichtung und Berufsbild

Die Einrichtung der Gemeindereferenten konnte auf ältere Vorgänger wie die Seelsorgehelferinnen zurückgreifen. Die Ausbildung erfolgte vor dem Konzil in kirchlichen Seminarien. Danach wurde sie vielfach an kirchliche Fachhochschulen verlegt.

Heute werden die Gemeindereferenten in theologischen Fachschulen, Seminarien oder Fachhochschulen ausgebildet. Das Rahmenstatut und die Rahmenordnung für die Gemeindereferenten in den Bistümern der Bundesrepublik Deutschland stammt vom 10. März 1987. Danach sind Gemeindereferenten für den Dienst in den Gemeinden bestimmt. Sie sollen die kirchlichen Amtsträger - gemeint sind wohl die Priester - unterstützen. (Anm.: Das Rahmenstatut vom 10. März 1987 wurde ersetzt durch die "Rahmenstatuten und -ordnungen für Gemeinde- und Pastoral-Referenten/Referentinnen" vom 01. Oktober 2011, hier als pdf.)

Die Gemeindereferenten sollen mitwirken bei den Grunddiensten der Gemeindepastoral und mit wenigstens einer besonderen Aufgabe selbständig betraut werden; bei der letzteren kommt ihnen "Eigenverantwortlichkeit" zu. Der Gemeindereferent kann zusätzlich auch zur Übernahme der einen oder anderen Aufgabe des kirchlichen Amtes herangezogen werden.

Die Einsatzebene der Gemeindereferenten ist normalerweise die Pfarrgemeinde. In der Regel soll dies eine mittlere oder größere Pfarrgemeinde sein. Dort sollen sie in Verkündigung, Gottesdienst und Diakonie tätig werden.

Die Satzung für die Gemeindereferenten sieht vor, dass sie einem für die Leitung verantwortlichen Priester unterstehen. Der verantwortliche Priester ist der unmittelbare Vorgesetzte des Gemeindereferenten. Dieser ist an dessen Weisung gebunden. Den Gemeindereferenten steht ein voller freier Tag in der Woche zu sowie ein freier Samstag und Sonntag im Monat.


II.  Beurteilung

Gegen die Mithilfe geeigneter und williger Leien in der Seelsorge des Pfarreres ist nichts einzuwenden. Unter den Gemeindereferenten waren und sind, sofern sie nicht während oder nach ihrer Ausbildung progressistisch verfremdet wurden, relativ viele gutwillige und diensteifrige Personen, denen an der Kirche und deren Wohlsein etwas liegt.

Doch höre ich immer wieder von Pfarrern, dass sie danach trachten, ihre wirklichen oder angeblichen Befugnisse möglichst auszuschöpfen oder auszudehnen. Ebenso wird geklagt, dass viele von der progressistischen Theologie stark beeindruckt und beeinflußt sind und danach ihre Tätigkeit ausrichten.

Die Gemeindereferenten stehen den Aufstellungen der kranken Theologie noch ungeschützter und hilfloser gegenüber als die Priester. Von der "qualifizierten Ausbildung" von Laien, die Theologie studiert haben, von der die deutschen Bischöfe in ihrem Papier "Der pastorale Dienst in der Pfarrgemeinde" sprechen (I1,4), halte ich wenig. In den meisten Fällen ist diese Ausbildung wenig gründlich, lückenhaft und verwirrend.

Zu den Tätigkeitsfeldern der Gemeindereferenten sind einige Fragen zu stellen. Man darf - wie bei jeder Beschreibung von Amtsaufgaben - nicht vergessen, dass die Kataloge erforderlicher oder erwünschter Tätigkeiten häufig lediglich auf dem Papier stehen. Die Wirklichkeit weist dagegen schwere Defizite auf. So wird den Gemeindereferenten u. a. die Aufgabe übertragen, Einzelgespräche zu führen und Hausbesuche zu machen. In welchen Pfarreien geschieht dies systematisch, konsequent und ausdauernd? Die Gemeindereferenten sollen Besuchsdienste, auch Krankenbesuchsdienst durchführen. Ich frage wiederum: In wievielen Pfarreien wird diese Aufgabe ernsthaft und über lange Zeit in Angriff genommen? 

Soweit mein Blick reicht, wenden sich die Gemeindereferenten fast ausschließlich der immer mehr zusammenschrumpfenden Zahl der praktizierenden Katholiken zu. Zum Ausgreifen auf die unermessliche Menge der abständigen und abgefallenen Christen fehlen ihnen Motivation, Anleitung und Kraft in gleicher Weise. So bleibt die Chance, die theologisch gebildete hauptamtlische Laien einer missionarischen Seelsorge bieten könnten, ungenutzt.


Fortsetzung folgt


Übersicht: Zu den bisher erschienenen Fortsetzungen

Donnerstag, 29. Mai 2014

Maiandacht 29. Tag - Maria, Hilfe der Christen

 
Freu dich, Jungfrau Maria!
Alle Irrlehren hast du allein überwunden.
Gar schön bist du und liebreich,
schrecklich bist du wie ein geordnetes Schlachtheer!
(Ant. Marienfest)


Trösterin der Betrübten und Zuflucht der Sünder ist die wunderbare Mutter. Ob ihrer mütterlichen Gesinnung aber, die Maria in besonderer Weise allen Christgläubigen gegenüber offenbart, rufen wir zu ihr: Du Hilfe der Christen, bitte für uns! Das ist Gruß und Bitte, die seit Jahrhunderten von Menschenmund gesprochen werden.

Der Apostel Paulus bekennt von sich: "Die Liebe Christi drängt mich." Kann nicht Maria weit mehr so sprechen? Es drängt sie, den Christen zu helfen, dieselbe Liebe, die in Christus war und ihn drängte, uns zu erlösen.

Es drängt sie aber auch die Liebe zu Christus, wie er heute noch fortlebt in der Welt. Sie sieht den fortlebenden Christus in der ganzen Christenheit, sieht ihn in jedem einzelnen Menschen, der an Christus glaubt. Alle Glieder der Kirche sind Glieder Christi, Glieder des einen geheimnisvollen Leibes, von dem Christus das Haupt ist. Die mütterliche Liebe Mariens geht darauf hinaus, dass alle Menschen heranwachsen zum "Vollalter Christi", dass in den Menschen und durch die Menschen die Kirche vollendet werde und makellos dastehe am Tage der Vollendung.

Als sorgende Mutter hat Maria Christus in seinem irdischen Leben zur Seite gestanden, hat ihn bewahrt und behütet, ihn genährt und gepflegt, ist mit ihm den Lebensweg gegangen. Im Leidenskampfe hat sie ihm beigestanden bis zur Vollendung seines Opferlebens. Sie will ihm beistehen auch jetzt in seinem Wirken durch die Gnade.

So ist Maria die mütterliche Schützerin des fortlebenden Christus, die Schutzfrau und Schutzherrin der heiligen Kirche. Nur die Art ihrer Hilfe ist eine andere: heute hilft sie durch ihre Fürbitte. Damit kämpft sie gegen das Reich der Finsternis, dass es uns nicht überwältige. Erschrecklich wie ein geordnetes Schlachtheer ist Maria in den Augen des bösen Feindes.

"Du allein, o Maria", so betet die Kirche, "hast alle Irrlehren überwunden." In den großen Glaubenskämpfen aller christlichen Jahrhunderte hat Maria den Weg gezeigt aus allem Irrtum. Maria ist die Mutter Gottes: der Gedanke hat auf dem Konzil zu Ephesus (341) alle Irrlehren über die Gottheit Christi abgetan. 

Maria, unsere liebe Frau, hat seit dem Mittelalter die Menschen entflammt zu heiligem Kampf gegen die Türken, die mit Waffengewalt das Christentum vernichten wollten. Wo man Maria treu blieb zur Zeit der unglückseligen Glaubensspaltung in unserem Vaterland, da ist man Christus treu geblieben und seiner heiligen Kirche.

Wer zur reinsten Jungfrau und Mutter aufschaut, der bewahrt auch heute klare Sicht in allen Gefahren; er weiß, dass Gott und nur er allein Mittelpunkt des Lebens ist - und nicht der Mensch.

Mitkämpferin gegen Satans Reich ist Maria für einen jeden von uns. Sie erfleht uns Gnade, damit wir wachsen von Stufe zu Stufe und immer mehr vollendet werden in Christus Jesus. Versuchungen und Kämpfe warten auf uns im Leben. Maria ist unsere Hoffnung und Zuversicht. Stürme und Gefahren sind der Anteil unserer Seele in diesem Erdental. Maria will unsere mächtige Helferin sein, die uns sicher geleitet im wahren Glauben und uns heimführt zur ewigen Gottesschau.

Für so viele Hilfe in Glaubens- und Seelennot haben wir der Gottesmutter zu danken. Nun bitten wir sie heute von Neuem: Verlass uns nicht, bis "wir Jesum schauen - einst in Himmelsauen".

Aber damit nicht genug; wir bitten auch: lass uns an deine Seite treten, lass uns deine Sorge um den fortlebenden Christus mit dir teilen. Öffne uns das Auge des Glaubens, dass wir Christus sehen in unseren Mitmenschen. Lass die Eltern und Erzieher Christus sehen in den Kindern, die Vorgesetzten ihn sehen in den Untergebenen, der Freund ihn sehen im Freunde. 

Ja, Mariens Sorge wollen wir teilen, wollen lehren und ermahnen, wollen hüten und bewahren, wollen beten und opfern, dass Christus in allen Menschen mehr und mehr Gestalt gewinnt, dass alle zum "Vollalter Christi" gelangen.

Wir beten ein Ave Maria, dass Maria die ganze Christenheit vor allem Unheil bewahren wolle:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

O Maria, du Mutter vom Siege,
Erflehe uns den Sieg über die Feinde unseres Heils.
Maria, du Hilfe der Christen, bitte für uns alle!


Gebet:
O Gott, der du gewollt hast, dass die Mutter deines eingeborenen Sohnes die immerwährende Hilfe der Christen auf Erden sei, verleihe uns die Gnade, sie in allen Anliegen Leibes und der Seele vertrauensvoll anzurufen: damit wir, durch ihren Schutz und Beistand gerettet, zur immerwährenden Anschauung deiner Herrlichkeit im Himmel gelangen mögen. Durch Christus unsern Herrn. Amen.
(Gebet nach der Litanei von der immerwährenden Hilfe)


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 87-89 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Mittwoch, 28. Mai 2014

Maiandacht 28. Tag - Maria, Zuflucht der Sünder

 
Lös' der Schuldner Ketten,
mach die Blinden sehend,
allem Übel wehre,
jeglich Gut erwirke, o Maria!
(aus dem Hymnus "Ave maris stella")


Für alle Menschen in dem Elend und der Betrübnis dieser Welt ist Maria die liebevolle, mütterliche Trösterin und Helferin. Es gibt ein Leid auf der Welt, das ist das größte von allem. Dieses Leid ist die Sünde, die Ursache jedweden Leides.

In der Sünde trennt sich der Mensch von Gott und seiner Liebe. Die (schwere oder Tod-) Sünde macht den Menschen tot für den Himmel, zu dem er doch berufen ist. Für die Sünder ist darum Christus auf die Welt gekommen; er will suchen und selig machen, was verloren war. Die 99 Schafe lässt er allein und geht dem verlorenen nach. In aufrichtigem Schmerz weint er über das sündige Jerusalem. Als man ihm vorwirft, er nähme sich der Sünder an, gibt er zur Antwort: "Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken."

Diese Gesinnung des Heilandes ist auch in Maria, seiner Mutter. Man sagt wohl, Sorgenkinder seien die liebsten Kinder; wie betet und leidet doch eine Mutter um ihr krankes oder sündiges Kind! Und Maria unsere himmlische Mutter, sollte der Kinder vergessen, die im Unglück der Sünde weilen, die von Gott getrennt sind? 

Maria hat uns den Heiland geschenkt am Weihnachtstag, hat ihn uns von Neuem geschenkt, ihn hingeopfert am Kreuze. Nun ist es ihre größte Muttersorge, dass Christus in allen Menschenseelen lebe, dass nicht für eine einzige Seele Christi Blut umsonst geflossen sei. Mit gütigen, barmherzigen Mutteraugen blickt die Mutter der Barmherzigkeit auf uns herab. Sie will nicht richten über die Sünder, sie will nur retten, will helfen, will versöhnen.

Wo nur ein Sünder in der Not seiner Seele sich an diese Mutter wendet, da will sie ihm Zuflucht sein. Wer mit gutem Willen zu ihr kommt, den wird sie nie zurückweisen. Der strafenden Gerechtigkeit Gottes wirft sie sich gleichsam immer wieder in die Arme; immer wieder erfleht sie Wunder der Gnade.

Von wunderbaren Krankenheilungen und wunderbarer Hilfe in andern irdischen Nöten hören wir oft; die Wunder der Gnade vollziehen sich meist in der Stille. Nur die eigene Seele weiß darum und vielleicht der Priester, der im Bußsakrament der reuigen Seele das frohe Wort der Lossprechung sagen darf. Aber wir können davon überzeugt sein, es sind viele, viele Wunder der Gnade, die tagtäglich sich vollziehen auf die Fürbitte der Mutter der Barmherzigkeit.

O sündiges Menschenherz, gehe zu dieser Mutter, zur Zuflucht der Sünder. Wenn die Sünde Finsternis in deine Seele brachte, dann schau empor zu Maria. Sie ist der lichte Morrgenstern, sie weist dir den Weg, sie führt dich hin zum Vaterherzen Gottes. Sie geleitet dich zum Kindlein in der Krippe, sie nimmt dich an der Hand und zeigt dir das Kreuz, an dem ihr Kind für dich sein Blut vergossen hat.

Sie bittet und fleht mit dir und für dich, dass Christi Blut dich wieder rein wasche von aller Makel und aller Schuld. Habe Vertrauen zu ihr. Wenn es dir an Mut gebricht, zu bekennen, klage zuerst all deine Schuld der Mutter; ihr Mutterherz ist voll gütigen Verstehens für deine Seelennot; dein Bekenntnis im Richterstuhl der Beichte wird dir danach leichter fallen. Will Verzweiflung ob der Menge deiner Sünden dich niederdrücken, dann ergreife die Hand dieser Mutter, halte sie fest, sie lässt dich niemals sinken und untergehen.

Dann aber, wenn du durch Mariens Fürbitte wieder ein Kind des dreifaltigen Gottes geworden oder es geblieben bist, dann hilf auch du Maria in ihrem Rettungswerk. Gott will die Menschen retten mit Hilfe der Menschen. Sei auch du ein Helfer, eine Helferin, handle wie Maria. Du sollst nicht richten und verurteuilen, sondern beten und opfern.

Von der großen heiligen Theresia wird berichtet, dass sie durch ein einziges Gebet zehntausend Irrgläubige bekehrt habe. Der heilige Augustinus schreibt: "Aus einem Sünder einen Gerechten zu machen, ist ein größeres Werk, als Himmel und Erde zu erschaffen." Du, meine Seele erzeige dich der Gottesmutter dankbar und wisse, dass es auf Erden kein herrlicheres und köstlicheres Werk geben mag als das eine: mit Gott, dem Herrn, mitzuwirken am Heile der Seelen.

Wir beten ein Ave Maria und bitten die Gottesmutter um ihre Hilfe in aller Seelennot:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Höre uns, o Mutter,
denn es ehrt dich der Sohn dadurch,
dass er dir nichts versagt!
Rette uns ,o Jesus,
denn für uns fleht dich an
deine jungfräuliche Mutter!
(Audi nos... Paderborner Gesangbuch zu den Rorate-Ämtern)


Gebet:
O Jesus! Du bist in die Welt gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren war. Höre auf die Bitten deiner Mutter, die für uns Sünder dich anfleht. Rette uns, o Jesus, und führe uns zur Seligkeit. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 84-86 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Dienstag, 27. Mai 2014

Maiandacht 27. Tag - Maria,Trösterin der Betrübten

 
Heilige Maria, du Mutter des Herrn!
Sei du den Armen Helferin,
den Kleinmütigen sei Trösterin,
den Schwachen sei du Stärke!
Heilige Maria, du Mutter des Herrn!
Für Volk und Priester bete du,
wend' Gottgeweihten Segen zu,
sei Trösterin im Leide.

(Magn. Ant. an Marienfesten)


Maria ist die wunderbare Mutter. Dreimal wunderbar nennen wir sie als die Mutter Gottes, die Mutter des Erlösers und die Mutter der Erlösten. In Ehrfurcht, Dankbarkeit und Liebe grüßen wir sie. In wahrer kindlicher Liebe dürfen wir zu ihr aufschauen; denn das ist nicht alles, dass Maria, die Mutter, in die Herrlichkeit des Himmels erhoben ist. Nein, mit hinaufgenommen in den Himmel hat Maria ihr mütterliches Herz, ihre mütterliche Gesinnung. Sie will auch von dort noch als Mutter wirken; sie will uns, ihre Kinder, im Elend dieser Welt nicht vergessen.
"Eine Mutter, gut wie keine,
hat der Vater uns geschenkt,
auf dass kein Auge trostlos weine,
wenn einer dieser Mutter 'denkt."

Gerade für die betrübten Menschenherzen hat sie herzliches Mitempfinden, sie hat ja selbst als Mutter auf Erden alle Betrübnis der Menschen durchkosten müssen. Darum ist sie immer zu helfen bereit. Wenn die Wallfahrtsorte, an denen die liebe Gottesmutter verehrt und angerufen wird, erzählen könnten, und es würde einer alle die Dankesworte zusammentragen, das gäbe ein gewaltiges Loblied auf die "Trösterin der Betrübten".

Ohne Unterlass pilgern die Menschen hin zum Bilde Mariens, zur "Mutter in der Not", zur "Immerwährenden Hilfe". Der gläubige Christ trägt in sich das sichere Gefühl und den festen Glauben: Maria ist die Mutter, die mich am besten versteht, die mit mir fühlt und mich nicht verlässt. Vielleicht haben wir selbst schon ihre Hilfe erfahren; viele haben uns davon erzählt. Wir sprechen es darum gern immer wieder aus: "Dass Maria eine Bitte nicht erhört, ist unerhört, unerhört in Ewigkeit!"

Dieses große Vertrauen der Menschen hat seinen Grund in der Macht und Güte Mariens. Maria ist nicht allmächtig - das ist Gott allein. Aber durch ihre Fürbitte nimmt sie teil an der Macht Christi. Wie könnte Christus, ihr Kind, der Mutter eine Bitte verwehren? Was aber ihre Güte anbetrifft, so wissen wir, dass Maria das getreueste Abbild Christi ist. "Der Herr ist mit dir", so hat der Engel gesagt. 

Maria ist voll von der Gesinnung des Heilandes. Von diesem aber wissen wir, wie sehr er sich der Betrübten angenommen hat: von Mitleid gerührt, spendet er den Hungernden Brot; die Blinden macht er sehend; die Lahmen, die Gichtbrüchigen, die Aussätzigen und so viele andere Kranke macht er gesund. Von seiner Güte berichtet fast jede Zeile der Heiligen Schrift: "Er ging umher und spendete Wohltaten."

Als des Herrn vollkommene Jüngerin trägt Maria seine Güte und Liebe in ihrem Herzen. Als gütige Mutter ist sie allzeit bereit zu trösten und zu helfen, wo nur eine verzagte Seele zu ihr aufschaut.

In jedem Menschenleben gibt es viel Kreuz und Leid. Niemand ist auf Erden davon ganz verschont. Auch du, meine Seele, trägst Leid und Weh, Kummer und Sorge quält dich gar sehr. Geh' doch hin zur Mutter, zur Trösterin der Betrübten! Blicke auf zu ihr in dem Dunkel dieses Erdentals: blicke auf zu diesem hellleuchtenden Stern; habe Vertrauen! Rufe Maria, sie wird dir tröstend helfen!

Aber sieh, meine Seele, immer, wenn du den Trost Mariens suchst, wenn du von ihr Hilfe und Heil erwartest, dann denk' auch daran, wie du hinwiederum Trost spenden sollst für andere. Je mehr du dich bemühst, Maria ähnlich zu werden,desto mehr wirst du Christi Abbild sein, desto mehr auch seiner Träger seiner Güte und Liebe. 

Das ist rechte Marienart, wenn du in dem Leid und der Not der Welt dich abmühst, Tränen zu trocknen, Menschenherzen wieder froh zu machen. Dein ganzes Leben sei eine ständige Gelegenheit, Liebe zu spenden.. Ein feines Sprüchlein lautet: "Oft hab' ich andere froh gemacht und stets an mich selbst zuletzt gedacht." Vielleicht ist das der größte Trost, den die Gottesmutter dir schenkt, dass du dein eigenes Leid vergisst, wenn du anderen hilfst.

Wir beten ein Ave Maria und bitten die Mutter, uns in allem Leid trösten zu wollen:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. 

Sancta Maria, Mutter und Magd,
all uns're Not sei dir geklagt!
Drückt dich ein Weh, zur Mutter geh'!
O sag' es ihr, so hilft sie dir!


Gebet:
Durch die Fürbitte der Trösterin der Betrübten wollest du, o Gott allen leidgeprüften Menschen Trost und Stärke verleihen. Schau auch gnädig auf uns herab, die wir in unserer Not die Trösterin der Betrübten um ihre Hilfe anflehen. Schenke uns durch sie die Gnade, dass wir auch im Leid dir freudig dienen und unseren Mitmenschen Tröster sein können. Durch Christus unsern Herrn. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 81-84 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Bild: Gnadenbild der Luxemburger Muttergottes (Consolatrix afflictorum), das in Kevelaer verehrt wird

Freitag, 9. Mai 2014

Diözese Freiburg: Ein ganz besonderer Beitrag zur "Woche des Lebens"


Es fällt schwer zu glauben, aber entspricht dennoch den Tatsachen: Nach den Bistümern Augsburg und Speyer verbietet nun auch das Erzbistum Freiburg unter seinem Apostolischen Administrator und emeritierten Erzbischof Dr. Robert Zollitsch ausdrücklich jegliche Unterstützung der Lebensschutz-Initiative 1000plus/ ProFemina - und das ausgerechnet zum Zeitpunkt der "Woche für das Leben" in den deutschen Bistümern.

1000plus/ ProFemina ist eine private, christliche Initiative, die medienwirksam für das Lebensrecht ungeborener Kinder wirbt und Schwangere und deren Familien in Konfliktsituationen berät, betreut und ihnen konkrete Hilfen anbietet. Die Beratung entspricht dabei ganz den kirchlichen Grundsätzen der Schwangerenberatung, d. h. ProFemina e.V. stellt auch keine Beratungsnachweise* nach §219 StGB aus, die einer Lizenz zur Tötung des Kindes gleichkommen.

Aktivitäten von Pro Femina e. V.

Wir raten davon ab, „Pro Femina e. V.“ durch die Kirchengemeinden zu unterstützen, zumal wir bei unseren Ortscaritasverbänden und den Ortsvereinen des Sozialdienstes kath. Frauen ein eigenes Beratungsangebot haben, auf das unsere kirchlichen Stellen zurückgreifen können. Wir machen weiterhin darauf aufmerksam, dass Pfarrer persönlich in Regress genommen werden können, falls sie Spenden von Kirchenmitgliedern oder Kollektenmittel der Kirchengemeinde der Aktion „Pro Femina e. V.“ zuwenden.

Die jetzige Distanzierung der Erzdiözese Freiburg von 1000plus/ ProFemina e.V. ist umso unverständlicher, da der Initiative erst unlängst in einem auf den 11. April 2014 datierten Brief des Sekretärs der Deutschen Bischofskonferenz P. Dr. Hans Langenhöfer SJ mitgeteilt wurde, dass die deutschen Bischöfe die Arbeit von 1000plus.de insgesamt positiv einschätzten und mit Sympathie begleiteten. Das erwähnt ProFemina in einer ausführlichen Stellungnahme (vom 07. Mai 2014) zu dem Freiburger Verbot, ebenso, wie den begründeten Hinweis, dass nicht zu befürchten sei, dass die Initiative eine Konkurrenz zu kirchlichen Beratungsangeboten darstelle.

Am 12. April 2014 hatte Weihbischof Renz von Rottenburg-Stuttgart in einem ausführlichen Beitrag in der "Tagespost" die Arbeit von 1000plus/ ProFemina e.V. gewürdigt und an deren Seriosität und Kompetenz keinen Zweifel gelassen. Weihbischof Renz hält es für "grotesk, wenn in der reichsten Ortskirche der Welt ein Streit entstünde über die Finanzierung von Beratungsangeboten für schwangere Frauen in Konfliktsituationen, deren es nicht genug geben kann". Das sehe ich auch so und unterstütze deshalb auch weiterhin 1000plus und ProFemina.


Weiteres zur Ablehnung der Ortskirchen von ProFemina e.V./ 1000plus:


 Pro Femina e.V./ Projekt 1000plus:



* Im Jahre 1998 waren die zuvor auch staatlich anerkannten kirchlichen Beratungsstellen aus dem staatlichen Beratungssystem ausgestiegen, weil der Staat die Ausstellung von Tötungslizenzen zur Bedingung für die finanzielle Unterstützung der kirchlichen Einrichtungen forderte. Daraufhin gründeten einige Katholiken im Ungehorsam gegen die konsequente kirchliche Position den privaten bürgerlich-rechtlichen Verein "Donum Vitae", der ausdrücklich auf Wunsch Beratungsnachweise an Frauen in Schwangerschaftskonflikten ausstellt, durch die eine straffreie Abtreibung ermöglicht wird.


Bilder: 1000plus

Sonntag, 4. Mai 2014

Maiandacht 4. Tag - Des Gottessohnes Mutter und Magd


Sei gegrüßt, heil'ge Mutter,
die du den König geboren,
der da über Erd' und Himmel herrschet,
ewig, ewig!
(Intr. Salva sancta parens)

Mit wahrer väterlicher Liebe denkt Gott-Vater an Maria und hält seinen Gnadenreichtum für sie bereit, damit er sie, wenn sie zur Welt kommt, Kind und Tochter nennen kann.

Auch zur zweiten göttlichen Person wird Maria in ein besonders inniges Verhältnis treten. Das ist ja Gottes ewiger Ratschluss, dass der Sohn Gottes Mensch werden soll, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen und ihnen den Himmel zu öffnen. Dieses Erlösungswerk konnte Gott auf vielerlei Weise vollziehen, er wollte es aber durch die Mitwirkung Mariens. Aus ihr soll einmal der Sohn Gottes Fleisch annehmen. "Das Heilige, das aus dir geboren wird, wird der Sohn Gottes genannt werden."

Nun ist der Sohn Gottes selber allmächtiger Gott und Schöpfer. Er hat die Macht, seine Mutter sich zu erwählen. Unter all den Erdentöchtern, die sein allwissendes Auge in der Ewigkeit schaut, wird nur eine würdig sein: die begnadete, reine Tochter des himmlischen Vaters. Denn er selbst ist der Reinste, und Heiligste. Darum muss alle Sünde ausgeschlossen sein; eine sündhafte Evastochter kann ihm keine heilige Wohnstatt bieten, kann ihm sein reines Erlöserblut nicht mitteilen. So wie in der Natur aus reiner Blüte köstliche Frucht heranreift, so will er aus der reinsten Blüte der Menschheit als köstlichste Frucht seine Menschheit empfangen. 

Er, der Heiligste, will nur die Reinste Mutter nennen können. - Wie eine Mutter das Leben und Wirken ihres Kindes mit ihrer Arbeit und Sorge begleitet, so soll Maria einmal die starke Frau sein, die in starkmütiger Liebe mit ihm seinen Lebensweg geht. Ja, eine Liebe soll dieses Mutterherz besitzen, die es stark macht, ihm Helferin zu sein in seinem Erlösungswerke. Sie wird ihm einst alles schenken, was nur eine Mutter ihrem Kinde zu geben vermag, darüber hinaus soll sie als die getreue, opferbereite Magd des Herrn mitwirken: in Gehorsam seinen Gehorsam gegen den Willen des Vaters begleiten, seine Hingabe für die Menschen teilen, ja bereit sein, in Liebe ihr Kind hinzugeben, auf dass es verblute am Kreuze zum Heile der Menschen.

Wenn das nicht die Pläne des unendlichen Gottes wären, dann würden wir Menschen sagen, es sei unmöglich, dass ein Mensch solch eine Aufgabe erfüllen könne. So aber dürfen wir uns herzlich freuen. Denn in dieser Mutter und Helferin des Herrn hat Gott auch für uns das Heil beschlossen. Maria soll uns den schenken, durch den alles Heil geworden ist. 

Jetzt brauchen wir nicht mehr ängstlich zu fragen: "Kann es Wirklichkeit werden, wozu uns Gott Vater berufen hat?" Wir haben zwar mit Eva das göttliche Leben verloren, konnten nicht mehr Gotteskinder sein - trotz unserer Berufung. Nun aber wird uns Gnade zuteil werden durch die Mutter, die uns Christus geboren hat. Dadurch, dass der Gottessohn Sohn Mariens wurde, ist er unser Bruder geworden in allem uns gleich, mit Ausnahme der Sünde. In Christus können wir in Wahrheit mit Maria Gott unseren Vater nennen.

Weil der Sohn Gottes uns Bruder und Schwester nennen will, darum wählt er den Weg der Erlösung durch Maria. In der Erwählung Mariens sah er auch uns als Kinder seines Vaters, sah uns und bestimmte uns zu Helfern und zu Helferinnen im Reiche Gottes.


Wir beten ein Ave Maria, dass Maria uns helfe, stets wahre Brüder und Schwestern Christi zu sein:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Welcher Mensch kann Gottes Ratschluss wissen?
Oder wer kann gedenken, was Gott will? (Weish 9,13)
Gott hat uns vorherbestimmt zur Kindschaft
durch Jesus Christus. (Eph 1,5)


Gebet:
O Sohn Gottes, König der ewigen Herrlichkeit! Von Ewigkeit her hast du gewollt, dass in deinem Erlöserleben und -wirken Maria dir Mutter und Magd sei. Lass uns durch diese Mutter Maria alle Gnaden der Erlösung zuteil werden, damit wir als deine Brüder und Schwestern hienieden mit dir in Liebe verbunden sind und einst zu dir gelangen; der du lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 19-21; (s. Quellen)



Bild: Gnadenbild Unserer Lieben Frau vom guten Rat im Alten Peter in München

Montag, 14. April 2014

Weihbischof Renz von Rottenburg-Stuttgart verteidigt die Unterstützung von 1000plus

1000plus ist eine private christliche Schwangerschaftsberatungsinitiative, die durch medienwirksame Werbung für das Lebensrecht ungeborener Kinder und für die Unterstützung von Müttern und Vätern in Not eintritt. 1000plus entstand im Jahre 2009 mit Unterstützung der Stiftung "Ja zum Leben" aus den beiden in Heidelberg ansässigen Vereinen DIE BIRKE e.V. und Pro Femina. Initiator und Leiter von 1000plus ist Kristijan Aufiero, Schirmherrin die Vorsitzende der Stiftung "Ja zum Leben", Johanna Gräfin von Westphalen.

Seit den nunmehr vier Jahren arbeitet 1000plus/ Pro Femina erfolgreich in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche für die unbürokratische und schnelle Hilfe von Frauen und Familien  in Schwangerschaftskonflikten und konnte sich dabei auch der Unterstützung zahlreicher katholischer Priester und Laien sowie auch evangelischer Christen erfreuen. So überbrachte beispielsweise im Jahr 2012 anlässlich eines 1000plus-Tages in Heidelberg der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, Grüße verschiedener Lebensrechtsorganisationen und drückte seine persönliche Wertschätzung für 1000plus aus (Quelle: "Moralblog").

Im Februar bzw. im März diesen Jahres (2014) haben nun die Ordinariate der Bistümer Speyer (Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann) und Augsburg (Bischof Dr. Konrad Zdarsa) Pfarrer und kirchlich Verantwortliche aufgefordert, sämtliche ideelle und materielle Unterstützung für 1000plus/ Pro Femina, wie z. B. Babyflaschen-Aktionen, Informationsveranstaltungen, Auslegen von Info-Material an den Schriftenständen etc. auf Anfrage abzulehnen und das Engagement von Gläubigen für 1000plus zu unterbinden. Die Bistümer selbst hätten ein umfangreiches Angebot zur Beratung und Hilfe von Frauen und Familien in Not, die keine parallelen Angebote privater Natur nötig machten. Eines der beiden Argumente der zwei Bistümer gegen Initiativen wie 1000plus/ Pro Femina ist im Grunde und vor allem der "Futterneid": die Angst, es könnten den diözesanen Einrichtungen Geldmittel durch Spenden an private Initiativen verloren gehen.  Das andere: Gläubige könnten nicht erkennen, ob 1000plus ebenfalls nach Standards des Bistums arbeite.

Nun werden in Deutschland trotz der von katholischen Bistümern getragenen Beratungsangebote noch immer mehr als 100'000 Kinder jählich durch Abtreibung getötet. Aufgrund dieser Tatsache müssten die Verantwortlichen eines Bistums eigentlich Laien, die sich hier in engagierter Weise für den Personenschutz von ungeborenen Kindern und ihrer Mütter einsetzen, höchst dankbar sein und solcherart Initiativen - solange sie nicht katholischen Grundsätzen widersprechen - jede nur mögliche Unterstützung zukommen lassen - schließlich geht es in dieser Angelegenheit letztlich um Leben und Tod eines unschuldigen Menschen und um die Gesundheit und das Glück der betroffenen Frauen.

Der Rottenburg-Stuttgarter Weihbischof Thomas Maria Renz hat nun offen seine Wertschätzung für die Initiative 1000plus/ Pro Femina zum Ausdruck gebracht. "Die Tagespost" hat in der Ausgabe vom 12. April 2014 seine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht. Um möglichst viele Ungeborene zu retten, müssten alle zusammenarbeiten, so Weihbischof Renz und nennt fünf Sachargumente, die ihn von der Qualität dieses Projekts überzeugt haben:

1.) 1000plus bietet kompetente Konfliktberatung im Sinne der Kirche

2.) 1000plus arbeitet innovativ in der online-Beratung von Schwangeren

3.) 1000plus ist erfolgreich in der Motivation zur Entscheidung für das Kind

4.) 1000plus versteht sich nicht als „bessere Alternative“ zu kirchlichen Beratungsangeboten

5.) 1000plus finanziert sich ausschließlich über Spenden


Sein Fazit ist deutlich und lautet:
"Durch die Spendenaktion von 1000plus verlieren aber die kirchlichen Sozialeinrichtungen, deren Finanzierung ja auf einem soliden, geregelten und gesicherten Fundament steht, keinen einzigen Euro, der ihnen zusteht."
und:
"Als Anhänger einer großen katholischen Weite, Fülle und Großherzigkeit, die das „Sowohl-als-auch“ mehr schätzt als das „Entweder-oder“, plädiere ich dafür, das eine zu tun und das andere zuzulassen. Die Katholische Kirche in Deutschland hat derzeit ohne Zweifel mit vielen Problemen und Herausforderungen zu kämpfen, aber ein finanzielles Problem hat sie ja beileibe nicht!

Es wäre deshalb grotesk, wenn in der reichsten Ortskirche der Welt ein Streit entstünde über die Finanzierung von Beratungsangeboten für schwangere Frauen in Konfliktsituationen, deren es nicht genug geben kann. Wenn es darum geht, möglichst vielen der jährlich weit über 100000 Frauen beizustehen, die aus lauter Angst, Verzweiflung und Ausweglosigkeit die Tötung ihres ungeborenen Kindes in Erwägung ziehen, müssen doch alle Menschen guten Willens zusammenstehen, um möglichst vielen Ungeborenen das Leben zu retten. Vor diesem großen Ziel, das die Anstrengung und Ressourcen aller erfordert, müssen alle Eigeninteressen in den Hintergrund treten und verstummen."



Weitere Inormationen zur "1000plus/ Pro Femina":

Bild: Werbeanzeige von 1000plus in der katholischen Zeitung "Die Tagespost" vom 21.12.2013

Freitag, 21. März 2014

DvH 2: Barmherzigkeit

Fortsetzung von hier

2. Teil

Barmherzigkeit setzt die Fähigkeit, helfen zu können, voraus


Ferner setzt das Mitleid als spezifisch menschliches Verhalten das verwundbare menschliche Herz voraus. Es liegt im Mitleid ein spezifisches Verstehen des Leidenden, es impliziert das spezifische "Verstehensorgan" des Gleichgestellten. 

Die Barmherzigkeit ist eine viel geistigere Antwort. In ihr liegt zwar auch ein letztes "Verstehen", aber das Verstehen, das nur der besitzt, der etwas von oben her umfasst, der es noch tiefer versteht, weil er darüber steht, so wie Gott uns noch näher ist, als wir uns selbst sind, gerade weil er unendlich überlegen ist. Darum sagten wir eingangs, der Barmherzige beherrsche die ganze Situation, weil er sie von Gott her sieht und in der Teilhabe an Gott von oben her umfasst.

Endlich setzt die Barmherzigkeit eine Situation voraus, in der wir durch unser Eingreifen etwas ändern können. Dies ist bei Gott "a fortiori" immer der Fall, bei uns Menschen aber nur in sehr beschränktem Maß. 

Das Mitleid hingegen ist an diese Voraussetzung durchaus nicht gebunden. Wenn ein Mensch durch einen Todesfall schwer getroffen wird, so können wir ihm unser ganzes Mitleid zuwenden - für die Entfaltung der Barmherzigkeit fehlt die Unterlage. Dieses Moment hängt mit der Tatsache zusammen, dass der Barmherzige stets der "Überlegene" sein muss. Sie setzt die Fähigkeit, irgendwie zu helfen, das Beherrschen der Situation "von oben her", voraus. Barmherzigkeit kann der üben, der Schulden erlassen kann, der als Gesunder dem Kranken beistehen kann, der auf irgendwelche Rechte und Forderungen zugunsten anderer verzichten kann. So hebt sich die Barmherzigkeit deutlich vom Mitleid ab.



Barmherzigkeit und Gerechtigkeit


Die Barmherzigkeit bildet eine spezifische Antithese zur strengen Gerechtigkeit. Nicht die Liebe schlechtweg ist die Antithese zur Gerechtigkeit, wie man oft meint, sondern die barmherzige Liebe. Sie misst nie mit dem Maßstab: "Was hat der andere verdient?", sondern geht darüber hinaus, in einem Überschwang der gütigen Liebe. 

Wir wissen wohl, was unser Schicksal wäre, wenn Gott nur den Maßstab der Gerechtigkeit anlegte. Beten wir doch: "Si iniquitates observaveris, Domine: Domine, quis sustinebit?", "wenn Du wolltest der Sünden gedenken, Herr, o Herr, wer könnte vor Dir bestehen?" (Ps 129,3). Jedoch hat selbstverständlich dieses "Hinausgehen über die Gerechtigkeit" nichts mit Ungerechtigkeit zu tun. Die Barmherzigkeit bildet nicht eine Antithese zur Gerechtigkeit in dem Sinne, dass der Wert der Gerechtigkeit dabei verlorenginge. Sie enthält den Wert der Gerechtigkeit "per eminentiam", "durch Überholung".

Alles, was den Wert der Gerechtigkeit ausmacht, ist in der Barmherzigkeit in noch größerem Maße enthalten. Gott hört nicht auf, der Allgerechte zu sein, indem er der Allerbarmende ist. "Rex tremendae maiestatis, qui salvandos salvas gratis, salva me, fons pietatis", "König, vor dessen Majestät wir erschauern, der Du frei erlösest, die Du erlösen willst, erlöse mich. Quell der milden Güte!" (Sequenz: Dies irae.) Dass dies in Gott so ist, dem absolut Einfachen, der alle Fülle des Seins umfasst und in dem die "coincidentia oppositorum" (das Zusammenfallen der Gegensätze), statthat, ist nicht schwer zu sehen. Aber wie steht unsere Barmherzigkeit zur Gerechtigkeit? Wie sehen die Situationen aus, in denen wir die Barmherzigkeit walten lassen sollen?


(Zwischenüberschriften eingefügt von FW)
Fortsetzung HIER

Teil 1, 3, 4, 5

aus: Dietrich von Hildebrand, Gesammelte Werke X - Die Umgestaltung in Christus; Verlag Josef Habbel Regensburg/ W. Kohlhammer Stuttgart; AD 1971; S.290f;  (s. Quellen)


Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. (Mt 23,23)


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Donnerstag, 20. März 2014

Forum Deutscher Katholiken (FDK) - Für Glauben und Papst - Gegen die Kapitulation vor dem Zeitgeist


Bei der Jahresversammlung des "Forums Deutscher Katholiken" am 15./16. März 2014 in Fulda wurde von den anwesenden Mitkgliedern folgende Erklärung verfasst und veröffentlicht. Das "Forum Deutscher Katholiken" bejaht darin uneingeschränkt die katholische Lehre, wie sie in Schrift und Tradition durch das Lehramt vorgelegt wird, und bekräftigt die Treue seiner Mitglieder zu Papst Franziskus und den mit ihm verbundenen Bischöfen.

Fuldaer Erklärung des “Forums Deutscher Katholiken (FDK)"


Die in Fulda versammelten Mitglieder des „Forums Deutscher Katholiken“ und Vertreter befreundeter Gemeinschaften sprechen Papst Franziskus und den mit ihm verbundenen Bischöfen ihre uneingeschränkte Treue aus.

Die Lehre der Kirche gibt uns Orientierung und ist der Maßstab unseres Handelns. Wir sind überzeugt, dass die Einhaltung der Gebote Gottes am besten die menschliche Würde und eine humane Gesellschaft gewährleistet. Demokratische Mehrheitsentscheidungen erfahren ihre Grenzen, wenn sie dem Naturrecht und der göttlichen Offenbarung widersprechen.

Wenn Vertreter des Zeitgeistes der Kirche nahe legen, sie solle sich den so genannten „Lebenswirklichkeiten“anpassen, so wollen wir auf die Kehrseite dieser „Lebenswirklichkeiten“ hinweisen.

  • Nicht wer die Ehescheidung verharmlost, tut etwas für die Menschen, sondern wer den Ehepartnern hilft, Krisen gemeinsam zu bewältigen. Die Trennung bringt Leid für den verlassenen Ehepartner und für die betroffenen Kinder. Sie ist nicht eine „Befreiung“, sondern eine Niederlage. 
  • Nicht wer Abtreibung als Recht der Frau proklamiert, tut etwas für sie, sondern wer ihr hilft und sie ermutigt, das Kind auszutragen. Wir fordern die Wiederherstellung des uneingeschränkten Lebensschutzes. 
  • Nicht wer den Schulunterricht sexualisiert, stärkt das Wohl des Kindes, sondern wer das Erziehungsrecht der Eltern achtet. 
  • Nicht wer das „Zusammenleben ohne Trauschein“ als gegebene Realität hinnimmt, tut etwas für die Menschen und die Zukunft unserer Gesellschaft, sondern wer ihnen Mut macht, ein Ja zu Ehe und Kindern zu sagen, hilft ihnen wirklich.

In unserem Land herrscht Religionsfreiheit. Andererseits dürfen weder Vertreter von politischen Parteien, von politischen Gruppen oder Medien bestimmen, was in der Kirche zu gelten hat. Das können ausschließlich die durch göttliche Vollmacht eingesetzten Autoritäten, nämlich der Papst und die mit ihm verbundenen Bischöfe.

Fulda, 16. März 2014
                    
                          Prof. Dr. Hubert Gindert
Vorsitzender des Forums Deutscher Katholiken und Leiter der Jahresversammlung

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Weitere Informationen über das FDK und den ihm angeschlossenen Gemeinschaften finden Sie auf der Website des Forums (hier) und auf dem dazugehörigen Blog (hier).

Auf den im Juli stattfindenden vom FDK initiierten "Kongress Freude am Glauben" in Fulda sei schon jetzt hingewiesen. Informationen zum Kongress, bei dem S. Em. Gerhard Ludwig Kardinal Müller ein Pontifikalamt zelebrieren wird, finden Sie hier.


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