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Dienstag, 28. Oktober 2014

Compelle intrare - Nötige sie, hereinzukommen!


Klatschet in die Hände, ihr Völker alle, jauchzet Gott zu mit Jubelschall!
Denn der Herr, der Allerhöchste, ist furchtbar, ein großer König über die ganze Erde. 
Er zwang Völker unter unsere Macht und Nationen unter unsere Füße...

Der Gott Israels, also auch der Christen, ist Gott des Universums. Also werden "alle Völker" aufgefordert, "in die Hände zu klatschen und zu jubeln".

Welcher Grund hat dieser Jubel? Die Antwort ist merkwürdig, ja paradox: "Denn furchtgebietend ist der Herr und ein großer König über die ganze Erde." Und dann heißt es auch noch von den Völkern, die Ihn preisen sollen, dass er sie "uns unterwirft und unter unsere Füße zwingt". Unter wessen Füße? Unter die Füße des Gekreuzigten, sagt der heilige Augustinus. 

Und der Zwang, der von Ihm ausgeht, ist kein physischer. Er geht aus von der Liebe des Herzens Jesu. Jeder, der sich bekehrt zum Glauben an Ihn, erfährt diese Bekehrung nicht als seine Wahl, sondern als Nötigung durch Ihn. Compelle intrare, "Nötige sie, hereinzukommen", sagt der Hausherr, der seine Boten an die Hecken und Zäune schickt, um zu seinem Mahl zu laden (Lk 14,23). "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt" (Joh 15,16), sagt der Herr.

Und so erscheint die Aufforderung zum Jubel nur von außen wie Zwang. Von innen, vom Inneren des Bekehrten aus gesehen, ist sie der Eintritt in das Reich Gottes, das Reich der Liebe, das Reich, das nicht von dieser Welt ist. Und der Anfang der Weisheit", also des Eintritts in dieses Reich, ist die Furcht Gottes (Ps 111,10). Durch sie erst tritt der Mensch ein in das göttliche Koordinatensystem, in die Realität.


Robert Spaemann: Meditationen eines Christen - Über die Psalmen 1-51; Verlag Klett-Cotta Stuttgart; AD 2014 (s. Quellen)





Bild: Herz Jesu-Medaillon in der Kirche Santa Maria Maddalena in Rom; eigenes Foto

Mittwoch, 2. Juli 2014

Mariä Heimsuchung: Aus meinem Herzen strömt ein hohes Lied




Salve, sancta parens, enixa puerpera Regem, 
qui caelum terramque regit in saecula saeculorum.
Eructavit cor meum verbum bonum; 
dico ego opera mea regi.

+      +      +

Gruß dir, heilige Mutter, die du geboren den König,
der über Himmel und Erde in alle Ewigkeit herrscht!

Aus meinem Herzen strömt ein hohes Lied:
Ich weih mein Werk dem König!

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,
wie es war im Anfang so auch jetzt und alle Zeit 
und in Ewigkeit! Amen.


Introitus zum Fest Mariä Heimsuchung (Schott Volksmessbuch)

Freitag, 30. Mai 2014

Maiandacht 30. Tag - Das Reich der Friedenskönigin

 Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden den Menschen, 
die guten Willens sind! (Lk 2,14)

Verherrlicht ist der Friesdenskönig!
Nach seinem Angesicht sehnt sich die ganze Welt. 
(Antiphon von Weihnachten)



Im Gebete des Herrn sprechen wir immer die Bitte: "Zu uns komme dein Reich." Das ist das Reich Gottes, das Reich Christi, unseres Erlösers, das Himmelreich auf Erden. Christi Reich ist ein Reich des Friedens, ein Reich der Harmonie, der Übereinstimmung zwischen Gott und Mensch, zwischen Geist und Fleisch.

Nach dem Frieden dieses Reiches sehnt sich die Menschenseele immerfort. Gar niemand kann diese Sehnsucht aus seiner Seele bannen. Mag einer noch so tief in Sünde sein, mag er Jahre und Jahrzehnte diese Sehnsucht vergessen haben im Trubel der Welt, - urplötzlich oft und mit Allgewalt bricht sie wieder hervor, lässt den Menschen ruhelos werden, bis er den Frieden wiedergefunden hat in der Versöhnung mit Gott.

Das aber ist der Friede: dass der Mensch wieder daheim ist, sich geborgen weiß im Reiche Christi, des Friedenskönigs. "Friede" ist der letzte Wunsch, den wir dem Menschen nachrufen in die Ewigkeit.

Dieser Sehnsucht der Menschen nach dem Frieden kommt Maria mit ihrer Muttersorge entgegen. Das ist ja letzten Endes das Einzige, was Maria will: dass jede Menschenseele lebe in Christi Reich. Und das ist letzter Sinn unserer Marienverehrung und Liebe, dass wir durch sie zu Christus und seinem Friedensreich gelangen.

Maria selbst hat diesen Frieden immer in ihrem Herzen gehabt. Ihr Wille war mit dem göttlichen Willen so sehr eins geworden, dass nie auch nur die leiseste Unstimmigkeit diesen Frieden störte. Ob Gott ihr Freude schickte oder Leid, immer war sie eines Sinnes mit ihm, immer war heiliger Friede in ihrer Seele.

Im Himmel ist dieser Friede ewig, vollkommen, ist ewige Freude im Reiche Gottes. Wir nennen Maria darum die Königin des Friedens. Wo sie als Königin herrscht in der Menschenseele, kann nur Friede sein. Wo sie als Mutter tätig ist, will sie nur das eine, den Menschen den Frieden bringen.

Meine Seele, du sehnst dich nach Christus und seinem Reich! Der Weg dorthin führt durch Mariens Friedensreich. Wenn die Friedenskönigin dein Weggeleit ist, ist keine Gefahr. Maria ist der leichteste, schnellste und sicherste Weg zu Christus, so sagt uns die lehrende Kirche in ihrem heiligmäßigen Papst Pius X., dessen Wahlspruch war: "Alles erneuern in Christus."

Wer Maria gefunden hat, hat das Leben gefunden und wird Heil schöpfen vom Herrn, so spricht die betende Kirche, die wohl weiß, dass Leben und Heil letztlich nur zu finden ist im Reiche des Friedenskönigs Christus.

Zu Christus willst du, meine Seele; so nimm von derselben Kirche die feierliche Glaubenserklärung entgegen: Maria ist die Christusträgerin und Christusbringerin. Maria hat Christus in ihrem reinen Schoß getragen und ihn der Welt geschenkt, damals, als die Engel sangen: "Friede auf Erden den Menschen." je mehr die Menschen der Friedenskönigin und ihrem Reiche dienen und angehören, desto mehr wird das Reich Christi in der Welt verwirklicht.

Lasst uns darum viel Sorge tragen für das Reich der Friedenskönigin, für das Reich Mariens. In unseren eigenen Herzen soll es gegründet sein, in unseren Familien, in unseren Vereinen, in der ganzen Gemeinde und im Vaterland. Für dieses Friedensreich arbeiten, beten und opfern wir gern. Ist die Welt wieder ganz das Reich der Gottesmutter, dann ist in Wahrheit das Reich Christi zu uns gekommen.

Hast du, meine Seele, bisher in diesem Reich Mariens gelebt? War in deinem Hause die Gottesmutter die Königin? Wenn ja, dann war auch Christus in deinem Hause König und Herr. Dann lebtest du in seinem Reich des Friedens. Wenn nicht, vielleicht bist du dann noch weit entfernt von der Erfüllung der Bitte: zu uns komme dein Reich.

Sieh, für den erdgebundenen Menschen ist es der natürliche Weg, dass er aufsteigt vom Geschöpf zum Schöpfer, durch Maria zu Christus, durch Christus zum Vater. Das soll auch dein Weg sein. Er ist leicht und schnell und sicher. Geh diesen Weg durch Maria zu Christus und der Friede des Herrn wird mit dir sein immerdar.

Wir beten ein Ave Maria, dass wir durch Maria zum ewigen Frieden des Reiches Christi gelangen:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. 

Bitte für uns, o Königin des Friedens,
dass wir im Frieden Christi leben und sterben.
Durch seine jungfräuliche Mutter verleihe uns der Herr
Heil und Frieden! Amen.
(Ben. am Mariensamstag)

Gebet:
Ewiger Friedenskönig Jesus Christus! Du hast gesagt: "Meinen Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch!" Nimm gnädig auf unser demütiges Gebet um den Frieden. Schenke uns den Frieden, den die Welt nicht geben kann. Schenke ihn uns auf die Fürbitte deiner heiligsten Mutter, der Königin des Friedens. Der du lebst und als König herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 89-92 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)
 
 

Freitag, 2. Mai 2014

Gebet zur Himmelskönigin


Vorbeter:
Erhabene und glorreiche Gottesmutter und Königin Maria! In herzlicher Freude begrüßen wir dich als die gnadenvolle Mutter, als die Gesegnete unter den Frauen. Du bist voll der Gnaden. Du bist in Wahrheit die Mutter dessen, der dich und uns alle schuf und erlöste.

Wie eine Stadt ein herrliches Kleinod bergen kann, so bist du Gottes Stadt, das Urbild des himmlischen Jerusalems, in dem Gott selber thront. Mit dir ist der Herr. In seiner Kraft bist du die starke Frau geworden, die wahre Eva, die nach Gottes Willen den Teufel überwand; du hast der Schlange den Kopf zertreten.


Alle:
Sie ist des Tröstergottes herrliches Gefäß, des heiligen Geistes voll; ruhmreiche Gottesstadt ist sie, die mannhaft starke Frau, da sie der Schlange den Kopf zertrat.

V: Lobwürdige Königin des Himmels und der Erde! Wie könnten wir dich genug loben und preisen? Was für die Natur die Sonne mit ihrem Licht und ihrer Wärme ist, das bist du in noch weit höherem Maße für das übernatürliche Leben unserer Seele geworden. Du bist die Königin, der der menschgewordene Gottessohn untertan war, darum auch Königin über alles neue Leben, das die Menschenseele aus Gottes Hand empfängt. Wer dich findet, findet das Leben und schöpft das Heil vom Herrn. Vor deiner Schönheit tritt aller Glanz des Mondes und der Sterne zurück. Du bist wie die strahlende Morgenröte, die den neuen Tag, den Tag des Heiles, kündet.

A: Sie überragt an Kostbarkeit die Sonne, an Schönheit weit den Mond. Mehr als die Morgenröte strahlt sie auf, glänzt mehr noch als der Sterne Schein.

V: Mutter und Königin! Mutter voll Güte, Königin voll Milde! Vor dir erscheinen wir als sündige Menschen, doch voll Vertrauen, dass du als Mutter dich unser erbarmest und als gütige, milde Königin uns führest und leitest. Du hast auf der Hochzeit zu Kana durch deine Bitten das erste Wunder des Herrn erfleht; du hast mit den Aposteln um den heiligen Geist gebetet, und er ist herabgekommen. Du wirst auch uns beistehen in allen Gefahren die unsere Seele bedrohen. Von dir erwarten wir Hilfe besonders in unserer letzten Stunde, damit wir zu dir in den Himmel gelangen und ewig selig werden.

A: Sie wollen wir als Sünder demutsvoll um Hilfe bitten, an uns're Brust auch schlagen im Bewusstsein unserer Schuld und sprechen: Maria, du hochheilige, du uns're gütige, milde Königin, durch deine Fürsprache mach uns einst teilhaftig des Himmels Herrlichkeit. Amen!


Wechselgebet zu Beginn der Maiandacht
Anmerkung: Diesem Gebete ist eine uralte, wohl aus der Ostkirche stammende Antiphon, die in der Paderborner Domkirche (1935) noch in Gebrauch ist, zugrunde gelegt. Die drei, von allen gesprochenen Abschnitte sind eine Übersetzung der Antiphon, deren lateinischer Text lautet:
Haec est praeclarum vas paracliti Spiritus sancti, haec est gloriosa civitas dei, haec est mulier virtutis quae contrivit caput serpentis; haec est sole speciosior, luna pulchrior, aurora rutilantior, stellis praeclarior. Hanc peccatores devote adeamus, rea pectora tundamus dicentes: sancta, sancta, sancta Maria clemens et pia domina nostra, fac nos tuis precibus consortes coelestis gloriae.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; Gebet zu Beginn einer Mai-Andacht, S. 9 ff (Quellen)



Bild: Maria auf der Mondsichel, Albrecht Dürer (1516); Abdruck im oben genannten Maiandachtsbüchlein

Freitag, 25. April 2014

Halleluja! Tauft und lehret!


Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, beteten sie ihn an. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat:
da lasst uns frohlocken und fröhlich sein!
Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Gott ist der Herr, er leuchtet vor uns auf.
Alleluja, alleluja! Kündet den Heiden:
vom Holze herab herrscht der Herr als König!

Lesung und Graduale des Messformulars vom Freitag in der Osterwoche (s. Schott-Volksmessbuch)


Weiteres zum Thema "Missionsauftrag":


Sonntag, 20. April 2014

Halleluja! Christus ist wahrhaft auferstanden!


Kommt, lasst uns dem Herrn frohlocken, 
zujubeln Gott, unserm Heiland!

O Sohn Gottes, auferstanden von den Toten, 
erlöse uns, die wir Dir singen: Alleluja!

Am Morgen lasset uns mit Lobpreis vor Ihn treten,
mit Gesängen Ihm lobsingen!

O Sohn Gottes, auferstanden von den Toten,
erlöse uns, die wir Dir singen: Alleluja!

Denn der Herr ist ein großer Gott, 
ein großer König über alle Welt!

O Sohn Gottes, auferstanden von den Toten, 
erlöse uns, die wir Dir singen: Alleluja!

Antiphon aus der Göttlichen Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus nach dem Ritus der kath. Ukrainer



Einzug und Gotteslob-Nr. 868 am Ostersonntag 2012 im Kölner Dom.
An der Orgel spielt Domorganist Winfried Bönig



Bild: Auferstehung Jesu; Noel Coypel (Reproduktion); wikipedia

Sonntag, 13. April 2014

Benedictus qui venit in nomine Domini! Hosanna! - Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna!

Um zu verstehen, was am Palmsonntag geschehen ist, und um zu erkennen, was er über jene Stunde hinaus für alle Zeiten bedeutet, erweist sich ein Detail als wichtig, das auch für seine Jünger der Schlüssel zum Verständnis dieses Ereignisses wurde, als sie nach Ostern jene Tage, die von Aufregung gekennzeichnet waren, mit einem neuen Blick noch einmal an sich vorüberziehen ließen. Jesus zieht in die Heilige Stadt ein, auf einem Esel reitend, das heißt auf dem Tier der einfachen, gewöhnlichen Leute vom Land, und noch dazu auf einem Esel, der ihm nicht einmal gehört, sondern den er sich für diese Gelegenheit ausleiht. Er kommt nicht in einer prunkvollen Königskutsche, nicht zu Pferd wie die Großen der Welt, sondern auf einem geliehenen Esel.

Johannes berichtet uns, daß die Jünger das im ersten Augenblick nicht verstanden haben. Erst nach Ostern bemerkten sie, daß Jesus, indem er so handelte, die Ankündigungen der Propheten erfüllte; sie verstanden nun, daß sein Tun sich aus dem Wort Gottes herleitete und daß er es zu seiner Erfüllung brachte. Sie erinnerten sich, sagt Johannes, daß beim Propheten Sacharja zu lesen ist: "Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin" (Joh 12,15; vgl. Sach 9,9). Um die Bedeutung der Prophezeiung und damit des Handelns Jesu zu verstehen, müssen wir den ganzen Text im Buch des Propheten Sacharja hören, der so fortfährt: "Ich vernichte die Streitwagen aus Efraim und die Rosse aus Jerusalem, vernichtet wird der Kriegsbogen. Er verkündet für die Völker den Frieden; seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer und vom Eufrat bis an die Enden der Erde" (Sach 9,10). Damit sagt der Prophet drei Dinge über den künftigen König. 

Als erstes sagt er, daß er der König der Armen sein wird, ein Armer unter den Armen und für die Armen. Die Armut wird in diesem Fall im Sinn der anawim Israels verstanden, jener gläubigen und demütigen Seelen, die wir in der Nähe Jesu antreffen – aus der Perspektive der ersten Seligpreisung der Bergpredigt. Man kann zwar in materieller Hinsicht arm sein, aber ein Herz haben, das von dem begehrlichen Verlangen nach materiellem Reichtum erfüllt ist und nach Macht, die auf dem Reichtum beruht. Gerade die Tatsache, daß ein solcher Mensch in Neid und Habgier lebt, zeigt, daß er in seinem Herzen zu den Reichen gehört. Er wünscht sich, die Verteilung der Güter umzustürzen, aber nur um selbst in die Stellung der ehemaligen Reichen zu gelangen.

Die Armut im Sinne Jesu – und im Sinne der Propheten – setzt vor allem die innere Freiheit von der Gier nach Besitz und Macht voraus. Es geht um eine größere Wirklichkeit als bloß um eine Umverteilung der Güter, die doch im materiellen Bereich stehen bliebe, ja, die Herzen noch härter machen würde. Es geht vor allem um die Reinigung des Herzens, dank der man den Besitz als Verantwortung, als Aufgabe gegenüber den anderen anerkennt, indem man sich unter Gottes Blick stellt und sich von Christus führen läßt, der reich war und um unsertwegen arm geworden ist (vgl. 2 Kor 8,9). Die innere Freiheit ist die Voraussetzung für die Überwindung der Korruption und der Habgier, die bereits die Welt verwüsten; eine derartige Freiheit kann nur gefunden werden, wenn Gott unser Reichtum wird; sie kann nur im geduldigen täglichen Verzicht gefunden werden, durch den sie sich als wahre Freiheit entfaltet. Dem König, der uns den Weg zu diesem Ziel weist – Jesus –, jubeln wir am Palmsonntag zu; ihn bitten wir, uns mit auf seinen Weg zu nehmen. 

Als zweites zeigt uns der Prophet, daß dieser König ein König des Friedens sein wird: Er wird die Streitwagen und Schlachtrösser verschwinden lassen, er wird die Bögen zerbrechen und den Frieden verkünden. In der Gestalt Jesu wird das im Zeichen des Kreuzes Wirklichkeit. Das Kreuz ist der zerbrochene Bogen, in gewisser Weise der neue, wahre Regenbogen Gottes, der den Himmel und die Erde miteinander verbindet und eine Brücke über die Abgründe und zwischen den Kontinenten schlägt.

Die neue Waffe, die uns Jesus in die Hände gibt, ist das Kreuz – Zeichen der Versöhnung, der Vergebung, Zeichen der Liebe, die stärker ist als der Tod. Jedesmal, wenn wir uns bekreuzigen, müssen wir uns daran erinnern, der Ungerechtigkeit nicht andere Ungerechtigkeit, der Gewalt nicht andere Gewalt entgegenzusetzen; wir müssen uns daran erinnern, daß wir das Böse nur durch das Gute besiegen können und niemals durch Vergeltung des Bösen mit Bösem. 

Die dritte Aussage des Propheten ist die Ankündigung der Universalität. Sacharja sagt, das Reich des Königs des Friedens "reicht von Meer zu Meer … bis an die Enden der Erde". Die alte, an Abraham und die Väter ergangene Verheißung des Landes wird hier durch eine neue Vision ersetzt: Der Raum des messianischen Königs ist nicht mehr ein bestimmtes Land, das sich notwendigerweise von den anderen trennen und dann unvermeidlich auch gegen andere Länder Stellung beziehen würde. Sein Land ist die Erde, die ganze Welt. Indem er jede Abgrenzung überwindet, schafft er in der Mannigfaltigkeit der Kulturen Einheit.

Wenn wir mit dem Blick die Wolken der Geschichte durchdringen, die den Propheten von Jesus trennten, sehen wir in dieser Prophezeiung wie von ferne das Netz der "eucharistischen Gemeinschaften" auftauchen, das die Erde, die ganze Welt umfängt – ein Netz von Gemeinschaften, die das "Reich des Friedens" Jesu von Meer zu Meer bis an die Enden der Erde bilden. Er kommt überall, in alle Kulturen und in alle Teile der Welt, in die ärmlichen Hütten und notleidenden ländlichen Gebiete ebenso wie in die Pracht der Kathedralen. Überall ist er derselbe, der einzige, und so sind auch alle, die sich in der Gemeinschaft mit ihm zum Gebet versammeln, miteinander in einem einzigen Leib vereint. Christus herrscht, indem er sich selbst zu unserem Brot macht und sich uns schenkt. Auf diese Weise errichtet er sein Reich. 

Dieser Zusammenhang wird in dem anderen alttestamentlichen Wort, das die Liturgie des Palmsonntags und seine besondere Atmosphäre charakterisiert und erklärt, ganz deutlich. Die Menge jubelt Jesus zu: "Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!" (Mk 11,9; Ps 118,26f). Dieses Wort ist Teil des Ritus des Laubhüttenfestes, bei dem sich die Gläubigen mit Palm-, Myrten- und Weidenzweigen in den Händen im Kreis um den Altar herumbewegen.

Jetzt erhebt das Volk, mit Palmzweigen in der Hand, diesen Ruf zu Jesus, in dem es denjenigen sieht, der im Namen des Herrn kommt: Dieser Ausdruck "er, der kommt im Namen des Herrn", war nämlich seit langem zur Bezeichnung des Messias geworden. In Jesus erkennen sie den, der wirklich im Namen des Herrn kommt und die Gegenwart Gottes mitten unter sie bringt. Dieser Hoffnungsruf Israels, diese jubelnde Akklamation Jesu bei seinem Einzug in Jerusalem ist in der Kirche mit gutem Grund zur Akklamation desjenigen geworden, der uns in der Eucharistie auf neue Weise entgegenkommt.

Mit dem Ruf "Hosanna!" grüßen wir den, der in Fleisch und Blut die Herrlichkeit Gottes auf die Erde gebracht hat. Wir grüßen den, der gekommen ist und dennoch immer derjenige bleibt, der kommen soll. Wir grüßen den, der in der Eucharistie immer wieder im Namen des Herrn zu uns kommt und so im Frieden Gottes die Grenzen der Erde verbindet. Diese Erfahrung der Universalität gehört wesentlich zur Eucharistie. Da der Herr kommt, treten wir aus unseren exklusiven Parteilichkeiten heraus und in die große Gemeinschaft all derer ein, die dieses heilige Sakrament feiern. Wir treten in sein Reich des Friedens ein und grüßen in Ihm in gewisser Weise auch alle unsere Brüder und Schwestern, zu denen er kommt, um in dieser zerrissenen Welt wirklich ein Reich des Friedens entstehen zu lassen. 


Papst Benedikt XVI. am 09.04.2006, in seiner Predigt zum Palmsonntag


Mittwoch, 1. Januar 2014

Sempiternus Rex Christus - Christus, ewiger König




Christus gestern, heute und in Ewigkeit!


Allen die hier vorbeischauen 
ein gesegnetes, gnadenreiches neues Jahr des Herrn 2014!



+      +      + 



Bild: Christus König; Lawrence OP bei Flickr

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Der Herr kommt in sein Eigentum - Frohe und gesegnete Weihnachten!


Licht leuchtet heut über uns; denn geboren ist uns der Herr. Sein Name ist: der Wunderbare, Gott, Friedensfürst, Vater der Zukunft.

Sein Königtum nimmt nie ein Ende. Der Herr ist König, mit Hoheit hat er sich umhüllt; dem Herrn dient Heldenkraft als Kleid und Gurt!
 

Introitus zum Hirtenamt (2. Messe von Weihnachten)

Allen Lesern dieses Blogs, allen Bekannten und Freunden von Herzen ein gesegnetes, gnadenreiches und friedvolles Weihnachtsfest!


Sonntag, 24. November 2013

Viva Christo Rey! - Es lebe Christus, der König!

Die Sonntagslesung: Kraft für unser Zeugnis im Alltag

Zu den Lesungen des Christkönigssonntags (Lesejahr C)

Von Manfred Hauke  

2 Sam 5,1–3; Kol 1,12–20; Lk 23,35–43

Wer sich über den Ursprung und den Sinn des Christkönigsfestes kundig machen möchte, dem sei ein 2011 entstandener Film empfohlen: „For Greater Glory – The True Story of Christiada“. Es geht darin um den bewaffneten Aufstand der „Christeros“, der katholischen Christen in Mexiko, die sich 1926–29 der eigenen Regierung widersetzten. Auslöser der „Christiada“ war die grausame Kirchenverfolgung in Mexiko, die von den dortigen Freimaurern angezettelt worden war. Zahlreiche Priester und Laien kamen bei der Verfolgung ums Leben. Die laizistische Regierung verstand sich selbst als Quelle jeglichen Rechtes, dem sich auch die Kirche zu beugen hätte. Kirchliche Güter wurden enteignet, katholische Schulen geschlossen, der Religionsunterricht verboten. Zeitweise waren fast alle Bischöfe aus ihrem Amt entfernt, und der größte Teil des Klerus saß im Gefängnis. Die mexikanische Kirchenverfolgung ist in ihrer Brutalität nur vergleichbar mit den Blutorgien der Kommunisten in der Sowjetunion und in Spanien.

Der auf wahren Begebenheiten beruhende Film beschreibt aus der Perspektive eines Jugendlichen namens José, wie Soldaten des Freimaurerregimes den alten Priester seines Dorfes grausam ums Leben bringen, die Kirche zerstören. Daraufhin schließt sich José den „Christeros“ an. Die Widerständigen werden von einem General geleitet, der selbst Freimaurer ist, aber nicht dulden will, dass seiner gläubigen Frau und seiner Tochter die Freiheit verwehrt wird, ihren Glauben öffentlich zu bekennen. Seine Logenbrüder sind darüber entsetzt; die General führt die „Christeros“ zu beachtlichen Erfolgen, kommt aber im Kampf um; vor seinem Tod bekehrt er sich zum katholischen Glauben. Die Regierung der USA äußert ihr Entsetzen über die blutige Verfolgung der Katholiken, liefert aber dem mexikanischen Präsidenten Flugzeuge, um den Volksaufstand niederzuringen. Dafür erhält sie Konzessionen zur Förderung von Erdöl. Der Film endet mit dem Tod des 14-jährigen José: er widersteht schmeichelhaften Versprechungen, die ihm den Glaubensabfall nahelegen; grausam gefoltert stirbt er am Ende mit dem Bekenntnis zu Christus dem König.

„Christiada“ findet zahlreiche Interessenten im Internet, wird aber von den einschlägigen Lobbys der Filmindustrie boykottiert. Darüber beschwerte sich beispielsweise der Chefredakteur der katholischen Tageszeitung im Tessin angesichts der Ablehnung des Filmfestivals von Locarno, den filmtechnisch glänzend inszenierten und prominent besetzten Film beim Wettbewerb in Erwägung zu ziehen.

Am 23. November 1927 starb in Mexico City ein junger Jesuitenpater, der 1988 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochene Miguel Agustin Pro. Er war fälschlicherweise der Teilnahme an einem Attentat beschuldigt worden und wurde ohne gerichtliches Verfahren erschossen. Er starb mit den Worten: „Viva Cristo Rey!“ – „Es lebe Christus der König!“ Die letzten Worte von Pater Pro (aber auch des gläubigen Jungen im Film „Christiada“) betonen, dass keine staatliche Macht sich anmaßen darf, die Rechte Gottes beiseitezustellen.

Die Kirchenverfolgung in Mexiko gehört zur Vorgeschichte der Enzyklika „Quas primas“ von Papst Pius XI. aus dem Jahr 1925, der damit das Christkönigsfest einführte. Der Papst wendet sich darin gegen den Laizismus, der die Rechte Gottes und den Anspruch Christi an die Gesellschaft leugnet. Pius XI. schreibt: „Die Pest unserer Zeit ist der sogenannte Laizismus mit seinen Irrtümern und gottlosen Absichten.“ Dagegen betont er die Bedeutung der Herrschaft Christi, die von jedem Einzelnen anzuerkennen ist, aber auch an Staat und Politik ihren Anspruch stellt. Auch das Zweite Vatikanische Konzil erwähnt die „moralische Pflicht der Menschen und der Gesellschaften gegenüber der wahren Religion und der einzigen Kirche Christi“ (Dekret über die Religionsfreiheit, 1).

Von diesem Ziel sind wir meilenweit entfernt. Denken wir nur an den Entwurf der Verfassung für die Europäische Gemeinschaft, worin die Bedeutung des Glaubens an Gott und das Christentum nicht einmal erwähnt werden. In China werden die Belange der sogenannten „patriotischen Kirche“ von staatlichen Funktionären geleitet, die den Kontakt mit dem Heiligen Vater unterbinden. Selbst in einem zivilisierten Staat wie der Schweiz müssen wir erleben – so vor einigen Jahren bezüglich der Pfarrei von Röschenz im Bistum Basel – wie sich ein staatliches Gericht anmaßt, die inneren Angelegenheit der Kirche zu beurteilen.

Angesichts dieser betrüblichen Situationen ist es hilfreich, mit Papst Pius XI. und der Liturgie des kommenden Sonntags die Bedeutung Christi des Königs näher zu bedenken. Die Grundlagen der königlichen Herrschaft Christi werden tiefgründig dargelegt in der heutigen Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser. Jesus Christus ist seiner Gottheit nach der ewige Sohn des himmlischen Vaters. In ihm und durch ihn ist alles geschaffen. Seiner Menschheit nach ist er am Kreuz für uns gestorben, um uns mit Gott zu versöhnen. Darum hat Christus, so betont der heilige Paulus, in allem den Vorrang.

Was der Kolosserbrief in seinem grandiosen Christushymnus betont, formuliert auf eine systematischere Weise auch Papst Pius XI. in seiner Christkönigsenzyklika. Jesus hat einen absoluten Anspruch auf unser Leben: aufgrund der Gottessohnschaft und aufgrund der Erlösung. Weil er der Mensch gewordene Sohn Gottes ist, gebührt nur ihm der erste Platz in unserem Leben. Gleichzeitig hat er uns durch sein menschliches Leben und Sterben von den Mächten des Bösen befreit und uns dazu berufen, in der Freundschaft mit Gott für immer glücklich zu sein.

Bei staatlichen Vollmachten unterscheiden wir Gesetzgebung, Rechtsprechung und Regierung. Während in einem Staat zu Recht die Gewaltentrennung üblich ist, gehen für Christen alle Gewalten von Christus aus: von ihm stammen die Gesetze, die unser Leben als Christen bestimmen; er wird uns und die gesamte Menschheit einmal dem Gericht unterwerfen; er ist auch der Souverän der Kirche, denn in der Hierarchie von Papst und Bischöfen zeigt sich die Nachfolge der Apostel. „Apostel“ aber heißt nichts anderes als „Gesandter“ Christi, ein Gesandter, in dem Christus selbst sein Heilswerk vergegenwärtigt. Die Kirche ist darum keine Demokratie und auch keine Monarchie, sondern eine Theokratie (eine Gottesherrschaft) oder (genauer) eine „Christokratie“, eine Herrschaft Christi.

Der Kolosserbrief betont die universale Herrschaft Christi, durch den der gesamte Kosmos geschaffen worden ist. Sein kosmisches Königtum ist freilich gegenwärtig noch verborgen. Diese Verborgenheit zeigt sich sehr deutlich im Evangelium des heutigen Festes. Jesus ist wirklich ein König, der König der Welt, aber sein Königreich greift nicht zu den Mitteln weltlicher Staaten. Seine Herrschaft wird ausgebreitet durch die Kraft der göttlichen Liebe, versinnbildlicht Heiligsten Herzen Jesu. Darum ist die Aufschrift INRI, „Jesus Nazarenus Rex Judaeorum“, an das Kreuz geheftet, das dem ersten Anschein nach gerade für das Scheitern Christi steht. Auch der Weg der Kirche in dieser Welt hat teil an diesem scheinbaren Scheitern. Durch die gesamte Geschichte hindurch ist die Gemeinschaft der Kirche immer wieder verfolgt und an den Rand gedrängt worden. Und doch haben kein Hitler, kein Stalin und keine Freimaurerloge es geschafft, die Kirche auszulöschen. Sie können es auch gar nicht, denn Christus hat verheißen: „Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen!“ (Mt 16) Sie können es nicht, denn der gekreuzigte Christus ist von den Toten auferstanden, und die Macht des Auferstandenen wirkt auf vielfache Weise in der gesamten Geschichte.

Das Christkönigsfest hat ganz konkrete Folgen für unser Leben. Wenn wir feststellen, dass Güte, Wahrheit und Gerechtigkeit an den Rand gedrängt werden, dann dürfen wir deshalb nicht verzweifeln und verbittern. Das letzte Wort hat Christus der König. Darum wollen auch wir Güte, Wahrheit und Gerechtigkeit leben, selbst wenn wir damit in dieser Welt Nachteile in Kauf nehmen. Wir bekennen uns zu Christus dem König, wenn wir ihn in allen Dingen an die erste Stelle setzen, nicht nur im inneren Herzenskämmerlein, sondern auch in der Öffentlichkeit. Wenn wir in diesem Leben seine Königsherrschaft anerkennen, werden auch wir einmal wie der reuige Schächer im Evangelium die verheißungsvollen Worte hören: „Amen, ich sage dir, heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“.





Hinweis:

Am Christkönigsfest (nach dem Novus Ordo) endet das von Papst Benedikt ausgerufene "Jahr des Glaubens". 
Hl. Messe zum Abschluss des Jahres des Glaubens in Rom  -

Live ab 10:30 Uhr 

z. B. über
oder

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Mittwoch, 12. Juni 2013

Weihegebet an das heiligste Herz Jesu



Liebster Jesus, Erlöser des Menschengeschlechtes, blicke herab auf uns! In Demut knien wir hier vor Deinem Altar. Dein sind wir, Dein wollen wir sein. Um jedoch immer inniger mit Dir verbunden zu werden, darum weiht sich heute ein jeder von uns freudig Deinem heiligsten Herzen.

Viele haben Dich niemals erkannt, viele lehnen Deine Gebote ab, weisen Dich zurück. Erbarme Dich ihrer aller, gütigster Jesus, und ziehe alle an Dein heiligstes Herz. 

Sei Du, Herr, König nicht nur über die Gläubigen, die nie von Dir gewichen sind, sei es auch über die verlorenen Söhne, die Dich verlassen haben. Gib, daß sie bald ins Vaterhaus zurückkehren und nicht vor Elend und Hunger zugrunde gehen.

Sei Du König auch über die, die durch falsche Lehren sich täuschen lassen oder durch Spal­tungen von Dir getrennt sind. Rufe sie zur sicheren Stätte der Wahrheit und zur Einheit des Glaubens zurück, damit bald nur eine Herde und ein Hirt werde. 

Verleihe, Herr, Deiner Kirche Wohlfahrt, Sicher­heit und Freiheit; verleihe allen Völkern Ruhe und Ordnung. Gib, daß von einem Ende der Erde bis zum ändern der eine Ruf erschalle: Lob sei dem göttlichen Herzen, durch das uns Heil geworden; ihm sei Ruhm und Ehre in Ewigkeit. Amen.

Weihe des Menschengeschlechtes*
von Papst Leo XIII.





Enzyklika "Haurietis aquas" von Papst Pius XII. über die Herz Jesu-Verehrung (15.05.1956)




Bilder: Herz Jesu-Altar des Benediktinerstifts Ottobeuren; ©  FW 

Dienstag, 2. April 2013

Forever Young - Mit immer jungem Herzen...


[Wir müssen] den Glauben mit einem jungen Herzen leben [...], immer: mit jungem Herzen, auch mit siebzig, achtzig Jahren! Ein junges Herz!

Mit Christus wird das Herz niemals alt! Doch wir alle wissen – und ihr wisst es sehr wohl –, dass der König, dem wir folgen und der uns begleitet, ein ganz besonderer König ist: ein König, dessen Liebe bis zum Kreuz geht und der uns lehrt zu dienen, zu lieben.

Und ihr schämt euch des Kreuzes nicht! Nein, Ihr bekennt euch zu ihm, denn ihr habt begriffen, dass in der Selbsthingabe – im Verschenken des eigenen Selbst, im Herausgehen aus sich selbst – die wahre Freude liegt und dass Er mit der Liebe Gottes das Böse überwunden hat. 

Papst Franziskus am Palmsonntag, 24.03.2013



Wenn du jung bleiben willst, dann suche Christus!

(dem hl. Augustinus (354-430) zugeschrieben)



Weiteres zum Thema: 
Foto: Kopie eines Triumph-Kreuzes aus dem 12. Jh. in der Kirche von Linde, Gotland; Mg-k; wikimedia commons

Sonntag, 24. März 2013

Ruhm, Lob und Ehre sei dir, Christus, König, Erlöser!





Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Du bist Israels König, Du Davids erhabener Spross,
Der Du kommst im Namen des Herrn, o gelobter König.

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Dort in der Höhe lobsingen Dir laut die himmlischen Scharen,
So auch der sterbliche Mensch, so alle Schöpfung zugleich.

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Einst kam mit Palmzweigen das Volk der Hebräer Dir entgegen,
Siehe, mit Lied und Gebet treten auch wir vor Dich hin.

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Jene brachten Dir Lob, bevor Du gingest zu leiden,
Heute lobpreisen wir Dich froh als den König der Welt.

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Jene gefielen Dir einst, so lass auch uns Dir gefallen:
König, gütig und mild, dem alles Gute gefällt!

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht! 


Alle rühmen sie Deinen heiligen Namen:
"Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn,
Hosanna in der Höhe!"




+      +      +


Gloria, laus et honor tibi sit, Rex Christe, redemptor,
Cui puerile decus prompsit Hosanna pium.

Israel es tu Rex Davidis et inclita proles,
Nomine qui in Domini, Rex benedicite, venis.

Cœtus in excelsis te laudat cælicus omnis,
Et mortalis homo et cuncta creata simul.

Plebs Hebræa tibi cum palmis obvia venit;
Cum prece, voto, hymnis, adsumus ecce tibi.

Hi tibi passuro solvebant munia laudis;
Nos tibi regnanti pangimus ecce melos.

Hi placuere tibi, placeat devotio nostra,
Rex bone, Rex clemens, cui bona cuncta placent.

Samstag, 5. Januar 2013

Gott existiert, wir sind ihm begegnet...

Zum Hochfest der Erscheinung des Herrn
am 6. Januar

("Erscheinung des Herrn" meint: "Sichtbar-Werden" des Herrn)



...und kleiner als das Neugeborene waren sie geneigt,
nie hatten Menschen gekniet wie diese!
Aus Furcht nicht, aus Freude und Glückseligkeit...
 
aus:
von clamormeus


+     +     +

Für die Heilige Schrift ist das Schauen von Gottes Angesicht das höchste Glück: "Wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude", sagt der Psalmist (Ps 21,7). Aus der Betrachtung von Gottes Angesicht gehen Freude, Sicherheit und Friede hervor.

Aber was bedeutet im Verständnis des Neuen Testaments konkret, das Angesicht des Herrn zu schauen? Es bedeutet, ihn durch Jesus Christus, in dem er sich offenbart hat, unmittelbar zu erkennen, so weit das in diesem Leben möglich ist. (...) 

Der menschgewordene Sohn Gottes hat uns den Vater erkennen lassen, hat uns in seinem sichtbaren menschlichen Angesicht das unsichtbare Angesicht des Vaters wahrnehmen lassen...




(Die Überschrift ist der leicht  abgeänderte Buchtitel einer beeindruckenden Geschichte: der Bekehrung des Atheisten André Frossard: "Gott existiert, ich bin ihm begegnet")




Sonntag, 25. November 2012

Christus, König aller Zeiten



Christus, König aller Zeiten, Christus, Herr auch unserer Zeit!
Christus, König aller Völker, Christus, Herr in Ewigkeit!
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Christus, König aller Zeiten, du hast uns aus Schuld befreit.
Warst Gott gleich, kamst auf die Erde, zum Gehorsam stets bereit.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Durch dein Vorbild, deine Liebe, nahmst du selbst das Kreuz in Kauf.
Du bist nicht im Tod geblieben, stiegst verklärt zum Himmel auf.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Herr, dein Reich ist Reich der Wahrheit. Gnade und Gerechtigkeit,
Reich des Friedens und der Liebe: Gottes Reich in Ewigkeit.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Christus König, dir zu dienen, mach in Gnaden uns bereit;
denn dir dienen, heißet herrschen mit dir, Herr der Herrlichkeit.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!


+          +          +

Sonntag, 28. Oktober 2012

Der König und sein Reich


"Im Gespräch zwischen Jesus und Pilatus geht es um das Königtum Jesu und so um das Königtum, das "Reich" Gottes. Gerade im Gespräch Jesu mit Pilatus wird sichtbar, dass es keinen Bruch zwischen der galiläischen Verkündigung Jesu - Reich Gottes - und seinen Jerusalemer Predigten gibt.

Das Zentrum der Botschaft ist bis ans Kreuz hin - bis zur Kreuzesinschrift - das Reich Gottes, das neue Königtum, für das Jesus steht. Dessen Zentrum aber ist die Wahrheit. Das von Jesus in Gleichnissen und zuletzt ganz offen vor dem weltlichen Richter verkündigte Königtum ist eben das Königtum der Wahrheit.
Um das Aufrichten dieses Königtums als die wahre Befreiung des Menschen geht es."


Joseph Ratzinger, Benedikt XVI. in:
Jesus von Nazareth, Band II; S. 218 (s. Quellen)


Hervorhebung durch Fettdruck von Admin

"Ja, ich bin ein König!"



Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. 

Montag, 27. August 2012

Lieber ein Saulus als ein Simon Magus

Ich glaube, dass die Anbeter des Mammon vor dem Richterstuhl Christi schlechter bestehen werden als die irrenden Eiferer.


John Henry Newman
(in der Predigt "Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum in der Kirche"; 17.Mai 1835)


Foto: Christus König; Fenster in Leicester Cathedral; Lawrence OP

Donnerstag, 23. August 2012

Maria, Königin im Dienst für Gott und für die Menschen

Papst Benedikt XVI. Bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 22. August 2012 in Castel Gandolfo:


"In dem dogmatischen Text Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils wird gesagt: »Maria wurde als Königin des Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn gleichgestaltet zu sein, dem Herrn der Herren« (Nr. 59).
Das Königtum Christi, wir wissen es, ist ganz durchwoben von Demut, Dienen, Liebe und unterscheidet sich so von irdischen Reichen und Machtblöcken. Das gleiche gilt für Maria: Sie ist Königin im Dienst für Gott und für die Menschen. Sie ist eine Königin der Liebe, die ihre Hingabe an Gott lebt und so in den Plan der Erlösung Gottes für die Menschen eintritt.
Als Königin des Himmels ist sie Gott ganz nahe. Aber weil sie Gott nahe ist, ist sie uns nahe. Als eine Mutter, die uns liebt und kennt, will sie uns allen nahe sein. Ihr mütterlicher Segen möge euch auf allen euren Wegen begleiten."

Freitag, 18. Mai 2012

Verkündet das Evangelium...

Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
(Markus 16,14-16, aus dem Evangelium der Hl. Messe von Christi Himmelfahrt)




O Rex gloriae Domine virtutum,
qui triumphator hodie,
super omnes caelos ascendisti,
ne derelinquas nos orphanos.
Alleluia!


O König der Herrlichkeit, Herr der Mächte, 
der Du heute als Triumphator 
über alle Himmel aufgefahren bist:
 Lasse uns nicht als Waisen zurück!
 Alleluja!

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