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Mittwoch, 25. November 2015

Pläne des Friedens


 
Denn ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe, spricht der Herr,
Pläne des Friedens und nicht der Betrübnis;
denn ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.
 
Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, so erhöre ich euch.
 
Sucht ihr mich, so findet ihr mich.
 
Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden!
 
 
 
 
Ein Manifest für den Frieden:
 
 

 
Bild: Rückkehr des verlorenen Sohnes; Rembrandt van Rijn, ca. 1668

Donnerstag, 1. Januar 2015

Gnade und Frieden im Jahre des Herrn 2015!

Die Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2015

Nicht mehr Knechte, sondern Brüder

Papst Franziskus weist in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2015 hin auf den Heilsplan Gottes, der alle Menschen durch die Bekehrung zu Christus in ein neues Leben beruft. Das Leben der Jüngerschaft in Christus ist die Überwindung der durch die Sünde gestörten Beziehung der Menschen untereinander; die natürliche Verwandtschaft durch gemeinsame Abstammung der als Ebenbild Gottes Geschaffenen wird auf die übernatürliche Ebene einer Gemeinschaft von Geschwistern erhoben, zu der in Liebe miteinander lebenden Gemeinschaft der Kinder Gottes.

So beginnt der Heilige Vater seine Botschaft mit der Verkündigung der übernatürlichen Liebesgemeinschaft in Christo mit der Forderung des Hinhörens auf den Plan Gottes:
So stellt die Bekehrung zu Christus, der Beginn eines Lebens der Jüngerschaft in Christus, eine neue Geburt dar (vgl. 2 Kor 5,17; 1 Petr 1,3), welche die Brüderlichkeit als grundlegende Bindung des Familienlebens und als Basis des gesellschaftlichen Lebens zu neuem Leben erweckt.

Daran anschließend erklärt Franziskus die natürliche Verwandtschaft aller Menschen untereinander und deren In-Unordnung-Sein durch die "negative Wirklichkeit" der Sünde. Die natürliche Bruderschaft ist begründet in dem gemeinsamen Ursprung aus demselben Schoß der Mutter alles Lebendigen, der Eva, und desselben irdischen Vaters, des Adam. Alle Menschen sind in Bezug auf Ursprung, Natur und Würde gleich. Die vielen Menschen sind mitunter sehr verschieden, aber sie bilden zusammen die eine Menschheitsfamilie. Das Bewusstseins des brüderlichen Zusammenlebens aber ist zerstört durch die Sünde, das heißt durch die Abwendung von Gott und seinen Geboten:
Leider steht zwischen der ersten Schöpfung, die im Buch Genesis erzählt wird, und der neuen Geburt in Christus, welche die Gläubigen zu Brüdern und Schwestern des »Erstgeborenen von vielen Brüdern« (Röm 8,29) macht, die negative Wirklichkeit der Sünde, die immer wieder die kreatürliche Brüderlichkeit unterbricht und ständig die Schönheit und den Adel, Brüder und Schwestern der einen Menschheitsfamilie zu sein, entstellt.

Die Abwendung von Gott, die Sünde, ist Ursache einer "Kultur der Verknechtung", die sich äußert in "Ablehnung des anderen, Misshandlung von Menschen, Verletzung der Würde und der Grundrechte, Institutionalisierung der Ungleichheiten" und die Verweigerung der Gemeinschaft. Es ergebe sich, so Papst Franziskus die
Notwendigkeit einer ständigen Umkehr zum Bund, der durch das Kreuzesopfer Christi erfüllt wurde. Dabei haben wir die Zuversicht, dass »wo … die Sünde mächtig wurde, … die Gnade übergroß geworden [ist] … durch Jesus Christus« (Röm 5,20.21). Er, der »geliebte Sohn« (vgl. Mt 3,17), ist gekommen, um die Liebe des Vaters zur Menschheit zu offenbaren. Jeder, der das Evangelium hört und dem Aufruf zur Umkehr Folge leistet, wird für Jesus »Bruder und Schwester und Mutter« (Mt 12,50) und daher Adoptivsohn bzw. -tochter seines Vaters (vgl. Eph 1,5).

Die Botschaft Christi macht alles neu
Die freiwillige Entscheidung zu Umkehr und Taufe sind Voraussetzungen dafür, Kind Gottes bzw. Bruder oder Schwester Jesu Christi zu werden. Gott schenkt den Glauben nicht bedingungslos, sondern fordert die freiwillige Zustimmung des Menschen:
Man wird jedoch nicht Christ, Sohn oder Tochter des Vaters und Bruder bzw. Schwester Christi durch eine autoritäre göttliche Anordnung, ohne den Gebrauch der persönlichen Freiheit, das heißt ohne sich freiwillig zu Christus zu bekehren. Kind Gottes wird, wer der Aufforderung zur Umkehr Folge leistet: » Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen « (Apg 2,38). Alle, die auf diese Predigt von Petrus mit dem Glauben und mit ihrem Leben geantwortet haben, sind in die Brüderlichkeit der ersten christlichen Gemeinschaft eingetreten (vgl. 1 Petr 2,17; Apg 1,15.16; 6,3; 15,23): Juden und Griechen, Sklaven und Freie (vgl.1 Kor 12,13; Gal 3,28), deren Verschiedenheit in Bezug auf ihre Herkunft und ihren gesellschaftlichen Stand nicht die Würde jedes Einzelnen schmälert, noch irgendjemanden aus der Zugehörigkeit zum Volk Gottes ausschließt. Die christliche Gemeinde ist also der Ort der in der Liebe gelebten Gemeinschaft unter Geschwistern (vgl. Röm 12,10; 1 Thess 4,9; Hebr 13,1; 1 Petr 1,22; 2 Petr 1,7).

Nachdem der Heilige Vater diese grundsätzliche Wirklichkeit, das Angebot Gottes bzw. die Aufforderung Jesu Christi, sich dem Reich Gottes als Bruder bzw. Schwester anzuschließen, verkündet hat, richtet er sein Augenmerk auf die modernen Formen der Sklaverei und deren Ursachen. Sie sind die unheilvollen Folgen der Sünde, des sich Trennens von Gott, wie der Papst feststellt.

Papst Franziskus erinnert an den Beitrag der Kirche durch - zumeist weibliche - Ordensgemeinschaften, die sich dem Elend der modernen Sklaverei widmen und versuchen "die unsichtbaren Ketten zu sprengen, mit denen die Opfer an ihre Händler und Ausbeuter gefesselt sind" und den entwürdigten Menschen wieder Hoffnung zu geben.

Aber der Einsatz der kirchlichen Institutionen sei nicht ausreichend um dieses Phänomen wirksam zu bekämpfen, so der Papst, und er ruft alle säkularen Institutionen dazu auf, sich ebenfalls und mit allen möglichen Mitteln dem Kampf um die Zerstörung versklavender Strukturen und Netzwerke anzuschließen. Der Papst erinnert an die Initiativen der Kirche und Zusammenarbeit mit "verschiedenen Akteuren" und an das beispielhafte Zeugnis der heiligen Giuseppina Bakhita, die selbst Opfer von Sklavenhändlern und grausamer Sklavenhalter geworden war und durch den katholischen Glauben eine "freie Tochter Gottes" wurde:
In den letzten Jahren hat der Heilige Stuhl den schmerzvollen Aufschrei der Opfer des Menschenhandels und die Stimme der Ordenskongregationen, die sie in die Freiheit begleiten, aufgegriffen und seine Appelle an die internationale Gemeinschaft vervielfacht, damit die verschiedenen Akteure ihre Bemühungen miteinander verknüpfen und zusammenarbeiten, um diesem Übel ein Ende zu setzen.[8] Außerdem wurden einige Treffen organisiert mit dem Ziel, das Phänomen des Menschenhandels ins Rampenlicht zu rücken und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure – unter anderem Sachverständige aus dem Bereich der Wissenschaft und der internationalen Organisationen, Ordnungskräfte verschiedener Herkunfts-, Durchgangs- und Zielländer der Migranten und Vertreter der kirchlichen Gruppen, die sich für die Opfer einsetzen – zu erleichtern. Ich hoffe, dass dieser Einsatz in den kommenden Jahren fortgesetzt und verstärkt wird.

In ihrem Werk der » Verkündigung der Wahrheit der Liebe Christi in der Gesellschaft«[9] engagiert sich die Kirche ständig in den Tätigkeiten karitativer Art auf der Basis der Wahrheit über den Menschen. Sie hat die Aufgabe, allen den Weg zur Umkehr zu zeigen, die dazu anregt, den Nächsten mit anderen Augen zu sehen, im anderen, wer immer er sei, einen Bruder und eine Schwester im Menschsein zu erkennen und ihm seine innere Würde in der Wahrheit und in der Freiheit zuzugestehen. Das zeigt uns die Geschichte der Giuseppina Bakhita, der Heiligen aus der Region Darfur im Sudan. Sie wurde von Sklavenhändlern entführt und im Alter von neun Jahren an grausame Herren verkauft. Auf dem Weg über schmerzliche Erfahrungen wurde sie dann durch den Glauben, den sie als Ordensfrau und im Dienst an den anderen – besonders den Geringen und Schwachen – lebte, eine „freie Tochter Gottes“. Diese Heilige, die an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert lebte, ist auch heute eine beispielhafte Zeugin der Hoffnung[10] für die zahlreichen Opfer der Sklaverei und kann die Bemühungen all derer unterstützen, die sich dem Kampf gegen diese » Wunde im Leib der heutigen Menschheit « widmen, » eine Wunde im Fleisch Christi «.[11]

Die ganze Botschaft des Heiligen Vaters zum Welfriedenstag 2015: 


  In diesem Sinne Ihnen/ Euch allen
ein friedvolles und gesegnetes Jahr des Herrn 2015!



Und auch:

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Samstag, 6. Dezember 2014

Herzensfrieden



Willst du den Frieden deines Herzens behalten,
mein's gut, tu was du kannst, und lass Gott walten.


nach: Weisheit des Herzens; Kernsprüche Adolf Kolpings, AD 1955 (s.Quellen)



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Mittwoch, 29. Oktober 2014

Worte der Päpste zum Rosenkranzgebet (3) - Johannes Paul II.

Zum Rosenkranz-Monat Oktober

Papst Johannes Paul II.


Der Rosenkranz der Jungfrau Maria (Rosarium Virginis Mariae), der sich allmählich im zweiten Jahrtausend unter dem Wehen des Geistes Gottes entwickelt hat, ist ein durch das Lehramt empfohlenes beliebtes Gebet vieler Heiliger. In seiner Schlichtheit und Tiefe bleibt der Rosenkranz auch in dem soeben begonnenen dritten Jahrtausend ein Gebet von großer Bedeutung und ist dazu bestimmt, Früchte der Heiligkeit hervorzubringen.
 
Dieses Gebet reiht sich gut ein in den geistigen Weg des Christentums, das nach zweitausend Jahren nichts von der Frische des Ursprungs verloren hat und das sich durch den Geist Gottes gedrängt fühlt, "hinauszufahren" ("duc in altum!"), um der Welt wieder und wieder Christus zuzurufen, noch mehr ihn "hinauszurufen": Christus, als den Herrn und Erlöser, als "den Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6), als "das Ziel der menschlichen Geschichte, der Punkt, auf den hin alle Bestrebungen der Geschichte und Kultur konvergieren". (1)

Tatsächlich ist der Rosenkranz, wenn auch von seinem marianischen Erscheinungsbild her charakterisiert, ein zutiefst christologisches Gebet. In der Nüchternheit seiner Teile vereinigt er in sich die Tiefe der ganzen Frohen Botschaft, für die er gleichsam eine Kurzfassung (2) ist. In ihm erklingt das Gebet Marias, ihr unaufhörliches Magnificat durch das Werk der erlösenden Menschwerdung, die in ihrem jungfräulichen Schoß ihren Anfang nahm.

Mit dem Rosenkranz geht das christliche Volk in die Schule Mariens, um sich in die Betrachtung der Schönheit des Antlitzes Christi und in die Erfahrung der Tiefe seiner Liebe einführen zu lassen. In der Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse schöpft der Gläubige Gnade in Fülle, die er gleichsam aus den Händen der Mutter des Erlösers selbst erhält.


(1) Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute Gaudium et spes, 45.
(2) Paul VI., Marialis cultus (2. Februar 1974) 42: AAS 66 (1974), 153; vgl. OR dt., Nr. 20 (1974), 8.



Ebd. (unter Nr. 41 und 42)

Eine Familie, die vereint betet, bleibt eins. Seit altersher wird der Rosenkranz in besonderer Weise als Gebet gepflegt, zu dem sich die Familie versammelt. Indem die einzelnen Familienmitglieder ihren Blick auf Jesus richten, werden sie befähigt, sich stets aufs Neue in die Augen zu schauen, miteinander zu sprechen, füreinander einzustehen, sich gegenseitig zu vergeben und in einem durch den Heiligen Geist belebten Liebesbündnis wieder neu zu beginnen. (...)

Die Familie, die zusammen den Rosenkranz betet, gibt ein wenig das Klima des Heimes von Nazareth wieder: sie stellt Jesus in den Mittelpunkt, sie teilt mit ihm Freud und Schmerz, sie legt Bedürfnisse und Vorhaben in seine Hände, von ihm schöpft sie Hoffnung und Kraft für den Lebensweg. (...)

Das Rosenkranzgebet für die Kinder, und noch wichtiger mit den Kindern, – wobei sie vom zartesten Alter an zu dieser täglichen Atempause des ,"betenden Innehaltens" in der Familie erzogen werden – ist sicher nicht die Patentlösung für jedes Problem, aber es ist eine geistliche Hilfe, die nicht unterschätzt werden darf.


am 16. 10.2002 bei der Generalaudienz

Gibt es für die anspruchsvolle, aber außerordentlich wertvolle Aufgabe, das Antlitz Christi mit Maria zu betrachten, vielleicht ein besseres Mittel als das Rosenkranzgebet? Wir müssen die tiefe Mystik wiederentdecken, die in der Einfachheit dieses in der Volksfrömmigkeit so beliebten Gebets enthalten ist.

Dieses Mariengebet ist in der Tat seiner Struktur nach vor allem eine Betrachtung der Geheimnisse des Lebens und des Werkes Christi. Indem wir das "Gegrüßet seist du Maria" wiederholen, können wir die wesentlichen Ereignisse der Sendung des Gottessohnes auf Erden, die uns vom Evangelium und von der Tradition überliefert wurden, eingehend betrachten.



am 21.02.2003

Allen möchte ich empfehlen, das Gebet des heiligen Rosenkranzes auf persönlicher und gemeinschaftlicher Ebene zu verstärken, um vom Herrn die Gnaden zu erlangen, derer die Kirche und die Menschheit ganz besonders bedürfen. Ich lade wirklich alle ein: die Kinder und Erwachsenen, die Jungen und die Alten, die Familien, die Pfarrgemeinden und die Ordensgemeinschaften.

Unter den vielen Anliegen möchte ich auf das des Friedens hinweisen. Der Krieg und die Ungerechtigkeiten haben ihre Wurzel im geteilten Herzen. »Wer das Christusgeheimnis verinnerlicht, und genau darauf zielt der Rosenkranz ab, eignet sich das Geheimnis des Friedens an und macht es zu seinem Lebensentwurf« (Rosarium Virginis Mariae, 40).

Wenn der Rosenkranz unseren Lebensrhythmus bestimmt, wird er zu einem bevorzugten Mittel, das in den Herzen der Menschen, in den Familien und unter den Völkern Frieden schafft. Mit Maria können wir von Jesus, dem Sohn, alles erlangen. Von Maria gestützt, werden wir nicht zögern, uns hochherzig für eine umfassende Verkündigung des Evangeliums bis an die Enden der Erde zu widmen.




Im Apostolischen Schreiben Rosarium Virginis Mariae habe ich erklärt, warum der Rosenkranz seiner Natur nach ein auf den Frieden ausgerichtetes Gebet ist – und zwar nicht nur weil wir, von der Fürsprache Marias unterstützt, inständig um ihn bitten, sondern auch weil wir durch ihn zusammen mit dem Geheimnis Jesu auch seinen Friedensplan in uns aufnehmen.

Durch den ruhigen Rhythmus bei der Wiederholung des "Ave Maria" schenkt der Rosenkranz unserer Seele Frieden und öffnet sie zugleich der heilbringenden Gnade.



Weiteres zum Thema "Rosenkranz":


    Donnerstag, 21. August 2014

    Gnade und Frieden allen, die - wo immer - den Namen Jesu Christi, unseres und ihres Herrn, anrufen!

    Denn nichts hat Bestand, wenn es nicht von oben herab gekräftiget wird, und Nichts wird uns nützen, was nicht auf ihn Bezug hat; denn es kann uns nicht frommen, wenn wir mit Allen im Frieden leben, mit Gott aber Krieg führen; sowie es uns auch nicht schaden kann, wenn wir von Allen bekriegt werden, mit Gott aber Frieden haben.

    Und wieder kann es uns Nichts helfen, wenn wir allen Menschen gefallen, Gott aber beleidigen, während wir hingegen ohne alle Gefahr sind, wenn uns Gott Beifall und Liebe schenkt, sollten uns auch alle Menschen schmähen und hassen; denn die wahre Gnade und der wahre Friede kommt von Gott. Denn wer bei Gott in Gnaden steht, fürchtet Niemanden, und sollte er auch unzählige Leiden zu erdulden haben; er fürchtet nicht einmal den Teufel, geschweige denn einen Menschen.


    Kirchenvater Chrysostomus († 407) - Homilien über den ersten Brief an die Korinther; 1. Homilie I

    Mittwoch, 13. August 2014

    Nicht Lüge, Mord und Terror, sondern Wahrheit, Heil und Liebe will Gott den Menschen schenken

    Ein Gott, der Lüge, Mord und Terror will, ist ein menschlicher Götze - oder ein Teufel, der die Menschen vernichten und ihnen die ewige Glückseligkeit rauben will. "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann." (Matthäus 10,28) Unser Gott aber, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist gut und liebt alle Menschen.

    In Jesus Christus erfüllte sich, was im Alten Testament den Menschen prophezeit war: "Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens." (Jesaja 9,5)

    Allein Jesus Christus ist der Friedensfürst. Seine Kirche sammelt alle, die guten Willens sind und ihm folgen wollen. Die heilige Taufe und die übrigen Sakramente ermöglichen uns, dass Gott durch das Geschenk der Gotteskindschaft in uns wohnt und sein Friedensreich schon hier in uns und durch uns zu wachsen beginnt (vgl. Joh 1,12). In Jesus Christus finden wir Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Wahrheit und Liebe und ewige Freude. Er ist das Heil der Welt!




    "Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze." (Luk 4,18; Jesaja 61,1)

    Jesus Christus sagt: 
    "Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag. Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat." (Johannes 12,45-50)


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    Dienstag, 12. August 2014

    Einladung an alle: Gerechtigkeit und Frieden durch die Gnade des Auferstandenen

    Das ist also meine Einladung an alle: Nehmen wir die Gnade der Auferstehung Christi an! Lassen wir uns von der Barmherzigkeit Gottes erneuern, lassen wir uns von Jesus lieben, dass die Macht seiner Liebe auch unser Leben umwandle; und werden wir zu Werkzeugen dieser Barmherzigkeit, zu Kanälen, durch welche Gott die Erde bewässern, die ganze Schöpfung behüten sowie Gerechtigkeit und Frieden erblühen lassen kann.

    Und so bitten wir den auferstandenen Jesus, dass er den Tod in Leben umwandle, den Hass in Liebe verwandle, die Rache in Vergebung, den Krieg in Frieden. Ja, unser Frieden ist Christus und durch ihn flehen wir um Frieden für die ganze Welt.

    Um Frieden für den Nahen Osten, besonders zwischen Israelis und Palästinenser, die Mühe haben, den Weg der Eintracht zu finden, dass sie mutig und bereitwillig die Verhandlungen wiederaufnehmen, um einem Konflikt ein Ende zu setzen, der schon viel zu lange andauert. Um Frieden im Irak, dass endgültig jede Gewalt aufhöre, und vor allem für das geschätzte Land Syrien, für seine von den Auseinandersetzungen geschlagene Bevölkerung und für die vielen Flüchtlinge, die Hilfe und Trost erwarten. Wie viel Blut ist vergossen worden! Und wie viele Leiden müssen noch auferlegt werden, ehe es gelingt, eine politische Lösung der Krise zu finden?

    Um Frieden für Afrika, das immer noch Schauplatz blutiger Konflikte ist. Um Frieden in Mali, dass es wieder Einheit und Stabilität erlange; und in Nigeria, wo die Anschläge leider nicht aufhören, die das Leben vieler Unschuldiger schwer bedrohen, und wo nicht wenige Menschen, auch Kinder, in Geiselhaft von terroristischen Gruppen sind. Um Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo und in der Zentralafrikanischen Republik, wo viele gezwungen sind, ihre Häuser zu verlassen, und weiter in Angst leben.

    Um Frieden in Asien, vor allem auf der Koreanischen Halbinsel, dass die Divergenzen überwunden werden und ein neuer Geist der Versöhnung heranreife.

    Um Frieden für die ganze Welt, die immer noch von der Gier nach schnellem Profit geteilt ist, die verwundet ist vom Egoismus, der das menschliche Leben und die Familie bedroht, vom Egoismus, der den Menschenhandel fortsetzt, die in diesem 21. Jahrhundert am weitesten verbreitete Sklaverei; der Handel mit Menschen ist wirklich die am weitesten verbreitete Sklaverei unseres Jahrhunderts. Um Frieden für die ganze Welt, die von der Gewalt im Zusammenhang mit dem Rauschgifthandel und von der ungerechten Ausbeutung der natürlichen Ressourcen geplagt wird! Friede für diese unsere Erde! Der auferstandene Jesus bringe Trost den Opfern der Naturkatastrophen und mache uns zu verantwortungsbewussten Hütern der Schöpfung. 


    Papst Franziskus beim Segen Urbi et Orbi am Ostersonntag, den 31. März 2013

    Montag, 11. August 2014

    Friede auf Erden den Menschen

    "Der Friede auf Erden, nach dem alle Menschen zu allen Zeiten sehnlichst verlangten, kann nur dann begründet und gesichert werden, wenn die von Gott gesetzte Ordnung gewissenhaft beobachtet wird."

    "Der Friede muß jedoch ein leeres Wort bleiben, wenn er sich nicht in jenem Ordnungsgefüge entwickelt, das Wir voller Hoffnung in diesem Rundschreiben in den Umrissen angedeutet haben: Wir meinen ein Ordnungsgefüge, das in der Wahrheit gegründet, nach den Richtlinien der Gerechtigkeit erbaut, von lebendiger Liebe erfüllt ist und sich schließlich in der Freiheit verwirklicht."
     
    Papst Johannes XXIII. in der Enzyklika "Pacem in terris" (11.04.1963) 1 bzw. 89


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    Donnerstag, 31. Juli 2014

    Maria, Zuflucht der Sünder...

    Maria teilt unsere menschliche Situation, aber in völliger Transparenz für die Gnade Gottes. Obwohl sie die Sünde nicht kannte, ist sie in der Lage, mit jeder Schwäche mitzuleiden. Sie versteht den Sünder und liebt ihn mit mütterlicher Liebe. Eben deshalb steht sie auf der Seite der Wahrheit und teilt die Last der Kirche, alle Menschen beständig auf die moralischen Forderungen hinzuweisen.

    Aus demselben Grund nimmt sie es nicht hin, daß der Sünder von jemandem irregeführt wird, der ihn zu lieben vorgibt, indem er seine Sünde rechtfertigt; denn sie weiß, daß auf diese Weise das Opfer Christi, ihres Sohnes, um seine Kraft gebracht würde.

    Keine Lossprechung, die durch gefällige Lehren, auch solche philosophischer oder theologischer Art, angeboten wird, vermag den Menschen wahrhaft glücklich zu machen: Allein das Kreuz und die Herrlichkeit des auferstandenen Christus vermögen seinem Gewissen Frieden und seinem Leben Rettung zu schenken.
     
    O Maria,
    Mutter der Barmherzigkeit,
    wache über alle, damit das Kreuz Christi
    nicht um seine Kraft gebracht wird,
    damit der Mensch nicht vom Weg des Guten abirrt,
    nicht das Bewußtsein für die Sünde verliert,
    damit er wächst in der Hoffnung Gottes,
    "der voll Erbarmen ist" (Eph 2, 4),
    damit er aus freiem Entschluss die guten Werke tut,
    die von Ihm im voraus bereitet sind (vgl. Eph 2, 10),
    und damit er so mit seinem ganzen Leben
    "zum Lob Seiner Herrlichkeit bestimmt" (Eph 1, 12) sei.


    Schluss und Gebet der Enzyklika "Veritatis splendor" von  Papst Johannes Paul II. aus dem Jahre 1993



    Bild: Gnadenbild "Maria Hilf" im Alten Peter in München

    Sonntag, 13. Juli 2014

    Gebet für den Frieden

    Beim heutigen Angelus auf dem Petersplatz in Rom rief der Heilige Vater alle Menschen guten Willens auf, sich im Gebet um den Frieden zu vereinen:
    „Jetzt, Herr, hilf uns du! Schenke uns den Frieden, lehre du uns den Frieden, führe du uns zum Frieden. Öffne unsere Augen und unsere Herzen und schenke uns den Mut zu sagen: ‚Nie wieder Krieg!’, ‚Mit dem Krieg ist alles zerstört!’. Gieße in uns den Mut aus, diese konkreten Gesten zu tun, um den Frieden aufzubauen. Mach uns bereit, den Schrei unserer Mitbürger zu hören, die von uns fordern, unsere Waffen in Werkzeuge des Friedens, unsere Ängste in Vertrauen und unsere Spannungen in Vergebung zu verwandeln!“.
    Quelle: kath.net

    Herr, erbarme dich unser!
    Christus, erbarme dich unser!
    Herr, erbarme dich unser!


    Freitag, 30. Mai 2014

    Maiandacht 30. Tag - Das Reich der Friedenskönigin

     Ehre sei Gott in der Höhe
    und Friede auf Erden den Menschen, 
    die guten Willens sind! (Lk 2,14)

    Verherrlicht ist der Friesdenskönig!
    Nach seinem Angesicht sehnt sich die ganze Welt. 
    (Antiphon von Weihnachten)



    Im Gebete des Herrn sprechen wir immer die Bitte: "Zu uns komme dein Reich." Das ist das Reich Gottes, das Reich Christi, unseres Erlösers, das Himmelreich auf Erden. Christi Reich ist ein Reich des Friedens, ein Reich der Harmonie, der Übereinstimmung zwischen Gott und Mensch, zwischen Geist und Fleisch.

    Nach dem Frieden dieses Reiches sehnt sich die Menschenseele immerfort. Gar niemand kann diese Sehnsucht aus seiner Seele bannen. Mag einer noch so tief in Sünde sein, mag er Jahre und Jahrzehnte diese Sehnsucht vergessen haben im Trubel der Welt, - urplötzlich oft und mit Allgewalt bricht sie wieder hervor, lässt den Menschen ruhelos werden, bis er den Frieden wiedergefunden hat in der Versöhnung mit Gott.

    Das aber ist der Friede: dass der Mensch wieder daheim ist, sich geborgen weiß im Reiche Christi, des Friedenskönigs. "Friede" ist der letzte Wunsch, den wir dem Menschen nachrufen in die Ewigkeit.

    Dieser Sehnsucht der Menschen nach dem Frieden kommt Maria mit ihrer Muttersorge entgegen. Das ist ja letzten Endes das Einzige, was Maria will: dass jede Menschenseele lebe in Christi Reich. Und das ist letzter Sinn unserer Marienverehrung und Liebe, dass wir durch sie zu Christus und seinem Friedensreich gelangen.

    Maria selbst hat diesen Frieden immer in ihrem Herzen gehabt. Ihr Wille war mit dem göttlichen Willen so sehr eins geworden, dass nie auch nur die leiseste Unstimmigkeit diesen Frieden störte. Ob Gott ihr Freude schickte oder Leid, immer war sie eines Sinnes mit ihm, immer war heiliger Friede in ihrer Seele.

    Im Himmel ist dieser Friede ewig, vollkommen, ist ewige Freude im Reiche Gottes. Wir nennen Maria darum die Königin des Friedens. Wo sie als Königin herrscht in der Menschenseele, kann nur Friede sein. Wo sie als Mutter tätig ist, will sie nur das eine, den Menschen den Frieden bringen.

    Meine Seele, du sehnst dich nach Christus und seinem Reich! Der Weg dorthin führt durch Mariens Friedensreich. Wenn die Friedenskönigin dein Weggeleit ist, ist keine Gefahr. Maria ist der leichteste, schnellste und sicherste Weg zu Christus, so sagt uns die lehrende Kirche in ihrem heiligmäßigen Papst Pius X., dessen Wahlspruch war: "Alles erneuern in Christus."

    Wer Maria gefunden hat, hat das Leben gefunden und wird Heil schöpfen vom Herrn, so spricht die betende Kirche, die wohl weiß, dass Leben und Heil letztlich nur zu finden ist im Reiche des Friedenskönigs Christus.

    Zu Christus willst du, meine Seele; so nimm von derselben Kirche die feierliche Glaubenserklärung entgegen: Maria ist die Christusträgerin und Christusbringerin. Maria hat Christus in ihrem reinen Schoß getragen und ihn der Welt geschenkt, damals, als die Engel sangen: "Friede auf Erden den Menschen." je mehr die Menschen der Friedenskönigin und ihrem Reiche dienen und angehören, desto mehr wird das Reich Christi in der Welt verwirklicht.

    Lasst uns darum viel Sorge tragen für das Reich der Friedenskönigin, für das Reich Mariens. In unseren eigenen Herzen soll es gegründet sein, in unseren Familien, in unseren Vereinen, in der ganzen Gemeinde und im Vaterland. Für dieses Friedensreich arbeiten, beten und opfern wir gern. Ist die Welt wieder ganz das Reich der Gottesmutter, dann ist in Wahrheit das Reich Christi zu uns gekommen.

    Hast du, meine Seele, bisher in diesem Reich Mariens gelebt? War in deinem Hause die Gottesmutter die Königin? Wenn ja, dann war auch Christus in deinem Hause König und Herr. Dann lebtest du in seinem Reich des Friedens. Wenn nicht, vielleicht bist du dann noch weit entfernt von der Erfüllung der Bitte: zu uns komme dein Reich.

    Sieh, für den erdgebundenen Menschen ist es der natürliche Weg, dass er aufsteigt vom Geschöpf zum Schöpfer, durch Maria zu Christus, durch Christus zum Vater. Das soll auch dein Weg sein. Er ist leicht und schnell und sicher. Geh diesen Weg durch Maria zu Christus und der Friede des Herrn wird mit dir sein immerdar.

    Wir beten ein Ave Maria, dass wir durch Maria zum ewigen Frieden des Reiches Christi gelangen:
    Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
    der Herr ist mit dir!
    Du bist gebenedeit unter den Frauen
    und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
    Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
    jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. 

    Bitte für uns, o Königin des Friedens,
    dass wir im Frieden Christi leben und sterben.
    Durch seine jungfräuliche Mutter verleihe uns der Herr
    Heil und Frieden! Amen.
    (Ben. am Mariensamstag)

    Gebet:
    Ewiger Friedenskönig Jesus Christus! Du hast gesagt: "Meinen Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch!" Nimm gnädig auf unser demütiges Gebet um den Frieden. Schenke uns den Frieden, den die Welt nicht geben kann. Schenke ihn uns auf die Fürbitte deiner heiligsten Mutter, der Königin des Friedens. Der du lebst und als König herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


    Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 89-92 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)
     
     

    Mittwoch, 7. Mai 2014

    Maiandacht 7. Tag - Immakulata


    Ganz schön bist du, Maria;
    in dir ist nicht der Erbsünde Makel.
    In deiner Empfängnis hast du Gnade vom Herrn empfangen, Erbarmen von Gott, deinem Heile.
    (Brevier von Mariä Empfängnis)


    Von Ewigkeit her hat der dreifaltige Gott sich mit Maria beschäftigt. Der Herr besaß sie im Anfang seiner Wege.  An der Schwelle des verlorenen Paradieses und in den folgenden Zeiten hat er ihre Ankunft den Menschen kundgetan. Nun tritt sie hinaus aus den Plänen Gottes, hinein in die Welt: "Meine Freude ist es, bei den Menschenkindern zu sein." (Spr 8,32)

    Da steht sie unter uns sündigen Menschenkindern als die Sündenlose, als die Lilie unter den Dornen, als das wiedergefundene Paradies. Immakulata nennen wir sie. Die Sünde unsere Stammeltern ist allen Menschen zum Verhängnis geworden, zu unserer aller Erbschuld. Wir alle treten mit der Erbsünde behaftet ins Dasein. "Sieh, in Ungerechtigkeit bin ich empfangen und in Sünden hat meine Mutter mich geboren." (Psalm 50,7)

    Nur vor Maria macht die Flut der Sünde halt. Emporgehoben von Gott in lichte, reine Höhen, kann Maria nicht berührt werden von den unreinen Wogen des Sündenstromes. Die heilige katholische Kirche lehrt: "Die allerseligste Jungfrau Maria ist im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein ganz einzigartiges Gnadengeschenk des allmächtigen Gottes in Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von jeder Makel der Erbsünde rein bewahrt geblieben."

    Das war für Maria ein schönes Geschenk: Das Blut ihres Sohnes am Kreuze hat diese Gnade ihr schon im Voraus verdient. Es war also eine reine Immakulata-Gabe. Großes hat an ihr getan, der da mächtig und dessen Name heilig. Maria aber hat zu dieser Gabe noch etwas hinzugefügt: ihre Gesinnung, den Willen, dieser Gabe entsprechend zu leben. Das ist jene feine, edle Haltung der Seele, die sich ganz rein, ganz unschuldig bewahren will, vor dem kleinsten Flecken und Fehler. Das ist Immakulata-Gesinnung. Mit der Gnade Gottes hat Maria durch ihr ganzes Leben  ihre Seele rein bewahrt; nie hat auch nur der geringste Hauch von Sünde und Begierlichkeit den hellen Glanz ihrer Seele getrübt. So ist sie denn die ganz Unversehrte, Schöne, Makellose.

    Vor diesem Bild der Allerreinsten fühlen wir so recht, was wir durch die Sünde der Stammeltern verloren haben; spüren wir doppelt den Riss, der seitdem durch jedes Menschenleben geht, den Kampf zwischen Geist und Fleisch. Ein tiefes Heimweh wird in uns wach nach der Ruhe, nach dem Frieden der Sündenlosigkeit, wie er aus dem Bilde der Immakulata uns entgegenstrahlt.

    Dieser Friede war einst auch unser Reichtum. Zwar sind wir in der Erbsünde auf die Welt gekommen; das Blut Christi hat uns nicht davor bewahrt wie Maria, aber es hat auch an uns Großes getan: es hat uns abgewaschen und gereinigt von aller Schuld im heiligen Sakrament der Taufe. Da leuchtete auch unsere Seele in Paradiesesunschuld!

    Und wenn unsere Seele auf dem Wege durch die Welt nicht frei blieb vom Staub und Schmutz der Sünde, dann wird das Blut Christi durch Priesterhand auch heute uns wieder reinigen, wenn wir in Demut und Reue zum heiligen Sakramente der Buße kommen. Unsere Seele ist nicht sündenlos erschaffen, soll aber sündenlos werden, eine Immakulata-Seele. So ist es Gottes Wille und tiefste Sehnsucht des eigenen Herzens.

    Der Weg dazu ist auch für uns die Gesinnung der Immakulata. Am Taufbrunnen haben wir es im Taufgelöbnis versprochen: "Ich widersage dem Satan und allen seinen Werken und all seiner Pracht." Diesen Immakulatageist wollen wir treu im Herzen pflegen durch die zarte Scheu, Gott auch nur in den kleinsten Dingen zu beleidigen, und durch Wachsamkeit in den Versuchungen, damit unsere Seele unter dem Schutze der reinsten und unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria das weiße Kleid rein und unbefleckt zu Gott trage.

    Wir beten ein Ave Maria, damit Maria uns die Reinheit des Herzens erflehe und bewahre:
    Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
    der Herr ist mit dir!
    Du bist gebenedeit unter den Frauen
    und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
    Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
    jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

    Ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt und gerechtfertigt 
    im Namen unseres Herrn Jesus Christus. (1 Kor 6,11)
    Wasche meinen Frevel gänzlich ab
    von meiner Sünde mach mich rein.
    Ein reines Herz erschaff in mir, o Gott;
    den rechten Geist erneuere in meinem Innern. (Ps 50)


    Gebet:
    O Gott, du hast durch die Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria deinem Sohne eine würdige Wohnstätte bereitet: du hast sie im Hinblick auf den Tod deines Sohnes vor aller Makel bewahrt. Deshalb bitten wir dich, lass uns durch ihre Fürsprache rein werden und so zu dir gelangen. Durch denselben Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
    (Kirchengebet vom Fest Mariä Empfängnis)


    Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 26-29 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



    Sonntag, 13. April 2014

    Benedictus qui venit in nomine Domini! Hosanna! - Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna!

    Um zu verstehen, was am Palmsonntag geschehen ist, und um zu erkennen, was er über jene Stunde hinaus für alle Zeiten bedeutet, erweist sich ein Detail als wichtig, das auch für seine Jünger der Schlüssel zum Verständnis dieses Ereignisses wurde, als sie nach Ostern jene Tage, die von Aufregung gekennzeichnet waren, mit einem neuen Blick noch einmal an sich vorüberziehen ließen. Jesus zieht in die Heilige Stadt ein, auf einem Esel reitend, das heißt auf dem Tier der einfachen, gewöhnlichen Leute vom Land, und noch dazu auf einem Esel, der ihm nicht einmal gehört, sondern den er sich für diese Gelegenheit ausleiht. Er kommt nicht in einer prunkvollen Königskutsche, nicht zu Pferd wie die Großen der Welt, sondern auf einem geliehenen Esel.

    Johannes berichtet uns, daß die Jünger das im ersten Augenblick nicht verstanden haben. Erst nach Ostern bemerkten sie, daß Jesus, indem er so handelte, die Ankündigungen der Propheten erfüllte; sie verstanden nun, daß sein Tun sich aus dem Wort Gottes herleitete und daß er es zu seiner Erfüllung brachte. Sie erinnerten sich, sagt Johannes, daß beim Propheten Sacharja zu lesen ist: "Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin" (Joh 12,15; vgl. Sach 9,9). Um die Bedeutung der Prophezeiung und damit des Handelns Jesu zu verstehen, müssen wir den ganzen Text im Buch des Propheten Sacharja hören, der so fortfährt: "Ich vernichte die Streitwagen aus Efraim und die Rosse aus Jerusalem, vernichtet wird der Kriegsbogen. Er verkündet für die Völker den Frieden; seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer und vom Eufrat bis an die Enden der Erde" (Sach 9,10). Damit sagt der Prophet drei Dinge über den künftigen König. 

    Als erstes sagt er, daß er der König der Armen sein wird, ein Armer unter den Armen und für die Armen. Die Armut wird in diesem Fall im Sinn der anawim Israels verstanden, jener gläubigen und demütigen Seelen, die wir in der Nähe Jesu antreffen – aus der Perspektive der ersten Seligpreisung der Bergpredigt. Man kann zwar in materieller Hinsicht arm sein, aber ein Herz haben, das von dem begehrlichen Verlangen nach materiellem Reichtum erfüllt ist und nach Macht, die auf dem Reichtum beruht. Gerade die Tatsache, daß ein solcher Mensch in Neid und Habgier lebt, zeigt, daß er in seinem Herzen zu den Reichen gehört. Er wünscht sich, die Verteilung der Güter umzustürzen, aber nur um selbst in die Stellung der ehemaligen Reichen zu gelangen.

    Die Armut im Sinne Jesu – und im Sinne der Propheten – setzt vor allem die innere Freiheit von der Gier nach Besitz und Macht voraus. Es geht um eine größere Wirklichkeit als bloß um eine Umverteilung der Güter, die doch im materiellen Bereich stehen bliebe, ja, die Herzen noch härter machen würde. Es geht vor allem um die Reinigung des Herzens, dank der man den Besitz als Verantwortung, als Aufgabe gegenüber den anderen anerkennt, indem man sich unter Gottes Blick stellt und sich von Christus führen läßt, der reich war und um unsertwegen arm geworden ist (vgl. 2 Kor 8,9). Die innere Freiheit ist die Voraussetzung für die Überwindung der Korruption und der Habgier, die bereits die Welt verwüsten; eine derartige Freiheit kann nur gefunden werden, wenn Gott unser Reichtum wird; sie kann nur im geduldigen täglichen Verzicht gefunden werden, durch den sie sich als wahre Freiheit entfaltet. Dem König, der uns den Weg zu diesem Ziel weist – Jesus –, jubeln wir am Palmsonntag zu; ihn bitten wir, uns mit auf seinen Weg zu nehmen. 

    Als zweites zeigt uns der Prophet, daß dieser König ein König des Friedens sein wird: Er wird die Streitwagen und Schlachtrösser verschwinden lassen, er wird die Bögen zerbrechen und den Frieden verkünden. In der Gestalt Jesu wird das im Zeichen des Kreuzes Wirklichkeit. Das Kreuz ist der zerbrochene Bogen, in gewisser Weise der neue, wahre Regenbogen Gottes, der den Himmel und die Erde miteinander verbindet und eine Brücke über die Abgründe und zwischen den Kontinenten schlägt.

    Die neue Waffe, die uns Jesus in die Hände gibt, ist das Kreuz – Zeichen der Versöhnung, der Vergebung, Zeichen der Liebe, die stärker ist als der Tod. Jedesmal, wenn wir uns bekreuzigen, müssen wir uns daran erinnern, der Ungerechtigkeit nicht andere Ungerechtigkeit, der Gewalt nicht andere Gewalt entgegenzusetzen; wir müssen uns daran erinnern, daß wir das Böse nur durch das Gute besiegen können und niemals durch Vergeltung des Bösen mit Bösem. 

    Die dritte Aussage des Propheten ist die Ankündigung der Universalität. Sacharja sagt, das Reich des Königs des Friedens "reicht von Meer zu Meer … bis an die Enden der Erde". Die alte, an Abraham und die Väter ergangene Verheißung des Landes wird hier durch eine neue Vision ersetzt: Der Raum des messianischen Königs ist nicht mehr ein bestimmtes Land, das sich notwendigerweise von den anderen trennen und dann unvermeidlich auch gegen andere Länder Stellung beziehen würde. Sein Land ist die Erde, die ganze Welt. Indem er jede Abgrenzung überwindet, schafft er in der Mannigfaltigkeit der Kulturen Einheit.

    Wenn wir mit dem Blick die Wolken der Geschichte durchdringen, die den Propheten von Jesus trennten, sehen wir in dieser Prophezeiung wie von ferne das Netz der "eucharistischen Gemeinschaften" auftauchen, das die Erde, die ganze Welt umfängt – ein Netz von Gemeinschaften, die das "Reich des Friedens" Jesu von Meer zu Meer bis an die Enden der Erde bilden. Er kommt überall, in alle Kulturen und in alle Teile der Welt, in die ärmlichen Hütten und notleidenden ländlichen Gebiete ebenso wie in die Pracht der Kathedralen. Überall ist er derselbe, der einzige, und so sind auch alle, die sich in der Gemeinschaft mit ihm zum Gebet versammeln, miteinander in einem einzigen Leib vereint. Christus herrscht, indem er sich selbst zu unserem Brot macht und sich uns schenkt. Auf diese Weise errichtet er sein Reich. 

    Dieser Zusammenhang wird in dem anderen alttestamentlichen Wort, das die Liturgie des Palmsonntags und seine besondere Atmosphäre charakterisiert und erklärt, ganz deutlich. Die Menge jubelt Jesus zu: "Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!" (Mk 11,9; Ps 118,26f). Dieses Wort ist Teil des Ritus des Laubhüttenfestes, bei dem sich die Gläubigen mit Palm-, Myrten- und Weidenzweigen in den Händen im Kreis um den Altar herumbewegen.

    Jetzt erhebt das Volk, mit Palmzweigen in der Hand, diesen Ruf zu Jesus, in dem es denjenigen sieht, der im Namen des Herrn kommt: Dieser Ausdruck "er, der kommt im Namen des Herrn", war nämlich seit langem zur Bezeichnung des Messias geworden. In Jesus erkennen sie den, der wirklich im Namen des Herrn kommt und die Gegenwart Gottes mitten unter sie bringt. Dieser Hoffnungsruf Israels, diese jubelnde Akklamation Jesu bei seinem Einzug in Jerusalem ist in der Kirche mit gutem Grund zur Akklamation desjenigen geworden, der uns in der Eucharistie auf neue Weise entgegenkommt.

    Mit dem Ruf "Hosanna!" grüßen wir den, der in Fleisch und Blut die Herrlichkeit Gottes auf die Erde gebracht hat. Wir grüßen den, der gekommen ist und dennoch immer derjenige bleibt, der kommen soll. Wir grüßen den, der in der Eucharistie immer wieder im Namen des Herrn zu uns kommt und so im Frieden Gottes die Grenzen der Erde verbindet. Diese Erfahrung der Universalität gehört wesentlich zur Eucharistie. Da der Herr kommt, treten wir aus unseren exklusiven Parteilichkeiten heraus und in die große Gemeinschaft all derer ein, die dieses heilige Sakrament feiern. Wir treten in sein Reich des Friedens ein und grüßen in Ihm in gewisser Weise auch alle unsere Brüder und Schwestern, zu denen er kommt, um in dieser zerrissenen Welt wirklich ein Reich des Friedens entstehen zu lassen. 


    Papst Benedikt XVI. am 09.04.2006, in seiner Predigt zum Palmsonntag


    Mittwoch, 9. April 2014

    Friede und Freiheit in Christus

     


    Christus ist nicht der Ordner der Welt.
    Er ist unsere tödliche Freiheit.


     Reinhold Schneider







    aus: Winter in Wien; Verlag Herder Freiburg im Br.; AD 1958/1963; S. 22

    (Antwort Schneiders auf die "naive Frage" einer ihm unbekannten Person, "ob denn nicht auf die Botschaft Christi der Friede der Welt gegründet werden müsse, ob der Friede nicht aus ihr folge".)

    Foto: Jesus Christus als Spottkönig während seiner Passion; Pfarrkirche St. Peter und Paul zu Lindenberg

    Samstag, 15. März 2014

    Wir ermahnen euch, Brüder!

    Wir bitten euch, Brüder: Erkennt die unter euch an, die sich solche Mühe geben, euch im Namen des Herrn zu leiten und zum Rechten anzuhalten. Achtet sie hoch und liebt sie wegen ihres Wirkens!

    Haltet Frieden untereinander! Wir ermahnen euch, Brüder: Weist die zurecht, die ein unordentliches Leben führen, ermutigt die Ängstlichen, nehmt euch der Schwachen an, seid geduldig mit allen! Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergilt, sondern bemüht euch immer, einander und allen Gutes zu tun.

    Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört. Löscht den Geist nicht aus! Verachtet prophetisches Reden nicht! Prüft alles und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt!

    Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt. 


    Lesung zum Quatember-Samstag in der Fastenzeit nach altem Liturgischen Kalender, 1 Thess 5,14-23




     Foto: FW

    Samstag, 8. Februar 2014

    Der Vatikan stellt klar: UN-Bericht ist Einmischung in die Lehrmeinung und Morallehre der katholischen Kirche

    Gestern (07.02.2014) gab Pressesprecher Frederico Lombardi eine Erklärung des Vatikans zum Bericht des Kinderschutzkomitees der Vereinten Nationen (UN) vom 31. Januar 2014 ab. In der Zusammenfassung des Dokuments  heißt es unter anderem bei Radio Vatikan (ganzer Beitrag hier)
    Mit Blick auf den am Mittwoch veröffentlichen Bericht des Kinderschutzkomitees zur Kinderschutzarbeit des Heiligen Stuhls spricht Lombardi von „schwerwiegenden Mängeln“. Das Gremium habe „die schriftlichen und mündlichen Beiträge der Vatikanvertreter nicht adäquat berücksichtigt“, so Lombardi: „Wer diese Antworten gelesen und gehört hat, findet im Dokument des Komitees keine proportionalen Entsprechungen.“ Das lasse vermuten, dass der Bericht schon vor der Anhörung der Vatikandelegation am 16. Januar geschrieben und abgeschlossen worden sei.

    Natur des Heiligen Stuhls „nicht verstanden“

    Als besonders schwerwiegend wertet Lombardi das „Unwissen um die besondere Natur des Heiligen Stuhls“, den man nicht ohne Weiteres mit anderen Staaten vergleichen könne. Diese besonderen Merkmale seien seit der Ratifizierung der Kinderrechtskonvention durch den Heiligen Stuhl (1990) „viele Male detailliert“ erklärt worden, insbesondere in den jüngsten Antworten des Vatikans an die Kommission, so der Vatikansprecher: „Kann man hier nicht verstehen oder will man hier nicht verstehen? In beiden Fällen hat man das Recht sich zu wundern“, merkt er an.

    Überschreitung eigener Kompetenzen
    Als „vielleicht am folgenschwersten“ ordnet Lombardi die Stellungnahmen des Komitees zu Fragen der Sexualerziehung und Sexualität ein. Hier „scheinen die Beobachtungen des Komitees in verschiedenen Richtungen über die eigenen Kompetenzen hinauszugehen“, so der Jesuit. So würden in Fragen der Verhütung, der Abtreibung, der Erziehung in der Familie oder der Sicht auf die menschliche Sexualität Weisungen eigener ideologischer und moralischer Prägung gegeben, bemängelt der Sprecher, der dies als Einmischung in die Lehrmeinung und Morallehre der katholischen Kirche wertet. Der Vatikan hatte diesen Punkt bereits in seiner ersten offiziellen Stellungnahme zum Bericht vom Mittwoch angedeutet: Darin waren einige Empfehlungen des Komitees als Eingriff in Lehre und Religionsfreiheit beschrieben worden.
    Das Kinderschutzkomitee hatte in seinem Bericht eine Revision kirchlicher Positionen zu Homosexualität, künstlicher Empfängnisverhütung, Abtreibung und Sexualerziehung empfohlen. Die bisherige kirchliche Haltung stellt aus Sicht des Komitees einen Verstoß gegen die Kinderrechtskonvention dar.

    Kinderschutz schon immer Grundanliegen des Heiligen Stuhls
    Die Ratifizierung der Kinderschutzkonvention durch den Vatikan sei durch den „historischen Einsatz der universellen Kirche und des Heiligen Stuhls für das Wohl der Kinder“ motiviert, hält Lombardi in seiner Erklärung fest. Die Kirche habe in diesem Bereich auf vielfältige Weise „enorme Arbeit“ geleistet und tue dies bis heute. Man werde sich weiter um eine Umsetzung der Konvention bemühen und einen „offenen, konstruktiven und engagierten Dialog“ mit den entsprechenden verantwortlichen Organen führen. Die „vorgesehenen Prozeduren“ würden eingehalten, man sei offen gegenüber „konstruktiver Kritik“. Zugleich werde der Heilige Stuhl „mutig“ und „entschieden“ seine Positionen vertreten.

    (Quelle: Radio Vatikan)

    Glaubt die UN wirklich, der katholischen Kirche ihre eigene lebensfeindliche Doktrin (s. Haltung zu Abtreibung, Sexualethik etc.) überstülpen zu können? Ihre Vertreter und Berichtverfasser sollten sich vielmehr an den lebensbejahenden Positionen der Kirche orientieren und sich - um nur ein Beispiel zu nennen - kompromisslos gegen Abtreibung von Kindern einsetzen. Denn es ist die Abtreibungsmentalität, die Wegwerfkultur, wie Papst Franziskus es ausdrückt, die den Frieden in der Welt gefährdet. Hier müsste Friedenserziehung und Kinderschutz - auch vonseiten der UN - zuallererst ansetzen.



    Die Abtreibung stellt heute
    die größte Gefahr für den Weltfrieden dar.

    Sel. Mutter Teresa von Kalkutta

    Sonntag, 2. Februar 2014

    Der Weg des Lichtes

    1. Der Weg des Lichtes nun ist dieser:

    Wenn einer seinen Weg gehen will bis zum vorgesteckten Ziele, so soll er sich beeilen durch seine Werke. Die Erkenntnis nun, die uns gegeben wurde darüber, wie wir auf diesem Wege wandeln müssen, ist also:

    2. Liebe den, der dich erschaffen, fürchte den, der dich gebildet, verherrliche den, der vom Tode dich erlöst hat! Sei geraden Herzens und reich im Geiste! Verkehre nicht mit denen, die wandeln auf dem Wege des Todes! Hasse alles, was Gott nicht gefällt, hasse jegliche Heuchelei! Versäume nichts von Gottes Geboten!

    3. Erhebe dich nicht selbst, denke demütig in jeglicher Hinsicht, schreibe dir selbst keine Ehre zu! Fasse keinen bösen Anschlag wider deinen Nächsten! Gestatte deiner Seele keine Anmaßung!

    4. Treibe nicht Unzucht, Ehebruch, Knabenschändung! Das Wort Gottes rede nicht bei der Unreinheit anderer! Schau nicht auf die Person, wenn du jemand zurechtweisest über einen Fehltritt! Sei milde, ruhig, zittere vor den Worten, die du gehört hast! Deinem Bruder trage Böses nicht nach!

    5. Sei nicht geteilter Meinung, ob es (= die Verheißungen) sich erfüllen werde oder nicht! "Du sollst den Namen Gottes nicht eitel nennen"(1)! Liebe deinen Nächsten mehr als deine eigene Seele! Töte das Kind nicht durch Abtreibung, noch auch töte das Neugeborene! Ziehe deine Hand nicht zurück von deinem Sohne oder von deiner Tochter, sondern lehre sie von jung auf die Furcht Gottes!

    6. Begehre nicht nach dem Besitze deines Nächsten, werde nicht habsüchtig! Geselle dich nicht in deinem Herzen zu den Hochmütigen, sondern verkehre mit den Demütigen und Gerechten! Was dir übles zustößt, das nimm als gut an und wisse, daß ohne Gott nichts geschieht!

    7. Denke nicht noch rede zwiespältig! Denn die Doppelzüngigkeit ist ein Fallstrick des Todes. Sei untertan deinem Herrn als dem Vertreter Gottes in Achtung und Furcht! Gib deinem Knecht und deiner Magd, die auf den gleichen Gott hoffen, deine Befehle nicht in Bitterkeit, damit sie nicht einmal ablegen ihre Furcht vor Gott, der über euch beide herrscht. Denn er ist nicht gekommen, um zu berufen nach Ansehen der Person, sondern zu denen, die der Geist vorbereitet hat.

    8. Von allem sollst du deinem Nächsten mitteilen und nicht sagen, es sei dein eigen! Wenn ihr nämlich die unvergänglichen Güter gemeinsam habt, um wieviel mehr die vergänglichen? Sei nicht vorlaut! Ein Fallstrick des Todes ist nämlich der Mund. Soviel du kannst, führe ein reines Leben deiner Seele zulieb!

    9. Sei nicht so, daß du deine Hand ausstreckst zum Nehmen, zum Geben aber sie zuhältst! Liebe wie deinen Augapfel (2) jeden, der dir das Wort des Herrn verkündet!

    10. Bei Tag und bei Nacht denke an den Tag des Gerichtes und suche täglich das Antlitz der Heiligen, sei es daß du durch Reden dich abmühest, hingehest, sie zu trösten, und nachsinnest, wie du durch die Rede eine Seele rettest, oder daß du mit den Händen (= durch Almosen) arbeitest zur Tilgung deiner Sünden.

    11. Zweifle nicht, ob du geben sollst, und gib ohne Murren! Du wirst einsehen, wer der herrliche Erstatter deines Lohnes ist. Bewahre, was du erhalten, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen! (3) Das Böse hasse in Ewigkeit! Urteile gerecht! (4) 

    12. Rufe keine Spaltungen hervor, sondern stifte Frieden, indem du Streitende versöhnst! Bekenne deine Sünden! Schreite nicht zum Gebete mit einem schlechten Gewissen! Das ist der Weg des Lichtes. 


    1: Deut 5,11.
    2: Deut. 32,10; Ps. 16,8.
    3: Deut. 12,32.
    4: Ebd. 1,16; Sprichw. 31,9. 


    Barnabasbrief (Apostolische Väter), Kap. 19, S. 102f, Bibliothek der Kirchenväter



    Bild: Kevelaerer Marien-Basilika, eigenes Foto

    Sonntag, 17. November 2013

    Nicht Verderben, sondern Frieden




    So spricht der Herr: "Ich denke Gedanken des Friedens, nicht des Verderbens. Ihr werdet zu mir rufen, und ich werde euch erhören. Heimführen werde ich euch aus der Gefangenschaft von überall her."

    (Jer 29)


    aus dem Introitus des 6. (nachgeholten) Sonntags nach Erscheinung




    eigenes Foto

    Sonntag, 10. November 2013

    Berufen zur Liebe: Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch



    Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!

    Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes.

    Seid dankbar! Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit! Singt Gott in eurem Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie sie der Geist eingibt, denn ihr seid in Gottes Gnade. Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater!

    Lesung zum 5. nachgeholten Sonntag nach Erscheinung (Vetus Ordo)


    Foto: eigenes Bild

    Dienstag, 8. Oktober 2013

    Worte der Päpste zum Rosenkranzgebet (2) - Benedikt XVI.

    Zum Rosenkranz-Monat Oktober

    Papst Benedikt XVI.

     
    Das traditionelle Bild der Gottesmutter vom Rosenkranz stellt Maria dar, wie sie in dem einen Arm das Jesuskind hält und mit dem anderen dem hl. Dominikus den Rosenkranz reicht. Diese bedeutsame Ikonographie zeigt, daß der Rosenkranz ein von der Jungfrau geschenktes Mittel ist, um auf Jesus zu schauen und ihn durch die Betrachtung seines Lebens zu lieben und ihm immer treuer nachzufolgen.

    Das ist der Auftrag, den die Gottesmutter auch bei verschiedenen Erscheinungen hinterlassen hat. Ich denke insbesondere an die Erscheinung von Fatima, die sich vor 90 Jahren ereignet hat. Sie stellte sich den drei Hirtenkindern Lucia, Jacinta und Francisco als die »Muttergottes vom Rosenkranz« vor und empfahl eindringlich, den Rosenkranz jeden Tag zu beten, um das Ende des Krieges zu erlangen. Auch wir wollen die mütterliche Bitte der Jungfrau aufnehmen und uns verpflichten, den Rosenkranz in gläubiger Gesinnung für den Frieden in den Familien, den Nationen und der ganzen Welt zu beten. 




    Dieses volkstümliche Mariengebet ist ein kostbares geistliches Mittel, um in der Vertrautheit mit Jesus zu wachsen und in der Schule der allerseligsten Jungfrau zu lernen, stets den göttlichen Willen zu tun. Es ist eine Betrachtung der Geheimnisse Christi in geistlicher Vereinigung mit Maria. (...)

    Der Rosenkranz ist Schule der Betrachtung und der Stille. Auf den ersten Blick mag er wie ein Gebet erscheinen, bei dem Worte aneinandergereiht werden und das daher schwer vereinbar ist mit der Stille, die zu Recht für die Meditation und die Betrachtung empfohlen wird. In Wirklichkeit stört das gleichmäßige Wiederholen des »Ave Maria« die innere Stille nicht, sondern erfordert sie vielmehr und nährt sie.

    Ähnlich wie bei den Psalmen im Stundengebet kommt die Stille durch die Worte und Sätze hindurch zum Vorschein – nicht als eine Leere, sondern als eine Anwesenheit des letzten Sinnes aller Dinge, der die Worte übersteigt und gemeinsam mit ihnen zum Herzen spricht. So müssen wir beim wiederholten Beten des »Ave Maria« darauf achtgeben, daß unsere Stimmen die Stimme Gottes nicht »überlagern «, denn er spricht immer durch die Stille, wie »ein sanftes, leises Säuseln« (1 Kön 19,12).

    Wie wichtig ist es also, sowohl im persönlichen als auch im gemeinschaftlichen Gebet diese Stille zu pflegen, die erfüllt ist von Gott! Auch wenn er so wie heute von einer großen Gemeinde gebetet wird, wie ihr es jeden Tag in diesem Heiligtum (Anm.: von Pompeji) tut, muß der Rosenkranz als kontemplatives Gebet wahrgenommen werden, und das kann nicht geschehen, wenn eine Atmosphäre innerer Stille fehlt. 



    am 01.10.2006

    Ich möchte euch einladen, liebe Brüder und Schwestern, während dieses Monats den Rosenkranz zu beten: in der Familie, in den Gemeinschaften und Pfarreien für die Anliegen des Papstes, für die Mission der Kirche und für den Frieden in der Welt. 




    Seht her! Ich ziehe einen Rosenkranz aus meiner Tasche. Der Rosenkranz ist gleichsam ein Instrument, das man zum Beten gebrauchen kann. Es ist leicht, den Rosenkranz zu beten. Vielleicht könnt ihr es schon, wenn nicht, bittet eure Eltern, es euch zu lehren. Übrigens wird jeder von euch am Ende unserer Begegnung einen Rosenkranz erhalten. Wenn ihr ihn dann in der Hand haltet, könnt ihr für den Papst beten – darum bitte ich euch –, für die Kirche und für alle wichtigen Anliegen.



    Weiteres zum Thema "Rosenkranz":


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