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Donnerstag, 29. Mai 2014

Maiandacht 29. Tag - Maria, Hilfe der Christen

 
Freu dich, Jungfrau Maria!
Alle Irrlehren hast du allein überwunden.
Gar schön bist du und liebreich,
schrecklich bist du wie ein geordnetes Schlachtheer!
(Ant. Marienfest)


Trösterin der Betrübten und Zuflucht der Sünder ist die wunderbare Mutter. Ob ihrer mütterlichen Gesinnung aber, die Maria in besonderer Weise allen Christgläubigen gegenüber offenbart, rufen wir zu ihr: Du Hilfe der Christen, bitte für uns! Das ist Gruß und Bitte, die seit Jahrhunderten von Menschenmund gesprochen werden.

Der Apostel Paulus bekennt von sich: "Die Liebe Christi drängt mich." Kann nicht Maria weit mehr so sprechen? Es drängt sie, den Christen zu helfen, dieselbe Liebe, die in Christus war und ihn drängte, uns zu erlösen.

Es drängt sie aber auch die Liebe zu Christus, wie er heute noch fortlebt in der Welt. Sie sieht den fortlebenden Christus in der ganzen Christenheit, sieht ihn in jedem einzelnen Menschen, der an Christus glaubt. Alle Glieder der Kirche sind Glieder Christi, Glieder des einen geheimnisvollen Leibes, von dem Christus das Haupt ist. Die mütterliche Liebe Mariens geht darauf hinaus, dass alle Menschen heranwachsen zum "Vollalter Christi", dass in den Menschen und durch die Menschen die Kirche vollendet werde und makellos dastehe am Tage der Vollendung.

Als sorgende Mutter hat Maria Christus in seinem irdischen Leben zur Seite gestanden, hat ihn bewahrt und behütet, ihn genährt und gepflegt, ist mit ihm den Lebensweg gegangen. Im Leidenskampfe hat sie ihm beigestanden bis zur Vollendung seines Opferlebens. Sie will ihm beistehen auch jetzt in seinem Wirken durch die Gnade.

So ist Maria die mütterliche Schützerin des fortlebenden Christus, die Schutzfrau und Schutzherrin der heiligen Kirche. Nur die Art ihrer Hilfe ist eine andere: heute hilft sie durch ihre Fürbitte. Damit kämpft sie gegen das Reich der Finsternis, dass es uns nicht überwältige. Erschrecklich wie ein geordnetes Schlachtheer ist Maria in den Augen des bösen Feindes.

"Du allein, o Maria", so betet die Kirche, "hast alle Irrlehren überwunden." In den großen Glaubenskämpfen aller christlichen Jahrhunderte hat Maria den Weg gezeigt aus allem Irrtum. Maria ist die Mutter Gottes: der Gedanke hat auf dem Konzil zu Ephesus (341) alle Irrlehren über die Gottheit Christi abgetan. 

Maria, unsere liebe Frau, hat seit dem Mittelalter die Menschen entflammt zu heiligem Kampf gegen die Türken, die mit Waffengewalt das Christentum vernichten wollten. Wo man Maria treu blieb zur Zeit der unglückseligen Glaubensspaltung in unserem Vaterland, da ist man Christus treu geblieben und seiner heiligen Kirche.

Wer zur reinsten Jungfrau und Mutter aufschaut, der bewahrt auch heute klare Sicht in allen Gefahren; er weiß, dass Gott und nur er allein Mittelpunkt des Lebens ist - und nicht der Mensch.

Mitkämpferin gegen Satans Reich ist Maria für einen jeden von uns. Sie erfleht uns Gnade, damit wir wachsen von Stufe zu Stufe und immer mehr vollendet werden in Christus Jesus. Versuchungen und Kämpfe warten auf uns im Leben. Maria ist unsere Hoffnung und Zuversicht. Stürme und Gefahren sind der Anteil unserer Seele in diesem Erdental. Maria will unsere mächtige Helferin sein, die uns sicher geleitet im wahren Glauben und uns heimführt zur ewigen Gottesschau.

Für so viele Hilfe in Glaubens- und Seelennot haben wir der Gottesmutter zu danken. Nun bitten wir sie heute von Neuem: Verlass uns nicht, bis "wir Jesum schauen - einst in Himmelsauen".

Aber damit nicht genug; wir bitten auch: lass uns an deine Seite treten, lass uns deine Sorge um den fortlebenden Christus mit dir teilen. Öffne uns das Auge des Glaubens, dass wir Christus sehen in unseren Mitmenschen. Lass die Eltern und Erzieher Christus sehen in den Kindern, die Vorgesetzten ihn sehen in den Untergebenen, der Freund ihn sehen im Freunde. 

Ja, Mariens Sorge wollen wir teilen, wollen lehren und ermahnen, wollen hüten und bewahren, wollen beten und opfern, dass Christus in allen Menschen mehr und mehr Gestalt gewinnt, dass alle zum "Vollalter Christi" gelangen.

Wir beten ein Ave Maria, dass Maria die ganze Christenheit vor allem Unheil bewahren wolle:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

O Maria, du Mutter vom Siege,
Erflehe uns den Sieg über die Feinde unseres Heils.
Maria, du Hilfe der Christen, bitte für uns alle!


Gebet:
O Gott, der du gewollt hast, dass die Mutter deines eingeborenen Sohnes die immerwährende Hilfe der Christen auf Erden sei, verleihe uns die Gnade, sie in allen Anliegen Leibes und der Seele vertrauensvoll anzurufen: damit wir, durch ihren Schutz und Beistand gerettet, zur immerwährenden Anschauung deiner Herrlichkeit im Himmel gelangen mögen. Durch Christus unsern Herrn. Amen.
(Gebet nach der Litanei von der immerwährenden Hilfe)


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 87-89 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Montag, 23. September 2013

Keine Ökumene ohne den Geist der Wahrheit

Die Christenheit bildet nur dann eine religiöse Union, eine lebendige und einige Gemeinschaft, wenn sie organisch zum Leibe geworden und als Leib, mit dem Haupte Christus und mit dem Heiligen Geist als Lebensprinzip verbunden ist.

"Gebt mir", sagte der heilige Johannes Chrysostomos, "ein leichtfahrendes Schiff, einen Steuermann, Matrosen, Taue und die ganze zur Schifffahrt nötige Ausrüstung. Wenn kein Wind weht, ist alles umsonst. So ist es mit der Menschheit. Sie mag die Philosophie haben, die Intelligenz, den Apparat der schönsten Rhetorik. Wenn der Heilige Geist fehlt, ist alles umsonst."

Und ich füge hinzu: Wenn Christus das Haupt, fehlt, und wenn sein mystischer Leib fehlt, sind - trotz aller "ökumenischen" Konferenzen und trotz der idealesten und begeistertsten Lobreden auf gemeinsames Kämpfen des Christentums gegen das Heidentum - alle Unionsbestrebungen umsonst.


Robert Mäder in: DerHeilige Geist - Der dämonische Geist; Verlag St Michael Goldach



Samstag, 22. Dezember 2012

„Lasst uns Kirche machen...“

Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

Ist es nicht erstaunlich, mit welchem Eifer in unseren Tagen wieder „Visionen von Kirche“ und „Kirchenträume“ publiziert und propagiert werden, und dies oft großzügig finanziert aus den Steuergeldern braver und argloser Katholiken? „Kirche sollte heute“ – so beginnen viele Forderungen aus berufenem und weniger berufenem Munde. Dabei fällt auf, wie gerne man die Kirche ihres Artikels beraubt und anstelle von „der Kirche“ nur noch von „Kirche“ spricht. Offensichtlich soll dadurch das klar bestimmte Wesen der Institution ins Unbestimmte, ja Beliebige hinein verflüchtigt werden. So können dann leichter Wunschvorstellungen entworfen werden, die sonst an der Härte des Felsens Petri und an der Eindeutigkeit des apostolischen Erbes zerschellt wären. 

Als geeigneten Slogan für die kirchen-visionären Umtriebe der Gegenwart schlage ich das leicht abgewandelte Wort aus dem Schöpfungsbericht vor: So lasst uns also Kirche machen nach unserem Bild und Gleichnis! „Kirche machen“ – das funktioniert natürlich nur, wenn die Kirche nicht mit einem verbindlichen Wesensbestand und einer bleibenden Gestalt gestiftet wurde. Wen wundert es, dass viele der sogenannten Reformtheologen offen sagen, der historische Jesus habe keine Kirche gewollt und gegründet? (Die entsprechenden Worte des Herrn, die der gläubige Katholik einer solchen Behauptung sogleich entgegenhalten will, wurden Jesus nach besagten Theologen selbstverständlich erst nachträglich in den Mund gelegt, und somit wäre ihre Meinung gegen jede biblische Kritik immunisiert!) 

Wenn die institutionelle Kirche nicht von Jesus Christus gestiftet wurde, ist es nur folgerichtig, „Kirche“ als Modelliermasse in den Händen zeitgeistiger Macher und als Spielwiese für deren Lieblingsideen zu verstehen. Dann wird das Produkt auch tatsächlich nach deren „Bild und Gleichnis“ ausfallen, nämlich nach den Vorstellungen und Vorlieben der Tagesmode, die einmal sozialkritisch-revolutionär, ein anderes Mal verblüffend angepasst und spießig ist. Das einzige Beständige einer solchen Kirche wäre dann wohl ihre Unbeständigkeit. 

Jedenfalls reibt sich der gläubige Katholik bei alledem, was ihm auch in kirchlichen Medien geboten wird, ungläubig die Augen. Er fragt sich, was denn diese Traumkirchen noch mit seinem Lebensraum zu tun haben, von dem er in der Sonntagsmesse bekennt, er sei „die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“. Hätten viele Christen nicht einen soliden Grundstock an Schrift- und Katechismuskenntnis, bestrahlt vom geistgewirkten Licht übernatürlichen Glaubens, sie müssten angesichts solcher Verwirrung fast unfehlbar in die Irre gehen. 

Dabei lassen sich zahlreiche Argumente gegen die meisten „Visionen von Kirche“ anführen. Erinnern wir uns hier nur an das denkwürdige Geschehen der Tempelreinigung. Nach der Schilderung des Johannesevangeliums (2,13-22) schloss sich an das von prophetischem Zorn erfüllte Auftreten des Herrn ein Disput mit den Juden an, denn diese verlangten ein beglaubigendes Zeichen dafür, dass Er mit solcher Autorität im Heiligtum auftreten dürfe. Sein Wort dazu: „Reißt diesen Tempel nieder, und in drei Tagen will ich ihn wieder aufrichten.“ Der Evangelist Johannes fügt erklärend hinzu, Jesus habe „vom Tempel seines Leibes“ gesprochen. 

Das will doch heißen, dass der neue Tempel aus dem Tod und der Auferstehung Christi hervorgegangen ist: Sein verklärter Leib ist die wahre Kultstätte des neuen und ewigen Bundes! Nicht zufällig beschreibt der heilige Paulus die Kirche als Leib Christi, eine Lehre, die Papst Pius XII. in seiner Enzyklika „Mystici Corporis“ vom 29. Juni 1946 umfassend und begeisternd dargestellt hat. Wenn aber die Kirche in Wirklichkeit sein Leib ist, dann ist sie uns vorgegeben. Das heißt: Wir haben „Kirche“ weder zu erträumen noch jeweils neu zu konzipieren und zu produzieren, sondern sollen uns in unserem Denken wie Handeln nach dem richten, was längst vor uns, unabhängig von unseren Vorstellungen schon da ist. Allenfalls werden wir uns, wenn es erfordert ist, kämpferisch gegen die Macher einer neuen Kirche einsetzen müssen, nicht aber, um ihnen unsere persönliche „Vision von Kirche“ entgegenzusetzen, sondern um dadurch der gottgewollten Wirklichkeit der Kirche zu dienen. So soll es uns genügen, uns als Glieder in den herrlichen Leib Jesu Christi einzufügen. Und anstatt diesen verändern zu wollen, müssen wir uns vielmehr von Ihm verändern lassen. Das wäre die Lösung so vieler Probleme!



 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

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