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Donnerstag, 15. November 2012

Kirchliche Verkündigung

Ausdrücklich erklärt das Konzil: "Niemals sollen sie (Anm.: die Priester) ihre eigene Weisheit vortragen, sondern Gottes Wort lehren und alles stets zur Umkehr und zur Heiligkeit bewegen." (1)

Gerade heute müssen wir dies sehr ernst nehmen und uns in der Vorbereitung der Predigt und Katechese immer wieder fragen: ist es wirklich Gottes Wort das ich verkünde, oder ist es menschliche Weisheit, die aber vor Gott nur Torheit ist (1 Kor 1,20). 

Aber wo ist das Kriterium, daß ich Gottes Wort rein und lauter verkünde? Das Kriterium ist die Kirche, die mir das Wort Gottes verdeutlicht. Die Menschen von heute, auch wenn sie nicht theologisch gebildet sind, haben ein feines Gespür dafür, ob ich Gott verkünde oder ob ich mich selbst verkünde, und wer heute meint, alles mit Soziologie erledigen zu können, muss sich sagen lassen: das machen die anderen viel besser.

Die Handauflegung bedeutet somit: Hinausgehen und das Wort Gottes verkünden, gelegen oder ungelegen, jenes Wort, "das wirksam ist und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, das Richter ist über Gedanken und Regungen unseres Herzens" (vgl. Hebr 4,12).



Bischof Dr. Rudolf Graber in der Ansprache bei der Priesterweihe im Regensburger Dom am 28. Juni 1975; in: Rudolf Graber - Froher Glaube; Predigten, Ansprachen, Vorträge; Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1976 (s. Quellen)


Foto: Kanzel im "Allgäuer Dom" in Lindenberg/Allgäu; privat

Freitag, 2. Dezember 2011

Maria, Mutter Christi

"Bei der Feier des Jahreskreises der Mysterien Christi verehrt die heilige Kirche mit besonderer Liebe Maria, die selige Gottesgebärerin, die durch ein unzerreißbares Band mit dem Heilswerk ihres Sohnes verbunden ist.

In ihr bewundert und preist sie die erhabenste Frucht der Erlösung. In ihr schaut sie (Anm.: die Kirche) wie in einem reinen Bilde mit Freuden an, was sie ganz zu sein wünscht und hofft." (1)

Dieser letzte Satz ist von größter Tragweite. Die Kirche orientiert sich an Maria, sie will das sein, was Maria ist; d.h. sie will Mutter sein, sie will der Welt Christus schenken, so wie Maria es getan hat.


zitiert aus:
Rudolf Graber: Maria, Jungfrau - Mutter - Königin, AD 1976 (s. Quellen)

 (1)  II.Vat. Konzil: Konstitution über die heilige Liturgie Sacrosanctum concilium, (SC) 162
 (Hervorhebungen durch Administrator) 

Montag, 22. August 2011

Maria, Jungfrau - Mutter - Königin

"Von gewissen Seiten wird gegen die Marienfrömmigkeit unserer Tage immer wieder der Einwand erhoben, als ob es sich um unberechtigte Neuerungen handle. Vom Gedanken des Königtums Mariens kann man dies nun in keiner Weise behaupten. Das päpstliche Rundschreiben (Anm.: "Ad Caeli Reginam") führt eine eindrucksvolle Reihe von Zeugnissen aus dem christlichen Altertum an, die zeigen, dass Mariens "Benennung als Herrin, Herrscherin und Königin" zeitgleich mit der dogmatischen Verkündigung ihrer Gottesmutterschaft auf dem Konzil zu Ephesus 431 zusammenfällt. Ist dieses zeitliche Zusammenfallen nicht schon ein Hinweis darauf, dass die beiden Bezeichnungen "Mutter Gottes" und "Königin" auch in einem inneren Zusammenhang stehen und dass sich also die königliche Würde Mariens aus ihrer Gottesmutteschhaft ergibt? Es erübrigt sich hier, auf alle Stimmen der Väterzeit näher einzugehen, die dann seit dem 7. Jahrhundert vom Obersten Lehramt der Kirche aufgegriffen werden und seither in den päpstlichen Verlautbarungen nicht mehr verstummen.
Paolo Veneziano, Krönung Mariens, AD 1324
Kein Wunder, dass eine so weit zurückreichende Lehre auch ihren Niederschlag in der Liturgie gefunden hat. Liturgie und Kunst wetteifern im Lob der Königin des Himmels und der Erde, und zahllos sind die Bilder, die Maria darstellen, wie sie das Königsdiadem aus den Händen ihres Sohnes empfängt.
Ost- und Westkirche finden sich hier einmütig zusammen; und wenn der fromme Gläubige bei uns im fünften Geheimnis des glorreichen Rosenkranzes betet: "Der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat", und so nach den Worten des päpstlichen Rundschreibens "die Himmelskönigin mit der mystischen Krone schmückt", so preist sie der östliche Christ in dem unserem Rosenkranz entsprechenden Akathistos-Hymnus mit dem ganzen Überschwang seines liebentflammten Herzens: "Ein Lied will ich singen auf die Mutter und Königin, in Freuden will ich mich ihr nahen, um in Jubel ihre Wunder zu besingen... O Herrin, unsere Zunge kann dich nicht würdig preisen; denn du bist erhabener als die Seraphim, die du Christus, den König geboren hast... Heil dir , o Königin der Welt, heil dir, o Maria, unser aller Herrin!"
So ist denn mit dem Fest Maria Königin keine "neue Glaubenswahrheit verkündet worden", sondern nur eine uralte Wahrheit von neuem eingeschärft, wie der Heilige Vater ausdrücklich feststellt."

Rudolf Graber in: Maria, Jungfrau - Mutter - Königin, AD1976, S. 144f

(Hervorhebungen durch Administrator)
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