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Mittwoch, 5. November 2014

Pro Defunctis - R.I.P.



Gott, Schöpfer und Erlöser aller Gläubigen, schenke den Seelen Deiner Diener und Dienerinnen Nachlass aller Sünden, damit sie die stets ersehnte Verzeihung durch fromme Fürbitten erlangen; der Du lebst und herrschest mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Oratio aus der 1. Messe für Verstorbene am Feste Allerseelen (In Commemoratione Omnium Fidelium Defunctorum)

Über die Ablässe der katholischen Kirche und die Zuwendung zugunsten der Armen Seelen im Purgatorium (Allerseelen-Ablass vom 1.-8. November)



YouTube:



Foto: Seitenaltar in der Benediktinerabtei Ottobeuren bei Memmingen; © FW

Mittwoch, 20. November 2013

Die Gerechtigkeit des Fegefeuers - Ein Klartext von Benedikt XVI.


Nur Gott kann Gerechtigkeit schaffen. Und der Glaube gibt uns die Gewißheit: Er tut es. Das Bild des Letzten Gerichts ist zuallererst nicht ein Schreckbild, sondern Bild der Hoffnung, für uns vielleicht sogar das entscheidende Hoffnungsbild. Aber ist es nicht doch auch ein Bild der Furcht? Ich würde sagen: ein Bild der Verantwortung. Ein Bild daher für jene Furcht, von der der heilige Hilarius sagt, daß all unsere Furcht in der Liebe ihren Ort hat.[1] 

Gott ist Gerechtigkeit und schafft Gerechtigkeit. Das ist unser Trost und unsere Hoffnung. Aber in seiner Gerechtigkeit ist zugleich Gnade. Das wissen wir durch den Blick auf den gekreuzigten und auferstandenen Christus. Beides – Gerechtigkeit und Gnade – muß in seiner rechten inneren Verbindung gesehen werden. Die Gnade löscht die Gerechtigkeit nicht aus. Sie macht das Unrecht nicht zu Recht. Sie ist nicht ein Schwamm, der alles wegwischt, so daß am Ende dann eben doch alles gleich gültig wird, was einer auf Erden getan hat. Gegen eine solche Art von Himmel und von Gnade hat zum Beispiel Dostojewski in seinen Brüdern Karamasow mit Recht Protest eingelegt. Die Missetäter sitzen am Ende nicht neben den Opfern in gleicher Weise an der Tafel des ewigen Hochzeitsmahls, als ob nichts gewesen wäre.

Ich möchte an dieser Stelle einen Text von Platon zitieren, der eine Vorahnung des gerechten Gerichts ausdrückt, die in vielem auch für den Christen wahr und heilsam bleibt. Er spricht – gewiß in mythologischen Bildern, die aber unzweideutig Wahrheit sichtbar machen – davon, daß am Ende die Seelen nackt vor dem Richter stehen werden. Nun zählt nicht mehr, was sie einmal in der Geschichte gewesen waren, sondern nur das, was sie in Wahrheit sind. "Da hat er (der Richter) vielleicht die Seele eines [...] Königs oder Herrschers vor sich und sieht gar nichts Gesundes an ihr. Er findet sie durchgepeitscht und voll von Narben, die von Meineid und Ungerechtigkeit stammen [...] und alles ist schief voll Lüge und Hochmut, und nichts ist gerade, weil sie ohne Wahrheit aufgewachsen ist. Und er sieht, wie die Seele durch Willkür, Üppigkeit, Übermut und Unbesonnenheit im Handeln mit Maßlosigkeit und Schändlichkeit beladen ist. Bei diesem Anblick aber schickt er diese sofort in den Kerker, wo sie die verdienten Strafen erdulden soll [...] Manchmal aber sieht er eine andere Seele vor sich, eine, die ein frommes und ehrliches Leben geführt hat [...]; er freut sich über sie und schickt sie gewiß auf die Inseln der Seligen." [2]

Jesus hat uns zur Warnung im Gleichnis vom reichen Prasser und dem armen Lazarus (Lk 16, 19-31) das Bild einer solchen von Übermut und Üppigkeit zerstörten Seele gezeigt, die selbst einen unüberbrückbaren Graben zwischen sich und dem Armen geschaffen hat: den Graben der Verschlossenheit in den materiellen Genuß hinein, den Graben der Vergessenheit des anderen, der Unfähigkeit zu lieben, die nun zum brennenden und nicht mehr zu heilenden Durst wird. Dabei müssen wir festhalten, daß Jesus in diesem Gleichnis nicht von dem endgültigen Geschick nach dem Weltgericht handelt, sondern eine Vorstellung aufnimmt, die sich unter anderem im frühen Judentum findet und einen Zwischenzustand zwischen Tod und Auferstehung meint, in dem das endgültige Urteil noch aussteht.

45. Diese frühjüdische Vorstellung vom Zwischenzustand schließt die Auffassung ein, daß die Seelen nicht einfach nur in einer vorläufigen Verwahrung weilen, sondern schon Strafe erfahren, wie es das Gleichnis vom reichen Prasser zeigt, oder aber auch schon vorläufige Formen der Seligkeit empfangen. Und endlich fehlt nicht der Gedanke, daß es in diesem Zustand auch Reinigungen und Heilungen geben kann, die die Seele reif machen für die Gemeinschaft mit Gott.

Die frühe Kirche hat solche Vorstellungen aufgenommen, aus denen sich dann in der Kirche des Westens allmählich die Lehre vom Fegefeuer gebildet hat. Wir brauchen hier nicht auf die komplizierten historischen Wege dieser Entwicklung zu blicken; fragen wir einfach danach, worum es in der Sache geht.

Die Lebensentscheidung des Menschen wird mit dem Tod endgültig – dieses sein Leben steht vor dem Richter. Sein Entscheid, der im Lauf des ganzen Lebens Gestalt gefunden hat, kann verschiedene Formen haben. Es kann Menschen geben, die in sich den Willen zur Wahrheit und die Bereitschaft zur Liebe völlig zerstört haben. Menschen, in denen alles Lüge geworden ist; Menschen, die dem Haß gelebt und die Liebe in sich zertreten haben. Dies ist ein furchtbarer Gedanke, aber manche Gestalten gerade unserer Geschichte lassen in erschreckender Weise solche Profile erkennen. Nichts mehr wäre zu heilen an solchen Menschen, die Zerstörung des Guten unwiderruflich: Das ist es, was mit dem Wort Hölle [3] bezeichnet wird. Auf der anderen Seite kann es ganz reine Menschen geben, die sich ganz von Gott haben durchdringen lassen und daher ganz für den Nächsten offen sind – Menschen, in denen die Gottesgemeinschaft jetzt schon all ihr Sein bestimmt und das Gehen zu Gott nur vollendet, was sie schon sind.[4]

46. Aber weder das eine noch das andere ist nach unseren Erfahrungen der Normalfall menschlicher Existenz. Bei den allermeisten – so dürfen wir annehmen – bleibt ein letztes und innerstes Offenstehen für die Wahrheit, für die Liebe, für Gott im tiefsten ihres Wesens gegenwärtig. Aber es ist in den konkreten Lebensentscheidungen überdeckt von immer neuen Kompromissen mit dem Bösen – viel Schmutz verdeckt das Reine, nach dem doch der Durst geblieben ist und das doch auch immer wieder über allem Niedrigen hervortritt und in der Seele gegenwärtig bleibt.

Was geschieht mit solchen Menschen, wenn sie vor den Richter hintreten? Ist all das Unsaubere, das sie in ihrem Leben angehäuft haben, plötzlich gleichgültig? Oder was sonst? Der heilige Paulus gibt uns im Ersten Korinther-Brief eine Vorstellung von der unterschiedlichen Weise, wie Gottes Gericht auf den Menschen je nach seiner Verfassung trifft. Er tut es in Bildern, die das Unanschaubare irgendwie ausdrücken wollen, ohne daß wir diese Bilder auf den Begriff bringen könnten – einfach weil wir in die Welt jenseits des Todes nicht hineinschauen können und von ihr keine Erfahrung haben.

Zunächst sagt Paulus über die christliche Existenz, daß sie auf einen gemeinsamen Grund gebaut ist: Jesus Christus. Dieser Grund hält stand. Wenn wir auf diesem Grund stehengeblieben sind, auf ihm unser Leben gebaut haben, wissen wir, daß uns auch im Tod dieser Grund nicht mehr weggezogen werden kann. Dann fährt Paulus weiter: "Ob aber jemand auf dem Grund mit Gold, Silber, kostbaren Steinen, mit Holz, Heu oder Stroh weiterbaut: das Werk eines jeden wird offenbar werden; jener Tag wird es sichtbar machen, weil es im Feuer offenbart wird. Das Feuer wird prüfen, was das Werk eines jeden taugt. Hält das stand, was er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn. Brennt es nieder, dann muß er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch" (3,12-15). In diesem Text zeigt sich auf jeden Fall, daß die Rettung der Menschen verschiedene Formen haben kann; daß manches Aufgebaute niederbrennen kann; daß der zu Rettende selbst durch "Feuer" hindurchgehen muß, um endgültig gottfähig zu werden, Platz nehmen zu können am Tisch des ewigen Hochzeitsmahls.

47. Einige neuere Theologen sind der Meinung, daß das verbrennende und zugleich rettende Feuer Christus ist, der Richter und Retter. Das Begegnen mit ihm ist der entscheidende Akt des Gerichts. Vor seinem Anblick schmilzt alle Unwahrheit. Die Begegnung mit ihm ist es, die uns umbrennt und freibrennt zum Eigentlichen unserer selbst. Unsere Lebensbauten können sich dabei als leeres Stroh, als bloße Großtuerei erweisen und zusammenfallen. Aber in dem Schmerz dieser Begegnung, in der uns das Unreine und Kranke unseres Daseins offenbar wird, ist Rettung. Sein Blick, die Berührung seines Herzens heilt uns in einer gewiß schmerzlichen Verwandlung "wie durch Feuer hindurch". Aber es ist ein seliger Schmerz, in dem die heilige Macht seiner Liebe uns brennend durchdringt, so daß wir endlich ganz wir selber und dadurch ganz Gottes werden.

So wird auch das Ineinander von Gerechtigkeit und Gnade sichtbar: Unser Leben ist nicht gleichgültig, aber unser Schmutz befleckt uns nicht auf ewig, wenn wir wenigstens auf Christus, auf die Wahrheit und auf die Liebe hin ausgestreckt geblieben sind. Er ist im Leiden Christi letztlich schon verbrannt. Im Augenblick des Gerichts erfahren und empfangen wir dieses Übergewicht seiner Liebe über alles Böse in der Welt und in uns. Der Schmerz der Liebe wird unsere Rettung und unsere Freude. Es ist klar, daß wir die "Dauer" dieses Umbrennens nicht mit Zeitmaßen unserer Weltzeit messen können. Der verwandelnde "Augenblick" dieser Begegnung entzieht sich irdischen Zeitmaßen – ist Zeit des Herzens, Zeit des "Übergangs" in die Gemeinschaft mit Gott im Leibe Christi.[5]

Das Gericht Gottes ist Hoffnung, sowohl weil es Gerechtigkeit wiewohl weil es Gnade ist. Wäre es bloß Gnade, die alles Irdische vergleichgültigt, würde uns Gott die Frage nach der Gerechtigkeit schuldig bleiben – die für uns entscheidende Frage an die Geschichte und an Gott selbst. Wäre es bloße Gerechtigkeit, würde es für uns alle am Ende nur Furcht sein können. Die Menschwerdung Gottes in Christus hat beides – Gericht und Gnade – so ineinandergefügt, daß Gerechtigkeit hergestellt wird: Wir alle wirken unser Heil "mit Furcht und Zittern" (Phil 2, 12). Dennoch läßt die Gnade uns alle hoffen und zuversichtlich auf den Richter zugehen, den wir als unseren "Advokaten", parakletos, kennen (vgl. 1 Joh 2, 1).

48. Noch ein Motiv muß hier Erwähnung finden, weil es für die Praxis christlichen Hoffens Bedeutung hat. Wiederum schon im Frühjudentum gibt es den Gedanken, daß man den Verstorbenen in ihrem Zwischenzustand durch Gebet zu Hilfe kommen kann (z.B. 2 Makk 12, 38- 45; 1. Jahrhundert v. Chr.). Die entsprechende Praxis ist ganz selbstverständlich von den Christen übernommen worden, und sie ist der Ost- und Westkirche gemeinsam. Der Osten kennt kein reinigendes und sühnendes Leiden der Seelen im "Jenseits", wohl aber verschiedene Stufen der Seligkeit oder auch des Leidens im Zwischenzustand. Den Seelen der Verstorbenen kann aber durch Eucharistie, Gebet und Almosen "Erholung und Erfrischung" geschenkt werden.

Daß Liebe ins Jenseits hinüberreichen kann, daß ein beiderseitiges Geben und Nehmen möglich ist, in dem wir einander über die Grenze des Todes hinweg zugetan bleiben, ist eine Grundüberzeugung der Christenheit durch alle Jahrhunderte hindurch gewesen und bleibt eine tröstliche Erfahrung auch heute. Wer empfände nicht das Bedürfnis, seinen ins Jenseits vorangegangenen Lieben ein Zeichen der Güte, der Dankbarkeit oder auch der Bitte um Vergebung zukommen zu lassen?

Nun könnte man weiterfragen: Wenn das "Fegefeuer" einfach das Reingebranntwerden in der Begegnung mit dem richtenden und rettenden Herrn ist, wie kann dann ein Dritter einwirken, selbst wenn er dem anderen noch so nahesteht? Bei solchem Fragen sollten wir uns klarmachen, daß kein Mensch eine geschlossene Monade ist. Unsere Existenzen greifen ineinander, sind durch vielfältige Interaktionen miteinander verbunden. Keiner lebt allein. Keiner sündigt allein. Keiner wird allein gerettet. In mein Leben reicht immerfort das Leben anderer hinein: in dem, was ich denke, rede, tue, wirke. Und umgekehrt reicht mein Leben in dasjenige anderer hinein: im Bösen wie im Guten. So ist meine Bitte für den anderen nichts ihm Fremdes, nichts Äußerliches, auch nach dem Tode nicht. In der Verflochtenheit des Seins kann mein Dank an ihn, mein Gebet für ihn ein Stück seines Reinwerdens bedeuten.

Und dabei brauchen wir nicht Weltzeit auf Gotteszeit umzurechnen: In der Gemeinschaft der Seelen wird die bloße Weltzeit überschritten. An das Herz des anderen zu rühren, ist nie zu spät und nie vergebens. So wird ein wichtiges Element des christlichen Begriffs von Hoffnung nochmals deutlich. Unsere Hoffnung ist immer wesentlich auch Hoffnung für die anderen; nur so ist sie wirklich auch Hoffnung für mich selbst.[6] Als Christen sollten wir uns nie nur fragen: Wie kann ich mich selber retten? Sondern auch: Wie kann ich dienen, damit andere gerettet werden und daß anderen der Stern der Hoffnung aufgeht? Dann habe ich am meisten auch für meine eigene Rettung getan.


[1] Vgl. Tractatus super Psalmos, Ps 127, 1-3: CSEL 22, 628- 630.
[2] Gorgias 525a-526c.
[3] Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1033-1037.
[4] Vgl. ebd., Nr. 1023-1029.
[5] Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1030-1032.
[6] Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1032.



Benedikt XVI.  in der Enzyklika "Spe salvi" vom 30.11.2013



Weiteres zum Thema "Purgatorium (Fegefeuer)":

 

Dienstag, 19. November 2013

Gedenktafel der armen Seelen im Fegfeuer


O Herr, erbarme Dich der armen leidenden Seelen im Fegfeuer und hilf:

Meinen lieben Eltern und Vorfahren, — mein Jesus Barmherzigkeit! -  
Meinen Geschwistern und nächsten Anverwandten, – mein Jesus Barmherzigkeit! -

Allen meinen geistigen und leiblichen Wohltätern, – mein Jesus …. –

Meinen früheren Freunden und Untergebenen, -

Allen, denen ich Liebe und Gebet schulde, -

Denen ich Nachteil und Schaden gebracht, -

Auch denen, die sich gegen mich verfehlt haben, -

Allen, die von Dir, o Herr, besonders geliebt sind, -

Allen, die der Vereinigung mit Dir am nächsten sind, -

Allen, die am sehnlichsten nach Dir verlangen, -

Allen, die am meisten zu leiden haben, -

Allen, die der Befreiung am fernsten sind, -

Allen, die am wenigsten Hilfe empfangen, -

Allen, die am meisten um die Kirche verdient sind, -

Allen Reichen, die dort am ärmsten sind, -

Den Mächtigen, die nun wie geringe Diener sind, -

Den Blinden, die jetzt ihre Torheit einsehen, -

Den Eitlen, die ihre Zeit verschwendeten, -

Den Armen, die Gottes Reichtum nicht suchten, -

Den Lauen, die das Gebet nicht übten, -

Den Trägen, die so manches Werk versäumten, -

Den Schwachgläubigen, welche die heiligen Sakramente vernachlässigten, -

Den Gewohnheitssündern, die nur durch ein Wunder der Gnade Gottes gerettet sind, -

Den Eltern, die nicht über ihre Kinder wachten,-

Den Vorgesetzten, die um das Seelenheil der Untergebenen sich nicht kümmerten,-

Den armen Menschen, die fast nur nach Geld oder Vergnügen strebten, -

Den irdisch Gesinnten, die ihr Geld oder Talent nicht für den Himmel nutzbar machten, -

Den Toren, die so viel sterben sahen und dennoch ihres Todes nicht gedachten, -

Denen, die ihr Haus nicht beizeiten bestellten und zur großen Reise nicht zeitig rüsteten, -

Allen, die Du um so strenger richtest, je Größeres Du ihnen anvertrautest, -

Den Päpsten, Königen und Fürsten, -

Den Bischöfen und ihren Ratgebern, -

Meinen Lehrern und Seelenhirten, -

Den verstorbenen Priestern dieses Bistums, -

Den Priestern der ganzen katholischen Kirche, -

Den Verteidigern des heiligen Glaubens, -

Den auf den Schlachtfeldern Gefallenen, -

Den im Meere Begrabenen, -

Den ohne Sakramente Dahingeschiedenen, -

Allen, die heute oder morgen sterben werden, -

Meiner eigenen armen Seele, wenn sie einstens vor Deinem Gerichte erscheinen wird. -

Herr, gib allen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen! 
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,
wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit!

Amen.


 (aus gegebenem Anlass wieder aus dem Gebets-Schatzkästlein hervorgeholt...)


Weiteres zum Thema "Purgatorium (Fegefeuer)":



 (Mit Dank an Kassandra für die Erinnerung an diesen Post)
Foto: Fegefeuer-Darstellung an der Wallfahrtskirche Maria Thann, Landkreis Lindau (B)

Donnerstag, 7. November 2013

Die letzten Dinge: Was tut die Kirche für die Verstorbenen? Und warum tut sie das?

Das Sterben eines Christen war - und sollte sein - eine Art Gottesdienst. Was tut die Kirche, was können wir für die Sterbenden und die Verstorbenen tun? Über die Sterbestunde, das persönliche Gericht, das Purgatorium (Fegefeuer) und Himmel und Hölle.

Der Münchner Pastoraltheologe Prof. Dr. Andreas Wollbold über die letzten Dinge und die Fürsorge der Kirche für die Toten. Ein Klarsprechtext.




Weiteres zum Thema "Tod und Ewiges Leben":


    von P. Martin Ramm FSSP

    Freitag, 1. November 2013

    Die Gemeinschaft der Heiligen - Solidarität über den Tod hinaus

    Zusammenfassung der Ansprache des Hl. Vaters bei der Generalaudienz am 30.10.2013



    Liebe Brüder und Schwestern,
    der Ausdruck „Gemeinschaft der Heiligen“, den wir im Glaubensbekenntnis bezeugen, hat zwei Bedeutungen, die eng zusammenhängen, nämlich „Gemeinschaft an den heiligen Dingen“ und „Gemeinschaft der heiligen Personen“. Heute wollen wir den zweiten Aspekt näher betrachten, der uns zeigt, dass es eine Gemeinschaft des Lebens gibt zwischen allen, die durch die Taufe zu Christus gehören, dem Ursprung des Heils.

    Gemeinschaft der Heiligen bedeutet daher, in der Kirche in Gemeinschaft mit Gott zu sein. Die Teilhabe an der Liebe Gottes lässt dann auch uns untereinander ein Herz und eine Seele werden. Überall wo Menschen von der Liebe Gottes ergriffen sind, versuchen sie diese hinauszutragen. Das ist ein weiteres Merkmal der Gemeinschaft der Heiligen, nicht in sich verschlossen zu sein, sondern die Liebe mitzuteilen.

    Schließlich reicht die Gemeinschaft der Heiligen bis ins Jenseits. Die auf Erden Lebenden bilden mit den Armen Seelen im Fegefeuer und mit den Heiligen im Paradies eine große Familie. Besonders die Feier von Allerheiligen und Allerseelen bringt die gegenseitige Solidarität und Hilfe dieser Gemeinschaft zum Ausdruck. Sie wird im Beten füreinander lebendig. 

    (Quelle: vatican.va)




    Infos zum Thema "Solidarität von streitender, leidender und triumphierender Kirche":

    Donnerstag, 31. Oktober 2013

    Allerseelen-Ablass

    Alle Jahre wieder schüttet die Kirche großzügig aus ihrem Gnadenschatz aus:

    Vom 1. bis 8. November kann täglich einmal ein vollkommener (oder unvollkommener) Ablass für die Verstorbenen gewonnen werden.


    Novembertrost:


    Linkliste zum Thema "Ablass"


    eigenes Foto: Grabesengel auf dem Alten Friedhof in Freiburg /Br.

    Samstag, 17. November 2012

    „Auferstehungsfeiern“

    Mancher Katholik erlebt Erstaunliches, wenn er eine kirchliche Trauerfeier besucht. Erwartete er eine Totenmesse mit ernstgestimmten Gesängen, zelebriert in schwarzer Farbe, so überraschen ihn nun weiße Gewänder und Alleluja-Rufe. Ob er in den falschen Gottesdienst geraten ist? Nein. Anstelle einer Totenmesse wird hier eben eine „Auferstehungsfeier“ gehalten!

    Diese gehört zu den jüngeren Ergebnissen liturgisch-pastoraler Produktion. Mit Windeseile hat sie sich ausgebreitet und dabei viele Überbleibsel des traditionellen Totenkultes verdrängt. Dass es sich dabei nicht nur um neue Schläuche für den alten Wein, sondern auch um einen ganz anderen Inhalt handelt, offenbart sich bei näherer Beschäftigung. Man nehme z.B. zur Kenntnis, was in der Handreichung einer Schweizer Durchschnittspfarrei zu lesen ist: 

    „Die Praxis zeigt, dass die Trauerfamilien in der Regel den Schwerpunkt der Abdankungsfeier auf den irdischen Tod oder die himmlische Auferstehung legen. Die erstgenannten Trauergottesdienste sind geprägt von der Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen. Die zweitgenannte Auferstehungsfeier durchzieht der frohmachende Gedanke über die Auferstehung des Verstorbenen im Reich Gottes, die uns Jesus zugesagt hat. In letzter Zeit ist festzustellen, dass die Variante der Auferstehungsfeier den Anliegen der Trauerfamilien mehr entspricht als ein klassischer Trauergottesdienst. Der Gedanke, den Tod als Auferstehung ins Ewige Leben zu feiern, nimmt den christlichen Glauben sehr ernst.“ 

    Auffällig ist hierbei, dass es nach Meinung der Verfasser des Textes entweder um den irdischen Tod eines Menschen und, damit verbunden, um den Verlustschmerz der Hinterbliebenen oder um die Freude über die Auferstehung des Verstorbenen geht. Wen wundert es, wenn die Trauerfamilie unter solchen Voraussetzungen die zweite Variante wählt? Es feiert sich nun einmal besser im Blick auf die Himmelsfreuden eines geschätzten Menschen als im Gedanken an den eigenen Schmerz!

    Merkwürdig allerdings, dass die Perspektive, in der die katholische Kirche bisher den Tod eines Menschen gesehen hat, gar nicht zur Wahl steht, sondern gänzlich ausgeblendet wird. Diese Perspektive, ausgeprägt in der traditionellen Totenliturgie, entspricht dem christlichen Realismus. Sie richtet ihr Hauptaugenmerk nicht auf die Trauer, die Verwandte und Freunde des Verstorbenen erfüllt, und auch nicht auf dessen Auferstehung, so als hätte sie sich bereits ereignet (denn darüber besitzen wir weder Erfahrungswissen noch Glaubensgewissheit). Vielmehr wendet sich die genuin katholische Sichtweise der Lage des aus der Welt geschiedenen Menschen zu, so wie sie entsprechend der göttlichen Offenbarung ist. 

    Und wie ist diese Lage? Hoffnungsvoll in dem Maße, als der Verstorbene ein Leben im wahren Glauben und in der Liebe geführt hat – und ernst, insofern er das nicht tat. Das klingt einfach, beinahe zu einfach. Aber es ist doch weitaus anspruchsvoller und glaubwürdiger als jene schlechte Vereinfachung, die meint, hinwegsehen zu dürfen über die klare Schriftlehre von Gericht und möglicher Verwerfung, über die Tatsache, dass nichts Unreines zu Gott eingehen kann (Apk 21,27), und über die Notwendigkeit einer jenseitigen Läuterung für viele.

    In der Auferstehungsfeier geht man ohne weiteres von der Beseligung des Verstorbenen, ja offensichtlich aller Verstorbenen aus. Oder sollte es etwa vorkommen, dass man im Falle eines abständigen Christen, eines Menschen, der objektiv in schwerer Sünde lebte, die „frohmachende“ Variante verweigert und anstelle des Alleluja dann doch wieder das düstere Dies irae anstimmt? Wohl kaum.

    Im Alten Testament wird Judas der Makkabäer dafür gerühmt, dass er zur Entsühnung der Gefallenen seines Heeres Opfer darbringen ließ: „Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung. Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es nämlich überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. (...) Ein heiliger und frommer Gedanke ist es daher, die Toten zu entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden.“ (2 Makk 12,43ff.).

    Ebenso zeugt es vom Glauben an die Auferstehung, wenn die Kirche für die Verstorbenen das heilige Messopfer darbringt. Aber es ist dies ein Auferstehungsglaube, der den Eintritt in die unermessliche Glorie des Himmels nicht als Barmherzigkeits-Automatismus betrachtet, sondern zugleich auch die untrügliche Gerechtigkeit des Richters bedenkt.

    Das sühnende, erlösende Opfer Jesu Christi durch eine Art Heiligsprechungsfeier zu ersetzen, bedeutet letztlich, der Seele des lieben Verstorbenen die größte Wohltat vorzuenthalten. Daher ist und bleibt die ernste Totenmesse schlussendlich auch für die Hinterbliebenen so viel tröstlicher als die Feier einer Hoffnung, die sich bei genauerem Hinsehen oft als vermessene Illusion entpuppt.


    P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 


    Hinweise:
    - mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
    - der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS) 



    Foto: FSSP

    Freitag, 4. Mai 2012

    Gebets-Gemeinschaft



    Es ist spezifisch christlich, daß sich die Gemeinschaft in Christus nicht nur auf die lebenden Glieder des Mystischen Leibes erstreckt, sondern auch auf jene, die im Fegefeuer oder im Himmel sind.

    Deshalb muß es für jeden echten Katholiken ein tief bewegendes Erlebnis sein, dieselben Gebete beten zu dürfen, die die heilige Kirche jahrhundertelang gebetet hat.


    Dietrich von Hildebrand:
    Das trojanische Pferd in der Stadt Gottes; EOS-Verlag, AD 1992. S. 320


    Foto: jam343

    Dienstag, 29. November 2011

    Zum Ende des Allerseelen-Monats November

    Nach einem alten Gebetszettelchen

    Gedenktafel der Armen Seelen in den Flammen des Fegefeuers


    O Herr, erbarme Dich der armen, leidenden Seelen und hilf:

    Meinen lieben Eltern und Vorfahren, - Mein Jesus, Barmherzigkeit!

    Meinen Geschwistern und nächsten Anverwandten,

    - Mein Jesus..., (ebenso bei den folgenden Bitten)

    Allen meinen geistlichen und leiblichen Wohltätern,

    Allen, die mir durch Freundschaft nahestanden,

    Allen, denen ich Liebe oder Gebet schulde,

    Allen, denen ich Nachteile oder Schaden gebracht,

    Allen, die sich gegen mich verfehlt haben,

    Die der Vereinigung mit Dir am nächsten sind,

    Die am meisten zu leiden haben,

    Die der Befreiung am fernsten sind,

    Die am wenigsten Hilfe empfangen,

    Die am meisten um die Kirche verdient sind,

    Den Reichen, die dort am ärmsten sind,

    Den Mächtigen, die nun wie geringe Diener sind,


    Den Eitlen, die ihre Zeit verschwendet,

    Den Armen, die Gottes Reichtum nicht gesucht,

    Den Lauen, die das Gebet nur wenig geübt,

    Den Trägen, die so manche gute Werke versäumt,

    Den Schwachgläubigen, welche die heiligen Sakramente vernachlässigt,

    Den Gewohnheitssündern, die nun durch ein Wunder gerettet sind,

    Den Eltern, die nicht über ihre Kinder wachten,

    Den Vorgesetzten, die um das Seelenheil der Untergebenen sich nicht kümmerten,

    Den blinden Menschen, die fast nur nach Geld oder Vergnügen strebten,

    Den irdisch Gesinnten, die ihr Geld oder Talent nicht für den Himmel nutzbar gemacht,

    Den Toren, die so viele sterben sahen und dennoch ihres eigenen Todesnicht gedachten,

    Denen, die ihr Haus beizeitennicht bestellt und zur größeren Reise sich nicht zeitig gerüstet,

    Allen, die Du um so strenger richtest, je Größeres
    Du ihnen anvertraut,

    Den Päpsten, Königen und Fürsten,

    Den Bischöfen und ihren Ratgebern,

    Meinen Lehrern und Seelenhirten,

    Den Priestern und Ordensleuten der ganzen katholischen Kirche,

    Den Verteidigern des heiligen Glaubens,

    Den auf den Schlachtfeldern Gefallenen,

    Den im Meere Begrabenen,

    Den ohne Sakramente Dahingeschiedenen,

    Allen, die heute oder morgen sterben werden,

    Meiner eigenen armen Seele, wenn sie einstens vor Deinem Gerichte erscheinen wird,


    Herr, gib allen die ewige Ruhe
    Und das ewige Licht leuchte ihnen.

    Ehre sei dem Vater und dem Sohnen und dem Heiligen Geiste
    wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit . Amen




    Weiteres zum Thema "Purgatorium (Fegefeuer)":

    Freitag, 4. November 2011

    Thema Purgatorium: Grausam und unverantwortlich

    "Auch das Fegefeuer gehört zu unserem Glauben. Es ist Ausdruck sowohl der Barmherzigkeit als auch der Gerechtigkeit Gottes – gerecht ist Gott, indem er jeden nach seinen Taten beurteilt und barmherzig, indem er die Verstorbenen reinigt, um sie für das ewige Leben tauglich zu machen. Das Fegefeuer ist Bereitung für den Himmel.

    Diese „letzten Dinge“ sind alle in der Heiligen Schrift genannt. Jesus spricht ausdrücklich vom Tod des Menschen, der ihn zu Gott führt und zum Gericht über die guten und bösen Taten. Er weist auf den Ort der Reinigung hin, aus dem man nur herauskommt, wenn alle Schuld bezahlt ist. Er spricht vom Himmel, als der ewigen Glückseligkeit und von der Hölle, wo Heulen und Zähneknirschen sein wird. Unser Credo hat diese neutestamentlichen Aussagen aufgenommen und wir bekennen sie bei jedem Sprechen des Glaubensbekenntnisses."

    Soweit der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in Fulda am 07. Oktober 2011 in seiner Predigt anlässlich der Herbstvollversammlung der dt. Bischöfe. Die "Tagespost" dokumentierte diese Ansprache in der Ausgabe vom 08.10.2011 im Wortlaut unter der Überschrift " Das Fegefeuer gehört zu unserem Glauben".

    Einige Tage später, am 22.10.2011, erschien in der "Tagespost" als Reaktion auf die Predigt von Erzbischof Schick ein kurzer Leserbrief, in dem die Verfasserin mit Berufung auf eine Vortragsreihe einer "Theologie-Professorin der katholischen Fakultät der Universität Mainz" folgende Meinung vertritt:

    "Unsere Toten (sind) mit dem Sterben sofort voll erlöst. Sie bedürfen sogar unseres Gebets nicht mehr." Mit dieser "Frohbotschaft" habe sie "Alte und Trauernde trösten" können.

    Gibt es eine unbarmherzigere, grausamere Auffassung als diese oberflächliche, unsachliche Ablehnung der katholischen Lehre über die sogenannten "Letzten Dinge"? Den Verstorbenen werden die Gnaden des für sie bittenden Gebets verweigert, den Lebenden wird suggeriert, dass es Liebe ohne Gerechtigkeit gebe (dazu siehe z. B. hier).

    Was solche verantwortungslose Irrlehren einer "Theologie-Professorin der katholischen Fakultät der Universität Mainz" anrichten, was sie für Kreise ziehen, sieht man an obigem Beispiel. Faule Eier.


     Foto: Grabmal in Irland (Foto: S.Schw., privat)

    Das Purgatorium (Fegefeuer)

    Das sagt die Kirche im Katechismus der katholischen Kirche (KKK) zum Fegefeuer:

    Die abschließende Läuterung - das Purgatorium

    1030 Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können.

    1031 Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist, Purgatorium [Fegefeuer]. Sie hat die Glaubenslehre in bezug auf das Purgatorium vor allem auf den Konzilien von Florenz [Vgl. DS 1304] und Trient [Vgl. DS 1820; 1580] formuliert. Im Anschluß an gewisse Schrifttexte [Vgl. z.B. 1 Kor 3,15, 1 Petr 1,7] spricht die Überlieferung der Kirche von einem Läuterungsfeuer:

    „Man muß glauben, daß es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt, weil die ewige Wahrheit sagt, daß, wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert, ihm ‚weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird (Mt 12,32). Aus diesem Ausspruch geht hervor, daß einige Sünden in dieser, andere in jener Welt nachgelassen werden können" (Gregor d. Gr., dial. 4,39).

    1032 Diese Lehre stützt sich auch auf die Praxis, für die Verstorbenen zu beten, von der schon die Heilige Schrift spricht: „Darum veranstaltete [Judas der Makkabäer] das Sühnopfer für die Verstorbenen, damit sie von der Sünde befreit werden" (2 Makk 12,45). Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer [Vgl. DS 856] dargebracht, damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können. Die Kirche empfiehlt auch Almosen, Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen.

    „Bringen wir ihnen Hilfe und halten wir ein Gedächtnis an sie. Wenn doch die Söhne Ijobs durch das von ihrem Vater dargebrachte Opfer geläutert wurden [Vgl. Ijoh 1,5], wie sollten wir dann daran zweifeln, daß unsere Opfergaben für die Toten ihnen Trost bringen? Zögern wir nicht, den Verstorbenen Hilfe zu bringen und unsere Gebete für sie aufzuopfern" (Johannes Chrysostomus, horn. in 1 Cor. 41,5).

    Donnerstag, 3. November 2011

    Allerseelen-Ablass

    Spät, aber noch nicht zu spät, möchte ich (wie es Elsa bereits getan hat) an die Möglichkeit erinnern, in der Zeit vom 1.-8.November den Allerseelen-Ablass als vollkommenen bzw. teilweisen Ablass zu erhalten.

    Das besondere an diesem Ablass ist, dass man die so gewonnenen Gnaden ausschließlich den Verstorbenen, die sich noch im Fegefeuer, am Läuterungsort, befinden, zuwenden kann. Diese sind ja auf unser fürbittendes Gebet und Opfer angewiesen, da sie selbst für sich nichts mehr wirken können.

    Die Kirche bietet uns zu bestimmten Zeiten oder zu besonderen Anlässen diese Gnadengeschenke aus ihrem Gnadenschatz an. Sie dienen auch dazu, unser geistliches Leben, unser Leben mit und in Gott, zu vertiefen.

    Bei Elsa findet man dazu die genauen Bedingungen: HIER

    s. auch: Ablass - wozu?

    Mittwoch, 2. November 2011

    Gebet zu Allerseelen



    Herr, Jesus Christus, König der Herrlichkeit, bewahre die Seelen der verstorbenen Gläubigen vor den Qualen der Hölle und vor den Tiefen der Unterwelt.

    Bewahre sie vor dem Rachen des Löwen, daß die Hölle sie nicht verschlinge, daß sie nicht hinabstürzen in die Finsternis.

    Vielmehr geleite sie St. Michael, der Bannerträger, in das heilige Licht, das Du einstens dem Abraham verheißen und seinen Nachkommen.

    Opfergaben und Gebete bringen wir zum Lobe Dir dar, o Herr, nimm sie an für jene Seelen, deren wir heute gedenken. Herr, laß sie vom Tode hinübergehen zum Leben.

    Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr, bei Deinen Heiligen in Ewigkeit: denn Du bist mild. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Amen.


    Aus dem Messformular zur 1. Messe am Allerseelen-Tag (Offertorium und Communio), Schott-Messbuch

    Gemeinschaft der Heiligen

    Pilgernde und himmlische Kirche

    Bis also der Herr kommt in seiner Majestät und alle Engel mit ihm (vgl. Mt 25,31) und nach der Vernichtung des Todes ihm alles unterworfen sein wird (vgl. 1 Kor 15,26-27), pilgern die einen von seinen Jüngern auf Erden, die andern sind aus diesem Leben geschieden und werden gereinigt, wieder andere sind verherrlicht und schauen "klar den dreieinen Gott selbst, wie er ist" (1).

    Wir alle jedoch haben, wenn auch in verschiedenem Grad und auf verschiedene Weise, Gemeinschaft in derselben Gottes- und Nächstenliebe und singen unserem Gott denselben Lobgesang der Herrlichkeit. Alle nämlich, die Christus zugehören und seinen Geist haben, wachsen zu der einen Kirche zusammen und sind in ihm miteinander verbunden (vgl. Eph 4,16).

    Die Einheit der Erdenpilger mit den Brüdern, die im Frieden Christi entschlafen sind, hört keineswegs auf, wird vielmehr nach dem beständigen Glauben der Kirche gestärkt durch die Mitteilung geistlicher Güter (2).

    Dadurch nämlich, daß die Seligen inniger mit Christus vereint sind, festigen sie die ganze Kirche stärker in der Heiligkeit, erhöhen die Würde des Gottesdienstes, den sie auf Erden Gott darbringt, und tragen auf vielfältige Weise zum weiteren Aufbau der Kirche bei (vgl. 1 Kor 12,12-27) (3).

    Denn in die Heimat aufgenommen und dem Herrn gegenwärtig (vgl. 2 Kor 5,8), hören sie nicht auf, durch ihn, mit ihm und in ihm beim Vater für uns Fürbitte einzulegen (4), indem sie die Verdienste darbringen, die sie durch den einen Mittler zwischen Gott und den Menschen, Christus Jesus (vgl, 1 Tim 2,5), auf Erden erworben haben, zur Zeit, da sie in allem dem Herrn dienten und für seinen Leib, die Kirche, in ihrem Fleisch ergänzten, was an den Leiden Christi noch fehlt (vgl. Kol 1,24) (5). Durch ihre brüderliche Sorge also findet unsere Schwachheit reichste Hilfe.


    (1) Konzil v. Florenz, Dekret für die Griechen: Denz. 693 (1305).
    (2) Neben den älteren Dokumenten gegen jegliche Form der Geisterbeschwörung seit Alexander IV. (27. sept. 1258) vgl. Enz. des Heiligen Offiziums, De magnetismi abusu, 4. Aug. 1856: ASS (1865) 177-178; Denz. 1653-1654 (2823 bis 2825); Antwort des Heiligen Offiziums, 24. April 1917: AAS 9 (1917) 268; Denz. 2182 (3642).
    (3) Siehe die zusammenfassende Darlegung dieser paulinischen Lehre in: Pius XII., Enz. Mystici Corporis: AAS 35 (1943) 200 und passim.
    (4) Vgl. u. a. Augustinus, Enarr. in Ps. 85,24: PL 37, 1099. Hieronymus, Liber contra Vigilantium, 6: PL 23, 344. Thomas v. Aquin, In 4m sent., d. 45, q. 3, a. 2. Bonaventura, In 4mSent., d. 45, a. 3, q. 2; u. a.
    (5) Vgl. Pius XII., Enz. Mystici Corporis: AAS 35 (1943) 245. 
      
    in: II. Vatikanum, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, Über die Kirche, 49
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