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Montag, 19. Mai 2014

Maiandacht 18. Tag - Höchste Liebe


Gott ist die Liebe;
wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott 
und Gott bleibt in ihm. (1 Joh 4,16)
Wer sollte uns trennen von der Liebe Christi? (Röm 8,35)
Stark wie der Tod ist die Liebe. (Hohes Lied 7,6)


Des Herrn irdische Laufbahn neigt sich zum Ende. Er muss hinaufgehen nach Jerusalem, um dort viel zu leiden. Auch für Mariens Opferkraft kommt nun bald die letzte Prüfung. Vor dem letzten Gang nach Jerusalem hat der Herr wohl Abschied genommen von seiner Mutter. Wie groß der Trennungsschmerz der heiligsten Mutter um ihr göttliches Kind gewesen ist, lässt sich nur schwer ermessen an der Größe der Liebe, die beide miteinander verbindet. Es möchte Kindesliebe der Mutter den Anblick des Leidens ersparen, - der Heiland nimmt vorher Abschied, - aber die Mutterliebe mag das Kind nicht allein lassen in seinem Leiden.

Die Mutterliebe führt Maria hinauf nach Jerusalem, führt sie unter das Kreuz. Nichts bleibt da der Mutter erspart. Sie muss all das Leid sehen, mit dem man ihr Kind quält, muss Hammerschläge hören, mit denen man seine Hände und Füße ans Kreuz heftet, muss still duldend unter dem Kreuzesbalken stehen.

Wenn sie auch hundertmal hätte rufen wollen: "Nehmt mich statt Seiner", es hätte nichts genützt. Maria muss die letzte Entsagung, das größte Opfer bringen, das je von ihr verlangt worden ist: sie muss vollständig verzichten auf ihr schuldloses, heiliges, göttliches Kind. Still und ergeben hat sie auch dieses Opfer gebracht.

Woher schöpfte Maria die Kraft für dieses Opfer? Die Quelle dieser Kraft ist eine Liebe, die alle irdische Liebe, selbst Mutterliebe, übersteigt. Es ist die vollkommene Liebe zu Gott. Diese Liebe macht die Seele eins mit Gott, vollkommen eins im Wollen, Denken und Fühlen. Die Seele, die Gott wahrhaft liebt, kennt und will nichts anderes als einzig den Willen Gottes.

Maria aber weiß um den Willen Gottes, des Vaters, dass der Sohn Gottes leiden und sich hinopfern soll als Sühnopfer für die Menschen. Mutterliebe möchte dem Kinde alles Leid ersparen, - Gottesliebe macht Maria bereit, standhaft unter dem Kreuze zu stehen, mutig und kraftvoll alles hinzugeben gemäß dem Willen des Vaters.

Die Gottesliebe macht Maria auch vollkommen eins in der Gesinnung mit dem leidenden Christus, so dass sie seine Opfergesinnung, seinen Opferwillen teilt. Was Christus dem Vater darbringt als Opfergabe, - sich selbst, - das gibt auch Maria freiwillig in die Hände des Vaters zurück: Christus, den Herrn, - ihr Kind. Da ist kein Widerstreit in ihrem Herzen zwischen Mutterliebe und Gottesliebe. In voller Einmütigkeit mag sie mit ihrem Kinde zum Vater rufen: "In deine Hände empfehle ich seinen Geist."

O Gottesliebe, wie soll ich dich begreifen in deinem Wirken! Alles vermag der Mensch, wenn er nur Gott vollkommen liebt. "Stark wie der Tod ist die Liebe."

Nun komm, meine Seele und stell dich zu Maria unter das Kreuz. Bewundere ihre Liebe! Bewundern? Nicht nur das: suche ihre Liebe deinen Kräften gemäß nachzuahmen. Für jeden Menschen gilt nämlich das Gebot: "Du sollst Gott den Herrn lieben aus deinem ganzen Herzen..." Das heißt auch für dich, dass du dich bemühen sollst, mit Gott eins zu werden in der Gesinnung bis zur vollkommenen Hingabe deiner selbst an ihn und seinen Willen.

Durch die Vereinigung mit Gott in der vollkommenen Liebe ist eine wahre göttliche Gesinnung in dir. Diese Gesinnung, diese Liebe drängt dich, alle Vollkommenheiten Gottes in möglichst hohem Maße an dir zu verwirklichen. Weil Gott, mit dem du durch die Liebe vereint bist, heilig ist, willst auch du heilig sein. Darum willst du lieber auf alle Erdendinge verzichten, als durch die Sünde eine Trennung von Gott zu dulden; so stark ist die Liebe.

Das ist die Liebe, die da geht über alles, von der der Apostel Paulus spricht: "Wenn ich mit Engel- und Menschenzungen redete, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich wie eine klingende Schelle... Und wenn ich allen Glauben hätte, so dass ich Berge versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich nichts."

Wir beten ein Ave Maria, dass wir wie Maria Gott über alles lieben:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Gib, o Mutter, Quell der Liebe,
dass ich mich mit dir betrübe,
dass ich fühl die Schmerzen dein;
dass mein Herz von Lieb' entbrenne,
Nur nach Jesus ich mich sehne,
dass ich liebe Gott allein.
(Sequenz zum Fest der sieben Schmerzen Mariens)


Gebet:
O Gott der Liebe! Um der Liebe deines Sohnes und seiner heiligsten Mutter willen: verleihe uns die Gnade, dich über alles vollkommen zu lieben. Durch denselben Christus, unsern Herrn. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 56-59 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Mittwoch, 12. Februar 2014

Erwachen zur heiligen Messe

Wir (...) müssen in erster Linie die heiligen Dogmen wieder gründlich erfassen und die Dinge wieder auf ihren Ursprung zurückführen. Die heilige Messe und all das Göttliche, das sie umkleidet, stellt uns wieder an den rechten Platz und sagt uns, was wir sind und was wir werden müssen und wie dies einzig geschehen kann. Danken wir's dem lieben Gott, es geht heute ein erfreuliches Erwachen zur heiligen Messe durch die katholische Welt. Die Vorurteile gegen die sogenannte liturgische Bewegung sind im Schwinden begriffen. Das Misstrauen war ja begreiflich und vielfach berechtigt.

Schon die nicht sehr glücklich gewählte Bezeichnung dieser Strömung führte zu Missbräuchen. Den Schwerpunkt auf "Bewegung" legend, erging man sich, oder noch schlimmer, gefiel man sich in möglichst ausgiebigem äußerlichem Tun, ohne von der Seele des Geschehens erfasst zu werden. Gemeinschaftsmessen ohne Kenntnis unseres Lebens in Christus, Opfergang ohne Wissen um die Beziehungen unseres Opfers zu Christi Opfer, Geringschätzung des Privatgebetes und der Volksandachten, pietätloses Verdrängen tief eingewurzelter frommer Bräuche im kirchlichen Leben: solche und ähnliche Auswüchse konnten nicht gebilligt werden und mussten dem nüchtern Überlegenden doch zu denken geben.

Aber da, wo die liturgische Bewegung richtig verstanden und gepflegt wird, ist sie das Werk des Heiligen Geistes, der Seine Kirche leitet und ihr immer die nötigen Sicherungen gegen die Gefahren der Zeit verleiht. Sie ist ja nichts anderes als das Erwachen der Herzen zur erbarmenden Heilstat Christi, wie sie - einmal im Judenlande sichtbar vollzogen - jetzt unter dem Schleier des Geheimnisses im Kult der heiligen Kirche unsichtbar gegenwärtig gesetzt wird.

Sie ist das Bestreben, durch tätige Anteilnahme am heiligen Opfer möglichst tief in diesen Akt Christi aufgenommen und durch Ihn in den neuen Menschen verwandelt zu werden.


aus: "Eucharistie und Erziehung"; Päpstliche Theodosius-Buchdruckerei Ingenbohl, S.6/7

 

Weiteres zum Thema "Participatio actuosa":


Mittwoch, 17. Juli 2013

Freiburg: 183 Priester gegen katholische Lehre über die Eucharistie



Allein in der Erzdiözese Freiburg bezeichnen 183 (Update am 21. Juli: 190; am 01.10.2013: 196) (!) Priester und Diakone des Diözesanklerus - das sind mehr als zehn Prozent - eine Theologie als "falsch", die von der Eucharistie als einem Opfer spricht. Sie bestreiten, dass die Hl. Messe ein wahres Opfer ist und fordern deshalb seit Juni 2013 in einer "ein­dring­li­chen Bitte an Erz­bi­schof Dr. Robert Zol­litsch", das von Rom neu-promulgierte Messbuch nicht in Kraft zu setzen. Die Memorandums-Unterzeichner befürchten darin dieselbe "falsche Theologie" wie in dem zur Zeit gültigen (!) Missale Romanum. Sie drohen, das neue Missale u. a. aus diesem Grunde nicht zu benutzen und auf andere - ihrer Meinung nach - geeignetere Texte zurückgreifen zu wollen. Und sie weisen auf das angebliche Potential des neuen Messbuchs hin, "eine Spaltung innerhalb der Priesterschaft" zu verursachen. Eine schwerwiegende Anschuldigung. Ein Skandal.

Festzustellen ist, dass diese Priester und Diakone offensichtlich den Boden der Lehre der Kirche über das heilige Messopfer verlassen und sich eher protestantischen Deutungen zugewendet haben. Hier würde eine öffentliche Stellungnahme und Bestätigung der kirchlichen Lehre über dir hl. Eucharistie vonseiten des Erzbischofs von Freiburg Klarheit bringen und einer Verunsicherung vieler Gläubiger entgegentreten. Dieser Anlass wäre eine Chance für die Kirche von Freiburg, die Katechese über die Eucharistie wiederzubeleben und die authentische katholische Lehre in Übereinstimmung mit der gesamten kirchlichen Tradition - auch öffentlich in den Medien - darzustellen.


In der "Allgemeinen Einführung in das Römische Messbuch" von 1975 heißt es unter Nr. 2 ("Zeugnis unveränderten Glaubens"):

In Übereinstimmung mit der gesamten kirchlichen Überlieferung wurde durch das Konzil von Trient der Opfercharakter der Messe feierlich bekräftigt (1). Das Zweite Vatikanische Konzil, das diese Lehre erneut ausgesprochen hat, macht dazu folgende Aussagen: "Unser Erlöser hat beim Letzten Abendmahl das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes eingesetzt, um dadurch das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten hindurch bis zur Wiederkunft fortdauern zu lassen und so der Kirche, seiner geliebten Braut, eine Gedächtnisfeier seines Todes und seiner Auferstehung anzuvertrauen." (2) Diese Lehre des Konzils findet in den Texten der Messe ihren bleibenden Ausdruck. Denn die knappe Aussage des Sacramentarium von Verona: "Sooft die Gedächtnisfeier dieses Opfers begangen wird, vollzieht sich an uns das Werk der Erlösung" (3), wird in den eucharistischen Hochgebeten passend und genau entfaltet. In ihnen wendet sich der Priester in der Anamnese auch im Namen des ganzen Volkes an Gott: er sagt ihm Dank und bringt ihm ein lebendiges und heiliges Opfer dar, das Opfer der Kirche und die Gabe, durch deren Darbringung Gott versöhnt werden wollte (4). Der Priester bittet ferner, dass Leib und Blut Christi ein Opfer seien, das dem Vater wohlgefällig ist und der ganzen Welt zum Heile dient (5).

So entspricht die Gebetsweise der Kirche im neuen Messbuch dem beständigen Glauben, der uns wie folgt lehrt: Das Kreuzesopfer ist ein und dasselbe wie seine sakramentale Vergegenwärtigung in der Messe, abgesehen von der verschiedenen Art und Weise der Darbringung.

Christus, der Herr, hat die zeichenhafte Erneuerung beim Abendmahl eingesetzt, als er den Aposteln den Auftrag gab, sie zu seinem Gedächtnis zu begehen. Die Messe ist daher zugleich Opfer des Lobes, der Danksagung, der Versöhnung und der Sühne.



(1) Konzil von Trient, 22. Sitzung vom 17.9.1562: DS 1738-1759.
(2) II. Vatikanisches Konzil, Liturgiekonstitution Art. 47: vgl. Dogmatische Konstitution über die Kirche Art. 3, 28: Dekret über Leben und Dienst der Priester Art. 2, 4, 5.
(3) Vgl. Sacramentarium Veronense, hrsg. von Mohlberg, Nr. 93.
(4) Vgl. Eucharistisches Hochgebet III.
(5) Vgl. Eucharistisches Hochgebet IV.

Auch das II. Vatikanische Konzil bestätigt die Tradition der Lehre über die Eucharistie, nicht zuletzt indem sie an nicht weniger als an 52 Stellen der Konzilstexte von einem "Opfer" in Bezug auf die Eucharistie spricht.

(vgl. auch im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) Nr. 1366ff)

Und während katholische Kleriker (und Laien) sich von der katholischen Lehre abwenden und distanzieren, findet man bei manchen evangelischen Brüdern erstaunlich katholische Erklärungen: z. B. hier von dem gebürtigen Libanesen und evangelischen Pfarrer Hanna Josua über das "Opferlamm Gottes"...




Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem.

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
erbarme dich unser
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
erbarme dich unser.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
gib uns deinen Frieden.


Und nein, unser (katholischer, sich auf die hl. Messe beziehender) Opferbegriff hat auch nichts mit einem germanischen Opferverständnis zu tun, das angeblich unsere Opfervorstellung und deshalb unser (falsches) Verständnis von Eucharistie beeinflußt habe. (So ein Schmarrn...)

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Weiteres zum Thema "Messopfer":

    Und auch:

    Samstag, 16. Februar 2013

    Passionsfrömmigkeit

    Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

    Nein, dass die Betrachtung der Passion Jesu heutzutage „in“ sei, das wird niemand behaupten wollen. Aber war sie es denn jemals? Sind wir Menschen nicht seit eh und je mehr dem Angenehmen als dem Unangenehmen, mehr dem Attraktiven als dem Unansehnlichen zugeneigt? Der erniedrigte, verwundete, besudelte, am Kreuz ausgespannte Leib des Herrn bietet wahrlich kein erfreuliches Bild. Da rückt man sich doch lieber etwas Erbaulicheres vor das geistige Auge oder folgt dem Rat östlich inspirierter Priestergurus, die uns ins Nichts zu starren lehren; denn der Betrachtung eines gemarterten und hingerichteten Mannes ist eine solche „gegenstandslose Meditation“ doch allemal vorzuziehen. 

    Und dennoch hat es bis vor nicht langer Zeit unter Christen den Drang gegeben, sich über solche naturhaften Befindlichkeiten zu erheben. Kirchlicherseits wurde damals vieles unternommen, die Aufmerksamkeit der Menschen auf das „bittere Leiden unseres Herrn und Heilandes“, wie man es gerne nannte, zu lenken. Dazu dienten Passionspredigten, Kreuzwegandachten, der Schmerzhafte Rosenkranz, Fünf-Wunden-Gebete und andere fromme Übungen, und die Darstellungen des Schmerzensmannes in allen Formaten, vom monumentalen Denkmal bis zum kleinen Gebetbuchbildchen, zeugen bis in unsere Tage davon. 

    Freilich werden diese inzwischen wie Relikte aus einer längst vergangenen, ungeliebten Zeit empfunden. Der heutige Katholik mag sich zunächst an der Art, wie hier der leidende Christus gezeigt wird, stoßen: allzu blutig und entstellt; oder im Gegenteil allzu süßlich, ja kitschig; meistens jedenfalls nicht sonderlich kunstvoll. Doch ehrlicherweise muss er zugeben, nicht nur der Darstellungsweise, sondern auch dem Dargestellten entfremdet zu sein. Die Betrachtung des Gekreuzigten gehört einfach nicht mehr zum religiösen Repertoire eines aufgeklärten Christen. 

    Das ist gar nicht weiter verwunderlich, da sich die kirchliche Verkündigung in unseren Landen ja bis auf wenige löbliche Ausnahmen über die Passion des Herrn ausschweigt. Auch bischöfliche Hirtenbriefe zur Fastenzeit ziehen es vor, pastorale Entwicklungspläne und Strukturfragen zu diskutieren, anstatt ein Licht auf die Sündenmisere des Menschen und von dort auf den gekreuzigten Erlöser zu werfen. Die genannten Formen der Volksfrömmigkeit sind folglich weithin zurückgegangen. Selten sieht man vor den Kreuzwegstationen in unseren Kirchen oder im Freien noch Menschen, die das Knie beugen und betend verweilen. 

    Spricht man von der Heiligen Messe, über die früher jeder Katechismusschüler zu sagen wusste, sie sei „die unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Jesu Christi“, so hebt man nun lieber ihren Mahl- und Gemeinschaftscharakter hervor. Dabei handelt es sich bei ihr doch entsprechend den Stiftungsworten Jesu ausdrücklich um die Darbringung seines hingegebenen Leibes und seines für uns vergossenen Blutes, also um sein Opfer. Wie viele sind es, die noch lebhaft daran denken, wenn die eucharistischen Gestalten konsekriert und erhoben werden? – 

    In Anlehnung an das geheimnisvolle Wort des Psalmisten: „Ein Abgrund ruft dem anderen Abgrund zu“ (Ps 41,8 [Vulg.]), kann man sagen, dass sich in der Passion des Gottmenschen zwei Abgründe offenbaren: der dunkle Abgrund menschlicher Erbarmungswürdigkeit und der lichte Abgrund göttlichen Erbarmens. Der Ruf aus der Tiefe findet Erhörung, da sich der, welcher das „Licht vom Licht“ ist, selbst in die Finsternisse des Todes hinab begibt, sie umzuwandeln. 

    Beide Wirklichkeiten, die der menschlichen Sünde wie die der erlösenden Liebe, können uns nirgendwo in vergleichbarer Weise einsichtig werden wie vor dem Kreuz, im „Schauen auf den, den wir durchbohrt haben“ (Joh 19,37). Daher ist es begreiflich, dass das Bewusstsein von ihnen mit der Passionsfrömmigkeit steht und fällt. Ohne den Blick auf unseren leidenden Erlöser erscheint die Sünde bald abstrakt und zunehmend harmlos, die Rede von Gottes Barmherzigkeit hingegen wird eigentümlich farblos und nichtssagend, verkommt schließlich zur hohlen Phrase. Und auch der spezifische Weg des Christen, dessen Norm das Wort Jesu über die Nachfolge in Selbstverleugnung und täglichem Kreuztragen ist (Lk 9,23), gerät schließlich in Vergessenheit, stattdessen wandelt man auf der breiten und abschüssigen Bahn, die ins Verderben führt (vgl. Mt 7,13 f.). 

    Die Folgerung ist einfach: Zurück zur häufigen und intensiven Betrachtung von Leiden und Sterben Christi! Das Gebet des Kreuzweges und des Schmerzhaften Rosenkranzes sind uns wichtige Wege zum Verständnis dessen, was wir in der neutestamentlichen Leidensgeschichte lesen und was auf unseren Altären gegenwärtig wird. Aus einer solchen Spiritualität erwächst dann auch, zusammen mit dem nötigen Lebensernst, die innigste Dankbarkeit: „Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und sagen Dir Dank, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst!“



    Hinweise:
    - mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
    - der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)



    Samstag, 17. November 2012

    „Auferstehungsfeiern“

    Mancher Katholik erlebt Erstaunliches, wenn er eine kirchliche Trauerfeier besucht. Erwartete er eine Totenmesse mit ernstgestimmten Gesängen, zelebriert in schwarzer Farbe, so überraschen ihn nun weiße Gewänder und Alleluja-Rufe. Ob er in den falschen Gottesdienst geraten ist? Nein. Anstelle einer Totenmesse wird hier eben eine „Auferstehungsfeier“ gehalten!

    Diese gehört zu den jüngeren Ergebnissen liturgisch-pastoraler Produktion. Mit Windeseile hat sie sich ausgebreitet und dabei viele Überbleibsel des traditionellen Totenkultes verdrängt. Dass es sich dabei nicht nur um neue Schläuche für den alten Wein, sondern auch um einen ganz anderen Inhalt handelt, offenbart sich bei näherer Beschäftigung. Man nehme z.B. zur Kenntnis, was in der Handreichung einer Schweizer Durchschnittspfarrei zu lesen ist: 

    „Die Praxis zeigt, dass die Trauerfamilien in der Regel den Schwerpunkt der Abdankungsfeier auf den irdischen Tod oder die himmlische Auferstehung legen. Die erstgenannten Trauergottesdienste sind geprägt von der Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen. Die zweitgenannte Auferstehungsfeier durchzieht der frohmachende Gedanke über die Auferstehung des Verstorbenen im Reich Gottes, die uns Jesus zugesagt hat. In letzter Zeit ist festzustellen, dass die Variante der Auferstehungsfeier den Anliegen der Trauerfamilien mehr entspricht als ein klassischer Trauergottesdienst. Der Gedanke, den Tod als Auferstehung ins Ewige Leben zu feiern, nimmt den christlichen Glauben sehr ernst.“ 

    Auffällig ist hierbei, dass es nach Meinung der Verfasser des Textes entweder um den irdischen Tod eines Menschen und, damit verbunden, um den Verlustschmerz der Hinterbliebenen oder um die Freude über die Auferstehung des Verstorbenen geht. Wen wundert es, wenn die Trauerfamilie unter solchen Voraussetzungen die zweite Variante wählt? Es feiert sich nun einmal besser im Blick auf die Himmelsfreuden eines geschätzten Menschen als im Gedanken an den eigenen Schmerz!

    Merkwürdig allerdings, dass die Perspektive, in der die katholische Kirche bisher den Tod eines Menschen gesehen hat, gar nicht zur Wahl steht, sondern gänzlich ausgeblendet wird. Diese Perspektive, ausgeprägt in der traditionellen Totenliturgie, entspricht dem christlichen Realismus. Sie richtet ihr Hauptaugenmerk nicht auf die Trauer, die Verwandte und Freunde des Verstorbenen erfüllt, und auch nicht auf dessen Auferstehung, so als hätte sie sich bereits ereignet (denn darüber besitzen wir weder Erfahrungswissen noch Glaubensgewissheit). Vielmehr wendet sich die genuin katholische Sichtweise der Lage des aus der Welt geschiedenen Menschen zu, so wie sie entsprechend der göttlichen Offenbarung ist. 

    Und wie ist diese Lage? Hoffnungsvoll in dem Maße, als der Verstorbene ein Leben im wahren Glauben und in der Liebe geführt hat – und ernst, insofern er das nicht tat. Das klingt einfach, beinahe zu einfach. Aber es ist doch weitaus anspruchsvoller und glaubwürdiger als jene schlechte Vereinfachung, die meint, hinwegsehen zu dürfen über die klare Schriftlehre von Gericht und möglicher Verwerfung, über die Tatsache, dass nichts Unreines zu Gott eingehen kann (Apk 21,27), und über die Notwendigkeit einer jenseitigen Läuterung für viele.

    In der Auferstehungsfeier geht man ohne weiteres von der Beseligung des Verstorbenen, ja offensichtlich aller Verstorbenen aus. Oder sollte es etwa vorkommen, dass man im Falle eines abständigen Christen, eines Menschen, der objektiv in schwerer Sünde lebte, die „frohmachende“ Variante verweigert und anstelle des Alleluja dann doch wieder das düstere Dies irae anstimmt? Wohl kaum.

    Im Alten Testament wird Judas der Makkabäer dafür gerühmt, dass er zur Entsühnung der Gefallenen seines Heeres Opfer darbringen ließ: „Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung. Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es nämlich überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. (...) Ein heiliger und frommer Gedanke ist es daher, die Toten zu entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden.“ (2 Makk 12,43ff.).

    Ebenso zeugt es vom Glauben an die Auferstehung, wenn die Kirche für die Verstorbenen das heilige Messopfer darbringt. Aber es ist dies ein Auferstehungsglaube, der den Eintritt in die unermessliche Glorie des Himmels nicht als Barmherzigkeits-Automatismus betrachtet, sondern zugleich auch die untrügliche Gerechtigkeit des Richters bedenkt.

    Das sühnende, erlösende Opfer Jesu Christi durch eine Art Heiligsprechungsfeier zu ersetzen, bedeutet letztlich, der Seele des lieben Verstorbenen die größte Wohltat vorzuenthalten. Daher ist und bleibt die ernste Totenmesse schlussendlich auch für die Hinterbliebenen so viel tröstlicher als die Feier einer Hoffnung, die sich bei genauerem Hinsehen oft als vermessene Illusion entpuppt.


    P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 


    Hinweise:
    - mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
    - der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS) 



    Foto: FSSP

    Mittwoch, 25. Juli 2012

    Mitvollzug der Liturgie mit und in Jesus Christus


    In Bezug auf den Mitvollzug der Liturgie, und hier besonders auf den Mitvollzug der Heiligen Messe, schreibt der Philosoph Dietrich von Hildebrand:
    Nur der Gottmensch Jesus Christus kann Gott auf angemessene Weise anbetend lieben. Er allein ist ganz heilig, nur er verherrlicht in ganz angemesener Weise durch seine Heiligkeit Gott, und nur er allein kann endlich Gott angemessen loben und preisen.

    Der letzte übernatürliche Sinn jedes Menschen ist darum die Umgestaltung in Christus. Nur aus ihm, mit ihm und in ihm können wir Gott angemessen anbetend lieben und Gott loben, und nur in dem Maße können wir auch heilig werden, als nicht mehr wir selbst leben, sondern Christus in uns, beziehungsweise als das uns in der Taufe eingepflanzte göttliche Leben zur vollen Entfaltung in uns kommt.

    Daß Christus in uns nachgebildet wird, ist das Wesen aller Heiligung. Dieses in Christus Umgestaltetwerden schließt aber nicht nur die liebende Anbetung des Vaters mit Christus und in Christus ein, sondern auch den Mitvollzug des Opfers Christi und das Mitsprechen des "Wortes", des allein gültigen Lobes und der Verherrlichung, das Christus zu seinem himmlischen Vater spricht.

    Wir dürfen schon in unserer Gebrechlichkeit und Unvollkommenheit in das Lob der Engel einstimmen, weil wir als Glieder des mystischen Leibes Christi mit dem Haupte beten. Und wir werden in Christus mehr und mehr umgestaltet, je mehr wir diesen zentralen Teil des Lebens Christi, die ausdrückliche Verherrlichung des Vaters in dem "laudare", ganz mitvollziehen.

    Ja wir wachsen in die anbetende Liebe Christi zum Vater gerade auch dadurch hinein, daß wir diese erhabene Frucht seiner anbetenden Liebe, das laudare und glorificare, bewußt mitvollziehen.
    aus Dietrich von Hildebrand: Liturgie und Persönlichkeit, S. 22 (s. Quellen)


    Mittwoch, 6. Juni 2012

    O Salutaris Hostia

    Morgen feiert die Kirche das Hochfest des Leibes und Blutes Christi: Fronleichnam (1). An diesem Fest "durchlebt die Kirche im Licht der Auferstehung von neuem das Geheimnis des Gründonnerstags" (2), der Einsetzung des Allerheiligsten Altarsakramentes (3).

    (1) Fronleichnam = Herrenleib, das allerheiligste Altarsakrament (mittelhochdeutsch: vronlichnam, vron, fron = zum Herrn gehörend und licham, lichnam = ursprünglich der lebende Leib)
    (2) Benedikt XVI. am 26. Mai 2005
    (3) siehe: Kleiner Katechismus

    Weitere Infos zu Fronleichnam: HIER bei wikipedia  



    O salutaris Hostia,
    Quae caeli pandis ostium:
    Bella premunt hostilia,
    Da robur, fer auxilium.


    Uni trinoque Domino
    Sit sempiterna gloria,
    Qui vitam sine termino
    Nobis donet in patria.
    Amen


    (Thomas von Aquin 1264)

    Übersetzung:

    O heilbringende Opfergabe/Hostie,
    die du die Tür des Himmels öffnest,
    feindliche Kriege drängen:
    Gib Kraft, bringe Hilfe.

    Dem einen dreifaltigen Herrn
    Sei ewige Ehre,
    der Leben ohne Ende
    uns geben möge im Vaterland.

    Mittwoch, 4. April 2012

    Im Namen Jesu...



    Im Namen Jesu sollen alle Knie sich beugen
    im Himmel und auf Erden und unter der Erde;
    denn der Herr ist gehorsam geworden bis in den Tod,
    ja bis zum Tode am Kreuz. 
    (Phil 2,10.8.11)

    Darum ist der Herr Jesus Christus in der Herrlichkeit Gottes
    des Vaters.
    Erhöre, o Herr, mein Flehen,
    mein Rufen lass zu Dir kommen.
    (Psalm 101)



    Antiphon zum Introitus der Hl. Messe am Karmittwoch



    Sonntag, 1. April 2012

    Antwort auf Christi Liebe: Dankbarkeit und Anbetung

    Einzug in Jerusalem; Giotto
    "Liebe Brüder und Schwestern,

    mögen besonders zwei Grundstimmungen diese Tage beherrschen: der Lobpreis, wie bei denen, die Jesus in Jerusalem mit ihrem „Hosanna“ empfangen haben, und der Dank, weil Jesus, der Herr, uns in dieser Karwoche von neuem das denkbar größte Geschenk machen wird: Er wird uns sein Leben schenken, seinen Leib und sein Blut, seine Liebe.

    Doch auf ein so großes Geschenk müssen wir in angemessener Weise antworten, das heißt mit dem Geschenk unserer selbst: unserer Zeit, unseres Gebetes, unseres tiefen, liebevollen Verbundenseins mit Christus, der für uns leidet, stirbt und aufersteht.

    Die Kirchenväter haben ein Symbol all dessen in der Geste der Menschen gesehen, die Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem folgten, in der Geste, ihre Mäntel vor dem Herrn auszubreiten. Vor Christus – sagten die Väter – müssen wir unser Leben, unser ganzes Sein ausbreiten, in einer Haltung der Dankbarkeit und der Anbetung.

    Hören wir zum Abschluß noch einmal die Stimme eines dieser alten Väter, des heiligen Bischofs Andreas von Kreta: „Breiten wir also demütig vor Christus uns selber aus und nicht die Mäntel oder leblose Zweige und grüne Blätter, welche die Augen nur für wenige Stunden erfreuen und deren Schicksal es ist, mit dem Pflanzensaft auch ihr Grün zu verlieren. Breiten wir uns selber aus, bekleidet mit seiner Gnade oder besser: mit ihm selbst ganz und gar … und werfen wir uns wie ausgebreitete Mäntel ihm zu Füßen … damit wir dem Sieger über den Tod nicht mehr einfache Psalmzweige, sondern Siegestrophäen darbringen können. Indem wir die geistlichen Zweige der Seele schwingen, rufen auch wir jeden Tag, gemeinsam mit den Kindern, in heiligem Jubel: »Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!«“ (PG 97,994). Amen!"

    Papst Benedikt XVI. am Palmsonntag, den 01. April 2012 zum XXVII. Weltjugendtag

    Mittwoch, 28. März 2012

    Berufen, von der Wahrheit Zeugnis abzulegen

    Papst Benedikt XVI. in der Predigt in Havanna am 28. März 2012 während seiner Pastoralreise nach Kuba:
    „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien“ (Joh 8,31). In diesem soeben vorgetragenen Abschnitt des Evangeliums offenbart sich Jesus als der Sohn Gott Vaters, der Erlöser, der Einzige, der uns die Wahrheit zeigen und die wahre Freiheit schenken kann. Seine Lehre ruft unter seinen Zuhörern Ablehnung und Unruhe hervor. Und er beschuldigt sie, zu versuchen, ihn zu töten, womit er auf das nahe, bevorstehende Opfer am Kreuz anspielt. Dennoch fordert er sie auf zu glauben, sich an das Wort zu halten, um die Wahrheit zu erkennen, die uns frei macht und Würde verleiht.
    In der Tat hat der Mensch ein sehnliches Verlangen nach Wahrheit, und die Suche nach ihr setzt immer einen glaubwürdigen Umgang mit der Freiheit voraus. Zweifellos ziehen es viele vor, der Aufgabe aus dem Weg zu gehen, bzw. Umwege einzuschlagen. Manche, wie Pontius Pilatus, treiben ihren Spott mit der Möglichkeit, die Wahrheit erkennen zu können (vgl. Joh 18,38), indem sie lautstark die Unfähigkeit des Menschen verkünden, zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen zu können, oder überhaupt leugnen, daß eine für alle gültige Wahrheit existiert. (...)

    Jeder Mensch muß die Wahrheit ergründen und, wenn er ihr begegnet, sich für sie entscheiden, auch wenn dies mit Opfern verbunden ist. (...)

    Wenn das Christentum die Werte hervorhebt, welche die Ethik stützen, zwingt es damit den Anspruch Christi nicht auf, sondern bietet ihn an, das heißt, die Wahrheit zu erkennen, die uns frei macht. Der Glaubende ist berufen, sie seinen Zeitgenossen vorzulegen, wie es der Herr sogar angesichts des düsteren Vorzeichens der Ablehnung und des Kreuzes getan hat. Die Begegnung mit dem, der die Wahrheit in Person ist, gibt uns den Anstoß dazu, diesen Schatz besonders durch das Zeugnis mit den anderen zu teilen.


    VIVA CRISTO REY !

    Sonntag, 4. März 2012

    Tabor






    In der heiligen Wandlung wird das, was uns das Evangelium berichtet, leibhaftige Gegenwart und Wirklichkeit. Unser Altar ist der Tabor. Auf ihm thront die Herrlichkeit des Verklärten. Vom Himmel herab ruft der Vater die Worte: "Dieser ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Mein Wohlge-fallen habe."


    Ihm, diesem geliebten Sohn, sind wir in heiliger Opfergemeinschaft innigst verbunden, mit Ihm ein Opfer, eine Hostie, eine Opfergabe geworden. Mit Ihm und durch Ihn sind wir Kinder Gottes. Mit Seinem Munde und mit Seinem Herzen rufen wir: Pater noster.

    Wahrlich, an diesem unserem Rufen und Flehen, aus dem der Vater die Stimme Seines Vielgeliebten heraushört, hat Er Sein ganzes Wohlgefallen. Was muß es uns noch wundern, wenn Er über uns in der heiligen Kommunion die Fülle Seines Segens und Seiner Gnade ergießt, uns mit dem Leben Christi nährt und sättigt?

    In der heiligen Kommunion ist mein eigenes Herz der Tabor geworden, der Schauplatz der wonnigen Verklärung. Das Licht, das den Verklärten einhüllt, erleuchtet die Finsternisse meines Wesens. Die Wonnen, die sich über den Verklärten ergießen, strömen über auf meine Seele. Der vielgeliebte Sohn ist mein Eigentum und Besitztum. Er lebt in mir, nicht mehr ich selbst.

    Er senkt mir den unvergänglichen Keim der ewigen Verklärung ins Herz. So schreite ich wacker, stark und standhaft voran, durch die Nacht zum Licht, zur Helle eines ewigen Ostertages. "Wandelt als Kinder des Lichtes" (Eph 5,8).

    Text entnommen aus: Benedikt Baur O.S.B.: "Werde Licht!" AD 1952 (s. Quellen)

    Bild: Verklärung Christi auf dem Berge Tabor; Carl Bloch (1834-1890)

    Sonntag, 24. Juli 2011

    Was ist die Hl. Messe nun? Ist sie ein Opfer? Oder ein Mahl? Oder beides?

    Bis vor einigen Jahrzehnten lag der Schwerpunkt eindeutig auf „Opfer“, wollte man das Wesen der Eucharistiefeier beschreiben. Aber auch das Opfer-MAHL, das lt. Schott-Messbuch zur Vollständigkeit des Messopfers gehört, wird keineswegs gering geachtet.

    Das „vollständige RÖMISCHE MESSBUCH“ (Schott) des älteren Ritus („alte Messe“) erklärt in seiner Einführung „Vom heiligen Messopfer“ unter 7.:

    „Jede heilige Messe ist ihrem Zwecke nach ein

    ANBETUNGS-, DANK-, SÜHN- und BITT-OPFER

    und kann und soll deshalb für die verschiedenen Nöte der Kirche und der Einzelpersonen, zur Nachlassung der Sünden, zur Genugtuung für die Sünden, für die Lebenden und Toten dargebracht werden. (Konzil von Trient)


    Das Opfer der heiligen Messe umfasst:

    a) das Selbstopfer Christi

    b) das Opfer der Kirche als einer Gemeinschaft

    c) das Opfer des Priesters und der Mitopfernden, insofern sie im eigenen Namen opfern…“

     
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