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Dienstag, 3. Februar 2015

Kardinal Kasper vs Kardinal Cordes - Wer irrt? Kardinalsstreit um die Geistige Kommunion für zivil wiederverheiratete Geschiedene

Das unabhängige katholische Nachrichtenportal kath.net zitierte gestern (02.02.2015) aus einem Büchlein von Kurienkardinal Paul Josef Cordes über die "geistige Kommunion". Kardinal Cordes ist es ein Anliegen, die gute traditionsreiche Andachtsübung der geistigen (auch: geistlichen) Kommunion* wiederzuentdecken und wiederzubeleben.

Immer wieder hatten in den vergangenen Monaten Theologen und Nichttheologen die geistige Kommunion erwähnt im Zusammenhang  mit der Diskussion um eine angemessene Pastoral für zivil geschiedenen und standesamtlich wiederverheiratete Mitchristen. Da sie aufgrund des eheähnlichen Zusammenlebens mit einer anderen Person als dem Ehepartner objektiv in schwerer Sünde (Todsünde) leben - "ihr Lebensstand und ihre Lebensverhältnisse stehen in objektivem Widerspruch zu jenem Bund der Liebe zwischen Christus und der Kirche, den die Eucharistie sichtbar und gegenwärtig macht" (vgl. Familiaris consortio 84) - befinden sie sich nicht im Stand der heiligmachenden Gnade, die nach kirchlicher Lehre Voraussetzung für den fruchtbaren Kommunionempfang ist. Die Kirche rät ihnen deshalb um ihres Seelenheiles willen, sich des Kommunionempfangs zu enthalten (vgl. 1 Kor 11,29).

Nun ist eine Diskussion darum entbrannt, ob in der Situation der solcherart Betroffenen die Möglichkeit  der geistigen Kommunion eine Option wäre, um ihnen eine Vereinigung mit dem Herrn zu ermöglichen. Kardinal Cordes ist der Auffassung, dass dies möglich ist, da dieser "Form der Vereinigung mit dem Herrn keinerlei kirchenrechtliche Barriere im Weg stehe" - anders als das bei der sakramentalen Kommunion der Fall sei. Und Cordes äußert Unverständnis für die Reaktion Kardinal Kaspers. Dieser habe auf seinen Vorschlag knapp und schlicht kommentiert: "Wer zum sakramental-zeichenhaften Empfang der Eucharistie nicht zuzulassen wäre, der sei auch unwürdig für die Geistige Kommunion."

Hier sieht nun Cordes seinen Kollegen Kasper im Irrtum, denn dieser unterscheide nicht die -"äußere"- (kirchen-)rechtliche Situation von der -"inneren" - geistlichen Verfasstheit des Herzens, über die kein "Recht" befinden könne. Damit aber unterscheidet Cordes nicht zwischen objektivem Status und subjektiver Wahrnehmung des Sünders und beruft sich letztendlich auf ein "autonomes Gewissen", das wiederum nicht dem Denken und Lehren der Kirche entspricht. Ein Gläubiger Katholik ist an die Gebote Gottes und die der Kirche gebunden und ihnen in seinem Gewissen verpflichtet.

Kasper bestreitet jedoch eher den umgekehrten Weg; er stellt die Frage anders: Nach Aussagen der Glaubenskongregation und auch von Benedikt XVI. könnten zivil wiederverheiratete Geschiedene zwar nicht die sakramentale Kommunion empfangen, so Kasper in seinem "Evangelium der Familie", wohl aber die geistige Kommunion - wenn sie entsprechend vorbereitet seien. "Wer aber die geistige Kommunion empfange, sei 'eins mit Christus'. Warum könnte er dann nicht auch die sakramentale Kommunion empfangen?" (vgl. Walter Kasper: "Das Evangelium von der Familie", Rede vor dem Kardinalskonsistorium am 21. Februar 2014 und  in seiner gleichnamigen Schrift"). Damit setzt Kasper für die geistige Kommunion dieselbe Disposition voraus, nämlich den Stand der heiligmachenden Gnade, wie für den sakramentalen Empfang des Leibes Christi (vgl. CIC can 915 und 916). Man beachte in Kaspers Formulierung die Anmerkung: "...wenn sie entsprechend vorbereitet [sind]". Und in diesem Punkte muss man Kasper recht geben.

Franz von Sales sagt, dass die geistliche Kommunion jedem Menschen, der seine Sünden bereut, immer zugänglich sei. Die entsprechende Vorbereitung besteht also in der Reue über die Sünden und dem Vorsatz, bei nächster Gelegenheit in der Beichte das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.

Kardinal Cordes empfiehlt bei seinem Votum für die Wiederbelebung der Übung der geistigen Kommunion in der "Tagespost" am 30.10.2014 die Lektüre des Theologen Johannes Auer (1910 - 1989), der sich, wie Cordes meint, 1951 wohl als einer der bisher Letzten mit der Materie befasst und darüber veröffentlicht hat. Aber selbst Auer sieht die geistige Kommunion für den Sünder nur als Übergangslösung - unter der Voraussetzung, dass er seine Schuld bereut und bis er die Möglichkeit hat, im Sakrament der Versöhnung den Gnadenstand wiederherzustellen. Auer schreibt:
Wann ist also die geistige Kommunion angebracht?
a. Die geistige Kommunion ist angebracht für alle, die im Stande der Todsünde sind und einer heiligen Messe beiwohnen, einerlei, ob es sich um eine pflichtmäßige Sonntagsmesse oder um eine freie Werktagsmesse handelt. Sie gibt die Möglichkeit einer wirklichen und fruchtbaren Teilhabe am heiligen Meßopfer auch für den Sünder. Doch wäre es untragbar, die geistige Kommunion auf diesen Fall einzuschränken oder darin auch nur ihren Hauptsinn zu sehen. Im Gegenteil ist zu diesem Fall, wo das klare Gewissensurteil einer schweren Sünde vorliegt, zu sagen, daß hier die Gewissenspflicht vorliegt, so bald als möglich über das Bußgericht der Kirche sich um den Gnadenstand zu bemühen. Die geistige Kommunion wäre nur angebracht, wenn und solange die Beichte nicht möglich ist. Selbstverständlich ist aufrichtige (wenn möglich vollkommene) Reue vorausgesetzt, soll es überhaupt zu einer geistigen Kommunion kommen. Der Mensch, der bewußt an der schweren Sünde festhält, der nicht zu einer seelischen Haltung kommt, die zur Reue gehört, wird erst recht nicht zu einer seelischen Haltung finden, die Voraussetzung für die geistige Kommunion ist.

(in: "Geist und Leben" 1951/2 Johann Auer Geistige Kommunion. Sinn und Praxis der communio spiritualis und ihre Bedeutung für unsere Zeit [113–132], S.123/124)

Natürlich kann sich ein Christ im Stande der Todsünde nach dem Sakrament sehnen. Die Erweckung dieser Sehnsucht kann zum Geschenk der helfenden Gnade führen, die wiederum zu einem ernsthaften Bereuen des trostlosen Seelenzustandes führen kann. Also: Erwecken der Sehnsucht: JA; geistige Kommunion: NEIN.


*  Da in der Literatur und in der Spiritualität beide Begriffe. "Geistige Kommunion" und "Geistliche Kommunion" gebräuchlich sind, sie aber dasselbe bezeichnen, beschränke ich mich in diesem Fall darauf, der Bezeichnung von Kardinal Cordes (und Johann Auer) zu folgen und also von der "Geistigen Kommunion" zu handeln, obwohl ich eigentlich eher dem anderen Ausdruck zugeneigt bin, da es sich hier nicht nur um einen geistigen Akt, sondern mehr noch um einen geistlichen Akt (lat.: communio spiritualis) handelt.



Was bedeutet "Geistige Kommunion"? Papst Pius XII. (1939 - 1958) erklärt in der Enzyklika "Mediator Dei", wie Geistige Kommunion geht:
"Sie (Anm.: die Kirche) wünscht vor allem, daß die Christen - besonders wenn sie die eucharistische Speise nicht leicht in Wirklichkeit empfangen können - sie wenigstens geistigerweise empfangen und zwar so, daß sie durch lebendigen Glauben, durch demütige und ehrfürchtige Hingabe an den Willen des göttlichen Erlösers in möglichst innigem Liebeseifer sich mit ihm verbinden." (MD 304)


Weiteres zum Thema "Geistige/ Geistliche Kommunion":

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Freitag, 31. Oktober 2014

Zum Reformationstag: Martin Luther über die Ohrenbeichte


"Dennoch will ich mir die heimliche Beichte niemals nehmen lassen; wollte sie nicht um den Schatz der ganzen Welt geben, denn ich weiß was für einen Trost und Stärke sie mir gegeben hat. Es weiß niemand was sie vermag, als wer mit dem Teufel gefochten hat. Ja, ich wäre längst vom Teufel erwürgt wenn mich nicht die Beichte erhalten hätt."

Martin Luther in seiner Predigt am 2. Fastensonntag (Reminiscere) 1522




Unbedingt lesenswert im Hinblick auf das Reformationsgedenken im Jahre 2017:




Bild: Beichtstuhl in der kath. Pfarrkirche St. Georg und Jakobus zu Isny; eigenes Foto

Montag, 4. August 2014

Über die Beichte: "Es tut mir leid, dass es mir nicht leid tut." - Eine geniale Idee?

Der Augsburger Theologe Peter Christoph Düren schreibt in seiner kleinen Sakramentenlehre "Christus in heiligen Zeichen" über das Bußsakrament unter anderem Folgendes:

Was ist zu einer gültigen Beichte erforderlich? (1)
Eine Beichte besteht aus drei "Leistungen" des Beichtenden (Marterie des Sakramentes):
  • Reue (einschließlich Gewissenserforschung)
  • Bekenntnis
  • Genugtuung (einschließlich Vorsatz)
und der Lossprechung des Priesters (Form des Sakramentes)

Was versteht man unter Reue?
Voraussetzung für die Reue ist die richtige und klare Bildung des Gewissens. Der Papst sagt: "Niemand gelangt zu wahrer und echter Buße, wenn er nicht einsieht, dass die Sünde der sittlichen Norm widerspricht, die seinem innersten Wesen eingestiftet ist" (2). Das heißt: Grundlage für die Reue ist erst einmal ein "schlechtes Gewissen", also die Erkenntnis gesündigt zu haben.

Wer sein schlechtes Gewissen nicht verdrängt, kann Reue erwecken. Die Reue muss nicht immer in Heulen und Zähneknirschen bestehen, sondern ist einfach "die klare und entschiedene Verwerfung der begangenen Sünde zusammen mit dem Vorsatz, sie nicht mehr zu begehen". (3)

Worin besteht das Bekenntnis der Sünden?
Das Bekenntnis besteht nicht nur im Aussprechen von Schuld, sozusagen als "Versuch psychologischer Selbstbefreiung" (4), sondern ist eine demütige und nüchterne Geste, in der sich der Pönitent selbst anklagt und sich als Sünder bekennt. Der einzelne wird in der Beichte als Person mit seiner je eigenen Schuld ernst genommen. Er stellt sich im Bußsakrament als unvertretbar einzelner Sünder mit dem Bekenntnis seiner persönlichen Schuld vor den barmherzigen und vergebenden Gott.

Der Priester übernimmt hier die Aufgabe eines Richters und Arztes, das heißt, er urteilt über die Echtheit der Reue und versucht, die Ursache der Sünde zu beheben.

Zur Vergebung der schweren Sünden ist ein Bekenntnis nach Art und Zahl notwendig. Die lässlichen Sünden müssen nicht alle einzeln gebeichtet werden. (5) Wenn jemand im Zweifel ist, ob es sich bei einer Tat um eine Todsünde handelt, muss er diese als "Zweifelhafte Todsünde" bekennen und dem Beichtvater das Urteil überlassen. (6)

Für jede Sünde ist ein einzelner Mensch verantwortlich, der in seiner Reue unvertretbar ist. Daher kann die Vergebung auch nur dem einzelnen zugesprochen werden, der sich aus der Anonymität der Gruppe herauslöst und sich zu seiner individuellen Schuld bekennt.

Was geschieht bei der Lossprechung?
Wenn der Priester keinen Zweifel an der Reue des Beichtenden hat, darf er die Lossprechung weder verweigern noch aufschieben. (7)

Im Augenblick der Lossprechung geschieht Sündenvergebung: "Die sakramentale Formel 'Ich spreche dich los...' sowie die Auflegung der Hände und das Zeichen des Kreuzes über den Beichtenden zeigen an, dass der reuige und bekehrte Sünder in diesem Augenblick der Macht und dem Erbarmen Gottes begegnet." (8) In diesem Augenblick ereignet sich die "Auferstehung" des Sünders vom "geistlichen Tod", in dem jede Sünde vergeben und ausgelöscht wird durch das geheimnisvolle Eingreifen des Erlösers" (9).


(1)  Vgl. Konzil von Trient, Buße, 4. Lehrsatz, in: NR 666, DS 1704; dass., Buße, 3.-6. und 8. Kapitel, in : Nr 647-654, 656-658, DS 1673-1685, 1689-1690; Gottesdienstkongregation, Ordnung der Buße, in ED'IL 3178
(2)  Johannes Paul II., RP 31, III, in ApSt 60,S. 64; vgl. Röm 2,12-16
(3)  Johannes Paul II., RP 31, III, in ApSt 60,S. 64
(4)  Johannes Paul II., RP 31, III, in ApSt 60,S. 64
(5)  vgl. CIC can. 988
(6)  vgl. Thomas von Aquin, S. th.suppl.q.6, art.4 ad 3
(7)  vgl CIC can. 980
(8)  Johannes Paul II., RP 31, III, in ApSt 60,S. 66
(9)  ebd.


aus: Peter Christoph Düren, Christus in heiligen Zeichen - Eine kleine Sakramentenlehre; EOS Verlag Erzabtei St. Ottilien; AD 1990; S. 98-101 (s. Quellen)

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Soweit das Zitat von Peter Ch. Düren.
Aus dem oben Angeführten geht klar hervor, dass im Falle eines zivil geschiedenen und wiederverheirateten Gläubigen, der nicht den Vorsatz hat, sich künftig des Konkubinates mit dem zweiten (zivil angeheirateten) Partner zu enthalten, wegen fehlender Reue und/ oder wegen fehlendem guten Vorsatz (das Konkubinat aufzugeben) keine Absolution erteilt werden kann. Der Pönitent ist nicht bereit, sich den Geboten Gottes zu unterstellen (Du sollst nicht ehebrechen) und folglich ist er auch nicht dazu bereit, Vergebung anzunehmen.

Es ist auch keine Lösung, wenn ein Beichtvater (z. B.) zivil wiederverheiratete Geschiedene zum Sakrament der Buße einlädt, mit der Begründung, es täte ihnen doch sicher leid, dass sie ihre Situation nicht ändern könnten (eigentlich doch eher: nicht ändern wollen), das aber wäre schon ausreichend als Reue, und schließlich seien sie doch bereit, dafür Buße zu tun. Es geht jedoch nicht darum, irgendetwas zu bereuen (etwas anderes als diese konkrete Sünde), sondern es geht einzig um die Anerkennung der Schuld und des Übertretens von Gottes Gebot in dieser konkreten Sache (z. B. der Ehebruch gegenüber dem rechtmäßigen Ehepartner).

Hierbei muss nochmals unterschieden werden, ob der Beichtende Einsicht zeigt, ob er die Verstöße gegen Gottes Gebote bedauert und bereut, aber sich aus Schwachheit unfähig sieht, die Sünde zukünftig zu vermeiden, oder ob er sagt, ihm tue die Sünde garnicht leid, im Gegenteil, er stehe dazu und könne deshalb nicht bereuen - was ihm aber leid täte... Eine Sünde, die nicht bereut wird, wird auch nicht vergeben.

Oben genannte (Schein-)"Lösung"  ist ein großes Missverständnis und führt zum Missbrauch bzw. zur Ungültigkeit der Beichte, mit der Folge, dass der Pönitent sich einer falschen Heilsgewissheit hingibt und möglicherweise weitere Sakrilegien, z. B. unwürdige Kommunionen, begeht und somit neue Schuld auf sich lädt. Ein Großteil der Schuld - auch für die Verwirrung der Gläubigen - wird dabei aber den Priestern und Verantwortlichen in der Kirche zugeordnet werden müssen.

Von Luigi Giussani, dem Gründer von Communione et Liberatione, sind Aufzeichnungen aus dem Jahre 1967 überliefert und noch immer im Umlauf, in denen er, über das Bußsakrament sprechend, an eine Erzählung aus dem Roman "Keiner kommt zu kurz" von Bruce Marshall erinnert:
"Erinnert euch an jene Episode bei Bruce Marshall, die ich immer an dieser Stelle zitiere. Es ist eine sehr scharfsinnige Erzählung von einer letzten Klarheit, wie ich meine. Abbé Gaston, der Protagonist des Buchs Keiner kommt zu kurz, muss einem Deutschen die Beichte abnehmen, den die französischen Partisanen gefangen genommen haben und der hingerichtet werden soll. Da er katholisch ist und am ganzen Leib zittert, erlauben die Partisanen, obwohl sie Kommunisten sind, dass er beichtet. Abbé Gaston sagt zu ihm: "Mein Junge, beichte gut, denn du musst gleich sterben. Was also waren deine Sünden?" Und jener sagt natürlich: "Die Frauen". "Dann wirst du jetzt also bereuen, weil du vor dem Gericht Gottes erscheinen musst." Und jener sagt ganz verlegen: "Wie soll ich das bereuen? Es hat mir gefallen. Wenn ich die Gelegenheit dazu hätte, würde ich es auch jetzt machen. Wie soll ich es da bereuen?" Da kommt dem Abbé Gaston, der ganz besorgt ist, da er diese Person nicht ins Paradies zu befördern vermag, eine geniale Idee: "Aber tut es dir Leid, dass es dir nicht Leid tut?" Und jener sagt ganz spontan: "Ja, es tut mir Leid, dass es mir nicht Leid tut." Dies ist der letzte Rest an Wahrheit in jenem Individuum, es ist die Anerkennung des Wahren." (Quelle: CL)

Nein, es handelt sich hier nicht um eine scharfsinnige Erzählung sondern um eine mit Humor und Schlitzohrigkeit. Es handelt sich nicht um eine Erzählung, die ernstzunehmen wäre oder gar als vorbildliche Fallerörterung für die Moraltheologie taugen würde. Man täte dem Autor Marshall wohl Unrecht, wollte man seine humorigen Beobachtungen, die manchmal nicht mehr als Scheinheiligkeit der Frommen entdecken können, als gelungene Bewältigung der Auseinandersetzung mit den alltäglichen Herausforderungen im Glauben interpretieren wollte.

Hat sich Kardinal Walter Kasper aber möglicherweise genau diese Sichtweise zu eigen gemacht? Wie sonst wäre zu verstehen, dass er zivil wiederverheiratete Geschiedene zum Bußsakrament zulassen will - obwohl sie keine Einsicht zeigen und die Missachtung von Gottes Geboten - aus welchen Gründen auch immer - nicht bereuen können bzw. nicht bereuen wollen?



Hl. Pfarrer von Ars, bitte für uns!

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Donnerstag, 31. Juli 2014

Maria, Zuflucht der Sünder...

Maria teilt unsere menschliche Situation, aber in völliger Transparenz für die Gnade Gottes. Obwohl sie die Sünde nicht kannte, ist sie in der Lage, mit jeder Schwäche mitzuleiden. Sie versteht den Sünder und liebt ihn mit mütterlicher Liebe. Eben deshalb steht sie auf der Seite der Wahrheit und teilt die Last der Kirche, alle Menschen beständig auf die moralischen Forderungen hinzuweisen.

Aus demselben Grund nimmt sie es nicht hin, daß der Sünder von jemandem irregeführt wird, der ihn zu lieben vorgibt, indem er seine Sünde rechtfertigt; denn sie weiß, daß auf diese Weise das Opfer Christi, ihres Sohnes, um seine Kraft gebracht würde.

Keine Lossprechung, die durch gefällige Lehren, auch solche philosophischer oder theologischer Art, angeboten wird, vermag den Menschen wahrhaft glücklich zu machen: Allein das Kreuz und die Herrlichkeit des auferstandenen Christus vermögen seinem Gewissen Frieden und seinem Leben Rettung zu schenken.
 
O Maria,
Mutter der Barmherzigkeit,
wache über alle, damit das Kreuz Christi
nicht um seine Kraft gebracht wird,
damit der Mensch nicht vom Weg des Guten abirrt,
nicht das Bewußtsein für die Sünde verliert,
damit er wächst in der Hoffnung Gottes,
"der voll Erbarmen ist" (Eph 2, 4),
damit er aus freiem Entschluss die guten Werke tut,
die von Ihm im voraus bereitet sind (vgl. Eph 2, 10),
und damit er so mit seinem ganzen Leben
"zum Lob Seiner Herrlichkeit bestimmt" (Eph 1, 12) sei.


Schluss und Gebet der Enzyklika "Veritatis splendor" von  Papst Johannes Paul II. aus dem Jahre 1993



Bild: Gnadenbild "Maria Hilf" im Alten Peter in München

Samstag, 7. Juni 2014

„Siehe, Ich mache alles neu!“

Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. (Joh 20,21-23)

Ein Gastbeitrag von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

Auf manchen Menschenleben scheint ein böses Fatum zu lasten. Die unberechenbaren Fäden des Schicksals und die Fesseln persönlicher Schuld und Sünde haben sich derart ineinander verwirrt und miteinander verknotet, daß kein Ausweg mehr zu sehen ist. Und selbst wenn der Mensch für sich selbst noch sein „Herr, sei mir Sünder gnädig“ zu sprechen vermöchte: Wie sollten die schlimmen Folgen seiner Taten, die sich von Generation zu Generation fortpflanzen und über die Schwelle der Zeit hinaus in die Ewigkeit reichen, jemals wieder beglichen werden? Kann denn jemand, der andere in den zeitlichen, vielleicht auch den ewigen Tod gerissen hat, die Sache einfach für sich mit seinem Herrgott in Ordnung bringen, so als beträfe sie nur ihn?
Der unvergessliche Pallottinerpater Gerhard Hermes, Gründer und langjähriger Chefredakteur der Zeitschrift „Der Fels“, erzählt in seinem Erinnerungsbuch „Du kommst nach Hause“ (Christiana-Verlag Stein am Rhein 1988) vom Schicksal des jungen Rotarmisten Wolodja. In den letzten Maitagen des Jahres 1945 trifft ihn ein polnischer Priester in einer Kapelle vor dem Bildnis der Schmerzensmutter an, in Tränen aufgelöst und zur Erde gesunken, und vernimmt sein erschütterndes Bekenntnis:
Wolodja hat in seiner ukrainischen Heimat das Mädchen Warka geheim vor Väterchen Grigorij, einem verfolgten katholischen Priester, geheiratet und sie zu sich in das Haus seiner Mutter genommen. Der kommunistische Dorfvorsteher, der dem Geistlichen nach dem Leben trachtet, läßt Warka in ein Soldatenlager bringen und droht Wolodja, seine Frau werde der Garnison übergeben, wenn er nicht aussage, wo sich Väterchen Grigorij verborgenhalte.
Nach Stunden schwerster Seelennot kann Wolodja die Spannung dieser moralischen Zwickmühle schließlich nicht mehr aushalten. Er nennt dem Dorfsowjet das Versteck des geliebten geistlichen Vaters. Seine Frau Warka wird ihm entgegen allen Versprechungen erst am nächsten Morgen zurückgegeben: jämmerlich ist ihr Zustand, die Soldaten haben sie geschändet und dabei fürchterlich zugerichtet. Dennoch sagt sie ihrem Mann, er habe richtig gehandelt, indem er den Priester nicht verraten habe...
Wolodja, von der doppelt schweren Schuld niedergedrückt, lässt sich daraufhin gerne zum Militärdienst nach Polen einziehen, um so der Umgebung zu entfliehen, die zu einem beständigen, lautlosen Vorwurf wider ihn geworden ist. Wenig später erhält er dann einen Brief aus der Heimat: „Wir haben herausbekommen, dass du der Judas bist. Alle verfluchen dich. Warka ist ins Wasser gegangen. Deine Mutter ist gestorben.“ Wolodja ist verzweifelt. In der Absicht, sein Leben zu beenden, begibt er sich auf eine Anhöhe, wo ihn aber eine Stimme in die Kapelle vor das Bildnis der Gottesmutter mit dem schwertdurchbohrten Herzen ruft. Dort findet ihn der Priester. 
Aber was soll er einem Menschen in solcher Lage sagen? Hier scheint jedes Wort hohl, jede Geste der Hilfsbereitschaft peinlich zu sein. Gibt es für einen derart schuldig Gewordenen überhaupt noch einen angemessenen Rat, eine hilfreiche Tat?
Der Priester spricht zu Wolodja: „‘Das ist ihre Stunde, und die Macht der Finsternis. Er ist gekommen über euch - und über uns, der Karfreitag der Christenheit. Du bist durch die Hölle gegangen, Wolodja. Was soll ich dir sagen? Ein neues Herz müsste ich dir geben können. Es ist Einer, der es dir geben wird, und Seine Mutter hält Ihn dir entgegen. Komm, mein Sohn!’ Der Priester legte sich die Stola über die Schultern und beugte den Kopf des starken jungen Menschen nieder an seine Brust, so daß dieser die Schläge seines Herzens hören konnte. Dann sprach er die Worte, vor denen die finsteren Burgen zerbrechen: ‘... ego te absolvo...’ Und er küsste ihn auf beide Wangen.“
Nicht ein menschliches Trostwort, nicht ein Zeichen persönlicher Güte vonseiten des Priesters bringt die Rettung für Wolodja. Wo alles Bemühen, das „aus dem Geblüte, aus dem Willen des Fleisches und aus dem Willen des Mannes“ (Joh 1,13) - ja auch aus den höchsten Regionen des Menschengeistes oder den tiefsten Schatztruhen eines liebevollen Herzens - hervorgeht, rein gar nichts mehr vermag, da bewirkt das Wort des Herrn, gesprochen von Seinem priesterlichen Stellvertreter, das Wunder über alle Wunder und erweckt den Verlorenen zu neuem Leben.
„Kindlein, schenke mir dein Herz“, so wendet sich Gott an den Menschen (Spr 23,26). Und wenn dieser Ihm sein sündenschweres, gnadenleeres Herz in einem aufrichtigen und reuigen Bekenntnis darbietet, nimmt es der Herr an und tauscht es gegen ein neues aus. Er kommt der Sehnsucht entgegen, die in den Bitten des 50. Psalms ihren Ausdruck gefunden hat: „Besprenge mich mit Ysop, und ich werde rein, wasche mich, und ich werde weißer als Schnee! - Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und einen geraden Geist erwecke mir neu!“ In alledem zeigt sich, dass der Herr Seinen eigenen Verheißungen treu bleibt, sagt Er doch: „Und wären eure Sünden rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee; und wären sie rot wie Purpur, sie sollen werden wie Wolle.“ (Is 1,18)
Dieser geheimnisvolle, letztlich unfassbare Vorgang ereignet sich in jeder heiligen Beichte. Sie ist das kostbare Ostergeschenk des Auferstandenen an Seine Kirche. Durch sie gibt Er uns in aller Krankheit, ja selbst im Tod unserer Seele neuen Anteil an dem Leben, das Er leidend und sterbend für uns errungen hat. Das große Wort, das der Herr am Weltenende über die gesamte Schöpfung sprechen wird, kann im Bußsakrament schon am einzelnen Menschen Wahrheit werden: „Siehe, Ich mache alles neu.“ (Offb 21,5) Ja, hier ist „das Alte vergangen, siehe, alles ist neu geworden.“ (2 Kor 5,17)
Wer einmal die umwandelnde Kraft des Bußsakramentes an sich und anderen wahrnehmen durfte; wer es erlebt hat, wie aus traurig-trüben Augen wieder der Strahl frohen Lichtes hervorbrach, wie ein in Sünden altgewordener Mensch zum Frühling erneuerter Jugend erwachte, - der wird wenig Verständnis dafür aufbringen können, dass sich die Christenheit der Gegenwart von einer solchen Quelle des Lebens und der Freude abwendet und, anstatt sich am kostenlosen Lebenswasser zu waschen und zu laben, mühevoll Zisternen in wasserloser Wüste gräbt. Ein „verlorenes Sakrament“ ist die Beichte (nach einem Ausspruch Kardinal Höffners) vielerorts im deutschen Sprachraum geworden. Und mit diesem Sakrament ist auch weithin die katholische Lebensfreude, die Frucht der Vergebung und Neuwerdung, verlorengegangen.
„Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.“ Ist aber auch wirklich „alles neu geworden“? Ein letztes Bedenken bleibt vielleicht. Durch die Reue eines König David über seine Sünde wird doch der Feldherr Urias, das Opfer des königlichen Ehebruchs, genauso wenig zum Leben wiedererweckt, wie die harte Buße der heiligen Maria von Ägypten den von ihr Verführten die Unschuld zurückerstattet. Das priesterliche „Ego te absolvo“ über Wolodja lässt weder die Hinrichtung Väterchen Grigorijs noch den Selbstmord Warkas noch auch das frühzeitige, gramvolle Sterben der Mutter ungeschehen sein. Und ebenso bleiben die Nachwirkungen unserer Versündigungen an anderen auch nach der Absolution bestehen: die Schäden verantwortungsloser Erziehung, schlechten Vorbildes, seelischer Verletzungen...
Das ist unzweifelhaft wahr. Und dennoch wird für den, welchen Jesus zu neuem Leben erweckt hat, alles neu. Göttliche Kraft erfüllt ihn und treibt ihn an, die Folgen seiner Missetaten, soweit das möglich ist, wiedergutzumachen. Und dabei fließt der Strom der Gnade ganz gewiss besonders denen reichlich zu, die durch die Sünde getroffen und selbst in eigentlich nicht gewollte Verfehlungen getrieben wurden. So entspricht es der unendlichen Weisheit und Güte Gottes.
Wie das Leben des Rotarmisten Wolodja nach der Beichte weiterging? An einigen Abenden stieg er noch zur „Mutter von Troste“ hinauf, dann wurde er eines Tages nicht mehr gesehen. „Es war am gleichen Tag, an dem ein erstauntes Flüstern die Ortschaft durchlief, wonach ein Russe die Unschuld eines dreizehnjährigen Mädchens beschützt und dabei sein Leben gelassen hatte. Als dem Pfarrer seine Nachforschungen Gewissheit brachten, daß es Wolodja war, der also ritterlich in den Tod gegangen, fühlte er sich nicht wenig getröstet.“
„Siehe, Ich mache alles neu!“


Bild: Cover "Du kommst nach Hause" von Gerhard Hermes; von hier: parvis Verlag

Mittwoch, 28. Mai 2014

Maiandacht 28. Tag - Maria, Zuflucht der Sünder

 
Lös' der Schuldner Ketten,
mach die Blinden sehend,
allem Übel wehre,
jeglich Gut erwirke, o Maria!
(aus dem Hymnus "Ave maris stella")


Für alle Menschen in dem Elend und der Betrübnis dieser Welt ist Maria die liebevolle, mütterliche Trösterin und Helferin. Es gibt ein Leid auf der Welt, das ist das größte von allem. Dieses Leid ist die Sünde, die Ursache jedweden Leides.

In der Sünde trennt sich der Mensch von Gott und seiner Liebe. Die (schwere oder Tod-) Sünde macht den Menschen tot für den Himmel, zu dem er doch berufen ist. Für die Sünder ist darum Christus auf die Welt gekommen; er will suchen und selig machen, was verloren war. Die 99 Schafe lässt er allein und geht dem verlorenen nach. In aufrichtigem Schmerz weint er über das sündige Jerusalem. Als man ihm vorwirft, er nähme sich der Sünder an, gibt er zur Antwort: "Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken."

Diese Gesinnung des Heilandes ist auch in Maria, seiner Mutter. Man sagt wohl, Sorgenkinder seien die liebsten Kinder; wie betet und leidet doch eine Mutter um ihr krankes oder sündiges Kind! Und Maria unsere himmlische Mutter, sollte der Kinder vergessen, die im Unglück der Sünde weilen, die von Gott getrennt sind? 

Maria hat uns den Heiland geschenkt am Weihnachtstag, hat ihn uns von Neuem geschenkt, ihn hingeopfert am Kreuze. Nun ist es ihre größte Muttersorge, dass Christus in allen Menschenseelen lebe, dass nicht für eine einzige Seele Christi Blut umsonst geflossen sei. Mit gütigen, barmherzigen Mutteraugen blickt die Mutter der Barmherzigkeit auf uns herab. Sie will nicht richten über die Sünder, sie will nur retten, will helfen, will versöhnen.

Wo nur ein Sünder in der Not seiner Seele sich an diese Mutter wendet, da will sie ihm Zuflucht sein. Wer mit gutem Willen zu ihr kommt, den wird sie nie zurückweisen. Der strafenden Gerechtigkeit Gottes wirft sie sich gleichsam immer wieder in die Arme; immer wieder erfleht sie Wunder der Gnade.

Von wunderbaren Krankenheilungen und wunderbarer Hilfe in andern irdischen Nöten hören wir oft; die Wunder der Gnade vollziehen sich meist in der Stille. Nur die eigene Seele weiß darum und vielleicht der Priester, der im Bußsakrament der reuigen Seele das frohe Wort der Lossprechung sagen darf. Aber wir können davon überzeugt sein, es sind viele, viele Wunder der Gnade, die tagtäglich sich vollziehen auf die Fürbitte der Mutter der Barmherzigkeit.

O sündiges Menschenherz, gehe zu dieser Mutter, zur Zuflucht der Sünder. Wenn die Sünde Finsternis in deine Seele brachte, dann schau empor zu Maria. Sie ist der lichte Morrgenstern, sie weist dir den Weg, sie führt dich hin zum Vaterherzen Gottes. Sie geleitet dich zum Kindlein in der Krippe, sie nimmt dich an der Hand und zeigt dir das Kreuz, an dem ihr Kind für dich sein Blut vergossen hat.

Sie bittet und fleht mit dir und für dich, dass Christi Blut dich wieder rein wasche von aller Makel und aller Schuld. Habe Vertrauen zu ihr. Wenn es dir an Mut gebricht, zu bekennen, klage zuerst all deine Schuld der Mutter; ihr Mutterherz ist voll gütigen Verstehens für deine Seelennot; dein Bekenntnis im Richterstuhl der Beichte wird dir danach leichter fallen. Will Verzweiflung ob der Menge deiner Sünden dich niederdrücken, dann ergreife die Hand dieser Mutter, halte sie fest, sie lässt dich niemals sinken und untergehen.

Dann aber, wenn du durch Mariens Fürbitte wieder ein Kind des dreifaltigen Gottes geworden oder es geblieben bist, dann hilf auch du Maria in ihrem Rettungswerk. Gott will die Menschen retten mit Hilfe der Menschen. Sei auch du ein Helfer, eine Helferin, handle wie Maria. Du sollst nicht richten und verurteuilen, sondern beten und opfern.

Von der großen heiligen Theresia wird berichtet, dass sie durch ein einziges Gebet zehntausend Irrgläubige bekehrt habe. Der heilige Augustinus schreibt: "Aus einem Sünder einen Gerechten zu machen, ist ein größeres Werk, als Himmel und Erde zu erschaffen." Du, meine Seele erzeige dich der Gottesmutter dankbar und wisse, dass es auf Erden kein herrlicheres und köstlicheres Werk geben mag als das eine: mit Gott, dem Herrn, mitzuwirken am Heile der Seelen.

Wir beten ein Ave Maria und bitten die Gottesmutter um ihre Hilfe in aller Seelennot:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Höre uns, o Mutter,
denn es ehrt dich der Sohn dadurch,
dass er dir nichts versagt!
Rette uns ,o Jesus,
denn für uns fleht dich an
deine jungfräuliche Mutter!
(Audi nos... Paderborner Gesangbuch zu den Rorate-Ämtern)


Gebet:
O Jesus! Du bist in die Welt gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren war. Höre auf die Bitten deiner Mutter, die für uns Sünder dich anfleht. Rette uns, o Jesus, und führe uns zur Seligkeit. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 84-86 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Samstag, 10. Mai 2014

Papst Franziskus: "Sei mutig und geh' zur Beichte!" - Gott vergibt jedem reumütigen Sünder

Durch die Sakramente der christlichen Initiation –Taufe, Firmung und Eucharistie – empfängt der Mensch das neue Leben in Christus. Wir alle wissen jedoch, dass wir dieses Leben »in zerbrechlichen Gefäßen« tragen (2 Kor 4,7), immer noch der Versuchung, dem Leiden, dem Tod unterworfen sind und aufgrund der Sünde sogar das neue Leben verlieren können.

Daher wollte der Herr, dass die Kirche sein Heilswerk auch an den eigenen Gliedern fortsetzt, insbesondere durch die Sakramente der Versöhnung und der Krankensalbung, die vereint werden können unter dem Namen »Sakramente der Heilung«. Das Sakrament der Versöhnung ist ein Sakrament der Heilung. Wenn ich zur Beichte gehe, dann tue ich das, um Heilung für mich, Heilung für meine Seele, Heilung für mein Herz zu erlangen und etwas zu heilen, das ich getan habe und das nicht gut ist. Das biblische Bild, das sie in ihrer tiefen Verbundenheit am besten zum Ausdruck bringt, ist die Episode der Vergebung und Heilung des Gelähmten, wo Jesus, der Herr, sich als Arzt der Seele und des Leibes zugleich offenbart (vgl. Mk 2,1-12; Mt 9,1-8; Lk 5,17-26).

1. Das Sakrament der Buße und der Versöhnung geht unmittelbar aus dem Ostergeheimnis hervor. Denn noch am Abend des Paschafestes erschien der Herr den Jüngern, die sich im Abendmahlssaal eingeschlossen hatten. Und nachdem er den Gruß »Friede sei mit euch!« an sie gerichtet hatte, hauchte er sie an und sagte: »Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben« (Joh 20,21-23). Dieser Abschnitt offenbart uns die tiefste Dynamik, die in diesem Sakrament enthalten ist.

Zunächst die Tatsache, dass die Vergebung unserer Sünden nicht etwas ist, das wir uns selbst geben können. Ich kann nicht sagen: Ich vergebe mir die Sünden. Um Vergebung bittet man, bittet man einen anderen, und in der Beichte bitten wir Jesus um Vergebung. Die Vergebung ist nicht Frucht unseres Mühens, sondern sie ist ein Geschenk, sie ist ein Geschenk des Heiligen Geistes, der uns in die Barmherzigkeit und Gnade eintaucht, die unablässig vom geöffneten Herzen des gekreuzigten und auferstandenen Christus ausströmt.

Zweitens erinnert er uns daran, dass wir nur wenn wir uns in Jesus mit dem Vater und mit den Brüdern versöhnen lassen, wirklich im Frieden sein können. Und das haben wir alle im Herzen gespürt, wenn wir zur Beichte gehen, mit einer Last auf der Seele, etwas Traurigkeit. Und wenn wir die Vergebung Jesu erfahren, sind wir im Frieden, mit jenem so schönen Frieden der Seele, den nur Jesus schenken kann, nur er. 

2. Mit der Zeit ist die Feier dieses Sakraments von einer öffentlichen – denn am Anfang wurde sie öffentlich vollzogen – zur persönlichen Form übergegangen, zur vertraulichen Form der Beichte. Dadurch darf jedoch nicht der kirchliche Ursprung verlorengehen, der den lebensspendenden Kontext bildet. Denn die christliche Gemeinde ist der Ort, an dem der Heilige Geist gegenwärtig wird, der die Herzen in der Liebe Gottes erneuert und alle Brüder in Christus Jesus vereint.

Es genügt also nicht, den Herrn im eigenen Verstand und im eigenen Herzen um Vergebung zu bitten, sondern es ist notwendig, die eigenen Sünden demütig und vertrauensvoll dem Diener der Kirche zu beichten. In der Feier dieses Sakraments vertritt der Priester nicht nur Gott, sondern die ganze Gemeinschaft, die sich in der Schwäche eines jeden ihrer Glieder selbst wiedererkennt, die tief bewegt seine Reue vernimmt, die sich mit ihm versöhnt, die ihn ermutigt und ihn auf dem Weg der Umkehr und der menschlichen und christlichen Reife begleitet.

Jemand könnte sagen: Ich beichte nur bei Gott. Ja, du kannst zu Gott sagen: »Vergib mir«, und deine Sünden bekennen, aber unsere Sünden richten sich auch gegen die Brüder, gegen die Kirche. Daher ist es notwendig, die Kirche, die Brüder in der Person des Priesters um Vergebung zu bitten. »Aber Vater, ich schäme mich…« Auch die Scham ist gut, es ist gesund, etwas Scham zu empfinden, denn sich schämen ist heilsam. Wenn ein Mensch keine Scham empfindet, dann sagen wir in meinem Land, dass er ein »schamloser « Mensch ist: ein Mensch »sin verguenza«. Aber auch die Scham tut wohl, denn sie macht uns demütiger, und der Priester nimmt mit Liebe und mit Zärtlichkeit diese Beichte entgegen und vergibt im Namen Gottes.

Auch vom menschlichen Gesichtspunkt her, um sein Herz auszuschütten, ist es gut, mit dem Bruder zu sprechen und dem Priester diese Dinge zu sagen, die mein Herz so schwer machen. Und man spürt, dass man sein Herz vor Gott ausschüttet, mit der Kirche, mit dem Bruder. Habt keine Angst vor der Beichte! Wenn man ansteht, um zu beichten, spürt man all diese Dinge, auch die Scham, aber dann, nach der Beichte, geht man frei heraus, groß, schön, versöhnt, weiß, glücklich. Das ist das Schöne an der Beichte!

Ich möchte euch fragen – sagt es aber nicht mit lauter Stimme, jeder möge in seinem Herzen antworten –: Wann hast du zum letzten Mal gebeichtet? Jeder denke darüber nach… War es vor zwei Tagen, vor zwei Wochen, vor zwei Jahren, vor 20 Jahren, vor 40 Jahren? Jeder möge nachrechnen, aber ein jeder sage sich: Wann habe ich zum letzten Mal gebeichtet? Und wenn viel Zeit vergangen ist, dann verliere keinen Tag mehr, geh hin, denn der Priester wird gütig sein. Jesus ist da, und Jesus ist gütiger als die Priester, Jesus nimmt dich an, er nimmt dich sehr liebevoll an. Sei mutig und geh zur Beichte!


Papst Franziskus
 (Katechese über das Sakrament der Buße bei der Generalaudienz am 19.02.2014)
(Video) 

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"Auch die Priester müssen beichten, auch die Bischöfe: wir sind alle Sünder. Auch der Papst beichtet alle vierzehn Tage, denn auch der Papst ist ein Sünder." (Papst Franziskus am 20.11.2013)

"Gewiss, Gott vergibt jedem reuigen Sünder, persönlich, aber der Christ ist an Christus gebunden, und Christus ist eins mit der Kirche." (Papst Franziskus am 20.11.2013)

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Aus dem Katechismus der Katholischen Kirche (KKK):
1861 Die Todsünde ist wie auch die Liebe eine radikale Möglichkeit, die der Mensch in Freiheit wählen kann. Sie zieht den Verlust der göttlichen Tugend der Liebe und der heiligmachenden Gnade, das heißt des Standes der Gnade, nach sich. Wenn sie nicht durch Reue und göttliche Vergebung wieder gutgemacht wird, verursacht sie den Ausschluß aus dem Reiche Christi und den ewigen Tod in der Hölle, da es in der Macht unseres Willens steht, endgültige und unwiderrufliche Entscheidungen zu treffen. Doch wenn wir auch beurteilen können, daß eine Handlung in sich ein schweres Vergehen darstellt, müssen wir das Urteil über die Menschen der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit Gottes überlassen.


Weiteres zum Thema "Beichte/ Umkehr":


Mittwoch, 7. Mai 2014

Maiandacht 7. Tag - Immakulata


Ganz schön bist du, Maria;
in dir ist nicht der Erbsünde Makel.
In deiner Empfängnis hast du Gnade vom Herrn empfangen, Erbarmen von Gott, deinem Heile.
(Brevier von Mariä Empfängnis)


Von Ewigkeit her hat der dreifaltige Gott sich mit Maria beschäftigt. Der Herr besaß sie im Anfang seiner Wege.  An der Schwelle des verlorenen Paradieses und in den folgenden Zeiten hat er ihre Ankunft den Menschen kundgetan. Nun tritt sie hinaus aus den Plänen Gottes, hinein in die Welt: "Meine Freude ist es, bei den Menschenkindern zu sein." (Spr 8,32)

Da steht sie unter uns sündigen Menschenkindern als die Sündenlose, als die Lilie unter den Dornen, als das wiedergefundene Paradies. Immakulata nennen wir sie. Die Sünde unsere Stammeltern ist allen Menschen zum Verhängnis geworden, zu unserer aller Erbschuld. Wir alle treten mit der Erbsünde behaftet ins Dasein. "Sieh, in Ungerechtigkeit bin ich empfangen und in Sünden hat meine Mutter mich geboren." (Psalm 50,7)

Nur vor Maria macht die Flut der Sünde halt. Emporgehoben von Gott in lichte, reine Höhen, kann Maria nicht berührt werden von den unreinen Wogen des Sündenstromes. Die heilige katholische Kirche lehrt: "Die allerseligste Jungfrau Maria ist im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein ganz einzigartiges Gnadengeschenk des allmächtigen Gottes in Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von jeder Makel der Erbsünde rein bewahrt geblieben."

Das war für Maria ein schönes Geschenk: Das Blut ihres Sohnes am Kreuze hat diese Gnade ihr schon im Voraus verdient. Es war also eine reine Immakulata-Gabe. Großes hat an ihr getan, der da mächtig und dessen Name heilig. Maria aber hat zu dieser Gabe noch etwas hinzugefügt: ihre Gesinnung, den Willen, dieser Gabe entsprechend zu leben. Das ist jene feine, edle Haltung der Seele, die sich ganz rein, ganz unschuldig bewahren will, vor dem kleinsten Flecken und Fehler. Das ist Immakulata-Gesinnung. Mit der Gnade Gottes hat Maria durch ihr ganzes Leben  ihre Seele rein bewahrt; nie hat auch nur der geringste Hauch von Sünde und Begierlichkeit den hellen Glanz ihrer Seele getrübt. So ist sie denn die ganz Unversehrte, Schöne, Makellose.

Vor diesem Bild der Allerreinsten fühlen wir so recht, was wir durch die Sünde der Stammeltern verloren haben; spüren wir doppelt den Riss, der seitdem durch jedes Menschenleben geht, den Kampf zwischen Geist und Fleisch. Ein tiefes Heimweh wird in uns wach nach der Ruhe, nach dem Frieden der Sündenlosigkeit, wie er aus dem Bilde der Immakulata uns entgegenstrahlt.

Dieser Friede war einst auch unser Reichtum. Zwar sind wir in der Erbsünde auf die Welt gekommen; das Blut Christi hat uns nicht davor bewahrt wie Maria, aber es hat auch an uns Großes getan: es hat uns abgewaschen und gereinigt von aller Schuld im heiligen Sakrament der Taufe. Da leuchtete auch unsere Seele in Paradiesesunschuld!

Und wenn unsere Seele auf dem Wege durch die Welt nicht frei blieb vom Staub und Schmutz der Sünde, dann wird das Blut Christi durch Priesterhand auch heute uns wieder reinigen, wenn wir in Demut und Reue zum heiligen Sakramente der Buße kommen. Unsere Seele ist nicht sündenlos erschaffen, soll aber sündenlos werden, eine Immakulata-Seele. So ist es Gottes Wille und tiefste Sehnsucht des eigenen Herzens.

Der Weg dazu ist auch für uns die Gesinnung der Immakulata. Am Taufbrunnen haben wir es im Taufgelöbnis versprochen: "Ich widersage dem Satan und allen seinen Werken und all seiner Pracht." Diesen Immakulatageist wollen wir treu im Herzen pflegen durch die zarte Scheu, Gott auch nur in den kleinsten Dingen zu beleidigen, und durch Wachsamkeit in den Versuchungen, damit unsere Seele unter dem Schutze der reinsten und unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria das weiße Kleid rein und unbefleckt zu Gott trage.

Wir beten ein Ave Maria, damit Maria uns die Reinheit des Herzens erflehe und bewahre:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt und gerechtfertigt 
im Namen unseres Herrn Jesus Christus. (1 Kor 6,11)
Wasche meinen Frevel gänzlich ab
von meiner Sünde mach mich rein.
Ein reines Herz erschaff in mir, o Gott;
den rechten Geist erneuere in meinem Innern. (Ps 50)


Gebet:
O Gott, du hast durch die Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria deinem Sohne eine würdige Wohnstätte bereitet: du hast sie im Hinblick auf den Tod deines Sohnes vor aller Makel bewahrt. Deshalb bitten wir dich, lass uns durch ihre Fürsprache rein werden und so zu dir gelangen. Durch denselben Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
(Kirchengebet vom Fest Mariä Empfängnis)


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 26-29 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Dienstag, 15. April 2014

Kardinal Kasper verteidigt gegenüber dem Ehepaar Martin seinen "Weg der Buße" ohne Reue und Umkehr

Am 10/12. März 2014 äußerten sich Norbert und Renate Martin (Vallendar) in der "Tagespost" erneut zu der nun in Schriftform in einem kleinen Bändchen vorliegenden Rede "Das Evangelium von der Familie" von Walter Kardinal Kasper, die dieser Ende Februar auf Geheiß von Papst Franziskus und im Hinblick auf die sich mit dem Thema Ehe und Familie befassende, außerordentliche Bischofssynode im Oktober 2014 vor dem Kardinalskonsistorium vorgetragen hatte.

Norbert und Renate Martin kommen aus der Schönstattbewegung und sind seit 1982 Mitglieder des "Päpstlichen Rates für die Familie" in Rom. Sie äußerten sich schon mehrmals zu den verschiedenen Vorstößen von Theologen und/oder Bischöfen gegen die Unversehrtheit der katholischen Ehelehre, z. B. im September 2011 zu Vorstellungen des damaligen Erzbischofs von Freiburg, Robert Zollitsch oder im Zusammenhang mit der vom Vatikan initiierten Fragebogenaktion im Februar diesen Jahres u. a. über die Gefahr falscher Erwartungen und entsprechend zu erwartender Enttäuschungen, die Veröffentlichungen wie z. B. der "Freiburger Handreichung" zur Pastoral für zivil wiederverheiratete Geschiedene bei manchen Gläubigen hervorrufen müssen. Die Martins sehen für so Enttäuschte die Gefahr einer Verstärkung der Distanzierung von der Kirche und den Grund für eine weitere Entkirchlichung.

Norbert und Renate Martin stellen fest, dass Kardinal Kasper "[e]indrucksvolle Worte findet (...) über die Bedeutung des Glaubens für die Ehe als Sakrament und als Grundlage für ein christliches Familienleben. Kenntnisreich und differenziert seien seine Überlegungen, um "nach neuen und bisher auch nicht genügend bedachten Wegen zu suchen". Zweifellos sagt Kardinal Kasper in seiner Rede viel Gutes, Schönes und Wahres zur christlichen Ehe, was aus kirchlischer Sicht unstrittig ist.

Dennoch steckt der Teufel im Detail. Neben dem vielen Richtigen ging der Kardinal auch auf das Problem der zivil wiederverheirateten Geschiedenen ein. Das Ehepaar Martin kann dem Lösungsansatz von Kardinal Kasper nicht zustimmen, der den zivil wiederverheirateten Geschiedenen den Zugang zu den Sakramenten, hier vor allem zum Bußsakrament eröffnen soll. Vor allem stellen sie die Frage "ob – umgekehrt wie es der Autor vorschlägt – nicht die Wahrheit das hermeneutische Prinzip für die Barmherzigkeit" darstelle. "Das Barmherzigkeitsverständnis in Kardinal Kaspers Vortrag wirft Fragen auf" titelt die "Tagespost" denn auch. Kasper schlägt vor, Betroffene unter bestimmten Bedingungen und nach einer gewissen Bußzeit zu den Sakramenten zuzulassen.

Die Martins erinnern an die Synode im Jahr 1980 und das nachsynodale Schreiben "Sacramentum caritatis" aus dem Jahre 2007 Nr. 29, in denen bereits die Problematik diskutiert und entschieden bzw. der kirchliche Standpunkt bestätigt und bekräftigt wurde, dass zivil wiederverheiratete Geschiedene nicht zu den Sakramenten zugelassen werden können, "… weil der Status und die Lebenslage (der wiederverheirateten Geschiedenen) objektiv jener Liebesvereinigung zwischen Christus und seiner Kirche widersprechen, die in der Eucharistie bedeutet und verwirklicht wird". Zum Empfang der Absolution ist der aufrichtige Vorsatz notwendig, sich zukünftig von Sünden zu enthalten und Gelegenheiten zur Sünde zu meiden, was bedeuten würde, die unrechtmäßige eheähnliche Gemeinschaft mit einem anderen Partner aufzugeben. Ist der/die Betroffene dazu nicht bereit, wäre eine solche Beichte ungültig und eine Lossprechung nicht möglich. Hier trifft das Wort des Herrn an die Ehebrecherin zu: "Gehe hin und sündige nicht mehr!"

In der Ausgabe der "Tagespost" vom 15. April 2014 antwortet Kardinal Kasper in einem ausführlichen Leserbrief auf die kritische Hinterfragung seines Vorschlags bezüglich der Möglichkeit für zivil wiederverheiratete Geschiedene, die Absolution im Bußsakrament und im Anschluss daran - nach einer bestimmten Zeit der Buße - auch die heilige Kommunion empfangen zu können. Er nimmt vor allem Bezug auf die Äußerungen von Norbert und Renate Martin am 12. März 2014  in der "Tagespost".

Aber auch in seinem Leserbrief wirft Kardinal Kasper noch mehr Fragen auf als er beantwortet. So schreibt er: "Es geht nicht um eine generelle Lösung der sehr unterschiedlichen Situationen (S. 57f). Schon gar nicht geht es darum, abzusegnen was in einer kirchenfernen Gesellschaft weithin geschieht. Es geht um Christen, welche in unseren Pfarreien und Einrichtungen leben und teilweise engagiert tätig sind oder um solche, die bei uns Rat und Hilfe suchen, nachdem sie in ihrer Ehe gescheitert sind, ein Zurück in die gescheiterte Ehe wie ein Ausstieg aus der neuen Situation ohne neue Schuld nicht möglich sind, die aber gerade in dieser schwierigen Situation die heilende und stärkende Kraft der Sakramente suchen und ernsthaft danach verlangen (S. 65f; 81f)."

Heißt das nun, Kasper meine, engagierte Pfarreiangehörige hätten eine andere Behandlung verdient als andere Gläubige? Ändert allein das Verlangen nach der heilenden und stärkenden Kraft der Sakramente - aber unabhängig von dem ernsthaften Vorhaben einer Umkehr und Abwendung von der Sünde - , ändert also allein das Verlangen schon den "Status" dieser Gläubigen und erlaubt eine Dispens vom Ausschluss von den Sakramenten? Sind Gläubige, die nicht in Pfarreien engagiert sind, Gläubige zweiter Klasse, denen nicht dieselben Möglichkeiten offenstehen, wie "engagierten" Gläubigen?

Was bedeutet, dass ein Zurück in die gescheiterte Ehe nicht ohne "neue Schuld" möglich ist? Und dass ein Ausstieg aus der neuen Situation ohne "neue Schuld" nicht möglich ist? Meint Kardinal Kasper, dass die Fortsetzung der "neuen Situation" - sprich: einer unrechtmäßigen, kirchlich gesehen ungültigen "Ehe" - keine neue Schuld bedeutet? Wie kann man logisch behaupten, das Eheband mit dem (ersten) Ehepartner bleibe bestehen, wenn man gleichzeitig duldet, dass eine weitere "Ehe" mit einem anderen Partner gelebt wird? Ist das nicht Bigamie - oder gar - bei einer weiteren zivilen Ehescheidung und Wiederverheiratung, serielle Polygamie? Warum sind dann andere außereheliche aber eheähnliche Verhältnisse nicht erlaubt, es besteht doch kein wesentlicher Unterschied zu einer Zweit"ehe"?

Kardinal Kasper kommt wieder auf seine entscheidende Frage zu sprechen: "Der entscheidende Satz dazu lautet im Vortrag: 'Die Buße und das Sakrament der Buße sind der Weg, um beide Aspekte zu verbinden: die Verpflichtung auf das Wort des Herrn und die nie endende Barmherzigkeit Gottes' (S..65). Es stellt sich die Frage, auf welche die Kritiker bisher nicht geantwortet haben: Darf man in einer solchen Situation, in der ein Pönitent ehrlich bereut und den guten Wille bezeugt, nach besten Kräften aus dem Glauben zu leben, die Absolution verweigern? Ist es bei Gott denkbar, dass jemand in ein Loch fällt, aus dem es keinerlei Ausweg gibt? Wenn das bei Gott unmöglich ist, warum dann nicht auch in der Kirche, die sich doch im Zweiten Vatikanischen Konzil als universales Sakrament des göttlichen Heils definiert hat? Gilt also das Bekenntnis von der Vergebung der Sünden, wie es im Credo steht? (S. 64f)"

Darauf ist klar zu antworten: Selbstverständlich gilt das Bekenntnis von der Vergebung der Sünden. Aber diese Sünden müssen als solche vom Pönitenten (an-)erkannt sein, um vergeben werden zu können. "Darf man in einer solchen Situation, in der ein Pönitent ehrlich bereut und den guten Wille bezeugt, nach besten Kräften aus dem Glauben zu leben, die Absolution verweigern?" Bereut der Pönitent ehrlich und bezeugt guten Willen sich künftiger Sünden (hier also des Ehebruchs) zu enthalten, kann der Beichtvater ihm gerechterweise die Absolution nicht verweigern. Ist er aber willens, das ehebrecherische Verhältnis, die zivil geschlossene Zweitehe, wie eine eheliche Gemeinschaft fortzuführen und so immer wieder Ehebruch gegenüber seinem (ersten) Ehepartner zu begehen, dann muss der Beichtvater ihm die Absolution verweigern, da hier kein wirklich guter Wille vorliegt, nach besten Kräften aus dem Glauben zu leben.

Der Ausweg besteht immer in der Umkehr: Der Umkehr hin zu einem Leben nach dem Willen Gottes, d.h. nach Gottes Geboten. Der Ausweg ist also die Loslösung von der Sünde des Ehebruchs. Diesen Weg kann man, wenn man ehrlich ist, nicht verleugnen oder ausschließen, nur weil er nicht bequem ist. Ganz sicher verlangt diese Umkehr eine tiefe Einsicht, Liebe und Vertrauen in Gott und die Kirche, die den Umkehrwilligen auf seinem sicher nicht einfachen Weg begleitet. Dennoch darf man gewiss sein, dass Gott aus dieser Situation tiefen Frieden erwachsen lässt und alles zum Guten wendet.

Schließlich bestätigt sich die Fragwürdigkeit des Barmherzigkeitsverständnisses bei Kasper, die Herr und Frau Martin in ihrem Beitrag vermuteten. Kasper schreibt in Entgegnung zu dem Schreiben der Martins: "Vollends entlarvend finde ich den letzten Einwand, dass sich diejenigen, welche sich nach einer Scheidung redlich und treu an die Weisung der Kirche gehalten haben, sich als Dummköpfe vorkommen, würde ein Wiederverheirateter von der Kirche „vom Ehebruch faktisch freigesprochen.“ Ganz abgesehen davon dass die Absolution nicht vom Ehebruch, sondern von der Schuld des Ehebruchs freispricht, würde sich ein solcher „Dummkopf“ in der Tat wirklich dumm in die Rolle des brav im Hause gebliebenen älteren Sohnes im Gleichnis Jesu begeben, der dem barmherzigen Vater Vorwürfe macht, weil er dem verlorenen Sohn Barmherzigkeit zuteil werden lässt (Lk 15,11–32). Wer so argumentieren würde, hat von Gottes Barmherzigkeit noch gar nichts verstanden."

Kasper merkt offensichtlich nicht, dass die Sache hier ganz anders liegt als bei Rückkehr des verlorenen Sohnes. Der Pönitent, der an seiner zivilen Zweitehe festhalten will, würde dem verlorenen Sohn gleichen, der nach Hause kommt, um den Vater dazu zu nötigen, seinen liderlichen Lebenswandel und die Verschwendung seines Vermögens gutzuheißen. Dass er von zu Hause fortgegangen war, das bedauerte er, nicht jedoch das, was er dann erlebte und tat. Er fordert vom Vater weitere Gelder, um seinen Lebensstandard weiterzuleben. Der Vater ist ihm voll Freude entgegengelaufen und wollte ihn umarmen, aber der Sohn zeigte keine Einsicht, dass sein Lebenswandel nicht gut war. Der Vater schickt seinen Sohn wieder fort und geht voller Trauer zurück in sein Haus, darauf hoffend, dass sein verlorener Sohn doch noch irgendwann, bevor er in der Fremde stirbt, seinen Fehler einsieht und voller Scham und Reue zu ihm zurückkehrt, damit er ihm verzeihen kann...

Und in der Tat würde sich der ältere Sohn wie ein Dummkopf vorgekommen sein, wenn sein Vater dem heimgekehrten Sohn freundlich zugestimmt und seinen schlechten Lebenswandel gutgeheißen hätte; wenn er ihm weiteres Vermögen mitgegeben hätte, das eigentlich sein Erbteil  gewesen wäre. Er hätte das Handeln des Vater wohl nicht verstanden und hätte wahrscheinlich an seinem Verstand gezweifelt. Aber Gott sei Dank nimmt das Gleichnis Jesu vom verlorenen Sohn eine andere Wendung...




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Samstag, 5. April 2014

Neue Sünden?

Ja, man könnte Stunden damit zubringen, die Kirchenberichter-stattung in den Zeitungen zu durchstöbern, um darauf mit Richtigstellungen oder auch satirischen Artikeln zu antworten. Welcher Ansammlung von Unkenntnis, Missverständnissen und religiöser Sprachunfähigkeit begegnet man da! Tatsächlich ist sich der katholische Leser oft nicht sicher, ob er den Journalisten zürnen soll oder nicht doch eher Mitleid mit ihnen haben muss, da sie offensichtlich über Dinge zu schreiben versuchen, von denen sie wenig bis nichts verstehen. 

So war am 11. März 2008 in der als renommiert geltenden deutschen Zeitung „Die Welt“ zu lesen: „Zu den von der kathaolischen (!) Kirche definierten sieben Todsünden gehören ansonsten Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Wolllust, Völlerei und Faulheit. Wer diesen Lastern frönt, kommt nach der traditionellen Lehre ins Fegefeuer. Nur wer seine Sünden bei der Beichte bereucht (!), kann der Hölle entgehen.“ (Rechtschreibfehler aus dem Original übernommen.) Soll man über einen solchen Unsinn lachen oder weinen? 

Der zitierte Artikel behandelt nicht die sieben Hauptsünden (oft fälschlich „sieben Todsünden“ genannt), sondern die angeblichen „neuen Sünden“, die „der Vatikan“ jüngst „definiert“ haben soll. Auch in anderen Zeitungen war darüber ähnlich Unerleuchtetes zu lesen. Eigentlich kaum der Rede wert, wäre da nicht die Unsicherheit mancher Katholiken, die sich mit der Frage herumquälen: „Ja, kann das der Vatikan denn einfach so: neue Sünden festlegen?“ 

Die Antwort darauf lautet kurz und bündig: Nein, er kann es nicht einfach so. Er hat es auch gar nicht getan und wird es nicht tun. Das ist die schlichte Wahrheit. Demnach wäre also die Pressemeldung einfach erlogen? Irgendeinen wahren Kern muss die Angelegenheit doch haben, sollte man meinen. Welcher Vorgang also hat zu den Schlagzeilen über die „neuen Sünden“ geführt? 

Das ist rasch erzählt. Zunächst geht es in der Sache nicht um Aussagen „des Vatikans“, etwa des Papstes selbst oder des offiziellen Vatikansprechers. Vielmehr war es ein Bischof von der Apostolischen Pönitentiarie namens Gianfranco Girotti, der sich gegenüber dem Osservatore Romano äußerte und von einigen Sünden sprach, die „gleichsam als Begleiterscheinungen der unaufhaltsamen Globalisierung am Horizont der Menschheit auftauchen“. Er rief die altbekannte und doch nicht immer hinreichend bedachte Tatsache in Erinnerung, dass sündhaftes Verhalten nicht nur das Individuum betrifft, sondern auch eine soziale Dimension aufweist. Bestimmte Verfehlungen gewinnen gerade in einer mehr und mehr zusammenwachsenden Welt einen besonders verhängnisvollen Einfluss auf die menschliche Gemeinschaft. 

Bischof Girotti wollte keineswegs – wie in Zeitungen zu lesen war – einen Katalog von „sieben neuen Todsünden“ aufstellen, als er folgende Dinge beim Namen nannte: Drogenhandel und -konsum; Missbrauch von Kindern und Jugendlichen; Umweltverschmutzung; Prostitution; Genmanipulation bei Menschen; Profitgier auf Kosten anderer; Geldverschwendung für Luxusartikel. Dennoch wird jeder, der es recht bedenkt, zugeben müssen, dass es sich hierbei um Schandtaten von verheerender Wirkung handelt. 

Girotti hat tatsächlich hochaktuelle Probleme angesprochen. Um so mehr erstaunt es, dass ausgerechnet diejenigen, die der Kirche ansonsten vorhalten, sie hänge an ihren alten Dogmen und Geboten und werde den heutigen Themen nicht gerecht, für diese Wortmeldung eines Bischofs wieder nur Kritik und Hohn übrig haben. „Moderne Menschen könnten jubeln, dass die Kirche sich mit heutigen Fragen befasst. Doch die Medien verdrehen die Sache total“, bemerkte dazu richtig der damalige Radio-Vatikan-Pater Eberhard von Gemmingen. Man kann es ihnen eben nicht recht machen – und sollte es daher auch gar nicht versuchen! 

Im übrigen sind die angeblich „neuen Sünden“ so neu nicht. Jede von ihnen lässt sich mühelos auf die 10 Gebote des Alten Bundes und das Doppelgebot Jesu zurückführen, so auf den Schutz des Lebens, des Eigentums und der geschlechtlichen Ordnung, auf die liebende Ehrfurcht vor dem Schöpfer und Herrn sowie vor Seinem Ebenbild, dem Menschen. Auch die Beziehung zu den klassischen sieben Hauptsünden, namentlich zum Hochmut, zur Habgier und zur Unzucht, liegt auf der Hand. Die Verfehlungen, die Bischof Girotti erwähnt, sind nichts anderes als Auswüchse der alten Sünden in der neuen Welt. Darüber kann die Kirche nicht schweigen, ohne ihre Sendung für das Heil der Seelen wie für das Gemeinwohl zu verraten.

 
P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad




Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)
- der Artikel wurde anlässlich dieses WELT-Artikels vom 11.03.2008 verfasst


Freitag, 4. April 2014

Jede Sünde eine Beleidigung Gottes

Die Sünde ist eine Beleidigung Gottes: „Gegen dich allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was dir missfällt" (Ps 51,6). Die Sünde lehnt sich gegen die Liebe Gottes zu uns auf und wendet unsere Herzen von ihm ab. (...) KKK 1850

Vorweg gesagt: immer wenn wir von Gott reden, so sprechen wir mit menschlichen Worten und drücken auf menschliche Weise aus, was wir sagen wollen. Wie sonst auch sollten wir das tun?

Die Sünde ist eine Beleidigung Gottes. Was bedeutet das?

Zunächst: Eine Beleidigung Gottes ist eine durch Gedanken, Worte oder Taten erfolgte Kundgabe von Missachtung oder Nichtachtung Gottes und seines heiligen Willens. Statt Gott die Ehre zu geben, gibt der Mensch, der sündigt, sich selbst oder anderen geschaffenen Dingen die Ehre und zieht sie Gott vor. Augustinus sagt, die Sünde sei "die bis zur Verachtung Gottes gesteigerte Selbstliebe" (Augustinus, civ. 14,28). 

Dann: Unabhängig von dem Tatbestand der Beleidigung Gottes, und nicht von Relevanz, ist die Frage, ob der allmächtige Gott sich durch unser Sündigen beleidigt fühlt, ob er sich verachtet fühlt oder in seiner Ehre verletzt und ob er dadurch seinerseits in irgendeiner Weise "menschlich" auf solche Beleidigungen reagiert, indem er "beleidigt ist", "veschnupft reagiert", möglicherweise gar "auf Rache sinnt". Das alles spielt keine Rolle, allein die objektive Tat zählt, die ihn und sein Wort missachtet. Wenn jemand z. B. einer Mutter von mehreren Kindern verächtlich zuflüstert, sie sei eine Gebärmaschine, so ist das - ganz objektiv - eine Beleidigung der Mutter, selbst dann, wenn diese über der Aggression steht und die verachtende Titulierung sie nicht beunruhigt oder traurig macht (weil sie weiß, dass diese Beleidigung sie eigentlich nicht wirklich treffen kann).

Wohl aber fordert die Beleidigung Gottes eine Genugtuung, eine Wiedergutmachung, um das in Unordnung gebrachte Verhältnis des Sünders zu Gott wieder in Ordnung zu bringen. Dies geschieht in der heiligen Beichte durch die Lossprechung, nach Reue, Bekenntnis und gutem Vorsatz, und durch die Buße.

Wir können mit unseren menschlichen Worten nicht besser ausdrücken, was das Wesen der Sünde ist. Deshalb ist die Rede von der Sünde als einer Beleidigung Gottes sehr treffend und klar. Besonders auch im Hinblick auf die Vermittlung des Wesens der Sünde an unsere Kinder, um zu verstehen, was eine Sünde bedeutet, ist dies eine sinnvolle und angemessene Erklärung.


Zu: "Wie beleidigt ist Gott?" von ankerperlenfrau


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Mittwoch, 2. April 2014

Informationsblatt der Petrusbruderschaft (FSSP) April 2014

Warum fällt es uns manchmal schwer, den Weg in den Beichtstuhl zu finden? Das ist eine der Fragen, mit denen sich die April-Ausgabe 2014 des Informationsblattes der Petrusbruderschaft ausein-andersetzt. Pater Dieter Biffart geht dieser Frage nach und ermutigt zu einem ehrlichen und reuevollen Bekenntnis in dem "einzigen Gericht auf Erden, in welchem der Schuldige, so er denn seine Schuld bereut, immer freigesprochen wird". 

P. Christian Jäger beleuchtet nochmals das Sakrament der Ehe, das unser Herr Jesus Christus aus der Hartherzigkeit der Juden befreit und ihm die von Gott ursprünglich vorgesehene Würde zurückgibt (vgl. Mt 19,8).

P. Engelbert Recktenwald stellt sich der Frage, ob ohne Gott alles erlaubt ist. Er widerspricht dem Philosophen und Atheisten Prof. Herbert Schnädelbach, der diese Aussage für einen der dümmsten Sprüche hält, die es gibt.

Außerdem berichtet P. Werner Barthel aus Saarlouis über die Renovierungsarbeiten am Canisianum, die nun, wie das meistens so ist, wenn man einmal mit Baumaßnahmen beginnt, sich umfangreicher als zunächst vorgesehen, gestalten. Dennoch gehen die Arbeiten gut voran und Priester und Gemeinde freuen sich bereits auf die Wiederinbesitznahme des sanierten Kirchenraumes.

Zu finden sind in der April-Ausgabe auch noch das Editorial des Distriktoberen für den deutschsprachigen Raum (DACHNL), P. Axel Maußen, umfangreiche Hinweise auf bevorstehende Heilige Weihen, Freizeiten und Wallfahrten, eine Liste mit Orten, an denen die Petrusbruderschaft im deutschsprachigen Raum seelsorglich wirkt, sowie eine kurze Lebensbeschreibung des spanischen Martyrers Hermenegild aus dem sechsten Jahrhundert.


Weitere Informationen über die Priesterbruderschaft St. Petrus: hier!


Bildquelle: Petrusbruderschaft

Montag, 24. März 2014

Frischer Wind in Vatikan und Weltkirche: Neuer missionarischer Schwung durch Papst Franziskus

Nach der von Erzbischof Georg Gänswein zelebrierten Hl. Messe in der Jesuitenkirche zu Mannheim am 23. März 2014 führte domradio.de-Redakteur Jan Hendrik Stens ein Interwiew mit dem Mann, der seit gut einem Jahr gleichzeitig für Papst em. Benedikt XVI. und Papst Franziskus seinen Dienst versieht.

Seiner Predigt in der Messfeier hatte der aus der Diözese Freiburg stammende Erzbischof die Überschrift "Franziskus und die offenen Türen" gegeben. Durch offene Türen, so Jan Hendrik Stens, wehe oft ein frischer Wind. Was das für ein frischer Wind sei, der da momentan durch Franziskus durch Vatikan und Weltkirche wehe, fragte Stens den Präfekten des Päpstlichen Hauses. Dessen Antwort:
"Wenn ich dem eine Überschrift geben möchte, würde ich sagen, es ist ein neuer missionarischer Schwung. Dieser Schwung hat all die erfasst, die sich davon erfassen lassen, sei es in Rom, sei es im Vatikan, sei es auch darüber hinaus."

Angesprochen auf die speziell in Deutschland trotz medialer Begeisterung für Papst Franziskus ausbleibenden Anzeichen einer Erneuerung des Glaubenslebens, wie stärker frequentierter Gottesdienstbesuch oder Menschenschlangen vor den Beichtstühlen (wie es z. B. in Italien zu beobachten ist), sagte Erzbischof Gänswein:
"Wenn Begeisterung sich nicht in die Glaubenspraxis hinein verwirklicht, dann ist das wie ein Strohfeuer, das keine Glut entfacht. Es ist wichtig, das Neue, das Schwungvolle und Erfreuliche, das mit Franziskus jetzt da ist, hineinzunehmen und sich auch anstecken zu lassen im eigenen Glaubensleben. Nur jubeln ist zu wenig. Es müssen schon auch konkretere Fakten kommen."

Das ganze Interview, auch im Wortlaut zum Nachlesen hier auf domradio.de






Weiteres zum Thema "Frischer Wind für die Kirche":

Donnerstag, 20. März 2014

Beichten leicht gemacht



Pater Karl Wallner vom Zisterzienserstift Heiligenkreuz hat eine "kleine Anleitung" für die Beichte entworfen. Einen "Beichtspiegel" für die Gewissenserforschung schickt er gerne zu, einfach unter information@stift-heiligenkreuz.at an P. Wallner schreiben.

Es hat sich nun herausgestellt, dass das Original aus einer Kirchengemeinde in Dublin (Irland) stammt, nämlich aus der Pfarrei Our Lady Queen of Peace. Dort gibt es die Darstellung - auch in anderen Sprachen - zum Download, mit oder ohne zusätzlichen Beichtspiegel.

P. Wallner hat am 10. April 2014 via facebook mitgeteilt, dass nun eine OFFIZIELLE Version der Beichtanleitung in deutscher Sprache vorliegt. Ein kleiner Hinweis: Die Designer der Karte weisen darauf hin, dass die Karte bzw. Flyer, Poster etc. in jeder Form und Größe verbreitet werden darf und soll, sie darf jedoch im Aussehen und Inhalt nicht verändert werden. 

Und so sieht die offizielle Version aus (download hier):





Wer einen Online-Beichtspiegel (direkt) nutzen möchte:





Bildquelle: Facebook, P. Karl Wallner
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