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Freitag, 22. August 2014

Fest des Unbefleckten Herzens der allerseligsten Jungfrau Maria

Unter dem Symbol des Herzens Mariä verehrt die heilige Kirche die einzigartige Heiligkeit ihrer Seele, besonders aber ihre glühende Liebe zu Gott und zu ihrem Sohne Jesus Christus, sowie ihre mütterliche Liebe zu den Erlösten, die Christus mit seinem kostbaren Blute erkauft hat. 

Die Grundgedanken der Verehrung des Herzens Mariä, die besonders im 17. und 18. Jahrhundert aufblühte (s. hl. Johannes Eudes, 19. August), reichen zurück in die Väterzeit. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt die liturgische Verehrung des Herzens Mariä durch Papst Pius VII. die päpstliche Bestätigung. 1855 zeichnete Papst Pius IX. das Fest mit einem eigenen Offizium und einer eigenen Festmesse aus.

Inmitten der großen Not des zweiten Weltkrieges weihte Pius XII. am Fest der Unbefleckten Empfängnis die heilige Kirche und die gesamte Menschheit feierlich dem Unbefleckten Herzen der allerseligsten Jungfrau und Mutter Maria. Um diese Weihe lebendig zu erhalten schrieb er zwei Jahre später das Fest des Unbefleckten Herzens Mariä für die gesamte Kirche vor. 

(aus dem Schott-Volksmessbuch zum 22. August)


Weihe der Welt an das Unbeflecktes Herz Mariens durch Papst Pius XII.


Königin des heiligen Rosenkranzes, Hilfe der Christen, Zuflucht des menschlichen Geschlechtes, Siegerin in allen Schlachten Gottes!

Flehend werfen wir uns vor deinem Throne nieder. Wir kommen voll Vertrauen, daß wir Barmherzigkeit, Gnade und rechte Hilfe in unseren Bedrängnissen erlangen. Wir vertrauen nicht auf unsere Verdienste, sondern einzig auf die unendliche Güte deines mütterlichen Herzens. Dir und deinem unbefleckten Herzen vertrauen wir uns an und weihen wir uns in dieser entscheidenden Stunde der menschlichen Geschichte. Dabei vereinigen wir uns mit der heiligen Kirche, dem geheimnisvollen Leib deines göttlichen Sohnes, der allenthalben leidet und blutet und so vielfach heimgesucht ist. Wir vereinigen uns mit der ganzen Welt. Sie ist ein Opfer der eigenen Sünde, von furchtbarer Zwietracht zerrissen, brennend in Feuerflammen des Hasses.

Dich, o Mutter, rühren so viele Ruinen der Welt und der Seelen, so viele Schmerzen, so viele Ängste von Vätern und Müttern, von Ehegatten, Brüdern und unschuldigen Kindern; dich rühren so viele in der Blüte der Jahre dahingeraffte Menschenleben, so viele gemarterte und sterbende Menschen, so viele Seelen, die in Gefahr sind, ewig verlorenzugehen. Du, o Mutter der Barmherzigkeit, erbitte uns von Gott den Frieden! Erbitte uns vor allem jene Gnaden, die in einem Augenblick die Seelen umwandeln können; erbitte uns jene Gnaden, die den Frieden vorbereiten, herbeiführen und sichern! Königin des Friedens, bitte für uns und gib der Welt den Frieden, nach dem die Völker seufzen, den Frieden in der Wahrheit, in der Gerechtigkeit, in der Liebe Christi! Gib der Welt den Frieden der Waffen und den Frieden der Seelen, damit in der Ruhe der Ordnung das Reich Gottes sich ausbreite.

Gewähre deinen Schutz den Ungläubigen und denen, die noch im Todesschatten liegen; schenke ihnen den Frieden! Laß für sie die Sonne der Wahrheit aufsteigen! Laß sie mit uns vor dem einen Erlöser der Welt die Worte wiederholen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“

Wir bitten für die durch Irrtum und Zwietracht getrennten Völker, vornehmlich für diejenigen, die dir eine besondere Andacht bezeugen. Gib ihnen den Frieden! Führe sie zurück zum einen Schafstall Christi unter dem einen und wahren Hirten!

Erflehe Frieden und volle Freiheit der heiligen Kirche Gottes! Halte die wachsende Flut des Neuheidentums auf!

Vermehre in den Gläubigen die Liebe zur Reinheit, die tätige Übung des christlichen Lebens und den apostolischen Eifer! Laß die Gemeinschaft derer, die Gott dienen, zunehmen an Verdienst und Zahl! Dem Herzen deines göttlichen Sohnes Jesus Christus wurde die Kirche und das ganze menschliche Geschlecht geweiht. Auf ihn sollten alle ihre ganze Hoffnung setzen! Er sollte für sie Zeichen und Unterpfand des Sieges und der Rettung sein! So weihen wir uns auf ewig auch Dir, deinem unbefleckten Herzen, o Mutter und Königin der Welt! Deine Liebe und dein Schutz sollen den Sieg des Reiches Gottes beschleunigen! Alle Völker, im Frieden mit sich und mit Gott, sollen dich selig preisen! Mit dir sollen sie von einem Ende der Welt bis zum anderen das ewige Magnifikat der Glorie, der Liebe und Dankbarkeit zum Herzen Jesu anstimmen: In ihm allein können sie die Wahrheit, das Leben und den Frieden finden. Amen.

Bild: Mosaik im Nationalheiligtum der Basilika der Unbefleckten Empfängnis in Washington DC; Lawrence OP

Samstag, 5. Juli 2014

Amtspflichten

"Die besten Regeln nützen aber  nichts, wenn nicht jene, denen es obliegt, für ihre Befolgung zu achten, entschieden und beharrlich des eigenen Amtes walten."

Pius XII. am 10.09.1957 in der Ansprache an die Teilnehmer der Generalkongregation des Jesuitenordens; zitiert nach "Soziale Summe Pius XII."; A.F. Lutz, J.F. Groner; Paulusverlag Freiburg Schweiz; AD 1961


Weiteres zum Thema "Amtspflichten": 

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Samstag, 22. Dezember 2012

„Lasst uns Kirche machen...“

Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

Ist es nicht erstaunlich, mit welchem Eifer in unseren Tagen wieder „Visionen von Kirche“ und „Kirchenträume“ publiziert und propagiert werden, und dies oft großzügig finanziert aus den Steuergeldern braver und argloser Katholiken? „Kirche sollte heute“ – so beginnen viele Forderungen aus berufenem und weniger berufenem Munde. Dabei fällt auf, wie gerne man die Kirche ihres Artikels beraubt und anstelle von „der Kirche“ nur noch von „Kirche“ spricht. Offensichtlich soll dadurch das klar bestimmte Wesen der Institution ins Unbestimmte, ja Beliebige hinein verflüchtigt werden. So können dann leichter Wunschvorstellungen entworfen werden, die sonst an der Härte des Felsens Petri und an der Eindeutigkeit des apostolischen Erbes zerschellt wären. 

Als geeigneten Slogan für die kirchen-visionären Umtriebe der Gegenwart schlage ich das leicht abgewandelte Wort aus dem Schöpfungsbericht vor: So lasst uns also Kirche machen nach unserem Bild und Gleichnis! „Kirche machen“ – das funktioniert natürlich nur, wenn die Kirche nicht mit einem verbindlichen Wesensbestand und einer bleibenden Gestalt gestiftet wurde. Wen wundert es, dass viele der sogenannten Reformtheologen offen sagen, der historische Jesus habe keine Kirche gewollt und gegründet? (Die entsprechenden Worte des Herrn, die der gläubige Katholik einer solchen Behauptung sogleich entgegenhalten will, wurden Jesus nach besagten Theologen selbstverständlich erst nachträglich in den Mund gelegt, und somit wäre ihre Meinung gegen jede biblische Kritik immunisiert!) 

Wenn die institutionelle Kirche nicht von Jesus Christus gestiftet wurde, ist es nur folgerichtig, „Kirche“ als Modelliermasse in den Händen zeitgeistiger Macher und als Spielwiese für deren Lieblingsideen zu verstehen. Dann wird das Produkt auch tatsächlich nach deren „Bild und Gleichnis“ ausfallen, nämlich nach den Vorstellungen und Vorlieben der Tagesmode, die einmal sozialkritisch-revolutionär, ein anderes Mal verblüffend angepasst und spießig ist. Das einzige Beständige einer solchen Kirche wäre dann wohl ihre Unbeständigkeit. 

Jedenfalls reibt sich der gläubige Katholik bei alledem, was ihm auch in kirchlichen Medien geboten wird, ungläubig die Augen. Er fragt sich, was denn diese Traumkirchen noch mit seinem Lebensraum zu tun haben, von dem er in der Sonntagsmesse bekennt, er sei „die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“. Hätten viele Christen nicht einen soliden Grundstock an Schrift- und Katechismuskenntnis, bestrahlt vom geistgewirkten Licht übernatürlichen Glaubens, sie müssten angesichts solcher Verwirrung fast unfehlbar in die Irre gehen. 

Dabei lassen sich zahlreiche Argumente gegen die meisten „Visionen von Kirche“ anführen. Erinnern wir uns hier nur an das denkwürdige Geschehen der Tempelreinigung. Nach der Schilderung des Johannesevangeliums (2,13-22) schloss sich an das von prophetischem Zorn erfüllte Auftreten des Herrn ein Disput mit den Juden an, denn diese verlangten ein beglaubigendes Zeichen dafür, dass Er mit solcher Autorität im Heiligtum auftreten dürfe. Sein Wort dazu: „Reißt diesen Tempel nieder, und in drei Tagen will ich ihn wieder aufrichten.“ Der Evangelist Johannes fügt erklärend hinzu, Jesus habe „vom Tempel seines Leibes“ gesprochen. 

Das will doch heißen, dass der neue Tempel aus dem Tod und der Auferstehung Christi hervorgegangen ist: Sein verklärter Leib ist die wahre Kultstätte des neuen und ewigen Bundes! Nicht zufällig beschreibt der heilige Paulus die Kirche als Leib Christi, eine Lehre, die Papst Pius XII. in seiner Enzyklika „Mystici Corporis“ vom 29. Juni 1946 umfassend und begeisternd dargestellt hat. Wenn aber die Kirche in Wirklichkeit sein Leib ist, dann ist sie uns vorgegeben. Das heißt: Wir haben „Kirche“ weder zu erträumen noch jeweils neu zu konzipieren und zu produzieren, sondern sollen uns in unserem Denken wie Handeln nach dem richten, was längst vor uns, unabhängig von unseren Vorstellungen schon da ist. Allenfalls werden wir uns, wenn es erfordert ist, kämpferisch gegen die Macher einer neuen Kirche einsetzen müssen, nicht aber, um ihnen unsere persönliche „Vision von Kirche“ entgegenzusetzen, sondern um dadurch der gottgewollten Wirklichkeit der Kirche zu dienen. So soll es uns genügen, uns als Glieder in den herrlichen Leib Jesu Christi einzufügen. Und anstatt diesen verändern zu wollen, müssen wir uns vielmehr von Ihm verändern lassen. Das wäre die Lösung so vieler Probleme!



 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Freitag, 28. September 2012

Bischöfe - die "Engel" ihrer Kirche


"In der alten Kirche – bereits in der Geheimen Offenbarung – (wurden) die Bischöfe als »Engel« ihrer Kirche bezeichnet (...), womit eine tiefe Übereinstimmung zwischen dem Dienst des Bischofs und der Aufgabe des Engels zum Ausdruck gebracht wird. Von der Aufgabe des Engels her läßt sich der Dienst des Bischofs verstehen. (...)

Wenn die alte Kirche die Bischöfe »Engel« ihrer Kirche nennt, will sie damit sagen: Die Bischöfe selbst müssen Männer Gottes sein, müssen ihr Leben auf Gott ausrichten. »Multum orat pro populo – Er betet viel für das Volk«, heißt es im Brevier der Kirche in bezug auf die heiligen Bischöfe. Der Bischof muß ein Beter sein, der bei Gott für die Menschen eintritt.

Je mehr er das tut, um so mehr versteht er auch die Menschen, die ihm anvertraut sind, und kann für sie zu einem Engel werden – zu einem Boten Gottes, der ihnen hilft, ihr wahres Wesen, sich selbst, zu finden und die Idee zu leben, die Gott von ihnen hat."


Papst Benedikt XVI. in der Predigt am 29.September 2007 (Fest der drei Erzengel Michael, Gabriel und Raphael), anlässlich der Bischofsweihen von sechs neuernannten Bischöfen



Donnerstag, 2. August 2012

Schönreden

"Wenn auch der menschliche Verstand mit seinen natürlichen Erkenntniskräften an sich zur wahren und sicheren Erkenntnis des einen persönlichen Gottes, der durch seine Vorsehung die Welt schützt und regiert, sowie des Naturgesetzes, das der Schöpfer in unser Herz legte, kommen kann, so bestehen doch für ihn nicht wenige Hindernisse, von seiner ursprünglichen Fähigkeit einen wirklich fruchtbaren Gebrauch zu machen; denn alle Dinge, die sich auf Gott beziehen und das zwischen Gott und den Menschen bestehende Verhältnis angehen, ruhen in Wahrheiten, die die Welt der Sinne überragen. Diese verlangen vom Menschen die Eigenhingabe und Selbstverleugnung, wenn sie auf die Lebensführung Einfluss gewinnen und sie bestimmen.

Der menschliche Verstand wird in der Erkenntnis solcher Wahrheiten behindert durch die Gewalt der Sinne und der Einbildungskraft, wie auch durch die verkehrten Leidenschaften, die ihren Ursprung in der Erbsünde haben. Darum reden sich Menschen in diesen Dingen gern ein, es sei das falsch oder zweifelhaft, was sie nicht wahrhaben möchten."





Foto: Nuntius Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII.; 1922; Wikimedia commons
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