Posts mit dem Label Papst Johannes XXIII. werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Papst Johannes XXIII. werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 30. August 2014

Heilmittel der Barmherzigkeit statt Waffe der Strenge?

Ein - offen erklärtes - Novum in der Kirche ist (...) die Verhaltensänderung gegenüber den Irrtümern. Die Kirche - sagt der Papst (Anm.: Johannes XXIII.) - gebe ihren Widerstand gegen den Irrtum nicht auf, noch schwäche sie ihn ab, ziehe heute aber vor, "das Heilmittel der Barmherzigkeit anzwenden statt die Waffe der Strenge" (1). Sie halte es für angemessener, "die Kraft ihrer Lehre ausgiebig zu erklären, als zu verurteilen" (AAS LIV, S. 792; Hampe, S. 39).

Diese Ankündigung des Prinzips der Barmherzigkeit, das dem der Strenge entgegengesetzt ist, geht an der Tatsache vorbei, dass nach Auffassung der Kirche gerade die Verurteilung des Irrtums ein Werk der Barmherzigkeit ist. Wird nämlich der Irrtum zu Fall gebracht, korrigiert man den Irrenden und bewahrt andere vor dem Irrtum.

Zudem kann es genaugenommen dem Irrtum gegenüber weder Barmherzigkeit noch Strenge geben, denn diese sind dem Mitmenschen zugewandte moralische Tugenden. Den Irrtum bekämpft vielmehr der Intellekt mit einem logischen Akt, der sich einem falschen Urteil widersetzt. Da Barmherzigkeit nach Summa theol. II, II, q.30, a.1 der Schmerz über das Elend des anderen ("Mit-leid") und zugleich der Wunsch ist, ihm zu helfen, kann die Methode der Barmherzigkeit nicht gegenüber dem Irrtum angewandt werden, der ein logisches Faktum jenseits des Elends ist. 

Sie kann nur dem Irrenden gelten, dem man durch Aufzeigen der Wahrheit und Widerlegung des Irrtums beisteht. Mit diesem Beistand bleibt der Papst übrigens auf halbem Wege stehen, weil er vom gesamten Dienst der Kirche am Irrenden nur noch die Präsentierung der Wahrheit übrig lässt, als ob sie allein genüge und man sie weder dem Irrtum entgegensetzen, noch diesen aus der Welt schaffen müsse. Damit würde man den logischen Vorgang der Widerlegung aufgeben, um sich nur noch der Unterweisung in der Wahrheit zu widmen, im Vertrauen auf deren Kraft, Zustimmung zu erwirken und den Irrtum hinfällig zu machen.


(1) Bereits während der Römischen Synode, die an der altbewährten Pädagogik der Kirche festhielt, hatte der Papst der Anregung zugestimmt, einige Normen milder zu gestalten. Zu Mgr. Felici (der im OR vom 25. April 1981 darüber berichtet) hatte er gesagt: "Zwang gefällt heute nicht mehr". Wohlgemerkt: "gefällt" nicht statt "nützt" nichts mehr.


aus : Romano Amerio (1905 - 1997); "Iota Unum"; Edition Kirchliche Umschau; AD 2011; S. 82f

Donnerstag, 17. Juli 2014

Messe zum Volk und lauter Kanon: Oh, diese Hitzköpfe und Exzentriker...


Andrea Morigi erwähnt einen Moment aus dem Leben Johannes XXIII., den er in seinem Tagebuch während seiner Zeit als Nuntius in Paris (1951) festhielt:
„Ich bin in Saint-Séverin in die Messe gegangen. Dort habe ich mir eine Erkältung eingefangen. Die Musik dort ist jetzt viel besser geworden, aber die Messe zum Volk hin ist ein ernster Verstoß gegen das liturgische Recht. Der Kanon wurde laut vorgelesen und nicht secreto, wie es die Rubriken vorsehen… Ich habe den Pfarrer bezüglich der liturgischen Missbräuche in der Pfarrei gewarnt und ich denke, dass sie ein Ende finden werden. Oh die Sorge, die einem diese Hitzköpfe und Exzentriker bereiten!“ 

"Wenn man über diese Anekdote aus dem Jahr 1951 nachdenkt", so Paix Liturgique, "dann hat man genug Stoff, um über die Qualität der liturgischen Bildung vor dem Konzil zu urteilen und über die Haltung des zukünftigen Papstes bezüglich der möglichen liturgischen 'Verheutigung'".

Zitiert nach Paix Liturgique, Brief 48 vom 25. Juni 2014: "Johannes XXIII.: Ein neuer Patron für das traditionelle Missale"


Siehe auch:

+      +      +


Bild: Papst Johannes XXIII (Angelo Giuseppe Roncalli) im Jahre 1959; gemeinfrei

Mittwoch, 4. Juni 2014

Kardinal Angelo Giuseppe Roncalli (später Papst Johannes XXIII.) über Papst Pius X.

"Heiliger Pius X. - ein Reformpapst vor den Herausforderungen des neuen Jahrhunderts"

Unter diesem Motto veranstaltet das "Päpstliche Komitee für historische Wissenschaften" am 12. Juni 2014 in Rom einen Studientag über Papst Pius X. (1903-1914). Anlass sind der 100. Todestag des Papstes am 20. August sowie die Heiligsprechung Pius X. vor 60 Jahren, am 29. Mai 1954. (s. auch kathweb)


Das sei Anlass zu hören, was Kardinal Angelo Giuseppe Roncalli, damals Apostolischer Nuntius in Frankreich, über Pius X. sagte. Er tat dies anlässlich der Weihe der unterirdischen Kirche bei der Grotte der Allerseligsten Jungfrau von Lourdes am 24. März 1958, etwa sieben Monate bevor er nach dem Tode Pius XII. selbst als Papst Johannes XXIII. aus dem  Konklave hervorging und den Stuhl Petri bestieg:
Das neue Gotteshaus, das wir heute geweiht haben zur Anbetung des einen und dreieinigen Gottes, zur Verehrung der Mutter Jesu und unserer Mutter erfährt eine glückliche Ergänzung durch die Weihe an den Namen des hl. Pius X. (...),  den einige von uns noch gekannt, den sie mit eigenen Augen gesehen und dessen Stimme sie noch vernommen haben.

Zu diesen gehört auch der Kardinal, der heute zu Ihnen spricht, der die Weihe vorgenommen hat und der auf seinem Haupte noch heute die verehrungswürdigen Hände des Papstes fühlt, der ihn gesegnet hat. (...)

Da ist die Heiligkeit seines Lebens und seines Beispiels. Ein waches Bewusstsein der höchsten Verantwortung, weite und tiefe Schau der grundlegenden Fragen der menschlichen und christlichen Gesellschaft, eine Ausübung des Lehramtes im Geiste der Sanftmut und Demut Jesu, gleichzeitig aber auch ein klares und unerschütterliches Einstehen für die Wahrheit, für die Gerechtigkeit, für einen Frieden ohne Schwäche und ohne Kompromisse mit der Bereitschaft, Leiden, ja selbst den Tod zu ertragen: Das war der hl. Papst Pius X., wie er heute vor unseren Augen steht.

Pius X. war unablässig bemüht, der Welt den Sinn für das Übernatürliche wiederzugeben. Das Jahrhundert vor ihm war im Siegesgeschrei eines völligen Rationalismus untergegangen. Der Einfluß des Scientismus hatte versucht, und es war ihm auch teilweise gelungen, das religiöse Denken und die religiöse Hoffnung aus der Welt zu verbannen. Und dies so sehr, dass sich selbst die Christen der Gefahr dieser verführerischen Illusion nicht zu entziehen vermochten.

In den Methoden der wissenschaftlichen Forschung, in den falschen Ideen, die in die öffentliche Meinung, ja selbst in die Art zu reden und zu schreiben Eingang gefunden hatten, überall waren die Auswirkungen dieser Entstellung der reinen Lehre der Kirche zu verspüren.

Wenn schon die Christen Gefahr liefen, ohne es zu wissen, zu Rationalisten zu werden, was sollen wir dann von der Menge jener Gleichgültigen sagen, die mit der Kirche nur gelegentlich in Berührung kommen oder ihr gar ferne stehen?

So sehr wir auch heute nach 50 Jahren noch irrige Anschauungen und das Weiterbestehen geistiger Übelstände zu beklagen haben, so sehr wir auch feststellen müssen, dass der Geist der Finsternis auch heute noch alles einsetzt, um das Wiederaufleben der katholischen Aktivität zu verhindern, wobei dieser Einsatz zum Teil die schlimmsten Formen annimmt, so ist dieses Wiederaufleben doch eine unbestreitbare Tatsache.

Die erhabene Lehre Pius X. hat also den Sieg davongetragen. Wohl lebt der Scientismus noch unter verschiedenen Namen weiter und wir geben uns darüber keiner Täuschung hin, dass er so lange weiterleben wird, als der "Fürst dieser Welt" seine Bemühungen fortsetzen wird, um die Herrschaft über die Welt an sich zu reißen. Pius X. ist ihm offen entgegengetreten. Freilich flackert der Irrtum von Zeit zu Zeit wieder neu auf. Doch handelt es sich dabei eher um das rauchende Weiterglühen eines Balkens, den der Schutt eines niedergebrannten Hauses bedeckt.

Die edlen und tapferen Nachfolger Pius X., Benedikt XV., Pius XI. und Pius XII. sind den Spuren Pius X. mutig gefolgt; im Lichte seines Namens und seines Geistes.

Was aber sollen wir sagen, meine Brüder, über die neue Quelle von Gnaden und geistlichen Kräften, die wir dem Heiligen Vater Pius X. verdanken durch seine Förderung des Eucharistischen Kultes unter den Gläubigen, vor allem den unschuldigen Kindern?

Hat man nicht schon gesagt, dass erst die kommenden Generationen das Andenken Pius X. gebührend preisen und segnen werden für diese unschätzbaren Reichtümer an christlicher Tugend und apostolischem Eifer, die sich auf die breiten Straßen der ganzen Menschheit ergießen?

Was sollen wir sagen über die klare Formulierung der Lehre Jesu, genauer gesagt, eines Katechismus, der der Fassungskraft aller angepasst und dem Klerus vor allem zum Gebrauch in den Volksschulen in die Hand gegeben wurde, der aber auch eifrigen Laien als beste Form des Apostolates der katholischen Aktion dienen sollte?

Was sollen wir sagen zu dem kühnen Unternehmen einer Neuregelung des kirchlichen Rechtes im Verlaufe seines Pontifikates, das auf die Erneuerung des gesamten kirchlichen Lebens ausgerichtet war?

Was sollen wir sagen über die Planung und entschlossene Reform im Bereich der Liturgie, des kirchlichen Gesanges und der biblischen Studien, alles mit dem Ziel, dass die Kirche, die Braut Christi, vor der Welt in strahlender Schönheit, ohne Makel und Runzel dastehe?

Was sollen wir zu dem sagen, was die Großen dieser Welt, Politiker und Diplomaten, Wissenschaftler und Literaten, in Erstaunen versetzt hat: die Verteidigung der Rechte der Kirche auf ihre Freiheit gegenüber den Mächtigen und Hochmütigen, selbst um den Preis von Gefahren und Opfern?

Selbst die Stimmen jener, die ein Kompromiss befürworteten, um einige irdische Güter zu retten, in der irrigen Meinung, dadurch eine bessere Sicherung zu schaffen, sind heute verstummt. Und man hat erkannt, dass die Opfer, die damals auferlegt wurden, zu einer Quelle großer Segnungen geworden sind.

Das ist der Ruhm des schlichten Landpfarrers, des schlichten Bischofs und Kardinals, des schlichten Dieners der Diener Gottes, der Ruhm Pius X., dass er das Verlangen geweckt hat, es in der Erfüllung der großen Aufgaben den berühmten Vorgängern an Eifer gleichzutun, in jenen, die einmal seinen Platz einnehmen würden, jenen Platz, den er so ehrenvoll ausgefüllt hat. Er hat den breiten und lichtvollen Weg aufgezeigt, wie man dem römischen Papsttum inmitten der Bedrängnisse und Schwierigkeiten der Kirche, inmitten der Not der gesamten Welt in der Gegenwart Einfluß und Ansehen sichern kann.

Meine Herren, meine Brüder! Ein Name umschließt eine ganze Lehre, einen ganzen Schatz an erhabensten und wertvollsten Leitgedanken des menschlichen Lebens und der Geschichte, einen Aufruf zum edelsten Wettstreit zur Erreichung eines herrlichen Ideals, im Hinblick auf einen wahren Ruhm hienieden und auf die ewige Herrlichkeit des Himmels.

Wenn der Name, den wir auf die Front dieses Gotteshauses schreiben, der eines Heiligen von der Größe Pius X. ist, dann wird dieser Name selber zu einem Zeichen und zu einer Bürgschaft des Schutzes. (...)


aus: Johannes XXIII. - Erinnerungen eines Nuntius; Verlag Herder KG Freiburg im Breisgau AD 1965; S. 161-166

Angelo Giuseppe Roncalli, Johannes XXIII., (1881 - 1963) wurde am 27. April 2014 zusammen mit Johannes Paul II. (1920-2005) von Papst Franziskus heilig gesprochen.



Montag, 28. April 2014

Johannes XXIII. und Johannes Paul II. - Zwei neue heilige Päpste

Johannes Paul II. und Johannes XXIII.

Papst Franziskus hat gestern am Barmherzigkeitssonntag (27.04.2014) zwei seiner Vorgänger auf dem Stuhle Petri zur Ehre der Altäre erhoben und sie so der universalen Kirche als Vorbilder im Glauben vorgestellt. Heiligsprechungen des Papstes fallen unter die Unfehlbarkeit des höchsten Lehramtes der katholischen Kirche, dem aufgrund göttlicher Offenbarung in Dingen des Glaubens und der Moral Unfehlbarkeit zugesichert ist, wenn der Papst als universaler Hirte und Lehrer der Kirche spricht. So freuen wir Katholiken uns, zwei Fürsprecher mehr in der Gemeinschaft der Heiligen im Himmel zu wissen.

Franziskus bezeichnete Johannes XXIII. (25.11.1881 - 03.06.1963) als "Papst der Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist", denn  "[i]n der Einberufung des Konzils hat der heilige Johannes XXIII. eine feinfühlige Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist bewiesen, hat sich führen lassen und war für die Kirche ein Hirte, ein geführter Führer, geführt vom Heiligen Geist". Johannes XXIII. ist es auch, dem wir letztlich die Gestalt der heiligen Messe, wie wir sie in der heute sogenannten "außerordentlichen" Form des römischen Ritus feiern, verdanken. So können wir in jeder heiligen Messe dieses nun heiliggesprochenen Papstes dankbar gedenken und ihn um seinen Schutz und Fürsprache bei Gott in allen unseren Anliegen bitten. (Einige Aspekte seiner Pesönlichkeit siehe hier bei "Paix Liturgique"!)

Johannes Paul II. (18.05.1920 - 02.04.2005) würdigte Franziskus als "Papst der Familie". So habe Johannes Paul II. selbst in Erinnerung bleiben wollen, hier habe er einen besonderen Dienst für die Kirche ausgeübt. Papst Franziskus äußerte die Zuversicht, dass Johannes Paul II. den Weg zur Bischofs-Synode und die Synode über die Familie und mit den Familien selbst vom Himmel her begleiten und unterstützen werde. In klarer und unzweideutiger Weise hat der aus Polen stammende Papst zusammen mit dem Bischofskollegium den Weg der Kirche im Hinblick auf "die letzte Bedeutung und die Wahrheit des ehelichen und familiären Lebens" ausgearbeitet und dargelegt. Sein Apostolisches Schreiben "Familiaris consortio" vom 22. November 1981 ist gerade jetzt und für unsere Zeit ein Fels in der Brandung, die die christliche Ehe und Familie - selbst durch innerkirchliche Stimmen - zu zerstören droht.

Beide "neuen heiligen Hirten des Gottesvolkes" bat Papst Franziskus, mit ihrer Fürsprache für die Kirche einzutreten, "damit sie in diesen zwei Jahren des Synodenweges fügsam sei gegenüber dem Heiligen Geist in ihrem pastoralen Dienst an der Familie". 

Hier der Wortlaut der Predigt von Papst Franziskus während der hl. Messe zur Heiligsprechung am 27.04.2014.







Wortlaut der unter die päpstliche Unfehlbarkeit fallenden Heiligsprechung:

Ad honorem Sanctæ et Individuæ Trinitatis, ad exaltationem fidei catholicæ et vitæ christianæ incrementum, auctoritate domini nostri Iesu Christi, beatorum Apostolorum Petri et Pauli ac Nostra, matura deliberatione præhabita et divina ope sæpius implorata, ac de plurimorum fratrum Nostrorum consilio, Beatos Ioannem XXIII et Ioannem Paulum II Sanctos esse decernimus et definimus, ac Sanctorum catalogo adscribimus, statuentes eos in universa Ecclesia inter Sanctos pia devotione recoli debere. In nomine Patris et filii et Spiritus Sancti. AMEN!

Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zum Wachstum des christlichen Lebens, durch die Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und auch der Unsrigen, erklären und benennen Wir, nach reiflicher Überlegung, nach mehrmaligem Anrufen der göttlichen Hilfe und nach Anhörung des Rates zahlreicher Brüder im Episkopat, die Seligen Johannes XXIII. und Johannes Paul II. zu Heiligen, tragen sie in das Buch der Heiligen ein und beschließen, dass sie in der gesamten Kirche demütig unter den Heiligen verehrt werden. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN!

Freitag, 25. April 2014

Infos und Blogpause bis Montag, den 28.04.2014


Alle Informationen über Sr. Faustina und den Barmherzigkeitssonntag finden Sie auf folgender Website:
 


JESUS, ich vertraue auf Dich!

 
Blogpause bis Montag, den 28. April 2014


+      +      +


Alle Informationen zur Heiligsprechung der beiden Päpste 
Johannes XXIII. und Johannes Paul II. am Sonntag, den 27.04.2014
finden Sie auf der eigens eingerichteten Website von vatican.va
 

Das Fernseh-Programm von EWTN zur Heiligsprechung:

Freitag, 25. April 2014

17.00 - 17.30 Uhr
Dokumentation über Papst Johannes XXIII.

19.00 -20.00 Uhr
Wer war Johannes Paul II. -  Interview mit Joachim Kardinal Meisner, Alt-Erzbischof von Köln

20.00 - 21.00 Uhr
Live vom Vatikan (Wh.)

21.00 - 21.30 Uhr
Dokumentation über Papst Johannes XXIII. (Wh.)

22:00 - 23:00 Uhr
Wer war Johannes Paul II. -  Interview mit Joachim Kardinal Meisner, Alt-Erzbischof von Köln (Wh.)

23:00 - 24:00 Uhr
Live vom Vatikan (Wh.)

Samstag, 26. April 2014

11.00 - 11.30 Uhr
Dokumentation über Papst Johannes XXIII. (Wh.)

14.00 - 15.00 Uhr - live  
Live vom Vatikan

17.00 - 18.00 Uhr
Wer war Johannes Paul II. -  Interview mit Joachim Kardinal Meisner, Alt-Erzbischof von Köln (Wh.)

19.00 - 19.30 Uhr
Dokumentation über Papst Johannes XXIII. (Wh.)

20.00 - 21.00 Uhr
Live vom Vatikan (Wh.)

22.00 - 23.00 Uhr
Wer war Johannes Paul II. -  Interview mit Joachim Kardinal Meisner, Alt-Erzbischof von Köln (Wh.)

23.00 - 24.00 Uhr
Live vom Vatikan (Wh.)

Sonntag, 27. April 2014 

09.45 - 13.00 Uhr - live
Heilige Messe am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit und Heiligsprechung der Seligen Papst Johannes XXIII. und Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz, Vatikan

17.00 - 17.30 Uhr
Dokumentation über Papst Johannes XXIII. (Wh.)

20.00 - 20.30 Uhr
Dokumentation über Papst Johannes XXIII. (Wh.)

20.30 - 21.30 Uhr
Wer war Johannes Paul II. -  Interview mit Joachim Kardinal Meisner, Alt-Erzbischof von Köln (Wh.)

22.00 - 22.30 Uhr
Dokumentation über Papst Johannes XXIII. (Wh.)

Montag, 28. April 2014

10.00 - 12.00 Uhr - live
Dankmesse für die Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II., Hauptzelebrant Kardinal Angelo Comastri, Erzpriester der Petersbasilika

18.30 - 19.00 Uhr
Dokumentation über Papst Johannes XXIII. (Wh.)

20.30 - 21.30 Uhr
Wer war Johannes Paul II. -  Interview mit Joachim Kardinal Meisner, Alt-Erzbischof von Köln (Wh.)

EWTN Live-Stream im Internet
K-TV Live Stream zur Übertragung der Heiligsprechung am Sonntag ab 10 Uhr

Samstag, 29. Dezember 2012

Aggiornamento

50 Jahre Konzilsbeginn! In den erstaunlich einstimmigen Lobreden, die von Vertretern aus Kirche und Welt zu dem Anlass gehalten werden, fehlt selten das italienische Wort aggiornamento. Man belässt es zumeist in seiner Ursprache, da Übertragungen ins Deutsche es seines klangvollen Zaubers berauben. So bleibt dann allerdings auch die Bedeutung eher unklar. Denn was will das aggiornamento, dieses „Auf-den-Tag-Bringen“, diese „Verheutigung“ genau besagen? Den Exodus der Katholiken aus dem bisherigen Ghetto ins Gelobte Land der modernen Welt? Die Anpassung des Glaubens und der Sitten an die „Lebenswirklichkeit des heutigen Menschen“? Fromme Verehrung des wissenschaftlichen Fortschrittes und der Gegenwartskultur? Oder eher so etwa wie kritische Zeitgenossenschaft?

Dass das aggiornamento eine Art von Anpassung an die heutige Welt meint, die mehr von Wohlwollen als von grundsätzlicher Ablehnung und Feindschaft geprägt ist, geht aus programmatischen Aussagen hervor, mit denen Papst Johannes XXIII. den Ausdruck einführte und umschrieb. So ging er in seiner berühmten Einleitungsrede zum Zweiten Vatikanischen Konzil am 11. Oktober 1962 auf Distanz zu einer negativ geprägten Sicht der modernen Welt: „Wir sind völlig anderer Meinung als die Unglückspropheten, die immer das Unheil voraussagen, als ob die Welt vor dem Untergange stünde. In der gegenwärtigen Entwicklung der menschlichen Ereignisse (…) muss man viel eher einen verborgenen Plan der göttlichen Vorsehung anerkennen. Dieser verfolgt mit dem Ablauf der Zeiten, durch die Werke der Menschen und meist über ihre Erwartungen hinaus sein eigenes Ziel, und alles, auch die entgegengesetzten menschlichen Interessen, lenkt er weise zum Heil der Kirche.“ 

Derartiges Vertrauen ist sympathisch. Hat es sich denn aber auch als realistisch erwiesen? Jedenfalls sollten Zweifel daran geäußert werden dürfen, ob der selige „Johannes der Gute“ seine Unglücks-prophetenschelte nach fünfzig Jahren rasanten Niederganges in Kirche und Welt nochmals ausgesprochen hätte.

Das umso mehr, als es von diesem Papst auch ganz andere Einschätzungen gab. Beispielsweise in der Rede, mit welcher er am 25. Januar 1959 das Konzil ankündigte. Hier sprach er von dem Schauspiel der Gegenwart, das teilweise erfreulich, teilweise aber auch betrüblich sei. Hinter den bedrohlichen Vorgängen steht nach Überzeugung des Papstes „der Einfluss dessen, den das Evangelium den Fürsten der Finsternis und den Fürsten dieser Welt nennt“, der „den Widerspruch und den Kampf gegen die Wahrheit und das Gute“ betreibt und Verwirrung stiftet, „um womöglich auch die Erwählten zu täuschen und in den Abgrund zu ziehen.“ Der wissenschaftliche Fortschritt, an sich neutral, vermehrt „die Versuchung und Lockung der materiellen Annehmlichkeiten“, er „lenkt vom Streben nach den höheren Gütern ab, schwächt die Energien des Geistes, führt zum Erschlaffen der Zucht und der guten alten Ordnung, zum schweren Nachteil für das, was die Widerstandskraft der Kirche und ihrer Söhne gegenüber den Irrtümern bildete, die in Wirklichkeit immer im Laufe der Geschichte des Christentums zu verhängnisvollen und unseligen Spaltungen, zu geistigem und sittlichem Verfall und zum Untergang von Nationen führten.“ 

Der „Fürst der Finsternis“ im „Kampf gegen die Wahrheit“! Das „Erschlaffen der Zucht und der guten alten Ordnung“! „Geistiger und sittlicher Verfall“, ja „Untergang ganzer Nationen“! Solche Warnungen entsprechen der biblischen Auskunft über die gefallene Welt gewiss mehr als die Beschwichtigungsformel „Es wird schon werden.“ Sie bieten auch den Ansatz für eine anderes Verständnis jenes italienischen Wortes. Aggiornamento kann demnach nicht von der Kirche fordern, sich der Welt gleichförmig zu machen (was der heilige Paulus ausdrücklich verwirft: Röm 12,2). Vielmehr ruft es die Christen auf, die Zeichen der Zeit zu erkennen, sich gegen die gegenwärtigen Gefahren zu wappnen und die fälligen Heilmittel für den Menschen von heute bereitzuhalten.

Es geht, mit den Worten des seligen Papstes, um „die Widerstandskraft der Kirche und ihrer Söhne gegenüber den Irrtümern“. Das Antivirenprogramm auf dem Computer bedarf immer wieder eines „Update“ (man könnte auch sagen: eines aggiornamento), um wirksam gegen virtuelle Infektionen zu schützen. Ebenso muss der Arzt in seiner Wissenschaft auf dem neuesten Stand sein und die beste Medizin zur Behandlung grassierender Krankheiten zur Hand haben. 

Aggiornamento als Anpassung, um im Widerstand gegen das Gottfeindliche feststehen und den Patienten „Welt von heute“ heilen zu können? Unter dem Zeichen eines solchen Verständnisses hätten das letzte Konzil und die darauffolgende Zeit einen anderen Lauf genommen. Es wäre dann wohl zur Durchführung des „festen Entschlusses“ gekommen, den der selige Johannes XIII. in seiner Ankündigungsrede aussprach: „zur Wiederaufnahme einiger althergebrachter Formen der Lehrverkündigung und weiser Anordnungen der kirchlichen Disziplin, die in der Geschichte der Kirche, in Epochen der Erneuerung, Früchte von außerordentlicher Wirksamkeit reifen ließen in bezug auf die Klarheit der Gedanken, die Geschlossenheit der religiösen Einheit, die sehr lebendige Flamme des christlichen Eifers.“ 

Bekanntlich setzte sich aber allgemein ein angenehmeres Konzept von aggiornamento durch...

P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 


Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

- Bild:  Papst Johanes XXIII.


Weiteres zum Thema "Aggiornamento":

Papst Paul VI.
deutsch (Ausschnitt): hier

"Aggiornamento und Erneuerung: ja; willkürliche Veränderungen: nein!
Eine immer lebendige und neue Geschichte der Kirche: ja; einen die traditionelle dogmatische Verpflichtung zersetzenden Historizismus: nein! Theologische Integration gemäß den Lehren des Konzils: ja; eine freien, subjektiven Theorien konforme und oft gegnerischen Quellen angepaßte Theologie: nein!..."


Dietrich vion Hildebrand in "Der verwüstete Weinberg":

"Aber dass diese Krankheit auch in die Kirche eingedrungen ist, ist eines jener furchtbaren Symptome dafür, dass der Kampf gegen den Geist der Welt unter dem Schlagwort des „aggiornamento" durch ein Mitschwimmen mit dem Zeitgeist ersetzt worden ist.


Prof. DDr.Josef Seifert in:

"Heutzutage wird im großen der Versuch gemacht, den Inhalt der Offenbarung an den "modernen Menschen" anzupassen. In diesem falschverstandenen "aggiornamento" fallen viele einem historischen Relativismus zum Opfer, dessen Wurzeln man bei Hegel, Dilthey und Heidegger suchen muß."


P. Bernward Deneke FSSP in:

"Insbesondere muss die Kirche auch die aktuellen Krankheiten der Welt erkennen, um sich selbst gegen sie wappnen und sie heilen zu können. Insofern bedarf sie also, um das Wort des seligen Papstes Johannes XXIII. aufzugreifen, eines „aggiornamento“, einer Aktualisierung für den gegenwärtigen Tag (beim Computer würde man von einem „Update“ sprechen)."


Freitag, 30. März 2012

Katholische Kirche seit mindestens 50 Jahren im Dauerfrühling


"Der selige Papst Johannes XXIII. hat einen Frühling für die Kirche ausgerufen. Da darf es ruhig einmal Frühlingsstürme geben und die Zahl der Allergiker nimmt ja nun auch allgemein zu, insofern ist die katholische Kirche seit mindestens 50 Jahren im Dauerfrühling."

Wallfahrtsdirektor Wilhelm Imkamp (Maria Vesperbild) in den Mittelschwäbischen Nachrichten am 30.  März 2012 (Nr. 76) auf die Frage, ob die Kirche nach allen Befürchtungen und Sorgen der vergangenen Wochen auch Frühlingsgefühle brauche...

Sonntag, 25. Dezember 2011

Heute vor 50 Jahren - Offizielle Einberufung des II. Vatikanischen Konzils

Zum Beginn des Gedenkens an ein für die neuere Geschichte der Kirche wesentliches Ereignis, nämlich des II. Vatikanischen Konzils, das durch die Apostolische Konstitution „Humanae salutis“ am 25. Dezember 1961 - heute vor 50 Jahren -  offiziell einberufen wurde,  hat Armin Schwibach auf kath.net einen ganz hervorragenden Artikel publiziert:

Die Tradition und das Konzil
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...