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Samstag, 8. November 2014

Herz Jesu und die Einheit Deutschlands

Predigt zum 03. Oktober 2014, Tag der deutschen Einheit und Herz Jesu-Freitag

von P. Bernward Deneke FSSP

Es war einmal… Das ist der Anfang von Märchen und Legenden; jedenfalls von Texten, die keinen besonderen Anspruch auf historische Genauigkeit erheben. In dem Fall, der hier zu besprechen ist, verhält es sich anders. Aber weil die Sache uns heutzutage so fern und fremdartig scheinen mag, beginne ich doch mit: Es war einmal…

Es war einmal in Deutschland, im Advent des Jahres 1914, während das schnaubende Ungeheuer des Ersten Weltkrieges bereits wütete, da erhoben die deutschen Bischöfe gemeinsam ihre Stimme und sprachen im Namen des Volkes ein großes Mea culpa. Der Krieg, so sagten sie, habe nach einem ungeheuerlichen Niedergang des religiösen und sittlichen Lebens die Religion wieder in ihr Recht eingesetzt und der Menschheit die Gebote Gottes mit Feuer und Eisen eingeschärft. Hören wir einige Zeilen der bischöflichen Klage, die uns heute so fremdartig und dabei doch merkwürdig aktuell vorkommt, dass wir nicht ohne Trauer sagen müssen: Es war einmal…
„Welch schmachvolle, wegwerfende Behandlung, Entwertung, Verhöhnung hatte die Religion sich öffentlich gefallen lassen müssen, — nein, haben wir uns gefallen lassen in unserer Schwäche und Feigheit! Das ist unsere Schuld, unsere größte Schuld. Im Gottesgericht des Krieges ist offenbar geworden, wie gewisse Laster am Mark eines Volkes zehren, so daß in der Not seine Kraft versiegt und es zusammenbricht. Aber mit tiefster Beschämung müssen wir bekennen: wir haben es geschehen lassen, daß eben jene Laster in bedenklichem Grade auch in unser Volk eingeschleppt, daß auch bei uns die Ehe entweiht und um ihren Kindersegen gebracht wurde. Unsere Schuld, unsere große Schuld.
Es hat sich gezeigt in diesem Kriege, daß eine Nation nicht furchtbarer geschädigt werden kann, als wenn man ihr die religiöse Lebensader unterbindet. (…) Unheimliche Kräfte arbeiteten auch bei uns auf eine Trennung von Staat und Kirche hin, auf möglichste Ausschaltung christlichen Geistes und christlicher Grundsätze aus der Jugenderziehung, aus dem öffentlichen und sozialen Leben; ihr Ideal ist ein Höchstmaß von Freiheit auch für die gefährlichsten Zeitströmungen, aber engste Einschränkung und Bevormundung der Kirche und der religiösen Lebensregungen. Unsere Schuld, unsere größte Schuld.
Der Krieg hat vor sein Gericht geladen die moderne, widerchristliche, religionslose Geisteskultur und hat ihren Unwert, ihre Hohlheit und Haltlosigkeit, ihre Schuldhaftigkeit aufgedeckt. Aber auch in unser Vaterland war diese Kultur schon bedenklich weit eingedrungen (…) mit ihrem äußeren Firnis und ihrer inneren Fäulnis, mit ihrer rohen Geldsucht und Genußsucht, mit ihrem ebenso anmaßenden wie lächerlichen Übermenschentum, mit ihrem ehrlosen Nachäffen einer (…) verseuchten Literatur und Kunst und auch der schändlichsten Auswüchse der Frauenmode. Das ist unseres Volkes und daher unsere große und größte Schuld. Sie fordert Buße und Sühne.“

Starke Worte. Ich habe die Ansprachen oder Schreiben unserer gegenwärtigen Bischöfe zum Tag der Deutschen Einheit noch nicht gelesen, vermute aber, dass sie ganz anders getönt sind. Ja, für die Ohren von Katholiken, die sich an diözesane Dialogprozesse über Aufbrechung kirchlicher Machtstrukturen, Frauenweihe, Anerkennung sexueller Vielfalt usw. gewöhnt haben, klingen Bischofsworte von 1914 wie Musik von einem anderen Stern. Vielleicht stört uns darin auch der Klageton: Immer dieses Lamtieren von Kirchenmännern über die böse Zeit und ihre schlimmen Zustände! Doch geben spätere Entwicklungen ihnen nicht weitgehend recht?

Verfehlt wäre es, den damaligen Bischöfen vorzuwerfen, sie blieben im Negativen, im Pessimismus stecken. Liest man weiter, so erkennt man das ganz positive Grundanliegen ihres Schreibens. Gewiß verkünden sie keine diesseitsbezogenen Hoffnungen von der Art „Es wird schon alles wieder werden mit ein wenig gutem Willen“. Schon gar nicht waren diese Bischöfe von einem Fortschrittsoptimismus erfüllt, wie ihn manche ihrer Nachfolger seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verkündet haben und noch verkünden. Nein, die Hoffnung dieser Bischöfe war von anderer Art: göttlich, übernatürlich. Das kommt in einem Wort Papst Leos XIII. aus dem Jahr 1899 zum Ausdruck, das in dem Hirtenbrief zitiert wird:
„Als die Kirche in den ersten Zeiten unter dem Joch der Cäsaren schmachtete, erschien am Himmel dem jugendlichen Kaiser Konstantin das Kreuz als Vorzeichen des baldigen herrlichen Sieges. Vor unseren Augen steht ein anderes glückverheißendes Zeichen: das hochheilige Herz Jesu vom Kreuze überragt, hellstrahlend mitten in Flammen."

Dieser Vision folgend, verkündeten die deutschen Bischofe als Heilmittel in der nationalen und internationalen Katastrophe: die Weihe Deutschlands an das heiligste Herz Jesu. Sie wird als „gemeinsame entschiedene Sühnetat“ bezeichnet:

„Wir wollen vor allem uns selber entsühnen und heiligen durch andächtigen Empfang der heiligen Sakramente. Dann wollen wir an den drei vorausgehenden Tagen in gemeinsamen Gottesdiensten dem göttlichen Herzen unseres Erlösers und durch dieses dem Dreieinigen Gott feierlich Abbitte leisten vor allem für unsere eigenen Sünden, für unsere Nachlässigkeit im Dienste Gottes, für unsere Schwäche und Feigheit, für unsere Lauheit und Halbheit: dann für die Schuld des ganzen Volkes, für so viele Lästerung und Leugnung der ewigen Wahrheit, für so schändliche Übertretung der ewigen Gebote Gottes, für so viele Verachtung der Gnade, für soviel Undank gegen die unendliche Erlöserliebe des Heilandes, für so viele Schädigung des Reiches Gottes. (…) Diese Abbitte aus soviel tausend reuigen, schmerzbewegten Herzen, wie wohlgefällig wird das göttliche Herz Jesu und das Herz des himmlischen Vaters sie aufnehmen!“

Liebe Gläubige, warum diese langen Zitate aus einem bischöflichen Schreiben von 1914? Heute feiert das deutsche Volk seine Einheit, und zugleich halten wir als Katholiken den Herz-Jesu-Freitag. Die Botschaft ist nicht zu übersehen: Unser Volk braucht, um die wahre und bleibende Einheit zu finden, das Herz des Herrn. Anders gesagt: Das Herz unseres Volkes muss mit Seinem Herzen in Übereinstimmung sein.

Was ist denn das Herz? Im Sprachgebrauch der Bibel, der Kirchenväter und der Liturgie ist es das geistige Zentrum des Menschen; die Tiefe unserer Person, in der wir noch nicht aufgespalten sind in verschiedene Kräfte und Regungen, sondern alle diese vereint sind. So meinen wir bei der Herz-Jesu-Verehrung letztlich nicht das körperliche Herz, sondern in diesem und durch es dargestellt das innerste Wesen des menschgewordenen Gottessohnes, Seine gottmenschliche Erlöserliebe; und übrigens richten wir bei der Verehrung des unbefleckten Herzens Mariens den Blick vor allem auf ihre innerste Heiligkeit und reinste Empfangsbereitschaft Gott gegenüber.

Also lautet die Botschaft des Tages: Das Herz unseres Volkes, der tiefste Zusammenhalt unserer Einheit, kann nicht im Militärischen oder Ökonomischen liegen, nicht einmal in sog. kulturellen Werten, die so oft beschworen werden. Vielmehr bedürfen wir der Wahrheit des Glaubens und der Ströme der Gnade – also dessen, was im Herzen Jesu gehütet ist und aus Ihm zu uns fließt.

Zugegeben, das scheint weit, weit entfernt zu sein von der tatsächlichen Situation, in der wir, in der Deutschland sich jetzt befindet. Und doch hat die Kirche da, wo sie authentisch gesprochen hat, nie davon abgelassen, dieses wahre Einheitsprinzip zu verkünden. Und deshalb sei es auch uns heute in Erinnerung gerufen. Wir bedürfen heute wie damals der Buße und Sühne vor dem Herzen Jesu, um von Ihm Gnade um Gnade nicht nur für uns, sondern für das ganze Volk zu empfangen! Das darf kein bloßes „Es war einmal“ bleiben, sondern sollte unsere Weise sein, den Festtag der deutschen Einheit zu prägen.

Jetzt bringen wir im heiligen Lob-, Dank-, Bitt- und eben auch Sühnopfer das Heiligste Herz dem Vater dar. Zugleich strahlt es vor uns auf: Hier ist sie, die wahre Einheit unseres Volkes, die Einheit der Welt.



Weiteres zum Thema "Einheit im Herzen Jesu":




Sonntag, 21. September 2014

Die einzige Kirche Jesu Christi

Botschaft zum Bloggertreffen in Erfurt

Da es offensichtlich nicht nur bei einem (inzwischen zurückgetretenen) Benediktiner-Abt, sondern auch bei (katholischen) Pastoraltheologen und Medien-Benediktinern Unklarheit oder Unsicherheit darüber gibt, wo die Kirche Jesu Christi zu verorten ist, möchte ich Zeugnis von meinem katholischen Glauben ablegen, der besagt, dass die einzige Kirche Jesu Christi diejenige ist, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Insofern diese Kirche als die "römische" oder "römisch-katholische" bezeichnet wird, ist diese die einzige, nämlich die katholische Kirche.

In einfacher und verständlicher Sprache bringt dies z. B. das "Credo des Gottesvolkes" von Papst Paul VI. zum Ausdruck:
Aus dem "Credo des Gottesvolkes" von Papst Paul VI.:

Wir glauben an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, die von Jesus Christus auf dem Felsen gegründet wurde, der Petrus ist. Sie ist der mystische Leib Christi, von ihm sowohl als sichtbare Gemeinschaft mit hierarchischem Aufbau wie auch als geistige Gemeinschaft eingesetzt. Sie ist die Kirche hier auf Erden, das pilgernde Gottesvolk. 

Und sie ist die Kirche, die beschenkt ist mit himmlischen Gütern – der Same und keimhafte Anfang des Reiches Gottes, durch das sich Werk und Leiden der Erlösung in der Geschichte fortsetzen und das seine Vollendung finden wird jenseits aller Zeitlichkeit, in der ewigen Herrlichkeit (22). Der Herr Jesus Christus läßt Seine Kirche in der Zeit Gestalt annehmen durch die Sakramente, die aus Seiner göttlichen Fülle (23) hervorgehen. Durch sie haben die Glieder der Kirche Anteil am Geheimnis Seines Todes und Seiner Auferstehung in der Gnade des Heiligen Geistes, der Leben und Tun verleiht (24). Die Kirche ist deshalb heilig, auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder befinden, weil sie selbst kein anderes Leben besitzt als das der Gnade. Das heißt, daß sich ihre Glieder heiligen, wenn sie an ihrem Leben teilnehmen, und daß sie, wenn sie ihr Leben preisgeben, der Sünde und Unordnung verfallen, die den Glanz ihrer Heiligkeit verdunkeln. Deshalb leidet und büßt die Kirche für diese Verfehlungen. Sie hat die Gewalt, ihre Gläubigen davon zu heilen: durch das Blut Christi und die Gabe des Heiligen Geistes. 

Sie ist dem Geiste nach Erbin der göttlichen Verheißungen und Tochter Abrahams, durch jenes Israel, dessen heilige Schriften sie in Liebe bewahrt und dessen Patriarchen und Propheten sie in Ehrfurcht gedenkt. Sie ist auf die Apostel gegründet und gibt im Nachfolger des heiligen Petrus und in den Bischöfen, die sich in Gemeinschaft mit ihm befinden, deren immerdar lebendiges Wort und deren Hirtengewalt durch die Jahrhunderte weiter. Unter dem immerwährenden Beistand des Heiligen Geistes hat die Kirche die Aufgabe, jene Wahrheit zu bewahren, zu lehren, auszulegen und in der Welt zu verkündigen, die Gott in verhüllter Weise durch die Propheten und in ihrer ganzen Fülle durch unseren Herrn Jesus Christus geoffenbart hat. 

Wir glauben alles, was im geschriebenen oder überlieferten Gotteswort enthalten ist und was die Kirche als von Gott geoffenbarte Wahrheit zu glauben vorlegt: entweder durch eine feierliche Glaubensentscheidung oder durch das ordentliche und allgemeine Lehramt (25). Wir glauben an die Unfehlbarkeit, die dem Nachfolger des heiligen Petrus zukommt, wenn er ex cathedra als Hirte und Lehrer aller Gläubigen (26) spricht. 

Diese (Unfehlbarkeit) ist auch dem Kollegium der Bischöfe verheißen, wenn sie – gemeinsam mit dem Papst – das höchste Lehramt ausüben. (27)

Wir glauben, daß die von Christus gegründete Kirche, für die Er gebetet hat, unfehlbar eine ist: im Glauben, im Kult und in der hierarchischen Gemeinsamkeit. Die reiche Vielfalt in der Liturgie, die zu Recht bestehende Verschiedenheit im theologischen und geistlichen Erbe, sowie in den eigenen Rechtsordnungen im Innern der Kirche, tun ihrer Einheit keinen Abbruch, sondern fördern sie. (28)

Wir anerkennen das Vorhandensein zahlreicher Elemente der Wahrheit und Heiligung außerhalb der Gemeinschaft der Kirche Christi, welche eigentlich ihr zugehören und auf die katholische Einheit (29) hindrängen. Und wir glauben an das Wirken des Heiligen Geistes, der in den Herzen der Jünger Christi die Liebe zu dieser Einheit (30) entflammt. Wir haben aber die Hoffnung, daß auch die Gläubigen, die noch nicht voll und ganz der Gemeinschaft der Kirche angehören, sich eines Tages in der einen Herde mit dem einen Hirten zusammenfinden werden. 

Wir glauben, daß die Kirche heilsnotwendig ist; denn Christus, der alleinige Mittler und Weg zum Heil, ist für uns gegenwärtig in Seinem Leib, der die Kirche ist (31). Aber der göttliche Heilsplan umfaßt alle Menschen. Diejenigen, die ohne ihre Schuld die Frohbotschaft Christi und Seiner Kirche nicht kennen, aber aufrichtig Gott suchen und sich mit Hilfe der Gnade um die Erfüllung Seines Willens bemühen, den sie aus den Forderungen ihres Gewissens erkannt haben – ihre Zahl ist Gott allein bekannt – können das Heil erlangen. (32)

 
22 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8.50. 
23 Vgl. ebd. 7.11. 
24 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Sacrosanctum Concilium, 5.6; vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 7.12.50. 
25 Vgl. Denzinger 3011. 
26 Vgl. ebd. 3074. 
27 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 25. 
28 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 23; vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dekret Orientalium Ecclesiarum, 2.3.5.6. 
29 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8. 
30 Vgl. ebd. 15. 
31 Vgl. ebd. 14. 
32 Vgl. ebd. 16.

Und der Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) erklärt:

Der große Reichtum an Verschiedenheiten steht der Einheit der Kirche nicht entgegen, sondern die Sünde und ihre Folgen belasten und bedrohen diese Gabe der Einheit unablässig. Darum muß der hI. Paulus dazu ermahnen, „die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens" (Eph 4,3).

815 Welches sind die Bande der Einheit? Vor allem ist es die Liebe, „das Band der Vollkommenheit" (Kol 3,14). Die Einheit der pilgernden Kirche wird aber auch durch folgende sichtbare Bande der Gemeinschaft gesichert:

- das Bekenntnis ein und desselben, von den Aposteln überlieferten Glaubens;

- die gemeinsame Feier des Gottesdienstes, vor allem der Sakramente;

- die apostolische Sukzession, die durch das Weihesakrament die brüderliche Eintracht der Familie Gottes aufrechterhält [Vgl. UR 2; LG 14;  [link] CIC, can. 205].

816 „Die einzige Kirche Christi ... zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen, ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut ... Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in [subsistit in] der katholischen Kirche, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird" (LG 8).

Das Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils über den Ökumenismus erklärt:
„Nur durch die katholische Kirche Christi, die allgemeine Hilfe zum Heil ist, kann man die ganze Fülle der Heilsmittel erlangen. Denn einzig dem Apostelkollegium, dem Petrus vorsteht, hat der Herr, so glauben wir, alle Güter des Neuen Bundes anvertraut, um den einen Leib Christi auf Erden zu bilden, dem alle völlig einverleibt werden müssen, die schon auf irgendeine Weise zum Volke Gottes gehören" (UR 3).


Und eine weitere Quelle des Lehramtes bekräftigt:

Dennoch müssen dieselben Katholiken bekennen, daß sie durch das Geschenk der göttlichen Gnade zu jener Kirche gehören, die Christus gegründet hat und die von den Nachfolgern Petri und der übrigen Apostel geleitet wird. Diese sind die Träger der unverfälschten, lebendigen und ursprünglichen Ordnung und Lehre der apostolischen Gemeinde, die das unvergängliche Erbe der Wahrheit und Heiligkeit darstellt.11

Darum ist es den Gläubigen nicht erlaubt, sich die Kirche Christi so vorzustellen, als ob sie nichts anderes sei als irgendeine Summe – geteilt zwar, aber doch noch irgendwie eins – von Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften; noch steht es ihnen frei anzunehmen, daß die Kirche Christi heute nirgends mehr wirklich existiert, so daß sie nur noch als ein Ziel aufgefaßt werden kann, das alle Kirchen und Gemeinschaften zu suchen haben.


aus: Erklärung der Kongregation für die Glaubenslehre "Mysterium Ecclesiae" 



Herzliche Grüße nach Erfurt
an alle Teilnehmer des Bloggertreffens der KAMP!
(besonders an Herrn Sellmann und P. Maurus Runge OSB)


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Weiteres zum Thema "Die Kirche Jesu Christi":


(Hervorhebungen durch Fettdruck von FW)

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Die katholische Kirche: der Ort, an welchem der ganze Glaube verkündet wird

Zusammenfassung der Ansprache des Hl. Vaters bei der Generalaudienz am 09.10.2013



Zitate von Papst Franziskus bei seiner freien Ansprache auf dem Petersplatz via kath.net: bitte hier klicken.

Sonntag, 29. September 2013

EIN Glaube, EINE Hoffnung, EIN sakramentales Leben, EINE appostolische Sukzession und EIN und DIESELBE Liebe - unser Zuhause, die Kirche


Im Credo sagen wir, dass wir an die "eine Kirche" glauben, wir bekennen also, dass die Kirche eine einzige ist und dass diese Kirche in sich eine Einheit ist. Doch wenn wir auf die katholische Kirche in der Welt blicken, stellen wir fest, dass sie aus fast dreitausend Diözesen besteht, die auf allen Kontinenten verteilt sind: so viele Sprachen, so viele Kulturen! Hier sind Bischöfe aus so vielen verschiedenen Kulturen, aus so vielen Ländern. Hier ist der Bischof aus Sri lanka, der Bischof aus Südafrika, ein Bischof aus Indien, viele sind hier... Bischöfe aus Lateinamerika.

Die Kirche ist auf der ganzen Welt verteilt! Und doch bilden die Tausenden von katholischen Gemeinden eine Einheit. Wie ist das möglich?

Eine zusammenfassende Antwort finden wir im Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche, in dem es heißt: die auf der ganzen Welt verteilte katholische Kirche "hat nur einen Glauben, nur ein sakramentales Leben, nur eine apostolische Sukzession, eine gemeinsame Hoffnung und ein und dieselbe Liebe" (Nr 161).

Das ist eine schöne, klare Definition, die uns eine Orientierung gibt. Vereint im Glauben, in der Hoffnung, in der Liebe, vereint in den Sakramenten, im Amt.: sie sind wie Pfeiler, die das eine große Gebäude der Kirche stützen und zusammenhalten. Wohin wir auch gehen, auch in der kleinsten Pfarrgemeinde, im abgelegensten Winkel der Erde, gibt es die eine Kirche; wir sind zu Hause, wir sind in der Familie, wir sind unter Brüdern und Schwestern. Und das ist ein großes Geschenk Gottes!

Die Kirche ist eine für alle. Es gibt nicht eine Kirche für die Europäer, eine für die Afrikaner, eine für die Asiaten und eine für die Menschen, die in Ozeanien leben, nein, sie ist überall dieselbe. Es ist wie in einer Familie: man kann weit entfernt leben, auf der Welt verstreut, doch die tiefe Verbindung, die alle Mitglieder der Familie vereint, bleibt beständig, wie groß die Entfernung auch sein mag. (...)

Fragen wir uns alle: Ich als Katholik, verspüre ich diese Einheit? Ich als Katholik, lebe ich diese Einheit in der Kirche? Oder interessiert es mich nicht, weil ich in meiner kleinen Gruppe oder in mir selbst verschlossen bin? Gehöre ich zu denen, die die Kirche für ihre Gruppe, ihr Land, ihre Freunde "privatisieren"? Es ist traurig, eine Kirche zu finden, die durch solchen Egoismus und solchen Mangel an Glauben "privatisiert" ist. Wirklich traurig!

Wenn ich höre, dass so viele Christen auf der Welt leiden, lässt mich das dann gleichgültig oder ist es, als ob einer aus der Familie leiden würde? Wenn ich daran denke oder davon höre, dass so viele Christen verfolgt werden und selbst das Leben für ihren Glauben hingeben, berührt das mein Herz oder lässt mich das kalt? Bin ich offen für jenen Bruder oder jene Schwester der Familie, die ihr Leben für Jesus Christus hingeben? Beten wir füreinander?

Ich stelle Euch eine Frage, aber beantwortet sie nicht laut, sondern nur in Eurem Herzen: Wie viele von Euch beten für die Christen, die verfolgt werden? Wie viele? Jeder beantworte das in seinem Herzen. Bete ich für jenen Bruder, für jene Schwester, die Schwierigkeiten haben, weil sie ihren Glauben bekennen und verteidigen? Es ist wichtig, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen, sich als Kirche zu empfinden, als die eine Familie Gottes!


Erster Teil der Ansprache von Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 25. September 2013; erschienen in der "Tagespost" vom 28.09.2013, S. 7, Übersetzung von Claudia Reimüller
 
Ansprache des Papstes am 25.09.2013:




Foto: © FW

Donnerstag, 29. August 2013

Rebellion im Bistum Limburg - Unterschriftenaktion aus Solidarität mit Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Seit Monaten versuchen Laien und sogar Priester des Bistums Limburg, ihren Diözesanbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst unglaubwürdig, mundtot oder ihnen hörig zu machen. So wurde am vergangenen Sonntag (25.08.2013) nach dem Gottesdienst zum Bartholomei-Stadtkirchenfest im Dom zu Frankfurt ein Offener Brief an den Bischof verlesen, der überwiegend den Beifall des anwesenden Publikums fand. Die Gottesdienstbesucher konnten sich durch ihre Unterschrift mit dem Inhalt des Offenen Briefes solidarisieren.

Als hauptsächlicher Drahtzieher der Rebellion gegen den Bischof fungiert der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz. Der Brief selbst fordert von der "Bistumsleitung", einen "anderen Weg" einzuschlagen sowie eine "umfassende, ehrliche, schonungslose Information über alle in die Kritik geratenen Vorgänge in der Bistumsleitung" - wenn sie denn die "katholische Kirche" im "Bistum und darüber hinaus" glaubwürdig vertreten wolle. Wie dieser "andere Weg" aussehen soll, lässt das Schreiben offen. Bischof Tebartz-van Elst ist bekannt als Bischof, der für jeden ein offenes Ohr hat und durchaus den Dialog pflegt.

Darüberhinaus behaupten die Verfasser ("Mitglieder der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken, des Stadtsynodalrates Frankfurt, hauptamtliche Mitarbeiter/innen und Priester sowie Frankfurter Bürger") eine "Vertrauenskrise im Bistum Limburg", die sich "immer weiter zuspitzt" und sehen damit die Zukunft des Bistums "in hohem Maße gefährdet". Erstaunlicherweise benennt der Brief jedoch nicht die Kritikpunkte im Einzelnen, sodass man eigentlich garnicht weiß, um was es  hierbei überhaupt geht.

Zum Schluss verbieten sich die Briefschreiber jegliche Kritik an der Kritik seitens des Bischofs und behaupten, dass gerade die Sorge um ihr (!) Bistum ihnen "zwangsläufig" gebiete, "Fehlentwicklungen zu benennen und auf Änderung hinzuwirken". Dass hier nicht (nur) Fragen der Kostenentwicklung für ein neues Bischofshaus oder die Frage der Flugzeug-Klasse, mit der der Bischof seine Reise durchführte, gemeint sind, liegt auf der Hand.

Vielmehr geht es offensichtlich um (unerwünschte) dogmatische Zuverlässigkeit sowie die pastorale Ausrichtung des Bischofs, der z. B. die von seinem Vorgänger eingeführte Praxis, Laien zu Gemeindeleitern zu bestellen (und damit eine zweite Hierarchie in den Gemeinden zu etablieren) beendete, oder der die Zusammenlegung von Pfarreien befürwortet, ein Standpunkt, den sein Vorgänger im Bischofsamt, Franz Kamphaus, gerade nicht favorisiert hatte. Das war z. B. ein Grund, weshalb es mehr Gemeindeleitungen ("Pfarrbeauftragte") geben musste - ein Umstand, der durch die zu geringe Anzahl von Priestern dann Laien in diese Position und damit in eine ungute Konkurrenz zum geweihten Priester befördert hätte. Nach katholischer Lehre ist nämlich der geweihte Priester zum Leiter der Pfarrei, das heißt zum Hirten seiner Gemeinde vorgesehen und zwar als Helfer des bischöflichen Dienstamtes der Belehrung, der Heiligung und der Leitung des Gottesvolkes (vgl. II. Vatikanum "Prespyterium ordinis"). Diese Funktion kann von Laien nicht ausgeübt werden. Tatsächlich geht es hier also um sehr wesentliche Dinge, die letztlich die Verfassung der Kirche selbst betreffen.


Unterschriftenaktion:
Solidarität mit dem Limburger Bischof  Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst

Das Forum Deutscher Katholiken hat nun eine Unterschriftenaktion als Solidaritätsbezeugung für Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ins Leben gerufen. Unterschreiben kann man online (hier) oder auf heruntergeladenen und ausgedruckten Unterschriftenlisten (hier).


Einen guten Überblick über die revolutionären Vorgänge in der Diözese Limburg findet man beim "Kreuzknappen": 

Weitere Informationen zur Lage im Bistum Limburg:



23.10.2013:
Prof. Georg May: Die andere Hierarchie
Verlag Franz Schmitt Siegburg
daraus:
Kirchenrechtsverstöße des Bistums aus der Zeit von Bischof Kamphaus:
Bistum Limburg: Sog. Pfarrbeauftragte als Pfarrerersatz


Foto: Einfahrt zum Limburger Bischofshaus; © FW

Sonntag, 19. Mai 2013

Zur Frage: Was ist katholisch? (1)

Der Heilige Geist „ipse harmonia est“ – ist selbst die Harmonie. Nur er kann die Unterschiedlichkeit, die Pluralität, die Vielfalt erwecken und zugleich die Einheit bewirken. Auch hier gilt: Wenn wir selbst die Verschiedenheit schaffen wollen und uns in unseren Parteilichkeiten, in unseren Ausschließlichkeiten verschließen, führen wir in die Spaltung; und wenn wir selbst nach unseren menschlichen Plänen die Einheit herstellen wollen, schaffen wir letztlich die Einförmigkeit, die Schematisierung.

Wenn wir uns hingegen vom Geist leiten lassen, führen Reichtum, Vielfältigkeit, Unterschiedlichkeit nie zum Konflikt, denn er bringt uns dazu, die Vielfältigkeit im Miteinander der Kirche zu leben. Das gemeinsame Unterwegssein in der Kirche unter der Führung der Hirten, die ein spezielles Charisma und Amt haben, ist ein Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes; die Kirchlichkeit ist ein grundsätzliches Merkmal für jeden Christen, für jede Gemeinschaft, für jede Bewegung.

Die Kirche ist es, die mir Christus bringt und mich zu Christus führt; Parallelwege sind so gefährlich! Wenn man sich darauf einlässt, sich jenseits (proagon) der Lehre und der kirchlichen Gemeinschaft zu bewegen – wie der Apostel Johannes in seinem Zweiten Brief schreibt –, und nicht darin bleibt, ist man nicht mit dem Gott Jesu Christi verbunden (vgl. 2 Joh 1, 9). Fragen wir uns also: Bin ich offen für die Harmonie des Heiligen Geistes, indem ich jegliche Ausschließlichkeit überwinde? Lasse ich mich von ihm leiten, indem ich in und mit der Kirche lebe?




Papst Franziskus nennt also die folgenden "Kriterien des Katholischseins" :

-  in der kirchlichen Gemeinschaft sein
-  in der kirchlichen Lehre sein, d. h. ihr zustimmen
-  sich vom Heiligen Geist leiten lassen

Montag, 21. Januar 2013

Vatikan fordert Piusbruderschaft zu theologischen Forschungen auf

Der Vatikan ist weiterhin an einer Einigung mit der Priesterbruderschaft St. Pius (FSSPX) interessiert. Im Namen des Papstes hat der Präfekt der zuständigen Kommission "Ecclesia Dei", Kurienerzbischof Augustine Di Noia, bereits Ende November 2012 dem Generaloberen der Piusbruderschaft einen Brief geschrieben, dessen Inhalt dieser allen Priestern der Gemeinschaft mitzuteilen befugt war. Diese Mitteilung an alle Priester ist wohl erst in der vergangenen Woche geschehen.

Erzbischof Di Noia erinnert daran, dass eine Antwort der Piusbruderschaft auf die am 14. Juni 2012 übergebene "Doktrinelle Präambel" noch ausstehe und rät beiden Seiten zunächst, jede für sich in Sachen Demut, Sanftmut, Geduld und die Nächstenliebe ihr Gewissen zu erforschen.

Außerdem schlägt er eine längere Annäherungsphase vor unter folgenden Prämissen:
1) Einerseits sollte die Piusbruderschaft das positive Charisma ihrer Frühzeit wiederfinden, die ihre ersten Jahre in Freiburg im Üchtland und in Econe geprägt haben. Ihre Aufgabe wäre es, sich für die Erneuerung desssen einzusetzen, was erneuert werden muß, vor allem durch die Ausbildung traditionsverbundener Priester.

2) Andererseits kann die Piusbruderschaft weiterhin einige Teile der Lehren des Zweiten Vatikanums für nicht vereinbar mit dem vorhergehenden Lehramt betrachten, allerdings unter Beachtung einiger Einschränkungen:
- den Verzicht bei jeder Gelegenheit zu den Massenmedien zu gehen
- sich nicht zu einem Parallel-Lehramt aufzuschwingen
- Einwendungen immer in positiver, konstruktiver Weise vorzubringen
- alle ihre Analysen auf profunde und umfangreiche theologische Basis zu stellen.
Damit wird vonseiten des Vatikan praktisch das Angebot gemacht, ohne Bruch über kontroverse Standpunkte theologisch zu forschen und zu diskutieren, um dann gemeinsam die Wahrheit zu suchen.

Freitag, 18. Januar 2013

Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen

Ab heute, den 18. bis zum 25. Januar, dem Fest der Bekehrung des hl. Apostels Paulus, findet weltweit die Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen statt.


Jesus Christus, Heiland und Erlöser,
erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gedenke deiner Christenheit
und führe zusammen, was getrennt ist.
Amen.

(Trierer Wallfahrtsgebet)



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Mittwoch, 17. Oktober 2012

Katechismus? - Nicht so mein Ding!

Vielleicht sagst Du:
"Hach - Katechismus? - Nicht so mein Ding, was da drin steht."

Für den Jünger ist die Frage ja NICHT:
"Ja, was ist eigentlich so MEIN Ding?"

Für den Jünger ist die Frage:
"Um was geht es denn dem Meister?"

Der Jünger fragt nicht: "Was ist MIR wichtig?"
sondern er fragt: "Was ist IHM wichtig?"

Der Jünger sagt nicht: "ICH sage, DAS ist groß und DAS ist klein, DAS ist wichtig und DAS unwichtig",
sondern der Jünger schaut zum Meister und fragt: "Was ist DIR wichtig und was ist DIR nicht so wichtig?" (...)

Also: Hören wir auf den Meister. Hören wir auf den, dem wir ähnlich werden wollen: auch wenn Er durch die verkündende, lehrende Kirche zu uns spricht. (...)

Etwas Wunderbares ist es, wenn wir sehen, wie gemeinsame Lehre ein Weg zur Einheit ist. Wie wir von einer gemeinsamen Lehre zur Einheit kommen. Diese gemeinsame Lehre, das ist auch die Verkündigung, die wir im Katechismus finden. Einheit ist immer auch in gemeinsamer Lehre verwurzelt.
Eine Einheit ohne gemeinsame Lehre gibt es wohl nicht...



Weiteres zum Thema:


Donnerstag, 11. Oktober 2012

Zum Fest der Mutterschaft Mariens

Maria im Heilsplan Gottes
 
Von P. Engelbert Recktenwald FSSP

Maria steht am Anfang des Neuen Bundes, so wie Abraham am Anfang des Alten Bundes steht. Diese Parallele zwischen Abraham und Maria wird selten gezogen, ihre Konsequenzen kaum bedacht.

Abraham wurde zum Stammvater des Alten Bundes, weil er Gott glaubte, daß in Erfüllung gehen werde, was Gott ihm verheißen hat. Maria wurde Mutter des Neuen Bundes, weil sie Gott glaubte, was er ihr durch den Erzengel Gabriel verhieß. "Abraham glaubte Jahwe, und dieser rechnete es ihm zur Gerechtigkeit an" (Gen 15,6). "Selig, die geglaubt hat, daß in Erfüllung gehen wird, was ihr vom Herrn gesagt wurde" (Lk 1,45).

Wenn schon die Juden des Alten Bundes Abraham als ihren Vater im Glauben verehrten, um wieviel mehr haben wir Grund, Maria als unsere Mutter im Glauben zu ehren. Das Bewußtsein der gemeinsamen Abstammung von Abraham schmiedete den Alten Bund zu einer Einheit, die allen Auflösungs- und Vermischungstendenzen widerstand. Im Neuen Bund ist es die Verehrung Mariens, die das geistige Band der Einheit bildet.

Sind wir nicht Zeugen dessen, wie in den letzten zwanzig Jahren in der Kirche parallel mit der Abnahme der Marienverehrung die Streitigkeiten, Grabenkämpfe und Polarisierungen zugenommen haben? (weiterlesen)

Quelle: kath.info


Samstag, 25. August 2012

Ut unum sint

Die von Gott gewollte Einheit (Anm.: der Christen) kann nur in der gemeinsamen Zustimmung zur Unversehrtheit des Inhalts des geoffenbarten Glaubens Wirklichkeit werden. Was den Glauben betrifft, steht der Kompromiß im Widerspruch zu Gott, der die Wahrheit ist. Wer könnte im Leib Christi, der »der Weg, die Wahrheit und das Leben« ist (Joh 14, 6), eine Versöhnung für rechtmäßig halten, die um den Preis der Wahrheit erreicht würde? 

aus der Enzyklika Ut unum sint (25. Mai 1995) von Papst Johannes Paul II. über den Einsatz für die Ökumene

(Hervorhebung durch Fettdruck von Admin)
Foto: Mosaik der Apsis der Lateranbasilika, Rom; 13. Jh.; Lawrence OP

Samstag, 7. Juli 2012

Dass alle eins seien...

Alle sind um die Einheit besorgt, doch ziehen viele die Einheit der Wahrheit vor und vergessen, dass wahre Einheit nur in der Wahrheit erlangt werden kann.

Denn das Gebet Jesu, "dass alle eins seien", schließt ein, dass sie in Ihm eins seien und darf nicht von seinem andern Wort getrennt werden:

"Ich sage euch: jeder, der nicht durch die Türe in den Schafstall eingeht, ist ein Dieb und ein Räuber ... Ich bin die Türe!" (vgl. Joh 10 1ff)

P. Werenfried van Straaten: Monatlicher Rundbrief vom Dezember 1969


Foto: privat

Donnerstag, 5. Juli 2012

Falscher Irenismus: Ist Einheit wichtiger als Wahrheit?

"(Eine weitverbreitete Gefahr für die Kirche ist) die Auffassung, dass Einheit wichtiger sei als Wahrheit, dass gleichsam ein Schisma ein größeres Übel sei als das Eindringen von Häresien in die Kirche. Hier wird der Friede unter den Gläubigen als so wichtig betrachtet, dass, wenn die orthodoxen Katholiken ihre Stimme zur Verteidigung des depositum catholicae fidei erheben gegen diejenigen, die die Botschaft Christi neu interpretieren und ihres übernatürlichen Gehaltes berauben wollen, diese von vielen Prälaten als unliebsame Ruhestörer angesehen werden. Darauf müssen wir mit Pascal erwidern:

Blaise Pascal; Wikipedia
„Ist nicht deutlich, dass, ebenso, wie es ein Verbrechen ist, den Frieden zu stören, wo die Wahrheit regiert, es ein Verbrechen ist, im Frieden zu bleiben, wenn man die Wahrheit zerstört?

Es gibt also Zeiten, wo der Friede gerecht ist und andere, wo er unrecht ist. Es steht geschrieben, es gibt Zeiten des Friedens und Zeiten des Krieges, und das Gesetz der Wahrheit ist es, das hier entscheidet.

Es gibt aber nicht Zeiten der Wahrheit und Zeiten des Irrtums, und im Gegensatz hierzu heißt es in der Schrift, dass die Wahrheit Gottes ewig sein wird. Und deshalb sagt Jesus Christus auch, der gesagt hat, dass er den Frieden bringen will, dass er gekommen ist, den Krieg zu bringen. Er sagt aber nicht, dass er gekommen ist, die Wahrheit und die Lüge zu bringen.
Die Wahrheit ist demnach die erste Richtschnur und das letzte Ziel der Dinge." (Pascal: Gedanken 949).

Die Einheit über die Wahrheit zu stellen, ist ein fundamentaler Irrtum; überdies kann die wahre Einheit nur in der Wahrheit gefunden werden."


Prof. Dr. phil. Dietrich von Hildebrand  (1889-1977) in "Zölibat und Glaubenskrise", Verlag Josef Habbel Regensburg 1970



Donnerstag, 21. Juni 2012

Kirche ist...

das Mysterium der Gemeinschaft mit dem Herrn
und mit allen Gliedern seines Leibes


"Von frühester Zeit an war der Begriff der koinonia oder communio ein Herzstück im Selbstverständnis der Kirche, im Verständnis ihrer Beziehung zu Christus, ihrem Gründer, und der Sakramente, die sie feiert, vor allem der Eucharistie.



Durch unsere Taufe sind wir in Christi Tod mit hineingenommen und neu geboren in die große Familie der Geschwister Jesu Christi hinein; durch die Firmung empfangen wir das Siegel des Heiligen Geistes, und indem wir an der Eucharistie teilnehmen, treten wir sichtbar hier auf Erden in Gemeinschaft mit Christus und miteinander. Außerdem empfangen wir das Unterpfand des ewigen Lebens."



Papst Benedikt XVI. in einer Videobotschaft vom 17. Juni 2012 zum Abschluss des Internationalen Eucharistischen Kongresses in Dublin (Irland); ganze Ansprache: bitte HIER klicken!)



Zum Nachdenken - Gemeinschaft
Die Gemeinschaft der Heiligen


Foto: Thomaschristen: Taufe im syro-malabarischer Ritus Anee jose; wikimedia commons

Mittwoch, 20. Juni 2012

...keine bloße kirchenrechtliche Bestimmung

"Dass wiederverheiratete Geschiedene nicht die Kommunion empfangen dürfen, ist (...) keine bloße kirchenrechtliche Bestimmung, die vielleicht ein liberaler Papst einmal aufheben könnte."

"Die Eucharistie kann keine Geschlechtsgemeinschaft bezeichnen, konkretisieren und festigen, die keine sakramentale Ehe ist". Aber "auch die in einer ungültigen  'eheähnlichen' Verbindung Lebenden können diese ihre nichtkirchliche Gemeinschaft nicht in der Eucharistie darbringen oder in das Opfer Christi einbeziehen".

"Da... die betreffenden Menschen die vorausgehende Einheit mit der Kirche nicht besitzen, kann ihnen auch die Vertiefung und Intensivierung der Einheit durch den Empfang" des Leibes Christi "nichts nützen" (1) - Wer unwürdig den Leib des Herrn isst und sein Blut trinkt, so können wir noch mit dem heiligen Paulus hinzufügen, der isst und trinkt sich das Gericht (vgl. 1 Kor 11, 28-30)."

(1) zitiert aus: Scheffczyk, Eucharistie und Ehesakrament (Anm. 149) 388


aus: Manfred Hauke, "Ganz und gar katholisch" - Ein erster Einblick in das theologische Werk von Leo Cardinal Scheffczyk, AD 2003; S. 101/102  (s. Quellen)

vgl.:
KKK 1861


Durch diese Liebe, die die Eucharistie in uns entzündet, bewahrt sie uns vor zukünftigen Todsünden. Je mehr wir am Leben Christi teilhaben und je weiter wir in seiner Freundschaft fortschreiten, desto geringer wird die Gefahr sein, sich durch eine Todsünde von ihm zu trennen. Zur Vergebung von Todsünden ist aber nicht die Eucharistie bestimmt, sondern das Bußsakrament. Die Eucharistie ist das Sakrament derer, die in der vollen Gemeinschaft der Kirche stehen.


Bild: Julius Schnorr von Carolsfeld (1794–1872), Sündenfall, Holzschnitt aus "Die Bibel in Bildern", 1860


Weiteres zum Thema:
Wiederverheiratete Geschiedene und Zulassung zum Kommunionempfang

Mittwoch, 9. Mai 2012

Bitte eine Katechese „für viele“ auf Katholikentag

Eine gute Idee hat der Leserbrief-Schreiber Bernd Atzert aus Badenweiler. Er schrieb gestern, am 08. Mai 2012,  in der "Tagespost":

Bitte eine Katechese „für viele“ auf Katholikentag

Wäre es nicht für die Verantwortlichen eine wunderbare Gelegenheit, auf dem Katholikentag eine Katechese zur Änderung der Wandlungsworte einzufügen? Man würde sich ein Hirtenwort wünschen, was vielleicht im Rahmen der Gottesdienste auf dem Katholikentag verlesen wird. Es wäre ein sichtbares Zeichen im Sinne des Mottos „Eine neuen Aufbruch wagen“ hin zur Einheit mit der Weltkirche.


Informationen zum "zentralen Symbol des 98. Deutschen Katholikentags":


--  Die politische Aussage des Katholikentagssymbols
--  Aufbruch, Aufbruch! Überall Aufbruch!
--  Raumschiff Breakup
--  Von Stühlen und ihren Kreisen (7)

(Dank an "Echo Romeo" )

Mittwoch, 15. Februar 2012

Causa Piusbruderschaft

Antwort von P. Dr. Martin Lugmayr FSSP auf die Behauptungen des Distriktoberen der Priesterbruderschaft St.Pius X. in Deutschland, P. Franz Schmidberger, in seinem gestrigen Interview mit kath.net:

Mit Verlaub gesagt: Das ist völliger Unsinn (15.02.2012): bitte HIER klicken!

Interview von Armin Schwibach mit P. Schmidberger (14.02.2012): bitte HIER klicken!


Zum Thema Piusbruderschaft: von P. Engelbert Recktenwald (kath-info): bitte HIER klicken!

Mittwoch, 18. Januar 2012

Aufruf zu Gebet für die Einheit der Christen


Bei der heutigen Generalaudienz  (18.01.2012) im Vatikan ging Papst Bendedikt XVI. aus Anlass der heute beginnenden Gebetswoche für die Einheit der Christen auf die Grundhaltung ein, der es bedarf, um der Einheit der Christenheit näher zu kommen. Zentrales Thema war hierbei die Umgestaltung in Christus.


Unter anderem sagte der Hl. Vater:
"In diesem Jahr lautet das Leitwort der Gebetswoche: "Wir werden alle verwandelt werden durch den Sieg Jesu Christi, unseres Herrn" (vgl. 1 Kor 15,51–58), und der Nachdruck liegt auf "Verwandlung": Glaube verwandelt und Verwandlung allein kann Einheit wirken....
Einheit erfordert demnach Umwandlung, das heißt von uns her gesehen Umkehr, Bekehrung - eine immerwährende Bekehrung, sowohl persönlich wie gemeinschaftlich. Sie ist nicht einfach Nettigkeit und Zusammenarbeit, sondern benötigt den tiefen Glauben an Gott, der uns aus uns selbst herausreißt und ihm ähnlich macht. Sie bedeutet Glauben an Jesus Christus, der einer von uns geworden ist, damit wir ihm ähnlich werden können und dann eins werden. In das neue Leben in Christus eintreten, das ist der Sieg Christi, das ist unsere Verwandlung, und das schafft Einheit."
An die deutschen Pilger gerichtet rief Benedikt XVI. die Gläubigen auf, um die Einheit aller Christen zu beten, um dann "dem Tag entgegengehen (zu) dürfen, an dem wir miteinander den von den Aposteln überlieferten Glauben bekennen und die Sakramente der Umgestaltung in Christus feiern dürfen".


(s. wegen Textabweichugen auch hier und hier)


Sonntag, 4. Dezember 2011

2. Advent


Der Gott der Geduld und des Trostes aber verleihe Euch,
daß ihr eines Sinnes untereinander seid
nach dem Vorbild Jesu Christi,
damit ihr einmütig, mit einem Munde,
den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlichet.

+

Daher nehme ein jeder von euch sich des andern an,
wie auch Christus Sich euer angenommen hat,
zur Ehre Gottes.


aus der Lesung zum 2. Adventsonntag (Schott)

Sonntag, 9. Oktober 2011

Una Sancta

Dies ist die einzige Kirche Christi, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen (1).

Foto: Lawrence OP; Petersdom, Rom
Sie zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen (Joh 21,17), ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut (vgl. Mt 28,18 ff), für immer hat er sie als "Säule und Feste der Wahrheit" errichtet (1 Tim 3,15).

Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird (2). Das schließt nicht aus, daß außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden sind, die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindrängen.

Wie aber Christus das Werk der Erlösung in Armut und Verfolgung vollbrachte, so ist auch die Kirche berufen, den gleichen Weg einzuschlagen, um die Heilsfrucht den Menschen mitzuteilen.


(1) Vgl. Symbolum Apostolicum: Denz. 6-9 (10-13); Symbolum Nicæno- Constantinopolitanum: Denz. 86 (150); aufgenommen in Professio fidei Tridentina: Denz. 994 u. 999 (1862 u. 1868). 
(2) Die Formel "Sancta (catholica apostolica) Romana Ecclesia" findet sich in Professio fidei Tridentina, a. a. O. und in Conc. Vat. I, Sess. III., Const. dogm. de fide cath.: Denz. 1782 (3001).  


II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche "Lumen gentium", 8 

(Hervorhebungen durch Administrator) 

(Anmerkung: Man muss sich bewusst sein, dass andere Dokumente des II.Vatikanums, z. B. Gaudium et spes, auf dem Hintergrund u. a. von Lumen gentium zu verstehen sind.)
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