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Mittwoch, 21. Mai 2014

Wahrhaftigkeit statt Doppelleben

...Doppelleben meint alles, was die Weise zu leben und die ethischen Prinzipien in unserem Wesen zu einem Betrug macht. Letztendlich besteht die ethische Herausforderung - genau wie die religiöse - darin, dass Prinzipien und das faktische Verhalten nicht auseinanderklaffen.


Papst Franziskus im Jahre 2009 (damals noch Kardinal Jorge Bergoglio SJ und Erzbischof von Buenos Aires) in dem Interviewband "Mein Leben - mein Weg/ El Jesuita"; Herder Verlag Freiburg im Breisgau; AD 2013; S. 96



Ebenfalls zum Thema "Wahrhaftigkeit und Prinzipien":

Montag, 7. Januar 2013

Politische Korrektheit als neue Form der Sklaverei

"Der Humanismus hat nicht zu einer Humanisierung geführt, sondern eine Welt geschaffen, die immer brutaler wird. Die Diktatur der politischen Korrektheit zwingt uns, was pervers ist, nicht mehr pervers zu nennen.

Kopulierende Paare auf karnevalesken Straßenumzügen, sagt man uns, seien Ausdruck der Lebensfreude. Menschen, die öffentlich sadomasochistische Praktiken ausüben und ihre „Lustsklaven“ wie Köter an einer Halsbandleine hinter sich herzerren, begrüßt der Berliner Bürgermeister als Symbol der Freiheit.

Kritik daran wird von interessierter Seite sofort niedergebrüllt. In unserer Gesellschaft hat sich ein Klima entwickelt, in dem es eine offene Diskussion kaum noch geben kann. Es genügt, reflexartig den politischen Gegner als fortschrittsfeindlich, ausländerfeindlich oder homophob (und neuerdings auch als „katholisch“) zu qualifizieren, mit anderen Worten, als politisch suspekt.

Dank dieser perfiden Art der Diffamierung wird eine Voreingenommenheit produziert, die jegliche Form der Kritik unmöglich macht, mehr noch, sie kriminalisiert. Ein Klima der Denunziation ist entstanden. Jeder Kritiker wird mit Anschuldigungen, die bis zu unbewiesenen Verleumdungen gehen, am Pranger der medialen Öffentlichkeit mundtot gemacht.

Damit wird ein faschistoides System eines moralischen und kulturellen Relativismus zementiert, das nicht zum Zusammenhalt von Menschen beiträgt, sondern zur Entsolidarisierung. Was eine auf Denunziation aufgebaute Gesellschaft anrichtet, haben die Diktaturen des 20. Jahrhunderts gezeigt. Doch die Diktatur des Relativismus kommt nicht mit Stiefeltritten und Marschliedern daher. Sie baut vielmehr auf eine repressive Bürokratie, die leise, fast unmerklich, aber nichtsdestoweniger totalitär, bestimmt, was politisch korrekt ist."


Burkhardt Gorissen stellt in seinem Beitrag "Vorsätze, Wünsche, Sklaven" die Frage nach neuen Formen der Sklaverei (der komplette Artikel ist nachzulesen in "Die Tagespost"vom 03.01.2013, im Feuilleton auf S. 9.)


Burkhardt Gorissen war elf Jahre lang Freimaurer und wandte sich im April 2008 wegen weltanschaulicher Unvereinbarkeit mit dem Christentum von der Freimaurerei ab.


Auch noch interessant:




Mittwoch, 19. Dezember 2012

Pfr. Guido Rodheudt erstattet Strafanzeige gegen David Berger

"Der Aachener Priester Guido Rodheudt hat am heutigen Mittwoch Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Aachen gegen David Berger wegen Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung eingereicht. (...)  Er fühle sich auch als Repräsentant der katholischen Kirche einem Stellvertreterkrieg ausgesetzt, den Dr. Berger gegen die katholische Kirche als Ganze führe, weil sie ihn aus seiner Sicht dadurch diskriminiere, daß sie nicht seine Moralvorstellungen übernehme." (mehr: kath.net)


Unabhängig vom Kampf des Theologen gegen das Hetzportal kreuz.net, führt Berger einen persönlichen Rachefeldzug gegen glaubenstreue und sogenannte "konservative" Kirchenkreise. Um dieses Ansinnen zu verstehen, ist es hilfreich, um die Vergangenheit Bergers zu wissen. Es ist eine überaus tragische Geschichte eines unaufrichtigen Menschen, der über viele Jahre hinweg viele gutgläubige Menschen, die in ihm einen Theologen mit großer Zukunft sahen, getäuscht hat. Dass Herr Berger aus seiner eigenen Tragödie heraus nun versucht, anderen Menschen und vor allem der katholischen Kirche Schaden zuzufügen, gehört in das Geheimnis der Bosheit. Uns bleibt lediglich, für ihn zu beten, auf dass er auf den rechten Weg zurückfinden möge...

Zur Person des David Berger:

Dienstag, 31. Juli 2012

Erwachsener Glaube

"Im 4. Kapitel sagt uns der Apostel, daß wir zum Erwachsenenalter mit Christus kommen sollen, zu einem reifen Glauben. Daß wir nicht mehr „unmündige Kinder“ sein dürfen, ein Spiel der Wellen bleiben, „hin und her getrieben, je wie der Wind der Meinungen weht“ (vgl. 4, 13f).

Paulus wünscht sich von den Christen einen mündigen Glauben, einen erwachsenen Glauben. Der „mündige Glaube“ ist in den letzten Jahrzehnten zu einem verbreiteten Schlagwort geworden. Aber man versteht häufig darunter eine Haltung, die sich nicht mehr von der Kirche und ihren Hirten belehren läßt, sondern selbst aussucht, was man glauben und nicht glauben will – einen selbstgemachten Glauben also. Und man versteht darunter den „Mut“, gegen das kirchliche Lehramt zu sprechen.

Aber Mut gehört dazu in Wirklichkeit nicht, weil man dabei immer des öffentlichen Beifalls sicher sein kann. Mut gehört viel eher dazu, zum Glauben der Kirche zu stehen, auch wenn er dem „Schema“ dieser Weltzeit widerspricht. Diesen Nonkonformismus des Glaubens nennt Paulus einen erwachsenen Glauben. Es ist dies der Glaube, den er sich wünscht.

Das Mitlaufen mit den Winden und Strömungen der Zeit nennt er hingegen kindisch. So gehört es zum Beispiel zu einem mündigen Glauben, für die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens vom ersten Augenblick an einzustehen und damit dem Prinzip der Gewalt von Grund auf, gerade auch in der Verteidigung der wehrlosesten menschlichen Geschöpfe entgegenzutreten.

So gehört es zum erwachsenen Glauben, die lebenslängliche Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als die Ordnung des Schöpfers anzuerkennen, die Christus von neuem wiederhergestellt hat. Der mündige Glaube läßt sich nicht von Strömungen herumwerfen. Er widersteht den jeweils gerade wehenden Winden. Er weiß, daß diese Winde nicht der Heilige Geist sind; daß der Geist Gottes sich in der Gemeinschaft mit Jesus Christus ausspricht und zeigt.

Aber auch hier bleibt Paulus nicht bei der Verneinung stehen, sondern führt uns zum großen Ja. Den reifen, wirklich mündigen Glauben beschreibt er positiv mit dem Wort: sich „von der Liebe geleitet, an die Wahrheit halten“ (vgl. Ef 4, 15).

Das neue Denken, das uns der Glaube schenkt, richtet sich zuallererst auf die Wahrheit. Die Macht des Bösen ist die Lüge. Die Macht des Glaubens, die Macht Gottes ist die Wahrheit. Die Wahrheit über die Welt und über uns selbst wird sichtbar, wenn wir auf Gott hinschauen.

Und Gott wird uns sichtbar im Antlitz Jesu Christi. Im Hinschauen auf Christus erkennen wir ein weiteres: Wahrheit und Liebe sind untrennbar. In Gott ist beides unteilbar eins: Gerade dies ist das Wesen Gottes. Deshalb gehören für den Christen Wahrheit und Liebe zueinander. Die Liebe ist der Beweis für die Wahrheit. Daran werden wir immer wieder gemessen werden müssen, daß Wahrheit Liebe wird und Liebe uns wahr macht. 


Foto: Steininschrift, Vatikanische Museen, Rom; Lawrence OP

Freitag, 2. März 2012

Die Grundlage jeder Erneuerung: Der Glaube (1)

Im Folgenden ein Vortrag des Philosophen und Autors Prof. Josef Seifert, der gegenwärtig Rektor der Internationalen Akademie für Philosophie (IAP) in Liechtenstein ist. Der Text wurde bereits in den Ausgaben Nr. 1,2 und 3 des Jahrgangs 1976 der katholischen Zeitschrift "DER FELS" abgedruckt.

Ich danke dem Verlag für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung.


Prof. DDr. Josef Seifert

Die Grundlage jeder Erneuerung:
Der Glaube


Die Leuchte des Leibes ist dein Auge. Ist dein Auge gesund, so steht dein ganzer Leib im Lichte. - Kul 11,34 (Matth 6,22)

Die Heilige Schrift ermahnt uns immer wieder, uns im Geiste zu erneuern. Das Wesen solcher Erneuerung hängt zuinnerst an der göttlichen Offenbarung, insbesondere an der Selbstoffenbarung Gottes in und durch Christus Jesus, der einst zum Apostel Philippus sagte: " Philippus, wer mich sieht, sieht auch den Vater" (Joh 14,9).

Christus ist es, durch den vor unseren Augen "ein neues Licht" aufgestrahlt ist, wie die Kirche in der Weihnachtspräfation singt; Christus ist es, durch den unsere Natur "noch wunderbarer erneuert wurde", als sie ursprünglich geschaffen war.


Erneuerung in Christus

Als Antwort auf das "neue Licht" und als Frucht der Neuschaffung der Natur durch die Gnade sind wir berufen, uns selbst zu erneuern, gemäß dem Wort des hl.Paulus: "Legt also den alten Menschen ab, der an trügerischen Gelüsten zugrunde geht; erneuert euch in geistiger Gesinnung und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit geschaffen ist" (Eph 4,22-24).

Es ist Lehre des katholischen Glaubens, daß Christus mit seiner Gnade unsere Sündigkeit nicht nur "zudeckt", wie Luther meinte, sondern, daß unsere Natur in Christus verwandelt und eine "neue Kreatur" in Ihm werden kann. Diese Verwandlung wird nicht durch die Gnade allein bewirkt. Sie verlangt vielmehr unsere freie Mitwirkung. Ist es nicht in der Tat eine schwierige Aufgabe, unser Kreuz auf uns zu nehmen und Christus nachzufolgen?

Diese Erneuerung ist also von ihrem Wesen her eine freie Antwort an Christus, das Licht der Welt, eine Antwort auf die unendliche Liebe, mit der Er uns geliebt hat, indem Er sein "Leben hingab für seine Freunde". Zugleich aber ist sie auch die Frucht der Erlösung und der heiligmachenden Gnade, ohne welche all unser menschliches Bemühen, wie uns der Glaube lehrt, fruchtlos wäre und ganz unfähig, unsere Erneuerung und Umwandung in Christus zu bewirken. (...)

Der Prozeß unserer Umwandlung in Christus geht so an die Wurzeln unseres Seins, daß selbst die größten Heiligen sie in diesem Leben niemals zu Ende bringen konnten; sie wussten vielmehr, daß es eine lebenslange, ja sogar eine unbegrenzte Aufgabe war. Keine natürliche Aufgabe, kein natürlicher Wert, wie etwa Freundschaft oder Liebe, gar nicht zu reden von sozialen und politischen  Reformen, fordert eine so radikale und umfassende Verwandlung, wie sie Christus verlangt.

Und doch hat, wie es Dietrich von Hildebrand im ersten Kapitel seines Buches "Umwandlung in Christus" leuchtend gezeigt hat, diese Veränderung, so radikal sie ist, so sehr den  Charakter von Beständigkeit und Treue, daß an ihr der Widerschein der göttlichen Unveränderlichkeit aufleuchtet.


Der Primat des Glaubens

Wir werden das besser verstehen, wenn wir uns nun dem eigentlichen Thema dieses Vortrages zuwenden, der Frage, wieweit der Glaube in all dem den Vorrang besitzt. Wir werden den Glauben zunächst betrachten als Grundlage jeder wahren religiösen Erneuerung und als vorrangig auf allen Gebieten unseres Lebens und des Lebens der Kirche.

Dann wollen wir sehen, in welchem Sinn unser Glaube selbst fortlaufend erneuert werden muss. Wenn wir uns darüber einen genauen und klaren Begriff geformt haben, haben wir den entscheidenden Ansatz für die Erneuerung unseres religiösen Lebens, zu der wir jederzeit aufgerufen sind.

Die Bedeutung unseres Gegenstandes wird ohne weiteres klar, wenn wir uns daran erinnern, daß das Thema der Erneuerung nicht nur im Mittelpunkt der Offenbarung steht, sondern, daß das Evangelium voll Warnungen vor einer anderen Art von Erneuerung ist, die das genaue Gegenteil der wahren religiösen Erneuerung darstellt.

Der hl. Paulus sagt uns, daß innerhalb der Kirche viele aufstehen werden, die den Gläubigen ein "neues Evangelium" bringen; und er warnt eindringlich davor, auf sie zu hören, denn das Evangelium ist keine menschliche Erfindung, sondern göttliche Offenbarung und kann als solche niemals verändert werden; ja, er erklärt: selbst wenn ein Engel vom Himmel käme um ein anderes Evangelium zu bringen als das von den Aposteln und der Kirche vermittelte Evangelium Christi, so solle er verflucht sein (anathema sit).

Zu demselben Gegenstand schreibt der hl. Johannes in seinem 2. Brief: "Wer sich darüber hinwegsetzt und der Lehre Christi nicht treu bleibt, besitzt Gott nicht. Wer aber in der Lehre treu bleibt, besitzt den Vater und den Sohn" (2 Joh 9) Johannes warnt uns nicht nur vor einer solchen Scheinerneuerung, sondern er, der Liebesjünger, sagt sogar: "Kommt einer zu euch, der eine andere Lehre bringt, so nehmt ihn nicht auf in euer Haus und bietet ihm nicht einmal den Gruß. Denn wer ihm den Gruß entbietet, macht sich mitschuldig an seinem bösen Treiben" (2 Joh 10-11).

Vor allem aber wendet sich Christus selbst gegen die vielen "falschen Propheten", die in Seinem Namen auftreten werden, in Schafskleider gehüllt, die wir aber als die erkennen sollen, die sie wirklich sind: "reißende Wölfe", die den Glauben zerstören und mit dem Glauben jede wahre Erneuerung unseres Geistes, zu der wir von Gott berufen sind und ohne  die wir das ewige Heil nicht erlangen können.

Die Geschichte der Kirche bezeugt, daß unzählige "Reformer" tatsächlich zu dieser Art von Erneuerern gehörten, vor denen uns Christus gewarnt hat.


Fortsetzung folgt hier



Prof. Josef Seifert:
Die Grundlage jeder Erneuerung: Der Glaube

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Montag, 28. November 2011

Um Erkenntnis von Gut und Böse und Unterscheidung von Wahrheit und Trug

Die Klarheit in der religiösen Erfahrung

O Gott, Du trägst alles Seiende über dem Abgrund des Nichts und durchströmst es mit Deiner Macht, so daß es ist, und sich regt, und lebt. Und allen Dingen hast Du einen Funken Deiner Klarheit eingegeben, denn nur von Dir, dem Vater des Lichtes, haben sie ihre Wahrheit und ihren Wert.

Alles ist von Deinem Hauch durchwaltet und von Deinem Geheimnis erfüllt. Jedes Ding weist den Geist des Menschen über sich hinaus zu einem Höheren, als es selbst ist, und läßt sein Herz eine Mächtigkeit ahnen, die nicht aus seinem Eigenen kommt.

Daraus entstehen überall unter den Völkern und im einzelnen Menschen die Bilder und Gedanken vom Göttlichen. Sie enthalten oft einen tiefen Sinn, der das Herz berührt und Heil verheißt, aber auch Verworrenes und Böses, das in die Irre führt.

So bitte ich Dich, öffne mein Herz dem Geheimnis, das sich überall bezeugt; behüte es aber auch vor der Verführung, die von ihm ausgehen kann. Mache mein Gewissen sicher, daß es allezeit das Gute gut nenne, und das Böse bös. Erleuchte meinen Geist, daß er zu unterscheiden vermöge, was zu Dir, dem wahrhaft Heiligen, hinführt, und was von Dir wegführt in Irre und Trug.
Amen.


Romano Guardini: Theologische Gebete; AD1944 (s. Quellen)

Foto: Tambako the Jaguar
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