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Sonntag, 8. Februar 2015

Gottes Segen für Bischof Tebartz-van Elst!

Der Anlass ist nicht aktuell, wurde aber erst vor wenigen Tagen publik: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, bis März 2014 Bischof der Diözese Limburg an der Lahn, hat ein neues Aufgabenfeld in der römischen Kurie erhalten. Bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres (2014) ernannte ihn Papst Franziskus zum Delegaten im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung

In einer beispiellosen medialen Hetzjagd, an der sich schändlicherweise auch Mitbrüder des Bischofs im priesterlichen und im bischöflichen Amt beteiligten, wurde der damalige Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz - angeblich wegen Geldverschwendung im Zusammenhang mit der Errichtung des Diözesanen Zentrums St. Nikolaus und der Dienstwohnung des Bischofs auf dem Limburger Domberg und wohl noch mehr wegen eines angeblich "autoritären Führungsstils", der bei manchem Mitarbeiter "ein Klima der Angst" erzeugt habe - geradezu aus dem Amt gedrängt. 

Tebartz-van Elst musste seine Diözese Limburg verlassen und hatte kurz darauf Wohnung in der Diözese Regensburg genommen, dessen Bischof Rudolf Voderholzer ihm "mitbrüderliche Aufnahme und Gastfreundschaft in seiner Diözese" zusicherte.

Bereits am 20. Oktober 2013 hatte Tebartz-van Elst dem Papst wegen der Querelen seinen Rücktritt angeboten, dennoch hoffte man in Rom wohl, den damals erst 54jährigen und gute und missionarische Pastoralarbeit leistenden Bischof halten zu können. Im März 2014 war dann die Hoffnung auf einen mit den Diözesanen gemeinsamen Neuanfang so aussichtlos, dass der Papst den Amtsverzicht Tebartzens annahm. 

Bischof Franz-Josef Tebartz-van Elst wünsche ich herzlich alles Gute und Gottes Segen in seinem neuen Wirkungsbereich.


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Weitere Beiträge zur Personalie:

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Zum Limburger Bistums-Skandal:



Bild: Detail aus der Petersbasilika, Rom; eigenes Foto

Mittwoch, 3. September 2014

Peinliches aus dem Bistum Limburg

Seit vorgestern, dem 1. September 2014, stehen im Bistum Limburg in Form eines "Sorgentelefons" Gesprächspartner für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des Bistums zur Verfügung, denen angeblich durch den früheren Diözesanbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst auf "unterschiedliche Weise persönliche Verletzungen und Kränkungen zugeführt wurden" (Diözesanadministrator Manfred Grothe). Mit dem Finanzskandal um den Bischofssitz und das Diözesane Zentrum, der letztlich die Handhabe für die Vertreibung des unbequemen Oberhirten aus seinem Bistum bot, hat die Hotline wenig zu tun.

Das Vorgehen ist einmalig in der katholischen Kirche und ein weiterer Höhepunkt in der niederträchtigen Demontage und Persönlichkeitszerstörung des ehemaligen glaubenstreuen aber ungeliebten Oberhirten von Limburg durch lautstarke und treulose Mitarbeiter, die die glaubenstreue Ausrichtung des Familienbischofs der Deutschen Bischofskonferenz nicht teilen mochten. Sie konnten die Standhaftigkeit des Bischofs und nötige Zurechtweisungen, die eine einheitliche Ausrichtung der Diözese im Einklang mit der Weltkirche und dem Nachfolger des heiligen Petrus garantieren sollten, nicht verkraften und verstanden es, sich als Opfer des mutigen Bischofs zu inszenieren.

Bedauerlich, dass sich der Apostolische Administrator der Diözese (der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe) vor den Karren der Querulanten spannen lässt und die Schaltung einer Hotline für Gegner von Bischof Tebartz-van Elst unterstützt, der nun offiziell von der Bistumsleitung wie ein Missbrauchstäter und Krimineller behandelt wird. Dieses Vorgehen ist nicht nur peinlich für die (vorübergehende) Diözesanleitung sondern vertieft auch das Misstrauen fernstehender Menschen in die Kirche allgemein und deren Sendung.


Presseberichte über das "Sorgentelefon im Fall Tebartz-van Elst":

Zum Limburger Bistums-Skandal:

Bild: Sarkophag-Träger im Dom zu Limburg; eigenes Photo

Dienstag, 1. April 2014

Franz-Peter Tebartz van Elst als neuen Erzbischof von Köln bestätigt

Heute Mittag um 12 Uhr wurde zeitgleich vom Vatikan und dem Erzbistum Köln bekanntgegeben, dass der ehemalige Bischof von Limburg, Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, neuer Erzbischof und Metropolit von Köln ist. Der Vatikan bestätigte die Wahl des Kölner Domkapitels. Offensichtlich sieht man auch im Vatikan Bischof Tebartz-van Elst als den Mann, der in der Lage ist, vielleicht zwar mit finanziellen Einbußen, dafür aber in angemessener Zeit und nachhaltig Ordnung in den Kölschen Knüngel zu bringen.

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Von dem Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz wurde unterdessen bekannt, dass er für die nächsten sieben Jahren sein Amt als Stadtdekan und alle übrigen Ämter einschließlich dem des Domkapitulars ruhen lassen und mit sofortiger Wirkung "für sieben Jahre als Pfarrer in die ärmste Großpfarrei seines Bistums gehen" wird um "dort die Mühsale des Pfarrerlebens mit seinen unvermeidlichen Niederlagen mitzuerleben". Welche Pfarrei den vorläufig resignierten Stadtdekan aufnehmen wird, ist noch nicht bekannt, da man sich noch nicht darüber geeinigt hat, welche Gemeinde die "ärmste Großpfarrei des Bistums" ist.


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Montag, 31. März 2014

Dass wir den Übergang bestehn...

...zum Pascha, das kein Ende kennt

Das Wort vom "Übergang" hat Konjunktur. So vieles verändert sich gegenwärtig im gesellschaftlichen Leben, dass der Eindruck von zu Ende gehenden Selbstverständlichkeiten und die Ungewissheit, welche Zukunft wir vor uns haben, Ängste weckt. Dass Besitzstandsdenken nicht weiterführt, wissen wir. Wer aber abgeben und aufgeben soll, fürchtet sich verständlicherweise davor, wo er bleibt und fragt sich, was von ihm bleibt, wenn Übergänge und Umbrüche anstehen. (...)

Auch wer in seiner persönlichen Biografie in Übergangssituationen steht, kennt das Gefühl, hin und her gerissen zu sein.

Übergänge haben etwas Vorläufiges, noch nicht Ausgereiftes an sich. Ihnen lastet oft das Image eines notwendigen, unausweichlichen und damit eher lästigen Zwischenschritts an. Lieber haben wir das Bleibende oder schon das ganz Neue - und nicht etwas dazwischen!

Aber gerade darin besteht das Wesen des Übergangs. Das macht ihn so kostbar: in der Natur, in der Geschichte und auch in unserem persönlichen Leben. So hat es Gott gefügt! Es gibt keinen Tag ohne den Morgen und den Abend. Es gibt keine Entwicklung ohne Aufbruch und Umbruch. In diesen Übergängen von Nacht und Tag setzt Gotttes Wirken an: in seiner Schöpfung, in seiner Kirche, in uns ganz persönlich. (...)

Im Rhytmus Gottes zu leben bedeutet, den Übergängen ihren eigenen Wert beizumessen und in ihnen Gott für uns persönlich am Werk zu wissen. In diesem Sinne ist Flexibilität nicht einfach Beliebigkeit. Sie beinhaltet vielmehr eine innere Sensibilität dafür, dass wir auch in dem, was uns beugt und niederdrückt, zu dem finden, was uns wirklich weiterhilft. Was Gott uns in solchen Übergängen einprägt, sind die nachhaltigsten Fingerabdrücke seines Wirkens an uns und damit der wirkliche Fortschritt unserer Seele.


Franz-Peter Tebartz-van Elst: Glaube braucht Gestalt - Ermutigung zu einer missionarischen Spiritualität; Verlag Butzon & Bercker Kevelaer AD 2006


HYMNUS

Nun ist sie da, die rechte Zeit,
die Gottes Huld uns wieder schenkt,
nun ist er da, der Tag des Heils,
erfüllt von Christi hellem Licht.

Jetzt soll sich unser ganzes Herz
durch Fasten und Gebet erneu'n,
und durch Entsagung werde stark,
was müde ist und schwach und krank.

Laß uns, o Herr, mit Geist und Leib
das Werk der Buße freudig tun,
dass wir den Übergang bestehn
zum Pascha, das kein Ende kennt.

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,
lobsinge alles, was da lebt.
Laß uns, durch deine Gnade neu,
dich preisen durch ein neues Lied.


Hymnus der Fastenzeit aus dem Stundenbuch (nach: „Nunc tempus acceptabile“; spätestens 10. Jhdt)

Mittwoch, 26. März 2014

Online: Bericht der Prüfungskommission zum Bau des Diözesanen Zentrums St. Nikolaus

Gleichzeitig mit der Annahme des Rücktrittsgesuchs von Bischof Franz-Josef Tebartz-van Elst hat Papst Franziskus den Paderborner Weihbischof Manfred Grothe zum Apostolischen Administrator der Diözese Limburg ernannt. Weihbischof Grothe war Vorsitzender der von der Bischofskonferenz eingesetzten Untersuchungskommission zur Begutachtung der Gebaren um die Finanzierung des Diözesanzentrums St. Nikolaus am Limburger Domplatz und ist daher mit den Verhältnissen im Bistum Limburg vertraut.

Meldung des Bistums Limburg zur Ernennung des Apostolischen Administrators: hier.



Weiteres zur "Causa Limburg":


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Papst Franziskus nimmt angebotenen Amtsverzicht von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst an

Pressemitteilung hinsichtlich der Diözese Limburg (Deutschland)

Im Hinblick auf die Verwaltung der Diözese Limburg, in Deutschland, hat die Kongregation für die Bischöfe eingehend den Bericht jener Kommission studiert, die nach dem Willen des Bischofs und des Domkapitels eingesetzt wurde, um eingehende Untersuchungen im Hinblick auf die beteiligten Verantwortlichkeiten beim Bau des Diözesanen Zentrums „St. Nikolaus" vorzunehmen.

Angesichts der Tatsache, dass es in der Diözese Limburg zu einer Situation gekommen ist, die eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes durch S.E. Mons. Franz-Peter Tebartz-van Elst verhindert, hat der Heilige Stuhl den mit Datum vom 20. Oktober 2013 durch den Bischof angebotenen Amtsverzicht angenommen und hat einen Apostolischen Administrator ernannt in der Person von S.E. Mons. Manfred Grothe.

Der scheidende Bischof, S.E. Mons. Tebartz-van Elst, wird zu gegebener Zeit mit einer anderen Aufgabe betraut werden.

Der Heilige Vater bittet den Klerus und die Gläubigen des Bistums Limburg, die Entscheidung des Heiligen Stuhls bereitwillig anzunehmen und sich darum zu mühen, in ein Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung zurückzufinden.

Aus dem Vatikan, 26. März 2014
(Quelle: vatican.va)

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Die Causa Limburg
Rebellion im Bistum Limburg
Faktencheck Causa Limburg


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Donnerstag, 6. März 2014

Faktencheck Limburg: Begründete Zweifel an sachgerechter Berichterstattung durch die Medien

 
Mit dem "Faktencheck" will die Bürgerinitiative für faire Medien Informationsangebote bereit stellen, die sich nur auf reine nachweisbare Fakten stützen. Im Fall Limburg gibt es eine Menge von in den Medien transportierten Informationen, dieeinem Faktencheck nicht standhalten. Schön, dass sich jemand, hier nämlich Thomas Schührer (Der Durchblick.de), die Mühe macht, die Tatsachen aufzudecken und Desinformationen als solche zu entlarven. Danke dafür!


Nur eine der zahlreichen richtiggestellten Falschmeldungen:

 
Mediale Behauptung:
„…Tebartz-van Elst legte sich einen schwarzen BMW mit abgedunkelten Scheiben zu,…“
Diese Behauptung wurde veröffentlicht im SPIEGEL, 15.11.2010, „Limburger Leidkultur“ (Autor: Peter Wensierski).

Die Realität: 
Laut Pressestelle des Bistums Limburg, fährt der  Bischof von Limburg einen BMW 5er. Es handelt sich dabei um ein Leasingfahrzeug. Der Leasingvertrag wurde unter Bischof Kamphaus abgeschlossen und stand ihm zur Verfügung. Er hat den 5er BMW nachweisbar benutzt. Dieses Fahrzeug und den unter Bischof Kamphaus abgeschlossenen Leasingvertrag hat Bischof Tebartz-van Elst 2008 bei seinem Amtsantritt übernommen. Ein Privatfahrzeug hat sich Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nicht noch zusätzlich gegönnt. (Faktencheck Limburg, 05.03.2014)



Weiteres zum Thema "Causa Limburg":

 
Foto: FW

Dienstag, 4. Februar 2014

Fehlentwicklungen im Bistum Limburg: Kirchenhistoriker Walter Brandmüller bestätigt Kircherechtler Georg May

Am vergangenen Samstag veröffentlichte "Die Tagespost" einen Beitrag des Kirchenhistorikers Walter Brandmüller über die Vorgeschichte des derzeit in der Diözese Limburg bestehenden Konfliktes über die Richtung der Pastoral und dem Selbstverständnis von Kirche generell. Der Kardinal und ehemalige "Chefhistoriker der vatikanischen Kurie" legt dar, dass es sich von Seiten einer laiendemokratischen Bewegung im Bistum - leider  oftmals mit klerikaler Unterstützung bzw. Duldung - um eine verhängnisvolle Fehleinschätzung und einem Unverständnis des tatsächlichen Wesens der von Christus gegründeten Verfassung der Kirche handelt. Brandmüller schreibt über dieses Missverständnis:
Es ging nicht so sehr um das Apostolat in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur, sondern – wie es einmal formuliert wurde – um das „Apostolat der Laien in (Anm.: innerhalb) der Kirche“.

Dem entsprach dann auch die Präambel zum Entwurf dieser „Synodalordnung“: „Das Volk Gottes im Bistum Limburg ... gibt sich folgende Grundordnung ...“. Das allerdings war auch Ausdruck eines Verständnisses von Kirche, das nicht mit dem Glauben der Kirche vereinbar war: die sakramental-hierarchische Verfassung war hier durch ein demokratisches Modell ersetzt. „Alle Gewalt geht vom Volke aus“, hieß es da, während Jesus zu den Aposteln sagt: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch ...“. Gegen diese verfälschende Umdeutung erhob der bedeutende Münchener Kirchenrechtler und Konzilsperitus Klaus Mörsdorf entschiedenen Protest: 'Vorstellungen dieser Art stehen in offenem und unlöslichem Widerspruch zu der vom Konzil vorgetragenen Lehre von der Kirche als dem neuen Gottesvolk.'

Die Errichtung verschiedener Laiengremien, die von vornherein ihre Aufgabe darin sahen, der kirchlichen Hierarchie das alleinige (göttliche) Recht des Leitungsamtes streitig zu machen, führten trotz Widerstand des damaligen Diözesanbischofs Kempf und manch anderer warnenden Stimmen zu Parallelstrukturen, nicht nur von Räten und sogenannten "Versammlungen", sondern auch eine Parallelstruktur des (klerikalen und/oder laikalen) Räte-, Vertammlungs- und Gremienwesens neben dem der kirchlichen Hierarchie göttlichen Rechtes. Kardinal Brandmüller führt aus:
Bezeichnend hierfür war die Präambel zum ursprünglichen Entwurf der „Synodalordnung“, wo man – wie erwähnt – tatsächlich hatte lesen können: „Das Volk Gottes im Bistum Limburg ... gibt sich folgende Grundordnung ...“

Auch wenn dieser Text schließlich geändert wurde, lässt er doch die im Folgenden keineswegs preisgegebenen Ideen seiner Verfasser erkennen: Das Bistum Limburg – die Kirche – ist eine parlamentarische Demokratie. Deswegen auch die limburgische Parallelstruktur von Räten und Versammlungen, die genau das Gegenüber von Regierung und Parlament im demokratischen Staat widerspiegelt. Da ist dann auch ständig von „Amtsträgern“, „Mandatsträgern“ und ihrem Verhältnis zueinander die Rede. Die „Mandatsträger“ werden als durch Wahl legitimierte Vertreter des (Kirchen-)Volkes angesehen.

Bezeichnend ist die Feststellung: „Allein die Tatsache, dass nunmehr von Amtsträgern und Mandatsträgern gesprochen wird (und nicht etwa von Priestern und Laien) war (und ist noch immer) neu in der Kirche.“ Wenn man dann überdies noch liest: „Die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören, ebenso wie die Kapläne, eindeutig auf die Seite des Amtes ... Sie haben Anteil an der Leitung der Pfarrgemeinde“, dann erheben sich erneut schwerwiegende theologische Bedenken. Unterschiedslos Priester und pastorale Mitarbeiter nebeneinander und beide gleichermaßen den gewählten Mandatsträgern gegenüberzustellen, bedeutet nichts anderes, als dass das Weihesakrament in der Sicht der Verfasser für den Dienst in der Kirche kaum noch Bedeutung besitzt. So aber lesen wir schon bei Martin Luther in seinen Kampfschriften des Jahres 1520. Wiederum sieht Klaus Schatz richtig: „Manche Wunschvorstellungen über die Beteiligung der Mandatsträger an Entscheidungen der Amtsträger standen im Widerspruch zu den kirchenrechtlichen“ (und, so ist hinzuzufügen: dogmatischen, der Verfasser) Gegebenheiten. Es wundert, wie unbekümmert man über kirchenrechtliche Bestimmungen hinweggehen zu können glaubte.“ (Quelle: "Die Tagespost" am 01.02.2014; hier via kath.net)

Damit kommt der Kirchenhistoriker zu denselben Ergebnissen, wie der Mainzer Kirchenrechtler em. Georg May. Dieser hatte sich bereits in einer 1997 erschienenen Schrift, die bezeichnenederweise den Titel "Die andere Hierearchie" trägt, mit den bedenklichen Entwicklungen innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland auseinandergesetzt. Darin stellt May fest: "Der Aufbau der anderen Hierarchie ist am weitesten fortgeschritten in der Diözese Limburg...". Allerdings ist dies Entwicklung nicht beschränkt auf das Bistum Limburg. Auch andernorts gibt es gleiche oder ähnliche demokratisierende Strukturen, die der kirchlichen Verfassung fremd sind.

May weist auf den Unterschied hin, zwischen dem Amt in der Welt, das allein Träger von Funktionen, aber nicht an die Person gebunden ist (diese ist vielmehr austauschbar) und dem wesentlich anderen Amt in der Kirche, das durch das Weihesakrament an die Person gebunden ist und deren Träger durch dessen Repräsentation Jesu Christi nicht (durch Nichtgeweihte) austauschbar ist:
Das Amt in der Welt ist eine Bündelung von Funktionen, Funktionen sind Verrichtungen innerhalb eines Sozialgebildes, die dem Funktionsträger von diesem zugewiesen werden. An sich ist das Sozialgebilde Urheber und Besitzer der Verrichtungen, die lediglich aus Gründen der Ordnung und der Übersichtlichkeit bestimmten Personen auferlegt werden. Der Träger der Funktionen ist grundsätzlich auswechselbar.
Die Funktionen verleihen nicht bleibende, unaufhebbare Autorität und keine echte, wesenhafte Repräsentation. Der Funktionsträger ist lediglich der äußere Vollzieher von Augaben und Tätigkeiten. Er muss gewiss fachlich für seine Aufgabe ausgebildet sein, aber er benötigt nicht eine bleibende Prägung seiner Person.
Anders in der Kirche. Das priesterliche Amt unterscheidet sich wesentlich von Ämtern in der Welt. Denn es geht nicht in Bezügen und Funktionen auf, die beliebig verteilt und ausgetauscht werden können. Das Amt ist vielmehr personal gebunden, eben an die Person Jesu Christi, dem der Amtsträger angeglichen wird.
Das priesterliche Amt geht darum weit über die bloße Funktionalität hinaus. Der Geweihte empfängt eine personale Prägung, die das Sein bestimmt; er erhält ein unauslöschliches Zeichen, das die unverzichtbare Grundlage für jede im Namen Christi vollzogene Funktion ist. (Quelle)

Ebenso wie der Kirchenhistoriker Brandmüller und der Kircherechtler Georg May sah der bereits verstorbene Kardinal und Dogmatiker Leo Scheffczyk ein Problem in der Demokratisierung der Kirche. Er sprach angesichts der parallelhierarchischen Bestrebungen von einem "gärenden Revolutionismus" in der Kirche, demzufolge "ein für den unversehrten Fortbestand der Catholica entscheidungsvoller Kampf entbrannt ist". Diesen Kampf erleben wir momentan öffentlich in der Diözese Limburg, dessen rechtgläubiger Bischof  (ganz abgesehen von möglichen persönlichen Verfehlungen, denen wir alle einmal erliegen) Opfer der Revolutionäre ist.

Rom hat das Übel, dass vor allem in den reichen Kirchen des Westens ein Problem darstellt, erkannt und im Jahre 1997 die "Instruktion über die Mitwirkung der Laien am Dienst der Priester" veröffentlicht. Dieses Dokument wurde von acht Kongregationen und Räten des Heiligen Stuhls unterzeichnet und von Papst Johannes Paul II. am 13. August 1997 "in forma specifica", 'in besonderer Form', approbiert. Dies zeigt die Bedeutung und Dringlichkeit dieser Verlautbarung, die freilich in deutschen Landen auf taube Ohren gestoßen zu sein scheint. Es wäre im deutschen Katholizismus dringend notwendig, umzukehren und sich im Sinne der genannten Instruktion neu zu orientieren. Die Krise im Bistum Limburg könnte ein Wendepunkt für diese ansonsten verhängnisvolle Fehlentwicklung sein.




    Weiteres zum Thema "Demokratisierung der Kirche":




    Sonntag, 26. Januar 2014

    Entlastet Prüfungsbericht den Limburger Bischof Tebartz-van Elst?

    Die von der deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission unter der Leitung des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe, die die Vorgänge um die Finanzierung des neuen Diözesanzentrums St. Nikolaus einschließlich der Bischofswohnung prüfen sollte, ist anscheinend zu einem Ergebnis gekommen. Danach soll, wie der "Focus" mit Berufung auf vatikanische Quellen berichtet, Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst keine Verschwendung von Geldern oder das Übergehen von Beratungsgremien nachgewiesen werden können.

    In einer regelrechten Hexenjagd waren dem glaubens- und kirchentreuen Limburger Oberhirten von seinem Domkapitel und weiteren kirchenpolitisch anders orientierten Kreisen mit medialer Unterstützung immer wieder Verfehlungen, Verschwendungssucht und ein "autotitärer Führungsstil" vorgeworfen worden, sodass er als Diözesenbischof als untragbar und inkompetent verleumdet wurde und unter diesem Druck sogar seine Diözese verlassen musste. Seitdem lebt der idealgesinnte Bischof und eifrige Seelsorger im niederbayrischen Benediktinerkloster Metten.

    Wie es nun weitergehen könnte im Bistum Limburg, darüber spekuliert "Focus" auch: Angeblich überlege man, entweder das Bistum aufzulösen und in seine Ursprungsbistümer Trier und Mainz zurückzuführen, oder es werde ein von Rom ernannter Administrator zur Leitung der Diözese eingesetzt. Die Zukunft des verleumdeten Bischofs bleibt vorerst ungewiss.

    Weitere Vorab-Informationen hier biem "Focus" und bei "kath.net".


    Update:

    Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat die Meldungen des Magazins "Focus"  dementiert. Durch ihren Sprecher Matthias Kopp ließ sie gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur (KNA) verlauten, dass die Kommission weiterhin an der Aufarbeitung der Fakten arbeite und die Ergebnisse erst im Februar vorliegen würden. Die Vermutungen um die Zukunft des Bistums wies Kopp ebenfalls als "reine Spekulationen" zurück (Quelle: katholisch.de)


    Weitere Informationen in der Causa Limburg:


    Bild: Hofeinfahrt des neuen Diözesanzentrums St. Nikolaus am Limburger Domberg; eigenes Foto

    Donnerstag, 19. Dezember 2013

    Dalai Lama pöbelt über "deutschen Bischof"

    Will man dem Online-Portal des Focus-Magazins (Montag, 09.12.2013) Glauben schenken, dann diffamierte der Dalai Lama, offensichtlich ohne Kenntnis des Sachverhalts einen deutschen Bischof ohne dessen Namen zu nennen. Er lobte den Papst dafür, den Bischof, dessen Namen ihm nicht mehr einfiel, "suspendiert" zu haben und sagte wörtlich: "Das war eine sehr gute Entscheidung. Man muss manchmal hart durchgreifen, um die Kirche zu schützen." Erstaunliche Worte aus dem Munde eines Mannes, der mit der katholischen Kirche eigentlich garnichts zu tun hat. Der 78-jährige ist das religiöse Oberhaupt der buddhistischen Tibeter, lässt sich als Inkarnation einer buddhistischen Gottheit verehren und ist lt. Fokus der "beliebtester Religionsführer der Welt". 

    Unwillkürlich fragt man sich, was der Dalai Lama mit dieser Aggression und Einmischung in die Belange der katholischen Kirche sagen will. Von "Toleranz, Mitgefühl, Liebe, Vergebung, Bescheidenheit", Werte, die er als erstrebenswert und in denen er angeblich seine Mission sieht, zeugt dieser Affront jedenfalls nicht.

    Nach Meinung des interviewenden Journalisten bezieht sich der Dalai Lama auf den Limburger Oberhirten Franz-Peter Tebartz-van Elst, der wegen seiner Rom- und Lehramtstreue einem noch nicht entschiedenen Kampf (Stadtdekan Johannes zu Eltz) um die Richtung der Kirche im Bistum Limburg zum Opfer gefallen ist. Der Bischof ist von den Wortführern in seinem Bistum unerwünscht und wohnt zur Zeit außerhalb der Diözese im niederbayrischen Benediktinerkloster Metten.


    Näheres zur Causa Limburg:



    Montag, 18. November 2013

    Das hat Limburg gutgetan - Strafverfahren gegen Limburger Bischof wird eingestellt

    Der blogoezesane Limburger Bitt- und Geißelgang hat wie geplant am Sonntag, den 17. November 2013, nach dem Hochamt stattgefunden. Die tapferen Blogger und erfahrenen Stimmkünstler samt Verstärkung sangen nicht nur das "Dies irae" auf der Domplatte sondern während einer Prozession durch die Altstadt auch die Allerheiligenlitanei - bei klirrender Kälte und in angemessener November-Buß-und-Bettagsstimmung. Anschließend beteten sie auf dem Domplatz kniend den  Rosenkranz, den Papst Franziskus wohl zurselben Zeit auf dem Petersplatz in Rom als geistliche Medizin den Gläubigen empfahl.


    Blogger im Gebet für Limburg

    Keine 24 Stunden nach dem Limburger Bitt- und Geißelgang gab das zuständige Amtsgericht Hamburg bekannt, dass das Strafverfahren gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst vorläufig eingestellt wird - mit der Auflage eines Bußgeldes von 20 000 Euro.

    "Wir sind zu der Einschätzung gekommen, dass die Folgen, die das Verfahren - unter anderem durch die zahlreichen Medienberichte - schon jetzt auf den Beschuldigten hat, keine Verurteilung mehr erfordert, um seine Schuld ausreichend zum Ausdruck zu bringen", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Tebartz van Elst habe gegenüber dem Gericht die Vorwürfe eingeräumt, was zu einer Neubewertung des Falls geführt habe. Der Bischof habe sich gegenüber dem Gericht zur Zahlung des Bußgeldes bereit erklärt. Sobald die Zahlung erfolgt ist, wird das Verfahren rechtskräftig eingestellt. Weitere Infos via kath.net: hier.



    Weitere Bilder und ein kurzes YouTube-Filmchen vom Ort des Geschehens am 17.11.2013:


    Zum Thema "Rebellion im Bistum Limburg":

      Freitag, 15. November 2013

      Limburger Protz- und Bittgang - Der einzig wahre Prunk- und Kasteiungsflashmob



      Zum blogoezesanen "Limburger Protz- und Bittgang" am kommenden Sonntag, den  17. November 2013, gibt es nun auch ein eigenes Blog, das alles Wissenswerte rund um Limburg, Prunk, Protz und Kasteiungsflashmob offenbaren wird:


      Pressemitteilung zum Limburger Protz- und Bittgang

      Update:
      17. November 2013 in Limburg



      Weiteres zur "Causa Limburg":

      Donnerstag, 14. November 2013

      Presse-Erklärung: Blogger beten für Limburg - Domplatte 17. November 2013, gegen 11:30 Uhr



       c/o
      Martin J. Grannenfeld
      mjgrannenfeld@geistbraus.de
      http://www.geistbraus.dehttp://www.geistbraus.de/


       14. November 2013
      Terminankündigung

      Blogger beten für Limburg

      Mit Bußgesängen und einem Geißlerzug werden katholische Blogger am Sonntag, dem 17. November, auf dem Limburger Domplatz für die verfahrene Situation im Bistum Limburg beten. Nach der Kontroverse über das Diözesane Zentrum St. Nikolaus und der wochenlangen medialen Hetzjagd auf Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wollen die Blogger Gott um Erbarmen und Vergebung für die Verfehlungen aller Beteiligten bitten. Das Bußgebet beginnt gegen 11:30 Uhr unmittelbar nach dem Sonntagshochamt.


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      Weitere Informationen zur Gebets- und Geißleraktion siehe bei Bloggerkollege Geistbraus:



      Selbst werde ich leider nicht in Limburg sein können, teile aber das Anliegen, "für den Bischof, den Generalvikar, das Bistum und die ganze Kirche [zu] beten und um Gottes Erbarmen und Seine Vergebung für alle [zu] bitten, die in den letzten Wochen Verfehlungen begangen haben". Ich werde mich geistigerweise von zuhause aus in derselben Zeit im Gebet der Aktion anschließen. Dank an den/die Organisatoren und alle Teilnehmer: "Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben!" Lk 12,32



      Weiteres zur "medialen Hetzjagd auf Bischof Tebartz-van Elst":


      Frankfurter Podiumsdiskussion über die Situation im Bistum Limburg:


      Dienstag, 12. November 2013

      Ab 18 Uhr live: Frankfurter Podiumsdiskussion über die Situation im Bistum Limburg

       

      Am heutigen Dienstag, den 12. November 2013, findet um 18 Uhr unter dem reißerischen Titel "Aufräumen nach dem Knall"  in Frankfurt eine Podiumsdiskussion über die aktuelle Situation im Bistum Limburg statt. An der Diskussion nehmen teil:
      • Daniel Deckers, Redakteur "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
      • Johannes zu Eltz, Frankfurter Stadtdekan
      • Thomas Löhr, Weihbischof von Limburg (wegen Dienstreise verhindert)
      • Thomas Schüller, Kirchenrechtler Universität Münster
      • Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)
      Das Internet-Portal der deutschen Bischofskonferenz "katholisch.de" überträgt die Podiumsdiskussion via Livestream.

      UPDATE:

      Die Aufzeichnung der etwa zweistündigen Veranstaltung im Frankfurter "Haus am Dom" bei katholisch.de, dem Internetportal der deutschen Bischöfe:


      Weiteres zum Thema "Rebellion im Bistum Limburg":

      Limburger Dom;eigenes Foto

      Donnerstag, 19. September 2013

      Bischof Tebartz-van Elst: Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann


      Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist ein engagierter, stets zu Gespräch und persönlicher Auseinandersetzung bereiter Hirte seiner Diözesanen. Mangelnde Dialogbereitschaft wird man ihm sicherlich nicht ernsthaft vorwerfen können. 

      Das zeigte sich auch im Umgang mit Kritiken, wie dem Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz: Er suchte das Gespräch und als er auf taube Ohren stieß und eine Revolution (hr) im Bistum Limburg nicht verhindern konnte, wandte er sich nach Rom um mit Hilfe eines Außenstehenden den Frieden in seinem Bistum wiederherzustellen. 

      Gegen den Limburger Bischof wurden in der Diözese Unterschriften gesammelt, Priester des Presbyteriums predigten gegen ihren eigenen Bischof. Laien beanspruchten Rechte ihrer Räte, die ihnen überhaupt nicht zustehen. Nicht Räte leiten die Diözese und vertreten das Volk Gottes, das aus Klerikern und Laien besteht, sondern einzig der Bischof, der eigens vermittels göttlichem Recht dazu bevollmächtigt ist. Es gibt keine andere Hierarchie in der Kirche als die von Christus selbst eingesetzte der Apostel und ihrer Nachfolger im Bischofsamt. 

      Nun hat der Bischof keine einzige Glaubenswahrheit geleugnet, im Gegenteil steht er fest im Glauben und verkündet ihn leidenschaftlich. Er ist glaubenstreu und romtreu, ihm liegt eine würdige Feier der Liturgie am Herzen und er engagiert sich für das Wohl seiner ihm anvertrauten Diözese. Aber man kann es dennoch nicht allen recht machen.

      Statt einer in Rom erbetenen Apostolischen Visitation in seiner Diözese erhielt Bischof Tebartz-van Elst mit Kardinal Lajolo einen vom Papst gesandten "brüderlichen Besuch", der mit allen Beteiligten Gespräche führte und nach einer intensiven Arbeitswoche am vergangenen Montag wieder nach Rom geflogen ist, um dem Heiligen Vater über die Situation im Bistum Limburg zu berichten.

      Am Samstag, den 14.09.2013 hatten Bischof und Domkapitel eine gemeinsame Erklärung verfasst, indem sich der Bischof wiederum gesprächsbereit zeigt und die Offenlegung der Finanzen betreffs des neuen Bischofshauses und deren Überprüfung durch eine Kommission ankündigt. Man wird sehen, ob sich die Revolutionäre in der Diözese damit zufriedengeben werden...


      Hier die die Predigt von Giovanni Kardinal Lajolo bei der Messfeier am 15.09.2013 (Kreuzfest) und die Begrüßungsrede des Bischofs Tebartz-van Elst.


      In einem Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur KNA sagte der Kardinal am Sonntagabend (15.09.2013):
      "Dass hier auch eine Medienkampagne vorliegt, ist nicht zu übersehen. Das merken auch die Gläubigen. Die Ursache für die gegenwärtigen Konflikte liegen aber viel tiefer. In meinen Gesprächen konnte ich feststellen, dass die Spannungen latent schon über Jahrzehnte existieren und jetzt offen zutage treten. Ich habe den Eindruck, dass es sich nicht nur um Mängel in der Führung des Dialogs handelt, sondern auch um einen Mangel seitens einiger Stellen und Personen, im Sinne des Evangeliums offen - und wohl auch kritisch - aber geschwisterlich miteinander umzugehen.(...)
      Ich stelle fest, dass der Bischof wichtige Schritte zur Überwindung der gegenwärtigen Spannung unternommen hat. Jetzt erwarte ich, dass auch andere bereit sind, im gleichen Geist zu handeln."
      Franz-Peter Tebartz van Elst ist erst seit 2007, also seit etwa sechs Jahren, Bischof von Limburg.


      Den Eifer für die Arbeit im Weinberg des Herrn mögen einige Videos veranschaulichen:

      Hintergrund der Hetze gegen Bischof Tebartz-van Elst:

      Soldaritäts-Unterschriftenaktion des FDK

      Das Forum deutscher Katholiken (FDK) hat eine Solidaritäts-Unterschriftenaktion für Bischof Tebartz-van Elst initiiert. Zum Ende dieser Woche, noch vor der Tagung der Deutschen Bischofskonferenz, sollen die Unterschriftenlisten dem Limburger Oberhirten überreicht werden. Wer also noch gedenkt, zu unterschreiben , möge das bald tun, z. B. hier. Die Aktion wird u.a. auch unterstützt von "Kirche in Not".


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      Gegen Lehre und Leben des Bischofs von Limburg liegt nichts vor

      Präfekt der römischen Glaubenskongregation: "Da gegen Lehre und Leben des Bischofs von Limburg nichts vorliegt, vertraut Rom diesem Bischof voll und ganz. Der Bischof von Limburg bleibt!"

      Erzbischof Ludwig Gerhard Müller, Präfekt der Glaubenskongregation der katholischen Kirche, gibt in einem Interview mit der "Tagespost" Auskunft darüber, wie die Sachlage im Bistum Limburg aus kirchlicher Sicht zu beurteilen ist. 

      Erzbischof Müller stellt klar, dass die "Leitung eines Bistums (...) gemäß der sakramentalen Verfassung der Kirche dem geweihten und mit dem Papst in Gemeinschaft stehenden Bischof aufgetragen" ist (und nicht anderen Klerikern des Prebyteriums oder irgendwelchen Räten oder Laien). "Wer die Aussagen des II. Vatikanischen Konzils über das Bischofsamt nicht kennt oder das Hirtenamt wie ein politisches Amt missversteht, ist fehl am Platz" so der Präfekt der Glaubenskongregation. Wen er damit gemeint hat, dürfte kein großes Geheimnis sein.

      Im Dekret des II. Vatikanums "Prebyterorum ordinis" Nr. 7, in dem die Lehre der Kirche über das Verhältnis der Priester zum Bischof dargelegt wird, heißt es, dass die Priester die "Fülle des Weihesakramentes der Bischöfe vor Augen haben [sollen] und in ihnen die Autorität des obersten Hirten Christus hochachten. Sie schulden ihrem Bischof aufrichtige Liebe und Gehorsam. Dieser priesterliche Gehorsam, der vom Geist der Zusammenarbeit durchdrungen sein muss, gründet in der Teilnahme am Bischofsamt, die den Priestern durch das Weihesakrament und die kanonische Sendung übertragen wird". Der Heilige Stuhl vertraue darauf, dass "die Limburger Domkapitulare ihre Pflicht treu erfüllen und dass es zu einem neuen Miteinander zum Wohl aller" komme. „'Aufmerksam und loyal' zu sein ist das mindeste, was man von den Inhabern eines Amtes mit dieser hohen Verantwortung erwarten kann", sagte der Glaubenshüter aus Rom.

      Erzbischof Müller erwiderte, auf eine Aussage des Münchener Kardinals Reinhard Marx angesprochen: "Medienkampagnen laufen ins Leere, wenn nichts dran ist. Aber die Unschuldigen, die sie vernichtet haben, werden nicht wieder lebendig. Und die geistige Umweltverschmutzung zerstört auf lange Zeit das Vertrauen, von dem jede Gemeinschaft lebt und besonders die Gemeinschaft derer, die an Christus glauben. Da gegen Lehre und Leben des Bischofs von Limburg nichts vorliegt, vertraut Rom diesem Bischof voll und ganz. Der Bischof von Limburg bleibt!"


      (hier das ganze Interview von Regina Einig  mit Erzbischof  Ludwig Gerhard Müller vom 18.09.2013 auf Die-Tagespost.de)

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      16.10.2013

      Bischof Tebartz-van-Elst: Kein Geld aus Kirchensteuern

      „Wenn wir im Fall Tebartz-van Elst von einem Skandal sprechen, ist es ein kircheninterner Skandal“, sagt Frerk. Kirchensteuern oder staatliche Mittel sind auf dem Limburger Domberg nicht verbaut worden. (Kirchenkritiker Carsten Frerk; Frankfurterer Rundschau vom 16.10.2013)


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      17.10.2013:

      Nach Einblick in die Protokollen des Limburger Vermögensverwaltungsrates:

      "...zumindest ist der Vorwurf eines «kirchenrechtlichen Schwarzbaus» auf dem Domberg wahrscheinlich nicht mehr zu halten."

      "Hinzu kommt, dass die in Medienberichten und Talkshows oft wiederholte Behauptung, der Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls als zuständiges Aufsichts- und Beratungsgremium sei umgangen, getäuscht oder überhaupt nicht informiert worden, ebenfalls durch das Protokoll erschüttert wird." (KNA-Bericht vom 17.10.2013)


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      21.10.2013

      Bischof Tebartz-van Elst handelt nicht im Stil eines absolutistischen Fürstbischofs

      "In der Tat hat der Limburger Bischof in der Kurie von Rom auch Fürsprecher. Tebartz-van Elst gilt als vorbildlicher Reformer beim Neuzuschnitt der Gemeinden. Es wird ihm dabei gerade zu Gute gehalten, dass er nicht autoritär über die Pastoren hinweg gehandelt habe.

      In Rom werden auch seine pastoral-theologischen Veröffentlichungen wertgeschätzt. Der Bischof gilt als fromm und rechtgläubig. Allerdings ist der Vatikan besorgt, weil die Debatte über Tebartz-van Elst nun - ähnlich wie schon vor drei Jahren, ausgelöst durch den Missbrauchsskandal - zu einem herben Vertrauensverlust für die katholische Kirche in Deutschland geführt hat." (F.A.Z. 21.10.2013)


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      23.10.2013:

      Bistum Limburg: Wolfgang Rösch mit sofortiger Wirkung zum Generalvikar bestellt

      Wolfgang Rösch ist mit sofortiger Wirkung zum Generalvikar für das Bistum Limburg ernannt worden. Er wird seinen Dienst am 28.10.2013 antreten. Bischof Tebartz-van-Elst bleibt im Amt, wird aber vorübergehend beurlaubt.

      Wortlaut der Pressemitteilung des Heiligen Stuhls hinsichtlich der Diözese Limburg vom 23.10.2013

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      18.11.2013:

      Nach einem Geständnis wird das Verfahren wegen falscher eidesstattlicher Angaben gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eingestellt.


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      23.11.2013:

      Kein Ermittlungsverfahren wegen Untreue

      Die Staatsanwaltschaft in Limburg wird nach einem Medienbericht vorerst kein Ermittlungsverfahren wegen Untreue gegen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (Foto) eröffnen. Das sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Michael Sagebiel dem Nachrichtenmagazin «FOCUS». Die eingegangenen Strafanzeigen ergäben «keinen strafrechtlichen Anfangsverdacht»
       
       

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      Weitere Entwicklung:


      Causa Limburg: Faktencheck 


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      Update 26./28.03.2014


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      Presseerklärung von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst vom 28. März 2014 im Wortlaut:


      Während meiner Amtsführung als Bischof von Limburg ist bei vielen Katholiken und in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, dass ich den Dienst für die Diözese und an der Einheit der Kirche dadurch vernachlässigt hätte, dass ich eigene Ziele und Interessen in den Vordergrund gestellt und ohne Abstimmung durchgesetzt hätte.

      Mit dem Wissen von heute erkenne ich, dass ich Fehler gemacht habe. Auch wenn sie niemals aus Absicht entstanden, haben sie Vertrauen zerstört. Ich bitte alle um Vergebung, die unter meinen Versäumnissen gelitten haben oder leiden.

      Angesichts der schweren Vorwürfe und des entstandenen Vertrauensverlusts habe ich bereits im Oktober 2013 die Entscheidung über meine Zukunft in die Hände des Heiligen Vaters gelegt. In dieser Woche hat er mich von der Verantwortung für das Bistum Limburg entbunden, um mich zu gegebener Zeit mit einer neuen Aufgabe zu betrauen. Dies hat der Heilige Vater mir gegenüber auch persönlich in einer herzlichen brüderlichen Begegnung am heutigen Vormittag (28. März 2014) betont.

      Ich sehe in dieser Entscheidung die Chance eines Neubeginns: nicht nur für das Bistum Limburg, sondern auch für mich. In diesem Sinne bitte ich alle, meine Stellungnahme an die Kongregation vom 11. März 2014 zum Prüfbericht, die in den vergangenen Tagen veröffentlicht wurde, als Zäsur zu betrachten – und nicht als Anfang einer neuen Auseinandersetzung.

      Ich hoffe, dass es jenseits wechselseitiger Beschuldigungen und Verletzungen gelingt, aus der Distanz das Geschehene zu verstehen und Einsichten zu gewinnen, die zu einer Versöhnung führen können. Dafür werde ich beten, meine ganze Kraft einsetzen und bitte auch um das Gebet.
      (Quelle: kath.net)



      Fotos: Limburger Dom: oben: Front, unten: Chorraum; ©  FW

      Donnerstag, 29. August 2013

      Rebellion im Bistum Limburg - Unterschriftenaktion aus Solidarität mit Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

      Seit Monaten versuchen Laien und sogar Priester des Bistums Limburg, ihren Diözesanbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst unglaubwürdig, mundtot oder ihnen hörig zu machen. So wurde am vergangenen Sonntag (25.08.2013) nach dem Gottesdienst zum Bartholomei-Stadtkirchenfest im Dom zu Frankfurt ein Offener Brief an den Bischof verlesen, der überwiegend den Beifall des anwesenden Publikums fand. Die Gottesdienstbesucher konnten sich durch ihre Unterschrift mit dem Inhalt des Offenen Briefes solidarisieren.

      Als hauptsächlicher Drahtzieher der Rebellion gegen den Bischof fungiert der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz. Der Brief selbst fordert von der "Bistumsleitung", einen "anderen Weg" einzuschlagen sowie eine "umfassende, ehrliche, schonungslose Information über alle in die Kritik geratenen Vorgänge in der Bistumsleitung" - wenn sie denn die "katholische Kirche" im "Bistum und darüber hinaus" glaubwürdig vertreten wolle. Wie dieser "andere Weg" aussehen soll, lässt das Schreiben offen. Bischof Tebartz-van Elst ist bekannt als Bischof, der für jeden ein offenes Ohr hat und durchaus den Dialog pflegt.

      Darüberhinaus behaupten die Verfasser ("Mitglieder der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken, des Stadtsynodalrates Frankfurt, hauptamtliche Mitarbeiter/innen und Priester sowie Frankfurter Bürger") eine "Vertrauenskrise im Bistum Limburg", die sich "immer weiter zuspitzt" und sehen damit die Zukunft des Bistums "in hohem Maße gefährdet". Erstaunlicherweise benennt der Brief jedoch nicht die Kritikpunkte im Einzelnen, sodass man eigentlich garnicht weiß, um was es  hierbei überhaupt geht.

      Zum Schluss verbieten sich die Briefschreiber jegliche Kritik an der Kritik seitens des Bischofs und behaupten, dass gerade die Sorge um ihr (!) Bistum ihnen "zwangsläufig" gebiete, "Fehlentwicklungen zu benennen und auf Änderung hinzuwirken". Dass hier nicht (nur) Fragen der Kostenentwicklung für ein neues Bischofshaus oder die Frage der Flugzeug-Klasse, mit der der Bischof seine Reise durchführte, gemeint sind, liegt auf der Hand.

      Vielmehr geht es offensichtlich um (unerwünschte) dogmatische Zuverlässigkeit sowie die pastorale Ausrichtung des Bischofs, der z. B. die von seinem Vorgänger eingeführte Praxis, Laien zu Gemeindeleitern zu bestellen (und damit eine zweite Hierarchie in den Gemeinden zu etablieren) beendete, oder der die Zusammenlegung von Pfarreien befürwortet, ein Standpunkt, den sein Vorgänger im Bischofsamt, Franz Kamphaus, gerade nicht favorisiert hatte. Das war z. B. ein Grund, weshalb es mehr Gemeindeleitungen ("Pfarrbeauftragte") geben musste - ein Umstand, der durch die zu geringe Anzahl von Priestern dann Laien in diese Position und damit in eine ungute Konkurrenz zum geweihten Priester befördert hätte. Nach katholischer Lehre ist nämlich der geweihte Priester zum Leiter der Pfarrei, das heißt zum Hirten seiner Gemeinde vorgesehen und zwar als Helfer des bischöflichen Dienstamtes der Belehrung, der Heiligung und der Leitung des Gottesvolkes (vgl. II. Vatikanum "Prespyterium ordinis"). Diese Funktion kann von Laien nicht ausgeübt werden. Tatsächlich geht es hier also um sehr wesentliche Dinge, die letztlich die Verfassung der Kirche selbst betreffen.


      Unterschriftenaktion:
      Solidarität mit dem Limburger Bischof  Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst

      Das Forum Deutscher Katholiken hat nun eine Unterschriftenaktion als Solidaritätsbezeugung für Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ins Leben gerufen. Unterschreiben kann man online (hier) oder auf heruntergeladenen und ausgedruckten Unterschriftenlisten (hier).


      Einen guten Überblick über die revolutionären Vorgänge in der Diözese Limburg findet man beim "Kreuzknappen": 

      Weitere Informationen zur Lage im Bistum Limburg:



      23.10.2013:
      Prof. Georg May: Die andere Hierarchie
      Verlag Franz Schmitt Siegburg
      daraus:
      Kirchenrechtsverstöße des Bistums aus der Zeit von Bischof Kamphaus:
      Bistum Limburg: Sog. Pfarrbeauftragte als Pfarrerersatz


      Foto: Einfahrt zum Limburger Bischofshaus; © FW
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