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Montag, 10. November 2014

Paul VI.: Segen und Hilfe für die Verstorbenen durch das heilige Messopfer

Befreie, o Herr, die Seelen aller verstorbenen Gläubigen von jeder Fessel der Schuld. Deine Gnade komme ihnen zu Hilfe, auf dass sie entrinnen dem Rachegerichte. Lass sie genießen des ewigen Lichtes Glückseligkeit.
(Tractus des Messformulars für die Messe für Verstorbene; Schott-Volksmessbuch)


Dieses neue Opfer des Neuen Bundes, auf das Maleachi im voraus hingewiesen hatte [1], hat die Kirche, vom Herrn und den Aposteln belehrt, immer dargebracht, ,,nicht nur für die Sünden der lebenden Gläubigen, für ihre Strafen, Genugtuungen und andere Nöte, sondern auch für die in Christus Verstorbenen, die noch nicht vollkommen gereinigt sind“ [2]. 

An ein Zeugnis erinnern Wir noch, um von den übrigen zu schweigen, nämlich an das des heiligen Cyrill von Jerusalem, der bei der Unterweisung der Neugetauften im christlichen Glauben die beachtenswerten Worte sprach: ,,Nachdem das geistliche Opfer, der unblutige Kult vollendet ist, flehen wir über diesem Versöhnungsopfer Gott an für den allgemeinen Frieden der Kirchen, für die rechte Ordnung der Welt, für die Kaiser, das Heer und die Bundesgenossen, für die Kranken und Betrübten, und insgemein für alle Hilfsbedürftigen bitten wir und bringen wir dieses Opfer dar ... Dann bitten wir auch für die entschlafenen heiligen Väter und Bischöfe und für alle insgemein, die unter uns entschlafen sind, weil wir glauben, daß das Gebet jenen Seelen, für die es dargebracht wird, am meisten hilft, wenn das heilige und ehrfurchtgebietende Opfer auf dem Altar liegt“.

Nachdem er diesen Gegenstand mit dem Beispiel des Kranzes erläutert hat, der für den Kaiser geflochten wird, damit er den Verbannten Verzeihung gewähre, schließt der Kirchenlehrer seine Predigt mit den Worten: ,,Auf die gleiche Weise verhalten auch wir uns; wenn wir für die Verstorbenen, obgleich sie Sünder sind, Gott Gebete darbringen, so flechten wir zwar keinen Kranz, sondern wir bringen den für unsere Sünden geopferten Christus dar, um Gott, der die Menschen liebt, ihnen und uns gnädig zu stimmen“ [3].  
 
Der heilige Augustinus bezeugt, daß dieser Brauch, ,,das Opfer unseres Lösepreises“ auch für die Verstorbenen darzubringen, in der Römischen Kirche lebendig ist. [4] Gleichzeitig bemerkt er, daß der Brauch als von den Vätern überliefert von der ganzen Kirche gehalten wird. [5]

 
[1] Vgl. Mal 1,11. 
[2] Konzil von Trient, Lehre über das heiligste Meßopfer, Kap. 2. 
[3] Catecheses 23 (myst. 5), 8-18: PG 33, 1115-1118. 
[4] Vgl. Confessiones 9, 12, 32: PL 32, 777; vgl. ebd. 9, 11, 27: PL 32, 775. 
[5] Vgl. Serm. 172, 2: PL 38, 936; vgl. De cura gerenda pro mortuis 13: PL 40, 593.




Weiteres zum Thema "Fegefeuer und Hilfe für die Verstorbenen":


Bild: Grabmal des am 19.10.2014 selig gesprochenen Papstes Paul VI. im Petersdom (Vatikan); © FW

Mittwoch, 14. August 2013

Wir verkünden das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben*


(...) Manchmal herrscht noch die Meinung, die Weitergabe der Wahrheit des Evangeliums verstoße gegen die Freiheit. Papst Paul VI. findet diesbezüglich klärende Worte: "Sicherlich wäre es ein Irrtum, irgend etwas, was immer es auch sei, dem Gewissen unserer Brüder aufzunötigen. Diesem Gewissen jedoch die Wahrheit des Evangeliums und den Heilsweg in Jesus Christus in voller Klarheit und in absolutem Respekt vor den freien Entscheidungen, die das Gewissen trifft, vorzulegen … ist gerade eine Ehrung eben dieser Freiheit" (Apost. Schr. Evangelii nuntiandi, 80).

Wir sollten immer den Mut und die Freude verspüren, die Begegnung mit Christus respektvoll vorzuschlagen und Boten seines Evangeliums zu sein. Jesus ist zu uns gekommen, um uns den Weg des Heils zu weisen, und er hat auch uns den Auftrag erteilt, diesen Weg allen bekannt zu machen, bis an die Grenzen der Erde.

Papst Franziskus; Botschaft zum Weltmissionssonntag (20.10.) 2013

* vgl. 1Kor 2,9


Bild: Christus predigt seinen Jüngern; Fra Angelico (1395–1455); wikipedia

Dienstag, 13. August 2013

Das Grundprinzip jedes Glaubensboten


[Es ist] wichtig, nie das Grundprinzip jedes Glaubensboten zu vergessen: Man kann Christus nicht ohne die Kirche verkünden. Evangelisieren ist nie ein isoliertes, individuelles, privates Handeln, sondern immer ein kirchliches Handeln.

Paul VI. schrieb: "Auch der einfachste Prediger, Katechist oder Seelsorger, der im entferntesten Winkel der Erde das Evangelium verkündet, seine kleine Gemeinde um sich sammelt oder ein Sakrament spendet, vollzieht, selbst wenn er ganz allein ist, einen Akt der Kirche." Er ist "nicht auf Grund einer Sendung, die er sich selber zuschreibt, oder auf Grund einer persönlichen Anregung tätig … , sondern in Verbindung mit der Sendung der Kirche und in ihrem Namen" (Evangelii nuntiandi 60). Dies gibt der Mission Kraft und lässt jeden Missionar und Glaubensboten spüren, dass er nie allein ist, sondern Teil eines einzigen vom Heiligen Geist beseelten Leibes.

 



Foto: Taufe; Glasfenster der Kirche St. Johannes Baptist, München-Haidhausen; © FW

Mittwoch, 31. Juli 2013

Der Papst: Diener der Diener Gottes



Als ich vor Kurzem in "Iota Unum" von Romano Amerio las, kam ich - es ging um das Thema Papstamt und Autorität - an eine eher nebensächliche aber dennnoch sehr aufschlussreiche Stelle: dort wurde mir die Bedeutung eines Papsttitels erst richtig bewusst. An besagter Stelle  (S. 156) heißt es:
"Und wenn der Papst (Anm.: Paul VI) an den Titel servus servorum Dei erinnerte, den der hl. Gregor der Große annahm, um damit die höchste Schlüsselgewalt zu bezeichnen, so ist zu beachten, dass die Formel servus servorum keinen Genitivus objectivus darstellt, gleichsam als wäre der oberste Hirte derjenige, der den Dienern Gottes diene. Vielmehr liegt hier ein hebräischer Genitiv vor, der ein superlatives Verhältnis ausdrückt, wie in saecula saeculorum, virgo viginem, caeli caelorum* und dergleichen".

Die Formel bedeutet also, dass der Papst unter den Knechten Gottes am meisten Knecht, der Gottesknecht schlechthin ist, und nicht etwa, dass er Knecht derer sei, die Gottes Knechte sind. Wenn es doch so wäre, würde die Formel nahelegen, der Dienst gelte nur den Menschen, nicht Gott, und mehr noch: allein der Papst sei nicht Knecht Gottes, jeder der anderen aber wohl... "

* sevus servorum Dei: der Diener /Knecht der Diener/Knechte Gottes; saecula saeculorum: die Zeitalter der Zeitalter, die ganze Ewigkeit; virgo virginis: die Jungfrau der Jungfrauen, die vorzüglichste aller; caeli caelorum: aller Himmel Himmel, der höchste Himmel, die ganze Himmelswelt.
aus : Romano Amerio; "Iota Unum"; Edition Kirchliche Umschau; AD 2011


Bild: Schlüsselübergabe an Petrus; Pietro Perugino (1481-82)

Donnerstag, 20. Juni 2013

"Man möchte gerne erlaubt wissen, dass jeder in der Kirche meinen und glauben kann, was ihm beliebt..."

1 Mose 13,13ff

«Mitten in dieser Welt» lautet das Thema (...). Das ist ein Bekenntnis des Glaubens an Jesus Christus. Er ist die Mitte der Welt und er bleibt die Mitte der Welt, auch wenn die Welt immer weltlicher wird. Für die grossen Fragen, die die Menschheit heute bewegen, gibt es keine Lösung ohne Christus, gegen Christus oder an Christus vorbei.  (...)
«Mitten in dieser Welt» (...) Das ist aber auch ein Bekenntnis der Treue zur Sendung der Kirche und zum Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Die Kirche hat im Zweiten Vatikanischen Konzil einen wichtigen Schritt zur Erneuerung getan. Sie zögert nicht zu ändern, was an ihrer Gestalt wandelbar ist, was ihren Sendungsauftrag in dieser Welt verdunkeln oder behindern könnte. Die Reinheit und Ursprünglichkeit ihres Wesens und ihrer Sendung sollen klar hervortreten.

Nicht wenige aber nehmen heute für sich die Freiheit in Anspruch, ihre rein persönlichen Ansichten mit jener Autorität kundzutun, die sie offensichtlich dem streitig machen, der von Gott dieses Charisma besitzt. Man möchte gerne erlaubt wissen, dass jeder in der Kirche meinen und glauben kann, was ihm beliebt. Dabei bedenkt man aber nicht, dass nur der sich voll und ganz in den Dienst der Wahrheit stellt, der sich dem Lehramt der Kirche unterordnet. 

* Anm.: "Mitten in dieser Welt", das war 1968 das Motto des 82. Katholikentages in Essen.

Papst Paul VI.; Schreiben an die deutschen Katholiken anlässlich des 82. Deutschen Katholikentages in Essen (30.08.1968)


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Mittwoch, 19. Juni 2013

"Stehet fest im Glauben!"



Der Glaube ist die Grundlage unserer Verbindung mit Christus. Ihr wisst, dass dieser Glaube heute zerstörenden Strömungen ausgesetzt ist. Manche sind der Meinung, die Frohbotschaft könne dem Menschen von heute nur nahegebracht werden, wenn man den durch das kirchliche Lehramt überlieferten Inhalt der Glaubenswahrheiten ändert, anstatt sich um größere Klarheit des Ausdruckes zu bemühen. Unser Maß, mit dem wir messen, darf nicht der Mensch sein, sondern Christus und sein heiliges, unvergängliches Wort. Mit dem heiligen Petrus rufen Wir euch deshalb zu: «Stehet fest im Glauben!» (1 Petr. 5, 9).

Papst Paul VI.; Schreiben an die deutschen Katholiken anlässlich des 82. Deutschen Katholikentages in Essen (30.08.1968)


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Dienstag, 23. April 2013

Man kann Christus nicht außerhalb der Kirche finden - und Ihn auch nicht ohne die Kirche lieben


„Es ist unmöglich, Jesus außerhalb der Kirche zu finden. Der große Paul VI. sagte: ‚Es ist eine absurde Dichotomie, mit Jesus ohne die Kirche leben zu wollen, Jesus außerhalb der Kirche nachfolgen zu wollen, Jesus ohne die Kirche lieben zu wollen’. Diese Mutter Kirche ist es, die uns Jesus gibt, die die Identität verleiht, die nicht nur ein Siegel ist: sie ist Zugehörigkeit!“




Der Abschnitt 16 des Apostolischen Schreibens 'Evangelii nuntiandi' von Paul VI. (1975), auf den sich der Papst in seiner Homilie bezieht:
16. Es besteht daher eine enge Verbindung zwischen Christus, der Kirche und der Evangelisierung. Während dieser Zeit der Kirche hat die Kirche die Aufgabe zu evangelisieren. Diese Aufgabe wird nicht ohne sie, noch weniger im Gegensatz zu ihr, durchgeführt.

Es ist sicher nützlich, dies alles in Erinnerung zu rufen in einem Augenblick, wo wir zu unserem Schmerz von manchen hören können, denen wir eine gute Absicht nicht absprechen wollen, die aber geistig sicherlich falsch orientiert sind, die nachdrücklich beteuern, Christus zu lieben, aber ohne die Kirche; auf Christus zu hören, aber nicht auf die Kirche; mit Christus zu sein, aber außerhalb der Kirche. Wie absurd dieses Auseinanderreißen (Anm.: im ital. Original: dichometrie) ist, wird deutlich aus dem Wort des Evangeliums: „Wer euch verwirft, verwirft mich“ (Lk 10,16). Und wie will man Christus lieben, ohne die Kirche zu lieben, wenn das schönste Zeugnis, das man Christus ausstellen kann, jenes des hl. Paulus ist: „Er hat die Kirche geliebt und sich selbst für sie dahingegeben“ (Eph 5,25).


Weitere Gedanken dazu:

Dienstag, 12. Februar 2013

Einig, heilig, katholisch und apostolisch...

Wir glauben an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, die von Jesus Christus auf dem Felsen gegründet wurde, der Petrus ist. Sie ist der mystische Leib Christi, von ihm sowohl als sichtbare Gemeinschaft mit hierarchischem Aufbau wie auch als geistige Gemeinschaft eingesetzt.

Sie ist die Kirche hier auf Erden, das pilgernde Gottesvolk. Und sie ist die Kirche, die beschenkt ist mit himmlischen Gütern – der Same und keimhafte Anfang des Reiches Gottes, durch das sich Werk und Leiden der Erlösung in der Geschichte fortsetzen und das seine Vollendung finden wird jenseits aller Zeitlichkeit, in der ewigen Herrlichkeit (1).

Der Herr Jesus Christus läßt Seine Kirche in der Zeit Gestalt annehmen durch die Sakramente, die aus Seiner göttlichen Fülle (2) hervorgehen. Durch sie haben die Glieder der Kirche Anteil am Geheimnis Seines Todes und Seiner Auferstehung in der Gnade des Heiligen Geistes, der Leben und Tun verleiht (3).

Die Kirche ist deshalb heilig, auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder befinden, weil sie selbst kein anderes Leben besitzt als das der Gnade. Das heißt, daß sich ihre Glieder heiligen, wenn sie an ihrem Leben teilnehmen, und daß sie, wenn sie ihr Leben preisgeben, der Sünde und Unordnung verfallen, die den Glanz ihrer Heiligkeit verdunkeln. Deshalb leidet und büßt die Kirche für diese Verfehlungen. Sie hat die Gewalt, ihre Gläubigen davon zu heilen: durch das Blut Christi und die Gabe des Heiligen Geistes.

Sie ist dem Geiste nach Erbin der göttlichen Verheißungen und Tochter Abrahams, durch jenes Israel, dessen heilige Schriften sie in Liebe bewahrt und dessen Patriarchen und Propheten sie in Ehrfurcht gedenkt.

Sie ist auf die Apostel gegründet und gibt im Nachfolger des heiligen Petrus und in den Bischöfen, die sich in Gemeinschaft mit ihm befinden, deren immerdar lebendiges Wort und deren Hirtengewalt durch die Jahrhunderte weiter.

Unter dem immerwährenden Beistand des Heiligen Geistes hat die Kirche die Aufgabe, jene Wahrheit zu bewahren, zu lehren, auszulegen und in der Welt zu verkündigen, die Gott in verhüllter Weise durch die Propheten und in ihrer ganzen Fülle durch unseren Herrn Jesus Christus geoffenbart hat.

(1)  Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konstitution Lumen gentium, 8.50.
(2)  Vgl. ebd. 7.11.  
(3)  Vgl. II. Vat. Konzil, Dogm. Konstitution Sacrosanctum Concilium, 5.6; vgl. II.
Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 7.12.50. 




(Anläßlich der 1900-Jahr-Feier des Martyriums der heiligen Apostel Petrus und Paulus in Rom hat Paul VI. ein Jahr des Glaubens ausgerufen. Zum Abschluß dieses Jahres verkündete er am 30. Juni 1968 ein Glaubensbekenntnis,  das "Credo des Gottesvolkes")


siehe auch:

Freitag, 31. August 2012

Primat der Wahrheit vor der Einheit

"Wir sprachen (...) über den wahren Sinn von Ökumenismus und die vielen gefährlichen Missdeutungen desselben in der nachkonziliaren Zeit. Die berechtigte Forderung Schismatiker, Protestanten, Juden, Moslems, Brahmanen und Buddhisten nicht nur als Gegner zu sehen - nicht nur ihre Irrtümer zu betonen, sondern auch die positiven Elemente in ihrer Religion - war der ursprüngliche Inhalt des Ökumenismus.
 
Dass das Verhältnis zu den Schismatikern und Protestanten verschieden ist, wurde schon in der ersten Enzyklika Paulus VI. „Ecclesiam Suam" betont. Die einen sind nur Schismatiker - von den Protestanten hingegen trennen uns dogmatische Fragen. Erst recht ist das Verhältnis zu allen Nichtchristen ein anderes. Hier sind wieder große Unterschiede, ob es sich um Monotheisten handelt wie bei den Juden und Moslems oder um Religionen, die nicht monotheistisch sind.

Bei allem Ökumenismus blieb aber die Forderung bestehen: um der Einheit willen keinerlei Kompromisse zu machen, bei denen auch nur ein Jota des „depositum catholicae fidei" preisgegeben würde."

Dietrich von Hildebrand: Der verwüstete Weinberg, Verlag Josef Habbel Regensburg; AD 1973; S.100


Donnerstag, 19. Juli 2012

Was versteht man unter dem Begriff "Laie"? Papst Paul VI.:

"Was verstehen wir mit dem Begriff "Laie"?
 Man hat viel über den kirchlichen Sinn dieses Wortes diskutiert und ist zu folgender beschreibender Definition gelangt: Der Laie ist ein Glaubender. Er gehört zum Volk Gottes. Er ist unterschieden  (distinto) von der Hierarchie, die getrennt ist von den zeitlichen Tätigkeiten (vgl. Apg. 6,4). Sie sitzt der Gemeinschaft vor als "Austeilerin der Geheimnisse Gottes" (1 Kor 4,1; 2 Kor 6,4). Und er steht in einem bestimmten und zeitlichen (weltlichen) Bezug zur profanen Welt."
 
Papst Paul VI.

Frage:

Weiß jemand meiner lieben Leser, woher (welche Ansprache, Brief, Enzyklika...) dieses (wörtliche) Zitat stammt?
In dem Buch "Paul - Papst im Widerstreit", aus dem ich das Zitat entnommen habe, ist angegeben, dass es aus dem Apostololischen Brief Octogesima adveniens vom 14.05.1971 stamme. Dort habe ich es aber nicht gefunden...

Freitag, 27. April 2012

Die Sehnsucht, allen das Licht Christi zu offenbaren

Wir bekennen, daß Gottes Reich hier auf Erden in der Kirche Christi seinen Anfang nimmt, die nicht von dieser Welt ist und deren Antlitz ja vergeht.

Und daß das Wachstum der Kirche nicht mit dem Fortschritt der Zivilisation, der Wissenschaft und der Technik des Menschen gleichgesetzt werden darf. Daß vielmehr die Kirche nur aus dem einen Grunde besteht, um immer tiefer den unergründlichen Reichtum Christi zu erkennen, immer zuversichtlicher auf die ewigen Güter zu hoffen, immer besser der Liebe Gottes zu antworten und den Menschen immer freigebiger die Güter der Gnade und Heiligkeit mitzuteilen.

Ebenso ist es die Liebe, die die Kirche bewegt, sich stets um das wahre zeitliche Wohl der Menschen zu sorgen. Unablässig erinnert sie ihre Kinder daran, daß ihnen hier auf Erden keine bleibende Wohnung beschieden ist. Sie drängt sie dazu, daß jeder von ihnen, entsprechend seiner Berufung und seinen Möglichkeiten, zum Wohle seiner Gemeinschaft beiträgt, daß er Gerechtigkeit, Frieden und Brüderlichkeit unter den Menschen fördert und seinen Brüdern, vor allem den Armen und Unglücklichen, hilft.

Die stete Sorge der Kirche, der Braut Christi, für die Not der Menschen, für ihre Freuden und Hoffnungen, für ihre Arbeiten und Mühen ist demnach nichts anderes als die große Sehnsucht, ihnen nahe zu sein, um sie zu erleuchten mit dem Lichte Christi und sie alle in ihm, ihrem alleinigen Heiland, zu vereinen.

Diese Sorge kann niemals bedeuten, daß sich die Kirche den Dingen dieser Welt gleichförmig macht, noch kann sie die brennende Sehnsucht mindern, mit der die Kirche ihren Herrn und Sein ewiges Reich erwartet.


Foto: Osterkerze, Symbol für Christus, das Licht der Welt; Kerzenkapelle Kevelaer (Ndrh.); © privat

Dienstag, 20. März 2012

Relativierung der Dogmen, eine Irrlehre...

Winfried Kretschmann ist Mitglied im Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg, im Verein der Freunde der Erzabtei St. Martin e. V., im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und im Kuratorium der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Während seines Studiums war er Mitglied in der katholischen Studentenverbindung Carolingia Hohenheim (nichtschlagend, im CV). (Quelle: Wikipedia)  Außerdem ist er seit 2011 Ministerpräsident von Baden-Württemberg.

W. Kretschmann behauptet:
"Denn der Glaube kann nur dort inkulturiert und zeitgenössisch werden, wo er in der jeweiligen Kultur auch gelebt wird. Letztlich besteht der Glaube nur aus den Dogmen und Haltungen, die das Kirchenvolk auch tatsächlich glaubt."

Entweltlichung der Kirche?
Die Freiburger Rede des Papstes
Herausgegeben von Jürgen Erbacher
Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2012



Demgegenüber lehrt die Kirche:


Katechismus der Katholischen Kirche:
88 Das Lehramt der Kirche setzt die von Christus erhaltene Autorität voll ein, wenn es Dogmen definiert, das heißt wenn es in einer das christliche Volk zu einer unwiderruflichen Glaubenszustimmung verpflichtenden Form Wahrheiten vorlegt, die in der göttlichen Offenbarung enthalten sind oder die mit solchen Wahrheiten in einem notwendigen Zusammenhang stehen.

2032 Die Kirche ist „die Säule und das Fundament der Wahrheit" (1 Tim 3, 15). Den „feierlichen Auftrag Christi zur Verkündigung der Heilswahrheit hat die Kirche von den Aposteln erhalten" (LG 17). „Der Kirche kommt es zu, immer und überall die sittlichen Grundsätze auch über die soziale Ordnung zu verkündigen wie auch über menschliche Dinge jedweder Art zu urteilen, insoweit die Grundrechte der menschlichen Person oder das Heil der Seelen dies erfordern" ( [link] CIC, can. 747, § 2).

2034 Der Papst und die Bischöfe sind „authentische, das heißt mit der Autorität Christi versehene Lehrer, die dem ihnen anvertrauten Volk den Glauben verkündigen, der geglaubt und auf die Sitten angewandt werden soll" (LG 25). Das universale ordentliche Lehramt des Papstes und der in Gemeinschaft mit ihm stehenden Bischöfe lehrt die Gläubigen die zu glaubende Wahrheit, die zu lebende Liebe und die zu erhoffende Seligkeit.


II. Vatikanum:
Daher heißen seine Definitionen mit Recht aus sich und nicht erst aufgrund der Zustimmung der Kirche unanfechtbar, da sie ja unter dem Beistand des Heiligen Geistes vorgebracht sind, der ihm im heiligen Petrus verheißen wurde. Sie bedürfen daher keiner Bestätigung durch andere und dulden keine Berufung an ein anderes Urteil. In diesem Falle trägt nämlich der Bischof von Rom seine Entscheidung nicht als Privatperson vor, sondern legt die katholische Glaubenslehre aus und schützt sie in seiner Eigenschaft als oberster Lehrer der Gesamtkirche, in dem als einzelnem das Charisma der Unfehlbarkeit der Kirche selbst gegeben ist. (Lumen gentium LG 25) 


aus dem "Credo des Gottesvolkes", Papst Paul VI., 1968:
Wir glauben alles, was im geschriebenen oder überlieferten Gotteswort enthalten ist und was die Kirche als von Gott geoffenbarte Wahrheit zu glauben vorlegt: entweder durch eine feierliche Glaubensentscheidung oder durch das ordentliche und allgemeine Lehramt (1). Wir glauben an die Unfehlbarkeit, die dem Nachfolger des heiligen Petrus zukommt, wenn er ex cathedra als Hirte und Lehrer aller Gläubigen (2) spricht. Diese (Unfehlbarkeit) ist auch dem Kollegium der Bischöfe verheißen, wenn sie – gemeinsam mit dem Papst – das höchste Lehramt ausüben. (3) (Quelle: 30Giorni)
(1) Vgl. Denzinger 3011.
(2) Vgl. ebd. 3074.
(3) Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 25.

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Maria, Mutter der Kirche

"Wenn Sie mich nach der Konzilsstelle fragen, die für mich eine ganz besondere Bedeutung hat, dann verweise ich gerne auf Lumen Gentium 63-65, was ich fast an jedem Samstag im Brevier, in der Lesehore des Stundengebets, bete: Maria Urbild der Kirche!

Paul VI. hat feierlich Maria als „Mutter der Kirche“ proklamiert, und zwar in seiner Schlussrede zur dritten Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanums am 21. November 1964. Bei dieser Proklamation kam es zum „Szenenapplaus“: Die Konzilsväter erhoben sich von ihren Sitzen und es gab „standing ovations“ für den Papst, als er diesen Titel feierlich verkündete.

René Laurentin, der ursprünglich ein Gegner dieses Titels war, beschreibt diese Szene nicht ohne den Hinweis, dass einige deutsche Kardinäle und Bischöfe sich nicht von ihren Sitzen erhoben und auch nicht applaudierten!"


Prälat Wilhelm Imkamp, Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild im VATICANmagazin 3/2012


Freitag, 9. März 2012

Zweites Vatikanum ist nur die Fortsetzung des Ersten

II. Vaticanum: Öffnung der Kirche - aber in welchem Geiste?
Ein Bruch mit Vergangenem - oder Fortsetzung und Entfaltung der kirchlichen Lehre?
Was wollte das Konzil - was wollten die Konzilsväter?
Fragen, die  es gilt, zu klären, mit Hilfe von Augen- und Ohrenzeugen und auf der Grundlage der göttlichen Offenbarung und der Lehre der Kirche...

Hier z.B. ein Augen- und Ohrenzeuge:


Papst Paul VI. in der Enzyklika Ecclesiam suam: über die Kirche, ihre Erneuerung und ihre Sendung in der Welt vom 6. August 1964:

(...) Daher ist das Zweite Vatikanische Ökumenische Konzil, wie schon gesagt wurde, nur eine Fortführung und Ergänzung des Ersten, gerade wegen der ihm zukommenden Aufgabe, die Prüfung und Bestimmung der Lehre von der Kirche wieder aufzunehmen.

Und wenn Wir, um uns kurz zu fassen, nicht mehr sagen, da wir doch zu solchen reden, die diesen heute in der Heiligen Kirche verbreiteten Gegenstand der Katechese und des geistlichen Lebens gut kennen, können Wir es doch nicht unterlassen, auf zwei Dokumente besonders hinzuweisen: auf die Enzyklika Satis cognitum Leos XIII. (1896) und die Enzyklika Mystici corporis Pius' XII. (1943).

Das sind Dokumente, die uns eine umfassende und klare Lehre von der göttlichen Stiftung bieten, durch die Christus in der Welt sein Heilswerk fortsetzt und über die wir nun sprechen. Es genüge, an die Worte zu erinnern, mit denen das zweite dieser päpstlichen Dokumente beginnt, das, so kann man sagen, ein sehr gewichtiger Text der Theologie der Kirche geworden ist, sehr reich an geistlichen Betrachtungen über dieses Werk der göttlichen Barmherzigkeit, das uns alle angeht.

Es sei erinnert an die meisterhaften Worte Unseres großen Vorgängers: "Die Lehre vom Mystischen Leibe Christi, der die Kirche ist, eine Lehre, die ursprünglich von den Lippen des Erlösers selbst kam und die nie genug gepriesene Wohltat unserer innigen Verbindung mit dem so erhabenen Haupte ins rechte Licht stellt, lädt durch ihre Vortrefflichkeit und Würde alle vom Heiligen Geiste geleiteten Menschen ein, sie zum Gegenstand ihrer Betrachtung zu machen, und treibt durch das Licht, das sie ihrem Geiste verleiht, sie mächtig zu den heilbringenden Werken an, die mit diesen Lehren im Einklang sind" (AAS XXXV [1943] S. 193)

(Hervorhebungen durch Administrator)

Mittwoch, 7. März 2012

Der Dialog in der Katholischen Kirche

Eine Anmerkung zum ziellosen "ergebnisoffenen Dialogprozess" in den deutschen Diözesen

aus der - leider wenig beachteten - Antrittsenzyklika Papst Paul VI.  ECCLESIAM SUAM vom 06. August 1964  (Hervorhebungen von mir):

114 Dieser Wunsch, den Beziehungen innerhalb der Kirche den Geist eines Dialogs zwischen Gliedern einer Gemeinschaft zu geben, deren Wesenselement die Liebe ist, will aber keineswegs die Pflege der Tugend des Gehorsams beseitigen, da nämlich die Ausübung der Autorität auf der einen und die Unterordnung auf der anderen Seite sowohl von einem geordneten gesellschaftlichen Leben, besonders aber von der hierarchischen Natur der Kirche gefordert werden. Die Autorität der Kirche ist von Christus eingesetzt; sie vertritt ihn; sie ist die bevollmächtigte Vermittlerin seiner Worte und seiner seelsorglichen Liebe. So wird der Gehorsam, der aus dem Motiv des Glaubens geleistet wird, eine Schule evangelischer Demut und führt den Gehorchenden zur Klugheit, zur Einheit, zur Frömmigkeit und zur Liebe, zu Tugenden, die das kirchliche Gefüge erhalten. Er gewährt dem, der ihn auferlegt, wie dem, der gehorcht, das Verdienst, Christus nachzuahmen, „der gehorsam wurde bis in den Tod" (Phil2, 8).

115 Unter Gehorsam, der sich dem Dialog öffnet, verstehen Wir die Ausübung der Autorität, die ganz vom Bewusstsein durchdrungen ist, im Dienst der Wahrheit und der Liebe zu stehen. Und Wir verstehen darunter die immer bereitwillige und frohe Befolgung der kanonischen Vorschriften und die Unterordnung unter die Führung der rechtmäßigen Vorgesetzten, wie es sich für freie und liebende Kinder geziemt. Der Geist der Auflehnung, der Kritik, der Rebellion verträgt sich schlecht mit der Liebe, die ein Gemeinschaftsleben beseelen soll, mit Eintracht und Frieden in der Kirche, und verwandelt schnell den Dialog in eine Auseinandersetzung, einen Wortwechsel, einen Streit, was leider nur zu leicht geschieht, aber darum eine nicht weniger unerfreuliche Erscheinung ist, gegen die uns das Wort des Apostels schützen soll: „Lasst nicht Spaltung sein unter euch" (1 Kor 1, 10).

116 Wir wünschen sehr, dass der Dialog innerhalb der Kirche noch eifriger werde, was Themen und Gesprächspartner angeht, damit auch die Lebenskraft und die Heiligung des Mystischen Leibes Christi zunehmen. Alles, was der Ausbreitung der Lehren, deren Trägerin die Kirche ist, dient, hat Unsere Billigung und Empfehlung: von dem liturgischen und dem inneren Leben sowie von der Predigt haben Wir schon gesprochen; Wir können hinzufügen: Schule, Presse, das soziale Apostolat, die Missionen, die karitative Tätigkeit, Themen, mit denen sich auch das Konzil befassen wird. Alle, die an diesem leben spendenden Dialog der Kirche unter Führung der zuständigen Autorität teilnehmen, ermuntern und segnen Wir: besonders die Priester, die Ordensleute, die sehr lieben Laien, die in der Katholischen Aktion oder in anderen Vereinigungen für Christus kämpfen(ganzer Text: hier)


Meiner Meinung nach ist das, was Paul VI. hier beschreibt, etwas ganz anderes, als das, was in deutschen Diözesen stattfindet...
Und auch andere Aussagen der Enzyklika ECCLESIAM SUAM sind in Bezug auf das II.Vatikanischen Konzil sowie in Bezug auf den "Dialogprozess" sehr bemerkenswert...

Montag, 15. August 2011

Ablass konkret

Die Bedingungen um einen Ablass zu erhalten:

aus der Apostolischen Konstitution von Papst Paul VI.

N. 7. Zur Gewinnung eines vollkommenen Ablasses sind die Verrichtung des mit dem Ablass versehenen Werkes und die Erfüllung folgender drei Bedingungen erforderlich: Sakramentale Beichte, eucharistische Kommunion und Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters. Darüber hinaus ist das Freisein von jeder Anhänglichkeit an irgendeine, auch lässliche Sünde erfordert.

Wenn eine derartige Bereitung nicht vollständig vorhanden ist oder die genannten Bedingungen, unbeschadet der Vorschrift der Norm 11 bezüglich der "Behinderten", nicht erfüllt werden, so gewinnt man nur einen Teilablass.

N. 8. Die drei Bedingungen können auch mehrere Tage vor oder nach dem vorgeschriebenen Werk erfüllt werden. Es ist jedoch geziemend, die heilige Kommunion und das Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters auf denselben Tag wie das Werk zu legen.

N. 9. Es genügt die einmalige sakramentale Beichte, um mehrere vollkommene Ablässe zu empfangen. Einmalige eucharistische Kommunion und einmaliges Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters genügt jedoch nur zur Gewinnung eines einzigen vollkommenen Ablasses.

N. 10. Der Bedingung, nach der Meinung des Heiligen Vaters zu beten, wird voll genügt mit dem Beten eines Vaterunser und Gegrüßet seist du, Maria nach seiner Meinung; es ist jedoch dem einzelnen Gläubigen freigestellt, ein beliebiges anderes Gebet zu sprechen entsprechend seiner Frömmigkeit und Verehrung gegenüber dem Papst.


Weiteres zum Thema:
Linkliste zum Thema "Ablass"

Sonntag, 14. August 2011

Ablass - wozu?

"Paul VI. erklärte, dass die Kirche Ablässe nicht nur deshalb gewährt, um den Christgläubigen beim Abbüßen der Sündenstrafen zu helfen, sondern auch, um sie zu Werken der Frömmigkeit, Buße und Liebe anzuspornen, besonders zu solchen, die zum Wachstum im Glauben und zum Allgemeinwohl beitragen.

Wenn aber die Gläubigen Ablässe zum Beistand der Verstorbenen zuwenden, üben sie auf hervorragende Weise die Liebe. Und indem sie an die himmlischen Dinge denken, gestalten sie auch die irdischen besser." (Zenit)


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