Haec dies, quam fecit Dominus:
exsultemus et laetemur in ea.
Dextera Domini fecit virtutem,
dextera Domini exaltavit me!
Alleluja, alleluja!
Surrexit Dominus vere: et apparuit Petro!
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat:
da lasst uns frohlocken und fröhlich sein!
Die Rechte des Herrn wirkt Wunder,
die Rechte des Herrn hat mich erhöht!
Alleluja, alleluja!
Der Herr ist wahrhaft auferstanden und dem Petrus erschienen!
Graduale des Messformulars vom Mittwoch in der Osterwoche (s. Schott-Volksmessbuch)
Bild: Christus, der Auferstandene, erscheint den Jüngern beim Fischfang am See Tiberias; Hans Leonhard Schäufelein (1480–1538); shakko wikimedia commons
Was sollten der Präsident der USA, der Topmanager eines Pharmakonzerns, die Kulturbeauftragte einer Bank und ein neugewählter Bischof haben? Die Antwort ist einfach: Visionen! Denn ohne sie wird man heute nichts mehr, erreicht man nichts, bringt man nichts weiter.
Wir leben in einem visionären Zeitalter, überall begegnen uns Visionen. Bei Martin Luther King lautete die Losung noch eher bescheiden: I have a dream. Jetzt aber reicht das nicht mehr aus. Nicht Träume, Visionen müssen es sein. Und wem keine gegeben sind, der macht sie sich eben selbst – oder lässt sie sich von anderen entwerfen. „Wir haben eine Vision für die nächsten Jahre entwickelt“, heißt es in so profanen Zusammenhängen wie der Marktstrategie einer Brauerei oder der Müllentsorgung.
Der Wandel des Wortes Vision ist erstaunlich. Ursprünglich im religiösen, ja mystischen Bereich beheimatet, ist es inzwischen fast gleichbedeutend mit den Worten „Strategie“, „Programm“ und „Plan“ geworden, nur dass es ihnen gegenüber einen hohen, feierlichen Ton anschlägt.
Selbst unter Christen verbindet man mit Visionen immer seltener übernatürliche Schauungen der Glaubensgeheimnisse. Ist z.B. davon die Rede, ein Bischof habe Visionen, wer stellt sich dann wohl einen Kirchenmann vor, der im einsamen Beten ergriffen die Welt Gottes schaut? Fast niemand. Nur bestimmten Kreisen bleibt es vorbehalten, noch heute unter Visionen zuallererst die himmlischen Gesichte begnadeter Seher zu verstehen. So krause und unglaubwürdig vieles davon auch sein mag, es kommt dennoch der eigentlichen Bedeutung von Vision näher als der augenblicklich moderne Gebrauch des Wortes.
In der Heiligen Schrift spielt das Thema eine bedeutende Rolle. Das Alte Testament beschreibt, zumal in den prophetischen Büchern, eine nahezu unüberschaubare Fülle von eindrucksvollen, zuweilen dunklen und schwer verständlichen Schauungen. Im Neuen Testament hört das keineswegs auf. Petrus weist in seiner ersten Predigt am Pfingsttag mit den Worten des Propheten Joel darauf hin: „In den letzten Tagen wird es geschehen, spricht der Herr: Da will ich von meinem Geist ausgießen über alles Fleisch, und ihre Söhne und ihre Töchter werden weissagen, und die Jünglinge werden Gesichte schauen, und Greise werden Träume haben.“ (Joel 3,1; Apg 2,17)
Später wird Petrus durch eine dreimalige, eher unangenehme Vision darüber belehrt, dass er nichts von dem, was Gott für rein erklärt hat, unrein nennen soll (Apg 10,11-16). Im Heiligen Geist sieht der Erzmartyrer Stephanus „die Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“ (Apg 7,55f.). Paulus wird auf dem Weg nach Damaskus durch eine leuchtende Vision Jesu Christi hingestreckt und bekehrt (Apg 9,4ff; 22,6ff; 26,13ff.), später sogar „bis zum dritten Himmel entrückt“, wo er „unsagbare Worte“ vernimmt, „die einem Menschen auszusprechen versagt sind“ (2 Kor 12,2-4). Von der Apokalypse des Johannes, in der zwischen der erschütternden Christusvision zu Beginn und der Schau des himmlischen Jerusalem am Ende eine Reihe gewaltiger Gesichte steht, braucht hier gar nicht gesprochen zu werden.
Allen diesen Visionen ist eines gemeinsam: Sie sind nicht Menschenwerk, nicht vom Schauenden erdacht, entworfen und entwickelt, sondern stammen von oben. Sie handeln auch von dem, „was droben ist“, nämlich von Gottes Wesen, Willen und Werken. Und sie haben sich bewährt, indem sie der Prüfung des Glaubens und des Lebens standhielten und Frucht trugen für das Reich des Herrn. So sollte es während der ganzen Geschichte der Christenheit bleiben: Immer wieder hat es wirkliche Visionäre gegeben; gottverbundene Beter, denen unverdienterweise die Wahrheiten der Offenbarung in ihrer Herrlichkeit und Lebendigkeit gezeigt wurden und die daraus oft auch Aufträge für die Kirche empfingen.
Denken wir nur an die heilige Juliana von Lüttich (1193-1258), der bereits in jungen Jahren das merkwürdige Bild der Mondscheibe mit einem schwarzen Streifen gezeigt wurde. Erst später erklärte ihr eine Stimme, das Geschaute stehe für den Kreis des Kirchenjahres, in dem noch eine Lücke klaffe: das fehlende Fest zu Ehren des Allerheiligsten Altarsakramentes! Die Botschaft, die Juliana der kirchlichen Hierarchie zu künden hatte, brachte ihr vor allem Spott und Ablehnung, Leiden und Vertreibung ein. Aber ihre Vision bestand den Härtetest; noch zu Lebzeiten der Heiligen wurde in Lüttich 1246 das erste Fronleichnamsfest gefeiert. Bald sollte es sich über den ganzen Erdkreis ausdehnen.
Die vorsichtige, prüfende Haltung der Kirche gegenüber derartigen Phänomenen ist notwendig und hat sich zigfach bewährt. Sie entspricht der Aufforderung des Völkerapostels, prophetische Rede, die ja oft die Folge echter Schauungen ist, nicht zu verachten, alles zu prüfen, das Gute aber zu behalten (1 Thess 5,20f.). Umso wichtiger ist es, die besonderen Gaben Gottes nicht mit jenen „Visionen“ zu verwechseln, die heute leichtfertig in aller Munde sind.
In jenen Tagen sprach Petrus, voll des Heiligen Geistes: Ihr Vorsteher des Volkes und ihr Ältesten!Wenn wir heute verhört werden wegen dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch wen er gesund geworden ist,so
sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu Christi
von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt
hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch.Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist.Und
in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem
Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.
Lesung zum Fest des allerheiligsten Namens Jesu; Apg 4,8-12
Bild: hl. Apostel Petrus; Ikone aus dem Katharinenkloster am Sinai; gemeinfrei
Wer dem Papst treu bleibt, erfährt, dass von seinem Amt Kraft und Sicherheit, Trost und Mut, Licht und Orientierung ausgehen. Franziskus [von Assisi] wusste, dass er nur dann segensreich für die Kirche wirken kann, wenn er den Segen des Papstes hat. Katharina von Siena nannte ihn den “süßen Christus auf Erden”. Ignatius von Loyola hat sich und seinen neuen Orden demütig dem Papst untergeordnet und sich in einer Zeit der Untreue in besonderer Weise auf die Treue zum Papst verpflichtet.
Viele Glieder der Kirche haben im Laufe der Jahrhunderte ihre Treue zum Nachfolger des Apostelfürsten auch durch Leiden und Martyrium zum Ausdruck gebracht. Sie wussten, dass der Glaube an die Kirche und an den Nachfolger des Petrus gebunden bleiben muss: “Verharrt im wahren Glauben und gründet euer Leben auf den Fels der Kirche, das heißt auf das Bekenntnis des Apostelfürsten” (Gregor der Große).
Die zweitausendjährige Kirchengeschichte sagt uns, dass die Größe des Petrusamtes trotz der menschlichen Schwäche einzelner Päpste nicht vermindert wurde. Zugleich sehen wir, dass Gott durch den Dienst der Päpste Großes für die Kirche und für die Welt gewirkt hat.
Wir dürfen dankbar sein, dass es Petrus, den Felsen, gibt: im Auf und Ab der Geschichte; im Kampf zwischen Lüge und Wahrheit und zwischen Liebe und Hass, der die Zeiten durchzieht; im Kommen und Gehen von Meinungen, Ideologien, politischen Systemen, von Völkern, Reichen und Mächten.
Petrus vergegenwärtigt Jesus Christus, den Herrn der Geschichte, der die Zeiten überdauert. Er verleiht der Kirche Beständigkeit und zugleich immer neue Lebenskraft und Dynamik.
Das Petrusamt ist nicht eine menschliche Erfindung, sondern geht auf göttliche Einsetzung zurück. Es “ist nicht auf menschliche Fähigkeiten und Kräfte gegründet, sondern auf das Gebet Christi, der den Vater darum bittet, dass der Glaube des Simon ‘nicht erlischt’ (Lk 22,32).
Der Münchner Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie, Bertram Stubenrauch, meint, der Begriff "Stellvertreter Christi", der unter anderen ein Titel des Nachfolgers Petri ist, sei missverständlich und müsse deswegen abgeschafft werden. Wo aber kämen wir hin, wenn die Kirche all die Dinge und Begriffe, die falsch (oder garnicht mehr) verstanden werden könnten, abschaffen (oder verfälschen) würde: den Begriff der "Erbsünde", z. B,. oder die "Jungfräulichkeit Mariens", usw.?
Wohlgemerkt behauptet er nicht, dass dieser Titel falsch wäre, im Gegenteil: zu Recht nennt er selbst als Gegenargument "einen biblischen Bezug, nämlich im Johannes-Evangelium, Kapitel 21. Dort ist dem Petrus ein Hirtenauftrag im Namen Jesu zugesprochen".
Nur wegen des möglichen Missverständnisses (es könne jemand meinen, dass jede Äußerung des Papstes unfehlbar sei, anstatt nur jene die er im Rahmen des Unfehlbarkeitsdogmas trifft), meint Stubenrauch, dass der Titel abgeschafft gehört. Diesem befürchteten Irrtum scheint der Theologe jedoch selbst zu erliegen, wenn er auf die Frage, ob das Papstamt mit jenem Titel "überhöht" würde, antwortet: "Ja. Vor allem stellt sich damit die Frage, ob alles, was der Papst tut
oder lehrt, unmittelbare Lehre und unmittelbares Tun Jesu Christi ist."
Halten wir fest: der Titel ist zutreffend und gerechtfertigt - und durch die Tradition bestätigt. Es fehlt aber an der Vermittlung vonseiten der Kirche, Klerikern wie Laien, damit die Menschen, die verstehen wollen, verstehen können. Verstehen, was es mit dem Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes auf sich hat und was der Titel "Stellvertreter Christi" oder auch "Stellvertreter Gottes auf Erden" bedeutet. Dem könnte man abhelfen, ganz einfach dadurch, dass man die fraglichen Begriffe den Menschen, die es nicht wissen, erklärt, einfach erklärt, oder z. B. indem man Katechesen darüber anbietet.
Der Nachfolger des hl. Petrus und Bischof von Rom ist das auf Erden sichtbare Haupt der ganzen Kirche. Das Haupt aber ist er nur deswegen, weil Christus ihn als seinen Statthalter, als seinen Stellvertreter, eingesetzt hat. Wäre er nicht Stellvertreter Christi auf Erden, hätte er keine Legitimation dazu, in Christi Namen das in der Zeit und in der Welt sichtbare Haupt der Universalkirche zu sein.
Stubenrauch beruft sich auf das Zweite Vatikanische Konzil. Hören wir, was die Dogmatische Konstitution "Lumen gentium" über die Kirche und den "Stellvertreter Christi" sagt:
Diese Heilige Synode setzt den Weg des ersten Vatikanischen Konzils fort und lehrt und erklärt feierlich mit ihm, daß der ewige Hirt Jesus Christus die heilige Kirche gebaut hat, indem er die Apostel sandte wie er selbst gesandt war vom Vater (vgl. Joh 20,21). Er wollte, daß deren Nachfolger, das heißt die Bischöfe, in seiner Kirche bis zur Vollendung der Weltzeit Hirten sein sollten. Damit aber der Episkopat selbst einer und ungeteilt sei, hat er den heiligen Petrus an die Spitze der übrigen Apostel gestellt und in ihm ein immerwährendes und sichtbares Prinzip und Fundament der Glaubenseinheit und der Gemeinschaft eingesetzt (1). Diese Lehre über Einrichtung, Dauer, Gewalt und Sinn des dem Bischof von Rom zukommenden heiligen Primates sowie über dessen unfehlbares Lehramt legt die Heilige Synode abermals allen Gläubigen fest zu glauben vor. Das damals Begonnene fortführend, hat sie sich entschlossen, nun die Lehre von den Bischöfen, den Nachfolgern der Apostel, die mit dem Nachfolger Petri, dem Stellvertreter Christi (2) und sichtbaren Haupt der ganzen Kirche, zusammen das Haus des lebendigen Gottes leiten, vor allen zu bekennen und zu erklären.
(1) Vgl. I. Vat. Konzil, Sess. IV, Const. Dogm. Pastor æternus: Denz.
1821 (3050f).
(2) Vgl. Konzil v. Florenz, Decretum pro Græcis: Denz. 694 (1307) u. I. Vat.
Konzil: ebd. Denz. 1826 (3059).
Der Bischof von Rom hat nämlich kraft seines Amtes als Stellvertreter Christi und Hirt der ganzen Kirche volle, höchste und universale Gewalt über die Kirche und kann sie immer frei ausüben. Die Ordnung der Bischöfe aber, die dem Kollegium der Apostel im Lehr- und Hirtenamt nachfolgt, ja, in welcher die Körperschaft der Apostel immerfort weiter besteht, ist gemeinsam mit ihrem Haupt, dem Bischof von Rom, und niemals ohne dieses Haupt, gleichfalls Träger der höchsten und vollen Gewalt über die ganze Kirche. Diese Gewalt kann nur unter Zustimmung des Bischofs von Rom ausgeübt werden. Der Herr hat allein Simon zum Fels und Schlüsselträger der Kirche bestellt (vgl. Mt 16,18-19) und ihn als Hirten seiner ganzen Herde eingesetzt (vgl. Joh 21,15 ff).
"Im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils wäre es eine sinnvolle Konsequenz, den Titel fallen zu lassen - was die meisten meiner Kollegen und Kolleginnen ähnlich sehen", meint Stubenrauch. Wie die Texte des II. Vatikanums, insbesondere die Dogmatische Konstitution "Lumen gentium" unmissverständlich (!) darlegen, ist das ein absoluter Trugschluss und gerade das Gegenteil, nämlich eine deutliche Bestätigung und ein Beharren auf den Titel des "Stellvertreters Christi" ist das Anliegen des II. Vatikanums - in Bestätigung der gesamten lebendigen Tradition der Lehre der Kirche über das Papstamt (*s.u.).
Stubenrauch macht sich Sorgen um eine "Abgehobenheit" des Papstes und mangelnden "Raum für Kollegialität": Die Kollegialität der Bischöfe ist (z. B.) im Zweiten Vatikanum eindeutig erklärt worden (vgl. LG 22) und wird durch die Sonderstellung des Nachfolgers Petri nicht beeinträchtigt. Es gibt dazu genügend Gestaltungsmöglichkeiten. Würde aber der Titel des "Stellvertreters Christi auf Erden" "gestrichen" und nicht mehr genannt, wäre es nicht mehr zu erklären, warum der Papst unter den übrigen Bischöfen eine Sonderstellung innehat, warum er "sichtbares Haupt der Universalkirche" sein soll. Denn nur durch seine - durch Christus selbst verliehene - Statthalterrolle (vgl. Mt 16,18; ) ist diese Sonderstellung begründet.
Sagen wir es ganz offen: Es ist für die Kirche absolut schädlich, den Nachfolger Petri nicht mehr als "Stellvertreter Christi" zu bezeichnen. Das rüttelt an den Fundamenten der Kirche, so wie sie von Christus gelegt sind. Die gesamte Lehrtradition über das Papstamt würde damit verworfen und die Kirche ihrer Identität beraubt.
Deswegen kann die "Abschaffung" des Stellvertreter-Titels keine sinnvolle Lösung sein, sondern nur die forcierte Erläuterung dessen, was es mit diesem Titel, wie mit dem Unfehlbarkeitsdogma auf sich hat. Hier tut nicht Resignation sondern Verkündigung not. So lernen die Menschen verstehen, dass die Kirche nicht sich selbst oder die Meinung des Papstamt-Inhabers verkündet, sondern immer und ausschließlich Jesus Christus, der das Haupt seiner Kirche ist. Nichts anderes ist die Aufgabe des Papstes, als Christus zu verkünden, seine Brüder im Glauben zu stärken und "das immerwährende und sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit sowohl von Bischöfen als auch von Gläubigen" (LG 23) zu sein.
(* s.o.)
Berufung auf die bis auf die apostolische Lehre zurückgehende Tradition:
Gestützt auf die offenkundigen Zeugnisse
der heiligen Schriften und im Anschluss an die bestimmten und
deutlichen Beschlüsse unserer Vorgänger, der römischen Päpste, wie auch
der Allgemeinen Kirchenversammlungen, erneuern wir die Entscheidung
der Allgemeinen Kirchenversammlung von Florenz, wonach alle
Christgläubigen glauben müssen, "dass der Heilige Apostolische Stuhl und
der römische Bischof den Vorrang über den ganzen Erdkreis innehat, weiter, dass dieser
römische Bischof Nachfolger des heiligen Petrus, des Apostelfürdten,
wahrer Stellvertreter Christi, Haupt der gesamten Kirche und vater und
Lehrer aller Christen ist; dass ihm von unserem Herrn Jesus Christus
im heiligen Petrus die volle gewalt übergeben ist, die ganze Kirche zu
weiden, zu regieren und zu verwalten, wie es die Verhandlungsberichte
der Allgemeinen Kirchenversammlungen und die heiligen Rechtssätze
enthalten". (I. Vatikanum, 4. Sitzung ; 1870; DS 3059; NR 444)
"Durch den ausdrücklichen und erklärten Willen des Erlösers ist (...) der Papst
jener »Felsen«, auf dem das geistliche Bauwerk der kirchlichen Gemeinschaft
gründet. »Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen« (Mt
16,18). Kephas, Felsen.
Von diesen Worten Christi müssen wir
ausgehen, um die unverzichtbare Rolle des Papstes in der Kirche klar zu
umreißen. (...) Durch die Kraft seines Geistes leitet Christus
die Kirche, indem er sie seinem Stellvertreter auf Erden, dem Papst, dem »Diener
der Diener«, anvertraut. Und niemals hat der Papst seine Sendung nicht erfüllt,
sondern er erfüllte sie auch dann, wenn Intrigen, Hinterlist und Streitigkeiten
zu überwiegen schienen.
In diesem Zusammenhang sagte Papst Benedikt XVI. zu
Beginn des Jahres bei der Taufe einiger Kinder in der Sixtinischen Kapelle, wo
eben die Konklaven stattfinden, daß wir nicht wissen, was in Zukunft – in 100
Jahren oder mehr – in der Welt geschehen wird. Eines wissen wir jedoch mit
Sicherheit: daß es die Kirche geben wird, bis ans Ende der Zeiten. Als sicheres
Fundament seiner Kirche hat der Herr den Papst eingesetzt.
[Das Konklave] ist der sichere
Beweis, daß der Heilige Geist durch die menschliche Mitarbeit der Kardinäle die
Kontinuität der päpstlichen Nachfolge gewährleistet. Und es gibt keine
menschliche Kraft oder Macht, die sie unterbrechen kann; niemand wird das
Papsttum je überwältigen können. In jedem Konklave bestätigt sich aufs neue die
Wahrheit der Verheißung Christi an Petrus: »Auf diesen Felsen werde ich meine
Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen« (Mt
16,18)."
"Wir wissen, das Wort der Wahrheit des Evangeliums ist die Kraft und das Leben der Kirche.
In dieser Gewißheit habe ich vor knapp acht Jahren ja dazu gesagt, das Amt des Nachfolgers Petri anzunehmen. Und der Herr hat mich immer geführt und war mir nahe – in Zeiten der Freude und des Lichts, aber auch in schwierigen Zeiten.
Wie Petrus und die Jünger im Boot auf dem See von Galiläa wußte ich, der Herr ist im Boot, es ist sein Boot. Er führt das Schiff der Kirche. Nichts kann diese Gewißheit verdunkeln.
Liebe Freunde, ich lade euch alle ein, in diesem Jahr des Glaubens euer Vertrauen in den Herrn zu erneuern; sein Arm hält uns, auch und gerade in der Mühsal. Mein Wunsch ist es, daß alle die Freude spüren, daß sie spüren, wie schön es ist, ein Christ zu sein und zur Kirche zu gehören."
Bei "kirche.tv" gibt es eine Zusammenstellung von Fernseh-Sendungen mit kirchlichen Themen (Kirche im Allgemeinen und Papst Benedikt XVI. im Besonderen).
"Eigentlich sind es gerade die Skandale der Kirchengeschichte, die beweisen, dass die Kirche eine von Gott begründete Hierarchie ist: Die Kirche besteht - allen Skandalen zum Trotz - schon nahezu 2000 Jahre, wogegen jede aus Menschenwerk hervorgegangene Hierarchie spätestens nach ein paar Jahrhunderten untergegangen ist. Leider gibt es immer wieder unwürdige Vertreter der Kirche, Kleriker und Laien, in hoher und untergeordneter Stellung - kranke Glieder des mystischen Leibes Christi.
Aber den Unwürdigen steht eine überwiegende Zahl von Heiligen gegenüber, die allerdings - wie das in der Welt eben ist, - viel weniger bekannt sind als die Skandalösen. Die Unheiligen werden von den Heiligen getragen, in der Kirche haben alle Platz, weil jedem Menschen das Tor zur Bekehrung offensteht. Keinem Menschen wird das Sakrament der Buße verweigert.
Das Pausenzeichen von Radio Vatikan verkündet die entscheidende Botschaft der Menschheitsgeschichte über die ganze Welt: "Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat!" - "Christus Sieger, Christus König, Christus Herrscher in Ewigkeit!"
Wer bei der Kirche ist, fährt auf einem unsinkbaren Schiff der ewigen Heimat zu: "Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen" (Mt 16,18)."
Max Thürkauf; Glaube oder Aufklärung; Johannes-Verlag Leutesdorf AD 1988; S. 29/30
Eine Anmerkung zu diesem merkwürdigen Artikel von KNA-Chef Ludwig Ring-Eifel: Ob unter diesem Papst oder unter dem nächsten, der Glaube der Kirche bleibt derselbe, weil Christus immer derselbe bleibt. Millionen und Abermillionen Christen sind uns im Glauben vorangegangen und wir werden weitergeben, was wir empfangen haben (vgl. 1. Kor 15,3) ...
siehe dazu auch beim Predigtgärtner: bitte hier klicken!
und bei FW: Die Rebellen des Papstes
Der Bischof von Rom sitzt auf seiner Kathedra, um von Christus Zeugnis zu geben. Daher ist die Kathedra das Symbol der »potestas docendi«, jener Lehrvollmacht, die wesentlich zur Aufgabe des Bindens und Lösens gehört, die vom Herrn dem Petrus und nach ihm den Zwölf aufgetragen worden ist.
In der Kirche gehören die Heilige Schrift, deren Verständnis unter der Eingebung des Heiligen Geistes wächst, und der den Aposteln aufgetragene Dienst der authentischen Auslegung unlösbar zusammen.
Wo die Heilige Schrift von der lebendigen Stimme der Kirche losgelöst ist, wird sie zum Diskussionsthema der Experten. Sicher, alles, was sie uns zu sagen haben, ist wichtig und wertvoll; die Arbeit der Gelehrten ist für uns eine beachtliche Hilfe, um jenen lebendigen Wachstumsprozeß der Schrift erfassen und somit ihren historischen Reichtum verstehen zu können. Aber die Wissenschaft allein kann uns keine endgültige und verbindliche Interpretation liefern; sie ist nicht in der Lage, uns in ihrer Interpretation jene Gewißheit zu geben, mit der wir leben können und für die wir auch sterben können. Dafür braucht es ein größeres Mandat, das nicht allein aus menschlichen Fähigkeiten entstehen kann. Dazu braucht es die Stimme der lebendigen Kirche, jener Kirche, die bis ans Ende der Zeiten dem Petrus und dem Apostelkollegium anvertraut wurde.
Diese Lehrvollmacht erschreckt viele Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche. Sie fragen sich, ob sie nicht die Gewissensfreiheit bedrohe, ob sie nicht eine Anmaßung darstelle, die im Gegensatz zur Meinungsfreiheit steht. Dem ist aber nicht so.
Die von Christus dem Petrus und seinen Nachfolgern übertragene Macht ist, absolut verstanden, ein Auftrag zum Dienen. Die Lehrvollmacht in der Kirche schließt eine Verpflichtung zum Dienst am Glaubensgehorsam ein. Der Papst ist kein absoluter Herrscher, dessen Denken und Willen Gesetz sind. Im Gegenteil: Sein Dienst garantiert Gehorsam gegenüber Christus und seinem Wort. Er darf nicht seine eigenen Ideen verkünden, sondern muß – entgegen allen Versuchen von Anpassung und Verwässerung sowie jeder Form von Opportunismus – sich und die Kirche immer zum Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes verpflichten.
Das tat Papst Johannes Paul II., wenn er – angesichts sämtlicher, für den Menschen scheinbar gut gemeinter Versuche – den falschen Interpretationen der Freiheit gegenüber unmißverständlich die Unverletzlichkeit des menschlichen Wesens, die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod betonte. Die Freiheit zu töten, ist keine wahre Freiheit, sondern eine Tyrannei, die den Menschen zur Sklaverei erniedrigt.
Der Papst ist sich bewußt, daß er in seinen wichtigen Entscheidungen an die große Gemeinschaft des Glaubens aller Zeiten, an die verpflichtenden, auf dem Pilgerweg der Kirche entstandenen Interpretationen gebunden ist. So steht seine Macht nicht über dem Wort Gottes, sondern in dessen Dienst; und ihm obliegt die Verantwortung dafür, daß dieses Wort in seiner Größe erhalten bleibt und in seiner Reinheit erklingt, auf daß es nicht von den ständig wechselnden Moden zerrissen werde
"Garant der Wahrheit des Glaubens ist die Cathedra des heiligen Petrus, nicht der Katheder des Professors." (Joseph Kard. Höffner)
"Würde der Pluralismus (Anm.: der Lehrmeinungen der Professoren) sich nicht mehr an das Urteil des kirchlichen
Lehramtes gebunden wissen, so stünde er außerhalb der Kirche." (Joseph Kard. Höffner)
Dem Petrus war in der jungen Christengemeinde das Amt des sichtbaren Stellvertreters Christi auf Erden anvertraut. Wenn man die Schriftstelle "Du bist Petrus..." (Mt 16,18) einmal daraufhin betrachtet, was für einen damaligen gläubigen Israeliten das Symbol des Felsens bedeutete, wird das sehr klar.
Leo Kardinal Scheffczyk schreibt in seiner Abhandlung über den Primat ("Das Unwandelbare im Petrusamt", Morus Verlag Berlin 1971):
Geht man auf eine solche symbolgeschichtliche Betrachtung des Felsenwortes ein ( die sich bei den Forschern wie J. Jeremias, O. Cullmann (1), J. Ringger findet), dann empfängt dieses Wort eine einzigartige Bedeutung, die allerdings so anspruchsvoll erscheint, daß man an ihm Anstoß nehmen könnte.
Mit der Bezeichnung des Petrus als "Felsengrund" der Gemeinde und des Gottesvolkes wurde das jüdische Symbol vom kosmischen Felsen auf Petrus übertragen (2). Das Wort erinnerte den Juden an den Fels in Jerusalem, der den Tempel und das Allerheiligste trug. Dieser Fels galt dem Israeliten als der Stuhl und der Thronsitz Gottes, als Zentrum und Grundstein der Welt, aber auch als Verschlußstein der Unterwelt, der das Emporkommen der Todesmächte unterband.
Mit diesem Wort wurde nach der jüdischen Symbolsprache dem Petrus also die Stellung des kosmischen Felsens zugesprochen, die nach einer anderen alttestamentlichen Überlieferung (Is 28) dem Messias selbst zukommt. Damit wurde ihm eine Aufgabe übertragen, die nichts Geringeres als eine Fortsetzung des Werkes des Messias selbst beinhaltete.
In dieser Symbolik fügt sich auch der Ausdruck von den "Pforten der Unterwelt" ein, deren Macht die Festgkeit des Felsens nicht brechen wird. Dabei ist vor allem an die Macht des Todes und der Vergänglichkeit gedacht, die sich nach israelitischem Verständnis mit der Vorstellung vom Totenreich verknüpfte.
So gesehen, wird das Petrusamt und mit ihm die Gemeinde der Gläubigen der Macht der Vergänglichkeit entzogen und die Gründung Christi als endgültig und bleibend erklärt.
Es schließt sich eine Erklärung über die Bedeutung des anderen Bildwortes an, in dem Jesus Petrus die "Schlüssel des Himmelreiches" übergibt.
"Die sogenannte Schlüsselgewalt macht Petrus sozusagen zum menschlichen Werkzeug der Auferstehung. Er soll das Gottesvolk in das Reich der Auferstehung führen. Ebenso liegt hier der Gedanke an die Mission und an die Verkündigung nahe, mit der Petrus den Menschen Zugang zum Himmelreich verschaffen wird", so Scheffczyks Folgerung. Dann folgt eine Betrachtung der Schriftstellen Lk 22.32 (Bestärkung der Brüder im Glauben) und Joh 21,15 über das "Weiden der Lämmer und Schafe".
Kard. Scheffczyk:
Im Lichte dieser Worte gewinnt die Primatsverheißung erst ihre eigentümliche Fülle. Sie wird nicht nur inhaltlich weiter differenziert, indem die Funktion des Petrus als verantwortungsvoller Dienst an den Brüden und an der ganzen Herde Christi gekennzeichnet wird. Sie wird vor allem in ihrem primatialen Charakter verstärkt. Das leistet besonders das feierliche Wort des johanneischen Christus an Petrus mit der Dreiheit des "Weide meine Lämmer".
"Der Akt, den Jesus mit diesen Worten vollzog, besaß eine enorme Tragweite. Jesus erfüllte damit seine früher gemachte und von Matthäus aufgezeichnete Verheißung (Mt16,17-19) und machte den Simon zum Kepha oder Fels der Kirche. Denn sind auch Bilder, Fels und Hirt, verschieden, so treffen sie sich doch ganz offensichtlich in ihrer Bedeutung als Prinzip des Bestandes und der Einheit.
Mit Joh 21,15-17 wurde dieser Apostel der stellvertretende Lenker der Gesamtkirche, indes Jesus selbst ihr unsichtbares Fundament blieb... diese Amtsübertragung war in höchstem Maße offiziell" (3).
Mit gutem Grund sieht P. Gächter in der feierlich-rechtlichen Form der Übertragung des Amtes, wie sie in dieser Szene geschildert wird, einen Hinweis darauf gegeben, "daß Jesus tatsächlich eine Kirche mit Rechtsnormen gestiftet hat, indem er ihr durch einen feierlichen Aktder Rechtsübertragung einen sichtbaren Stellvertreter gab" (4). (...)
Daß den Aposteln insgesamt einige dieser Funktionen auch zukommen, spricht nicht gegen den Sondercharakter der Berufung des Petrus. Im Lichte des ihn allein betreffenden "Felsenwortes" wird deutlich, daß ihm eine andere Weise der Verwirklichung der apostolischen Vollmacht zukommt: Er allein hat diese Vollmacht in der Weise der des letzten zusammenfassenden Prinzips inne.
Er steht als "Hausverwalter" in besonderer Weise in der Nachfolge des Messias, der freilich allein der "Hausherr" bleibt. Aber daß ihm ein besonderes messianisches Vikariat zukommt, ist nicht zu bezweifeln. So scheut sich auch der evangelische Theologe J. Ringger nicht, Petrus als "Stellvertreter des 'heiligen Berges' Christus" zu bezeichnen (5)...
(1) Allerdings fällt auf, daß Cullmann die symbolgeschichtliche Deutung des "Felsens" nur in seinem Artikel im ThWNT (VI) behandelt, sie aber im "Petrusbuch" nicht auswertet. (2) Vgl. zum folgenden J. Ringger, Petrus der Fels: Begegnung der Christen, 279ff. (3) P. Gächter, Petrus und seine Zeit, Innsbruck 1958, 22. (4) Ebd., 30. (5) J. Ringger, a.a.O., 282
O Gott, Du hast den heiligen Apostel Petrus von den Fesseln gelöst und unversehrt von dannen gehen lassen; so zerbrich, wir bitten Dich, die Fesseln unserer Sünden und halte alles Unheil von uns fern.
Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Um nun diese seine heilige Kirche überall auf Erden bis zum Ende der Zeiten fest zu begründen, hat Christus das Amt der Lehre, der Leitung und der Heiligung dem Kollegium der Zwölf anvertraut (1). Unter ihnen hat er den Petrus ausgewählt, auf dem er nach dem Bekenntnis des Glaubens seine Kirche zu bauen beschlossen hat; ihm hat er die Schlüssel des Himmelreiches verheißen (2) und nach dessen Liebesbekenntnis alle Schafe anvertraut, damit er sie im Glauben stärken (3) und in vollkommener Einheit weiden solle (4), wobei Christus Jesus selbst der höchste Eckstein (5) und der Hirt unserer Seelen (6) in Ewigkeit bleibt.
Jesus Christus will, daß sein Volk durch die gläubige Predigt des Evangeliums und die Verwaltung der Sakramente durch die Apostel und durch ihre Nachfolger, die Bischöfe mit dem Nachfolger Petri als Haupt, sowie durch ihre Leitung in Liebe unter der Wirksamkeit des Heiligen Geistes wachse, und er vollendet seine Gemeinschaft in der Einheit: im Bekenntnis des einen Glaubens, in der gemeinsamen Feier des Gottesdienstes und in der brüderlichen Eintracht der Familie Gottes. So ist die Kirche, Gottes alleinige Herde, wie ein unter den Völkern erhobenes Zeichen (7). Indem sie dem ganzen Menschengeschlecht den Dienst des Evangeliums des Friedens leistet (8), pilgert sie in Hoffnung dem Ziel des ewigen Vaterlandes entgegen (9).
1) Vgl. Mt 28,18-20 in Verbindung mit Joh 20,21-23. 2) Vgl. Mt 16,19 in Verbindung mit Mt 18,18. 3) Vgl. Lk 22,32. 4) Vgl. Joh 21,15-17. 5) Vgl. Eph 2,20. 6) Vgl. 1 Petr 2,25; I. Vatikanisches Konzil, Sessio IV (1870), Constitutio Pastor Æternus: Coll. Lac. 7, 482a. 7) Vgl. Jes 11,10-12. 8) Vgl. Eph 2,17-18, in Verbindung mit Mk 16,15. 9) Vgl. 1 Petr 1,3-9.
1. Christus der Herr, der Sohn des lebendigen Gottes, ist gekommen, sein Volk von den Sünden zu erlösen (vgl. Mt 1,21) und alle Menschen zu heiligen. Wie er selbst vom Vater gesandt worden ist, so sandte er seine Apostel (vgl. Joh 20,21). Darum heiligte er sie, indem er ihnen den Heiligen Geist gab, damit auch sie auf Erden den Vater verherrlichen und die Menschen retten, "zum Aufbau des Leibes Christi" (Eph 4,12), der die Kirche ist.
2. In dieser Kirche besitzt der römische Bischof als Nachfolger des Petrus, dem Christus seine Schafe und Lämmer zu weiden anvertraute, aufgrund göttlicher Einsetzung die höchste, volle, unmittelbare und universale Seelsorgsgewalt. Weil er also als Hirte aller Gläubigen gesandt ist, für das Gemeinwohl der ganzen Kirche und für das Wohl der einzelnen Kirchen zu sorgen, hat er den Vorrang der ordentlichen Gewalt über alle Kirchen.
"Auf dem Ring, den ich euch gleich übergeben werde, sind die heiligen Petrus und Paulus dargestellt, mit einem Stern in der Mitte, der an die Muttergottes erinnert. Wenn ihr diesen Ring tragt, seid ihr täglich dazu ermahnt, euch das Zeugnis ins Gedächtnis zu rufen, das die beiden Apostel für Christus bis hin zum Martertod hier in Rom gegeben haben, die so die Kirche mit ihrem Blut fruchtbar gemacht haben. Der Hinweis auf die Jungfrau Maria sei hingegen stets eine Einladung an euch, derjenigen zu folgen, die fest im Glauben stand und eine demütige Magd es Herrn war." (aus o.g. Ansprache)
Der Hl. Vater schließt mit der Bitte an alle Anwesenden:
"Und betet auch für mich, daß ich dem Volk Gottes immer das Zeugnis der sicheren Lehre geben und mit milder Festigkeit das Steuer der heiligen Kirche führen kann."