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Donnerstag, 26. Juni 2014

Prof. Georg May: Die andere Hierarchie - Teil 38: Der Pfarrgemeinderat (2) - Legitimation und Kompetenz

Prof. Dr. Georg May

Die andere Hierarchie


Teil 38


Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997


Fortsetzung von hier

III.  Die Frage nach der Legitimation und der Kompetenz

Die Konstruktion des Pfarrgemeinderates, wie sie in den deutschen Diözesen eingeführt ist, bedarf einer grundsätzlichen Prüfung. Es stellt sich die Frage, ob die Pfarrgemeinderäte für die Aufgaben, die ihnen gestellt sind, legitimiert und kompetent sind.

1.  Legitimation

Wer andere demokratisch vertreten will, muss ihr Vertrauen haben. Das Vertrauen wird ihm ausgesprochen durch die Wahl. Eine Wahl, an der sich die weit überwiegende Mehrheit der Wähler nicht beteiligt, vermag eine Legitimation nicht zu schaffen.

Wie sieht es nun mit der Beteiligung an den Pfarrgemeinderatswahlen aus? Die Wahlbeteiligung war nie sehr hoch und hat seit der Einführung der Pfarrgemeinderäte kontinuierlich abgenommen. Im Dekanat Mainz beteiligten sich an der Pfarrgemeinderatswahl 1995 lediglich 17,4 Prozent der Wahlberechtigten. Dabei gab es gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden. In der Mainzer Pfarrei St. Bonifaz gingen 3,7 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne. Bei den Altersgruppen dominierte die der über 65jährigen (23).

Den Pfarrgemeinderräten fehlt somit die demokratische Legitimation. Wer nicht einmal die Hälfte der Wahlberechtigten einer Gemeinde an die Urnen bringt, der darf sich aufgrund einer solchen Wahl nicht als Vertreter der Wahlberechtigten bezeichnen. Wenn 80 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch machen, bekunden sie ihr Desintersse an dem Wahlvorgang. Gleichzeitig  nimmt ihre Wahlenthaltung dem Wahlergebnis jede demokratische Legitimation.

So kommt man um das Urteil nicht herum: Die Pfarrgemeinderäte sind keine Verwirklichung von Demokratie in der Kirche, sondern pseudodemokratische Vertreter der anderen Hierarchie.

2.  Kompetenz

Den Pfarrgemeinderäten fehlt sodann überwiegend auch die fachliche Kompetenz. Viele Diözesen sprechen dem Pfarrgemeinderat die Allzuständigkeit zu. Die darin zur Sprache kommenden Fragen sind indes häufig kompliziert und subtil. Die Mitglieder des Rates sind zu ihrer Behandlung weder ausgebildet noch angeleitet. Die Folge ist: Das Feld wird regelmäßig von rhetorisch gewandten Personen beherrscht.Viele Menschen meinen ja, wer reden könne, habe auch etwas zu sagen.

Man kann die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte, von Ausnahmen abgesehen, etwas vereinfacht in zwei Gruppen einteilen. Die einen sind theologisch nicht gebildet und wagen daher nicht, zu reden oder Widerstand zu leisten. Die anderen sind theologisch verbildet und fühlen sich deswegen berufen, zu jedem Thema zu sprechen. In beiden Fällen sind gedeihliche Verhandlungen und Beschlüsse nicht zu erwarten.


IV. Aufgaben und Übergriffe

1.  Aufgaben

Der Pfarrgemeinderat hat zwei Aufgaben. Einerseits soll er die Seelsorge des Pfarrers in der Gemeinde unterstützen, andererseits soll er die Kirche in der Welt wirksam machen. Der Pfarrgemeinderat soll "die gemeinsame Sendung aller Glieder der Pfarrgemeinde" darstellen. "Im Pfarrgemeinderat sollen sich Pfarrer und Laien über die Angelegenheiten der Gemeinde informieren, gemeinsam darüber beraten und gemeinsame Beschlüsse fassen" (§1 Abs. 1).

Der Rat soll u.a. sich der katechetischen, liturgischen und sozial-caritativen Dienste in der Pfarrgemeinde annehmen, die Verbände, Einrichtungen und Gemeinschaften fördern, sich um die sozialen, ambulanten und stationären Einrichtungen sorgen, das Verantwortungsbewusstsein für die weltkirchlichen Aufgaben und Werke wachhalten, Kontakt zu allen Gemeindemitgliedern suchen, die Katholiken in der Öffentlichkeit vertreten, die ökumenische Zusammenarbeit pflegen und bei der Vermögensverwaltung mitwirken (§1 Abs 2).

Seine Zuständigkeit ist also beinahe unbeschränkt. Er hat nicht nur zu planen und zu beraten, sondern auch durchzuführen und zu leiten. "Der Pfarrgemeinderat ist an der Leitung der Pfarrgemeinde mitbeteiligt, unbeschadet der Pflichten und Rechte der Träger des Priestertums und ihrer Letztverantwortlichkeit als Hirten der Gemeinde" (Präambel). Diese dem Pfarrgemeinderat zugesprochene Mitbeteiligung an der Leitung der Gemeinde ist durchaus ernst gemeint. Der Pfarrgemeinderat hat "das Leben in der Pfarrgemeinde mitzugestalten und Sorge für alle Gemeindemitglieder zu tragen".

2.  Übergriffe

Wenn ein Pfarrgemeinderat überhaupt sinnvoll funktionieren soll, muss er sich auf überschaubare Gegenstände lokalen Interesses beschränken.

Ein örtliches Gremium kann nicht Fragen von dogmatischem, moraltheologischem und kirchenrechtlichem Rang entscheiden. Sobald er sich solcher Dinge annimmt, entfernt er sich von dem ihm zugänglichen Bereich. Aber eben dies geschieht in zahlreichen Gemeinden.

Eine Dame schrieb: "In vielen Laien-Gremien opfern gute Christen ihre Freizeit auf, um beinah gebetsmühlenartig über Zölibat, Frauenpriestertum, Pillenverbot und so weiter zu diskutieren" (24). Wache Christen bemerken, dass "in nicht wenigen Kirchengemeinden" die sogenannte Gemeindeerneuerung "nach der Devise Los von Rom mehr oder weniger offen durchgeführt" wird (25).

Die Beschäftigung des Pfarrgemeinderats mit dem Frauenpriestertum ist ebenso eindeutig eine Kompetenzüberschreitung wie die Ausrufung einer atomwaffenfreien Zone durch ein Stadtparlament. Wie das Ergebnis bei der Abstimmung über  solche allgemeine Fragen aussieht, ist angesichts des heutigen Meinungsklimas von vornherein klar. Populär ist, was bequem und leicht ist, was keine Mühe kostet und wenig Anstrengung mit sich bringt. Vor allem ist die millionenfach erhärtete Feststellung zu beachten: Die Wahrheit ist den meisten Menschen das Gleichgültigste.

Dementsprechend vollzieht sich die Tätigkeit zahlreicher Pfarrgemeinderäte. Sie laden Personen zu Vorträgen ein, in denen die Kirche, vor allem ihre Sittenlehre, madig gemacht wird. Der Pfarrgemeinderat in Türkheim ließ einen altkatholischen Pfarrer über "Frau im Priesteramt" sprechen (26). 

In vielen Pfarreien waren es die Pfarrgemeinderäte oder deren Mitglieder, die das unselige Kirchenvolksbegehren propagierten und unterstützten. Die Priester wurden bedrängt und unter Druck gesetzt, um die Auslegung der Listen in kircheneigenen Räumen oder gar in Gottesdiensträumen zu gestatten oder zu dulden.

Eine Befragung der Pfarrgemeinderäte im Bistum Trier ergab, dass diese mehrheitlich ähnliche Positionen wie das Kirchenvolksbegehren vertreten. 57% wünschen, dass die Kirche ihre Traditionen ernsthaft überprüft, 31% verlangen, dass die Veränderungen schneller durchgeführt werden (27). Die beteiligten Pfarrgemeinderäte haben sich bei dieser Aktion als eine Gefahr für die  Kirche erwiesen; sie werden es mit der fortschreitenden Erosion von Christlichkeit und Kirchlichkeit immer mehr werden.

Ein bekannter Herr erzählte mir, der Pfarrgemeinderat habe ihm zur Geburt seines fünften Kindes eine Broschüre überreicht, in der von vier Brüdern und mehreren Schwestern Jesu die Rede ist (28). Wenn Pfarrgemeinderäte irgendwo nützlich und einwandfrei arbeiten, dann liegt das an den Menschen, nicht an dem Modell.


V.  Die Dyarchie und ihre Folgen

1.  Verfehlte Struktur

Vom Standpunkt der Verfassung der katholischen Kirche ist die Struktur des Pfarrgemeinderates deutscher Prägung unzulässig. Die in den deutschen Diözesen geschaffene Einrichtung des Pfarrgemeinderates begründet in den Pfarreien eine Dyarchie, eine Art Doppelherrschaft.

Es gibt nunmehr  zwei Autoritäten in einer Gemeinde, den Pfarrer und den Pfarrgemeinderat. Pfarrer und Pfarrgemeinderat werden wie zwei gleichberechtigte leitende Organe der Pfarrei nebeneinandergestellt, wenn beispielsweise vorgeschrieben wird, dass sie einmal im Jahr zu einer Pfarrversammlung einladen. 

Der Pfarrgemeinderat ist das Mittel,  die Hauptesstellung des Priesters in seiner Gemeinde einzuebnen. Der Pfarrer unterliegt fast auf dem gesamten Gebiet seiner Tätigkeit der Kontrolle des Pfarrgemeinderates. Es gibt Pfarrgemeinderäte, die ihren Pfarrer wie einen Bediensteten behandeln, der ihren Weisungen nachzukommen hat.

Christa Meves bemerkte richtig, dass "mit Intensität" daran gearbeitet werde, den Priester zu entmachten; sie sprach von "Revoluzzern mit Entthronungsbedürfnissen um der eigenen ... Machtbedürfnisse willen" (29).

Dagegen ist vom göttlichen Recht her Einspruch zu erheben. Die Stellvertretung Christi wird begründet durch den Empfang derf Weihe und die Übertragung  der Vollmacht, nicht durch Wahlen und Satzungen. Dem Pfarrer ist die Hirtensorge über seine Pfarrei anvertraut (cc. 515 §1 und 519). 

Als eigener Hirt der Gemeinde ist er verantwortlich für die Einheit der Gemeinde, für die Verkündigung und den Gottesdienst. Diese Verantwortung hat er gegenüber Gott und seinem Bischof. Der Pfarrer ist nicht Letztverantwortlicher, sondern Erstverantwortlicher. Es ist unzulässig, den Pfarrer zum Mitglied eines Gremiums zu machen, bei dessen Abstimmungen seine Stimme genauso viel oder wenig gilt wie die Stimmen der übrigen Mitglieder.

Es ist ausgeschlossen, dass das priesterliche Haupt der Gemeinde durch deren angebliche Vertreter zu einem bestimmten Handeln gezwungen werden kann. Eine ganz gefährliche Entwicklung wird eingeleitet, indem bei der Neubesetzung einer Pfarrei ein Pfarrgemeinderat seine Ansichten darüber, wie der neue Pfarrer aussehen soll, eröffnen darf.

Wenn die bischöfliche Behörde den Pfarrgemeinderat fragt, wie er sich den anzustellenden Pfarrer vorstellt, dann liefert sie den Hirten den unerleuchteten Vorstellungen der laikalen Funktionäre aus. Der Pfarrgemeinderat legt sich mit seiner Personenbeschreibung auf ein bestimmtes Bild eines Pfarrrers, häufig auf eine ganz bestimmte Person fest. Falls der Bischof dieser Erwartung nicht entspricht, ist der Konflikt da.


(23)  Allgemeine Zeitung vom 14. November 1995 S. 13
(24)  Deutsche Tagespost Nr. 120 vom 5. Oktober 1996 S. 2
(25)  Deutsche Tagespost Nr. 67 vom 3. Juni 1997 S. 9
(26)  Der Fels 28, 1997, 230
(27)  Saka-Information 21, 1996, 68
(28)  Christine Kowalczyk, Ich bin getauft, Hamburg 1992, 41
(29)  Deutsche Tagespost Nr. 28 vom 4. März 1997 S.2


Fortsetzung folgt

Übersicht: Zu den bisher erschienenen Fortsetzungen


Sonntag, 4. Mai 2014

Das Bild vom Guten Hirten

Epistel und Evangelium zeigen uns Christus unter dem Bild des Guten Hirten. Schon der Psalmist (22,1.4) hat einst gesungen: "Der Herr ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln...; müsste ich auch wandern im finstern Tal, ich fürchte kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Hirtenstab und dein Stecken sind mein Trost!"

Gott, der Hirte, ist nun sichtbar geworden im Hirten Jesus Christus. Christus nennt sich einfachhin den Hirten. Und wirklich, er ist das sichtbare Urbild des Hirten. Sein Beispiel ist bestimmend geworden für alle Seel-Sorge im Volk und in der Familie, vorab beim Bischof (Hirtenstab) und Pfarrer (Pastor heißt Hirte), aber auch für die Eltern und Erzieher.

Petrus, der erste Oberhirt der Kirche, verlangt (1 Petr 5,2-4): "Weidet die euch anvertraute Herde Gottes, nicht notgedrungen, sondern froh bereit nach Gottes Willen, nicht in schnöder Gewinnsucht, sondern mit Hingabe, nicht als Gewaltherrscher über die euch Anvertrauten, sondern als Vorbilder für die Herde, dann werdet ihr auch, wenn der Erzhirte (Christus) erscheint, den unverwelklichen Kranz der Herrlichkeit empfangen."

Der Hirte Christus ist unerreicht. Ist er einst Richter, so ist er doch nicht bloß gerecht. Er ist barmherzig: Gott ist auf der Suche nach dem Menschen! Bei Mt 9,36 heißt es von Christus, dass ihn "beim Anblick der Volksscharen tiefes Mitleid erfasste; denn sie waren abgehetzt wie Schafe, die keinen Hirten haben". Er sieht den Zustand der Gesamtheit, aber auch den des Einzelnen; er geht dem verlorenen Schaf nach und ruht nicht, bis er es heimgebracht.

Ich erinnere mich an ein altes Gemälde vom Guten Hirten: Er steht vor einem eingerosteten eisernen Tor. Dornen wachsen so dicht daran empor, dass man gleich sieht, wie lange schon niemand hier eingetreten ist. Es ist Nacht. Die Lampe des Hirten beleuchtet seine rechte Hand, die durch das Gestrüpp hindurch am Tor anpocht; die Hand blutet von den Dornen. Hinter dem Tor aber sieht man ein Festgelage. Hell leuchten die Kronleuchter auf den wilden Tanz und die üppige Völlerei. Es geht laut zu da drinnen. Wird einer das Klopfen des Hirten hören, der vor der Türe steht?

Das ist das Bild des Guten Hirten auf der Suche nach dem Menschenherzen! Wie geräuschvoll machen sich nichtige Dinge darin breit! Wie kann es also das Anklopfen des Hirten hören? Darum muss öfter Stille in uns sein... Und diese Stille wird Heimkehr bringen. So sagt denn Petrus (1.2.25 in der Epistel; s.u.): "Ihr gingt einst wie Schafe in die Irre; jetzt aber seid ihr heimgekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen."

Christus als Hirten sehen und selber Hirte sein wollen, dies beides wird von uns verlangt. Darum gilt uns der Wunsch des heiligen Paulus: "Der Gott des Friedens, der den erhabenen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten wiedergebracht..., der möge euch mit allem Guten zur Ausrichtung seines Willens ausrüsten und in euch wirken, was ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Ehre gebührt in alle Ewigkeit. Amen."


Heinrich Jansen Cron SJ in: "Weisheit für den Alltag - Aus den Messen eines Jahres"; Verlag Ludwig Auer/Cassianeum Donauwörth; Imprimatur 1954; S. 31/32 (s. Quellen)

 
Lesung vom 2. Sonntag nach Ostern:
Geliebte! Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. Er hat keine Sünde begangen und in seinem Mund war kein trügerisches Wort. Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt. Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Hüter eurer Seelen. (1 Petri 2,21-25)


Mittwoch, 30. April 2014

Gute Hirten rügen

 
Zum Fest der heiligen Katharina von Siena ein kleiner Ausschnitt aus "Il Libro", dem "Buch der göttlichen Vorsehung" der Heiligen, auch kurz "Dialog" genannt. Es handelt sich dabei um ein Zwiegespräch zwischen Gott und der Seele, "in Jahren der Meditation erworbene tiefe mystische Erkenntnisse", die Katharina Dritten diktiert hat.


Caterina von Siena - Gespräch von Gottes Vorsehung; Johannes Verlag Einsiedeln; AD 1964; S. 154-156

(Gott spricht zur Seele:)
Und weil sie (Anm.: die heiligmäßigen Priester) vor allem an sich selber die Gerechtigkeit erfüllten, darum verlangten sie sie auch von ihren Untergebenen: sie wollten sie ein Leben im Guten führen sehen, und rügten sie ohne jede knechtische Furcht, denn sie achteten nicht ihrer selbst, sondern waren allein auf Meine Ehre und das Heil der Seelen bedacht wie echte Hirten, Nachfolger des Guten Hirten, Meiner Wahrheit*, den ich euch gab, damit Er euch Schafe weide und nach Meinem Willen Sein Leben für euch hingebe. Sie folgten seinen Spuren, und deshalb wiesen sie die Glieder zurecht und ließen sie nicht wegen mangelnder Rüge verfaulen, sondern pflegten mit dem Balsam der Milde und mit der Schärfe des ausglühenden Feuers liebevoll die Sündenwunden durch Verweis und Buße, je nach Schwere der Schuld.

In diesem Amt des Rügens und Wahrheitsagens fürchteten sie sich nicht vor dem Tod. Weil sie frei waren vom Gift der Sündenschuld, darum wohnte die Gerechtigkeit in ihnen und ließ sie männlich und ohne jede Furcht ermahnen.

Und wisse: aus keinem anderen Grund ist soviel Finsternis und Spaltung in die Welt gekommen zwischen Laien und Ordensleuten, zwischen Klerikern und Hirten der Heiligen Kirche, als weil die Gerechtigkeit erlosch und die Finsternis der Ungerechtigkeit hereinbrach.

Kein Amt kann weder nach weltlichem noch nach göttlichem Recht ohne die heilige Gerechtigkeit im Stand der Gnade ausgeübt werden, denn wer nicht gerügt wird und nicht rügt, ist wie ein Glied, an dem die Fäulnis angesetzt hat: wenn ein schlechter Arzt ihm nur Balsam aufstreicht, ohne zuvor die Wunde auszubrennen, greift die Fäulnis auf den ganzen Körper über und er geht zugrunde.

So handelt der kirchliche Amtsträger oder sonstige Vorgesetzte, denen Menschen unterstellt sind: wenn sie bemerken, dass ein ihnen untergebenes Glied von der Fäulnis der Sünde angesteckt ist, und dann nur den Balsam der Schmeichelei anwenden ohne Rüge, wird es nie gesunden, sondern die übrigen Glieder anstecken, die mit ihm im gleichen Leib und unter dem gleichen Hirten verbunden sind.

Ist einer aber ein guter Seelenarzt wie jene ruhmvollen Hirten, dann wird er den Balsam nicht ohne das Feuer der Strafe anwenden. Gesetzt aber, das Glied verharrt eigensinnig im bösen Tun, dann wird er es aus der Gemeinschaft entfernen, damit es die anderen nicht mit der Fäulnis der Todsünde verseuche.

Heutzutage verfährt man nicht so; die Hirten tun, als sähen sie nichts. Weißt du warum? Weil die Wurzel der Eigensucht in ihnen lebendig ist, woraus ihnen die verkehrte knechtische Furcht erwächst: aus Angst, ihren Posten, die irdischen Besitztümer oder geistlichen Würden zu verlieren, rügen sie nicht; sie verhalten sich wie Blinde und erkennen daher nicht, wie man sein Amt versieht. Denn verstünden sie, dass man es kraft heiliger Gerechtigkeit versieht, so ließen sie diese nicht fahren. Da sie aber des wahren Lichtes beraubt sind, werden sie von der sinnlichen Leidenschaft und der Gier nach Herrschaft und geistlichen Würden irregeführt.

Ferner scheuen sie sich zu rügen, weil sie selbst an den gleichen Mängeln oder noch schlimmeren kranken und sich in die Schuld verstrickt fühlen; so verlieren sie Kühnheit und Freimut; gefesselt durch knechtische Furcht tun sie, als merkten sie nichts. Sogar wenn sie sehen, rügen sie nicht, lassen sich vielmehr mit Schmeicheleien und zahlreichen Geschenken fesseln und erfinden Ausreden, um nicht zu strafen. An solchen erfüllt sich das Wort Meiner Wahrheit im Evangelium: Sie sind Blinde und Führer von Blinden, und wenn ein Blinder einen andern Blinden führt, dann fallen beide in die Grube (Mt 15,14).


* Gott nennt seinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus in den Offenbarungen an Katharina mehrmals "Meine Wahrheit"


Weitere Postings zur hl. Caterina von Siena:

 

Sonntag, 2. März 2014

Quinquagesima - Jubelt und frohlocket!




Jubelt Gott, ihr Lande all, dienet dem Herrn in Freuden!
Tretet frohlockend vor Ihn hin!
Wisset: Der Herr selbst ist Gott!
Und Er ist unser Schöpfer, nicht wir selber;
wir sind Sein Volk, die Schafe Seiner Weide.


Tractus zum Sonntag Quinquagesima in der Vorfastenzeit (Schott-Volksmessbuch)



Freitag, 8. November 2013

Prof. G. May: Die andere Hierarchie - Teil 7: Die Bischöfe - Rechtliche Stellung

Prof. Dr. Georg May

Die andere Hierarchie
Teil 7

Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997 


§ 3 Die Bischöfe

I. Rechtliche Stellung

1. Die Einzelbischöfe

Die Bischöfe folgen aufgrund göttlicher Einsetzung durch den Heiligen Geist, der ihnen gegeben ist, den Aposteln nach, um selbst Lehrer des Glaubens, Priester des heiligen Gottesdienstes und Diener in der Leitung zu sein (c. 375 §1). Durch die Bischofsweihe wird die Fülle des Weihesakramentes übertragen (Lumen gentium Nr. 21). Um sie unbehindert ausüben zu können, bedarf der Geweihte der kanonischen Sendung. Er vereinigt in seiner Hand die volle Weihegewalt und eine der Primatialgewalt des Papstes untergeordnete Hirtengewalt.

Der Bischof ist aufgrund der Weihe und der kanonischen Sendung Haupt einer Ortskirche, der er im Namen und in der Vollmacht Christi als Hirt, Lehrer und Priester vorsteht. Dem Diözesanbischof kommt in der ihm anvertrauten Diözese die ganze ordentliche, eigenberechtigte und unmittelbare Gewalt, deren Vollzug und Umfang jedoch von der höchsten kirchlichen Autorität geregelt werden (Lumen gentium Nr. 27). Die Oberhirtengewalt ist ordentliche Gewalt, weil sie aus dem Bischofsamt fließt, und sie ist unmittelbare Gewalt, weil sie sich ohne rechtliche Bindung an Zwischenglieder auf alle anvertrauten Gläubigen bezieht. Die Oberhirtengewalt des Bischofs ist territorial begrenzt; sie umfasst alle im Gebiet seiner Diözese wohnhaften Gläubigen. Der Bischof ist das sichtbare Haupt der ihm anvertrauten Gläubigen und verbindet sie zur Einheit. Er hat die Glaubens- und Sittenlehre den Gläubigen darzulegen und zu erklären sowie die Unversehrtheit und Einheit der Glaubenslehre mit geeigneten Mitteln zu schützen (c. 386).

Er leitet die ihm anvertraute Teilkirche mit gesetzgebender, ausführender und richterlicher Gewalt (c. 391 §1); d. h. er ist für die Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung zuständig. Der Bischof hat die Diözese nach außen hin zu vertreten (c. 369); seine Vertretungsmacht teilt er nicht mit anderen. Der Bischof muss die Einheit mit der Gesamtkirche wahren, die gemeinsame Ordnung der ganzen Kirche fördern und auf die Einhaltung aller kirchlichen Gesetze drängen (c. 392 §1). Er hat jedem Missbrauch der kirchlichen Ordnung, vor allem bei der Verkündigung und beim Gottesdienst, zu wehren (c. 392 §2). Der Bischof untersteht in der Ausübung seiner oberhirtlichen Gewalt der Autorität des Papstes; er ist an übergeordnetes Recht gebunden. Zusammenfassend kann man in einem richtigen Sinne sagen: Die katholische Kirche ist eine Bischofskirche.


2. Das Bischofskollegium

Die Bischöfe sind untereinander verbunden. Ihre Gesamtheit bildet das Bischofskollegium. Der Papst ist der Nachfolger Petri und das Haupt des Bischofskollegiums (cc. 330 und 331). Das Bischofskollegium folgt dem Apostelkollegium nach (cc. 336 - 341). In das Bischofskollegium tritt man ein kraft der sakramentalen Konsekration und durch die hierarchische Gemeinschaft mit dem Haupt und den Gliedern dieses Kollegiums. Die Zugrehörigkeit zum Bischofskollegium verlangt ein entsprechendes solidarisches Verhalten.


3. Die Bischofskonferenz

Die Bischöfe treten heute häufiger als vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil in der Mehrzahl auf, als Bischofskonferenz. Die Bischofskonferenz ist eine kirchliche Einrichtung, in der die Bischöfe einer Region ihren Hirtenauftrag gemeinsam wahrnehmen. (c. 447). Die Weisen ihres Handelns sind verschieden. Sie dient der Information und der Beratung der in ihr versammelten Bischöfe, aber auch der Koordination und der Abstimmung von Tätigkeiten.

Die Bischofskonferenz darf verbindliche Beschlüsse nur in den im Recht genannten oder besonders zugewiesenen Fällen fassen. Institutionen neigen dazu, ihr Personal und ihre Aktivitäten auszuweiten. Die Deutsche Bischofskonferenz hat einen beträchtlichen Apparat geschaffen; er beträgt 300 Personen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat als dauernde Organe den Vorsitzenden, den Ständigen Rat, das Sekretariat und 14 Kommissionen. Dazu treten die zweimaligen Vollversammlungen im Jahr.

An sich wäre es möglich, lediglich die Diözesanbischöfe mit beschließendem Stimmrecht in die Versammlungen der Bischofskonferenz auszustatten. In Deutschland hat man es allen, also auch den Hilfsbischöfen gegeben. Die Zahl der Hilfsbischöfe überschreitet die Zahl der Diözesanbischöfe bei weitem. Die für ihre Diözesen hauptverantwortlichen Oberhirten werden dadurch in die Minderheit gedrängt. Die Kosten der Bischofskonferenz gehen in die Millionen.

Das letzte Wort über Nutzen und Schaden der Bischofskonferenzen neuen Typs ist noch nicht gesprochen. Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden die Gefahren, welche die Bischofskonferenzen für den Primat  und für die Verantwortung des Einzelbischofs mit sich bringen, deutlich gesehen. Das Konzil sagt daher vorsichtig, dass die Bischofskonferenzen hilfreich sein "können" (Lumen gentium Nr. 23). Die Bischofskonferenzen neuen Typs haben tasächlich mannigfache Nachteile. Die ständigen Organe der Bischofskonferenz (Vorsitzender, Ständiger Rat, Sekretariat, Kommissionen) bringen einmal die Gefahr mit sich, dass immer mehr Angelegenheiten von ihnen angezogen werden.

Es ist eine offenkundige Tatsache, dass die Bischofskonferenzen die Verantwortung des Einzelbischofs lähmen und die Flucht in das Kollektiv begünstigen. Der Einzelbischof wagt kaum mehr, selbstverantwortlich zu entscheiden. Denn in der Bischofskonferenz wird er zur Rede gestellt, wenn er einen Alleingang wagt. Ein Bischof muss aber frei und deckungslos handeln. Er darf sich nicht hinter Mehrheitsbeschlüssen verkriechen. Seine Verantwortung ist eine höchst persönliche und kann ihm von niemandem abgenommen werden.

Für die Richtung, in die Bischofskonferenzen gehen, ist sodann regelmäßig die Einstellung ihres Vorsitzenden entscheidend. Bei ihm laufen die Fäden zusammen, er vermag im Vorfeld der Verhandlungen die Weichen zu stellen. In Deutschland ist offenkundig, dass die Bischöfe in den Versammlungen der Bischofskonferenz auf den progressistischen bzw. liberalen Kurs ihres Vorsitzenden festgelegt werden (Anm.: Vorsitzender der DBK war 1997, also in dem Jahr, in dem diese Schrift herausgegeben wurde (und zwar seit 1987), bis zum Jahr 2008 der Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann; aber auch für dessen Nachfolger, Erzbischof Robert Zollitsch von Freiburg dürfte diese Feststellung weiterhin zutreffen).

Dafür kann ich ein bezeichnendes Beispiel berichten. Als ich den gegenwärtigen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz einmal darauf hinwies, dass der frühere Bischof von Essen, Hengsbach, großzügig sei im Erteilen der Erlaubnis, die tridentinische Messe zu feiern, entgegnete er mir: "Der kommt ja auch nicht zur Bischofskonferenz." Diese Äußerung kann nur besagen: Wenn der Essener Bischof öfter zur Bischofskonferenz käme, würde man ihm dort seine Großzügigkeit schon ausgetrieben haben.

Die Bischofskonferenzen entwickeln sich auch immer mehr zu pressure groups gegen den Apostolischen Stuhl. Mit dem Einzelbischof vermag der Papst leicht fertig zu werden; gegen eine Bischofskonferenz kann er sich immer weniger durchsetzen. Der Widerspruch beginnt da, wo der Papst spricht und deutsche Bischöfe reden. Ich erwähne ein bezeichnendes Beispiel: Der Papst lehrt die ausnahmslose Geltung der sittlichen Normen über die Empfängnisverhütung. Deutsche Bischöfe lehren das Gegenteil (1).

Unbequeme Entscheidungen werden dagegen von der Bischofskonferenz ab- und dem Heiligen Stuhl zugeschoben. ich erinnere an den Vorbehalt der Priesteweihe an Angehörige des männlichen Geschlechts. Robert Spaemann schreibt richtig: "Allzu oft haben sie (nämlich die Bischöfe) sich durch Rom die Kastanien aus dem Feuer holen lassen, um dann anschließend die wachsende Dominanz der römischen Zentralgwalt zu beklagen" (2).


4. Die Bestellung der Bischöfe

In der lateinischen Kirche ist die fast überall übliche Weise der Bischofsbestellung die freie Ernennung durch den Papst. Nur in wenigen Ländern bestehen mehr oder weniger eingeschränkte Wahlrechte (c. 377 §1).

Seit geraumer Zeit wird nun eine breitere Beteiligung der "Ortskirche" bei der Ernennung von Bischöfen gefordert (3). Dazu sind einige Fragen zu stellen.

Erstens.
Wer ist die "Ortskirche", der mehr Rechte bei der Bestellung von Bischöfen eingeräumt werden sollen? Sind das die frommen Gläubigen, die das Bußsakrament regelmäßig empfangen und die Werktagsmesse besuchen, oder sind das die Berufslaien, die sich fortwährend durch Schwadronieren zu Wort melden? Gehören dazu die stillen, treuen Priester, die sich in der Arbeit für das Heil der Seelen verzehren, oder sind darunter die gremienbeflissenen Geschaftlhuber zu verstehen?

Zweitens.
Woher wissen die an der Mitsprache Beteiligten, wie ein Bischof nach Gottes Willen aussehen muss? Woran nehmen sie das Maß? Sehen sie ihr Bischofsideal in einem Oberhirten, der unermüdlich sein Bistum durch Wort und Weisung, Gottesdienst und Sakrament zum Vollalter Christi führt, oder suchen sie nach einem progressistischen Manager, der den Menschen nach dem Munde redet, einen antirömischen Affekt besitzt und sich von Teufel und Hölle verabschiedet hat?

In manchen Diözesen ist die breitere Beteiligung der "Ortskirche" an der Bischofsbestellung bereits ausgeführt. Der Bischof von Graz-Seckau erließ am 4. Februar 1993 sogar eine Ordnung zur Mitwirkung der "Ortskirche" an der Bischofsbestellung (4). Die "Ortskirche" schrumpft in diesem Papier auf die Delegierten des Domkapitels, des Diözesanrates, und des Priesterrates sowie die Dechanten zusammen. Dabei wird in einem zweifachen Vorschlagsverfahren eine doppelte Kandidatenliste erstellt. Dass die Verschwiegenheit, die dabei zu beobachten ist, gehalten wird, ist illusorisch. Der Apostolische Nuntius wird bei Sedisvakanz von den Stimmenzählern über die Namen der drei Meistgenannten unterrichtet. Diese Mitteilung hat eindeutig den Zweck, den Heiligen Stuhl bei der Bestellung des Bischofs zu praeformieren. Man ahnt, welch ein Sturm der Entrüstung durch die Diözese Graz gehen würde, wenn der Heilige Stuhl keinen der drei Meistgenannten zum Bischof befördern würde. Ich erinnere an die Drohungen, die der Innsbrucker Bischof Stecher ausstieß, falls der Heilige Stuhl nicht die Wünsche der "Ortskirche" berücksichtigen sollte.

Wen werden die befragten Personen für die Besetzung des Bischofsstuhles benennen? Wer bekannt und beliebt ist. Wie wird man bekannt und beliebt? Indem man sich in den liberalen Trend eingliedert. Bekanntsein und Beliebtsein sind kein Maßstab für Qualität. Die "Mitentscheidung der Ortskirche" bei der Ernennung von Bischöfen besagt unter den heutigen Verhältnissen, dass derjenige am meisten Aussicht hat, Bischof zu werden, der den Menschen am besten nach dem Munde redet. Die Personen, die die Masse der Menschen auf dem Bischofsstuhl sehen will, sind in der Regel nicht die Oberhirten, welche die Diözesen brauchen.

Aus diesen Gründen kann vor einer Verbreiterung der Beteiligung an der Auswahl der Bischöfe nur eindringlich gewarnt werden. Wollte man gar die Gesamtheit der Kirchensteuerzahler entscheiden lassen, wer Bischof einer Diözese werden soll, würde man das entscheidende Kirchenamt der Demagogie überantworten. Der Heilige Stuhl hat bei Bischofsernennungen  nicht selten Fehler gemacht, ist getäuscht worden oder hat dem Druck nachgegeben. Was aber bei der Bestellung von Bischöfen durch maßgebenden Einfluß der sogenannten Ortskirchen herauskommen würde, verhielte sich gegenüber diesen Mängeln wie eine Lungentuberkulose zu einem Schnupfen.


(1)  Z. B. Freundeskreis Maria Goretti Informationen 42, 1990, 4f
(2)  Rheinischer Merkur, Nr. 46 vom 17. November 1995 S.26
(3)  Anton Ziegenaus, Zur Kontroverse: Bischofswahl: Forum Katholische Theologie 13, 1997, 176 - 186
(4)  Archiv für katholisches Kirchenrecht 162, 1993, 240f


Fortsetzung folgt in unregelmäßigen Abständen


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      Freitag, 23. August 2013

      Gute Bischöfe

       


      Denn die Bischöfe sind Glaubensboten, die Christus neue Jünger zuführen; sie sind authentische, das heißt mit der Autorität Christi ausgerüstete Lehrer. Sie verkündigen dem ihnen anvertrauten Volk die Botschaft zum Glauben und zur Anwendung auf das sittliche Leben und erklären sie im Licht des Heiligen Geistes, indem sie aus dem Schatz der Offenbarung Neues und Altes vorbringen (vgl. Mt 13,52). So lassen sie den Glauben fruchtbar werden und halten die ihrer Herde drohenden Irrtümer wachsam fern (vgl. 2 Tim 4,1-4).
      II. Vatikanisches Konzil; Dogmatische Konstitution "Lumen gentium" 25


      Weiteres zum Thema "Gute Bischöfe": 


      Bild: der hl Bonifatius kurz vor seinem Martyrium; ca. 1903

      Montag, 24. Juni 2013

      Unbarmherziges Kirchenrecht gegen barmherzige Pastoral?

      Keineswegs. Mag. theol. Michael Gurtner erklärt den Zusammenhang von Kirchenrecht und Pastoral so:
      "Das Dogma geht dem Gesetz voraus und gibt ihm seine Grundgestalt. Nicht der Zeitgeist oder das Mehrheitsvotum bestimmen, was im sakramentalen und dogmatischen Bereich rechtens ist, sondern allein die Wahrheit, welche als solche immer von Gott, dem Schöpfer aller Dinge, entstammt. (...)

      Es denkt deshalb falsch, wer meint, das Kirchenrecht sei „Schuld“ an der Praxis, wie sie die Universalkirche im Umgang mit wieder-verheirateten Geschiedenen vorschreibt, um nur ein ständig diskutiertes Beispiel zu benennen. Es ist keine Frage des Kirchenrechtes, sondern der Sakramententheologie, welche dann im Kirchenrecht rezipiert wird und dort ihren rechtlichen Ausdruck findet. (...)

      Das Kirchenrecht schützt die Menschen letztlich vor der Willkür Zeitgeistiger, welche die ewigen Wahrheiten Gottes durch den vergänglichen Strömungen des gegenwärtigen Augenblickes ersetzen wollen. Dieses natürliche Recht der Gläubigen ist es auch, welche die Rechtspflege und die Anwendung des Kirchenrechtes nicht zu einer fakultativen Sache macht, sondern zur strengen Pflicht der Verantwortlichen. (...)

      Deshalb ist die Anwendung des kirchlichen Rechtes eine zutiefst pastorale Tat, das Recht minderzuachten, zu vernachlässigen oder zu negieren würde bedeuten, ein schlechter Hirte zu sein, die ihm von der Kirche übertragenen Aufgaben zu vernachlässigen und somit zutiefst unpastoral zu handeln.

      Im momentanen Wollen einzelner verhaftet zu bleiben wäre oberflächlich und nähme den ernsten Anspruch, welchen das Evangelium an uns stellt – auch im Hinblick auf das Gericht – auf die leichte Schulter. Das Kirchenrecht ist deshalb nicht in Konkurrenz zur Pastoral stehend, sondern gerade deren Hilfsmittel. Denn pastoral zu handeln bedeutet nicht, jedem ungeprüft das zu sagen, zu geben oder zu machen wonach er verlangt, sondern bedeutet das zu tun, was der wahren Lehre der Kirche entspricht und ihm somit zum Heile gereicht, auch wenn das nicht immer das ist, was sich die betreffenden Personen gerade wünschten."


      Mag. theol. Michael Gurtner, kath.net, 30.07.2012

      Samstag, 27. April 2013

      Entpastoralisierungspastoral


      Das Wort Pastoral erweckt bei vielen Christen Widerwillen. Rief es früher allzu liebliche Bilder wach: der Schäfer, der, umgeben von seiner blökenden Herde, in idyllischer Landschaft die Flöte spielt –, so denkt man heute eher an endlos diskutierende Pastoralgremien, die unablässig papierne Berge mit neuen und bald schon wieder veralteten Projekten und Programmen produzieren. Welcher Mensch ist durch diese zeit- und kostenaufwändigen Unternehmungen in seinem Glauben tiefer, in der Gottes- und Nächstenliebe hingebungsvoller geworden? Und wo ist die Gemeinde, die aufgrund solcher Pastoralstrategien einen Anstieg an Messbesuchern, gar an Beichtenden und Rosenkranzbetern verzeichnen kann? Man wird vergeblich danach suchen. Und dennoch wird die eingeschlagene Marschroute weiterverfolgt. Ohne Rücksicht auf Verluste. 

      Sie hat die pastorale Situation völlig verändert. Die Gläubigen sehen sich nun nicht mehr einem geweihten Mann gegenüber, der als Lehrer, Priester und Hirte für sie zuständig und vor Gott verantwortlich ist. Stattdessen haben sie es mit einer Gruppe zu tun, in der verschiedene Personen ihre Kompetenzen wahrnehmen. Das mag auf den ersten Blick als Erleichterung erscheinen: Auf mehrere Schultern verteilt, ist die Last nicht so schwer. Wer jedoch die Realität der „konkreten Pastoral vor Ort“ (so der modische Kirchenjargon) kennt, der weiß, dass das Gegenteil der Fall ist. Die Zustände sind für diejenigen, denen es weniger um den Aperitif nach dem Familiengottesdienst oder den Makrameekurs am Mittwochabend als um das geistliche und sakramentale Leben geht, geradezu unerträglich. 

      Da ist außerhalb der eng bemessenen Sprechzeiten (“Das Pfarrbüro hat geöffnet von … bis …“) niemand teleonisch erreichbar, am Abend ohnehin nicht, und die Notnummer, die der Anrufbeantworter angibt, möchte man, da man sich nicht in allerhöchster Lebensgefahr befindet, dann doch nicht wählen. Wer weiß, welches Mitglied des Pastoralteams dadurch in seiner Feierabendruhe gestört würde? – Der neu zugezogene Katholik erhält von der Gemeinde einen Brief, in dem ihm unter anderem das Gespräch mit einem zuständigen Laien angeboten wird. Ist es nur konservative Verbohrtheit, wenn der Empfänger dankend ablehnt, weil er doch lieber den Herrn Pfarrer kennengelernt hätte? – Liegt jemand im Krankenhaus, so erhält er Besuch von der gewiss sehr engagierten Frau Soundso. Sie bringt die Kommunion mit sich, aber beichten kann man bei ihr natürlich nicht, und wegen des damit verbundenen Aufwandes scheut sich der Patient, eigens den Priester rufen zu lassen. --- 

      Inzwischen dürfte vielen Gläubigen klargeworden sein, dass das hier zugrundeliegende Konzept von Pastoral eine Art Gegenentwurf zum traditionellen Verständnis kirchlichen Hirtendienstes darstellt. „Pastor“ bedeutet ja Hirte. Das Hirtenamt hat zunächst der Bischof inne. Durch Weihe und Sendung verleiht er dem Priester Anteil an der Leitungsvollmacht. Dieser ist also nicht nur ein mit einer Aufgabe betrauter Funktionär, sondern der sakramental geprägte, mit göttlicher Zuständigkeit begabte Repräsentant Jesu Christi, des Lehrers, Priesters und eben auch des guten Hirten. 

      Es spricht übrigens nichts dagegen, geeignete, d.h. glaubensstarke, kirchentreue und übernatürlich gesinnte Laien in das apostolische Wirken des Priesters einzubeziehen. Im Gegenteil: Hatte schon der heilige Papst Pius X. dafür geworben, so ist das heute, hundert Jahre später, mehr denn je vonnöten. Aber dabei muss doch klar sein, dass der Einsatz dieser Personen auf einer anderen Ebene als der des Priesters liegt. Und das nicht nur im gottesdienstlich-sakramentalen Bereich, in dem der Geweihte nach wie vor einige Worte mehr sprechen kann als der Nichtgeweihte, sondern auch in Belangen der Führung und Leitung… 

      Davon entfernt sich die gegenwärtige Pastoral vielfach in auffälliger Weise, indem sie die Zuständigkeiten der Pfarrer beschneidet. Diese, nur mehr Mitglieder eines aus haupt-, neben- und ehrenamtlichen Personen zusammengesetzten Teams, haben gewiss ihr verbürgtes Mitspracherecht; doch halten sie sich erfahrungsgemäß eher zurück, um jeden Anschein klerikalistischer Bevormundung der Laien zu vermeiden, und belassen es dabei, vorsichtig und höflich ihre Ansichten als eine Meinung unter anderen Meinungen in die Diskussion einzubringen. 

      Eine Pastoral, die solche Tendenzen fördert und den von Gott und der Kirche übertragenen Dienst des „Pastors“ verkürzt, darf man mit Fug und Recht als „Entpastoralisierungspastoral“ bezeichnen. „Ja, aber der Priestermangel macht es doch nötig“, lautet der übliche Einwand. Der Priestermangel ist fürwahr besorgniserregend. Aber dadurch, dass die Geweihten aus ihrem ureigensten Bereich verdrängt werden, hilft man ihm sicher nicht ab, sondern fördert ihn nur noch. Ob das vielleicht beabsichtigt ist? 


      P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad


      Hinweise:
      - mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
      - der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)  



      Weiteres zum Thema: 



      Montag, 22. April 2013

      Ein Schaf im Stall und 99 verirrte


      "Es ist absolut wichtig, dass die Katholiken - Kleriker wie Laien - die Begegnung mit den Menschen suchen. Einmal sagte mir ein sehr weiser Priester, dass wir uns in einer total anderen Situation befinden, als sie im Gleichnis vom guten Hirten angesprochen wird, der 99 Schafe in seinem Stall hatte und sich aufmachte, das eine verirrte Schaf zu suchen: Wir haben ein Schaf im Stall und 99, die wir nicht suchen gehen.

      Ich glaube wirklich, dass die Grundoption der Kirche gegenwärtig nicht ist, Vorschriften zu reduzieren oder ganz abzuschaffen oder dies oder jenes zu erleichtern, sondern auf die Straße zu gehen, um die Menschen zu suchen, und sie persönlich kennenzulernen. Und das nicht nur, weil es ihre Sendung ist, hinauszugehen, um das Evangelium zu verkünden, sondern weil die Kirche selber Schaden nimmt, wenn sie es unterlässt."


      Papst Franziskus in dem Interview-Buch "Mein Leben mein Weg - El Jesuita"; Herder Verlag; AD 2013; S. 84



      Sonntag, 14. April 2013

      Pastor bonus - Sonntag vom Guten Hirten

      Am zweiten Sonntag nach Ostern feiert die Kirche in der außerordent-lichen Form des römischen Ritus den Sonntag des Guten Hirten (lat. pastor bonus).


      Christus, der Gute Hirte, mit seinen Schafen
      Bischofskreuz von Papst Franziskus

      Die Darstellung ähnelt stark einer Wandmalerei aus den Domitilla-Katakomben in Rom. Am oberen Ende des Längsbalkens erkennt man den Hl.Geist in Gestalt einer Taube, wie man ihn oft bei Darstellungen der Taufe Jesu sieht, als Gott sprach: "Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe." (vgl. Mt 3,17; Mk 1,11; Lk 3,22)


      Lesung vom 2. Sonntag nach Ostern:
      Geliebte! Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. Er hat keine Sünde begangen und in seinem Mund war kein trügerisches Wort. Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt. Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen. (1 Petri 2,21-25)

      Evangelium vom 2. Sonntag nach Ostern:
      In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. (Jo 10,11-16)

      Freitag, 5. April 2013

      Für Priester nach dem Herzen Gottes


      "Liebe Gläubige, seid euren Priestern nahe mit Zuneigung und mit Gebet, damit sie immer Hirten nach dem Herzen Gottes seien."


      Papst Franziskus in der Predigt zur Chrisammesse am 28.03.2013

      Freitag, 18. Januar 2013

      ICH BIN - Worte Jesu

      Nachdem Josef Bordat auf "Das Ja des Glaubens" die sieben ICH-BIN-Worte Jesu aus dem Johannes-Evangelium vorgestellt hat, sollen sie auf meinem Blog nicht fehlen. Thomas Söding, Neutestamentler an der Ruhr-Universität Bochum nennt sie "Spitzensätze neutestamentlicher Christologie", die in "starken Worten und klaren Symbolen die Heilsbedeutung Jesu" beschreiben. Wer möchte, kann die Schriftstellen durch Anklicken im Kontext nachlesen.




      Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten. (Joh 6,35)

      Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh 8,12)

      Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. (Joh 10,9)

      Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. (Joh 10,11)

      Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. (Joh 11,25)

      Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich. (Joh 14,6)

      Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer; jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. (Joh 15,1)



      Weiteres zum Thema:


      Eine weiteres ICH-BIN-Wort Jesu aus dem Johannes-Evangelium möchte ich noch hinzufügen:

      Ich bin ein König.
      Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen,
      dass ich von der Wahrheit Zeugnis ablege.  




      Bild: Christus-Ikone; Jadwiga; GNU Free Documentation License

      Montag, 18. Juni 2012

      Ihr Bischöfe, habt Mut!

      "Was das Bekenntnis des Glaubens anbelangt, so gehört dieses, wie Ihr wißt, zu den ersten Pflichten des Bischofs. „Ich habe mich der Pflicht nicht entzogen“, sagt der heilige Paulus in Milet zu den Hirten der Kirche von Ephesus, „euch den ganzen Willen Gottes zu verkünden“ (Apg 20, 27).

      Es ist wahr, daß wir Bischöfe mit Bedacht handeln müssen. Aber solche Umsicht darf uns nicht daran hindern, Gottes Wort in aller Klarheit darzulegen – auch jene Punkte, die man meist weniger gern hört oder die mit Sicherheit Reaktionen des Protestes, mitunter auch Spott und Hohn hervorrufen.

      Ihr, liebe Brüder im Hirtenamt, wißt es selbst am besten: Es gibt Themen – im Bereich der Glaubenswahrheit und vor allem im Bereich der Sittenlehre –, die in Euren Diözesen in Katechese und Verkündigung nicht ausreichend präsent sind, die manchmal, zum Beispiel in der pfarrlichen oder verbandlichen Jugendpastoral, gar nicht oder nicht eindeutig im Sinn der Kirche zur Sprache kommen.

      Das ist Gott sei Dank nicht überall der Fall. Aber vielleicht fürchten die mit der Verkündigung Beauftragten hier und da, die Menschen könnten sich abwenden, wenn klar gesprochen wird. Dabei lehrt die Erfahrung beinah überall, daß genau das Gegenteil wahr ist.

      Macht Euch keine Illusionen. Eine katholische Glaubensunterweisung, die verstümmelt angeboten wird, ist ein Widerspruch in sich und kann auf die Dauer nicht fruchtbar sein. Die Verkündigung des Reiches Gottes geht immer Hand in Hand mit der Forderung nach Umkehr und ebenso mit der Liebe, die Mut macht, die den Weg weist, die begreifen lehrt, daß mit Gottes Gnade auch das scheinbar Unmögliche möglich ist.

      Überlegt, in welcher Form nach und nach der Religionsunterricht, die Katechese auf den verschiedenen Ebenen und die Predigt in dieser Hinsicht verbessert, vertieft und sozusagen vervollständigt werden können. Nützt dabei bitte mit allem Eifer das Kompendium und den Katechismus der Katholischen Kirche selbst.

      Sorgt dafür, daß alle Priester und Katecheten dieses Werkzeug verwenden, daß es in den Pfarren, Verbänden und Bewegungen erklärt, in Glaubensrunden besprochen und in den Familien als wichtige Lektüre zur Hand genommen wird. Gebt in den Ungewißheiten dieser Zeit und Gesellschaft den Menschen die Gewißheit des unverkürzten Glaubens der Kirche.

      Die Klarheit und Schönheit des katholischen Glaubens sind es, die das Leben der Menschen auch heute hell machen! Dies wird besonders dann der Fall sein, wenn er von begeisterten und begeisternden Zeugen vorgelegt wird."




      Hervorhebungen in Fettdruck durch Administrator


      Jugend-Katechismus YOUCAT (bitte HIER klicken!)

      Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) (bitte HIER klicken!)

      Kompendium zum KKK (bitte HIER klicken!)

      Bild: Christus Pantokrator, wikimedia

      Freitag, 25. Mai 2012

      Der Herr ist mein Hirt, nichts kann mir fehlen


      Eine Überlegung, die Frieden bringt und die der Heilige Geist denen an die Hand gibt, die den Willen Gottes lieben: "Dominus regit me, et nihil mihi deerit." Der Herr ist mein Hirt, nichts kann mir fehlen.
      Was kann einen Menschen beunruhigen, der diese Worte aus tiefem Herzen spricht?

      Hl. Josemaria Escrivá de Balaguer (1902-1975), Der Weg 760


      Sonntag, 22. April 2012

      Sonntag vom Guten Hirten

      Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.

      Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.








      Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. 














      Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.
      (Joh 10,11-16)











      Fotos: Fenster der Kirche St Denys, Northmoor, UK; Lawrence OP

      Sonntag, 15. April 2012

      Zur Erinnerung...

      Papst Benedikt XVI.
      Um nun diese seine heilige Kirche überall auf Erden bis zum Ende der Zeiten fest zu begründen, hat Christus das Amt der Lehre, der Leitung und der Heiligung dem Kollegium der Zwölf anvertraut (1). Unter ihnen hat er den Petrus ausgewählt, auf dem er nach dem Bekenntnis des Glaubens seine Kirche zu bauen beschlossen hat; ihm hat er die Schlüssel des Himmelreiches verheißen (2) und nach dessen Liebesbekenntnis alle Schafe anvertraut, damit er sie im Glauben stärken (3) und in vollkommener Einheit weiden solle (4), wobei Christus Jesus selbst der höchste Eckstein (5) und der Hirt unserer Seelen (6) in Ewigkeit bleibt.

      Jesus Christus will, daß sein Volk durch die gläubige Predigt des Evangeliums und die Verwaltung der Sakramente durch die Apostel und durch ihre Nachfolger, die Bischöfe mit dem Nachfolger Petri als Haupt, sowie durch ihre Leitung in Liebe unter der Wirksamkeit des Heiligen Geistes wachse, und er vollendet seine Gemeinschaft in der Einheit: im Bekenntnis des einen Glaubens, in der gemeinsamen Feier des Gottesdienstes und in der brüderlichen Eintracht der Familie Gottes. So ist die Kirche, Gottes alleinige Herde, wie ein unter den Völkern erhobenes Zeichen (7). Indem sie dem ganzen Menschengeschlecht den Dienst des Evangeliums des Friedens leistet (8), pilgert sie in Hoffnung dem Ziel des ewigen Vaterlandes entgegen (9).


      1) Vgl. Mt 28,18-20 in Verbindung mit Joh 20,21-23.
      2) Vgl. Mt 16,19 in Verbindung mit Mt 18,18.
      3) Vgl. Lk 22,32.
      4) Vgl. Joh 21,15-17.
      5) Vgl. Eph 2,20.
      6) Vgl. 1 Petr 2,25; I. Vatikanisches Konzil, Sessio IV (1870), Constitutio Pastor Æternus: Coll. Lac. 7, 482a.
      7) Vgl. Jes 11,10-12.
      8) Vgl. Eph 2,17-18, in Verbindung mit Mk 16,15.
      9) Vgl. 1 Petr 1,3-9. 

      aus:
      II. Vatikanisches Konzil, Dekret Unitatis redintegratio,  über den Ökumenismus, 2


      Hervorhebungen von Administrator

      Montag, 27. Februar 2012

      O lehr mich Dein Gesetz...




      Ich hebe meine Augen auf,
      um Deine Wunder zu betrachten, Herr:
      O lehr mich Dein Gesetz
      und gib mir Einsicht,
      damit ich lerne Dein Gebot.

      Psalm 118, 18.26 und 73



      Offertorium des Messformulars vom Montag nach dem 1. Fastensonntag

      Samstag, 23. Juli 2011

      Gebet um Priester- und Ordensberufe

      JESUS, guter Hirt, Du bist gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren war.
      Du hast das Priestertum der Kirche gestiftet, das DEIN WERK für alle Zeiten FORTSETZEN soll.
      Wir flehen inständig zu Dir: Sende Arbeiter in Deinen Weinberg! Sende würdige Priester in Deine hl. Kirche! Sende Ordensbrüder! Sende Ordensschwestern! Gib, dass alle, die Du von Ewigkeit her zu Deinem Dienste auserwählt hast, Deinem Rufe folgen, dass aber kein Unberufener sich in Dein Heiligtum eindränge.

      Stärke alle PRIESTER- und ORDENSLEUTE in ihrem schweren Berufe und segne ihre Mühen und Arbeiten. Lass sie sein das SALZ DER ERDE, das alle Verderbnis verhüte, das LICHT DER WELT, das allen Gläubigen durch Wort und Beispiel voranleuchtet.
      Verleihe ihnen WEISHEIT, GEDULD und FESTIGKEIT, damit sie Deine Ehre fördern, Dein Reich in den Herzen der Menschen ausbreiten und die ihnen anvertrauten Seelen zum ewigen Leben führen.
      Amen.

      MARIA, Königin der Apostel, bitte für uns!
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