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Donnerstag, 1. Januar 2015

Maria, Königin des Friedens, bitte für uns!


Maria hilf der Christenheit,
zeig deine Hilf uns allezeit!
Mit deiner Gnade bei uns bleib,
bewahre uns an Seel' und Leib!
Patronin voller Güte
uns allezeit behüte!


Blicke du, o Königin des Friedens, voll Zärtlichkeit auf alle deine Kinder, die von Gewalt, Krieg und Verfolgungen niedergedrückt werden und auf der Suche nach einer brüderlicheren Welt sind! Sei unser Leitstern auf den Wegen der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens! Mit meinem Apostolischen Segen! 

Papst Benedikt XVI. nach dem Angelus-Gebet am 01. Januar 2012 in frz.Sprache



Maria, Königin des Friedens, bitte für uns!



Samstag, 31. Mai 2014

Maiandacht 31. und letzter Tag - Weihe an Maria

Gruß dir, o heiligste, jungfräuliche Mutter Maria!
O erhabenste Königin und Himmelsführerin!
Gruß dir, du Reinste, Gruß dir, du Keuscheste!
Himmelsblume, Gnadentau, zu dir rufen wir, 
höre uns und rette uns Arme!
(aus dem Paderborner Gesangbuch)



Zum letzten Mal in diesem Monat stehen wir so vor dem Bild Mariens. In heiliger Freude und Dankbarkeit schauen wir zu ihr auf. Wir haben sie wieder besser klennengelernt in ihrer Schönheit und Glorie. Kein Engel im Himmel. der ihr gleicht, kein Menschenkind auf Erden, das sie ganz erreicht. In Gottes ewigem Plan schauten wir sie, die Reine, Heilige, wir durften mit ihr gehen durch das Leben der Gottesmagd, Freud und Leid mit ihr teilen, ihre Himmelsherrlichkeit bewundern.

Wir haben sie wieder mehr lieben gelernt als unsere gütige himmlische Mutter, die voll Erbarmen die Betrübten tröstet, voll Liebe der Sünder sich annimmt und uns alle beschützt und zum Friedensreiche Christi führt.

So hab' denn Dank, du liebe Gottesmutter, für alles Schöne, das du ins in diesem Monat gezeigt, für alle Liebe, die du uns erwiesen, für alle Gnade, die du uns erwiesen, für alle Gnade, die du uns erfleht hast.

Nun kommen wir noch einmal und bitten dich um deine Hilfe, dass wir ein wenig so werden wie du. Ein wenig nur, so ist unsere Bitte; denn in vollkommener Weise können wir dich nicht erreichen, so groß und erhaben bist du.

Damit wir dir aber immer ähnlicher werden, darum weihen und schenken wir uns dir. Dafür aber schenke du dich uns! Nimm uns unter deinen mütterlichen Schutz, schirm uns mit deinem Mantel der Liebe und Güte. Geleite uns durchs Leben. Wende ab alles Böse, bewahre uns vor der Sünde. Forme und gestalte uns nach deinem Herzen.

Lass unser Leben ein Marienleben sein: dass wir Gott dienen in Reinheit und heiligkeit, in Demut und Liebe.

Lass unser Leben ein Marienschicksal sein: dass wir durch Kreuz und Leid hingelangen zur ewigen Herrlichkeit.

Lass unser Leben ein Mariengeheimnis sein: dass Christus in uns wohne mit dem Vater und dem Heiligen Geiste.

Siehe, o Mutter, wir sind ganz dein. Sende du uns aus, damit wir als deine Helfer und Helferinnen, als deine Werkzeuge, in Demut dir und deinem Sohne dienen, in ritterlicher Kraft für dein und deines Sohn Reich arbeiten und kämpfen. Gib uns einen Eifer, wie die Apostel ihn hatten. Lass uns immer mehr ergriffen sein von dem Gedanken, dass du uns sendest, die Welt wiederum zu erneuern in Christus.

Endlich aber, liebe himmlische Mutter, zeige uns nach diesem Elende Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes. Lass uns dein Kind schauen von Angesicht zu Angesicht im ewigen Frieden des Himmels.

Jungfrau Mutter Gottes mein,
lass mich ganz Dein eigen sein!
Dein im Leben, Dein im Tod,
Dein in Unglück, Angst und Not,
Dein in Kreuz und bittrem Leid,
Dein für Zeit und Ewigkeit
Jungfrau, Mutter Gottes mein,
lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter auf Dich hoff und baue ich!
Mutter zu Dir ruf und seufze ich!
Mutter Du gütigste, steh mir bei!
Mutter Du mächtigste, Schutz mir verleih!
 
O Mutter, so komm, hilf beten mir!
O Mutter so komm, hilf streiten mir!
O Mutter so komm hilf leiden mir! 
O Mutter so komm und bleib bei mir!

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!
Du willst mir ja helfen, o Gütigste!
Du musst mir nun helfen, o Treueste!
Du wirst mir auch helfen, Barmherzigste!

O Mutter der Gnade, der Christen Hort,
,Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Pfort',
Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier,
Du Trost der Betrübten, ihr Schutzpanier!
 
Wer hat je umsonst Deine Hilf angefleht?
Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?
Drum ruf' ich beharrlich, in Kreuz und in Leid:
Maria hilft immer, sie hilft jederzeit!

Ich ruf voll Vertrauen im Leiden und Tod:
Maria hilft immer, in jeglicher Not!
So glaub' ich und lebe und sterbe darauf:
Maria hilft mir in den Himmel hinauf!

Jungfrau Mutter Gottes mein 
lass mich ganz Dein eigen sein.
Dein im Leben, Dein im Tod,
Dein in Unglück, Angst und Not
Dein in Kreuz und bittrem Leid,
Dein für Zeit und Ewigkeit
Jungfrau, Mutter Gottes mein,
lass mich ganz Dein eigen sein!
Amen.

Gebet:
Dreieiniger Gott! Schaue in Huld auf uns hernieder, die wir uns deiner reinsten und heiligsten Jungfrau und Mutter geweiht haben. Dankbaren Herzens schauen wir zu dir empor. Gott, himmlischer Vater, hab' Dank, dass du uns in der Mutter deine Liebe geschenkt hast. Gott Heiliger Geist, Hab' Dank, dass du auf das Gebet dieser Mutter der Gnade die Fülle deiner Liebe über uns ausgegossen hast.
 

Lasset uns preisen
den Vater und den Sohn und den heiligen Geist,
von nun an bis in Ewigkeit.

Maria mit dem Kinde lieb,
uns allen deinen Segen gib!
Amen. 

 
 
Bild: Krönung Mariens; Fra Angelico, gemeinfrei

Freitag, 30. Mai 2014

Maiandacht 30. Tag - Das Reich der Friedenskönigin

 Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden den Menschen, 
die guten Willens sind! (Lk 2,14)

Verherrlicht ist der Friesdenskönig!
Nach seinem Angesicht sehnt sich die ganze Welt. 
(Antiphon von Weihnachten)



Im Gebete des Herrn sprechen wir immer die Bitte: "Zu uns komme dein Reich." Das ist das Reich Gottes, das Reich Christi, unseres Erlösers, das Himmelreich auf Erden. Christi Reich ist ein Reich des Friedens, ein Reich der Harmonie, der Übereinstimmung zwischen Gott und Mensch, zwischen Geist und Fleisch.

Nach dem Frieden dieses Reiches sehnt sich die Menschenseele immerfort. Gar niemand kann diese Sehnsucht aus seiner Seele bannen. Mag einer noch so tief in Sünde sein, mag er Jahre und Jahrzehnte diese Sehnsucht vergessen haben im Trubel der Welt, - urplötzlich oft und mit Allgewalt bricht sie wieder hervor, lässt den Menschen ruhelos werden, bis er den Frieden wiedergefunden hat in der Versöhnung mit Gott.

Das aber ist der Friede: dass der Mensch wieder daheim ist, sich geborgen weiß im Reiche Christi, des Friedenskönigs. "Friede" ist der letzte Wunsch, den wir dem Menschen nachrufen in die Ewigkeit.

Dieser Sehnsucht der Menschen nach dem Frieden kommt Maria mit ihrer Muttersorge entgegen. Das ist ja letzten Endes das Einzige, was Maria will: dass jede Menschenseele lebe in Christi Reich. Und das ist letzter Sinn unserer Marienverehrung und Liebe, dass wir durch sie zu Christus und seinem Friedensreich gelangen.

Maria selbst hat diesen Frieden immer in ihrem Herzen gehabt. Ihr Wille war mit dem göttlichen Willen so sehr eins geworden, dass nie auch nur die leiseste Unstimmigkeit diesen Frieden störte. Ob Gott ihr Freude schickte oder Leid, immer war sie eines Sinnes mit ihm, immer war heiliger Friede in ihrer Seele.

Im Himmel ist dieser Friede ewig, vollkommen, ist ewige Freude im Reiche Gottes. Wir nennen Maria darum die Königin des Friedens. Wo sie als Königin herrscht in der Menschenseele, kann nur Friede sein. Wo sie als Mutter tätig ist, will sie nur das eine, den Menschen den Frieden bringen.

Meine Seele, du sehnst dich nach Christus und seinem Reich! Der Weg dorthin führt durch Mariens Friedensreich. Wenn die Friedenskönigin dein Weggeleit ist, ist keine Gefahr. Maria ist der leichteste, schnellste und sicherste Weg zu Christus, so sagt uns die lehrende Kirche in ihrem heiligmäßigen Papst Pius X., dessen Wahlspruch war: "Alles erneuern in Christus."

Wer Maria gefunden hat, hat das Leben gefunden und wird Heil schöpfen vom Herrn, so spricht die betende Kirche, die wohl weiß, dass Leben und Heil letztlich nur zu finden ist im Reiche des Friedenskönigs Christus.

Zu Christus willst du, meine Seele; so nimm von derselben Kirche die feierliche Glaubenserklärung entgegen: Maria ist die Christusträgerin und Christusbringerin. Maria hat Christus in ihrem reinen Schoß getragen und ihn der Welt geschenkt, damals, als die Engel sangen: "Friede auf Erden den Menschen." je mehr die Menschen der Friedenskönigin und ihrem Reiche dienen und angehören, desto mehr wird das Reich Christi in der Welt verwirklicht.

Lasst uns darum viel Sorge tragen für das Reich der Friedenskönigin, für das Reich Mariens. In unseren eigenen Herzen soll es gegründet sein, in unseren Familien, in unseren Vereinen, in der ganzen Gemeinde und im Vaterland. Für dieses Friedensreich arbeiten, beten und opfern wir gern. Ist die Welt wieder ganz das Reich der Gottesmutter, dann ist in Wahrheit das Reich Christi zu uns gekommen.

Hast du, meine Seele, bisher in diesem Reich Mariens gelebt? War in deinem Hause die Gottesmutter die Königin? Wenn ja, dann war auch Christus in deinem Hause König und Herr. Dann lebtest du in seinem Reich des Friedens. Wenn nicht, vielleicht bist du dann noch weit entfernt von der Erfüllung der Bitte: zu uns komme dein Reich.

Sieh, für den erdgebundenen Menschen ist es der natürliche Weg, dass er aufsteigt vom Geschöpf zum Schöpfer, durch Maria zu Christus, durch Christus zum Vater. Das soll auch dein Weg sein. Er ist leicht und schnell und sicher. Geh diesen Weg durch Maria zu Christus und der Friede des Herrn wird mit dir sein immerdar.

Wir beten ein Ave Maria, dass wir durch Maria zum ewigen Frieden des Reiches Christi gelangen:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. 

Bitte für uns, o Königin des Friedens,
dass wir im Frieden Christi leben und sterben.
Durch seine jungfräuliche Mutter verleihe uns der Herr
Heil und Frieden! Amen.
(Ben. am Mariensamstag)

Gebet:
Ewiger Friedenskönig Jesus Christus! Du hast gesagt: "Meinen Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch!" Nimm gnädig auf unser demütiges Gebet um den Frieden. Schenke uns den Frieden, den die Welt nicht geben kann. Schenke ihn uns auf die Fürbitte deiner heiligsten Mutter, der Königin des Friedens. Der du lebst und als König herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 89-92 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)
 
 

Freitag, 23. Mai 2014

Maiandacht 23. Tag - Maria, Königin der Apostel

 Alleluja! Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis!
Kommet, lasst uns ihn anbeten. Alleluja. (Invit. Pfingsten)
Komm, Heiliger Geist, und erfülle die Herzen deiner Gläubigen
und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe!
(All. Vers Pfingsten)


Das letzte Wort des Herrn an seine Mutter: "Siehe da deinen Sohn", ist wie ein letztes Vermächtnis, ein heiliges Erbe. All die Menschen auf dem weiten Erdenrund sind der Mutter anvertraut, das ganze zukünftige Gottesreich ist ihrer betenden Muttersorge überlassen. Göttliches Leben hat Maria vom Himmel empfangen, dieses Leben hat sie der Welt geboren, nun muss sie mütterlich sorgen, dass alle Menschen dieses Leben in Fülle besitzen.

Nun, da des Herrn Leben vollendet ward, da er den Auftrag des Vaters erfüllt hat und von den Seinen gegangen ist, bleibt Maria zurück, die Mutter. Um sie scharen sich die wenigen Getreuen, die voll Trauer sind, dass ihr Herr und Meister sie verlassen hat. Jetzt mag die Mutter sie trösten und auch ihnen Mutter der Gnade werden.

Wie eigenartig ist es doch, dass uns nichts erzählt wird von Mariä Osterfreude, - von ihrer Freude und Seligkeit, dass ihr Kind auferstanden ist in Glorie und Herrlichkeit. Hingegen da, wo die Jünger in Not sind, ist die Mutter bei ihnen. Mitten unter den Aposteln weilt sie betend im Saale zu Jerusalem. "Sie alle verharrten in Gemeinschaft mit den Frauen, mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern einmütig im Gebete." (Apg 1,14)

Ja betend, das ist die Art, wie Maria, die Mutter der Gnade, zum ersten Mal Vermittlerin der Erlösungsfrucht wird für die Apostel selbst.

Waren die Apostel denn nicht erlöst? Gewiss! Aber ihre Seelen waren noch erdwärts gerichtet. Noch haben sie nicht erkannt, dass Christi Reich nicht von dieser Welt ist. Mutlosigkeit hält sie gefangen. Noch harren und warten sie auf das große Geschenk, das der Herr ihnen senden will; sie warten auf den Tröster, den heiligen Geist, der sie alle Wahrheit lehren soll.

Der Herr ist nicht mehr bei ihnen, aber seine Mutter, die dem Herrn geholfen hat beim Erlösungsopfer durch ihr Mitleiden. In Gebet und Flehen will sie jetzt wiederum mithelfen, dass die Erlösung vollendet werde in den Aposteln. Sie betet, dass ihr Sohn den Tröster sende, den Heiligen Geist, damit er die Seelen der Jünger licht mache zum wahren Erkennen ihres Apostelamtes.

Und dann ist die Stunde da, wo der Heilige Geist sich in Feuersgestalt herabsenkt auf die Apostel. Seine göttliche Kraft macht sie sicher und stark; nun ziehen sie sich nicht mehr scheu zurück. Mutig treten sie hin vor die Menge der Harrenden, verkünden ihnen das Reich dessen, der gekreuzigt ward für das Heil der ganzen Welt.

So sichtbar teilt der Heilige Geist sich den Aposteln mit, dass sie alle Zagheit und Schwachheit vergessen. Nur noch ein Wille beseelt sie: Die Welt erobern für Christus! Nur noch eins kennen sie: Den letzten Auftrag des Herrn zu erfüllen, hinauszugehen in alle Welt. Allen Menschen wollen sie die Frohbotschaft der Erlösung bringen, auf dass sich alle taufen lassen im Namen des dreifaltigen Gottes und Kinder seiner Gnade werden.

Jetzt erst, erfüllt vom Heiligen Geiste, begreift die Apostelschar, dass Gott sie erwählt hat zu ganz besonderem Dienste. Ja dienen, das wollen sie! Jetzt erst erfassen sie, was es eigentlich heißt: Apostel Christi zu sein, - berufen, in völliger Selbstlosigkeit zu schaffen für das Reich Gottes als Gottgesandte.

 Mitten unter ihnen aber steht die Gottesmutter, die wir ehren und preisen als die "Königin der Apostel". Freilich ist sie nicht Apostel in der Weise wie die Zwölf. Sie hat nicht den Auftrag, hinauszugehen in die Welt und das Evangelium zu predigen. Aber ihre Seele ist ganz durchdrungen von der Sorge um das Reich ihres Sohnes. Ihre Gesinnung ist ganz die eines Apostels. Sie lebt nur für Christus und sein Reich in der Welt.

Mit ihrem Gebet, mit ihrer Muttersorge begleitet sie das Wirken der Apostel. betend und lehrend, tröstend und helfend steht sie ihnen zur Seiet, auf dass sie nicht erlahmen, sondern als Christi Boten hinausziehen: standhaft in der Verfolgung, mutig in allem Kampf, treu bis zum letzten Augenblick ihres Lebens. Dass Christi Reich wachse, ist Sorge der Apostel, ist höchste Sorge der Mutter, der Königin der Apostel.

Wir beten ein Ave Maria zum Lobpreis der Apostelkönigin:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.


Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes 
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen.
(2. Kor 13,13)
Du Königin der Apostel, bitte für uns!


Gebet:
Heiliger Geist! Du hast in der Seele der Gottesmutter jene Gesinnung bewirkt, die sie zur Königin der Apostel gemacht hat. Auf ihr Gebet hast du auch die Seelen der Apostel mit dem Licht deiner Weisheit erhellt und mit der Kraft deiner Liebe gestärkt. Du hast ihre Arbeit im Reiche Christi mit deiner Gnade gesegnet. Gib allen apostolisch gesinnten Seelen deine Gnade und Kraft, damit ihr Wirken in dir stets beginne und durch dich vollendet werde. Der du mit dem Vater und dem Sohne als gleicher Gott lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.



Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 69-72 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Bild: Geistsendung am Pfingsttag; um 1545; wikimedia commons

Mittwoch, 21. Mai 2014

Maiandacht 20. Tag - Maria, Königin der Märtyrer

Neben dem Kreuz unseres Herrn Jesus Christus stand die heilige Maria,
des Himmels schmerzensreiche Königin und Herrin der Welt.
O ihr alle, die ihr vorübergeht, schaut,
ob ein Schmerz ist wie der meine.
(Traktus zum Fest der sieben Schmerzen Mariens)


Lasst uns heute noch ein wenig verweilen bei der Mutter unter dem Kreuze. Das menschliche Leid ihres Mutterherzens lasst uns schauen. Wenn man wohl meint, die Gottesliebe habe es der Mutter leicht gemacht, das Opfer des Verzichtes und der Hingabe ihres Kindes zu bringen, dann darf man doch nicht vergessen, dass Maria auch als Mutter denkt und fühlt und liebt. Liebe aber bringt Leid; um so tiefer schmerzt es, je größer die Liebe ist. Und Mariens Liebe war die größte und tiefste Liebe, mit der je ein Mensch geliebt hat; war ihre Christusliebe doch zugleich Gottes- und Mutterliebe, zugleich auch Urquell ihrer nie versiegenden Liebe zu den Menschen.

Welch tiefes Weh sollte der Gottesmutter aus dieser Liebe erwachsen! Nie freilich werden wir Mariens Weh und Schmerz ganz zu erfassen vermögen. Nur ahnen können wir die Not und die Betrübnis ihres Mutterherzens, angefangen von dem Mutterleid um ihr Kind an der Krippe zu Betlehem bis zur Stunde, da der Gesandte des Herrn seine Missionstätigkeit begann und sie, seine Mutter, so völlig zurücktreten musste.

Und doch stand ihr da das größte Leid noch bevor. Nach grausamer Misshandlung und Verspottung ward der Gottessohn zum Tode verurteilt, zum schmachvollen Kreuzestod. Gleich dem schlimmsten Verbrecher musste er sein Marterwerkzeug selbst zur Richtstätte tragen. Tief, ganz tief bohrt sich das Schwert der Schmerzen in der Mutter Seele, als sie ihren Sohn auf diesem seinen schwersten Gang sah, - als sie ihm gegenüberstand und doch nicht helfen konnte, - als sie dann seine unerträglichen Qualen am Kreuzesholze sehen musste und seine unendliche, drückende Seelenpein, - als sie ihm nicht einmal die geringste Linderung geben konnte in seiner Todesnot!

Todestraurig war da auch der Mutter Herz. "O ihr alle, die ihr vorübergeht, schauet, ob ein Schmerz ist wie der meine." Verstehst du, meine Seele, was das heißen will? Sieh die Schmerzensmutter mit dem Leichnam ihres Sohnes in den Armen! Fürwahr, keines Menschen Weh und Not kann sich je mit dem Leid der Gottesmutter messen! Groß wie das Meer ist ihr Schmerz!

Und doch stieg nie eine Klage aus der Seele Mariens. In ihrer völligen Gottgehörigkeit kannte sie nur das eine: es geschehe der Wille des Herrn. Das war und blieb ihre Seelenhaltung auch in den Stunden, da das Leid zutiefst auf sie einstürmte. So ist Maria geworden die Königin aller Leidtragenden, aller Kreuzträger, die Mutter der Schmerzen, die Königin der Märtyrer, d. i. Königin all derer, die heldenmütig für Christus Zeugnis ablegen im Leid.

Meine Seele! Muss Maria auch um dich Leid tragen, da du Christus von neuem kreuzigst durch die Sünde? Lehnst du dich auf gegen das Kreuz, das Gott dir schickt? Oder bist du schon Gott und seinem heiligen Willen so hingegeben, dass du jegliche Fügung aus seiner Hand hinnehmen kannst, ohne zu murren und zu klagen?

Wahre Gottesliebe verlangt von dir, dass du selbst im schwersten Leid nicht zweifelst an Gottes Vatergüte, sondern glaubst, dass er dich liebt und dir diese Prüfung schickt, damit du dich in der Liebe bewährst. Du musst zeigen, dass es dir ernst ist mit der Nachfolge dessen, der da spricht: "Wer mein Jünger werden will, verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir." (Luk 9,23)

Kreuzträger zu sein ist unser aller Aufgabe! Wir wollen sie erfüllen nach bestem Können, - jeder an seinem Platze. Maria aber, die Königin der Märtyrer, die die Kraft fand, alles Schwere stark und freudig zu tragen, möge auch uns die Kraft erflehen.

Wir beten ein Ave Maria, dass wir wie Maria alles Leid starkmütig tragen:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.


Heil'ge Mutter, drück die Wunden,
die dein Sohn am Kreuz empfunden,
tief in meine Seele ein.
Ach, das Blut, das er vergossen,
ist für mich dahingeflossen;
lass mich teilen seine Pein.
(Sequenz zum Fest der sieben Schmerzen Mariens)


Gebet:
Es trete für uns ein, so bitten wir dich, Herr Jesus Christus, jetzt und in der Stunde unseres Todes, bei deiner Güte die allerseligste Jungfrau Maria, deine Mutter, deren heiligste Seele in der Stunde deiner Leiden das Schmerzensschwert durchdrang. Der du lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.
(Kirchengebet; Votivmesse von den sieben Schmerzen Mariens)


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 62-64 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Bild: Pieta (Maria mit ihrem toten Sohn ); Beichtkapelle Kevelaer; FW

Freitag, 2. Mai 2014

Maiandacht 1. Tag - Gruß an Maria

Glücklich bist du, o Jungfrau Maria,
und allen Lobes überaus würdig!
Denn aus dir ist hervorgegangen
die Sonne der Gerechtigkeit: Christus, unser Gott!
(Offertorium der Marienmesse)

O seligste und reinste Mutter Maria! Wir kommen, dich zu grüßen. Wieder hat sich die Zeit genaht, die dir in besonderer Weise geweiht ist. Du bist des Maien Königin. Darum wollen wir dich heute und an jedem Tage dieses Monats mit freudigem Herzen preisen! Denn ganz schön bist du und keine Makel der Sünde ist an dir. Ja, groß bist du vor allen Menschen und alles Lobes überaus würdig. Lass uns deine Größe schauen, auf dass du uns werdest ein leuchtend Vorbild im Dunkel unseres Erdenlebens.

Von Urbeginn sah Gott in den unergründlichen Tiefen seines Geistes dich als die zur Gottesmutter Erwählte, dich, o Maria! Dich erkor er, dienend mitzuwirken am Heile der Menschheit. Zwar hatte Gott die Menschen erschaffen, nach seinem Ebenbilde und Gleichnis; voll Liebe wollte er sie teilnehmen lassen an seinem göttlichen Leben. Die Menschen aber sündigten. Da versank das Paradies in Schuld - für immer; so hätte es der Gerechtigkeit Gottes entsprochen.

Doch Gottes Erbarmen war größer. Obschon der Mensch sich von ihm abgekehrt hatte, wollte Gott doch nicht die Menschheit ewig in Ungnade lassen. Und er sandte Erlösung für sein Volk. Dich aber, o Maria, du Reinste, bestimmte seine Allweisheit zur Mutter dessen, der da kommen sollte, das Heilswerk zu vollbringen und die Menschheit zu befreien vom Joch der Sünde. Dich erwählte Gott, der teuflischen Schlange den Kopf zu zertreten. In die Nacht der Sünde leuchtet schon von fern verheißend dein Bild, o vielheilige Frau!

Und dann kam die Stunde, da Gott dich rief. Durch Engelsmund sandte er dir die Botschaft: Mutter des Gottessohnes, des Weltheilandes zu werden! Und du sprachest dein demuterfülltes Jawort. Millionenfach steigt seither vom ganzen weiten Erdenrund der Gruß zu dir empor, mit dem der Engel dich grüßte: Ave Maria, gratia plena. Auch wir wollen es voll Freude wieder dir sagen: Du Gnadenvolle, sei uns gegrüßt!

O schau in Gnaden auf uns herab, denn wir sind schwach und sündhaft und erdgebunden. Drum schenk uns deine Hilfe, damit wir die Gaben der Erlösung uns erringen. Erflehe uns die Kraft, alles zu meistern, was uns irreführen will. Hilf, dass unser Leben deinem Leben immer näher komme und uns einst werde ewiges Leben. Denn das ist unser Ziel. Dazu berief uns Gott! Dass wir doch dieser unserer Bestimmung stets eingedenk wären! Hilf uns, o Gottesmutter, dass wir immer auf Gottes Willen achten, mit der Gnade Gottes mitwirken, damit wir das Heil erlangen und teilnehmen dürfen am Leben Gottes in der Ewigkeit.

Wir beten ein Ave Maria, dass Maria uns helfe, mit ihr den Weg zum Himmel zu gehen:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Wie groß bist du o Gott, in deiner Liebe,
dass du den Menschen schufst nach deinem Ebenbild und Gleichnis!
Nur wenig unter deine Engel stelltest du ihn hin;
du kröntest ihn mit Hoheit und mit Würde! (nach Psalm 8)


Gebet:
Ewiger, unendlicher Gott, du hast uns in deiner Liebe Maria geschenkt, die hohe, heilige Frau, die wir als die Größte und Hehrste aller Menschenkinder grüßen dürfen. Auch uns alle hast du in deiner Güte mit Hoheit und Würde gekrönt. Verleihe uns die Gnade, in Maria stets unser Vorbild zu sehen, und ihr Beispiel nachzuahmen, damit wir an ihrer Hand glücklich durch unsere Erdentage wallen und zu dir gelangen. Gib uns deine ewige Herrlichkeit! Amen.


nach: Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 12-14



Gebet zur Himmelskönigin


Vorbeter:
Erhabene und glorreiche Gottesmutter und Königin Maria! In herzlicher Freude begrüßen wir dich als die gnadenvolle Mutter, als die Gesegnete unter den Frauen. Du bist voll der Gnaden. Du bist in Wahrheit die Mutter dessen, der dich und uns alle schuf und erlöste.

Wie eine Stadt ein herrliches Kleinod bergen kann, so bist du Gottes Stadt, das Urbild des himmlischen Jerusalems, in dem Gott selber thront. Mit dir ist der Herr. In seiner Kraft bist du die starke Frau geworden, die wahre Eva, die nach Gottes Willen den Teufel überwand; du hast der Schlange den Kopf zertreten.


Alle:
Sie ist des Tröstergottes herrliches Gefäß, des heiligen Geistes voll; ruhmreiche Gottesstadt ist sie, die mannhaft starke Frau, da sie der Schlange den Kopf zertrat.

V: Lobwürdige Königin des Himmels und der Erde! Wie könnten wir dich genug loben und preisen? Was für die Natur die Sonne mit ihrem Licht und ihrer Wärme ist, das bist du in noch weit höherem Maße für das übernatürliche Leben unserer Seele geworden. Du bist die Königin, der der menschgewordene Gottessohn untertan war, darum auch Königin über alles neue Leben, das die Menschenseele aus Gottes Hand empfängt. Wer dich findet, findet das Leben und schöpft das Heil vom Herrn. Vor deiner Schönheit tritt aller Glanz des Mondes und der Sterne zurück. Du bist wie die strahlende Morgenröte, die den neuen Tag, den Tag des Heiles, kündet.

A: Sie überragt an Kostbarkeit die Sonne, an Schönheit weit den Mond. Mehr als die Morgenröte strahlt sie auf, glänzt mehr noch als der Sterne Schein.

V: Mutter und Königin! Mutter voll Güte, Königin voll Milde! Vor dir erscheinen wir als sündige Menschen, doch voll Vertrauen, dass du als Mutter dich unser erbarmest und als gütige, milde Königin uns führest und leitest. Du hast auf der Hochzeit zu Kana durch deine Bitten das erste Wunder des Herrn erfleht; du hast mit den Aposteln um den heiligen Geist gebetet, und er ist herabgekommen. Du wirst auch uns beistehen in allen Gefahren die unsere Seele bedrohen. Von dir erwarten wir Hilfe besonders in unserer letzten Stunde, damit wir zu dir in den Himmel gelangen und ewig selig werden.

A: Sie wollen wir als Sünder demutsvoll um Hilfe bitten, an uns're Brust auch schlagen im Bewusstsein unserer Schuld und sprechen: Maria, du hochheilige, du uns're gütige, milde Königin, durch deine Fürsprache mach uns einst teilhaftig des Himmels Herrlichkeit. Amen!


Wechselgebet zu Beginn der Maiandacht
Anmerkung: Diesem Gebete ist eine uralte, wohl aus der Ostkirche stammende Antiphon, die in der Paderborner Domkirche (1935) noch in Gebrauch ist, zugrunde gelegt. Die drei, von allen gesprochenen Abschnitte sind eine Übersetzung der Antiphon, deren lateinischer Text lautet:
Haec est praeclarum vas paracliti Spiritus sancti, haec est gloriosa civitas dei, haec est mulier virtutis quae contrivit caput serpentis; haec est sole speciosior, luna pulchrior, aurora rutilantior, stellis praeclarior. Hanc peccatores devote adeamus, rea pectora tundamus dicentes: sancta, sancta, sancta Maria clemens et pia domina nostra, fac nos tuis precibus consortes coelestis gloriae.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; Gebet zu Beginn einer Mai-Andacht, S. 9 ff (Quellen)



Bild: Maria auf der Mondsichel, Albrecht Dürer (1516); Abdruck im oben genannten Maiandachtsbüchlein

Sonntag, 8. September 2013

Die Antwort auf die Frage nach dem Weg des Friedens: Das Kreuz - Ein leidenschaftlicher Appell für den Frieden



Wenn der Mensch nur an sich selber denkt, an die eigenen Interessen, und sich in den Mittelpunkt stellt, wenn er sich von den Götzen der Herrschaft und der Macht betören lässt, wenn er sich an die Stelle Gottes setzt, dann zerstört er alle Beziehungen, richtet er alles zugrunde und öffnet der Gewalt, der Gleichgültigkeit und dem Konflikt Tor und Tür.

Genau das will der Abschnitt aus dem Buch Genesis, in dem der Sündenfall des Menschen geschildert wird, uns begreifen lassen: Der Mensch gerät in Konflikt mit sich selbst, bemerkt, dass er nackt ist, und versteckt sich, weil er Angst hat (vgl. Gen 3,10) – Angst vor dem Blick Gottes. Er beschuldigt die Frau, die doch Fleisch von seinem Fleisch ist (vgl. V. 12); er zerbricht die Harmonie mit der Schöpfung und erhebt schließlich die Hand gegen seinen Bruder, um ihn zu töten. Können wir das als einen Übergang von der Harmonie zur „Disharmonie“ bezeichnen? Können wir das sagen, dass man von der Harmonie zur Disharmonie übergeht? Nein, es gibt keine „Disharmonie“: Entweder herrscht Harmonie, oder man fällt ins Chaos, wo Gewalt, Streit, Auseinandersetzung und Angst herrschen. (...)

Nach dem Chaos der Sintflut hat es aufgehört zu regnen, ein Regenbogen erscheint, und die Taube bringt einen Olivenzweig. Ich denke heute auch an jenen Olivenbaum, den wir mit den Vertretern der verschiedenen Religionen im Jahr 2000 in Buenos Aires auf der Plaza de Mayo gepflanzt haben mit der Bitte, dass nie wieder Chaos sei, mit der Bitte, dass kein Krieg mehr sei, mit der Bitte um Frieden.

Und an diesem Punkt frage ich mich:
Ist es möglich, den Weg des Friedens einzuschlagen? Können wir aus dieser Spirale des Schmerzes und des Todes aussteigen? Können wir wieder lernen, mit unseren Schritten die Wege des Friedens zu verfolgen?

Indem ich unter dem mütterlichen Blick des „Salus popoli romani“, der Königin Friedens, die Hilfe Gottes anrufe, will ich antworten: Ja, es ist für alle möglich! Heute Abend möchte ich, dass wir von allen Enden der Erde aus rufen: Ja, es ist möglich für alle! Mehr noch: Ich möchte, dass jeder von uns – vom Kleinsten bis zum Größten, bis hin zu denen, die berufen sind, die Nationen zu regieren – antwortet: Ja, wir wollen es!

Mein christlicher Glaube drängt mich, auf das Kreuz zu schauen. Wie wünschte ich mir, dass für einen Augenblick alle Menschen guten Willens auf das Kreuz schauten! Dort kann man die Antwort Gottes ablesen: Dort wurde auf die Gewalt nicht mit Gewalt reagiert, auf den Tod nicht mit der Sprache des Todes geantwortet. Im Schweigen des Kreuzes verstummt das Getöse der Waffen und kommt die Sprache der Versöhnung, des Verzeihens, des Dialogs und des Friedens zu Wort. Ich möchte heute Abend den Herrn bitten, dass wir Christen und die Brüder und Schwestern der anderen Religionen, alle Menschen guten Willens mit Nachdruck rufen: Gewalt und Krieg sind niemals der Weg des Friedens! 


Papst Franziskus in der Homilie am 07.09.2013 bei der vierstündigen Gebetswache für den Frieden in Syrien und in der ganzen Welt

Samstag, 13. Juli 2013

Maria - mehr Mutter als Königin...


Von  P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

„Wie gerne wäre ich Priester gewesen, um über die Heilige Jungfrau predigen zu können!“ Es war Theresia von Lisieux, die am 21. August 1897, etwa fünf Wochen vor ihrem Tod, diesen frommen Wunsch äußerte. Weniger fromm allerdings scheinen uns zunächst die Worte zu sein, die sich daran anschließen; Worte, die nicht recht passen wollen zu dem Grundsatz des heiligen Bernhard von Clairvaux „De Maria numquam satis – Über Maria niemals genug“ und zu dem oft überschwänglichen Muttergottesjubel der Jahrhunderte. Denn über die Marienpredigt, die sie selbst halten würde, lässt uns die Heilige wissen: „Ein einziges Mal hätte mir genügt, um alles zu sagen, was ich über diesen Gegenstand denke.“ 

Und was dachte sie darüber? „Zuerst hätte ich gezeigt, wie wenig man über ihr Leben weiß. Man sollte nicht unwahrscheinliche Dinge sagen oder solches, das man nicht weiß...“ Zur Veranschaulichung folgen Beispiele, wie man sie erbaulichen Legenden und visionären Büchern in Fülle entnehmen kann. Die Predigt der heiligen Theresia hätte sich also vorwiegend auf das Zeugnis der Bibel gestützt. Riecht das nicht nach jenem marianischen Minimalismus, den wir katholischen Christen im Zeitalter des Ökumenismus nur allzu gut kennengelernt haben? Die Heilige scheint den Bildersturm derjenigen, die unter Berufung auf das Evangelium eine gewachsene, volkstümlich-farbenfrohe Marienverehrung beseitigten und an deren Stelle oft reichlich unterkühlte Andachten setzten, vorausgesehen und bejaht zu haben!

Doch vernehmen wir mehr darüber, welche Art von Muttergottespredigt den Maßstäben der Kleinen Theresia entspricht: „Damit mir eine Predigt über die Heilige Jungfrau gefällt und nützt, muss ich ihr Leben vor mir sehen, wie es wirklich war, nicht aber ein erdachtes Leben; und ich bin überzeugt, dass ihr wirkliches Leben ganz einfach gewesen sein muss. Man stellt sie unnahbar dar, aber man müsste sie nachahmbar zeigen, ihre Tugenden aufzeigen, sagen, dass sie aus dem Glauben lebte wie wir, und die Beweise dafür aus dem Evangelium anführen...“ Theresia bleibt uns die Beispiele nicht schuldig. So erinnert sie an die Verwunderung Mariens, als sie die Worte der Hirten in Bethlehem hörte (Lk 2,18), und an das Nicht-Verstehen bei der Auffindung Jesu im Tempel (Lk 2,50). Das alles zeige doch, dass die Mutter des Herrn im Glauben lebte – und nicht in himmlischer Schau!

Nochmals könnte uns ein ungutes Gefühl beschleichen: Theresia von Lisieux als Vorläuferin jener Theologen, welche die Himmelskönigin durch die „Schwester im Glauben“ (wie Maria in neueren Gebetbüchern gerne tituliert wird) ersetzen? Wo bleiben hier die Privilegien, die einzigartigen Vorzüge also, mit denen Gott das Wunderwerk Seiner Weisheit und Allmacht beschenkt hat: die Unbefleckte Empfängnis und Bewahrung vor jeder persönlichen Sünde, die Gottesmutterschaft bei unversehrter, immerwährender Jungfräulichkeit sowie die Aufnahme mit Leib und Seele in die himmlische Glorie? Und weshalb ist nicht von der Stellung Mariens im Heilswerk als Fürsprecherin und Mittlerin die Rede? 

Allerdings stellt die Karmelitin, die der heilige Papst Pius X. als die „größte Heilige der Neuzeit“ bezeichnet haben soll und die Johannes Paul II. zur Kirchenlehrerin ernannte (mehr im Sinne der geistlichen Lehre als einer systematischen Theologie), nichts davon in Abrede. Sie setzt in ihren Worten über Maria nur andere Akzente: „Es ist gut, dass man von ihren Vorzügen spricht, aber man sollte nicht ausschließlich von ihnen sprechen. Denn wenn man in einer Predigt von Anfang bis Ende unablässig Ah! Ah! ausrufen muss, dann kriegt man es über! Wer weiß, ob das nicht manche Seele soweit bringt, dass sie schließlich einem dermaßen überlegenen Geschöpf gegenüber eine gewisse Entfremdung fühlt und sich sagt: Wenn das so ist, dann kann man sich besser in eine kleine Ecke verziehen und dort leuchten, so gut man eben kann!“ 

Die „Gefahr“ einer solchen Verkündigung ist in unseren Tagen gründlich gebannt. Nur noch selten bekommt man überhaupt etwas über die Privilegien der Gottesmutter zu hören. Meistens wird uns stattdessen ein Marienbild dargeboten, das einen „Menschen wie du und ich“ zeigt; eine „Frau aus dem Volk“, die sich auf den „Weg des Glaubens“ begeben und ihn „trotz aller Schwierigkeiten und Zweifel“ weiter gegangen sei – oder so ähnlich. Derartige Verflachung lag außerhalb des Blickwinkels der heiligen Theresia. Sie setzte die Vorzüge der Gottesmutter als Selbstverständlichkeit voraus, wies aber darüber hinaus hin auf die Beziehung Mariens zu uns, ihren Kindern: „Man weiß, dass die Heilige Jungfrau die Königin des Himmels und der Erde ist. Aber sie ist mehr Mutter als Königin.“ Maria, das Geschöpf ohnegleichen, soll uns nicht als entrückter Andachtsgegenstand, sondern als leuchtend klares Vorbild für unser Leben vor Augen stehen. Dabei flößt uns das Herz der mütterlichen Königin und königlichen Mutter, das uns innig zugeneigt ist, kindliche Liebe und tiefes Vertrauen ein. 

Hat die heilige Theresia von Lisieux mit den Worten, die sie so kurz vor der himmlischen Begegnung mit Jesus Christus und Seiner jungfräulichen Mutter aussprach, nicht doch den Kern aller echten Marienverehrung getroffen?



 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)
 
- Bild: Münchner Maria Hilf Gnadenbild in der Kirche St. Peter ("Alter Peter")

Freitag, 31. Mai 2013

Und noch ein Mai-Altar...

 Mai-Altar der Franziskaner-Gemeinschaft in Wangen/Allgäu



Im Klösterle gibt es keine Marienstatue, dafür ist das Altarbild eine Darstellung der Mutter Christi als "Unbefleckte Empfängnis" (zum Vergrößern, bitte das Bild anklicken). Dass Maria durch Christus quasi "vorerlöst" wurde und Gott sie aufgrund der Verdienste Jesu Christi schon seit der Empfängnis im Schoße ihrer Mutter Anna von der Erbsünde befreit hatte, ist eines der vier Mariendogmen der katholischen Kirche.





Evangelium zum Fest Maria Königin (31. Mai):
 
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Hause Davids stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
 
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: "Gegrüßet seist du, voll der Gnade! Der Herr ist mit dir; du bist gebenedeit unter den Frauen." Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.

Da sagte der Engel zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben."






Maria, Jungfrau, Mutter, Königin - bitte für uns!

Anfang Mai hatte Pro Spe Salutis (hier) zu einer neuen Runde blogoezesan abgelichteter Mai-Altäre  aufgerufen. Viele sind seinem Aufruf gefolgt und nachdem der Mai heute zu Ende geht und die Zeit der Mai-Altäre mit ihm, so will ich wenigstens noch ein geschmücktes Marienbildnis beisteuern.

Es handelt sich um den Mai-Altar der Kirche St. Dionysius in Düsseldorf-Volmerswerth, ein Kirchlein, das sozusagen unmittelbar am Rheinufer gelegen ist und in dem die Hl. Messe nach dem Motu proprio Summorum Pontificum in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus' (mit anderen Worten die "alte" oder tridentinische Messe) gefeiert wird.








Gegrüßet seist, Du, Königin, o Maria,
erhabne Frau und Herrscherin, o Maria.
Freut euch, ihr Cherubim, lobsingt, ihr Seraphim,
grüßet eure Königin:
Salve, salve, salve Regina.

Du unsre Hoffnung, sei gegrüßt, o Maria,
die Du der Sünder Zuflucht bist, o Maria.
Freut euch, ihr Cherubim, lobsingt, ihr Seraphim,
grüßet eure Königin:
Salve, salve, salve Regina.

O mächtige Fürsprecherin, o Maria.
Bei Gott sei unsre Helferin, o Maria.
Freut euch, ihr Cherubim, lobsingt, ihr Seraphim,
grüßet eure Königin:
Salve, salve, salve Regina.

O Mutter der Barmherzigkeit, o Maria,
Du unsres Lebens Süßigkeit, o Maria.
Freut euch, ihr Cherubim, lobsingt, ihr Seraphim,
grüßet eure Königin:
Salve, salve, salve Regina.



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Pfarrkirche St. Dionysius
Abteihofstr. 25
40221 Düsseldorf - Volmerswerth
Gottesdienstzeiten:
sonntags: 10.30 Uhr
Donnerstag und Freitag um 18.30 Uhr
samstags: 08.30 Uhr
 
Informationen bei der FSSP in Köln
0221/943 54 25

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Donnerstag, 23. August 2012

Maria, Königin im Dienst für Gott und für die Menschen

Papst Benedikt XVI. Bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 22. August 2012 in Castel Gandolfo:


"In dem dogmatischen Text Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils wird gesagt: »Maria wurde als Königin des Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn gleichgestaltet zu sein, dem Herrn der Herren« (Nr. 59).
Das Königtum Christi, wir wissen es, ist ganz durchwoben von Demut, Dienen, Liebe und unterscheidet sich so von irdischen Reichen und Machtblöcken. Das gleiche gilt für Maria: Sie ist Königin im Dienst für Gott und für die Menschen. Sie ist eine Königin der Liebe, die ihre Hingabe an Gott lebt und so in den Plan der Erlösung Gottes für die Menschen eintritt.
Als Königin des Himmels ist sie Gott ganz nahe. Aber weil sie Gott nahe ist, ist sie uns nahe. Als eine Mutter, die uns liebt und kennt, will sie uns allen nahe sein. Ihr mütterlicher Segen möge euch auf allen euren Wegen begleiten."

Mittwoch, 22. August 2012

Maria, Königin des Himmels und der Erde

"Von gewissen Seiten wird gegen die Marienfrömmigkeit unserer Tage immer wieder der Einwand erhoben, als ob es sich um unberechtigte Neuerungen handle. Vom Gedanken des Königtums Mariens kann man dies nun in keiner Weise behaupten.

Das päpstliche Rundschreiben (Ad Caeli Reginam) führt eine eindrucksvolle Reihe von Zeugnissen aus dem christlichen Altertum an, die zeigen, daß Mariens "Benennung als Herrin, Herrscherin und Königin" zeitgleich mit der dogmatischen Verkündigung ihrer Gottesmutterschaft auf dem Konzil zu Ephesus 431 zusammenfällt.

Ist dieses zeitliche Zusammenfallen nicht schon ein Hinweis darauf, daß die beiden Bezeichnungen "Mutter Gottes" und "Königin" auch in einem inneren Zusammenhang stehen und daß sich also die königliche Würde Mariens aus ihrer Gottes-mutterschaft ergibt? 

Es erübrigt sich hier, auf alle diese Stimmen der Väterzeit näher einzugehen, die dann seit dem 7. Jahrhundert vom Obersten Lehramt der Kirche aufgegriffen werden und seither in den päpstlichen Verlaut-barungen nicht mehr verstummen.

Kein Wunder, daß eine so weit zurückreichende Lehre auch ihren Niederschlag in der Liturgie gefunden hat.  Liturgie und Kunst wetteifern im  Lob der Königin des Himmels und der Erde, und zahllos sind die Bilder, die Maria darstellen, wie sie das Königsdiadem aus den Händen ihres Sohnes empfängt.

Ost- und Westkirche finden sich hier einmütig zusammen; und wenn der fromme Gläubige bei uns im fünften Geheimnis des glorreichen Rosenkramzes betet: "Der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat", und so nach den Worten des päpstlichen Rundschreibens "die Himmelskönigin mit der mystischen Krone schmückt", so preist sie der östliche Christ in dem unserem Rosenkranz entsprechenden Akathistos-Hymnus mit dem ganzen Überschwang seines liebeentflammten Herzens:

"Ein Lied will ich singen auf die Mutter und Königin,
in Freuden will ich mich ihr nahen, um in Jubel ihre Wunder zu besingen...
O Herrin, unsere Zunge kann dich nicht würdig preisen;
denn du bist erhabener als die Seraphim, die du Christus, den König, geboren hast... 
Heil dir, o Königin der Welt, heil dir, o Maria, unser aller Herrin!"

So ist denn mit dem Fest Maria Königin keine "neue Glaubenswahrheit verkündet worden", sondern nur eine uralte Wahrheit von neuem eingeschärft, wie der Heilige Vater ausdrücklich feststellt."

zitiert aus:
Rudolf Graber: Maria, Jungfrau - Mutter - Königin, AD 1976, S.144/145 (s. Quellen)

Donnerstag, 31. Mai 2012

O Maria!

 
Du Königin der Engel
Du Königin der Patriarchen
Du Königin der Propheten
Du Königin der Apostel
Du Königin der Märtyrer
Du Königin der Bekenner
Du Königin der Jungfrauen
Du Königin aller Heiligen
Du Königin, ohne Erbsünde empfangen
Du Königin, aufgenommen in den Himmel
Du Königin vom heiligen Rosenkranz
Du Königin der Familien
Du Königin des Friedens

bitte für uns!


Anrufungen an die Gottesmutter Maria aus der Lauretanischen Litanei

Foto: Apsis-Mosaik der Kirche St. Maria in Trastevere (um 1140), Rom; Lawrence OP

Salve Regina! Sei gegrüßt, o Königin!




Salve Regina, 
Mater misericordiae,
vita, dulcedo, et spes nostra, salve!

Ad te clamamus exsules filii Hevae,
ad te suspiramus, gementes et flentes
in hac lacrimarum valle.
Eia, ergo, advocata nostra, illos tuos
misericordes oculos ad nos converte;
et Jesum, benedictum fructum ventris tui,
nobis post hoc exsilium ostende.
O clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria!



Sei gegrüßt, o Königin, 

Mutter der Barmherzigkeit; 
unser Leben, unsre Wonne 
und unsre Hoffnung, sei gegrüßt! 
Zu dir rufen wir, verbannte Kinder Evas; 
zu dir seufzen wir 
trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen. 
Wohlan denn, unsere Fürsprecherin, 
wende deine barmherzigen Augen uns zu, 
und nach diesem Elend zeige uns Jesus, 
die gebenedeite Frucht deines Leibes! 
O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria!

Dienstag, 13. März 2012

Die Grundlage jeder Erneuerung: Der Glaube (11)

Prof. DDr. Josef Seifert  (1976)

Fortsetzung Teil 11

Glaube und Liebe

Angesichts dieser verhängnisvollen und im letzten diabolischen Entwicklungen, die für sich selbst den Anspruch der "Erneuerung" erheben, müssen wir uns des Ernstes der Lage bewußt und uns über unsere Aufgabe klar werden. Sie besteht darin, daß wir diese satanische Zerstörung des Glaubens abweisen und ihr die Maske vom Gesicht reißen, daß wir mit den Waffen des Geistes, vor allem in uns selbst, gegen sie kämpfen.

Wir müssen vor allem und nun erst recht, die wahre fides caritate formata ( Anm.: der Glaube, der durch die Liebe zur vollendeten Wirklichkeit gebracht wurde) in uns wachrufen, die das Fundament jeder echten Erneuerung ist. Wir müssen uns ganz der inneren Bedeutung der Wahrheit der fides quae creditur (Anm.: des Glaubensinhaltes) bewußt werden. Wir müssen ihre unendliche Leuchtkraft vor Augen haben. Wir müssen nun erst recht von Grund unseres Glaubens das "Sanctus" sprechen und die heilige Messe Gott aufopfern, damit Er verherrlicht werde in Seiner heiligsten Dreifaltigkeit.

Wir haben uns mit Furcht und Zittern der Tatsache zu stellen, daß wir mit anderen zusammen jeden Tag dem Richter von furchtbarer Majestät näher kommen. Wir müssen in der Kraft der Liebe für die Bekehrung der Sünder beten und um ein Leben ringen, für das der Glaube in all seinen Dimensionen Fundament und Quelle ist.

Wahre Erneuerung ist nur möglich durch den wahren Glauben; ja, sie ist in erster Linie Erneuerung des Glaubens und Erneuerung im Glauben. Und wie der Glaube immer von der Liebe beseelt sein muß, so muß jede Erneuerung aus der Liebe wachsen. "Fides inutilis erit et quasi mortuum aliquid nisi dilectione valeat et vivat" sagt der hl. Anselm (Monologion, LXXVIII: 16-22): "Der Glaube wird nutzlos sein und gleichsam tot, wenn er nicht Kraft und Leben von der Liebe erhält."

Es muß also jede echte Erneuerung von der Liebe beseelt sein, von der Liebe zuerst, in der wir Gott über alles lieben, von der Liebe, die uns die Sünde hassen und dem Bösen widersagen läßt, von der Liebe, die stark ist wie die Liebe Christi, als er das Haus Seines Vaters von den Wechslern säuberte.

Wir sollten darum beten, daß besonders die Hirten der Kirche, vor allem unser Heiliger Vater und unsere Bischöfe mit dieser heiligen Liebe erfüllt werden - sie ist die einzige Quelle ihrer Kraft.

Diese Liebe allein wird uns befähigen, auch unsern Nächsten zu lieben; sie allein formt unsere natürlichen Liebes- und Lebensbeziehungen um in das Leben Christi; sie allein gibt uns Ausdauer in den oft so quälenden Prüfungen und Versuchungen, denen wir ausgesetzt sind. Nur in der Liebe zu Dem, der Seines eingeborenen Sohnes nicht geschont hat, werden wir ausharren bis ans Ende.

Diese aus dem rechten Glauben geborene Gottesliebe ist auch die einzige Kraft, aus der wir "mit den Waffen des Geistes die Übel der falschen Erneuerung bekämpfen können. Nur diese Waffen werden letzten Endes entscheidend sein im Kampf gegen die "Mächte der Finsternis", die sich heute hinter den zerstörerischen Machenschaften der "Erneuerung" verbergen.

Einzig der aus Liebe geborene Geist der Erneuerung wird uns vor Niedergeschlagenheit und Bitterkeit bewahren, die uns so leicht befallen, wenn wir die kirchliche Situation vom rein menschlichen Standpunkt aus betrachten.

Diese schmerzliche Entmutigung überwinden wir  nur, wenn wir im Glauben unsere Augen zu Gott erheben und zu seiner unbefleckten Braut, der Kirche. Sie verbleibt, trotz ihrer Wunden, in ihrer übernatürlichen Glorie und Schönheit, und immer noch gilt für sie Christi Wort: "Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen."


Übernatürliche Hilfen

Mit einem tiefen ehrfürchtigen Staunen vor den übernatürlichen Wirklichkeiten und mit entschiedener Zurückweisung einer rein immanentistischen Bibelerklärung, die sie als ein Buch wie andere auch behandelt, müssen wir unsere Augen öffnen für die Wahrheit der heiligen Schrift.

Nur in dieser Haltung wird uns der wesentliche Gehalt der Offenbarung aufgehen und uns erschüttern. Nur so wird uns der machtvolle Glaube erfüllen, der uns die Engel und Heiligen, Schar um Schar, im Himmel sehen läßt, mit denen zusammen wir unter dem Schutzmantel der Königin aller Heiligen und Engel den einen mystischen Leib Christi bilden. Und so werden wir, auch wenn wir angesichts der uns bedrängenden Übel mit den Aposteln ausrufen möchten: "Herr, wir gehen zugrunde!", all der übernatürlichen Hilfen und Helfer gewahr werden, die uns gegeben sind.

In einem Text, der früher in der Matutin des Schutzengelfestes (2. Oktober) gelesen wurde, spricht der heilige Bernhard von Clairvaux von einer dieser übernatürlichen Hilfen, die leider zu oft vergessen wird, aber gerade für diese Zeit ganz wichtig ist: von der Verehrung der heiligen Engel.

Und mit dieser Betrachtung über eine Andacht, die gerade in unseren Tagen, da der Satan selbst innerhalb der Kirche am Werk zu sein scheint, höchst zeitgemäß ist, möchte ich diese Ausführungen beschließen. Wie jede gesunde Frömmigkeit bezieht sich auch die Verehrung der heiligen Engel letztlich auf Gott; sie hat ihre Wurzeln in dem Glauben, auf den vor allem andern sich, wie auf einen Felsen, jede wahre Erneuerung stützen muß.

Der heilige Bernhard schreibt:

" 'Er hat seinen Engeln befohlen deinetwegen.' O wunderbare Herablassung, wahrhaft staunenswerte Fürsorge der ewigen Liebe! Denn wer hat wem befohlen, und wessentwegen, und was hat er befohlen? Mit allem Eifer, Brüder, laßt uns diesen großen Auftrag betrachten und unserem Gedächtnis einprägen. Denn wer hat befohlen? Wessen Engel sind es? Wessen Geboten, wessen Willen gehorchen sie?

Nun, Seinen Engeln hat Er befohlen deinetwegen, daß sie dich behüten auf all deinen Wegen. Und sie zögern nicht, dich auf ihren Händen zu tragen. Also, die höchste Majestät hat den Engeln befohlen, ihren Engeln hat sie befohlen. Jenen so erhabenen, so glückseligen, ihr so eng verbundenen und vertrauten Wesen hat er deinetwegen befohlen.

Wer bist du denn? Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst?  Daß du dich seiner annimmst? Als wäre der Mensch nicht Fäulnis, und der Sohn des Menschen ein Wurm? Und dennoch, was hat Er befohlen? Daß sie dich behüten! Welch große Ehrfurcht muß dir dieses Wort einflößen, welche Ergebenheit, welches Vertrauen! Ehrfurcht vor ihrer Gegenwart, Ergebenheit wegen ihres Wohlwollens, Vertrauen auf ihren Schutz! (...)

So laßt uns denn Brüder, von Herzen Seine Engel lieben, die einstmals unsere Miterben sein werden, bis dahin aber unsere Sachwalter und Beschützer, uns vom Vater bestellt und über uns gestellt. Was sollten wir noch fürchten unter solchem Schutz?

Die uns behüten auf all unsern Wegen, können weder besiegt noch verführt werden, erst recht nicht verführen. Treu sind sie, klug sind sie, mächtig sind sie - wovor sollten wir zittern? Wir brauchen ihnen nur zu folgen, uns an sie zu halten, dann wandeln wir im Schutz unseres Gottes im Himmel.

Wann immer dich also die furchtbare Versuchung bedrängt, wann immer die harte Prüfung droht: rufe deinen Beschützer an, deinen Führer, deinen Helfer zur rechten Zeit, in jeglichem Ungemach! Schreie zu ihm und sprich: Herr, hilf uns, wir gehen zugrund!"


Prof. Josef Seifert:
Die Grundlage jeder Erneuerung: Der Glaube
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Freitag, 24. Februar 2012

Maria Hilf


Wunderschön:


Mutter vom guten Rat, vielliebe Fraue,
himmlische Mutter, wenn ich Dich schaue
in Deinem Bilde kronengeschmückt,
bin ich beseligt, bin ich entzückt.
Huldreiche Königin, Schirmherrin mild,
innig verehrt sei Dein liebliches Bild.

Mutter vom guten Rat, Gottes Erbarmen
trägst Du in Christus auf Deinen Armen.
Gnade und Segen, Freude und Ruh
wendest Du uns vom Heiland her zu.
Treueste Gottesmagd, Trösterin mild,
innig verehrt sei Dein liebliches Bild.

Mutter vom guten Rat, was wir Dir danken,
können nicht fassen Menschengedanken.
Wieviel für Gnaden schuldig wir sind,
weiß nur Dein liebes göttliches Kind.
Mächtige Mittlerin, Königin mild,
innig verehrt sei Dein liebliches Bild.


Ebenso wie das oben abgebildete Gnadenbild aus dem Alten Peter in München ist auch das Gnadenbild Unserer Lieben Frau vom guten Rat in der ehemaligen Abteikirche zu Oberhausen-Sterkrade eine Kopie des sog. Passauer Maria Hilf- Bildes von Lucas Cranach d. Ä.

Hier Bilder des Sterkrader Gnadenbildes:









Schwarz-Weiß-Bilder und Text des Gebetes entnommen der Kleinschrift: "Das Gnadenbild der Mutter vom guten Rat in der St. Clemenskirche zu Sterkrade, der ehemaligen Abteikirche der Cisterzienserinnen";Verlag Butzon und Becker GmbH Kevelaer, AD 1938

Die Schrift dokumentiert zahlreiche wunderbare Begebenheiten, unerklärliche Heilungen und auffällige Hilfen aufgrund der Verehrung der Muttergottes und ihres göttlichen Sohnes in diesem Gnadenbild "nach den im Staatsarchiv zu Düsseldorf befindlichen Urkunden" von Dechant Cuvellier.


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Montag, 12. September 2011

Fest Mariä Namen: Gegrüßet seist Du, Maria

"Ihr wisst, dass Maria sich von Christus fernhielt, als Er Sein Predigtwerk begann; sie mischte sich nicht ein in Sein Werk. Auch nach Seiner Himmelfahrt ist sie als Frau nicht ausgezogen zu Predigt und Lehre, sie nahm nicht Platz auf eines Apostels Stuhl; sie beanspruchte keine Teilhabe am priesterlichen Amt; sie suchte nur ihren Sohn in Demut im täglichen Messopfer jener auf, die, obwohl im Himmel ihre Diener, in der Kirche auf Erden ihre Vorgesetzten waren.

Und nachdem sie und jene diese Schaubühne hienieden verlassen hatten und sie zur Königin zur Rechten ihres Sohnes aufgestiegen war, nicht einmal damals bat sie ihn, ihren Namen bis an das Ende der Welt bekannt zu machen und sie den staunenden Blicken der Welt auszusetzen, vielmehr wartete sie jene Zeit ab, da ihre eigene Verherrlichung notwendig würde um der Seinigen willen.

Er Selber stand ja von Anfang an im Mittelpunkt der Verkündigung der Kirche und war in Seinem Tempel auf den Thron erhoben, denn Er war Gott; es wäre dem lebendigen Orakel der Wahrheit (Anm.: der Kirche) übel angestanden, hätte es den Gläubigen das eigentliche Objekt ihrer Anbetung vorenthalten - anders stand es mit Maria.

Ihr geziemte es, als Geschöpf, als Mutter, als Frau beiseite zu treten und den Platz für den Schöpfer frei zu machen, Dienerin ihres Sohnes zu sein, und den Weg für ihre Verehrung in der Welt eher durch sanfte Überredung zu finden. Erst als Sein Name verunehrt wurde, war es ihre Aufgabe, Ihm ihre Dienste anzubieten; als der Emmanuel verleugnet wurde, trat die Gottesmutter (sozusagen) in den Vordergrund; als Irrlehrer behaupteten, Gott sei nicht Mensch geworden, kam auch die Zeit für ihre eigene Ehrung."



(Hervorhebungen durch Administrator) 
 


Foto: Lawrence OP, Mutter Gottes, London 
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