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Dienstag, 6. Januar 2015

Seht, der Gebieter, der Allherrscher ist da!

Als Jesus in den Tagen des Königs Herodes zu Betlehem geboren war, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und fragten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen und sind gekommen Ihn anzubeten." (...)

Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, zog vor ihnen her, bis er über dem Orte stehen blieb, wo das Kind war. Da sie den Stern sahen, hatten sie eine überaus große Freude. Und sie traten in das Haus, fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter, fielen nieder und beteten es an.

(aus dem Evangelium am Fest der Erscheinung des Herrn, Mt 2,1-12)




Lesung am Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie):

Auf, werde licht, Jerusalem! Denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz. Blick auf und schau umher: Sie alle versammeln sich und kommen zu dir. Deine Söhne kommen von fern, deine Töchter trägt man auf den Armen herbei.

Du wirst es sehen und du wirst strahlen, dein Herz bebt vor Freude und öffnet sich weit. Denn der Reichtum des Meeres strömt dir zu, die Schätze der Völker kommen zu dir. Zahllose Kamele bedecken dein Land, Dromedare aus Midian und Efa. Alle kommen von Saba, bringen Weihrauch und Gold und verkünden die ruhmreichen Taten des Herrn! 
Isaias 60,1-6

(nach dem Volksmessbuch von 1962)



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Sonntag, 13. April 2014

Benedictus qui venit in nomine Domini! Hosanna! - Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna!

Um zu verstehen, was am Palmsonntag geschehen ist, und um zu erkennen, was er über jene Stunde hinaus für alle Zeiten bedeutet, erweist sich ein Detail als wichtig, das auch für seine Jünger der Schlüssel zum Verständnis dieses Ereignisses wurde, als sie nach Ostern jene Tage, die von Aufregung gekennzeichnet waren, mit einem neuen Blick noch einmal an sich vorüberziehen ließen. Jesus zieht in die Heilige Stadt ein, auf einem Esel reitend, das heißt auf dem Tier der einfachen, gewöhnlichen Leute vom Land, und noch dazu auf einem Esel, der ihm nicht einmal gehört, sondern den er sich für diese Gelegenheit ausleiht. Er kommt nicht in einer prunkvollen Königskutsche, nicht zu Pferd wie die Großen der Welt, sondern auf einem geliehenen Esel.

Johannes berichtet uns, daß die Jünger das im ersten Augenblick nicht verstanden haben. Erst nach Ostern bemerkten sie, daß Jesus, indem er so handelte, die Ankündigungen der Propheten erfüllte; sie verstanden nun, daß sein Tun sich aus dem Wort Gottes herleitete und daß er es zu seiner Erfüllung brachte. Sie erinnerten sich, sagt Johannes, daß beim Propheten Sacharja zu lesen ist: "Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin" (Joh 12,15; vgl. Sach 9,9). Um die Bedeutung der Prophezeiung und damit des Handelns Jesu zu verstehen, müssen wir den ganzen Text im Buch des Propheten Sacharja hören, der so fortfährt: "Ich vernichte die Streitwagen aus Efraim und die Rosse aus Jerusalem, vernichtet wird der Kriegsbogen. Er verkündet für die Völker den Frieden; seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer und vom Eufrat bis an die Enden der Erde" (Sach 9,10). Damit sagt der Prophet drei Dinge über den künftigen König. 

Als erstes sagt er, daß er der König der Armen sein wird, ein Armer unter den Armen und für die Armen. Die Armut wird in diesem Fall im Sinn der anawim Israels verstanden, jener gläubigen und demütigen Seelen, die wir in der Nähe Jesu antreffen – aus der Perspektive der ersten Seligpreisung der Bergpredigt. Man kann zwar in materieller Hinsicht arm sein, aber ein Herz haben, das von dem begehrlichen Verlangen nach materiellem Reichtum erfüllt ist und nach Macht, die auf dem Reichtum beruht. Gerade die Tatsache, daß ein solcher Mensch in Neid und Habgier lebt, zeigt, daß er in seinem Herzen zu den Reichen gehört. Er wünscht sich, die Verteilung der Güter umzustürzen, aber nur um selbst in die Stellung der ehemaligen Reichen zu gelangen.

Die Armut im Sinne Jesu – und im Sinne der Propheten – setzt vor allem die innere Freiheit von der Gier nach Besitz und Macht voraus. Es geht um eine größere Wirklichkeit als bloß um eine Umverteilung der Güter, die doch im materiellen Bereich stehen bliebe, ja, die Herzen noch härter machen würde. Es geht vor allem um die Reinigung des Herzens, dank der man den Besitz als Verantwortung, als Aufgabe gegenüber den anderen anerkennt, indem man sich unter Gottes Blick stellt und sich von Christus führen läßt, der reich war und um unsertwegen arm geworden ist (vgl. 2 Kor 8,9). Die innere Freiheit ist die Voraussetzung für die Überwindung der Korruption und der Habgier, die bereits die Welt verwüsten; eine derartige Freiheit kann nur gefunden werden, wenn Gott unser Reichtum wird; sie kann nur im geduldigen täglichen Verzicht gefunden werden, durch den sie sich als wahre Freiheit entfaltet. Dem König, der uns den Weg zu diesem Ziel weist – Jesus –, jubeln wir am Palmsonntag zu; ihn bitten wir, uns mit auf seinen Weg zu nehmen. 

Als zweites zeigt uns der Prophet, daß dieser König ein König des Friedens sein wird: Er wird die Streitwagen und Schlachtrösser verschwinden lassen, er wird die Bögen zerbrechen und den Frieden verkünden. In der Gestalt Jesu wird das im Zeichen des Kreuzes Wirklichkeit. Das Kreuz ist der zerbrochene Bogen, in gewisser Weise der neue, wahre Regenbogen Gottes, der den Himmel und die Erde miteinander verbindet und eine Brücke über die Abgründe und zwischen den Kontinenten schlägt.

Die neue Waffe, die uns Jesus in die Hände gibt, ist das Kreuz – Zeichen der Versöhnung, der Vergebung, Zeichen der Liebe, die stärker ist als der Tod. Jedesmal, wenn wir uns bekreuzigen, müssen wir uns daran erinnern, der Ungerechtigkeit nicht andere Ungerechtigkeit, der Gewalt nicht andere Gewalt entgegenzusetzen; wir müssen uns daran erinnern, daß wir das Böse nur durch das Gute besiegen können und niemals durch Vergeltung des Bösen mit Bösem. 

Die dritte Aussage des Propheten ist die Ankündigung der Universalität. Sacharja sagt, das Reich des Königs des Friedens "reicht von Meer zu Meer … bis an die Enden der Erde". Die alte, an Abraham und die Väter ergangene Verheißung des Landes wird hier durch eine neue Vision ersetzt: Der Raum des messianischen Königs ist nicht mehr ein bestimmtes Land, das sich notwendigerweise von den anderen trennen und dann unvermeidlich auch gegen andere Länder Stellung beziehen würde. Sein Land ist die Erde, die ganze Welt. Indem er jede Abgrenzung überwindet, schafft er in der Mannigfaltigkeit der Kulturen Einheit.

Wenn wir mit dem Blick die Wolken der Geschichte durchdringen, die den Propheten von Jesus trennten, sehen wir in dieser Prophezeiung wie von ferne das Netz der "eucharistischen Gemeinschaften" auftauchen, das die Erde, die ganze Welt umfängt – ein Netz von Gemeinschaften, die das "Reich des Friedens" Jesu von Meer zu Meer bis an die Enden der Erde bilden. Er kommt überall, in alle Kulturen und in alle Teile der Welt, in die ärmlichen Hütten und notleidenden ländlichen Gebiete ebenso wie in die Pracht der Kathedralen. Überall ist er derselbe, der einzige, und so sind auch alle, die sich in der Gemeinschaft mit ihm zum Gebet versammeln, miteinander in einem einzigen Leib vereint. Christus herrscht, indem er sich selbst zu unserem Brot macht und sich uns schenkt. Auf diese Weise errichtet er sein Reich. 

Dieser Zusammenhang wird in dem anderen alttestamentlichen Wort, das die Liturgie des Palmsonntags und seine besondere Atmosphäre charakterisiert und erklärt, ganz deutlich. Die Menge jubelt Jesus zu: "Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!" (Mk 11,9; Ps 118,26f). Dieses Wort ist Teil des Ritus des Laubhüttenfestes, bei dem sich die Gläubigen mit Palm-, Myrten- und Weidenzweigen in den Händen im Kreis um den Altar herumbewegen.

Jetzt erhebt das Volk, mit Palmzweigen in der Hand, diesen Ruf zu Jesus, in dem es denjenigen sieht, der im Namen des Herrn kommt: Dieser Ausdruck "er, der kommt im Namen des Herrn", war nämlich seit langem zur Bezeichnung des Messias geworden. In Jesus erkennen sie den, der wirklich im Namen des Herrn kommt und die Gegenwart Gottes mitten unter sie bringt. Dieser Hoffnungsruf Israels, diese jubelnde Akklamation Jesu bei seinem Einzug in Jerusalem ist in der Kirche mit gutem Grund zur Akklamation desjenigen geworden, der uns in der Eucharistie auf neue Weise entgegenkommt.

Mit dem Ruf "Hosanna!" grüßen wir den, der in Fleisch und Blut die Herrlichkeit Gottes auf die Erde gebracht hat. Wir grüßen den, der gekommen ist und dennoch immer derjenige bleibt, der kommen soll. Wir grüßen den, der in der Eucharistie immer wieder im Namen des Herrn zu uns kommt und so im Frieden Gottes die Grenzen der Erde verbindet. Diese Erfahrung der Universalität gehört wesentlich zur Eucharistie. Da der Herr kommt, treten wir aus unseren exklusiven Parteilichkeiten heraus und in die große Gemeinschaft all derer ein, die dieses heilige Sakrament feiern. Wir treten in sein Reich des Friedens ein und grüßen in Ihm in gewisser Weise auch alle unsere Brüder und Schwestern, zu denen er kommt, um in dieser zerrissenen Welt wirklich ein Reich des Friedens entstehen zu lassen. 


Papst Benedikt XVI. am 09.04.2006, in seiner Predigt zum Palmsonntag


Sonntag, 24. November 2013

Viva Christo Rey! - Es lebe Christus, der König!

Die Sonntagslesung: Kraft für unser Zeugnis im Alltag

Zu den Lesungen des Christkönigssonntags (Lesejahr C)

Von Manfred Hauke  

2 Sam 5,1–3; Kol 1,12–20; Lk 23,35–43

Wer sich über den Ursprung und den Sinn des Christkönigsfestes kundig machen möchte, dem sei ein 2011 entstandener Film empfohlen: „For Greater Glory – The True Story of Christiada“. Es geht darin um den bewaffneten Aufstand der „Christeros“, der katholischen Christen in Mexiko, die sich 1926–29 der eigenen Regierung widersetzten. Auslöser der „Christiada“ war die grausame Kirchenverfolgung in Mexiko, die von den dortigen Freimaurern angezettelt worden war. Zahlreiche Priester und Laien kamen bei der Verfolgung ums Leben. Die laizistische Regierung verstand sich selbst als Quelle jeglichen Rechtes, dem sich auch die Kirche zu beugen hätte. Kirchliche Güter wurden enteignet, katholische Schulen geschlossen, der Religionsunterricht verboten. Zeitweise waren fast alle Bischöfe aus ihrem Amt entfernt, und der größte Teil des Klerus saß im Gefängnis. Die mexikanische Kirchenverfolgung ist in ihrer Brutalität nur vergleichbar mit den Blutorgien der Kommunisten in der Sowjetunion und in Spanien.

Der auf wahren Begebenheiten beruhende Film beschreibt aus der Perspektive eines Jugendlichen namens José, wie Soldaten des Freimaurerregimes den alten Priester seines Dorfes grausam ums Leben bringen, die Kirche zerstören. Daraufhin schließt sich José den „Christeros“ an. Die Widerständigen werden von einem General geleitet, der selbst Freimaurer ist, aber nicht dulden will, dass seiner gläubigen Frau und seiner Tochter die Freiheit verwehrt wird, ihren Glauben öffentlich zu bekennen. Seine Logenbrüder sind darüber entsetzt; die General führt die „Christeros“ zu beachtlichen Erfolgen, kommt aber im Kampf um; vor seinem Tod bekehrt er sich zum katholischen Glauben. Die Regierung der USA äußert ihr Entsetzen über die blutige Verfolgung der Katholiken, liefert aber dem mexikanischen Präsidenten Flugzeuge, um den Volksaufstand niederzuringen. Dafür erhält sie Konzessionen zur Förderung von Erdöl. Der Film endet mit dem Tod des 14-jährigen José: er widersteht schmeichelhaften Versprechungen, die ihm den Glaubensabfall nahelegen; grausam gefoltert stirbt er am Ende mit dem Bekenntnis zu Christus dem König.

„Christiada“ findet zahlreiche Interessenten im Internet, wird aber von den einschlägigen Lobbys der Filmindustrie boykottiert. Darüber beschwerte sich beispielsweise der Chefredakteur der katholischen Tageszeitung im Tessin angesichts der Ablehnung des Filmfestivals von Locarno, den filmtechnisch glänzend inszenierten und prominent besetzten Film beim Wettbewerb in Erwägung zu ziehen.

Am 23. November 1927 starb in Mexico City ein junger Jesuitenpater, der 1988 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochene Miguel Agustin Pro. Er war fälschlicherweise der Teilnahme an einem Attentat beschuldigt worden und wurde ohne gerichtliches Verfahren erschossen. Er starb mit den Worten: „Viva Cristo Rey!“ – „Es lebe Christus der König!“ Die letzten Worte von Pater Pro (aber auch des gläubigen Jungen im Film „Christiada“) betonen, dass keine staatliche Macht sich anmaßen darf, die Rechte Gottes beiseitezustellen.

Die Kirchenverfolgung in Mexiko gehört zur Vorgeschichte der Enzyklika „Quas primas“ von Papst Pius XI. aus dem Jahr 1925, der damit das Christkönigsfest einführte. Der Papst wendet sich darin gegen den Laizismus, der die Rechte Gottes und den Anspruch Christi an die Gesellschaft leugnet. Pius XI. schreibt: „Die Pest unserer Zeit ist der sogenannte Laizismus mit seinen Irrtümern und gottlosen Absichten.“ Dagegen betont er die Bedeutung der Herrschaft Christi, die von jedem Einzelnen anzuerkennen ist, aber auch an Staat und Politik ihren Anspruch stellt. Auch das Zweite Vatikanische Konzil erwähnt die „moralische Pflicht der Menschen und der Gesellschaften gegenüber der wahren Religion und der einzigen Kirche Christi“ (Dekret über die Religionsfreiheit, 1).

Von diesem Ziel sind wir meilenweit entfernt. Denken wir nur an den Entwurf der Verfassung für die Europäische Gemeinschaft, worin die Bedeutung des Glaubens an Gott und das Christentum nicht einmal erwähnt werden. In China werden die Belange der sogenannten „patriotischen Kirche“ von staatlichen Funktionären geleitet, die den Kontakt mit dem Heiligen Vater unterbinden. Selbst in einem zivilisierten Staat wie der Schweiz müssen wir erleben – so vor einigen Jahren bezüglich der Pfarrei von Röschenz im Bistum Basel – wie sich ein staatliches Gericht anmaßt, die inneren Angelegenheit der Kirche zu beurteilen.

Angesichts dieser betrüblichen Situationen ist es hilfreich, mit Papst Pius XI. und der Liturgie des kommenden Sonntags die Bedeutung Christi des Königs näher zu bedenken. Die Grundlagen der königlichen Herrschaft Christi werden tiefgründig dargelegt in der heutigen Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser. Jesus Christus ist seiner Gottheit nach der ewige Sohn des himmlischen Vaters. In ihm und durch ihn ist alles geschaffen. Seiner Menschheit nach ist er am Kreuz für uns gestorben, um uns mit Gott zu versöhnen. Darum hat Christus, so betont der heilige Paulus, in allem den Vorrang.

Was der Kolosserbrief in seinem grandiosen Christushymnus betont, formuliert auf eine systematischere Weise auch Papst Pius XI. in seiner Christkönigsenzyklika. Jesus hat einen absoluten Anspruch auf unser Leben: aufgrund der Gottessohnschaft und aufgrund der Erlösung. Weil er der Mensch gewordene Sohn Gottes ist, gebührt nur ihm der erste Platz in unserem Leben. Gleichzeitig hat er uns durch sein menschliches Leben und Sterben von den Mächten des Bösen befreit und uns dazu berufen, in der Freundschaft mit Gott für immer glücklich zu sein.

Bei staatlichen Vollmachten unterscheiden wir Gesetzgebung, Rechtsprechung und Regierung. Während in einem Staat zu Recht die Gewaltentrennung üblich ist, gehen für Christen alle Gewalten von Christus aus: von ihm stammen die Gesetze, die unser Leben als Christen bestimmen; er wird uns und die gesamte Menschheit einmal dem Gericht unterwerfen; er ist auch der Souverän der Kirche, denn in der Hierarchie von Papst und Bischöfen zeigt sich die Nachfolge der Apostel. „Apostel“ aber heißt nichts anderes als „Gesandter“ Christi, ein Gesandter, in dem Christus selbst sein Heilswerk vergegenwärtigt. Die Kirche ist darum keine Demokratie und auch keine Monarchie, sondern eine Theokratie (eine Gottesherrschaft) oder (genauer) eine „Christokratie“, eine Herrschaft Christi.

Der Kolosserbrief betont die universale Herrschaft Christi, durch den der gesamte Kosmos geschaffen worden ist. Sein kosmisches Königtum ist freilich gegenwärtig noch verborgen. Diese Verborgenheit zeigt sich sehr deutlich im Evangelium des heutigen Festes. Jesus ist wirklich ein König, der König der Welt, aber sein Königreich greift nicht zu den Mitteln weltlicher Staaten. Seine Herrschaft wird ausgebreitet durch die Kraft der göttlichen Liebe, versinnbildlicht Heiligsten Herzen Jesu. Darum ist die Aufschrift INRI, „Jesus Nazarenus Rex Judaeorum“, an das Kreuz geheftet, das dem ersten Anschein nach gerade für das Scheitern Christi steht. Auch der Weg der Kirche in dieser Welt hat teil an diesem scheinbaren Scheitern. Durch die gesamte Geschichte hindurch ist die Gemeinschaft der Kirche immer wieder verfolgt und an den Rand gedrängt worden. Und doch haben kein Hitler, kein Stalin und keine Freimaurerloge es geschafft, die Kirche auszulöschen. Sie können es auch gar nicht, denn Christus hat verheißen: „Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen!“ (Mt 16) Sie können es nicht, denn der gekreuzigte Christus ist von den Toten auferstanden, und die Macht des Auferstandenen wirkt auf vielfache Weise in der gesamten Geschichte.

Das Christkönigsfest hat ganz konkrete Folgen für unser Leben. Wenn wir feststellen, dass Güte, Wahrheit und Gerechtigkeit an den Rand gedrängt werden, dann dürfen wir deshalb nicht verzweifeln und verbittern. Das letzte Wort hat Christus der König. Darum wollen auch wir Güte, Wahrheit und Gerechtigkeit leben, selbst wenn wir damit in dieser Welt Nachteile in Kauf nehmen. Wir bekennen uns zu Christus dem König, wenn wir ihn in allen Dingen an die erste Stelle setzen, nicht nur im inneren Herzenskämmerlein, sondern auch in der Öffentlichkeit. Wenn wir in diesem Leben seine Königsherrschaft anerkennen, werden auch wir einmal wie der reuige Schächer im Evangelium die verheißungsvollen Worte hören: „Amen, ich sage dir, heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“.





Hinweis:

Am Christkönigsfest (nach dem Novus Ordo) endet das von Papst Benedikt ausgerufene "Jahr des Glaubens". 
Hl. Messe zum Abschluss des Jahres des Glaubens in Rom  -

Live ab 10:30 Uhr 

z. B. über
oder

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Sonntag, 27. Oktober 2013

Dankt dem Vater mit Freuden für die Erlösung, die Vergebung der Sünden!

Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat!



Dankt dem Vater mit Freuden! Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. Durch Ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden.

Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in Ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch Ihn und auf Ihn hin geschaffen. Er ist vor aller Schöpfung, in Ihm hat alles Bestand.

Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat Er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in Ihm wohnen, um durch Ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch Sein Blut.


(Lesung zum Christkönigsfest, das im Vetus Ordo am letzten Sonntag im Oktober gefeiert wird: Kol 1,12-20)




Auch zum Christkönigsfest:

Dienstag, 2. April 2013

Forever Young - Mit immer jungem Herzen...


[Wir müssen] den Glauben mit einem jungen Herzen leben [...], immer: mit jungem Herzen, auch mit siebzig, achtzig Jahren! Ein junges Herz!

Mit Christus wird das Herz niemals alt! Doch wir alle wissen – und ihr wisst es sehr wohl –, dass der König, dem wir folgen und der uns begleitet, ein ganz besonderer König ist: ein König, dessen Liebe bis zum Kreuz geht und der uns lehrt zu dienen, zu lieben.

Und ihr schämt euch des Kreuzes nicht! Nein, Ihr bekennt euch zu ihm, denn ihr habt begriffen, dass in der Selbsthingabe – im Verschenken des eigenen Selbst, im Herausgehen aus sich selbst – die wahre Freude liegt und dass Er mit der Liebe Gottes das Böse überwunden hat. 

Papst Franziskus am Palmsonntag, 24.03.2013



Wenn du jung bleiben willst, dann suche Christus!

(dem hl. Augustinus (354-430) zugeschrieben)



Weiteres zum Thema: 
Foto: Kopie eines Triumph-Kreuzes aus dem 12. Jh. in der Kirche von Linde, Gotland; Mg-k; wikimedia commons

Sonntag, 24. März 2013

Ruhm, Lob und Ehre sei dir, Christus, König, Erlöser!





Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Du bist Israels König, Du Davids erhabener Spross,
Der Du kommst im Namen des Herrn, o gelobter König.

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Dort in der Höhe lobsingen Dir laut die himmlischen Scharen,
So auch der sterbliche Mensch, so alle Schöpfung zugleich.

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Einst kam mit Palmzweigen das Volk der Hebräer Dir entgegen,
Siehe, mit Lied und Gebet treten auch wir vor Dich hin.

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Jene brachten Dir Lob, bevor Du gingest zu leiden,
Heute lobpreisen wir Dich froh als den König der Welt.

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht!

Jene gefielen Dir einst, so lass auch uns Dir gefallen:
König, gütig und mild, dem alles Gute gefällt!

Ruhm und Preis und Ehre sei Dir, Christ-König, Erlöser,
Dem die kindliche Schar frommes Hosanna geweiht! 


Alle rühmen sie Deinen heiligen Namen:
"Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn,
Hosanna in der Höhe!"




+      +      +


Gloria, laus et honor tibi sit, Rex Christe, redemptor,
Cui puerile decus prompsit Hosanna pium.

Israel es tu Rex Davidis et inclita proles,
Nomine qui in Domini, Rex benedicite, venis.

Cœtus in excelsis te laudat cælicus omnis,
Et mortalis homo et cuncta creata simul.

Plebs Hebræa tibi cum palmis obvia venit;
Cum prece, voto, hymnis, adsumus ecce tibi.

Hi tibi passuro solvebant munia laudis;
Nos tibi regnanti pangimus ecce melos.

Hi placuere tibi, placeat devotio nostra,
Rex bone, Rex clemens, cui bona cuncta placent.

Sonntag, 6. Januar 2013

Epiphanie

Heute feiert die heilige Kirche und feiern wir mit ihr freudig den feierlichen Einzug des Christ-Königs in sein Reich: in die zu erlösende Menschheit, in die Kirche, in die Einzelseele. Er, der in  der Stille der heiligen Weihnacht geboren ward, wird heute als König anerkannt.


Epiphanie ist das Fest der "Erscheinung", des "Offen-barwerdens" des Gott-Königs Christus, das zweite Hochfest der Weihnachtszeit, das altchristliche Königsfest Christi.

Drei Offenbarungen der Herrlichkeit des Gott-Königs Christus werden heute in der Liturgie gefeiert: die Anbetung und Huldigung der Weisen aus dem Osten; die feierliche Verkündigung durch den Vater bei der Taufe Christi: "Diesen sollt ihr hören"; endlich die Offenbarung der Herrschermacht Christi über die Elemente (Verwandlung des Wassers in Wein auf der Hochzeit zu Kana).

Der Tag der Erscheinung ist ein Königsfest und zugleich ein Vermählungsfest. Christus, der König, kommt und vermählt sich mit seiner Braut, der heiligen Kirche, und auch mit uns, die er in den Weisen aus dem Osten beruft, um uns an dem Hochzeitsmahle der hl. Eucharistie und der ewigen Seligkeit im Himmel teilnehmen zu lassen.

So ist Epiphanie das Fest der Berufung der Heidenwelt.


aus der Einführung zum Fest der Erscheinung des Herrn (In Epiphania Domini), Schott-Volksmessbuch


Ecce, advenit Dominator Dominus:
et regnum in manu ejus
et potestas et imperium. 
Deus, judicium tuum Regi da
et justitiam tuam Filio Regis!

Seht, der Gebieter, der Allherrscher ist da:
in seiner Hand ruht Königsmacht,
Gewalt und Weltherrschaft.
Gott, gib Dein Richterrecht dem König
und dem Königssohn Dein Herrscherrecht!


Introitus zum Fest der Erscheinung des Herrn; Mal 3,1; 1 Chronik 29,12; Psalm 71,1; Schott-Volksmessbuch

Samstag, 5. Januar 2013

Gott existiert, wir sind ihm begegnet...

Zum Hochfest der Erscheinung des Herrn
am 6. Januar

("Erscheinung des Herrn" meint: "Sichtbar-Werden" des Herrn)



...und kleiner als das Neugeborene waren sie geneigt,
nie hatten Menschen gekniet wie diese!
Aus Furcht nicht, aus Freude und Glückseligkeit...
 
aus:
von clamormeus


+     +     +

Für die Heilige Schrift ist das Schauen von Gottes Angesicht das höchste Glück: "Wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude", sagt der Psalmist (Ps 21,7). Aus der Betrachtung von Gottes Angesicht gehen Freude, Sicherheit und Friede hervor.

Aber was bedeutet im Verständnis des Neuen Testaments konkret, das Angesicht des Herrn zu schauen? Es bedeutet, ihn durch Jesus Christus, in dem er sich offenbart hat, unmittelbar zu erkennen, so weit das in diesem Leben möglich ist. (...) 

Der menschgewordene Sohn Gottes hat uns den Vater erkennen lassen, hat uns in seinem sichtbaren menschlichen Angesicht das unsichtbare Angesicht des Vaters wahrnehmen lassen...




(Die Überschrift ist der leicht  abgeänderte Buchtitel einer beeindruckenden Geschichte: der Bekehrung des Atheisten André Frossard: "Gott existiert, ich bin ihm begegnet")




Sonntag, 25. November 2012

Christus, König aller Zeiten



Christus, König aller Zeiten, Christus, Herr auch unserer Zeit!
Christus, König aller Völker, Christus, Herr in Ewigkeit!
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Christus, König aller Zeiten, du hast uns aus Schuld befreit.
Warst Gott gleich, kamst auf die Erde, zum Gehorsam stets bereit.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Durch dein Vorbild, deine Liebe, nahmst du selbst das Kreuz in Kauf.
Du bist nicht im Tod geblieben, stiegst verklärt zum Himmel auf.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Herr, dein Reich ist Reich der Wahrheit. Gnade und Gerechtigkeit,
Reich des Friedens und der Liebe: Gottes Reich in Ewigkeit.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Christus König, dir zu dienen, mach in Gnaden uns bereit;
denn dir dienen, heißet herrschen mit dir, Herr der Herrlichkeit.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!


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Sonntag, 18. November 2012

Und er wird König sein...

Sonntag, 28. Oktober 2012

Der König und sein Reich


"Im Gespräch zwischen Jesus und Pilatus geht es um das Königtum Jesu und so um das Königtum, das "Reich" Gottes. Gerade im Gespräch Jesu mit Pilatus wird sichtbar, dass es keinen Bruch zwischen der galiläischen Verkündigung Jesu - Reich Gottes - und seinen Jerusalemer Predigten gibt.

Das Zentrum der Botschaft ist bis ans Kreuz hin - bis zur Kreuzesinschrift - das Reich Gottes, das neue Königtum, für das Jesus steht. Dessen Zentrum aber ist die Wahrheit. Das von Jesus in Gleichnissen und zuletzt ganz offen vor dem weltlichen Richter verkündigte Königtum ist eben das Königtum der Wahrheit.
Um das Aufrichten dieses Königtums als die wahre Befreiung des Menschen geht es."


Joseph Ratzinger, Benedikt XVI. in:
Jesus von Nazareth, Band II; S. 218 (s. Quellen)


Hervorhebung durch Fettdruck von Admin

Dienstag, 10. April 2012

Christus ist auferstanden, halleluja,!

"Singen wir das seligmachende Halleluja! Das Halleluja sollte der Cantus firmus, die Grundmelodie unseres Lebens sein. In jedem Wort, das wir sprechen, in jedem Ton, den wir singen, möchte ein Partikelchen, ein Stückchen dieses Halleluja aus dieser hochheiligen Nacht enthalten sein. Denn dazu haben wir allen Grund, weil wir wissen, dass Christus die Welt überwunden hat. Gott lebt, und Christus ist auferstanden! Was soll denn dann noch passieren? Warum fürchten wir denn so die bereits überwundene Welt, als wäre sie die Überwinderin? Das ist der Sieg, der die Welt überwindet: unser Osterglaube, unser Halleluja. Amen."

Schluss der Predigt von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zur Osternacht 2012 im Hohen Dom zu Köln am 7. April 2012 (die Predigt im Wortlaut HIER auf kath.net)

Freitag, 6. Januar 2012

Epiphanie


Heute feiert die heilige Kirche und feiern wir mit ihr freudig den feierlichen Einzug des Christ-Königs in sein Reich: in die zu erlösende Menschheit, in die Kirche, in die Einzelseele. Er, der in der Stille der heiligen Weihnacht geboren ward, wird heute als König anerkannt. 

Epiphanie ist das Fest der "Erscheinung", des "Offenbarwerdens" des Gott-Königs Christus, das zweite Hochfest der Weihnachtszeit, das altchristliche Königsfest Christi. (...)

Der Tag der Erscheinung ist ein Königsfest und zugleich ein Vermählungsfest. Christus, der König, kommt und vermählt sich mit seiner Braut, der heiligen Kirche, und auch mit uns, die er in den Weisen aus dem Osten beruft, um uns an dem Hochzeitsmahle der hl. Eucharistie und der ewigen Seligkeit im Himmel teilnehmen zu lassen.

So ist Epiphanie das Fest der Berufung der Heidenwelt.


(Einführung zum Hochfest Epihanie; Schott-Volksmessbuch)


Auf! Werde licht, Jerusalem! 
Siehe, es kommt dein Licht;
die Herrlichkeit des Herrn 
ging strahlend über dir auf.

 (aus der Lesung zum Hochfest Epiphanie)




   
Christus, mein König! Dir allein schwör ich die Liebe stark und rein, bis in den Tod die Treue!

Mittwoch, 7. Dezember 2011

* * * * Empfangen von der Jungfrau Maria * * * *



"Liebe Freunde,
die Wissenschaft hat es mit dem Alten zu tun. Wissenschaftliche Erklärungen sind Rückführung von Unbekanntem auf Bekanntes, vom Neuen auf Altes. Darum gibt es keine wissenschaftliche Erklärung des Auftretens von Neuem, vom Leben, vom Empfinden, von Bewusstsein. All diese Phänomene sind, wie uns die Physiker sagen, extrem unwahrscheinlich. Aber sie sind wirklich.

Wenn uns also Fachleute sagen, die jungfräuliche Mutterschaft Marias sei sehr unwahrscheinlich, so sagen sie uns nichts Interessantes. Dieses Ereignis ist sogar extrem unwahrscheinlich, ähnlich wie das Auftreten von Leben im Universum. Aber deswegen ist es doch wirklich.

„Empfangen von der Jungfrau Maria“, indem wir das bekennen, bekennen wir, dass es in der Geschichte der Menschheit das Neue gibt, das nicht nur eine Variante des Alten ist.

In der Apokalypse des Johannes sagt der, der auf dem Thron sitzt: „Siehe, ich mache alles neu“ (Apk 21,5). Christlicher Glaube ist der Glaube an die Wirklichkeit des Neuen, an die reale Möglichkeit des neuen Anfangs. Mit der jungfräulichen Empfängnis Jesu hat dieses Neue begonnen.

Worin besteht dieses Neue? Das Evangelium nennt dieses Neue das „Reich Gottes“, die Königsherrschaft Gottes."


aus einer Predigt von Prof. Robert Spaemann in der Ev. Stadtkirche Darmstadt am 7. März 2004 im Rahmen einer Predigtreihe über das Apostolische Glaubensbekenntnis (ganze Predigt: bitte hier klicken)


Hervorhebungen (kursiv) durch Administrator

Dienstag, 29. November 2011

Von den "Armen Jahwes"

Bevor Christus kam, tauchten im jüdischen Volk da und dort Gruppen auf, die sich voll inbrünstigen Eifers die "Armen Jahwes" nannten. Nicht, daß sie arm an Geld gewesen wären, sie waren arm in einem anderen Sinne. Sie sagten: "Herr du bist der Größte, vor dir sind wir klein. Befiehl du, Herr, wir sind bereit, wir werden uns bemühen, deinen Willen zu tun."


Das war das Kleinsein vor Gott, das war der Geist der Armut, und - so sagt das Konzil - unter diesen "Demütigen und Armen" ragt Maria hervor (LG 55). Im Magnifikat hat sie gesagt: "Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut" (Lk 1,48), also auf ihre Kleinheit, ihre Bescheidenheit, ihre Demut, ihre Armut. Und als sie ihr "Ja" zu dem Engel sagte, war das nicht ein x-beliebiges Ja, sondern es bedeutete: "Ich bin deine Magd, ich nehme es auf mich, mir geschehe nach deinem Wort."

Das Ja Mariens zu dem Engel ist voller Glauben und Gehorsam, weil sie gesagt hat: "Ich habe Vertrauen, o Herr, ich glaube; ich schließe die Augen: Wie DU es willst, Herr!"


Albino Luciani (Papst Johannes Paul I.): Ave Maria, Gedanken zur Mutter des Herrn; AD1997; S. 56 (s. Quellen)



Gemälde von: Francisco Martínez

Sonntag, 20. November 2011

Für den König!

Sonntagsausflug - heute mal digital:



Das Video mit schönen Landschaftsaufnahmen aus Norddeutschland wurde leider entfernt. Weil ich aber das Lobpreis-Lied "Für den König" von Albert Frey sehr schön finde, habe ich ein Ersatz- Video eingestellt. Also bitte mehr auf die Akustik als auf die Optik achten! Allen Gottes Segen!


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Montag, 22. August 2011

Maria, Jungfrau - Mutter - Königin

"Von gewissen Seiten wird gegen die Marienfrömmigkeit unserer Tage immer wieder der Einwand erhoben, als ob es sich um unberechtigte Neuerungen handle. Vom Gedanken des Königtums Mariens kann man dies nun in keiner Weise behaupten. Das päpstliche Rundschreiben (Anm.: "Ad Caeli Reginam") führt eine eindrucksvolle Reihe von Zeugnissen aus dem christlichen Altertum an, die zeigen, dass Mariens "Benennung als Herrin, Herrscherin und Königin" zeitgleich mit der dogmatischen Verkündigung ihrer Gottesmutterschaft auf dem Konzil zu Ephesus 431 zusammenfällt. Ist dieses zeitliche Zusammenfallen nicht schon ein Hinweis darauf, dass die beiden Bezeichnungen "Mutter Gottes" und "Königin" auch in einem inneren Zusammenhang stehen und dass sich also die königliche Würde Mariens aus ihrer Gottesmutteschhaft ergibt? Es erübrigt sich hier, auf alle Stimmen der Väterzeit näher einzugehen, die dann seit dem 7. Jahrhundert vom Obersten Lehramt der Kirche aufgegriffen werden und seither in den päpstlichen Verlautbarungen nicht mehr verstummen.
Paolo Veneziano, Krönung Mariens, AD 1324
Kein Wunder, dass eine so weit zurückreichende Lehre auch ihren Niederschlag in der Liturgie gefunden hat. Liturgie und Kunst wetteifern im Lob der Königin des Himmels und der Erde, und zahllos sind die Bilder, die Maria darstellen, wie sie das Königsdiadem aus den Händen ihres Sohnes empfängt.
Ost- und Westkirche finden sich hier einmütig zusammen; und wenn der fromme Gläubige bei uns im fünften Geheimnis des glorreichen Rosenkranzes betet: "Der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat", und so nach den Worten des päpstlichen Rundschreibens "die Himmelskönigin mit der mystischen Krone schmückt", so preist sie der östliche Christ in dem unserem Rosenkranz entsprechenden Akathistos-Hymnus mit dem ganzen Überschwang seines liebentflammten Herzens: "Ein Lied will ich singen auf die Mutter und Königin, in Freuden will ich mich ihr nahen, um in Jubel ihre Wunder zu besingen... O Herrin, unsere Zunge kann dich nicht würdig preisen; denn du bist erhabener als die Seraphim, die du Christus, den König geboren hast... Heil dir , o Königin der Welt, heil dir, o Maria, unser aller Herrin!"
So ist denn mit dem Fest Maria Königin keine "neue Glaubenswahrheit verkündet worden", sondern nur eine uralte Wahrheit von neuem eingeschärft, wie der Heilige Vater ausdrücklich feststellt."

Rudolf Graber in: Maria, Jungfrau - Mutter - Königin, AD1976, S. 144f

(Hervorhebungen durch Administrator)
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