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Sonntag, 18. Januar 2015

Gute und böse Islamophobie

Mir scheint, dass die Ereignisse der letzten Zeit uns lehren, eine gute und eine böse Islamophobie zu unterscheiden. Die gute Islamophobie besteht in der Verhöhnung des Islams durch Karikaturen, wie sie Charlie Hebdo praktiziert hat. Böse Islamophobie liegt dann vor, wenn Christen eine schleichende Islamisierung Europas befürchten. Die gute Islamophobie ist gut, weil sie von links kommt und alle Religionen verächtlich macht. Die böse Islamophobie ist böse, weil sie einen Unterschied zwischen den Religionen macht. Tolerant ist, wer alle Religionen für falsch hält. Intolerant ist, wer alle Religionen außer einer für falsch hält.


Pater Engelbert Recktenwald FSSP auf seinem Blog "Das Portal zur katholischen Geisteswelt"

(Anmerkung: Besser wäre es, das Wort "Islamphobie" durch "Islamkritik" zu ersetzen.)


Siehe auch:

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Mittwoch, 18. September 2013

Prinzipien des Glaubens

Die der Offenbarung Gottes entsprechende Antwort ist »der ”Gehorsam des Glaubens“ (Röm 1,5; vgl. Röm 16,26; 2 Kor 10,5-6). Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ”dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft“ und seiner Offenbarung willig zustimmt«.(1) Der Glaube ist ein Geschenk der Gnade: »Dieser Glaube kann nicht vollzogen werden ohne die zuvorkommende und helfende Gnade Gottes und ohne den inneren Beistand des Heiligen Geistes, der das Herz bewegen und Gott zuwenden, die Augen des Verstandes öffnen und ”es jedem leicht machen muss, der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben“«.(2)

Der Gehorsam des Glaubens führt zur Annahme der Wahrheit der Offenbarung Christi, die von Gott, der Wahrheit selbst, verbürgt ist:(3) »Der Glaube ist eine persönliche Bindung des Menschen an Gott und zugleich, untrennbar davon, freie Zustimmung zu der ganzen von Gott geoffenbarten Wahrheit«.(4) Der Glaube, der »ein Geschenk Gottes« und »eine von ihm eingegossene übernatürliche Tugend«(5) ist, führt also zu einer doppelten Zustimmung: zu Gott, der offenbart, und zur Wahrheit, die von ihm geoffenbart ist, wegen des Vertrauens, das der offenbarenden Person entgegengebracht wird. Deshalb sollen wir »an niemand anderen glauben als an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist«.(6)

Deshalb muss mit Festigkeit an der Unterscheidung zwischen dem theologalen Glauben und der inneren Überzeugung in den anderen Religionen festgehalten werden. Der Glaube ist die gnadenhafte Annahme der geoffenbarten Wahrheit, die es gestattet, »in das Innere des Mysteriums einzutreten, dessen Verständnis er in angemessener Weise begünstigt«.(7) Die innere Überzeugung in den anderen Religionen ist hingegen jene Gesamtheit an Erfahrungen und Einsichten, welche die menschlichen Schätze der Weisheit und Religiosität ausmachen, die der Mensch auf seiner Suche nach der Wahrheit in seiner Beziehung zum Göttlichen und Absoluten ersonnen und verwirklicht hat.(8)

Nicht immer wird diese Unterscheidung in der gegenwärtigen Diskussion präsent gehalten. Der theologale Glaube, die Annahme der durch den einen und dreifaltigen Gott geoffenbarten Wahrheit, wird deswegen oft gleichgesetzt mit der inneren Überzeugung in den anderen Religionen, mit religiöser Erfahrung also, die noch auf der Suche nach der absoluten Wahrheit ist und der die Zustimmung zum sich offenbarenden Gott fehlt. Darin liegt einer der Gründe für die Tendenz, die Unterschiede zwischen dem Christentum und den anderen Religionen einzuebnen, ja manchmal aufzuheben.

(1) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei verbum, 5.
(2) Ebd.
(3) Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 144.
(4) Ebd., 150.
(5) Ebd., 153.
(6) Ebd., 178.
(7) Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 13: AAS 91 (1999) 15. (22) Vgl. ebd., 31-32: a.a.O. 29f.
(8) Vgl. ebd., 31-32: a.a.O. 29f.


Kongregation für die Glaubenslehre: Erklärung "Dominus Jesus" Nr. 7; AD 2000




Foto: Taufe; Relief in Kevelaer; © FW

Samstag, 24. November 2012

Die Suche nach der Wahrheit

Seit Kurzem gibt es eine neue wissenschaftliche Zeitschrift für Philosophie und Theologie:


Wissenschaftliche Zeitschrift für Philosophie und Theologie
ISSN: 2195-173X  http://aemaet.de


Aus der Info-Mail:

Die Gründung dieser Open-Access-Fachzeitschrift ist eine Initiative zur Förderung der Philosophie und der christlichen Theologie in ihrer jeweils genuinen Aufgabe. AEMAET möchte also einen kleinen Beitrag zur größeren Liebe der Weisheit und der Wahrheitsfindung leisten. »AEMAET« ist ein hebräisches Wort und kann mit »Festigkeit«, »Treue« und »Wahrheit« übersetzt werden.
AEMAET garantiert dem Leser den freien Zugriff auf alle Beiträge. Vom Autor werden keine Gebühren für die Publikation seiner Aufsätze verlangt. Jeder kann online eigene Beiträge einreichen.

AEMAET veröffentlicht Artikel und Rezensionen aus den Themengebieten der Philosophie und der Theologie. Hierdurch soll die interdisziplinäre Kommunikation im Sinne des »fides quærens intellectum« gefördert werden. Aktuell ist der erste Band erschienen hierin schreibt u. a. Prof. Dr.  Seifert über „Diktatur des Relativismus“ und dessen Widersprüchlichkeit.


Für die Herausgabe zeichnet  Raphael E. Bexten

Donnerstag, 2. August 2012

Schönreden

"Wenn auch der menschliche Verstand mit seinen natürlichen Erkenntniskräften an sich zur wahren und sicheren Erkenntnis des einen persönlichen Gottes, der durch seine Vorsehung die Welt schützt und regiert, sowie des Naturgesetzes, das der Schöpfer in unser Herz legte, kommen kann, so bestehen doch für ihn nicht wenige Hindernisse, von seiner ursprünglichen Fähigkeit einen wirklich fruchtbaren Gebrauch zu machen; denn alle Dinge, die sich auf Gott beziehen und das zwischen Gott und den Menschen bestehende Verhältnis angehen, ruhen in Wahrheiten, die die Welt der Sinne überragen. Diese verlangen vom Menschen die Eigenhingabe und Selbstverleugnung, wenn sie auf die Lebensführung Einfluss gewinnen und sie bestimmen.

Der menschliche Verstand wird in der Erkenntnis solcher Wahrheiten behindert durch die Gewalt der Sinne und der Einbildungskraft, wie auch durch die verkehrten Leidenschaften, die ihren Ursprung in der Erbsünde haben. Darum reden sich Menschen in diesen Dingen gern ein, es sei das falsch oder zweifelhaft, was sie nicht wahrhaben möchten."





Foto: Nuntius Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII.; 1922; Wikimedia commons

Mittwoch, 30. Mai 2012

Gehorsam des Glaubens

Dem offenbarenden Gott ist der "Gehorsam des Glaubens" (Röm 16,26; vgl. Röm 1,5; 2 Kor 10,5-6) zu leisten. Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich "dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft" (1) und seiner Offenbarung willig zustimmt.

Dieser Glaube kann nicht vollzogen werden ohne die zuvorkommende und helfende Gnade Gottes und ohne den inneren Beistand des Heiligen Geistes, der das Herz bewegen und Gott zuwenden, die Augen des Verstandes öffnen und "es jedem leicht machen muß, der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben" (2). Dieser Geist vervollkommnet den Glauben ständig durch seine Gaben, um das Verständnis der Offenbarung mehr und mehr zu vertiefen.


(1) I. Vat. Konzil, Dogm. Konst. über den katholischen Glauben Dei Filius, Kap. 3: Denz. 1789 (3008).
(2) II. Konzil von Orange, can. 7: Denz. 180 (377); I. Vat. Konzil, a. a. O.: Denz. 1791 (3010). 




Alleluja, alleluja!
Komm, Heiliger Geist,
erfülle die Herzen deiner Gläubigen
und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe.

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