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Sonntag, 28. Dezember 2014

Das Grundrecht des Kindes: Familie! - Ein Bischofswort von Erzbischof Johannes Dyba

In Erinnerung an den Fuldaer Oberhirten Erzbischof Johannes Dyba (1983-2000) in der Bistumszeitung  "Bonifatiusbote"  Nr. 40 vom  04.10.1987 und anlässlich des Festes des Martyriums der Unschuldigen Kinder:

Das Wort des Bischofs

Zeit der Ernte - Zeit des Danksagens. In den letzten 40 Jahren (Anm.: i.e. 1987) sind wir vom Abgrund des Elends hinweg zu einem der reichsten Völker dieser Erde geworden. Äußert sich das in Dankbarkeit und Lebensfreude?

Wir wissen es: Deutschland steht bei der Zahl, in der sich eigentlich Hoffnung und Zuversicht verkörpern müssten, bei der Geburtenrate seines Volkes, am Ende der ganzen Welt. Eines der reichsten Völker dieser Erde sind wir geworden und doch das lebensfeindlichste und kinderfeindlichste, das Volk mit der niedrigsten Geburtenrate und Hunderttausenden von Abtreibungen im Jahr.

Wer Kinder tötet, tötet die Zukunft des eigenen Volkes. Kinder sollen nach dem Willen Gottes, ihres Schöpfers, aufwachsen in den Familien, denen sie geschenkt werden.

Familien - wir wissen, wie unsere neue Gesetzgebung die Zerreißung der Familien begünstigt, ihre Entfaltung aber beengt. Wir wissen, wie viele "Ehen ohne Trauschein" heute, ja man kann garnicht sagen: "geschlossen" werden, denn sie werden ja gar nicht geschlossen.

Ehe ohne Trauschein - was heißt das eigentlich? Ohne Trauschein, das heißt, da sind Menschen, die sich nicht trauen und sich deshalb auch nicht trauen lassen. Wo aber kein Trauen ist, da ist auch keine Treue. Da können die Nestwärme und die Sicherheit, die Kinder brauchen, um gesund aufzuwachsen, nie entstehen.

Solange es nur um die beiden Partner geht, ist das ihr kalkuliertes Risiko. Aber wenn wir nach dem Nachwuchs aus solchen Probeverhältnissen fragen: Entweder darf der Nachwuchs gar nicht zur Welt kommen, oder wo die Kinder doch zur Welt kommen dürfen - kommen sie da nicht schon als Waisen auf Widerruf zur Welt? Denn wo der Vater jederzeit den Hut vom Nagel nehmen und sagen kann, das war's, und wo die Mutter sich mit einem neuen Freund davonmachen kann, wo bleibt denn da das Recht des Kindes auf eine sichere und glückliche Jugendzeit?

Wir müssen heute die Grundrechte der Familie wieder einfordern. Hat die Frau nicht ein Recht auf die Treue des Vaters ihrer Kinder? Hat der Vater nicht ein Anrecht auf die Treue der Mutter seiner Kinder? Haben die Kinder nicht ein Grundrecht auf die Treue ihrer Eltern? Wie steht es denn in den furchtbaren Fällen, in denen Kinder heute gefragt werden: Mit wem willst du jetzt gehen, mit deinem Vater oder mit deiner Mutter? Und die Kinder zerbrechen daran. Sie lieben ja beide, und sie brauchen beide.

Einem Kinde eine solche Zerreißprobe aufzuerlegen, das ist Folter. Und wie viele Kinder in unserem Lande werden heute seelisch gefoltert dadurch, dass sie kein Zuhause, kein Nest und keine Wärme mehr haben und damit keine Zukunft. Haben unsere Kinder nicht ein Recht darauf, in einer gesunden und sicheren Atmosphäre aufzuwachsen?

So meine ich, wenn wir von Grundrechten sprechen, ja wenn unsere Politiker Menschenrechte an allen Enden der der Welt einfordern, sollten wir die Grundrechte unserer Familien, unserer eigenen Kinder nicht vergessen, und hier sollten wir in einer großen und heiligen Allianz mit und in der Kirche zusammenstehen und für diese Grundrechte mutig, ja viel mutiger und deutlicher als bisher, einstehen.


Ihr Bischof
+ Johannes (Dyba)
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Samstag, 12. Mai 2012

Pro Life

Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Vor über 20 Jahren war es namentlich der profilierte Fuldaer Erzbischof Johannes Dyba (+ 2000), der offensiv als Anwalt der gefährdeten Kinder auftrat und sich dadurch den Attacken der Gegner aussetzte. Die kirchenfeindliche Presse nahm ihn ohnehin unter Dauerbeschuss. Doch auch aus Kirchenkreisen wurde Kritik laut: Das viertelstündige Geläute stelle Frauen an den Pranger und verenge den Blick auf nur ein Unrecht, welches den Kleinen angetan werde. In der Kirche gehe es aber um Barmherzigkeit auch mit Menschen, die schuldig geworden seien, und sie wende sich gegen jegliche Gewalt und Ungerechtigkeit. Daher wurden in vielen anderen Diözesen die Glocken am 28. Dezember entweder verallgemeinernd „gegen jede Form von Gewalt an Kindern“ geläutet – oder sie wurden gar nicht geläutet. Seither hat man sich fast allerorts für die letztgenannte Variante entschieden.

Überhaupt ist es hierzulande in der Angelegenheit der Abtreibung auffällig still geworden. Gewiss führen verschiedene Pro-life-Organisationen ihren Kampf mit heroischer Ausdauer fort und bringen es – zumal dann, wenn sie mit Gegendemonstranten zusammenstoßen – gelegentlich auch einmal zu einer bescheidenen Pressemeldung. Davon aber, dass das Problem der vorgeburtlichen Kindstötung heute noch die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehe, kann keine Rede sein.

Daran trägt nicht zuletzt auch die fehlende Eindeutigkeit und der mangelnde Einsatz von kirchlicher Seite ein gerütteltes Maß an Schuld. Es ist beispielsweise mehr als ernüchternd, dass die von der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland veranstaltete „Woche für das Leben“, die 1991 mit dem Themenschwerpunkt „Schutz des ungeborenen Lebens“ begann, sich zunehmend ins Allgemeine verflüchtigt hat. In den letzten Jahren stand sie unter den Leitworten: „Gesundheit – höchstes Gut?“ (2008), „Gemeinsam mit Grenzen leben“ (2009) und „Gesunde Verhältnisse“ (2010).*  Lebensrechtler beanstandeten, in den Veranstaltungen der Aktionswochen sei die Abtreibungsgewalt nicht behandelt und in den umfangreichen, aufwendig gestalteten Programmheften nicht einmal erwähnt worden!

Es ist irritierend: Geht es um die katholische Hierarchie im Dritten Reich, so legen manche Kirchenvertreter eine nicht enden wollende Scham und Bußwilligkeit für das Verhalten ihrer Vorgänger an den Tag, sie beklagen deren angeblich ängstliches Zurückweichen vor dem gottlosen Regime und die fehlende Widerrede gegen das himmelschreiende Unrecht an Juden und anderen Verfolgten; geht es aber um das Tun und Lassen hier und heute, dann lassen dieselben Personen oft keinerlei Einsicht in das Versagen erkennen, das darin besteht, das abertausendfach stattfindende „verabscheuungswürdige Verbrechen“ der Abtreibung (so das letzte Konzil in der Pastoralkonstitution Gaudium et spes, Nr. 51) ohne lauten und scharfen Protest hinzunehmen.

Der österreichische Nationalratsabgeordnete Werner Königshofer hat sich unter dem Eindruck bischöflicher Ansprachen zum Weihnachtsfest 2010, in denen viel vom Frieden und auch von den Familien die Rede war, zu der etwas bitteren Feststellung bewegen lassen: „Gerade zu Weihnachten, wo die Geburt des Heilands gefeiert wird, würden sich viele Gläubige mehr kämpferischen Widerstand der Kirche gegen dieses größte Alltagsverbrechen unserer Zeit wünschen.

Aber offensichtlich hat sich die Kirche in dieser Frage mit den politisch Mächtigen arrangiert. Seither bringt sie nicht mehr die Kraft und den Mut auf, dagegen anzukämpfen.“ Königshofer weist auf Südamerika hin, wo es „noch mutige Kirchenführer“ gebe, „die den Konflikt mit einer unchristlichen Politik nicht scheuen.“ Und er fragt sich, ob es bei uns nicht „der fehlende Mut, die Kraftlosigkeit und Feigheit“ kirchlicher Stellen seien, „welche die Gläubigen resignieren und massenhaft aus ihrer Kirche austreten lassen“.

Jedenfalls wüssten sich viele engagierte Christen, die oft stundenlang trotz Regen und Kälte, trotz Hohn, Spott und zuweilen tätlichen Angriffen vor den Stätten des „verabscheuungswürdigen Verbrechens“ ausharren und beten, sehr beschenkt, wenn sich – wie z.B. in Spanien – auch hohe Kirchenvertreter gelegentlich auf die Strasse begeben und ihren Widerspruch so zum Ausdruck bringen würden.




Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS) 




Samstag, 12. Mai 2012
14:30 Uhr Sendlinger-Tor-Platz
Gebetszug "1000 Kreuze für das Leben" in München

Weitere Infos: bitte HIER klicken!


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