Posts mit dem Label Götzendienst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Götzendienst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 16. Juni 2014

Maria Knotenlöserin statt deutsches theologisches Studium


"Der Jesuitenpater Bergoglio kehrte ohne das geplante theologische Studium aus Deutschland zurück, aber er nahm aus Augsburg das Bild der "Knotenlöserin" mit. Das ist ein kräftiges Zeichen und ein großartiger Impuls."



Prälat Dr. Wilhelm Imkamp in einem Interview mit Peter Bauer in den "Mittelschwäbischen Nachrichten" vom Samstag, den 14. Juni 2014, zum Thema "Der Glaube und der 'Fußballgott'"



Außerdem stellte der Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild klar: 
"Der Ausdruck "Fußballgott" ist ebenso wie das Büchlein "Fußball unser" eine Grenzüberschreitung, bei der tatsächlich die Gefahr besteht, dass aus dem Sport eine Ersatzreligion wird und damit ist dann das Kunststück vollbracht, das es im Fußball garnicht gibt: Ein Foul an und gegen sich selbst; denn hier werden die Ebenen verwischt. Aus der für viele schönsten Nebensache der Welt wird eine lächerliche karikaturhafte Hauptsache. Aus dem Fan wird ein Fanatiker!"
Damit stellte Prälat Imkamp nicht in Abrede, dass grundsätzlich das Spiel (und damit auch der Fußballsport) zum Menschen, zur Schöpfung dazugehört.



Bild: Maria, die Knotenlöserin;  Wallfahrtbild von St. Peter am Perlach in Augsburg; Johann Georg Melchior Schmidtner (um 1700)

Samstag, 14. September 2013

Am Ende der Spaßgesellschaft?

9/11 am 10/10

Wir erinnern uns noch gut an die Ereignisse des 11. September 2001. Damals stand die Weltöffentlichkeit unter Schock. Es herrschte Einigkeit: „Nichts ist mehr so, wie es vorher war. Also kann es auch nicht weitergehen wie bisher.“ Weite Zustimmung fand die Formulierung des Schriftstellers Peter Scholl-Latour, der vom „Ende der Spaßgesellschaft“ sprach. Und der christliche Journalist Peter Hahne konnte mir seinem Buch „Schluss mit lustig. Das Ende der Spaßgesellschaft“ eine beachtliche Leserschaft erreichen.

„Spaßgesellschaft“ – diese Wortprägung hat die vorangegangenen Ausdrücke „Konsumgesellschaft“ und „Freizeitgesellschaft“ abgelöst. Insgesamt ist dasselbe Phänomen gemeint, doch „Spaßgesellschaft“ bringt die Sache besser auf den Punkt. „Freizeit“ konnte noch im Sinne des lateinischen „otium“ als „Muße“ verstanden werden, also als Freiraum für geisterfüllte und -erfüllende Betätigung und Kontemplation. „Spaß“ hingegen ruft ganz andere Gedanken wach. „Was wollen sie? Sie wollen: to live and to have a fun, gut leben und ihr Späßchen haben. Man wird Euch damit bedienen; mit Nahrung und Freizeitgestaltung, mit Kalorien und Kinos“, notierte schon in den Nachkriegsjahren der Staatsdenker Carl Schmitt.

Seit dem 11. September 2001 sollte die Spaßgesellschaft nun also am Ende sein. Beinahe hätte man es glauben können. Die perfekt inszenierte Betroffenheit über das Vorgefallene und die wirkliche Angst vieler vor neuem Terror raubte für Momente den Appetit auf spassige Häppchen. Aber wenig später war alles wieder wie gehabt. Der oberflächliche Schrecken war vergeklungen, die Verdrängungsmechanismen vertrieben die tiefersitzende Angst von der Bildfläche, das gewohnten Bedürfnis nach Fun behauptete sich neu. Dass dabei auch wirtschaftliche Interessen mit im Spiel waren, wer wollte das bezweifeln?

Also blieb alles beim Bisherigen. Zwar wurde und wird die Spaßgesellschaft gelegentlich durch spektakuläre Ereignisse, zuletzt die Bankenkrise, kurzzeitig in eine Angstgesellschaft verwandelt; denn Angst lauert ja unter der ach so lebenslustigen Oberfläche, stets bereit, zu gegebenem Anlass hervorzubrechen. Doch die räumliche und zeitliche Entfernung von katastrophalen Einbrüchen wirkt sich lindernd aus: Solange man nur andere, nicht sich selbst gefährdet sieht, findet man die Ruhe leicht wieder, und ansonsten heilt ja die Zeit alle Wunden. 

Welche Alternative hält der christliche Glaube dem Schaukeln zwischen Spass- und Angstgesellschaft entgegen? Und was sollte die Kirche als wirksame Therapie verkündigen? Dass sie auf den Plan gerufen ist, und zwar nicht als Komplizin der Spaßgesellschaft, sondern als Künderin der Wahrheit und des Heils, das ist ja klar. Doch mit welcher Botschaft?

Es kommen uns als Gegenentwurf zur Spaßgesellschaft vielleicht Ausdrücke wie „Zivilisation der Liebe“ oder – weniger klangvoll, dafür konkreter - „Verantwortungsgesellschaft“ in den Sinn. Der Nachteil solcher Entwürfe: Sie wollen die gegenwärtige Gesellschaft durch eine idealere ersetzen und müssen dafür den vielbeschworenen „Wandel des öffentlichen Bewußtseins“ bemühen. Doch wo lässt sich in den letzten Jahrzehnten ein allgemeiner Trend nach oben feststellen? Er gehört dem Wunschdenken, nicht der Realität an.

Soziale Utopien passen ohnehin nicht zu einer Religion, die um die Verwundung der Menschennatur weiß, an die Erlösung durch den Gekreuzigten glaubt und von Ihm allen Segen erhofft. Es mag ja sein, dass man heute sogar innerkirchlich als Ketzer abgestempelt wird, wenn man weniger auf den Dialog zwischen den Religionen als vielmehr auf die Kraft der Wahrheit und der Gnade setzt. Aber so entspricht es nun einmal der Heiligen Schrift: Noch immer ist den Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, in dem sie gerettet werden könnten, als der Name Jesus (vgl. Apg 4,12). Daran wird sich auch zukünftig nichts ändern.

Weil sie realistisch ist, wendet sich die Kirche weniger an „die Gesellschaft“ als an den Einzelmenschen. Ihn ruft sie heraus aus dem alten Babylon in das neue Jerusalem. Sie fordert seine Abkehr von den Götzen, den „stummen“ (vgl. 1 Kor 12,2) ebenso wie den lautstarken, geschwätzigen, plärrenden. Damit der Mensch seine unterschwellige oder beklemmend hervortretende Lebensangst besiege, heißt sie ihn das Tor zur Stadt Gottes durchschreiten. Über diesem steht zwar, nicht sehr einladend, geschrieben: „Umkehr und Buße“. Dahinter aber tut sich weit die Freiheit auf.

So ergibt sich eine Forderung, die den Grundsätzen der Spaßgesellschaft entgegengesetzt ist: Vertausche den Spaß durch Umkehr und Buße, und du wirst anstelle der bisherigen Angst bleibende Freude empfangen! Menschen solcher Freiheit und Freude bilden die lebendigen Bausteine einer höheren Gemeinschaft, die nicht von unten, aus dem Begehren des Fleisches oder aus menschlichem Wollen, sondern aus Gott stammt (vgl. Joh 1,13). Sie bleibt, wenn die Spaßgesellschaft schon längst unter den Trümmern ihrer einstürzenden Tempel begraben sein wird.



P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad


Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Freitag, 3. August 2012

Ein lästiges Thema


In einer Unterrichtsstunde ging es um ein lästiges Thema: Statuen und Bilder von Jesus, Maria und den Heiligen. Ich fragte: " Warum sind diese erlaubt und werden sogar gefördert, wo doch eines der zehn Gebote es verbietet, sich Götzenbilder zu machen und sie zu verehren?"

Pfarrer Memenas antwortete mit einer Frage: "Kimberly, haben Sie zu Hause einen Platz für Ihre Familienfotos?"

"Ja.

"Wieso? Was haben Sie davon?"

"Die Bilder erinnern mich an die wunderbaren Menschen, die ich liebe - an unsere Eltern, Geschwister, Kinder..."

"Kimberly, lieben Sie die Fotos als solche oder die Menschen, die auf ihnen zu sehen sind?"

"Natürlich die Menschen."

"Genau das tun auch die Gemälde und die Statuen: Sie erinnern uns an die wunderbaren Brüder und Schwestern, die uns vorangegangen sind. Wir lieben sie und danken Gott für sie.

Die Frage ist nicht, ob es diese Bilder überhaupt geben darf; denn das Alte Testament gibt ja gleich nach den zehn Geboten ganz genaue Anordnungen für Bilder und Geräte, die zum Heiligtum gehören sollen: hölzerne Bildwerke und die Kerubim über der Deckplatte der Bundeslade zum Beispiel.

Gott befahl Mose sogar, eine eherne Schlange auf einem Pfahl aufzuhängen, zu der die Leute aufschauen sollten, damit sie von der Schlangenplage gerettet würden.

Entweder hat Gott seine eigenen Anweisungen durcheinander gebracht, oder es geht ihm vielmehr darum, ihnen klarzumachen, dass sie Bilder nicht verehren sollen (so wie die Juden das goldene Kalb auf dem Berg Sinai), sie aber dennoch haben dürfen."



Erzählung von Kimberly Hahn über ihre ersten Schritte in die katholische Kirche; in: Unser Weg nach Rom, S.180 (s. Quellen)



Donnerstag, 10. November 2011

Nicht mein sondern Dein Wille, o Gott

 
"Der Mensch der danach strebt, seinem Eigenwillen zu folgen, ohne sich um den Willen Gottes zu kümmern, der begeht eine Art von Götzendienst; denn anstatt den göttlichen Willen anzubeten, ist es der eigene Wille, den er doch irgendwie anbetet.

Die größte Ehre also, die wir Gott geben können, ist dies: dass wir seinen heiligen Willen erfüllen."


Hl. Alfons Maria von Liguori (1696-1787), Kirchenlehrer und Gründer der Redemptoristen


Bildquelle: wikipedia
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...