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Donnerstag, 20. November 2014

Die Kirche ist der Ort, wo man den Tod überwindet

Gerade fand ich auf dem leider seit November 2011 nicht mehr wietergeschriebenen Blog von P. Willibrord Driever OSB (Abtei St. Ottilien/ Rom) folgenden Eintrag über eine wunderbare Wahrheit des katholischen Glaubens:

Das etwas andere Kirchenbild

Vor einigen Tage habe ich eine Wallfahrt gemacht zum Grab des heiligen Pater Pio in San Giovanni Rotondo. Ich habe mir sehr viel Zeit genommen, um die Mosaiken auf dem Weg zur Unterkirche und in der Unterkirche zu betrachten. Dabei half mir eine Schrift: Marko I. Rupnik, "Der Weg zum Palast des Königs im Himmel": Eine Erklärung der Mosaiken.

Mehrere Bilder haben mich persönlich angesprochen. Bei einem Bild jedoch dachte ich an so manche schriftliche und mündliche Diskussion in Deutschland über das, was die Leute sagen, was die Kiche sei...

Es ging um das folgende Bild und die Beschreibung:

"CHRISTUS KOMMT DUCH DIE GESCHLOSSENE TÜR UND HAUCHT DEN JÜNGERN DEN HEILIGEN GEIST EIN FÜR DIE VERGEBUNG DER SÜNDEN.
Durch die Vergebung der Sünden lässt und der Heilige Geist in der Kirche an der Auferstehung Christi teilhaben.
Die Kirche ist der Ort, wo man den Tod überwindet. Dank der Sündenvergebung, die dir Verbindung mit Gott wieder herstellt und uns mit Christus vereint, wechseln wir von einer vom Tod verdorbenen Zeit zu einem unvergänglichen Leben. Mit der Sündenvergebung mittels des Heiligen Geistes gelangen wir mit Christus und in Christus zur ewigen Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott."

Soweit der Text.

Was mich beeindruckte:
1. diese fraglose Selbstverständlichkeit der Aussage.
2. diese unschuldige Unbekümmertheit.
3. dieses Nicht-Problematisieren.
4. die Glaubenssicherheit, die sich darin verbirgt und offenbart.
5. die Dankbarkeit für diese von Gott geschenkte sakramentale Realität.
6. der Blick auf das Wesentliche.
7. die Klarheit der Erkenntis der Vernunft im Licht des Glaubens.

Was mich besonders angesprochen hatte, war der Satz: "Die Kirche ist der Ort, wo man den Tod überwindet."

Es kam der Wunsch auf: Mögen doch alle, die von der Kirche und über die Kirche reden, sich ärgern, auf ihre Sünden und Fehler hinweisen und deswegen austreten... von diesem Mysterium eine Ahnung bekommen.
Mögen doch Zeugen auftreten, die dieses Mysterium bezeugen.

Danke, P. Willibrord, für die Mitteilung dieser Gedanken!


Weiteres zum Dienst der Kirche für einen jeden Menschen:


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Mittwoch, 4. Juni 2014

Lesenswert: Eine Wegweisung für Wegweiser von Andreas Wollbold

 

Heilige Priester – gutes Volk.
Gute Priester – mittelmäßiges Volk.
Mittelmäßige Priester – laues Volk.




Die Erneuerung der Kirche und die Überwindung der Kirchen- und Glaubenskrise, in der wir uns seit Jahren und Jahrzehnten befinden, wird zu einem guten Teil davon abhängen, inwiefern sich Priester und Gläubige wieder darauf besinnen, der Forderung Gottes nachzukommen und sich um ein heiliges Leben zu mühen: "Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden. Denn es heißt in der Schrift: Seid heilig, denn ich bin heilig." (1 Petr 1,15.16/ Lev 19,1)

In diesem Sinne hat der Priester Andreas Wollbold eine "maßgeschneiderte Handreichung" (Dr. Guido Rodheudt) für Priester zusammengestellt, einen Leitfaden, eine Wegweisung hin zu einer fruchtbaren und tragenden Spiritualität im Leben des Priesters - wie auch eines jeden Gläubigen, der für sich ein solides Fundament für das geistliche Leben legen will.

Prof. Wollbold tut das an der Hand des heiligen Pfarrers von Ars, Jean-Marie Vianney (1786 - 1859), der von Papst Benedikt XVI. als priesterliches Vorbild und Patron für das von ihm ausgerufene "Jahr des Priesters" 2009/ 2010 erwählt und zuvor bereits im Jahre 1929 von Papst Pius XI. zum "Schutzheiligen aller Pfarrer der Welt" erklärt worden war.

Mit vielen Zitaten also des heiligen Pfarrers von Ars aber auch von anderen großen Seelenführern führt Prof. Wollbold zu ganz praktischen Ratschlägen für den Alltag, sei es - z. B. - die Pflege guter Lektüre, die Frage der Verwirklichung der täglichen Zelebration, die Einübung einer "Sakristeikultur" oder die Art und Weise des Gedenkens an den eigenen Weihetag. Altes und Neues holt der Münchner Pastoraltheologe aus dem großen Schatz der christlichen Spiritualität hervor um den Eifer für die Heiligkeit wieder zu entfachen.

Das Bändchen hat 125 Seiten, gegliedert in sieben Hauptkapitel und eine umfangreiche Bibliographie; das Vorwort stammt aus der Feder von Walter Kardinal Brandmüller.

Wegweisung für Wegweiser -
Reinigung und Erneuerung des priesterlichen Lebens
Exerzitien mit dem hl. Pfarrer von Ars
Mit einenm Vorwort von Walter Kardinal Brandmüller
UNA VOCE Edition Tremsbüttel 2014
ISBN: 978-3-926377-00-5
Preis 7,80 Euro 
Bestellmöglichkeit: UNA VOCE Shop
oder in jeder Buchhandlung


Aus dem Buch, Seite 42:
Fragen wir zuerst: Was ist denn überhaupt damit gemeint, wenn wir vom Streben nach Heiligkeit sprechen? Vielfach wird sie unbesehen mit Begeisterung, Leidenschaft oder einfach einem christlichen Optimismus gleichgesetzt. Aber das wäre ein weltliches Denken, denn gute Stimmung, Enthusiasmus und restlose Identifikation wünscht sich auch jeder Sportverein. Auf die Heiligkeit übertragen, würde es sie auf die Gefühlsebene verlegen, scholastisch gesprochen in den niederen Seelenteil anstatt in den höheren, geistigen, wo Vernunft und Wille liegen. Das Streben nach Heiligkeit ist aber nichts anderes als die klare Erkenntnis der Vernunft, dass allein Gott ihr Ziel sein kann, und die feste Entscheidung des Willens, sich dementsprechend zu verhalten. So sagt es der Herr schon: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt“ (Mt 7,21).

Seite 52:
Selbsterkenntnis, mehr noch Arbeit an sich selbst, Christ sein zu üben (Askese), das ist das Fundament allen geistlichen Lebens. Nun gibt es das alte Sprichwort: „Qualis sacerdos, talis populus – wie der Priester, so das Volk.“ Ja, eine erfahrene Ordensschwester ging sogar einmal noch einen Schritt weiter: „Heilige Priester – gutes Volk. Gute Priester – mittelmäßiges Volk. Mittelmäßige Priester – laues Volk.“ Das heißt aber im Umkehrschluss: Eigene Askese ist die beste Seelsorge! Sie beginnt mit der Erkenntnis seiner selbst, der eigenen Würde als Bild Gottes: „Christ, erkenne deine Würde!“ (hl. Leo der Große). Diese Erkenntnis treibt den Willen an, sich dementsprechend zu formen. Dafür muss er lernen, gegen alles anzukämpfen, was das Bild Gottes entstellt und diese Würde mit Füßen getreten hat...


Weitere Infos auf der Website der UNA VOCE Deutschland.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Die Freude der Frommen





Die Welt sucht die Frömmigkeit in Verruf zu bringen: sie malt sie mit einem griesgrämigen, faden Gesicht und redet von ihren angeblich weltschmerzlerischen Stimmungen, die für einen gesunden Menschen unausstehlich seien. In Wirklichkeit versichern uns nicht nur die Heiligen, aus denen der Geist Gottes spricht, sondern auch der göttliche Heiland selbst,  dass das religiöse Leben ein schönes, glückliches und liebenswertes Leben ist.

Die Welt sieht wohl, dass die Frommen nüchtern und enthaltsam sind, dass sie beten, dass sie Unrecht willig ertragen, dass sie gern den Kranken dienen, dass sie viel für Arme geben, dass sie die Aufwallungen des Zornes bekämpfen, dass sie ihre Leidenschaften unterdrücken, sich sinnliche Vergnügungen versagen und so manches auf sich nehmen, was dem natürlichen Menschen hart und peinlich ist. Aber die Welt sieht nicht das Innere, das Herz der Frommen, und dieses Innere strahlt eine milde Kraft des Frohsinns aus über all ihr Tun.


hl. Franz von Sales in seiner  Anleitung zum religiösen Leben "Philothea"


Heiliger Franz von Sales, bitte für uns!

Montag, 2. Dezember 2013

Zum Nachdenken - Bewährung




Unter Hindernissen und Beschwerden
wird die Tugend groß und stark.




aus: Weisheit des Herzens; Kernsprüche Adolf Kolpings, AD 1955 (s.Quellen)
Foto: eigenes Bild

Samstag, 21. September 2013

Blick in den Spiegel


Von  P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Das Wort „Selbstbespiegelung“ hat unter gläubigen Katholiken zumeist keinen guten Klang. Zu sehr erinnert es an die eitel-selbstverliebte Frage von Schneewittchens Schwiegermutter: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Als abstoßend empfinden fromme Menschen das ganze Getue um die eigene Person, das auch im Innenraum der Kirche um sich gegriffen hat. Zumeist handelt es sich dabei um ein Gebräu aus Elementen der modernen Imageberatung und spirituellen, psychologischen und esoterischen Beigaben. Etwas biblische Weisheit, ein Schuss Yoga-Meditation, ein Hauch Tiefenpsychologie und das unvermeidliche Enneagramm sollen helfen, sich selbst zu erkennen und zu erfahren; sich so anzunehmen, wie man ist; zu sich selbst, zu seinen Licht- und Schattenseiten zu stehen – und so weiter und so fort. 

Das alles ist den Gläubigen konservativer Prägung reichlich suspekt. Und doch sollten auch sie sich in ihrem religiösen Leben eines Spiegels bedienen. Gewiss nicht aus narzisstischem Antrieb oder um sich ein neues Selbstwertgefühl zuzulegen, sondern aus gegenteiligen Beweggründen: um ichbezogene Illusionen zu zerstreuen und so im Licht Gottes zu wahrhaftigster Selbsterkenntnis zu gelangen. Solches In-den-Spiegel-Schauen mündet also nicht in hohlen Selbstruhm, sondern in ein demütiges Schuldbekenntnis. 

Schon immer haben die Christen dafür verschiedene Hilfsmittel benutzt. Man kann zwei Wege unterscheiden, die zur rechten Selbsterkenntnis führen sollen. Der eine ist mehr negativ bestimmt; er geht von den einzelnen Geboten aus und bedenkt die verschiedenen Sünden, mit denen wir sie übertreten. Hierbei leisten neben dem mosaischen Dekalog die „Lasterkataloge“ der paulinischen Briefe wertvolle Dienste. Sie zählen die vielfältigen Laster und Verkehrtheiten auf: „Ungerechtigkeit, Bosheit, Habgier ... erfinderisch im Bösen, unbotmäßig gegen die Eltern ...“ (Röm 1,29-31), stellen die „Werke des Fleisches“ (nämlich „Unzucht, Unlauterkeit ... Feindschaft, Zank, Eifersucht ... Trunkenheit, Schlemmerei und dergleichen“) den „Früchten des Geistes“ gegenüber (Gal 5,19-23) und zeigen die Konsequenzen auf: „Weder Unzüchtige noch Götzendiener usw. werden Anteil haben am Reiche Gottes“ (1 Kor 6,9f.). Findet man in alledem nicht wahrlich genug Anhaltspunkte, die eigene religiös-sittliche Physiognomie zu erforschen? 

Allerdings ist die paulinische Aneinanderreihung der Verfehlungen nicht sonderlich einprägsam. Daher war die christliche Tradition schon früh bestrebt, die Selbstprüfung zu vereinfachen. Als hilfreiche „Checkliste“ diente neben den 10 Geboten recht bald schon die Aufzählung der Sieben Haupt- oder Wurzelsünden: Hoffart, Neid, Zorn, Geiz, Unzucht, Unmäßigkeit und Trägheit. Die Beichtspiegel in der uns bekannten Form sind dann nur noch eine weitere Entwicklungsstufe. Seit dem Aufkommen der Buchdruckerkunst wurden sie, teilweise sehr anschaulich illustriert, in Form von Büchern und Flugzetteln unter das Volk gebracht und an die Wände der Beichtstätten geheftet. Keinem Christen, ob hoch- oder ungebildet, sollte es an der Möglichkeit fehlen, sich der notwendigen Selbstbespiegelung zu unterziehen. Und so ist es bis in die jüngste Vergangenheit geblieben. 

Neben diesem negativen Weg gibt es noch einen zweiten, mehr positiv ausgerichteten. Anders als jener betrachtet er die Bibel nicht in erster Linie als Gesetzbuch, sondern als einen großen Spiegel, in dem gemeinsam mit Gottes Glorie auch die ursprüngliche Würde und Schönheit des Menschen aufstrahlt, die im menschgewordenen Gottessohn Jesus Christus ihre Vollendung erreicht. Wer sich vor dem Antlitz des Erlösers betrachtet, der wird zugleich mit dem Staunen über solche Herrlichkeit zu der schmerzlichen Einsicht gelangen, wie weit er selbst noch hinter dem Adel eines Gotteskindes zurückbleibt. Die heilige Mechthild von Hackeborn (1241-1299) hat diese Methode der Gewissenserforschung, die Jesus selbst als „Beichtspiegel“ benutzt, beschrieben: „Ferner soll der Mensch, bevor er beichtet, das Gesicht seiner Seele im Spiegel der Vorzüge Christi betrachten. Im Spiegel der Erniedrigung betrachte er also achtsam seine Demut, ob er sie durch Hochmut und Hochfahrenheit verletzt habe. Im Spiegel der Geduld Christi erprobe er seine Geduld ...“ – und in diesem Sinne fährt Mechthild fort. 

Dass sich allerdings auch in dieses Verfahren Subjektivismen verschiedenster Art einschleichen können, ein realitätsfernes Wunschdenken voller Einbildungen und Verdrängungen etwa, liegt auf der Hand; denn allzu sehr ist auch der fromme Mensch geneigt, sich seinen Spiegel so zurechtzubiegen, wie es ihm gerade passt. Daher müssen beide Weisen der Gewissenserforschung miteinander verbunden werden: der schlichte, liebende Blick auf die Höhe unserer Berufung in Jesus Christus und die ernsthafte Prüfung anhand der Gebote und Sünden. 

Genau das ist die authentisch-christliche Antwort auf die Selbstbespiegelung unserer egomanischen Zeit.


Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Montag, 26. August 2013

So soll es sein...



So soll es sein, dass jeder Tag uns wissender und stiller macht,
denn alles, was uns stolz gemacht und aufgebracht,
war leerer Schein.

Die Liebe nur, die wir in jedes Tun gelegt und still gepflegt,
bringt Segen in den Tag hinein.


aus einem Schulheft aus dem Jahre 1947

Montag, 15. April 2013

Gott allein lenkt unser Leben - Ihm gebührt Anbetung und der erste Platz

"Ich möchte, dass wir alle uns eine Frage stellen: Du, ich, beten wir den Herrn an? Gehen wir zu Gott nur um zu bitten, zu danken, oder gehen wir auch zu ihm, um ihn anzubeten? Was bedeutet denn, Gott anzubeten?

Es bedeutet zu lernen, wie wir bei ihm verweilen und innehalten können, um mit ihm zu sprechen und dabei zu spüren, dass seine Gegenwart die wahrste, beste und wichtigste aller ist.

Jeder von uns hat in seinem Leben bewusst und vielleicht manchmal unbewusst eine ganz genaue Reihenfolge der Dinge, die er für mehr oder weniger wichtig hält. Den Herrn anzubeten bedeutet, ihm den Platz zu geben, der ihm gebührt. Den Herrn anzubeten bedeutet, zu sagen und zu glauben – aber nicht nur mit Worten –, dass er allein wirklich unser Leben lenkt.

Den Herrn anzubeten bedeutet, dass wir vor ihm die Überzeugung gewinnen, dass er der einzige Gott, der Gott unseres Lebens, der Gott unserer Geschichte ist."



Papst Franziskus am 14.04.2013; Predigt in St. Paul vor den Mauern, Rom



Samstag, 6. April 2013

Wahre Freundschaft (5)



Einem Menschen, den man liebt, in Liebe zu sagen, worin er sich ändern soll, ist sehr schwer. Hast du einen solchen Menschen gefunden, dann wäge ihn mit Gold auf und überdenke seine Worte, mit denen er dir helfen will.

Bernhard Sirch (26.04.1943-11.02.2013)




Montag, 28. Januar 2013

Gebet um Ergebung in Gottes Willen


Mein Herr und mein Erlöser,

in Deinen Armen bin ich sicher;
wenn Du mich hältst, habe ich nichts zu fürchten;
wenn Du mich aufgibst, bliebe mir keine Hoffnung.

Ich weiß nicht, was alles noch über mich kommen wird, bevor ich sterbe;
nichts weiß ich von der Zukunft aber ich verlasse mich auf Dich.

Ich bete zu Dir, Du mögest mir geben, was gut für mich ist.
Ich bete zu Dir, dass Du von mir nimmst,
wasimmer meinem Heile schaden könnte.

Ich bitte Dich nicht, mich reich zu machen
und ich bitte Dich nicht, mich sehr arm zu machen,
alles überlasse ich Dir, weil Du alles weißt und ich nicht.

Bringst Du Schmerz und Sorge über mich,
so gib mir die Gnade, sie recht zu tragen.
Bewahre mich vor Ungeduld und Selbstsucht.

Gibst Du mir Kraft, Gesundheit und Erfolg in dieser Welt,
dann lass mich immer auf der Hut sein,
dass solch große Gaben mich nicht von Dir entfernen.

Du, der Du am Kreuz für mich gestorben bist,
auch für mich Sünder, der ich bin:
Verleihe mir, Dich zu erkennen,  an Dich zu glauben,
Dich zu lieben, Dir zu dienen,
Dich immer zu verherrlichen,
Dir und für Dich zu leben.

Gib, dass ich stets ein gutes Beispiel gebe für alle um mich herum
und lass mich sterben zu dem Zeitpunkt und auf die Weise,
wie es zu Deiner Verherrlichung und zu meinem Heil am meisten dient.
Amen.


John Henry Kardinal Newman



Samstag, 8. Dezember 2012

Guter Rat

 
Man soll keinen Tag vorübergehen lassen, ohne etwas in einem geistlichen Buche zu lesen.

Hl. Alfons Maria von Liguori

Freitag, 30. November 2012

Herr, lass mich Dir nahe sein...


"Aus dem Evangelium lernen wir, daß Christus aus dem unmittelbaren Kontakt zum Vater spricht und handelt. Und so soll, entsprechend unserer kreatürlichen Bedingung, auch unser Leben im Glauben und in der Liebe aus der Zwiesprache mit dem lebendigen Gott erwachsen, aus dem ständigen inneren Nahesein bei ihm."

Papst Benedikt XVI. in der Generalaudienz am 28.11.2012


 Zum Tage:

Heiliger Andreas, bitte für uns!

Allen, die heute ihren Namenspatron feiern,
einen herzlichen Glück- und Segenswunsch!




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Montag, 19. November 2012

In Gedanken bei Gott



Der ganze Tag soll zu Gott aufstreben. Der erste Gedanke soll ihm gehören. Es ist nicht schwer. Wenn man abends sagt: "Morgen ist mein erster Gedanke bei Gott", dann geschieht es.

Romano Guardini in "Briefe über Selbstbildung"


Bild: Kreuzigung Jesu; russische Ikone von Dionisius (1440–1502)

Mittwoch, 14. November 2012

Umwandlung



„Hienieden heißt leben sich wandeln,
und vollkommen sein heißt
sich oft gewandelt haben.“ 


J. H. Newman (1845) in: "Über die Entwicklung der Glaubenslehre", Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1969, S. 41



Foto: privat

Montag, 5. November 2012

Der (Heilig-) Macher


Der  Heilige Geist wird (...) der Schöpfer-Geist, der Lebendigmacher und Heiligmacher genannt. Er ist das Lebensprinzip der Kirche. Die Seele der katholischen Kirche. Man kann nicht von der Kirche reden, ohne auch vom Heiligen Geist zu reden, wie man nicht von einem Menschen reden kann, ohne auch von seiner Seele zu reden, die sein Lebensprinzip ist.

Schon vor seinem Tod am Kreuz hat Jesus auf dieses göttliche Lebensprinzip der Kirche hingewiesen. Der Heilige Geist bleibt in Ewigkeit bei der Kirche (Joh 14,16). Er ist ihr Beistand (Joh 14,16). Er lehrt sie alles und erinnert sie an alles (Joh 14,26). Er führt sie ein in alle Wahrheit (Joh 16,13). 

Die Kirche hat also seit Pfingsten nicht nur ein unsichtbares Haupt, Christus, und ein sichtbares Haupt, den Papst; sie hat nicht nur einen Leib, die Gemeinschaft der Gläubigen; sie hat als lebendiger Organismus auch ein Lebensprinzip, eine göttliche Seele.

Dieses göttliche Leensprinzip, der Heilige Geist, nahm vom Organismus der Kirche Besitz am Pfingsttag. Von da an ist der Heilige Geist die Wirkursache jeglichen religiösen Lebens in der Kirche. Von ihm empfängt die Kirche alle heilwirkenden Gnaden, die heiligmachenden und die helfenden, die Tugendkräfte, die Gaben, dazu auch die außerordentlichen Charismen des Wunders, der Krankenheilung, der Weissagung. 

Ohne ihn weiß die Kirche nichts, kann sie nichts, tut sie nichts, was zum Heile dient. Er gebiert die Kinder Gottes durch sie. Er erleuchtet, er erneuert, er heiligt sie. Er ist ihr Lebendigmacher und Heiligmacher. 
Er in Christus.

Prälat Robert Mäder (1875-1945)
in: "Der Heilige Geist - Der dämonische Geist"; Verlag St. Michael Goldach AD 1969, S. 15


(Hervorhebung durch Fettdruck von Admin)

Samstag, 3. November 2012

Besser katholisch sterben

 
Melanchton war ein Gehilfe Luthers. Als seine alte Mutter schwer krank war, ließ sie bekanntlich ihren Sohn anfragen, ob sie nun im alten oder im neuen Glauben sterben soll? 

Und er schrieb ihr zurück: "Im protestantischen Glauben ist besser zu leben und im katholischen besser zu sterben."



aus:
Jakob Scherer in "Warum liebe ich meine Kirche?"; MZ-Druck Regensburg

Freitag, 2. November 2012

Ablass zu Allerseelen

Nach kirchlichem Recht gibt es (c. 992 CICff) fünf  grundsätzliche Voraussetzungen für die  Erlangung von Ablässen:

Wer einen Ablass gewinnen will
  • muss getaufter Christ sein
  • er darf nicht exkommuniziert sein
  • er muss sich im Stand der Gnade befinden (d.h. keine schwere Sünde begangen haben die noch nicht gebeichtet wurde)
  • er muss den Willen haben, Ablässe zu gewinnen
  • er muss die auferlegten Werke gemäß den Bestimmungen (s. u.) in der festgesetzten Zeit und in der gebotenen Weise erfüllen

Vom 1. bis 8. November kann täglich einmal ein vollkommener (oder unvollkommener) Ablass für die Verstorbenen  gewonnen werden.

Die üblichen Bestimmungen sind:
  • Beichte (innerhalb eines Zeitraumes von 20 Tagen vor oder nach dem Tag des Ablasses)
  • entschlossene Abkehr von jeder Sünde (fester Vorsatz)
  • Kommunionempfang (jeweils ein Kommunionempfang je Ablass)
  • Gebet in der Meinung des Heiligen Vaters (z. B. "Vater unser", "Ave Maria", "Gloria Patri")
Diese Bedingungen können (im Falle des Allerseelen-Ablasses) mehrere Tage vor oder nach dem Kirchen- bzw. Friedhofsbesuch erfüllt werden.

Außerdem ist für den Allerseelen-Ablass erforderlich:

1.) am Allerseelentag (2. November, einschließlich 1. November ab 12 Uhr):
Besuch einer Kirche oder öffentlichen Kapelle
Beten des "Vater unser" und Glaubensbekenntnis
(in privaten Hauskapellen können nur die zum Haus Gehörenden den Ablass gewinnen)
oder

2.) vom 1. bis zum 8. November:
Friedhofsbesuch und Gebet für die Verstorbenen

Der Allerseelen-Ablass kann ausschließlich den Verstorbenen (also nicht sich selbst oder anderen noch lebenden Personen) zugewendet werden.

Fehlt die volle Disposition oder bleibt eine der Bedingungen unerfüllt, ist es möglich, einen Teilablass für die Verstorbenen zu erlangen. (Ein solcher Teilablass kann in diesen und an allen Tagen des Jahres durch einen Friedhofsbesuch gewonnen werden.)


Weiteres zum Thema: 

Freitag, 26. Oktober 2012

Dividendenausschüttung


Man kann es mit einer Dividendenausschüttung vergleichen: Zu besonderen Anlässen gewährt die Kirche durch die Apostolische Pönitentiarie den (Mit-)Gliedern der Kirche eine Gewinnausschüttung aus dem Kirchenschatz (vgl. KKK 1476) zu besonderen Konditionen.

Das "Jahr des Glaubens" ist solch ein besonderer Anlass. Um also durch solcherlei Zuwendungen der Kirche an ihre Mitglieder die Freude am Glauben und den Eifer im Streben nach Heiligkeit anzuregen und zu vermehren, hat die Apostolische Pönitentiarie folgendes Dekret (Dividenden-Ausschüttungsprocedere) herausgegeben, wobei die Annahme dieser Zuwendungen jedem freigestellt ist:


  APOSTOLISCHE PÖNITENTIARIE 

URBIS ET ORBIS 


Um das Geschenk besonderer heiliger Ablässe während des Jahres des Glaubens zu erlangen, sind besondere Frömmigkeitsübungen zu vollbringen 


Am fünfzigsten Jahrestag der feierlichen Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, dem der selige Johannes XXIII. »als Hauptaufgabe übertrug, ein authentisches und aufrichtiges Bekenntnis ein und desselben Glaubens zu geben« (Johannes Paul II., Apostolische Konstitution Fidei Depositum, 11. Okt. 1992: AAS 86 [1994] 113), hat Papst Benedikt XVI. den Beginn eines Jahres festgelegt, das in besonderer Weise dem Bekenntnis des wahren Glaubens und seiner richtigen Auslegung durch das Lesen oder, noch besser, durch frommes Meditieren der Konzilsdokumente und der Artikel des Katechismus der Katholischen Kirche gewidmet sein soll, der vom seligen Johannes Paul II. dreißig Jahre nach Konzilsbeginn mit der klaren Absicht herausgegeben worden war, »die Gläubigen anzuleiten, sich besser an ihn zu halten und seine Kenntnis und Anwendung zu fördern« (ebd., 114).

Bereits im Jahr des Herrn 1967 wurde vom Diener Gottes Paul VI., zum Gedächtnis an das Martyrium der Apostel Petrus und Paulus vor tausendneunhundert Jahren, ein solches Jahr des Glaubens ausgerufen, zum feierlichen Zeugnis dafür, »daß es in der ganzen Kirche ein authentisches und aufrichtiges Bekenntnis ein und desselben Glaubens gebe«; zudem wollte er, daß dieser Glaube »einzeln und gemeinschaftlich, frei und bewußt, innerlich und äußerlich, demütig und freimütig« bekräftigt würde (Benedikt XVI., Apostolisches Schreiben Porta Fidei, 4).

In unserer Zeit tiefgreifender Veränderungen, denen die Menschheit ausgesetzt ist, will der Heilige Vater Benedikt XVI. mit der Anberaumung dieses zweiten Jahres des Glaubens das Volk Gottes, dessen universaler Hirt er ist, sowie die Mitbrüder im Bischofsamt auf dem ganzen Erdkreis einladen, sich »in dieser Zeit der geistlichen Gnade, die der Herr uns anbietet, dem Nachfolger Petri anzuschließen, um des kostbaren Geschenks des Glaubens zu gedenken« (ebd., Nr. 8). Zudem sollen alle Gläubigen »die Gelegenheit haben, den Glauben an den auferstandenen Herrn in unseren Kathedralen und in allen Kirchen der Welt, in unseren Häusern und bei unseren Familien zu bekennen, damit jeder das starke Bedürfnis verspürt, den unveränderlichen Glauben besser zu kennen und an die zukünftigen Generationen weiterzugeben. Die Ordensgemeinschaften sowie die Pfarrgemeinden und alle alten wie neuen kirchlichen Realitäten werden Gelegenheit finden, in diesem Jahr das Credo öffentlich zu bekennen« (ebd.). Zudem sollen alle Gläubigen, einzeln und in Gemeinschaft, dazu aufgerufen werden, offen vor den anderen in den jeweils besonderen Umständen des täglichen Lebens von ihrem Glauben Zeugnis zu geben: »Die Sozialnatur des Menschen erfordert, daß der Mensch innere Akte der Religion nach außen zum Ausdruck bringt, mit anderen in religiösen Dingen in Gemeinschaft steht und seine Religion gemeinschaftlich bekennt « (Erklärung Dignitatis humanae, 7. Dez. 1965, Nr. 3: AAS 58 [1966], 932).

Da es vor allem darum geht – soweit das auf Erden möglich ist –, die Heiligkeit des Lebens in höchstem Grad zu entfalten und somit die höchste Stufe der Reinheit der Seele zu erlangen, wird das große Geschenk der Ablässe, das die Kirche kraft der ihr von Christus übertragenen Macht allen anbietet, die mit der erforderten inneren Bereitschaft die für deren Erlangung verlangten besonderen Vorschriften erfüllen. »Durch den Ablaß teilt die Kirche«, so lehrte Paul VI., »indem sie von ihrer Macht als Dienerin der von Christus, dem Herrn, vollbrachten Erlösung Gebrauch macht, den Gläubigen die Teilhabe an dieser Fülle Christi in der Gemeinschaft der Heiligen mit, wobei sie sie in größtem Maße mit den Mitteln zur Erlangung des Heils ausstattet« (Apostol. Schreiben Apostolorum Limina, 23. Mai 1974: AAS 66 [1974] 289). So zeigt sich »der Schatz der Kirche«, dessen weiteres »Wachsen auch die Verdienste der seligen Muttergottes und aller Auserwählten, vom ersten bis zum letzten Gerechten, sind« (Clemens VI., Bulle Unigenitus Dei Filius, 27. Jan. 1343).

Die Apostolische Pönitentiarie, deren Aufgabe es ist, alles zu regeln, was die Gewährung und den Gebrauch von Ablässen betrifft, und Geist und Herz der Gläubigen zum richtigen Verständnis des Ablasses und zum frommen Verlangen nach seinem Empfang anzuregen, hat, vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung aufgefordert und unter sorgfältiger Beachtung der Note der Kongregation für die Glaubenslehre mit pastoralen Hinweisen für das Jahr des Glaubens, um das Geschenk der Ablässe während des Jahres des Glaubens zu erhalten, die folgenden Verfügungen festgelegt, die mit der Auffassung des Papstes in Einklang stehen, auf daß die Gläubigen stärker zum Kennenlernen und zur Liebe der Lehre der katholischen Kirche angeregt werden und deren reichste geistliche Früchte erlangen.

Während des ganzen Jahres des Glaubens, das für die Zeit vom 11. Oktober 2012 bis 24. November 2013 festgelegt wird, können alle einzelnen Gläubigen, wenn sie ihre Sünden wirklich bereut, gebührend gebeichtet, das Sakrament der Kommunion empfangen haben und nach Meinung des Heiligen Vaters beten, den vollkommenen Ablaß von der zeitlichen Strafe für ihre Sünden erlangen, der auch den Seelen der verstorbenen Gläubigen zugedacht werden kann:

a. jedesmal, wenn sie in einer beliebigen Kirche oder an einem anderen geeigneten Ort an wenigstens drei Predigten während der geistlichen Missionen oder an wenigstens drei Vorträgen über die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils und über die Artikel des Katechismus der Katholischen Kirche teilnehmen;

b. jedesmal wenn sie als Pilger eine Päpstliche Basilika, eine christliche Katakombe, eine Kathedrale, einen vom Ortsbischof für das Jahr des Glaubens bestimmten heiligen Ort besuchen (darunter z.B. die sogenannten Basilicae minores und die der seligen Jungfrau Maria, den heiligen Aposteln und den heiligen Schutzpatronen geweihten Heiligtümer) und dort an einem Gottesdienst teilnehmen oder zumindest für eine bestimmte Zeit der Sammlung mit frommen Meditationen innehalten, das Beten des Vaterunser, des Glaubensbekenntnisses in einer zugelassenen Form, die Anrufungen an die selige Jungfrau Maria und gegebenenfalls der heiligen Apostel oder Schutzpatrone;

c. jedesmal wenn sie an den vom Ortsbischof für das Jahr des Glaubens festgelegten Tagen (zum Beispiel an den Herrenfesten, an den Festen der Jungfrau Maria, an den Festen der Heiligen Apostel und Schutzpatrone, am Fest Petri Stuhlfeier) an jedem geheiligten Ort an einer Eucharistiefeier oder an einem Stundengebet teilnehmen und das Glaubensbekenntnis in einer zugelassenen Form anfügen;

d. an einem während des Jahres des Glaubens frei gewählten Tag für den frommen Besuch der Taufkapelle oder eines anderen Ortes, an dem sie das Taufsakrament empfangen haben, wenn sie die Taufversprechen mit einer zugelassenen Formel erneuern. Die Diözesanbischöfe oder Eparchen und jene, die ihnen rechtlich gleichgestellt sind, werden an dem dafür am besten geeigneten Tag anläßlich der Hauptfeier (z.B. am 24. November 2013), dem Tag des Christkönigsfestes, mit dem das Jahr des Glaubens abgeschlossen werden wird, den Päpstlichen Segen erteilen können, zusammen mit dem vollkommenen Ablaß, der für alle Gläubigen erreichbar ist, die diesen Segen andächtig empfangen.

Die wirklich reumütigen Gläubigen, die aber aus schwerwiegenden Gründen nicht an den feierlichen Gottesdiensten teilnehmen können (wie vor allem die in den Klöstern in ständiger Klausur lebenden Nonnen, die Anachoreten und die Eremiten, die Alten, Kranken sowie auch diejenigen, die in Spitälern oder anderen Pflegestätten ständig Dienst für die Betreuung der Kranken leisten…), werden den vollen Ablaß zu denselben Bedingungen erhalten, wenn sie, vereint durch den Geist und den Gedanken an die anwesenden Gläubigen, besonders in den Augenblicken, in denen die Worte des Papstes oder der Diözesanbischöfe über Fernsehen und Radio übertragen werden, in ihrem Haus oder dort, wo die Behinderung sie festhält (zum Beispiel in der Kapelle des Klosters, des Krankenhauses, des Pflegeheimes, des Gefängnisses…), das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis in jeder zulässigen Form und andere den Zielsetzungen des Jahres des Glaubens entsprechende Gebete sprechen und auf diese Weise ihre Leiden oder das Ungemach ihres Lebens aufopfern.

Um den Zugang zum Bußsakrament und zur Erlangung der göttlichen Vergebung durch die Schlüsselgewalt pastoral zu erleichtern, werden die Ortsbischöfe dazu aufgefordert, den Kanonikern und den Priestern, die in den Kathedralen und in den für das Jahr des Glaubens bestimmten Kirchen den Gläubigen die Beichte abnehmen können, in begrenztem Maße die Möglichkeiten des Zugangs zum Forum internum zu gewähren, darunter für die Gläubigen der orientalischen Kirchen nach can. 728, § 2 des CCEO, und im Fall eines eventuellem Vorbehalts jene für can. 727, natürlich ausschließlich der in can. 728, § 1 betroffenen Fälle; für die Gläubigen der lateinischen Kirche gelten die Befugnisse nach CIC can. 508 § 1.

Die Bußkanoniker werden, nachdem sie die Gläubigen wegen der Schwere von Sünden, mit denen ein Vorbehalt oder ein Verweis verbunden ist, ermahnt haben, geeignete sakramentale Bußstrafen beschließen, um sie soweit als möglich zu einer festen Reue anzuhalten und ihnen, je nach Art der Fälle, die Wiedergutmachung eventueller Skandale und Schäden aufzuerlegen. Schließlich fordert die Pönitentiarie die Bischöfe als Träger des dreifachen Amtes des Lehrens, Leitens und Heiligens nachdrücklich dazu auf, dafür Sorge zu tragen, daß die für die Heiligung der Gläubigen hier vorgelegten Grundsätze und Verfügungen verständlich und mit besonderer Berücksichtigung der lokalen und kulturellen Umstände und Traditionen erklärt werden. Eine an das Wesen jedes Volkes angepaßte Katechese wird das Verlangen nach diesem kraft der Vermittlung der Kirche erlangten einzigartigen Geschenk klarer und mit größerer Lebendigkeit dem Verstand vorlegen und fester und tiefer in den Herzen verwurzeln können.

Das vorliegende Dekret hat nur für das Jahr des Glaubens Gültigkeit. Ungeachtet aller entgegenstehenden Bestimmungen.

Gegeben zu Rom, am Sitz der Apostolischen Pönitentiarie, am 14. September 2012, Fest der Kreuzerhöhung.


Manuel Kard. Monteiro de Castro
Großpönitentiar
Msgr. Krzysztof Nykiel
Regent



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Dienstag, 23. Oktober 2012

Martin Mosebach: Participatio actuosa

Der Publizist Martin Mosebach über einen Aspekt der "participatio actuosa", der tätigen Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie, die heutzutage oft einseitig als aktivistisches äußeres Ausführen einer sichtbaren Tätigkeit, als ein äußeres "Sich-Einbringen" in des Gottesdienst, definiert wird:

"Die vielberufene "tätige Teilnahme" der Gemeinde an der Feier der Heiligen Messe wird in der Tradition der Katholischen Kirche keineswegs so eng definiert, wie es inzwischen üblich geworden ist. "Tätig teilnehmen" kann der Gläubige auf viele Weisen. Er kann mit dem Priester gemeinsam Schritt für Schritt auf die Höhepunkte der Geheimnisse zuschreiten und sein Beten ebenso wie die Gebete des Priesters den überlieferten Haltungen unterwerfen.

Er kann aber auch das Werk Christi, das sich in der Heiligen Messe vollzieht, einfach betrachten, womöglich sogar, ohne die Gebete der Liturgie im einzelnen mitzubeten, sondern das sich vor seinen Augen entfaltende Wunder in Einsamkeit stumm anbeten.

Es gehört zu den großen Paradoxa der heiligen Messe, daß sie in ihrer liturgischen Strenge das unliturgische, das radikal persönliche betrachtende Gebet in besonderer Weise möglich macht."

Martin Mosebach in "Häresie der Formlosigkeit"; Carl Hanser Verlag München AD 2007; S. 127/128 (s. Quellen)


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Bild: Quelle

Sonntag, 14. Oktober 2012

Carpe diem



Achtet also sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht töricht, sondern klug. Nutzt die Zeit; denn diese Tage sind böse. Darum seid nicht unverständig, sondern begreift, was der Wille des Herrn ist.

Berauscht euch nicht mit Wein - das macht zügellos, sondern lasst euch vom Geist erfüllen! Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und Lieder erklingen, wie der Geist sie eingibt. Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn!

Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen Jesu Christi, unseres Herrn! Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus.


Eph 5,15-21
Lesung zum 20. Sonntag nach Pfingsten



Freitag, 12. Oktober 2012

Alles auf Christus ausrichten

Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB 
"Ich wollte in meinem Leben alles auf Christus ausrichten; nicht nur die geistlichen Aspekte des Lebens, sondern auch den Alltag."


Bischof Hanke (Eichstätt) auf die Frage, warum er Mönch geworden sei.





Bild Quelle: Bistum Eichstätt
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