Posts mit dem Label Ethos werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Ethos werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 28. Juli 2014

Wahrheit stört sich nicht am Willen - Primat des Logos über das Ethos

 
Die Wahrheit ist Wahrheit, weil sie Wahrheit ist. Es ist an und für sich für sie völlig gleichgültig, was der Wille zu ihr sagt und ob er mit ihr etwas anfangen kann. Der Wille hat die Wahrheit weder zu begründen, noch braucht sie sich vor ihm auszuweisen, sondern er hat sich ihr gegenüber als unzuständig zu bekennen.
Er schafft sie nicht, er findet sie. Er hat anzuerkennen, dass er blind ist und des Lichtes, der Führung, der ordnenden, gestaltenden Macht der Wahrheit bedarf. Er muss grundsätzlich den Primat der Erkenntnis über den Willen, des Logos über das Ethos anerkennen. (... Ein Vorrang der Ordnung also, nicht der Würde, Bedeutung oder gar Häufigkeit.)


Romamo Guardini in: "Vom Geist der Liturgie"; Verlag Herder Freiburg; AD 1957; S. 138/139 (s. Quellen)


Weitere Gedanken zu "Dogma und Tat", zu "Orthodoxie und Orthopraxie", "Logos und Ethos": 


Bild: hl. Bischof Hubertus; Kevelaer; ©  FW

Freitag, 23. September 2011

Wozu der Papst Politiker - und alle Menschen guten Willens - einladen will

Ein positivistischer Naturbegriff, der die Natur rein funktional versteht, so wie die Naturwissenschaft sie erkennt, kann keine Brücke zu Ethos und Recht herstellen, sondern wiederum nur funktionale Antworten hervorrufen.

Das gleiche gilt aber auch für die Vernunft in einem positivistischen, weithin als allein wissenschaftlich angesehenen Verständnis. Was nicht verifizierbar oder falsifizierbar ist, gehört danach nicht in den Bereich der Vernunft im strengen Sinn.

Deshalb müssen Ethos und Religion dem Raum des Subjektiven zugewiesen werden und fallen aus dem Bereich der Vernunft im strengen Sinn des Wortes heraus. Wo die alleinige Herrschaft der positivistischen Vernunft gilt – und das ist in unserem öffentlichen Bewußtsein weithin der Fall –, da sind die klassischen Erkenntnisquellen für Ethos und Recht außer Kraft gesetzt.  

Dies ist eine dramatische Situation, die alle angeht und über die eine öffentliche Diskussion notwendig ist, zu der dringend einzuladen eine wesentliche Absicht dieser Rede  ist (Anm.: wörtlich: bildet).



aus der Ansprache von Papst Benedikt XVI. im  Deutschen Bundestag in Berlin am 22. September 2011 anlässlich seines Staatsbesuchs in Deutschland

Ein ausführliches VIDEO über die Rede des Papstes im Berliner Reichstagsgebäude vor dem Deutschen Bundestag: HIER KLICKEN

(Hervorhebungen durch Administrator)
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...