„Heiliges Rom“ von P. Martin Ramm FSSP ist allerbestens auf die
Bedürfnisse von Pilgern zugeschnitten. Dabei legt es einen deutlichen
Schwerpunkt auf die Gestalt des hl. Apostels Petrus. Es bietet reichlich
geistliche Nahrung und stellt nicht nur heilige Orte, sondern auch die
heiligen Menschen vor, die dort gelebt haben.
Das Buch überrascht mit
einer Fülle interessanter Details, die kaum anderswo zu lesen sind, und
erzählt alte Geschichten, die in neueren Publikationen oft verschämt
verschwiegen werden. Dabei entspricht das Werk durchaus dem heutigen
Stand der Wissenschaft und verweist auf Ergebnisse neuerer Forschungen. (introibo.net)
Aber nicht nur für Rompilger ist dieses Gratis-Buch interessant, sondern für jeden, der sich ein wenig in das "heilige Rom" und seine Heiligen vertiefen will.
Ein überaus gelungenes großartiges Werk über das christliche Rom, seine Schätze und Heiligen hat Pater Martin Ramm FSSP da geschaffen! Jetzt liegt es zum Versand bereit..
Heiliges Rom
Auf den Spuren der Apostelfürsten Petrus und Paulus
Der Anlass ist nicht aktuell, wurde aber erst vor wenigen Tagen publik: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, bis März 2014 Bischof der Diözese Limburg an der Lahn, hat ein neues Aufgabenfeld in der römischen Kurie erhalten. Bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres (2014) ernannte ihn Papst Franziskus zum Delegaten im Päpstlichen
Rat zur Förderung der Neuevangelisierung.
In einer beispiellosen medialen Hetzjagd, an der sich schändlicherweise auch Mitbrüder des Bischofs im priesterlichen und im bischöflichen Amt beteiligten, wurde der damalige Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz - angeblich wegen Geldverschwendung im Zusammenhang mit der Errichtung des Diözesanen Zentrums St. Nikolaus und der Dienstwohnung des Bischofs auf dem Limburger Domberg und wohl noch mehr wegen eines angeblich "autoritären Führungsstils", der bei manchem Mitarbeiter "ein Klima der Angst" erzeugt habe - geradezu aus dem Amt gedrängt.
Tebartz-van Elst musste seine Diözese Limburg verlassen und hatte kurz darauf Wohnung in der Diözese Regensburg genommen, dessen Bischof Rudolf Voderholzer ihm "mitbrüderliche Aufnahme und Gastfreundschaft in seiner Diözese" zusicherte.
Bereits am 20. Oktober 2013 hatte Tebartz-van Elst dem Papst wegen der Querelen seinen Rücktritt angeboten, dennoch hoffte man in Rom wohl, den damals erst 54jährigen und gute und missionarische Pastoralarbeit leistenden Bischof halten zu können. Im März 2014 war dann die Hoffnung auf einen mit den Diözesanen gemeinsamen Neuanfang so aussichtlos, dass der Papst den Amtsverzicht Tebartzens annahm.
Bischof Franz-Josef Tebartz-van Elst wünsche ich herzlich alles Gute und Gottes Segen in seinem neuen Wirkungsbereich.
Am 1. November feiert die heilige Mutter Kirche das Fest aller Heiligen. Ihre Zahl ist so groß, dass die Tage mehrerer Jahre nicht ausreichen, um jedem einzelnen Glaubenszeugen einen Gedenktag zu widmen. Auch sind viele derer, die bereits in der Anschauung Gottes sind, der Welt verborgen geblieben und unbekannt. So beschloss die Kirche, an einem Tag des Jahres ein Fest zu Ehren aller Heiligen zu begehen.
"Im Morgenland feierte man schon im 4. Jahrhundert am Sonntag nach Pfingsten ein eigenes Fest zu Ehren aller Heiligen. Als Papst Bonifatius IV. am 13. Mai 609 oder 610 das zum Andenken an Kaiser Augustus erbaute Pantheon zu einer Kirche weihte zu Ehren der Mutter Gottes und aller hll. Martyrer, kam das Allerheiligenfest auch im Abendland auf. Gregor IV. verlegte es auf den 1. November und führte es auf Bitten Ludwigs des Frommen 835 im Frankenreiche ein." (Quelle: Schott-Volksmessbuch)
An diesem Tage und acht Tage lang bis einschließlich dem 8. November gewährt die Kirche aus ihrem Gnadenschatz den Gläubigen, die dies wollen, täglich einen vollkommenen - oder, je nach Disposition einen Teil-Ablass, den die Gläubigen einem Verstorbenen, der sich noch im Läuterungszustand (Fegefeuer) befindet, zuwenden können.
Alle Informationen rund um den Ablass findet man hier in einer Linkliste.
Frohlocken lasset uns alle im Herrn
bei der Feier des Festtages zu Ehren aller Heiligen!
S. E. Mons. Matteo Maria ZUPPI, Weihbischof der Diözese Rom, feierte am vergangenen 4. Fastensonntag Laetare mit der Gemeinde der Petrusbruderschaft in Rom die heilige Messe. Bericht und Bilder davon gibt es auf der Website des New Liturgical Movement (NLM).
Es war möglicherweise das erste Mal nach der Liturgiereform im Zuge des letzten Konzils, dass ein amtierender Weihbischof in einer Pfarrei der Stadt Rom eine Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus zelebrierte. Die Freude der Pfarrei Santissima Trinità dei Pellegrini war entsprechend groß.
Hier einige Bilder der im Zentrum von Rom gelegenen Pfarrei der FSSP "Santissima Trinità dei Pellegrini" von Severus (Annotatiunculae), die er bei seinem Besuch dort im vergangenen Jahr geknipst hat.
Nach dem heutigen Angelus-Gebet in Rom empfahl der Heilige Vater allen Gläubigen eine ganz besondere Medizin: Auf dem Petersplatz waren Tische aufgestellt, vollgepackt mit Arzneipackungen, die anschließend an die Gläubigen verteilt wurden.
In jeder Schachtel, so der Papst, befänden sich 59 Pillen. Und diese 59 Pillen bilden zusammen einen Rosenkranz. Dies ist die Medizin, die Papst Franziskus allen Gläubigen ans Herz legt und zu deren Einnahme er rät, damit Glaube, Liebe und Hoffnung in ihnen wachsen.
Nach den Worten des indischen Kardinals Oswald Gracias (Mumbai, früher Bombay) hat Papst Franziskus den acht Kardinälen, die er für die Reform der vatikanischen Kurie zu einem Beratungsgremium bestellt hat, empfohlen, das Apostolische Rundschreiben "Evangelii nuntiandi" zu lesen. Papst Paul VI. hatte es im Jahr 1975 geschrieben, sein Thema ist die (Neu-) Evangelisierung aller Menschen. Die Gesellschaft verpflichte die Kirche dazu, "herauszufinden, wie man dem modernen
Menschen die christliche Botschaft nahebringen kann, in der allein er die
Antwort auf seine Fragen zu finden vermag und die Kraft für seinen Einsatz zu
menschlicher Solidarität“, so Paul VI.
Weiter schreibt er:
"In der Tat, diese Botschaft ist notwendig. Sie ist
einzigartig. Sie kann nicht ersetzt werden. Sie erlaubt weder Gleichgültigkeit
noch Vermischungen mit anderen Lehren oder falsche Anpassungen. Es geht
hierbei nämlich um das Heil des Menschen. Sie stellt die Schönheit der
Offenbarung dar. Sie bietet eine Weisheit, die nicht von dieser Welt ist. Sie
ist imstande, durch sich selbst den Glauben zu wecken, einen Glauben, der auf
der Macht Gottes gründet (2). Sie ist die Wahrheit. Sie verdient es, daß der
Glaubensbote ihr seine ganze Zeit und alle seine Kräfte widmet und, falls
notwendig, für sie auch sein eigenes Leben opfert. (...)
Wir wollen erneut
bekräftigen, daß die Aufgabe, allen Menschen die Frohbotschaft zu verkündigen,
die wesentliche Sendung der Kirche ist“ (3), eine Aufgabe und Sendung, die
die umfassenden und tiefgreifenden Veränderungen der augenblicklichen
Gesellschaft nur noch dringender machen. Evangelisieren ist in der Tat die
Gnade und eigentliche Berufung der Kirche, ihre tiefste Identität. Sie ist da,
um zu evangelisieren, d.h. um zu predigen und zu unterweisen, Mittlerin des
Geschenkes der Gnade zu sein, die Sünder mit Gott zu versöhnen, das Opfer
Christi in der heiligen Messe immer gegenwärtig zu setzen, welche die
Gedächtnisfeier seines Todes und seiner glorreichen Auferstehung ist."
(1) Papst Paul VI.,
Ansprache an das Kardinalskollegium am 22. Juni 1973: AAS 65, 1973,
S. 383. (2) Vgl. 1 Kor 2, 5 (3) Vgl. Erklärung der
Synodalväter, Nr. 4: L'Osservatore Romano vom
27. Oktober 1974, S. 6
Das also ist die Magna Charta, das grundlegende Dokument für die kommende Kurienreform. Das ist es, was Papst Franziskus allen Gläubigen ans Herz legt: Christus zu den Menschen zu bringen.
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Papst Franziskus über "Evangelii nuntiandi": ...für mich ist es das großartigste Dokument zur Pastoral, das bis heute geschrieben wurde... (22.06.2013)
Drei deutsche Besonderheiten seien es, die P. Bernd Hagenkord SJ den Römern immer wieder erklären müsse:
- das Zentralkomitee
- warum die Ökumene sich nur mit den Evangelischen beschäftigt und
- die Kirchensteuer
Dies berichtete eine junge Autorin der "Jungen Federn", Marie Degenfeld-Schonburg, in der "Tagespost", unter der Rubrik "Mein junger Glaube im Alltag". Sie schrieb über einen Festvortrag Pater Hagenkords im Kolleg St. Blasien (Schwarzwald) am Pfingstsonntag, der sich u.a. mit dem Verhältnis zwischen der Kirche in Deutschland und dem Vatikan sowie der Wahrnehmung dieser Teilkirche aus römischer Sicht widmete.
"Manchmal ruft uns Jesus, lädt uns dazu ein, ihm nachzufolgen, doch es geschieht vielleicht, dass wir ebenso wie der junge Samuel nicht bemerken, dass gerade er es ist, der uns ruft. Ich sehe heute eine große Zahl junger Menschen auf dem Platz. (...) Frage Jesus, was er von dir will und sei mutig! Sei mutig! Frag ihn!
Hinter jeder Berufung zum Priestertum oder zum geweihten Leben steht immer das inständige und intensive Gebet einer Großmutter, eines Großvater, einer Mutter, eines Vaters oder einer Gemeinde … Vor diesem Hintergrund sagte Jesus: „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden“ (Mt 9,38). Berufungen entstehen im Gebet und aus dem Gebet; nur im Gebet können sie fortdauern und Frucht tragen. Am heutigen „Weltgebetstag um geistliche Berufungen“ ist es mir ein besonderes Anliegen, dies hervorzuheben.
Beten wir besonders für die neuen Priester der Diözese von Rom, deren Weihe ich heute Vormittag vollziehen durfte. Rufen wir Maria um ihre Fürsprache an. 10 junge Menschen sagten heute Vormittag „ja“ zu Jesus und wurden zu Priestern geweiht. Das ist schön! Bitten wir um die Fürsprache Mariens, der Frau des „ja“. Maria gab ihr ganzes Leben lang ihr Ja-Wort. Sie lernte die Stimme Jesu zu erkennen, als sie ihn in ihrem Schoß trug. Maria, unsere Mutter, hilf uns, die Stimme Jesu immer besser zu erkennen und ihm nachzufolgen, damit wir auf den Weg des Lebens gelangen"
Papst Franziskus in der Ansprache vor dem "Regina caeli"-Gebet auf dem Petersplatz am 21.04.2013, am Sonntag des Guten Hirten und 50. Weltgebetstag um geistliche Berufungen
Heute, Donnerstag den 14. März 2013 um 17 Uhr wird Papst Franziskus die Hl. Messe in der Sixtinischen Kapelle zelebrieren und dabei auch eine sein Pontifikat betreffende programmatische Ansprache halten.
Live-Übertragung der Messfeier bei Radio Vatikan ab 16:50 Uhr: bitte hier klicken!
Am Freitag ist für Papst Franziskus der Empfang des gesamten Kardinalskollegiums in der Sala Clementina des Vatikans vorgesehen, am Samstag ein Zusammentreffen mit über 5000 Journalisten.
Bloggerkollege Peter Winnemöller vor Ort in Rom zur Berichterstattung der Medien über das Konklave, hier zu Aussagen zum ersten Wahlgang gestern Abend:
"Man erkennt daran nur zu deutlich das Ausmaß der Entfremdung zwischen
weltlichen Medien und der Kirche. Es wird nicht verstanden, daß ein
Konklave keine Wahl im Sinne einer demokratischen Wahl ist, es ist ein
Prozeß, bei dem die Kardinäle versuchen, den Willen Gottes
herauszufinden. Kein leichtes Unterfangen. Schon für einen gläubigen
Menschen ist es schwer, sich das vorzustellen. Doch wer einmal versucht
hat, für sich selber im Gebet eine geistliche Entscheidung zu fällen,
wird wissen, wie schwer das ist. Um wieviel mehr wird es, wenn 115
Kardinäle das versuchen." (ganzer Eintrag)
Peter Winnemöller berichtet tagebuchmäßig auf seinem Blog "katholon" aus Rom: bitte hier klicken!
Dienstag, 12. März 2013 vormittags um 10:00 Uhr:
Hl. Messe "Pro Eligendo Romano Pontifice"- "Für die Wahl des Römischen Pontifex" im Petersdom; Zelebrant wird Angelo Card. Sodano sein
15:45 – Transfer von der Domus Sanctae Marthae zur Capella Paolina
16:30 – Prozession von der Capella Paolina zur Sixtinischen Kapelle
16:45 – Eid der Kardinäle und “Extra omnes!” („Alle draußen!“); ab
diesem Zeitpunkt müssen alle nicht Wahlberechtigten die Kapelle
verlassen. Es folgt eine Meditation von Kardinal Prosper Grech OSA
Erster Wahlgang.
19:15 – Vesper
19:30 – Kardinäle kehren zur Domus Sanctae Marthae zurück
20:00 - Abendessen
EWTN: Dienstag, 12. März 2013 - Beginn des Konklave
10.00 - 12.00 Uhr
Heilige Messe für die Wahl des neuen Papstes mit dem Kardinalskollegium
unter Vorsitz des Kardinaldekan Angelo Sodano im Petersdom
16.30 - 17.30 Uhr
Feierlicher Einzug der Kardinäle in das Konklave von der Sala Paolina in die Sixtinische Kapelle
20.00 - 20.30 Uhr
Live vom Vatikan
Aktuelles aus Rom während der Zeit der Sedisvakanz und des Konklave
23.00 - 23.30 Uhr
Live vom Vatikan
Aktuelles aus Rom während der Zeit der Sedisvakanz und des Konklave (Wh. von 20 Uhr)
Bayrischer Rundfunk (BR): BR-Sondersendungen am Dienstag:
Fernsehen: Ab 9.50 Uhr wird der Gottesdienst zum Beginn der Papstwahl übertragen. Zum Einzug der Kardinäle in die Sixtina folgt die zweite Liveschalte um 15.45 Uhr. BR-Live-Stream: bitte hier klicken!
Radio: B5 sendet um 7.20 Uhr ein Gespräch zum Konklave-Beginn. Um 17.15 Uhr ist zudem ein B5-Extra mit Live- und Hintergrundinformationen zu hören. (bitte hier klicken!)
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Weitere Sendungen aus Rom und zum Konklave: kirche.tv
Doch heute mündet er in einem einzigen großen Dankgesang, an Gott, an seine Mitarbeiter, an die Kardinäle, an die Botschafter, die hier die ganze Bevölkerung der Erde vertreten würden, und schließlich an die ganze Kirche, deren "Kraft das Wort der Wahrheit in den Evangelien" sei."
Paul Badde über die letzte Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. und dessen Ansprache, Rom 27.02.2013 (Quelle: kath.net)
Dr. Wilhelm Imkamp ist neues Mitglied in der wissenschaftlichen Kommission des Archivs der Glaubenskongregation. Der Wallfahrtsdirektor im schwäbischen Maria Vesperbild teilte am
Montag in Ziemetshausen mit, dass der Präfekt der Glaubenskongregation
Erzbischof Gerhard Ludwig Müller ihn mit Wirkung zum 25. Februar in das
Gremium berufen habe.
Ende Januar war Prälat Imkamp bereits ordentliches Mitglied der päpstlichen Theologenakademie in Rom geworden. Sie ist eine von elf Akademien im Umfeld der katholischen
Kirchenleitung mit dem Ruf des „think tank“, in dem verschiedene
theologische Denkrichtungen vereint sind.
Das christliche Leben – so Benedikt in der Botschaft für die Fastenzeit 2013 – bestehe darin, "den Berg der Begegnung mit Gott immer
wieder hinaufzusteigen, um dann, bereichert durch die Liebe und die
Kraft, die sie uns schenkt, wieder hinabzusteigen und unseren Brüdern
und Schwestern mit der gleichen Liebe Gottes zu dienen" (Nr. 3).
„Liebe Brüder und Schwestern, ich fühle, wie dieses Wort Gottes in
diesem besonderen Augenblick meines Lebens besonders an mich ergeht. Der
Herr ruft mich, den ‚Berg hinaufzusteigen’, mich noch mehr dem Gebet
und der Betrachtung zu widmen. Doch dies bedeutet nicht, die Kirche zu
verlassen, im Gegenteil. Wenn Gott dies von mir fordert, so gerade
deshalb, damit ich fortfahren kann, ihr zu dienen, mit derselben Hingabe
und mit derselben Liebe, mit denen ich es bis jetzt versucht habe, aber
in einer Weise, die meinem Alter und meinen Kräften angemessener ist.“
(mehr zum letzten Angelus-Gebet auf dem Petrersplatz in Rom via kath.net)
Foto: Papst Benedikt XVI. beim Angelus-Gebet am Fenster des Apostolischen Palastes; Oliver-Bonjoch; wikipedia
In den nächsten Tagen bzw. Wochen werde ich besonders für Francisco Javier Kardinal Errázuriz Ossa um den Beistand des Hl. Geistes vor und während des Konklaves beten. Er ist Schönstattpriester und emeritierter Erzbischof von Santiago de Chile.
Der Bischof von Rom sitzt auf seiner Kathedra, um von Christus Zeugnis zu geben. Daher ist die Kathedra das Symbol der »potestas docendi«, jener Lehrvollmacht, die wesentlich zur Aufgabe des Bindens und Lösens gehört, die vom Herrn dem Petrus und nach ihm den Zwölf aufgetragen worden ist.
In der Kirche gehören die Heilige Schrift, deren Verständnis unter der Eingebung des Heiligen Geistes wächst, und der den Aposteln aufgetragene Dienst der authentischen Auslegung unlösbar zusammen.
Wo die Heilige Schrift von der lebendigen Stimme der Kirche losgelöst ist, wird sie zum Diskussionsthema der Experten. Sicher, alles, was sie uns zu sagen haben, ist wichtig und wertvoll; die Arbeit der Gelehrten ist für uns eine beachtliche Hilfe, um jenen lebendigen Wachstumsprozeß der Schrift erfassen und somit ihren historischen Reichtum verstehen zu können. Aber die Wissenschaft allein kann uns keine endgültige und verbindliche Interpretation liefern; sie ist nicht in der Lage, uns in ihrer Interpretation jene Gewißheit zu geben, mit der wir leben können und für die wir auch sterben können. Dafür braucht es ein größeres Mandat, das nicht allein aus menschlichen Fähigkeiten entstehen kann. Dazu braucht es die Stimme der lebendigen Kirche, jener Kirche, die bis ans Ende der Zeiten dem Petrus und dem Apostelkollegium anvertraut wurde.
Diese Lehrvollmacht erschreckt viele Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche. Sie fragen sich, ob sie nicht die Gewissensfreiheit bedrohe, ob sie nicht eine Anmaßung darstelle, die im Gegensatz zur Meinungsfreiheit steht. Dem ist aber nicht so.
Die von Christus dem Petrus und seinen Nachfolgern übertragene Macht ist, absolut verstanden, ein Auftrag zum Dienen. Die Lehrvollmacht in der Kirche schließt eine Verpflichtung zum Dienst am Glaubensgehorsam ein. Der Papst ist kein absoluter Herrscher, dessen Denken und Willen Gesetz sind. Im Gegenteil: Sein Dienst garantiert Gehorsam gegenüber Christus und seinem Wort. Er darf nicht seine eigenen Ideen verkünden, sondern muß – entgegen allen Versuchen von Anpassung und Verwässerung sowie jeder Form von Opportunismus – sich und die Kirche immer zum Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes verpflichten.
Das tat Papst Johannes Paul II., wenn er – angesichts sämtlicher, für den Menschen scheinbar gut gemeinter Versuche – den falschen Interpretationen der Freiheit gegenüber unmißverständlich die Unverletzlichkeit des menschlichen Wesens, die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod betonte. Die Freiheit zu töten, ist keine wahre Freiheit, sondern eine Tyrannei, die den Menschen zur Sklaverei erniedrigt.
Der Papst ist sich bewußt, daß er in seinen wichtigen Entscheidungen an die große Gemeinschaft des Glaubens aller Zeiten, an die verpflichtenden, auf dem Pilgerweg der Kirche entstandenen Interpretationen gebunden ist. So steht seine Macht nicht über dem Wort Gottes, sondern in dessen Dienst; und ihm obliegt die Verantwortung dafür, daß dieses Wort in seiner Größe erhalten bleibt und in seiner Reinheit erklingt, auf daß es nicht von den ständig wechselnden Moden zerrissen werde
"Garant der Wahrheit des Glaubens ist die Cathedra des heiligen Petrus, nicht der Katheder des Professors." (Joseph Kard. Höffner)
"Würde der Pluralismus (Anm.: der Lehrmeinungen der Professoren) sich nicht mehr an das Urteil des kirchlichen
Lehramtes gebunden wissen, so stünde er außerhalb der Kirche." (Joseph Kard. Höffner)