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Samstag, 16. August 2014

Spanische Impressionen


Auf der Website der UNA VOCE Deutschland sind seit dem Festtag der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August wunderschöne Fotos dreier spanischer Kathedralen zu sehen, die unter dem Patronat der Himmelfahrt Mariens stehen. Bei den Kirchen handelt es sich um:

1. Catedral de Nuestra Señora de la Asunción de Santander, Cantabria

2. Doppelkirche Catedral Nueva de la Asunción de la Virgen und Catedral Vieja de Santa María, Salamanca

3. Catedral de Nuestra Señora de la Asunción y de San Frutos, Segovia
 


Foto: Alte Kathedrale (Catedral Vieja) zu Salamanca; Susonauta

Dienstag, 8. Juli 2014

Herz Jesu und Mariä-Sühnekirche in Wigratzbad wird wiedereröffnet

Fast 17 Monate war die große Wallfahrtskirche der Gebetsstätte Wigratzbad wegen Renovierungs-arbeiten geschlossen. Nun naht die Wiedereröffnung: Am Samstag, den 12. Juli 2014, wird der Augsburger Diözesanbischof Dr. Konrad Zdarsa die Herz Jesu und Mariä-Sühnekirche durch ein feierliches Pontifikalamt um 9:30 Uhr wieder für den Gottesdienst in Gebrauch nehmen.

Im Kirchenraum wurden zahlreiche Veränderungen vorgenommen. Während die äußere Form der "Blech-Zeltkirche" unverändert blieb (es wurden lediglich an den Fenstern Beschattungssysteme angebracht), wurde im Innern beispielsweise der Altarraum neu gestaltet. Dazu wurden Pläne aus den 70er Jahren herangezogen, die damals beim Bau der Kirche aufgrund von Änderungswünschen der beteiligten Personen nicht umgesetzt wurden. So wurde nun der (auch vorher schon freistehende) Zelebrationsaltar weiter vorgezogen, sodass sich dieser nun unmittelbar im Zentrum unter der einzigen höheraufragenden Pyramidenkuppel befindet.

Das Altarbild hinter dem Hochaltar, das den Tabernakel wie eine aufgehende Sonne umstrahlte (ein Hinweis darauf, dass Christus im Tabernakel das wahre Licht ist) und das ein großes Holzkruzifix überragte, wurde als zukünftig unbrauchbar entsorgt. Stattdessen ist die Wand hinter dem Sakramentsaltar nun mit weißen Längsstreifen ausgestattet. Die den Kirchenbänken angepasste bisherige Kommunionbank aus Holz, die im Halbrund den Altarraum begrenzte und durch ihren warmen Farbton der Kirche etwas die Kühle der Blechkonstruktion nahm, wurde durch ein silberfarbenes Metallmodell ersetzt.

Im Unterschied zu untenstehendem (Papp-)Modell werden die Farben des Innenraums (ausgenommen der Altarraum) weiterhin wie bisher eine Kombination aus roten (z. B. Säulen)  und grünen Elementen (Blechwände) sein.

(Modell des neuen Altarraumes)

Sedilien, Ambo und Kerzenhalter (statt Altarkerzen) werden im Boden festverankert und damit unflexibel sein. Ein Wechsel zwischen den manchmal verschiedenen Ansprüchen von Novus ordo und Vetus ordo, der durch die Anwesenheit der Petrusbruderschaft in Wigratzbad seinen festen Platz hatte, wird dadurch erschwert, möglicherweise auch (z. B. für Priesterweihen) unmöglich.

Sämtliche Fensterbilder (Auswahl s. hier und hier), bleiverglaste Darstellungen von beim Kirchenvolk beliebten Heiligen, wurden entfernt, da sie dem neuen (alten) Konzept nicht entsprechen. Durch ihre Art mit vielen runden Elementen und die gefällige figürliche Darstellung der Heiligen, z. B. eines Pfarrer von Ars, des hl. Aloisius, der hl. Margareta Maria Alacoque, wirkte der Kirchenraum belebter und heimeliger, man fühlte sich in Gemeinschaft mit der triumphierenden Kirche und durch die zahlreichen Vorbilder im Glauben immer wieder an den Himmel, unsere eigentliche Heimat, erinnert.

Diese Fenster wurden durch "Rosenfenster" ersetzt, jedes Fenster zeigt eine stilisierte Rose (manchmal in etwas abgeänderter Form, durchwirkt mit wiederum weißen Längsstreifen, die an den Sichtschutz mancher Büroräume erinnern. Die Rosen wiederum sollen (so wird gesagt) ein Hinweis auf den Rosenkranz sein, obwohl bei dieser Deutung weder die Anzahl noch ein sonstiges Detail damit in Verbindung gebracht werden kann.

Der Architekt der rot-grünen Wigratzbader Blechkirche ist derselbe wie der der Kapelle "Madonna in den Trümmern" der zerstörten Kirche St. Kolumba in Köln, die er im Jahr 1947 gestaltete und der Wallfahrtskirche von Neviges, die in den 60er Jahren konzipiert und erbaut wurde: Prof. Gottfried Böhm. Der inzwischen 94-Jährige kann nun endlich sein Konzept der Wigratzbader Wallfahrtskirche verwirklicht sehen. Dementsprechend wirkt die Kirche nun auch wie ein retromodernes Kirchengebäude aus den 70er Jahren...



eigene Bilder: © FW

Samstag, 11. Februar 2012

Heiliger Raum

Der natürliche Raum hat Richtungen; die drei, die wir kennen. Sie bedeuten, daß geordneter Raum sei, kein Chaos. Ordnung des Nebeneinander des Über- und Hintereinander. Sie macht, daß unser Leben sich sinnvoll aufbauen und bewegen kann; daß wir Werke aufrichten können, gestalten und wohnen.

Auch der übernatürliche Raum, der heilige, hat eine Ordnung. Sie ist vom Mysterium her begründet.


Die Kirche ist von Westen nach Osten gebaut, zum Aufgang der Sonne hin. Die Sehne des Sonnenbogens läuft durch sie. Sie soll die ersten Strahlen empfangen und die letzten. Christus ist die Sonne der heiligen Welt. Die Richtung seiner Bahn ist die Ordnung des heiligen Raumes, alles Bauens und aller Gestalt, die recht gestellt ist ins ewige Leben.

Wenn das Evangelium gelesen wird, dann wird das Meßbuch nach links gerückt, das ist nach Norden hin, denn der Altar steht ja ostwärts gewendet. Aus dem Süden kommt das heilige Wort und geht nach dem Norden. Das bedeutet nicht nur die geschichtliche Erinnerung, daß es einst vom Mittelmeer heraufkam.

Süden ist Fülle des Lichtes, Gleichnis der übernatürlichen Klarheit, Norden Sinnbild der Kälte und des Dunkels. Aus dem Lichte kommt das Gotteswort; Er, der Licht der Welt ist, und in der Finsternis leuchtet, und in das Dunkel dringt, ob er wohl aufgenommen werde.

Eine dritte Richtung ist die von oben nach unten.Wenn der Priester das Opfer bereitet, dann hebt er Schale und Kelch hinauf. Denn Gott ist "droben", "der Heilige in der Höhe". Hinauf hebt der Bittende Blick und Hand, de profundis "zu den heiligen Höhen". Und wenn der Bischof segnet, oder der Priester bei einer Weihung, dann senken sie die Hand auf das Haupt des Knienden, auf die daliegenden Dinge. Denn alles Geschöpf ist "unten", und der Segen kommt vom Allerhöchsten herab.

Das ist die dritte Richtung des heiligen Raumes.  Die Richtung der Seele: Der Sehnsucht, des Gebetes und des Opfers. Die Richtung Gottes: Der Gnade, der Erfüllung, des Sakraments.

So gehen die drei Richtungen des heiligen Raumes:

Zum Angesicht der aufgehenden Sonne, und die ist Christus. Ihr entgegen geht der Blick des Glaubenden; von ihr her der Strahl des Gotteslichtes in unser Herz. Die große Ostung der Seele und der Herabstieg Gottes.

Die Richtung des Nordens nach dem Süden, wo das Dunkel nach dem Lichte schaut, das im göttlichen Worte strahlt. Das kommt aus dem brennenden Herzen, zu leuchten und zu wärmen.

Und die von unten nach oben: Die Bewegung der Seele in Sehnsucht, Gebet und Opfer, aus der Tiefe zum Thron des allerhöchsten Gottes. Ihr antwortet die Erfüllung, herabkommend in der Gnade, in Segen und Sakrament. 


Romano Guardini: Von heiligen Zeichen; AD 1927  (s. Quellen)


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S. auch die beiden Beiträge  vom Prof. Klaus Gamber über die Gebets-/ Zelebrationsrichtung und dortige weiterführende Links:



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