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Donnerstag, 4. September 2014

Das christliche Menschenbild: Imago Dei

 

Die Kirche besitzt dank der Frohen Botschaft die Wahrheit über den Menschen. Sie findet sich in der ihr eigenen Anthropologie, die die Kirche nicht müde wird zu vertiefen und zu verkünden.
Die Grundlehre dieser Anthropologie besteht in der Lehre vom Menschen als Bild Gottes, der als solches nicht zu einem Teilchen der Natur reduziert werden kann oder zu einer anonymen Nummer der menschlichen Gesellschaft (vgl. Gaudium et spes 12,3 und 14,2). 


Johannes Paul II.in einer Ansprache an die lateinamerikanischen Bischöfe, Puebla (Mexiko), am 28.01.1979; Ossevatore Romano 5/79 (auf vatican.va hier in italienischer Sprache, Nr. 9); zitiert aus: Johannes Paul II. "Die Familie - Zukunft der Menschheit"; Communio personarum Bd. 3, hrsg. von Norbert und Renate Martín; Patris Verlag Vallendar Schönstatt A.D. 1985 (hier erfreulicherweise als pdf abrufbar!)


Weiteres zum Thema "Christliches Menschenbild":


Bild: Die Erschaffung Adams; Michelangelo Buonarroti (1475–1564); Sixtinische Kapelle im Vatikan; Wikimedia commons

Donnerstag, 21. August 2014

Gnade und Frieden allen, die - wo immer - den Namen Jesu Christi, unseres und ihres Herrn, anrufen!

Denn nichts hat Bestand, wenn es nicht von oben herab gekräftiget wird, und Nichts wird uns nützen, was nicht auf ihn Bezug hat; denn es kann uns nicht frommen, wenn wir mit Allen im Frieden leben, mit Gott aber Krieg führen; sowie es uns auch nicht schaden kann, wenn wir von Allen bekriegt werden, mit Gott aber Frieden haben.

Und wieder kann es uns Nichts helfen, wenn wir allen Menschen gefallen, Gott aber beleidigen, während wir hingegen ohne alle Gefahr sind, wenn uns Gott Beifall und Liebe schenkt, sollten uns auch alle Menschen schmähen und hassen; denn die wahre Gnade und der wahre Friede kommt von Gott. Denn wer bei Gott in Gnaden steht, fürchtet Niemanden, und sollte er auch unzählige Leiden zu erdulden haben; er fürchtet nicht einmal den Teufel, geschweige denn einen Menschen.


Kirchenvater Chrysostomus († 407) - Homilien über den ersten Brief an die Korinther; 1. Homilie I

Montag, 12. Mai 2014

Maiandacht 12. Tag - Gottes Gnadenruf an die Menschen

 
Gott hat uns errettet
und den heiligen Ruf an uns ergehen lassen.
Das tat er aber nicht unserer Werke wegen, 
sondern nach seinem Ratschluss und seiner Gnade,
die uns in Christus Jesus 
schon vor ewigen Zeiten bestimmt war. (2. Tim 1,9)


Im stillen Kämmerlein zu Nazareth hat sich das große Ereignis vollzogen: Durch Gottes Gnadenwirken und durch Mitwirkung des Menschenherzens hat Maria die große Würde erlangt, einzig und allein unter allen Menschenkindern Mutter des Sohnes Gottes zu werden. Nie, solange die Welt besteht, ist dergleichen geschehen, noch wird es  je wieder geschehen.

Dennoch ist ein Vergleich zulässig: In ähnlicher Weise wiederholt es sich in jedem Menschenleben, dass Gott den Menschen ruft durch seine Gnade; und für jeden Menschen kommt der Augenblick, da er auf diesen Ruf seine Antwort geben muss. So lehrt* uns der Glaube: "Gott gibt jedem Menschen hinreichende Gnade, dass er selig werden kann." 

Der Glaube sagt uns auch, dass wir der Gnade folgen müssen. Wir müssen "ja" sagen auf Gottes Ruf. Ja, ich will mitwirken mit meinen natürlichen Kräften, ich will gehorchen, will folgen! Nur im Zusammenwirken von Natur und Gnade, der menschlichen und der göttlichen Kräfte, erfüllt der Mensch seine Bestuimmung und erreicht sein letztes Ziel.

Nur wenige Menschen werden wie Maria im stillen Kämmerlein betend verweilen können. Das brausende Getriebe der Welt nimmt meist unsere Sinne gefangen. Aber Gott findet den Menschen in stiller Kammer, findet ihn im Getriebe der Welt. Es kommt nur darauf an, dass wir feinhörig sind auf seinen Gnadenruf. Wir dürfen keine taube Ohren, keine verstockten Herzen haben.

Den Apostel Paulus hat der Gnadenruf getroffen vor den Toren von Damaskus, da, wo er am wenigsten daran dachte; den heiligen Franz von Assisi rief Gott mitten im Trubel des Jugendlebens; den heiligen Ignatius fand Gott auf dem stillen Krankenlager nach langem Kriegsleben. (...)

Wie hast du bisher auf den Gnadenruf Gottes geantwortet? Sieh, all die Heiligen haben wie Maria gehandelt. Viele flüchteten wie Paulus und Franziskus und Ignatius in die Einsamkeit, um Gottes Ruf noch deutlicher zu hören und zu erkennen.Sie haben den Ruf ernst genommen und sind ihm gefolgt. So musst auch du Antwort geben, wenn Gott dich ruft.

Er legte in dich hinein ein Streben nach dem Guten, gab dir auch die Kräfte, das zu erreichen, wozu er dich von Ewigkeit her erwählt und bestimmt hat. Auch dein Beruf in der Welt ist gottgewollt, so gut wie der Beruf Mariens zur Gottesmutter. Nun kommt es einzig und allein auf dich an, deine natürlichen Kräfte zu gebrauchen. Gott hat alles getan, dass du dein Ziel erreichst. Nun wirke du mit der Gnade mit. "Wirket, solange es Tag ist", spricht der Herr.

Maria hat zur Botschaft des Engels ihre Zustimmung gegeben, sie hat "ja" gesagt, "mir geschehe nach deinem Worte", und die ganze Welt ist dadurch gerettet. Sage auch du "ja" zu Gottes Gnadenaufruf und du wirst deine Seele retten für alle Ewigkeit.

Wir beten ein Ave Maria, dass Maria uns helfe, immer dem Gnadenruf Gottes zu folgen:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Durch die Gnade Gottes bin ich was ich bin,
und seine Gnade ist in mir nicht unwirksam gewesen. (1 Kor 15,10)
Mein Herz wallt auf zu guter Rede;
ich weih mein Werk dem König. (Psalm 44,2)


Gebet:
Heiliger Gott! Die Jungfrau Maria hat durch Engelsmund deinen Gnadenruf vernommen. Sie ist diesem Ruf gefolgt und Mutter deines Sohnes geworden. Auch uns rufst du durch deine Gnade. Mach uns achtsam auf diesen Ruf, dass wir ihn nicht überhören. Mach uns folgsam diesem Ruf, dass wir in Heiligkeit dir dienen wie Maria.  Und du, Maria, führe uns zu Christus, deinem Sohne, unsern Herrn. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 40-42 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)
* s. z. B. die kurzgfasste Glaubenslehre (Nr. 58), verfasst 1940 von Clemens August Kardinal von Galen (Download hier)

Freitag, 21. März 2014

Zum Welt-Down-Syndrom-Tag






Das Bild Gottes ist in jedem Menschen gegenwärtig.
(KKK 1702)



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Donnerstag, 12. Dezember 2013

Die Macht und Freiheit des Menschen: Gott hat uns ohne uns erschaffen, doch er befreit uns nicht ohne uns


Fortsetzung (Teil 3) des Gebetes der hl. Katharina von Siena zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes (Mariä Verkündigung):

O Maria, schau dieses Wort, wie es dir anvertraut wird und dir einwohnt! Trotzdem bleibt es nicht vom Vater getrennt, so wie auch das Wort, das der Mensch im Geiste bildet, keineswegs aufhört, im Innern zu sein, obgleich es nach außen anderen mitgeteilt wird. Darin zeigt sich die Würde des Menschen, für den Gott so viele große Dinge getan hat.

In dir, o Maria, zeigt sich die Macht und Freiheit des Menschen. Nach der Beratschlagung des erhabenen göttlichen Ratschlusses wurde der Engel zu dir gesandt, um dir das Geheimnis des göttlichen Ratschlusses zu verkünden und deine Zustimmung einzuholen. Der Sohn Gottes stieg nicht eher in deinen Schoß herab, bevor du nicht mit deinem Willen zugestimmt hattest. Er wartete an der Pforte deines Willens, ob du ihm öffnen würdest, wenn er zu dir kommen wollte. 

Er wäre dort nicht eingetreten, wenn du ihm nicht geöffnet hättest, als du sprachst: "Sieh, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Worte" (Luk 1,38). Hier zeigt sich offen Macht und Freiheit des Willens, ohne den weder Gutes noch Böses zustande kommen kann. Weder ein Teufel noch ein Geschöpf kann ihn zur Todsünde zwingen, wenn er nicht will, wie auch niemand ihn nötigen kann, das Unvollkommenere zu tun, wenn er sich weigert. 

Der Wille des Menschen ist also frei, da niemand ihn weder zum Guten noch zum Bösen ohne seine Zustimmung zwingen kann.

O Maria! Die ewige Gottheit klopfte an deine Pforte. Wenn du ihr nicht die Türe deines Willens geöffnet hättest, wäre Gott nicht in dir Mensch geworden. Schäme dich also, meine Seele, wenn du siehst, wie Gott in Maria einen Bund mit dir geschlossen hat. Heute zeigt er dir, wie du nicht ohne dich gerettet wirst, wenn er dich auch ohne dich erschaffen hat. Denn heute klopft er an die Tür des Willens Mariens und erwartet, dass sie ihm öffnet.

O Maria, meine süßeste Liebe!
In dich hat sich das Wort eingeprägt, das uns die Lehre des Lebens gab. Du bist die Tafel, in die er diese Lehre eingrub.

Wie ich sehe, war dieses Wort, kaum, dass es in dich eingeschrieben war, nicht ohne heilige Begierde nach dem Kreuze. Kaum war es in dir empfangen, so wurde es schon von dem Verlangen ergriffen,  für das Heil des Menschen zu sterben, für den es in dir Fleisch annahm. Daher war es ein Kreuz für ihn, dieses Verlangen so lange Zeit zu tragen, weil er gewünscht hätte, es gleich verwirklicht zu sehen.


aus: Katharina von Siena - Gebete; Übertragen und eingeleitet von P. Dr. Joseph Maria Scheller O.P.; Albertus-Magnus Verlag Vechta i.O.; AD 1936, S. 151ff, Von Mariä Verkündigung (s. Quellen)


Teil 1, Teil 2 und Teil 4 des Gebetes



Weiteres zur und von der hl. Katharina von Siena:



Samstag, 28. September 2013

Gott nach Menschenmaß

Von P. Bernward Deneke  FSSP, Wigratzbad

„Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.“ Man geht leicht über den Satz hinweg, ohne die provokante Umstellung des Bibelwortes „Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde“ (Gen 1,27) zu bemerken. Derjenige, auf den diese Formulierung zurückgeht, wollte sie aber nicht nur als ein geistreiches Wortspiel verstanden wissen. Ludwig Feuerbach (+ 1872), der atheistische Philosoph und Religionskritiker, brachte mit ihr seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Gott keine objektive Wirklichkeit zukommt. 

Seiner Meinung nach ist die Vorstellung von einem höchsten Wesen vielmehr ein Produkt unseres Wunschdenkens; eine Jenseits-Projektion alles dessen, was wir leider so unidealen und unvollkommenen Menschlein für ideal und vollkommen halten. Das, was wir gerne wären, aber nicht sein können, verlagern wir in Gott, das Geschöpf unseres Geistes: die Sehnsucht nach einem unbegrenzten, unendlichen und ewigen Leben, das Verlangen nach Allmacht und Allwissenheit, nach Erhabenheit und Heiligkeit. Gott wäre demnach so etwas wie die verselbständigte Sehnsucht des Menschen. Und daher etwas, das wir, vernünftig geworden, getrost hinter uns lassen dürfen. Im Reifestadium sollte jeder Mensch, meint Feuerbach, den christlichen Glauben als „eine verwelkte schöne Blume, eine abgestreifte Puppenhülle, eine überstiegene Bildungsstufe“ betrachten. 

„Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.“ So sehr man die Behauptung in ihrem ursprünglichen Verständnis zurückweisen muss, so sehr trifft sie doch auf eine bestimmte Geisteshaltung zu, die uns im neuzeitlichen und modernen Denken begegnet. Sie ist heute nicht nur unter solchen, die dem Christentum fernstehen, sondern auch unter Gläubigen, ja unter Theologen anzutreffen. Freilich besteht zwischen deren Projektionen und der Theorie Feuerbachs der wichtige Unterschied, dass man nun nicht mehr die für uns Menschen unerreichbare Vollkommenheit, sondern die eigenen, unüberwindbaren Unvollkommenheiten in Gott verlegt. 

So lesen sich schon manche Gottesspekulationen idealistischer Philosophen des 19. Jahrhunderts wie ein Entwicklungsroman, der das Werden und Reifen einer noch unvollendeten Persönlichkeit schildert. Da wird ein Wesen nach und nach seiner selbst inne, kommt über Erfahrungen mit sich selbst und der Welt zu sich selbst, erkennt seine eigenen Möglichkeiten und wächst an ihnen – und dieses Wesen, das da vom Kind zum Jugendlichen und schließlich zum Erwachsenen wird, soll Gott sein! Mit dem „seligen und alleinigen Gebieter, dem König der Könige und Herrn der Herren, der allein Unsterblichkeit besitzt und der da wohnt in unzugänglichem Licht, den kein Mensch gesehen hat noch zu sehen vermag“ (1 Tim 6, 15f.), kurzum: mit dem Gott, den uns die Offenbarung vorstellt, hat das alles nichts, aber auch gar nichts zu tun. Und dennoch konnte sich die widersinnige Vorstellung eines „werdenden Gottes“ im Denken vieler verhängnisvoll festsetzen. 

In der Gegenwart werden die Akzente etwas anders gesetzt. Theologen insistieren darauf, der biblischen Schilderung der Heilsgeschichte sei der Gedanke eines überzeitlichen, ewigen Gottes völlig unbekannt. Daher müsse man es nun endlich wagen, derartige Verfremdungen des jüdisch-christlichen Erbes abzutun und sich auf einen Gott besinnen, der mit uns Menschen eine Geschichte durchschreite und der selbst geschichtlich sei. Dass schon Kirchenväter und Denker des Mittelalters durchaus in der Lage waren, den in der Zeit wirkenden Gott mit dem gleichfalls biblisch bezeugten „Vater der Lichter, bei dem es keinen Wandel und keinen Schatten von Veränderung gibt“ (Jak 1,17) zusammenzuschauen, wird dabei geflissentlich übergangen. Offensichtlich ist die Einsicht, dass der Herr der Geschichte selbst über der Geschichte steht, für ein flaches Denken, das alles auf menschliches Maß reduziert, zu hoch und zu tief. 

In diese Zusammenhänge gehört auch die Rede vom „leidenden Gott“. Dass Jesus Christus, der fleischgewordene Logos, in seiner menschlichen Natur für uns gelitten hat, ist wesentlicher Inhalt des christlichen Bekenntnisses. Dass aber Gott selbst seiner göttlichen Natur nach leidet, entspricht weder der Offenbarung noch der gläubigen Vernunft. Zur absoluten Vollkommenheit gehört nun einmal die unbegrenzte Fülle des Lebens und somit die uneingeschränkte, durch nichts zu beeinträchtigende Freude. Daher kann von einem Leiden Gottes, wenn überhaupt, nur in einem übertragenen Sinne gesprochen werden. 

„Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.“ Keinem aufmerksamen Beobachter wird die Hybris entgehen, die in den beschriebenen Gedankengängen liegt. Es ist der Versuch des geschöpflichen Geistes, sich seines Schöpfers zu bemächtigen und ihn auf die eigene Ebene hinabzuzerren. Ein vergebliches Unterfangen, auf das uns in der Menschwerdung des eingeborenen Sohnes, der allein das wahrhafte Bild des unsichtbaren Gottes ist (Kol 1,15), die verbindliche Antwort gegeben wurde: Er ist herabgestiegen, um uns heraufzuführen zu dem, der uns selbst und unsere Gedankengebilde um Unendlichkeiten überragt.


Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers

- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Freitag, 13. September 2013

Bundesverband Lebensrecht e.V. verteidigt Menschenwürde gegen Verfassungsgegner

Pressemitteilung des Bundesverbands Lebensrecht e. V.

„Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ –
Ausverkauf der Menschenwürde im Namen der Freiheit

Berlin. – Im Vorfeld des „Marsches für das Leben“ am 21. September 2013 hat sich das Berliner „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ zu Wort gemeldet. Den Teilnehmern des Marsches warf das Bündnis „ein reaktionäres, christlich-fundamentalistisches Weltbild, in dem der Schwangerschaftsabbruch als eine „vorgeburtliche Kindstötung“ dargestellt [sic!] wird“, vor. Zu den Forderungen des Bündnisses gehört u.a. der uneingeschränkte Zugang zu einem legalen Schwangerschaftsabbruch.

Hierzu kommentierte der BVL-Vorsitzende Martin Lohmann: „Einige Mitbürger haben heute offensichtlich noch immer nicht begriffen, dass wir in einem Rechtsstaat auf der Grundlage von Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit und mit Toleranz und Meinungsfreiheit leben. Wer einer schwangeren Frau eine Abtreibung als einen angeblich legalen folgen- und problemlosen Abbruch einer Schwangerschaft „verkauft“, nimmt weder sie in ihrer Würde als Frau noch die Menschenwürde des ungeborenen Kindes wirklich ernst.

Menschliches Leben beginnt nicht erst mit der Geburt, sondern mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. So stellt das Bundesverfassungsgericht fest: Wo menschliches Leben existiert, kommt ihm Menschenwürde zu. Es ist nicht entscheidend, ob der Träger sich dieser Würde bewusst ist und sie selbst zu wahren weiß. Die von Anfang an in der menschlichen Existenz bestehende Einzigartigkeit jeder Person, auch schon in den ersten Monaten, genügt, um dessen Menschenwürde zu begründen und zu achten.

Eine Gruppierung, die in eklatanter Weise die Freiheit der Mutter „zu Kindern“ in eine „Freiheit von Kindern“ pervertiert und dabei die Würde des ungeborenen Lebens ganz ausklammert, missachtet den Fundamentalgrundsatz unserer Verfassung, die Menschenwürde. Gerade in einer Gesellschaft, die ihre christlich-jüdische Tradition zunehmend vergisst, erscheint es mir mehr als gefährlich, wenn die Stärkeren den schwächsten und „unerwünschten“ Menschen am Beginn oder Ende ihres Lebens die Menschenwürde absprechen. Der Artikel 1 des Grundgesetzes heißt in der Übersetzung eigentlich nichts anderes als: Jeder Mensch ist liebenswürdig, egal in welchem Alter. Und genau das umzusetzen ist gelebte Freiheit!“

V.i.S.d.P.: Martin Lohmann
Bonn/Berlin, den 13.09.2013


Bundesverband Lebensrecht e. V.
Fehrbelliner Straße 99 · 10119 Berlin

Telefon (030) 644 940 39
Fax (030) 440 588 67
berlin@bv-lebensrecht.de



Weitere Infos: bitte hier klicken!

Donnerstag, 12. September 2013

EINER VON UNS - Personenschutz von Anfang an


Doppelter Durchbruch beim EU-Bürgerbegehrens gegen Embryonen-Versuche

Über eine Million Bürger unterstützen EU-weit EINER VON UNS, Deutschland erreicht Quorum von 75.000 Unterschriften

Berlin/Brüssel, 12. September 2013

Das Europäische Bürgerbegehren ONE OF US/EINER VON UNS hat eine Schallmauer durchbrochen: Seit heute unterstützen eine Million Menschen mit ihrer Unterschrift die Forderung nach einem Stopp von EU-Geldern für Embryonenversuche und Klonen. Demnach muss sich die EU-Kommission demnächst mit dem Anliegen befassen.

Die deutsche Koordinatorin der Initiative, Hedwig von Beverfoerde, zeigte sich zufrieden: „Eine Million Unterstützer in ganz Europa ist ein großartiger Schritt zum besseren Schutz des menschlichen Lebens. Es ist ein doppelter Durchbruch, da wir gleichzeitig in Deutschland das Mindestquorum überschritten haben: seit heute unterstützen über 75.000 Deutsche die Initiative.“

In den Ländern Frankreich, Italien, Litauen, Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Spanien und Ungarn ist das Quorum schon erreicht worden.

Die Initiative beruft sich auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs von 2011. Der hatte festgestellt, dass ein Embryo ab dem Zeitpunkt der Befruchtung als Mensch anerkannt werden muss. „Daraus folgt, daß seine Würde auch von der EU und allen europäischen Institutionen geachtet und seine Unversehrtheit sichergestellt werden muß“, so von Beverfoerde. „Die EU-Finanzierung aller Aktivitäten, bei denen menschliche Embryonen zerstört, d.h. getötet werden, muß unterbunden werden“.

In Deutschland will die Initiative bis zum 1. November weiter aktiv Unterschriften sammeln. Von Beverfoerde sagte: „Als größtes Land in der EU wollen wir mindestens 100.000 Unterschriften erreichen. Es geht darum, mit starker Stimme in Brüssel den Schutz der Würde des Menschen als erstes fundamentales Recht in unserer Gesellschaft einzufordern.“ Zu den Unterstützern der Initiative gehören zahlreiche Prominente aus Politik, Kirche und Gesellschaft.

Bis zum 1. November 2013 können alle Bürger, die in Deutschland gemeldet sind und das aktive Bundeswahlrecht haben, die Initiative online über www.1-von-uns.de oder auf einem offiziellen Unterschriftenformular unterstützen. Kontakt:

Europäisches Bürgerbegehren EINER VON UNS
Hedwig von Beverfoerde
Zionskirchstraße 3
10119 Berlin

Telefon: 030-88626896
Internet: www.1-von-uns.de

Sonntag, 28. Juli 2013

O Gott, immerfort empfange ich mich aus Deiner Hand!

O Gott, Deine Offenbarung ist ein Licht für unseren Geist, dass er verstehe, und ein Ruf an unser Herz, dass es höre und gehorche. So lehre uns, die Botschaft, dass Du den Menschen und mit ihm alle Dinge erschaffen hast, recht in uns aufzunehmen.

Durch Dich sind wir geworden. Wir kommen nicht aus den stummen Elementen, sondern aus der freien Macht Deines herrscherlichen Wortes; nicht aus dem Urgrund der Welt, sondern aus Deiner lichten Wahrheit.

Und durch Dich sind auch alle Dinge geworden. Die Welt ist nicht im eigenen Geheimnis ruhende Natur, sondern Dein Werk. Du hast sie erdacht und hast bewirkt, dass sie sei. Aus Dir hat sie Wirklichkeit und Kraft, Wesen und Sinn, und Du hast über sie das Zeugnis abgelegt, dass sie "gut" ist und "sehr gut,"

Ich glaube, dass alles von Dir geschaffen ist, o Gott lehre mich, diese Wahrheit zu verstehen. Sie ist die Wahrheit des Daseins. Wird sie vergessen, dann sinkt alles ins Unrecht und Torheit. Mein Herz ist einverstanden mit ihr. Ich will nicht aus eigenem Recht leben, sondern freigegeben durch Dich. Nichts habe ich von mir selbst; alles ist Gabe von Dir und wird erst mein, wenn ich es von Dir empfange.

Immerfort empfange ich mich aus Deiner Hand. So ist es, und so soll es sein. Das ist meine Wahrheit und meine Freude. Immerfort blickt Dein Auge mich an, und ich lebe aus Deinem Blick, Du mein Schöpfer und mein Heil. Lehre mich, in der Stille Deiner Gegenwart das Geheimnis zu verstehen, dass ich bin. Und dass ich bin durch Dich, und vor Dir, und für Dich.
Amem.


Romano Guardini: Theologische Gebete; AD1944; S. 13f  (s. Quellen)

Montag, 15. Juli 2013

Selbsterkenntnis im Lichte Gottes



"Wenn der Mensch annimmt, was in Christus zu ihm kommt, gehen ihm die Augen darüber auf, wer Gott ist, und wer er selbst; was er selbst ist, und was die Welt. Das ist die Wahrheit, und dadurch wird er frei."

Romano Guardini in: "Der Heilbringer in Mythos, Offenbarung und Politik"; Matthias-Grünewald-Verlag Mainz; AD 1979


Freitag, 5. Juli 2013

Die christliche Sicht des Menschen ist ein großartiges ›Ja‹ zur Würde des Menschen - Gender Mainstreaming ist unchristlich



"In der Tat ist die christliche Sicht des Menschen ein großartiges ›Ja‹ zur Würde des Menschen, der zu inniger Gemeinschaft mit Gott berufen ist, zu einer kindlichen Gemeinschaft, demütig und vertrauensvoll. Der Mensch ist kein unabhängiges Individuum noch anonymes Element einer Kollektivität, sondern ein einzigartiger, unwiederholbarer Mensch, der seinem Wesen nach zur Beziehung mit anderen Menschen und zum Gemeinschaftsleben veranlagt ist.

Daher bekräftigt die Kirche ihr großes ›Ja‹ zur Würde und Schönheit der Ehe als dem Ausdruck der treuen und fruchtbaren Verbindung zwischen Mann und Frau. Und ihr ›Nein‹ zu Philosophien wie etwa der »Gender«-Philosophie gründet auf der Tatsache, daß die Wechselseitigkeit von männlich und weiblich Ausdruck der Schönheit der Natur ist, die der Schöpfer gewollt hat."


Papst Benedikt XVI., Ansprache an die Mitglieder der Vollversammlung des Päpstlichen Rats Cor Unum am 19. Januar 2013


 (Hevorhebungen durch Fettdruck durch FW)


Weiteres zum Thema:

Was ist "Gender-Mainstreamig"?



Buchempfehlungen: 

Manfred Spreng - Harald Seubert (Hrsg. Andreas Späth):
Vergewaltigung der menschlichen Identität - Über die Irrtümer der Gender-Ideologie

Gabriele Kuby
Die globale sexuelle Revolution  - Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Robert Spaemann
ISBN 978-3-86357-032-3

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Frau – Männin – Menschin. Zwischen Feminismus und Gender
Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer 2009
Rezension von Barbara von Wulffen, KAS

 

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Samstag, 29. Juni 2013

Endgültiges Reich des Guten in dieser Welt widerspricht der Freiheit des Menschen


Weil der Mensch immer frei bleibt und weil seine Freiheit immer auch brüchig ist, wird es nie das endgültig eingerichtete Reich des Guten in dieser Welt geben. Wer die definitiv für immer bleibende bessere Welt verheißt, macht eine falsche Verheißung; er sieht an der menschlichen Freiheit vorbei. Die Freiheit muß immer neu für das Gute gewonnen werden. 


Benedikt XVI. in der Enyklika "Spe salvi" vom 30.11.2007

Mittwoch, 19. Juni 2013

"Stehet fest im Glauben!"



Der Glaube ist die Grundlage unserer Verbindung mit Christus. Ihr wisst, dass dieser Glaube heute zerstörenden Strömungen ausgesetzt ist. Manche sind der Meinung, die Frohbotschaft könne dem Menschen von heute nur nahegebracht werden, wenn man den durch das kirchliche Lehramt überlieferten Inhalt der Glaubenswahrheiten ändert, anstatt sich um größere Klarheit des Ausdruckes zu bemühen. Unser Maß, mit dem wir messen, darf nicht der Mensch sein, sondern Christus und sein heiliges, unvergängliches Wort. Mit dem heiligen Petrus rufen Wir euch deshalb zu: «Stehet fest im Glauben!» (1 Petr. 5, 9).

Papst Paul VI.; Schreiben an die deutschen Katholiken anlässlich des 82. Deutschen Katholikentages in Essen (30.08.1968)


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Dienstag, 18. Juni 2013

Redefreiheit?


"Niemals ist über das Wesen des Menschen so wenig diskutiert worden wie heute, da zum ersten Mal jedermann darüber reden darf. Die alte Einschränkung bedeutete, dass nur die Rechtgläubigen über Religion reden durften. Die moderne Freiheit bedeutet, dass niemand mehr darüber reden darf."


G.K.Chesterton in "Ketzer"; Insel Verlag Berlin 2012, S. 14

Mittwoch, 6. Februar 2013

Und immer wieder: Neid und Hass der Welt

"Die menschliche Natur ist nicht ein harmloses, ungefährliches Wesen, das gütig und wohlwollend gegen alle ist und keinen angreift, solange man ihr nichts tut. Sondern der Mensch ist ein zwiegespaltenes Wesen, auf der einen Seite voller Sehnsucht nach den höchsten Zielen, andererseits voll Neid gegen jeden, der es besser hat, voll Hass und Verfolgungsgier gegen jeden, der besser ist als er selbst.

Und erst die Gier des Genießens, des menschlichen Liebens und Geliebtseinwollens, welche Stürme hat alles das schon entfesselt! Darum wird mancher Mensch die Kirche hassen, weil sie all das verbietet, was man sich gegen Gottes Gebote wünscht.

Diese Welt wird es auch nie verzeihen, dass es Menschen gibt, die moralischer, die vorbildlicher leben wollen, als sie selbst es tut. Und diese Welt wird auch immer skrupellos und findig und brutal genug sein, einen Sturm zu entfachen, der eben gegen diese Guten geht."


P. Paul Rondholz SJ in: Die Bescheidenheit; Johannes-Verlag Leutesdorf (Rhein); AD 1960




Freitag, 25. Januar 2013

Die "Pille danach"

Üblicherweise wird die sogenannte "Pille danach"  irreführend (vgl. Update 06.02.2013) folgendermaßen erklärt:
Die „Pille danach" verhindert oder verschiebt den Eisprung so, dass keine Befruchtung stattfinden kann. Ist es bereits zu einer Befruchtung gekommen, verhindert sie die Einnistung in die Gebärmutter. Nach bereits erfolgter Einnistung der befruchteten Eizelle ist sie nicht mehr wirksam. Diese Tatsache ist besonders wichtig, denn so gilt die „Pille danach" nicht als „Abtreibungspille".

In dieser (weitverbreiteten) Beschreibung der "Pille danach" wird eine befruchtete Eizelle im Stadium zwischen Befruchtung und Einnistung nicht als "Schwangerschaft" definiert und das Verhindern der Einnistung dieser befruchteten Eizelle dementsprechend nicht als "Abtreibung". Diese Sicht ist aber verkürzt und führt zu einer verhängnisvollen Fehleinschätzung.
Aus der Sicht der Humanembryologie (und nach katholischer Lehre) besteht kein Zweifel, daß mit der Befruchtung, also der Vereinigung der mütterlichen Eizelle und der väterlichen Samenzelle, ein einmaliger und unverwechselbarer Mensch ins Leben gerufen ist. Dementsprechend ist auch die Verhinderung der Einnistung (Nidation) der befruchteten Eizelle mit der Folge, dass diese abstirbt, eine Abtreibung, und somit die Tötung eines Menschen.
Deswegen ist die "Pille danach" eben nicht nur eine "Verhütungspille", sondern auch ein möglicherweise frühabtreibendes Medikament, dass menschliches Leben tötet. Sie ist deshalb ethisch nicht zu rechtfertigen.


*) Update 03.02.2013:
Die Seite "Frauenärzte im Netz" wurde inzwischen umgeschrieben. Es wird nun darauf hingewiesen, dass beide z.Z. auf dem Markt befindlichen Präparate, die als "Pille danach" Anwendung finden, nämlich Pidana® (Levonorgestrel) und Ellaone® (Ulipristalacetat), keinen Einfluß auf die bereits befruchtete Eizelle haben und diese nicht an der Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut hindern:
"Beide hormonellen Methoden haben keinen Einfluss auf die Einnistung (Implantation) einer befruchteten Eizelle. Die „Pille danach" führt daher zu keinem Schwangerschaftsabbruch, sie ist unwirksam, sobald der Prozess der Einnistung begonnen hat."
Hier bleibt noch immer die Frage offen, was vor Beginn des "Prozesses der Einnistung", also auf dem Weg der Eizelle durch die Tube in die Gebärmutter, passieren kann. Die Aussage ist also noch schwammig bis ungenügend, um eindeutig sagen zu können, dass das Leben des möglicherweise gezeugten Kindes nicht gefährdet ist.


Update 06.02.2013:
"Es findet keine Abtreibung statt"

Laut Aussage von Dr. Christian Albring, Vorsitzender des Bundesverbandes der Frauenärzte, haben beide als "Pille danach" zugelassene Präparate (s.o.) nach neuen Forschungen nachgewiesenermaßen keine abtreibende Wirkung:
"Das sind in der Tat neue Erkenntnisse der letzten zwei Jahre und die sind erst dadurch bewusst geworden, weil es vor drei Jahren die Einführung eines neuen Präparats gab. In diesem Zusammenhang hat man die Literatur erforscht, hat neue Studien aufgelegt und diese Studien haben das gezeigt. Natürlich musste das neue Präparat mit dem alten verglichen werden, um zu sehen, ob es vielleicht besser wirkt. Und dabei hat man die Erkenntnis gewonnen, dass es nur zu einer Verschiebung des Eisprungs kommt, nicht aber zur Einnistungsverhinderung."
Lt. Domradio:
Die moderne „Pille danach“ verhindert oder verzögert den Eisprung. Wenn der Eisprung bereits erfolgt ist, die Eizelle sich aus dem Eierstock gelöst hat und im Eileiter oder in der Gebärmutter befindet, so verhindert die „Pille danach“ weder die Befruchtung dieser Eizelle noch die Einnistung in der Gebärmutter. Sie führt auch nicht dazu, dass eine künstliche Menstruation, eine so genannte Abbruchblutung, ausgelöst würde und dass dadurch ein Embryo, der sich bereits in der Gebärmutter eingenistet haben könnte, verloren gehen würde. Dies gilt für beide Arzneimittel, die derzeit als „Pille danach“ in Deutschland zugelassen sind, sowohl für Levonorgestrel als auch für Ulipristalacetat. Beide Medikamente greifen deshalb nicht in das Werden eines bereits gezeugten Menschen ein. Sie sind als Verhütungsmittel einzustufen, nicht als Mittel für einen Schwangerschaftsabbruch. Mit Arzneimitteln, die zur Ablösung der Gebärmutterschleimhaut und zu einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch eingesetzt werden, sind sie nicht vergleichbar. (Quelle: domradio)

Samstag, 15. Dezember 2012

Erkenne, o Christ, deine Würde!

Kirchenväter und Menschwerdung Gottes (3)

Leo der Große (um 400-461), Sämtliche Sermonen; Sermo XXI. 1. Predigt auf Weihnachten

 
Laßt uns also, Geliebteste, Gott dem Vater durch seinen Sohn im Heiligen Geiste danken! Hat er doch um seiner reichen Barmherzigkeit willen, mit der er uns liebte, sich unser erbarmt, "und obgleich wir tot waren durch Sünden, uns lebendig gemacht mit Christus"(1), auf daß wir in ihm ein neues Geschöpf, ein neues Gebilde würden.


Laßt uns also ablegen den alten Menschen (2) mit seinen Handlungen und, nachdem wir an der Menschwerdung Christi Anteil erhielten, den Werken des Fleisches entsagen!

Erkenne, o Christ, deine Würde! Kehre nicht, nachdem du der göttlichen Natur teilhaftig geworden, durch entartete Sitten zur alten Niedrigkeit zurück! Denke daran, welchen Hauptes, welchen Leibes Glied du bist! Vergegenwärtige dir, daß du der Macht der Finsternis entrissen und in Gottes lichtvolles Reich versetzt worden bist!

Durch das Sakrament der Taufe wurdest du zu einem Tempel des Heiligen Geistes (3) . Vertreibe nicht durch schlechte Handlungen einen so hohen Gast aus deinem Herzen! Unterwirf dich nicht aufs neue der Knechtschaft des Satans! Ist doch das Blut Christi dein Kaufpreis. Wird dich doch der in Wahrheit richten, der dich in Barmherzigkeit erlöst hat, der mit dem Vater und dem Heiligen Geiste waltet in Ewigkeit. Amen. 

1: Eph 2,5
2: Eph 4,22; Röm 6,4; Kol 3,8;Hebr 12,1
3: vgl.1 Kor 6,19

Quelle: Bibliothek der Kirchenväter


Weitere Kirchenväter zum Thema:
Kirchenväter und Menschwerdung Gottes (1) (2) (4) (5)
(6)
 


Bild: Leo der Große (Papst Leo I.) vor Attila; Initiale (1358), wikipedia

Freitag, 14. Dezember 2012

Menschwerdung: Gott lehrt uns, demütig zu sein

Kirchenväter und die Menschwerdung Gottes (1)

Augustinus (354-430), Vorträge über das Johannes-Evangelium 25,16
 
"Damit [...] die Ursache aller Krankheiten d.i. der Hochmut geheilt würde, stieg der Sohn Gottes herab und wurde demütig. Was bist du hochmütig, o Mensch? Gott ist deinetwegen demütig geworden.

Du könntest dich vielleicht schämen, einem demütigen Menschen nachzuahmen, so ahme doch wenigstens dem demütigen Gott nach. Der Sohn Gottes kam in Menschengestalt und wurde demütig; es wird dir befohlen, demütig zu sein, es wird dir nicht befohlen, aus einem Menschen ein Tier zu werden; er, Gott, ist Mensch geworden, du, Mensch, erkenne, daß du ein Mensch bist; deine ganze Demut geht darauf hinaus, daß du dich erkennest.

Also weil Gott die Demut lehrt, hat er gesagt: "Ich bin nicht gekommen, meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat". Denn das ist eine Empfehlung der Demut. Der Hochmut tut ja nur seinen eigenen Willen, die Demut tut den Willen Gottes."

Quelle: Bibliothek der Kirchenväter


Weitere Kirchenväter zum Thema:
Kirchenväter und Menschwerdung Gottes (2) (3) (4) (5)
(6)




Donnerstag, 22. November 2012

Der Glaube ist der Maßstab für das, was gut ist

"Wissenschaft erweitert die Vernunft, hilft uns, die Welt zu erkennen, zu verstehen. Aber der Glaube gibt uns die Maßstäbe der Menschlichkeit, des Menschseins, die Maßstäbe dafür, was dem Menschen gut ist und was in sich gut ist und so die Pathologien der Wissenschaft überwindet, die ihrerseits die Pathologien der Religion überwinden kann. Beide gehören zusammen als gemeinsamer Weg zum Licht Gottes, das er uns in der Offenbarung aufgetan hat."

Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 21.11.2012


Montag, 24. September 2012

Enttäuscht?


"Wenn du zu den Katholiken übergetreten bist, dann wird dir manche Enttäuschung nicht erspart bleiben. Wenn du aber zur katholischen Kirche übergetreten bist, wirst du es nie bereuen."

Sigrid Undset an eine enttäuschte Konvertitin




Foto: Taufbecken in der Beichtkapelle, Kevelaer
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