Posts mit dem Label Bischof Zdarsa (Augsburg) werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Bischof Zdarsa (Augsburg) werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 1. Dezember 2014

Bischof von Augsburg: Immer wieder über die Ewigkeit reden

Aus der Predigt des Bischofs von Augsburg, Konrad Zdarsa, zum 1. Advent:
Rufen wir nicht auch nach dem äußersten und endgültigen Eingreifen Gottes, wenn wir beten: Adveniat regnum tuum – Zu uns komme dein Reich?
Und doch sind wir uns des tiefen Sinnes dieser Bitte oft gar nicht so recht bewusst, sind uns gar nicht so recht darüber einig, was wir denn eigentlich damit meinen, und denken schon gar nicht daran, an unserem Alltagstrott auch nur das Geringste zu verändern.

Sich besinnen aber heißt doch wohl, bei allem, was wir tun und lassen, die Frage nach dem Sinn stellen oder den Dingen, mit denen wir uns beschäftigen, einen Sinn geben oder geben lassen. Dann aber wird die Antwort auf die Frage, woher wir kommen und wohin wir gehen, die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Ganzen zwangsläufig zum Programm. Dann erst sind wir in der Lage, die Zeit und den Lauf der Dinge, unser Leben und das Leben unserer Mitmenschen zu be-sinnen, ihnen Halt und Richtung zu geben.
Dann erst werden die anderen merken, dass wir ihnen etwas zu bringen haben, wenn wir nicht im eigenen Namen daherkommen, sondern im Namen des Logos, des menschgewordenen Sinns, unseres Herrn Jesus Christus. 

Was das oft bemühte Motto des amerikanischen PR "Doing right and talking about" für uns Christen bedeutet, erläuterte Bischof Zdarsa mit folgenden Worten:

Richtig handelt, wer die richtige Reihenfolge beachtet. Bevor wir beten: Dein Reich komme (Adveniat regnum tuum), beten wir: Geheiligt werde dein Name (Sanctificetur nomen tuum). Die Menschen müssen merken, dass wir in der Spur bleiben, dass wir alles, was wir unternehmen, im Blick und mit der Ausrichtung auf unseren Herrn tun.

Wir heißen Kirche, weil wir zum Herrn gehören, nicht weil wir uns zusammengeschlossen und etwa einen sozialen Sinn entwickelt haben. Wir sind nicht nur auf die Zukunft ausgerichtet, sondern auf die Ewigkeit. Und nur wer dem Menschen die Perspektive Ewigkeit eröffnet, wird ihm auch Zukunft bieten können. Darum dürfen wir das Wissen um die Ewigkeit nicht einfach stillschweigend voraussetzen, sondern wir müssen immer wieder darüber reden.

Dann stellt der Augsburger Oberhirte fest, dass der Christ nicht erst in der Ewigkeit, sondern bereits hier auf Erden dazu berufen ist, "nach dem Maß Gottes" zu handeln:

Die Antwort auf die Frage, ob es schon während dieser Weltzeit ein Handeln nach dem Maß Gottes gibt, der in der Welt der äußeren Machtausübung entsagt, wurde uns schon mit dem Gleichnis Jesu von den anvertrauten Talenten gegeben. Ja, wir sind gehalten, nach seinem Willen und in dieser Welt nach Gottes Maß und Auftrag zu handeln. Gott gibt uns nicht nur so viel Gnade und Zuwendung, dass wir gerettet werden können, sondern er überträgt seine Aufgaben auch nur denen, denen er es zutraut, sie zu erfüllen. (...)

Die Wachsamkeit, zu der wir aufgefordert sind, ist die Entschlossenheit, in dauerndem Bewusstsein des Geschenks der Gnade zu leben und zu handeln.

Gottesdienst und Gebet sind dem Christen Quelle und Lebensstrom der göttlichen Gnade, aus denen alle Wohltätigkeit erst erwächst. Gottesdienst und Gebet seien keine "Gelegenheiten", menschliche Pläne und Projekte zur Weltverbesserung vorzutragen:

Die Ermahnung zu tätiger Wachsamkeit ist nach dem Evangelium des Markus die letzte Weisung Jesu an seine Jünger vor seiner Passion. In einer Zeit, in der die Christen weltweit verfolgt, diskriminiert, angegriffen und getötet, aber auch verspottet und verhöhnt werden, hat Gottes Wort den absoluten Vorrang. Die Verkündigung der Frohen Botschaft, die Feier der Vergegenwärtigung von Tod und Auferstehung unseres Herrn, unser Gottesdienst und Gebet sind nicht traditionell willkommene Gelegenheiten, unsere Pläne und Projekte zur Weltverbesserung zu offerieren. Sie sind vielmehr Quelle und Lebensstrom, aus denen alle Wohltätigkeit und Barmherzigkeit genährt und belebt werden muss. 

Bischof Zdarsa erinnerte daran, dass die Christen vor allem durch die Feier der Hl. Eucharistie "am realsten und am glaubwürdigsten" ihren Willen und ihre Bereitschaft erklären, ihr eigenes Leben nach dem Evangelium auszurichten.


Die ganze Predigt vom 30. November 2014 (1. Adventsonntag und Eröffnung der Aktion Adveniat) findet man auf der Homepage des Bistums Augsburg.


Zu den Predigten anderer deutscher Bischöfe zum 1. Advent 2014:






Montag, 14. April 2014

Weihbischof Renz von Rottenburg-Stuttgart verteidigt die Unterstützung von 1000plus

1000plus ist eine private christliche Schwangerschaftsberatungsinitiative, die durch medienwirksame Werbung für das Lebensrecht ungeborener Kinder und für die Unterstützung von Müttern und Vätern in Not eintritt. 1000plus entstand im Jahre 2009 mit Unterstützung der Stiftung "Ja zum Leben" aus den beiden in Heidelberg ansässigen Vereinen DIE BIRKE e.V. und Pro Femina. Initiator und Leiter von 1000plus ist Kristijan Aufiero, Schirmherrin die Vorsitzende der Stiftung "Ja zum Leben", Johanna Gräfin von Westphalen.

Seit den nunmehr vier Jahren arbeitet 1000plus/ Pro Femina erfolgreich in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche für die unbürokratische und schnelle Hilfe von Frauen und Familien  in Schwangerschaftskonflikten und konnte sich dabei auch der Unterstützung zahlreicher katholischer Priester und Laien sowie auch evangelischer Christen erfreuen. So überbrachte beispielsweise im Jahr 2012 anlässlich eines 1000plus-Tages in Heidelberg der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, Grüße verschiedener Lebensrechtsorganisationen und drückte seine persönliche Wertschätzung für 1000plus aus (Quelle: "Moralblog").

Im Februar bzw. im März diesen Jahres (2014) haben nun die Ordinariate der Bistümer Speyer (Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann) und Augsburg (Bischof Dr. Konrad Zdarsa) Pfarrer und kirchlich Verantwortliche aufgefordert, sämtliche ideelle und materielle Unterstützung für 1000plus/ Pro Femina, wie z. B. Babyflaschen-Aktionen, Informationsveranstaltungen, Auslegen von Info-Material an den Schriftenständen etc. auf Anfrage abzulehnen und das Engagement von Gläubigen für 1000plus zu unterbinden. Die Bistümer selbst hätten ein umfangreiches Angebot zur Beratung und Hilfe von Frauen und Familien in Not, die keine parallelen Angebote privater Natur nötig machten. Eines der beiden Argumente der zwei Bistümer gegen Initiativen wie 1000plus/ Pro Femina ist im Grunde und vor allem der "Futterneid": die Angst, es könnten den diözesanen Einrichtungen Geldmittel durch Spenden an private Initiativen verloren gehen.  Das andere: Gläubige könnten nicht erkennen, ob 1000plus ebenfalls nach Standards des Bistums arbeite.

Nun werden in Deutschland trotz der von katholischen Bistümern getragenen Beratungsangebote noch immer mehr als 100'000 Kinder jählich durch Abtreibung getötet. Aufgrund dieser Tatsache müssten die Verantwortlichen eines Bistums eigentlich Laien, die sich hier in engagierter Weise für den Personenschutz von ungeborenen Kindern und ihrer Mütter einsetzen, höchst dankbar sein und solcherart Initiativen - solange sie nicht katholischen Grundsätzen widersprechen - jede nur mögliche Unterstützung zukommen lassen - schließlich geht es in dieser Angelegenheit letztlich um Leben und Tod eines unschuldigen Menschen und um die Gesundheit und das Glück der betroffenen Frauen.

Der Rottenburg-Stuttgarter Weihbischof Thomas Maria Renz hat nun offen seine Wertschätzung für die Initiative 1000plus/ Pro Femina zum Ausdruck gebracht. "Die Tagespost" hat in der Ausgabe vom 12. April 2014 seine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht. Um möglichst viele Ungeborene zu retten, müssten alle zusammenarbeiten, so Weihbischof Renz und nennt fünf Sachargumente, die ihn von der Qualität dieses Projekts überzeugt haben:

1.) 1000plus bietet kompetente Konfliktberatung im Sinne der Kirche

2.) 1000plus arbeitet innovativ in der online-Beratung von Schwangeren

3.) 1000plus ist erfolgreich in der Motivation zur Entscheidung für das Kind

4.) 1000plus versteht sich nicht als „bessere Alternative“ zu kirchlichen Beratungsangeboten

5.) 1000plus finanziert sich ausschließlich über Spenden


Sein Fazit ist deutlich und lautet:
"Durch die Spendenaktion von 1000plus verlieren aber die kirchlichen Sozialeinrichtungen, deren Finanzierung ja auf einem soliden, geregelten und gesicherten Fundament steht, keinen einzigen Euro, der ihnen zusteht."
und:
"Als Anhänger einer großen katholischen Weite, Fülle und Großherzigkeit, die das „Sowohl-als-auch“ mehr schätzt als das „Entweder-oder“, plädiere ich dafür, das eine zu tun und das andere zuzulassen. Die Katholische Kirche in Deutschland hat derzeit ohne Zweifel mit vielen Problemen und Herausforderungen zu kämpfen, aber ein finanzielles Problem hat sie ja beileibe nicht!

Es wäre deshalb grotesk, wenn in der reichsten Ortskirche der Welt ein Streit entstünde über die Finanzierung von Beratungsangeboten für schwangere Frauen in Konfliktsituationen, deren es nicht genug geben kann. Wenn es darum geht, möglichst vielen der jährlich weit über 100000 Frauen beizustehen, die aus lauter Angst, Verzweiflung und Ausweglosigkeit die Tötung ihres ungeborenen Kindes in Erwägung ziehen, müssen doch alle Menschen guten Willens zusammenstehen, um möglichst vielen Ungeborenen das Leben zu retten. Vor diesem großen Ziel, das die Anstrengung und Ressourcen aller erfordert, müssen alle Eigeninteressen in den Hintergrund treten und verstummen."



Weitere Inormationen zur "1000plus/ Pro Femina":

Bild: Werbeanzeige von 1000plus in der katholischen Zeitung "Die Tagespost" vom 21.12.2013

Donnerstag, 20. Februar 2014

"Spektakuläre Thesen" von Bischof Konrad Zdarsa (Augsburg)

Erfrischende Gedanken teilte der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa anlässlich der bevorstehenden Neuwahl des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz in einem Interview mit der "Lausitzer Rundschau" mit (s. auch Bericht bei kath.net vom 20.02.2013). Gefragt nach der Bedeutung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz sagte der Augsburger Oberhirte:
"[D]er Vorsitzende der DBK ist ja in der Tat kein Vorgesetzter. Wenn er sich in einer Angelegenheit äußert, heißt das noch lange nicht, dass alle Bischöfe so denken. Der Vorsitzende der DBK kann dem einzelnen Diözesanbischof die Verantwortung nicht abnehmen. Es darf sich auch kein Diözesanbischof hinter dem Vorsitzenden verstecken."

Er sei doch eher der "Sprecher oder Moderator" der Bischofsversammlung, manchmal auch deren "Repräsentant". Er assoziiere mit dem Begriff des Vorsitzenden "immer noch den einer Partei oder des Staatsrates der DDR", ähnlich gehe es ihm, wenn von einem "Zentralkomitee" gesprochen werde. Vielleicht liege das daran, dass er in der DDR aufgewachsen sei, so Bischof Zdarsa.

Eine ähnliche Klarstellung hatte vor einigen Wochen der Präfekt der römischen Glaubenskongregation und designierte Kardinal Gerhard Ludwig Müller zu bedenken gegeben. Erzbischof Müller sagte im Dezember 2013 der italienischen Tageszeitung "Corriere della sera", die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen seien "Koordinatoren, nicht Vize-Päpste". Wenn nun von "Vorkonklave" gesprochen werde, so Zdarsa, lasse das "auf ein anderes Selbstverständnis des amtierenden Vorsitzenden schließen". Diese Wortwahl hatte der scheidende Vorsitzende, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch gebraucht (1). Die Bischöfe und Weihbischöfe werden gemäß einer abgeänderten Ordnung des Wahlverfahrens während ihrer Frühjahrs-Vollversammlung daher erst am Mittwoch, den 11. März 2014, nach einem Tag des Gesprächs über die Anforderungen an den neuen Vorsitzenden, zur Wahl schreiten (2).

Worauf es bei dem neuen Vorsitzenden der DBK wirklich ankommt, beschrieb Zdarsa so: 
"Er sollte von allen Bischöfen als wahrer Mitbruder angesehen und geschätzt werden. Er sollte ein selbstbestimmter glaubwürdiger Geistlicher und theologischer Lehrer zugleich sein. Und er sollte ein ausgewogenes Verhältnis zum Bischof von Rom haben."

Sodann sprach sich Zdarsa dafür aus, dass der neue Vorsitzende "künftig auf jeden Fall in der Hauptstadt Deutschlands seinen Dienstsitz" nehmen solle, sprich dass das Sekretariat der Bischofskonferenz von Bonn nach Berlin umziehen soll. Er sehe das auch in Bezug auf "die Ränder", von denen auch Papst Franziskus immer wieder spreche und die in Berlin in besonderer Weise vorzufinden seien:
"Dort muss also die Kirche öffentlich wahrnehmbar präsent sein. Außerdem wären ein Umzug des Sekretariats und die damit zwangsläufig verbundene Verschlankung des Apparats ein großartiger Beitrag zur Entweltlichung der Kirche. Wenn sich Rom schon auf den Prüfstand stellt mit einer Kurienreform, warum nicht auch die DBK mit ihrem Sekretariat? Und nicht zuletzt würde mit der Verlegung von Bonn nach Berlin auch signalisiert, dass die Wiedervereinigung Deutschlands nun bei allen deutschen Bischöfen angekommen ist."

Mit Blick auf die seit längerem zu beobachtende Tendenz zu einer zentralistischen Handhabung der Bistumsmedien durch die Bischofskonferenz und andere Funktionäre, meinte Zdarsa, die räumliche Konzentration vieler verschiedener Medien in ein und demselben Haus (3) mag für traditionelle Organisatoren faszinierend sein, sei aber "im Zeitalter der Digitalisierung und elektronischen Datenvermittlung ein Anachronismus":
"Die immer stärker werdende Regionalisierung der Informationsvermittlung erfordert, auch medial räumlich breiter und dezentraler aufgestellt, dafür aber sehr gut vernetzt zu sein. Wir brauchen eine gut funktionierende Vernetzung und keine Gleichschaltung.
Zudem könnte eine solche Auffächerung dazu beitragen, noch aufmerksamer zur Kenntnis zu nehmen und zu multiplizieren, was an katholischem Glaubensleben in den verschiedensten Teilen unseres Landes passiert und welche neuen Aufbrüche landesweit zu verzeichnen sind."

Hier das ganze Interview der "Lausitzer Rundschau" auf der Internetseite des Bistums Augsburg ("Bischof Konrad: Deutsche Bischofskonferenz sollte nach Berlin umziehen"). Ob spektakulär oder innovativ, es wird sich zeigen, ob es möglicherweise bald einen Aufbruch des Sekretariats der DBK nach Berlin und eine damit verbundene Entweltlichung geben wird. Eine Chance, wäre es allemal - und eine, die man vielleicht im Interesse der katholischen Kirche in Deutschland nutzen sollte.



 (1) Eröffnungsreferat des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, zur Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 2013 am 23. September 2013 in Fulda, S. 11 unten. In diesem Zusammenhang sprach Erzbischof Zollitsch auch von benötigten "'Generalkongregationen' ganz eigener Art".

(2)  KNA-Gespräch von Ludwig Ring-Eifel und Agathe Lukassek mit Erzbischof Robert Zollitsch am 13.12.2013;(Video: Erzbischof Zollitsch über 2013: "Ein stürmisches Jahr", etwa ab 19:40 min); s. auch KNA-Meldung vom 13.12.2013)

(3) Katholisches Medienhaus GmbH: Nach den Vorstellungen der Organisatoren, sollen hier die "Marken" der katholischen Kirche in Deutschland optimiert und wirtschaftlisch stimmig vermarktet werden. Ebenso hofft man darauf, dass sich diözesane Unternehmen der GmbH anschließen, sich dort beraten und einbinden lassen. Die "Katholische Medienhaus GmbH" ist ein klassisches, weit verzweigtes Imperium von Dienstleistungsunternehmen des kirchensteuerfinanzierten privatrechtlichen Vereins "Römisch-katholische Kirche" in Deutschland.



Weitere Worte von Bischof Konrad Zdarsa:

Vgl. auch:



Foto: Bischof Dr. Konrad Zdarsa von Augsburg (2009); BOGoerlitz; wikipedia 

Freitag, 30. August 2013

Beginn des Augsburger Kongresses "Freude am Glauben"

Damit der Glaube neu erstrahlt (Benedikt XVI.)

 

Heutiges Programm:

Freitag, 30. August 2013


13:30 Uhr Pontifikalamt zur Eröffnung

Dom zu Augsburg
Zelebrant: S. Exz. Bischof Konrad Zdarsa, Augsburg

15:45 Uhr Prof. Dr. Hubert Gindert

Eröffnung des Kongresses - Grußworte
Durch das Hauptprogramm führt: S. D. Alois Konstantin Fürst zu Löwenstein

16:30 Uhr Rektor Prof. P. Dr. Karl Josef Wallner OCist

"Gott existiert - zur Gottvergessenheit in Europa"

17:15 Uhr Pause

17:45 Uhr Domkapitular Msgr. Regens Dr. Markus Hofmann

"Maria, Stern der Neuevangelisierung - Warum wir allen Grund zur Hoffnung haben"

18:30 Uhr Die Passion - ausgewählte Stationen

dargestellt von Teilnehmern des Jugendprogramms

19:30 Uhr Abendessen

Montag, 22. Juli 2013

Kongress "Freude am Glauben" - Augsburg 2013

Herzliche Einladung!



Leitthema: Damit der Glaube neu erstrahlt (Benedikt XVI.)


Programm: bitte HIER klicken!
Flyer: bitte HIER klicken!
Programm für Kinder und Jugendliche: bitte HIER klicken!
Weitere Informationen: HIER...

Anmeldung (zur besseren Planung für die Logistik):
möglichst bis zum 31. Juli 2013


+      +      +

Montag, 10. Juni 2013

Kongress „Freude am Glauben“ vom 30.08. bis 01.09.2013 in Augsburg

 "Damit der Glaube neu erstrahlt" (Papst Benedikt XVI.)  

Der Kongress setzt das Bemühen des Weltjugendtags von Rio und des eucharistischen Kongresses in Köln sowie weiterer Initiativen fort, die im Jahr des Glaubens das Anliegen des Heiligen Vaters aufgreifen. Das wird auch dadurch unterstrichen, dass der Abschlussgottesdienst von S. Exz. Erzbischof Rino Fisichella, dem Präsidenten des päpstlichen Rats für die Neuevangelisierung, mit den Kongressteilnehmern gefeiert wird.

Der Kongress wird vom Diözesanbischof von Augsburg, Dr. Konrad Zdarsa eröffnet. Am Samstag feiern die Teilnehmer eine heilige Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus.

Das Kongressmotto "Damit der Glaube neu erstrahlt" gibt die Richtung vor. Alles ist darauf hingeordnet: Die Gottesdienste, die Vorträge, die Podiumsgespräche und Workshops, die Aktivitäten des Jugendprogramms mit Nightfever.

Wie das Kongressprogramm aufzeigt, kommen dabei die Probleme, die uns bedrängen, nicht zu kurz, wie die Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation, Süchte und Abhängigkeiten, die Familien und unsere Gesellschaft bedrücken. Zwei Podiumsrunden bemühen sich um diese Fragen.

Der Kongress ist darüber hinaus eine Möglichkeit, sich über das Angebot verschiedener Initiativen an den Infoständen zu informieren, Bücher der Referenten und CDs der Vorträge zu erwerben.

Vom 4. bis 7. September 2013 findet die 21. Theologische Sommerakademie im Haus St. Ulrich statt. Das Thema lautet: Die Katholische Kirche auf dem Weg durch die Zeit. Die Katholische Sommerakademie will in Vorträgen und Gesprächen darlegen, wie sich die Kirche von Christus her versteht und wie sie zur kulturellen Entwicklung Europas beigetragen hat. Für Teilnehmer der 21. Theologischen Sommerakademie, die zuvor am Kongress "Freude am Glauben" teilgenommen haben, entfällt der Tagungsbeitrag zur Sommerakademie.

In der Zeit zwischen dem Kongress und der Sommerakademie werden am Montag, 2. September, und Dienstag, 3. September, Stadtführungen in Augsburg angeboten. (Quelle)





Sonntag, 2. Juni 2013

Bischof Konrad Zdarsa von Augsburg: Die Bedeutung des allerheiligsten Altarsakramentes

"Wir können keine Gelegenheit versäumen um diese Bedeutung (Anm.: der wirklichen Gegenwart Christi in den eucharistischen Gestalten von Brot und Wein) hervorzuheben." 
(Bischof Konrad Zdarsa)



Dienstag, 21. Mai 2013

Bischof Konrad Zdarsa: Wahrhaft Geistbegabte bezeugen ihren Glauben durch ihr Kommen

Predigt S. E. des hwst. Herrn Bischofs von Augsburg, Dr. Konrad Zdarsa in Maria Vesperbild am Pfingstsonntag, den 19.05.2013: 


Liebe Schwestern und Brüder in Christus! 

Verwöhnte Kinder sind wir. –  Bis in den Wortklang hinein erinnere ich mich an die Äußerung meines viel älteren belgischen Mitbruders und späteren Kardinals. Ich hatte ihm vom Lebensstandard und den Verhältnissen in der DDR erzählt, nachdem wir gemeinsam im belgischen Gent miteinander zum Einkaufen gewesen waren. 

Verwöhnte Kinder sind wir, - das möchte ich aber gar nicht nur auf Wohlstand und materielle Lebensverhältnisse angewandt haben. Nicht weniger deutlich könnten wir nämlich zu einer solchen Selbsteinschätzung kommen, wenn wir an die Verkündigung und das Wirken der Päpste in den vergangenen Jahrzehnten zurückdenken. Wir könnten uns in der Tat als verwöhnte Kinder vorkommen angesichts der richtungweisenden Predigten und Enzykliken der Päpste, soweit ich mich erinnern kann. 

Nach wie vor stehe ich zu dem, was ich in meiner Not unmittelbar nach der Rücktrittsankündigung Papst Benedikt XVI. gerade einmal zu sagen wusste. Und dass es jetzt gelte, über seine Botschaft an uns nachzudenken. 

Natürlich wurde ich kürzlich bei einem Schulbesuch von Schülern der 9. und 10. Klasse auch über Papst Franziskus befragt und ob von ihm möglicherweise Entscheidungen zu Fragen zu erwarten wären, die zur Zeit vorwiegend im deutschen Sprachraum nahezu permanent thematisiert werden. In diesem Zusammenhang erklärte ich den Schülern zunächst einmal, dass viele solcher Fragen, die bei uns als so bedeutsam und dringlich hingestellt werden, in anderen Ländern oder gar in Übersee, nur ungläubiges Kopfschütteln und Unverständnis hervorrufen würden. Ich erklärte ihnen aber auch, dass der neue Papst, der sich uns zuerst als Bischof von Rom vorgestellt hat, dennoch der Nachfolger des Apostels Petrus ist und weit mehr als nur ein Primus inter pares. Dass der Bischof von Rom seit Anfang der Kirche bei allen möglichen Differenzen zwischen den Ortskirchen das letztentscheidende Wort zu sagen hat. Dass er vor allem auf das achten und entscheiden muss, was Vorrang für die Einheit einer Weltkirche hat und nicht nur für eine Teilkirche, die sich möglicherweise immer noch für den Nabel der Welt hält. Denn wenn es im vergangenen März nur um die Ernennung eines neuen Jurisdiktionsträgers für die römische Diözese gegangen wäre und nicht um den Papst der Katholischen Kirche, hätten die Kardinäle nicht bis ans Ende der Welt gehen müssen, wie Papst Franziskus selbst sagte, um ihn im Hl. Geist für das höchste Amt der Kirche zu wählen. 

Pfingsten ist die Vollendung von Ostern, die Entfaltung der Gabe des Hl. Geistes, die der auferstandene Herr den Seinen nach dem Zeugnis des Johannes noch am Tag der Auferstehung selbst verliehen hat. 

Darum stehen die Liturgischen Texte dieses Hochfestes der Kirche nicht im geringsten Widerspruch zueinander. Was die Versammlung der Apostel empfangen hat, wird kraft ihrer Vollmacht zur Sündenvergebung zur Gemeinschaft aller, die den Geist empfangen haben und zum prophetisch-priesterlich-königlichen Volk Gottes geworden sind. 

„Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt“, heißt es in der Lesung aus der Apostelgeschichte und wird im ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther wiederholt und entfaltet: „Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie, und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.“ 

Ich muss mich immer wieder an unseren Reiseführer in Israel vor mehr als 20 Jahren erinnern. An den heiligen Stätten wurde er nicht müde zu beteuern: „Man muss die Bibel richtig lesen!“ Das gilt gewiss nicht nur für die Reisenden, die das Heilige Land besuchen, sondern für alle und jeden, der sich einmal auf den Pilgerweg des Glaubens gemacht hat. Das gilt nicht weniger für alle Verkündigung im Gottesdienst der Kirche. Es mag unser Dilemma und ein Zeichen unserer Begrenztheit sein, dass wir am Tisch des Wortes immer nur abschnittweise, auswahlweise und stückweise teilhaben. Darum darf erst recht alle Verkündigung der Kirche nicht mit dem Vortrag der Lesungen, des Evangeliums und der Predigt abgeschlossen sein. Sie muss Anstoß sein, dem Inhalt nachzugehen, darüber nachzusinnen um ihn schließlich zu beherzigen und so den Schatz des Wortes zu erschließen und zu bewahren. 

Die Pfingsterzählung des Evangelisten Lukas am Anfang der Apostelgeschichte will weit mehr sein als eine minutiöse aber letztlich doch distanzierte Schilderung dessen, was sich da an jenem 50. Tag nach Ostern in Jerusalem abgespielt und wie es sich im Einzelnen zugetragen hat. Seit Tausenden von Jahren haben die Christen aller Zeiten die gewaltige Bildsprache von der österlich-pfingstlichen Frucht einer neuen Gesellschaft noch lange nicht ausgeschöpft. 

Jeder der zusammengeströmten Menge in Jerusalem hörte sie – so wird es uns berichtet – „… in seiner Sprache reden“. Und noch einige Zeilen davor „… alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“. 

Da ist noch von keinem einzigen Wort, geschweige denn von einer Predigt des Petrus die Rede. Zunächst nämlich kommt es darauf an, dass sich die Gläubigen wie die Jüngerschar alle am gleichen Ort befinden. Dass sie damit die Bereitschaft signalisieren, sich vom Heiligen Geist erfüllen zu lassen, um ihre Stimme überhaupt so erheben zu können, wie es ihnen der Geist eingibt. 

Diese Forderung ist keineswegs nur an die gerichtet, die gerade noch zur Pfarrgemeinde zählen, sondern an jeden von uns. Auch die zum innersten Kreis der Jüngerschaft gehören, sind nicht davor gefeit, sich gegen diese grundlegende Voraussetzung für die Begabung mit dem Heiligen Geist zu verfehlen, wie uns am Beispiel des Apostels Thomas gezeigt wird. 


Liebe Schwestern und Brüder, liebe Firmbewerber, 

wahrhaft Geistbegabte bezeugen ihren Glauben, ihre Bereitschaft, sich mit den Gaben des Geistes ausrüsten zu lassen, durch ihr Kommen, durch ihr Dasein und ihre Anwesenheit. Die messianische Gemeinde ist nicht nur eine geistliche, sondern eine leibhafte Realität, in der die Anwesenheit eines jeden unbedingt zählt. Jeder, der nicht zur Versammlung der Gemeinde kommt, liefert sich dem Widersacher aus, schreibt der Hl. Ignatius von Antiochia am Ende der neutestamentlichen Zeit. 

An jedem Sonn- und Feiertag werden wir aufs Neue vor die Entscheidung gestellt, ob wir uns als Geisterfüllte immer tiefer mit dem Menschensohn verbinden lassen oder wieder ein Stück mehr von ihm abfallen wollen. Für den, der vom Geist begabt und von ihm erfüllt ist, kann es dabei keinen Stillstand, keinen Status quo geben. Wir kommen Christus näher oder wir fallen von ihm ab. Dazwischen ist nichts. Und erst dann, wenn wir überhaupt dazu bereit sind, werden wir einem jedem Rede und Antwort stehen können, der nach der Hoffnung fragt, die uns erfüllt.[1] 

Den meist noch jungen Firmbewerbern sage ich immer wieder: Was Gott in der Taufe an Euch begonnen hat, soll im Firmsakrament vollendet, gefestigt und besiegelt werden. Gott will Euch stärken mit den Gaben des Heiligen Geistes. In Euch soll eine Fähigkeit grundgelegt werden, damit Ihr Eure Aufgaben im rechten Geist und mit der rechten Gesinnung erfüllen könnt, eine Fähigkeit, die Euch keine Macht der Welt mehr nehmen kann. Aber eine Fähigkeit – so müssen wir am heutigen Pfingsttag hinzufügen – die von vornherein nicht zur Anwendung und zum Zuge kommen kann, wenn Ihr Euch dieser großen Gabe nicht bewusst seid oder ihrer fortan nicht mehr gedenkt. Sich der Gabe des Geistes, des großen Geschenks von Gott bewusst zu bleiben, bedeutet jedoch nicht, sogleich in einen ungebremsten Aktionismus zu verfallen. Seiner ganz persönlichen Verantwortung, die ihm aus dieser Gabe Gottes erwächst, wird damit dennoch keiner von uns enthoben. 

„Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.“[2] – wird uns von der Gottesmutter wiederholt am Anfang des Evangeliums nach Lukas verkündet. Wortlos stand sie zuletzt unter dem Kreuz und ließ sich von ihrem sterbenden Sohn der Obhut des Jüngers anvertrauen. 

Weltweit ehrt das gläubige Gottesvolk die Gottesmutter an unzähligen Wallfahrts- und Gnadenstätten als Leidensmutter mit dem toten Sohn auf dem Schoß. Sie hat ausgehalten und Situationen durchgestanden, die den Verheißungen, die einst an sie ergangen waren, ganz und gar entgegenstanden. Zu Recht bezeichnet sie die Kirche als die Braut des Heiligen Geistes. Noch im Tod hält sie dem Bräutigam die Treue. Die bleibende Gebetsgemeinschaft mit den übrigen Getreuen aber macht die Geistbegabte wiederum empfänglich für die Gabe des Heiligen Geistes. 

Kann sich denn ein höherer Anspruch für uns ergeben als der aus ihrem Vorbild? Kann denn aber zugleich ein tieferer Trost für uns erwachsen? Manch einer mag sich vielleicht bessere Zeiten vorstellen können als die, die unsere Kirche gegenwärtig durchleben muss. Uns als verwöhnte Kinder anzusehen, haben wir dennoch keinen Grund, weil das der Selbstbezichtigung als gedankenlose, undankbare, lieblose Blagen gleichkäme. 

Denn nach wie vor sind wir Kinder Gottes, sind reich von Gott Beschenkte und im Heiligen Geist Hochbegabte. Gerüstet und befähigt zu jeder guten Tat und für jede Prüfung und Bewährung unseres Glaubens. Wir sollten keine Gelegenheit versäumen, uns vor aller Welt als solche zu erweisen. Amen.


[1] Vgl. 1Petr 3,15
[2] Lk 2,19


Bilder vom Pfingstfest in Maria Vesperbild: hier!


Hinweise:
Es gilt das gesprochene Wort.
Quelle: Wallfahrtsdirektion Maria Vesperbild (Ziemetshausen)



Foto: Bischof Dr. Konrad Zdarsa von Augsburg (2009); BOGoerlitz; wikipedia 

Mittwoch, 2. Januar 2013

Das wahre aggiornamento des Heils


"Mit dem Heute der Geburt Jesu beginnt die Verkündigung, das wahre aggiornamento des Heils für jedermann. (...)

Nach Betlehem aufzubrechen, bedeutet für uns aber auch, unser Glaubenswissen zu vertiefen, das Glaubensbekenntnis zu erneuern und mutig unseren Glauben zu bekennen. An der Krippe unseres Herrn wird es uns geschenkt, zu sehen und zu hören, zu staunen und gläubig zu bekennen. Dort werden wir dazu ausgerüstet und befähigt, weiterzugeben, was wir zuvor empfangen haben, und immer mehr und besser zu dem zu werden, was wir durch unsre Taufe schon geworden sind. (...)
 
Es ist an der Zeit, nicht nur die leiblichen Werke der Barmherzigkeit, sondern auch die geistigen zu propagieren und einzufordern."


aus der Predigt des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa am Weihnachtsfest, 25.12.2012;

vollständiger Wortlaut der Predigt: Menschwerdung Gottes 2012


Donnerstag, 25. Oktober 2012

"Priester 2025" - in Treue zu Papst, Bischof und Lehramt

In der Diözese Augsburg hat sich ein Kreis von Priestern organisiert, die ausdrücklich loyal zum Papst und ihrem Diözesanbischof Konrad Zdarsa stehen und mit ihm zusammen die Herausforderungen durch die anstehende "Pastoralplanung 2025" annehmen wollen.

Die Initiative hat sich unabhängig vom Geschehen um die rebellische "Priesterinitiative Augsburg" (PIA) gegründet und war schon seit mehreren Monaten in Planung. Mehr als zwanzig überwiegend jüngere Priester hatten sich zu dem konstituierenden Treffen in Senden zusammengefunden während andere, die aus terminlichen Gründen nicht an dem Treffen teilnehmen konnten, sich ausdrücklich mit dem Priesterkreis solidarisierten.

Als Sprecher des Kreises fungieren der Krumbacher Dekan Klaus Bucher (Heilig Kreuz, Breitenthal), Pfr. Stephan Spiegel (St. Josef der Arbeiter, Senden) und Pfr. Jürgen Eichler (St. Alban, Wallerstein).

Positionspapier des Priesterkreises "Priester 2025"

Website "Priester 2025" im Bistum Augsburg: hier!

Montag, 27. Februar 2012

Hoffnungsvolle Worte aus Augsburg


"Wir haben also Grund und Auftrag, jeder Entwicklung zu wehren, in deren Verlauf das Bewusstsein für die zentrale Bedeutung der sonntäglichen Eucharistiefeier verloren zu gehen droht."

"Auf dem Boden der Lehre der Kirche und mit einer klar vorgegebenen Zielstellung werden wir uns nicht in endlos geführten Grundsatzdebatten verzetteln."



"Es muss wieder bewusst werden, dass die Kirche und jeder einzelne Gläubige aus der Eucharistie lebt. Das ist unsere Quelle, die wir nicht verschütten, verunreinigen oder versiegen lassen dürfen. So müssen wir Priester uns fragen, in welcher Haltung wir uns auf die Liturgie vorbereiten und sie begehen. Lassen wir wirklich Christus darin zum Zug kommen? Die Sehnsucht nach der Eucharistie wird wachsen, wenn wir sie wieder tiefer feiern. Dann richtet sich natürlich die Frage an jeden einzelnen in seinem Gewissen, was er bereit ist einzusetzen, um den Sonntag mit der Feier des größten Geheimnisses unseres Glaubens zu begehen. Wer diesen persönlichen Anruf wirklich vernimmt, wird seine Befindlichkeiten auch mal zurückstellen, etwa wenn das für ihn bedeutet, einen längeren Weg als bisher auf sich zu nehmen."


Kirche ist keine Demokratie. Das ist leider ein Missverständnis. Sondern wir sind ausgerichtet auf Christus. Jeder hat seine Aufgabe, seinen Dienst, und den darf er nicht durchführen aus Selbstherrlichkeit oder Machtbewusstsein, sondern im Dienst an Christus und den Gläubigen.“

Bischof Konrad Zdarsa von Augsburg im Interview mit dem „Donaukurier“ am 26.02.2012 (s. kath.net)

Bischof Zdarsa hatte im neuen Pastoralplan der Diözese Augsburg sog. Wort-Gottes-Feiern  am Samstagabend und am Sonntagvormittag untersagt um die Einmaligkeit und Unersetzlichkeit der Hl. Messe am Sonntag deutlich zu machen. (Augsburger "Weiterentwicklung der pastoralen Raumordnung 2025": bitte klicken!)




Foto: Bischof Zdarsa, 2011; privat ©

Freitag, 3. Februar 2012

Causa Oblinger

 Der Fall Oblinger und die Meinungsfreiheit

Ein höchst bemerkenswerter Beitrag zur Causa des Ichenhausener Pfarrers Georg A. Oblinger von Prof. Wolfgang Ockenfels (Trier) ist heute auf kath.net zu lesen:

"Man hat es in der deutschkatholischen Kirche als einfacher Christ, der sich an die Bibel, die Tradition und das Lehramt hält, nicht immer leicht. Wer sich dann auch noch auf den Katechismus stützt, das Kirchenrecht beachtet und auf den Papst hört, gilt schon als „konservativ“ oder gar „rechts“, was ganz verwerflich zu sein scheint. „Ultramontan“ lautete der entsprechende Vorwurf in der Kulturkampfzeit des 19. Jahrhunderts. Auch im heutigen Kulturkampf könnte dieser Vorwurf zu einem römisch-katholischen Qualitätsmerkmal werden..."
weiterlesen auf kath.net:   bitte HIER klicken!

Dienstag, 22. November 2011

Hirtenwort des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa zum Hochfest Christkönig 2011

Der Bischof von Augsburg, Dr. Konrad Zdarsa, hat in seiner Diözese zum Christ-Königs-Sonntag am vergangenen 20. November ein bemerkenswertes Hirtenwort verlesen lassen. Neben rückblickenden Beobachtungen beim WJT 2011 in Madrid sind auch die Mittel zur modernen Kommunikation Gegenstand seiner Betrachtungen.


Hirtenwort zum Hochfest Christkönig 2011

Liebe Schwestern und Brüder,

in diesem zu Ende gehenden Kirchenjahr sind wir katholische Christen reich beschenkt worden. Es ist mir gar nicht möglich, alles aufzuzählen. Aber aus der vielfältigen Feier des Kirchenjahres, den zahlreichen Gottesdiensten und Feiern anlässlich denkwürdiger Ereignisse in den Gemeinden ragen die diözesanen und überdiözesanen Ereignisse heraus. Ich denke dabei an die Ulrichswoche in unserem Bistum, den Weltjugendtag in Madrid und den Besuch des Heiligen Vaters, Papst Benedikt XVI., in unserem Land. Seine geistliche Botschaft wird uns noch sehr lange beschäftigen müssen.

Unvergesslich wird mir die Vigil zum Weltjugendtag in Madrid bleiben. Auf den ersten Blick schien sie gründlich verhagelt worden zu sein. Aber nach einem verheerenden Gewittersturm, der Elektronik und Programm gehörig durcheinanderbrachte, verharrten an die eineinhalb Millionen Jugendliche mehrere Minuten lang einmütig schweigend und betend vor dem ausgesetzten Allerheiligsten in der Monstranz. Alle Kosten, alle Strapazen, alle Hitze und alle noch so weiten Wege waren nichts gegen diese wunderbare Erfahrung der Einmütigkeit im Gebet.

Ich will nicht verhehlen, dass aufgrund schwerer Organisationsmängel viele unserer Jugendlichen diese Erfahrung nicht machen konnten. Aber ich glaube, dass gerade auch ihr Aufbruch, ihre Geduld und ihr Einsatz gesegnet waren und nicht unwesentlich zum Gelingen dieses geistlichen Treffens beigetragen haben. Bei meinen Katechesen und bei den Eucharistiefeiern mit den Jugendlichen konnte ich das erleben. Hier wie da musste ich an die Gottesbegegnung des Propheten Elias auf dem Berg Horeb denken: Der Herr war nicht im Sturm und nicht im Erdbeben, nicht im Erdbeben und nicht im Feuer.[(1) Aber er sprach zu uns auf vielfältige Weise, vor allem in seinem Wort und Sakrament.

Bei meiner ersten Katechese fragte mich der zuständige Jugendseelsorger, ob ich eine Art Dingsymbol dabei hätte. Damit meinte er ein kleines Bild oder einen Stein, ein Holzkreuz oder ein anderes Symbol, das ich den Jugendlichen hätte in die Hand geben können und mit dem sie sich später an den Inhalt meiner Katechese hätten erinnern können. Ich verfügte aber nicht über ein solches katechetisches Requisit. Ich hatte bei meinen Vorträgen ausschließlich auf das Wort gesetzt.

Später habe ich deshalb die Jugendlichen dazu aufgefordert, ihre Erinnerungen doch auf ein Wort, ja, eine Wortfamilie zu gründen, nämlich auf das Angesprochensein, den Anspruch und auf das Ansprechen.

Darüber, liebe Schwestern und Brüder, möchte ich im Folgenden mit Ihnen nachdenken:

1. Sich von Gott angesprochen wissen.

 Der Brief an die Hebräer aus dem Neuen Testament beginnt mit den Worten:

„Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, …“(2)

Bezogen auf die Existenz unseres Planeten, das Leben auf der Erde, das menschliche Dasein, leben wir, graphisch dargestellt auf dem Zifferblatt einer Uhr, tatsächlich erst seit wenigen Sekunden. Es ist Endzeit – daran hat sich auch nach 2000 Jahren nichts geändert. Es ist Entscheidungszeit – aber nicht verstanden nach der Art von Sekten, die den Menschen mit der Ansage des Weltuntergangs Angst einjagen und sie für sich gewinnen wollen. Es ist Entscheidungszeit in der Ernsthaftigkeit des Glaubens und mit der einzigartigen Chance, die einem jeden Menschen mit der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus angeboten und eröffnet worden ist. Nach der Stunde auf Golgota – so sagt ein Dichter (Stefan Andres) – kann nichts mehr geschehen, was die Welt noch wesentlich verändern könnte.

Gott selber hat uns nämlich unüberbietbar angesprochen in seinem menschgewordenen Sohn. Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Wenn wir vor dem Empfang der Hl. Kommunion bitten: - … sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund - sollten wir daran denken: Gott selber ist das Wort, das tröstet und befreit.

Er selbst hat doch den Mose aufgefordert, sein Volk herauszuführen aus Ägypten.

Er selbst hat doch zu seinem Volk gesprochen durch die Befreiung aus dem Sklavenhaus und die Errettung aus der Hand des Pharao beim Durchzug durch das Rote Meer.

Er selbst spricht doch zu uns im Sakrament der Taufe als zu seinen Kindern.

Er selbst spricht doch im Sakrament der Buße das befreiende Wort, das wir uns selbst nicht sagen können.

Wenn Israel beherzigt hätte, dass Gott zuerst zu ihm gesprochen hat als sein Befreier, es hätte sich wohl kaum so schwer getan, den Bund zu halten.

Wenn uns immer und überall bewusst wäre, dass wir Gottes geliebte Kinder sind, wir täten uns wohl auch viel leichter, die Gebote zu befolgen. 


2. Den Anspruch wahrnehmen … 

Aus der tiefgehenden Ansprache des himmlischen Vaters in der Menschwerdung seines Sohnes erwächst für uns der höchste Anspruch unseres Glaubens, wenn wir bekennen: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit.

Verspüren wir den Anspruch, der für uns daraus ergeht?

Nehmen wir wahr, dass das – im Bild gesprochen – bedeutet, die Hl. Messe Tag für Tag mit dem Brot des eigenen Lebens zu feiern und uns verwandeln zu lassen, um ein „anderer Christus“ für unsere Mitmenschen zu sein? Die Feier der Hl. Eucharistie ist die tiefste Feier des Wortes Gottes. Sie ist die Feier auf dem Wege, die erfüllt ist bei der Wiederkunft des Herrn. Aber dieser Anspruch Gottes ergeht nicht etwa ausschließlich bei der Feier der Eucharistie an uns. Auf viele andere Weise können wir ihn wahrnehmen: Im Gottesdienst und im Gebet, in der Feier der Sakramente, bei der Betrachtung der Hl. Schrift und in jeder Tat der Liebe. Wir müssen uns nur dem Anspruch stellen wollen. Wer sich aber dem Anspruch Gottes stellt, wird daraus Kraft und Zuversicht gewinnen. 


3. … und ansprechend weitergeben.

Wer sich von Gott selber angesprochen weiß, wer seinen Anspruch wahrnimmt und dadurch seinem Leben eine Richtung gibt, kann gar nicht anders, als von dem zu reden, was ihn bewegt.

„Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.“(3) , bezeugen die Apostel Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat. Und Petrus fordert uns dazu auf: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“(4)

Zwei wesentliche Voraussetzungen sind erforderlich, um dieser Anforderung zu entsprechen. Wir müssen dazu gleichermaßen fähig sein und bereit.

Wer im Dienst der Verkündigung der Kirche steht, weiß um die Schwierigkeit, den Glauben in einer zeitgemäßen Sprache zu verkünden. Wir müssen eine Sprache sprechen, die unsere Mitmenschen verstehen, ohne dass wir unseren Glauben verkürzen und verfälschen. Man muss aber kein studierter Theologe sein, um über ein ausreichendes Glaubenswissen zu verfügen. Der Katechismus der Katholischen Kirche und der neue Jugendkatechismus (YOUCAT) können uns dabei eine starke Hilfe sein.

Den Anspruch Gottes ansprechend weiterzugeben, bedeutet aber nicht nur, jeweils die geeigneten Worte zu finden. Auskunft zu geben von der Hoffnung, die uns beseelt, muss keineswegs nur reden heißen. Unser Herr hat alle seine Reden durch Zeichen und Wunder beglaubigt und bekräftigt. Ein glaubwürdig gelebtes christliches Leben, spricht eine unmissverständliche Sprache, die nicht überhört werden wird.

Noch nie hatten wir solche Möglichkeiten, unseren Glauben in Wort und Schrift zu bilden, zu vertiefen und zu erneuern!

Noch nie war uns wohl solche Freiheit gegeben, in Frieden unserer Sendung nachzugehen und unseren Glauben zu leben und zu bezeugen!

Wenn uns der Apostel dazu auffordert, Auskunft über unsere Hoffnung zu geben, vergisst er nicht hinzuzufügen: „… antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen, …“(5) Wenig später aber erklärt er: Die Taufe „ … ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi.“(6) Weil Gott uns zuerst als seine geliebten Kinder angesprochen hat in der Taufe auf den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, können wir seine Liebe ansprechend weitergeben.

Ein kleines, aber besonderes Ereignis in jüngerer Zeit hat mich sogar meine Einstellung zu den Mitteln der modernen Kommunikation überdenken lassen. Ich muss niemandem erklären, dass uns auch damit bei aller möglichen Gefährdung großartige Möglichkeiten eröffnet worden sind, die gute Nachricht von Gott ansprechend weiterzugeben.

Es war auf der Fahrt zur Einführung des neuen Erzbischofs von Berlin. Auf einem Gewerbepark neben der Autobahn. Hoch oben stand es geschrieben. In großen schwarzen Lettern auf weißem Grund. Eine himmlische SMS! Ein göttlicher Twitter! Die Zusage:


ICH HALTE DICH

und unterschrieben:

GOTT

Diese unvermittelte Botschaft aus dem Dunkel der Nacht hat mich sehr bewegt, begeistert und getröstet. Gern möchte ich diesen Trost an jede einzelne, an jeden einzelnen von uns weitergeben. Gott hält Dich! Gott hält Euch!

Dazu segne, beschütze und halte Sie der barmherzige Gott

der + Vater und der + Sohn und der + Heilige Geist. Amen


Augsburg, im November 2011

gez.

+ Konrad Zdarsa

Bischof von Augsburg


(1) 1 Kör 19,11ff
(2)  Hebr 1,1f
(3)  Apg 4,20
(4) 1 Petr 3,15
(5)  1 Petr 3,16
(6)  1 Petr 3,21b


Fotos:  Bischof Dr. Konrad Zdarsa während einer hl. Messe anlässlich einer Orgelweihe, privat
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...