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Mittwoch, 18. September 2013

Wer einen Standpunkt hat, hat es nicht nötig, zu stänkern...


"Wer einen Standpunkt hat, hat auch das Recht, ja manchmal sogar die Pflicht zur "Standpauke", aber niemals das Recht zu "Stänkern". Die Verwechselung von Standpauke und Stänkern kennzeichnet viele innerkirchliche Gesprächsprozesse, die sich weniger um Übersicht, als um eigene Befindlichkeiten kümmern." (mehr)


Prälat Wilhelm Imkamp in der Rubrik "Standpunkt" am 18.09.2013 auf katholisch.de, dem Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland im Aufrtrage der deutschen Bischöfe


Inschrift auf der Tafel oberhalb des Gemäldes:

Ich fand einen Altar darauf stand geschrieben:
"DEM UNBEKANNTEN GOTT"
Nun verkündige ich euch denselben.


Bild: der Völkerapostel Paulus predigt auf dem Athener Areopag; Wandgemälde in der Aula des Johanneums Zittau; Anton Dietrich (1833–1904), "Dresdener Schule"; wikimedia commons

Samstag, 10. August 2013

Keine Weitergabe des Glaubens, ohne nicht selbst fest im Glauben der Kirche verwurzelt zu sein

"Das Maß der Festigkeit unseres Glaubens, auf persönlicher und gemeinschaftlicher Ebene, ist auch unsere Fähigkeit, ihn an andere weiterzugeben, ihn zu verbreiten, ihn in der Liebe zu leben und unter allen zu bezeugen, denen wir begegnen und die mit uns den Weg des Lebens teilen."


Papst Franziskus in der diesjährigen Botschaft zum Weltmissionssonntag (20. Oktober 2013)




Was glaube ich, wenn ich katholisch bin?
Diese Frage beantwortet der Katechismus der Kirche. Dort kann man nachlesen, was dieser katholische Glaube ist, den Christus seiner Kirche anvertraut hat. Der katholische Weltkatechismus enthält weitgehend die katholische Glaubens- und Sittenlehre. Er ist eine "sichere Norm für die Lehre des Glaubens" und führt den Menschen die "Kraft und die Schönheit des Glaubens vor Augen" (Zitate aus Porta fidei).





"Wie man feststellen kann, ist die Kenntnis der Glaubensinhalte wesentlich, um die eigene Zustimmung zu geben, das heißt um sich dem, was von der Kirche vorlegt wird, mit Verstand und Willen völlig anzuschließen. Die Kenntnis des Glaubens führt in das Ganze des von Gott offenbarten Heilgeheimnisses ein. Die gegebene Zustimmung schließt also ein, daß man, wenn man glaubt, freiwillig das gesamte Glaubensgeheimnis annimmt, denn der Bürge für seine Wahrheit ist Gott selbst, der sich offenbart und es ermöglicht, sein Geheimnis der Liebe zu erkennen.[1] "
[1] Vgl. Erstes Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. über den katholischen Glauben Dei Filius, Kap. III: DS 3008-3009; Zweites Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. über die göttliche Offenbarung Dei Verbum, 5




Foto: Hl. Theresia von Lisieux, Patronin der Missionare und der Missionen; Statue in Marienfried

Mittwoch, 19. Juni 2013

"Stehet fest im Glauben!"



Der Glaube ist die Grundlage unserer Verbindung mit Christus. Ihr wisst, dass dieser Glaube heute zerstörenden Strömungen ausgesetzt ist. Manche sind der Meinung, die Frohbotschaft könne dem Menschen von heute nur nahegebracht werden, wenn man den durch das kirchliche Lehramt überlieferten Inhalt der Glaubenswahrheiten ändert, anstatt sich um größere Klarheit des Ausdruckes zu bemühen. Unser Maß, mit dem wir messen, darf nicht der Mensch sein, sondern Christus und sein heiliges, unvergängliches Wort. Mit dem heiligen Petrus rufen Wir euch deshalb zu: «Stehet fest im Glauben!» (1 Petr. 5, 9).

Papst Paul VI.; Schreiben an die deutschen Katholiken anlässlich des 82. Deutschen Katholikentages in Essen (30.08.1968)


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Montag, 25. Februar 2013

Skandale und Heilige

"Eigentlich sind es gerade die Skandale der Kirchengeschichte, die beweisen, dass die Kirche eine von Gott begründete Hierarchie ist: Die Kirche besteht - allen Skandalen zum Trotz - schon nahezu 2000 Jahre, wogegen jede aus Menschenwerk hervorgegangene Hierarchie spätestens nach ein paar Jahrhunderten untergegangen ist. Leider gibt es immer wieder unwürdige Vertreter der Kirche, Kleriker und Laien, in hoher und untergeordneter Stellung - kranke Glieder des mystischen Leibes Christi.

Aber den Unwürdigen steht eine überwiegende Zahl von Heiligen gegenüber, die allerdings  - wie das in der Welt eben ist, - viel weniger bekannt sind als die Skandalösen. Die Unheiligen werden von den Heiligen getragen, in der Kirche haben alle Platz, weil jedem Menschen das Tor zur Bekehrung offensteht. Keinem Menschen wird das Sakrament der Buße verweigert.

Das Pausenzeichen von Radio Vatikan verkündet die entscheidende Botschaft der Menschheitsgeschichte über die ganze Welt: "Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat!" - "Christus Sieger, Christus König, Christus Herrscher in Ewigkeit!" 

Wer bei der Kirche ist, fährt auf einem unsinkbaren Schiff der ewigen Heimat zu: "Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen" (Mt 16,18)."


Max Thürkauf; Glaube oder Aufklärung; Johannes-Verlag Leutesdorf AD 1988; S. 29/30


Eine Anmerkung zu diesem merkwürdigen Artikel von KNA-Chef Ludwig Ring-Eifel:

Ob unter diesem Papst oder unter dem nächsten, der Glaube der Kirche bleibt derselbe, weil Christus immer derselbe bleibt. Millionen und Abermillionen Christen sind uns im Glauben vorangegangen und wir werden weitergeben, was wir empfangen haben (vgl. 1. Kor 15,3) ...

siehe dazu auch beim Predigtgärtner: bitte hier klicken!
und bei FW: Die Rebellen des Papstes


Foto: Marienbildnis in der Kerzenkapelle zu Kevelaer (Ndrh.); ©  FW

Sonntag, 9. Dezember 2012

Advent: Warten lernen


Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

Woher kommt gerade vor Weihnachten diese eigentümliche Traurigkeit in großen Supermärkten, in denen man nahezu alles sofort haben kann? Sie kommt wohl gerade daher, dass man dort nahezu alles sofort haben kann und in mammonorientierter Weise schon das vorweggenommen wird, was in seiner authentisch christlichen Gestalt erst später an der Zeit wäre. Dadurch gerät etwas zutiefst Menschliches in Gefahr: die Fähigkeit zu warten. Und damit gerät der Mensch selbst in Gefahr.

Unser Leben steht ja weitaus mehr unter dem Gesetz des Wartens als das der Tiere. Das zeigt sich nicht nur in den ersten neun Monaten, die vergehen, bis ein Kind das Licht der Welt erblickt, sondern auch in den langen Jahren nach der Geburt, in denen es leiblich und seelisch heranreift, vieles erlernen muss und sich so nach und nach für den Weg in die Welt hinein bereitet. Dass ein Mensch lebensfähig, lebenstauglich und lebenstüchtig werde, dazu bedarf es einer beträchtlichen Zeitspanne.

Weit entfernt davon, diese Gesetzmäßigkeiten außer Kraft zu setzen und zu überspringen, hat Gott sie in der Menschwerdung selbst angenommen und dadurch bestätigt, ja geheiligt. Wie lange dauerte die Vorbereitung des auserwählten Volkes, bis endlich die Fülle der Zeit gekommen war und Gott Seinen Sohn in die Welt sandte (Gal 4,4)!

Daran gemessen war das Erdenleben Jesu Christi nur eine kurze historische Episode, doch selbst von diesem Zeitraum, der wenig mehr als drei Jahrzehnte umfasste, gehörten mindestens neun Zehntel der Vorbereitung auf das öffentliche Wirken: Jesus musste zuerst zunehmen an Weisheit und Alter und Gnade vor Gott und den Menschen (Lk 2,52), bis Er Seine Stimme erhob, Seine Jünger um sich sammelte, Seine Hände segnend und heilend ausbreitete und uns schließlich durch Leiden, Tod und Auferstehung den Weg in die himmlische Heimat eröffnete. Auch mit dem Werden und der Ausbreitung Seines Reiches im äußeren Bereich wie im Inneren der Seelen sollte es nicht anders sein; nicht zufällig gebraucht der Herr hierfür mit Vorliebe Bilder aus der Natur, die uns ein organisches Wachsen anstelle sprunghafter Plötzlichkeit zeigen.

Gott lässt sich also Zeit mit uns und für uns. Er handelt so, weil das unserer Menschennatur entspricht. Und folglich müssen auch wir das Gesetz des Wartens und der Bereitung respektieren und einhalten – zu unserem eigenen Besten. Heute aber ist überall die gegenläufige Tendenz festzustellen: Man kann und will nicht mehr warten, sondern nimmt sich, wenn immer es möglich ist, das Begehrte sofort.

Gehörte es einst zum Zauber der Kindheit, mit seliger Sehnsucht bestimmten Dingen und Ereignissen entgegenzuharren, die noch unter geheimnisvollen Schleiern verborgen lagen, sich ganz auf das Erhoffte einzustellen und dabei das Glück der Vorfreude zu verspüren, so hat sich die Situation inzwischen grundsätzlich verändert. Schon im frühesten Alter daran gewöhnt, die kleinen und größeren Wünsche rasch erfüllt zu bekommen, wissen die älteren Kinder und die Jugendlichen oft viel besser als ihre Eltern, was man wo zu welchem Preis erhält. Ein kurzer Besuch im Supermarkt, ja nur ein mouse click am Computer genügt, sich schnellstmöglich im Besitz der Sache zu wissen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Freude. Sie weicht einer geradezu bedrückenden Traurigkeit.

Die zugrundeliegende Mentalität greift verständlicherweise auch auf andere Bereiche über. Dass z.B. viele Menschen sich vor oder außerhalb der Ehe „nehmen“, was nur in den heiligen Bund von Mann und Frau gehört; dass Nichtkatholiken vor dem Eintritt in die katholische Kirche oder ohne einen solchen die Kommunion empfangen (aus eigenem Antrieb oder, schlimmer noch, von kirchlichen Amtsträgern dazu aufgefordert), das und vieles mehr zeugt von der Unfähigkeit, zu warten und sich zu bereiten.

Die Adventszeit könnte hier ein heilsames Korrektiv bilden, denn alles, was uns die Kirche in ihrer Liturgie in diesen Tagen ans Herz legt, lässt sich in den Worten des Täufers zusammenfassen: Bereitet die Wege des Herrn (Mk 1,3). Stille und Besinnlichkeit, Gebet und Betrachtung, Busse und Almosen, Verzicht auf kleinere Freuden um der einen großen Freude willen – das wären Heilmittel gegen die Sucht, alles sogleich haben zu müssen, und gegen die Traurigkeit, die mit ihr verbunden ist. Wir würden das Weihnachtsfest umso tiefer als neue Ankunft des Erlösers erleben.

Ja, so könnte es sein! Aber dafür bedarf es inmitten einer ganz anders ausgerichteten Welt besonderer Kraft und der Gnade.



Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)



Weiteres zum Thema:

Bild: Adventskranz am Stephansdom in Wien; Wikimedia commons Dezidor

Sonntag, 14. Oktober 2012

Hymne zum Jahr des Glaubens (Französisch)

Da es leider noch keine deutsche Fassung für die Hymne gibt, hier eine französische:



Den Text gibt es auf der offiziellen (vatikanischen) Seite zum Jahr des Glaubens:
in französischer Sprache

in italienischer Sprache

in englischer Sprache

in spanischer Sprache

Der Refrain, der für alle Sprachen Latein bleibt und daher mit ALLEN GEMEINSAM gesungen werden kann, lautet:

Credo Domine, credo! 
(...)
Adauge, adauge nobis fidem!
Credo Domine, adauge nobis fidem!

Ich glaube, Herr, ich glaube!
(...)
Stärke, stärke unsern Glauben!
Ich glaube, Herr, stärke unsern Glauben!

Sonntag, 7. Oktober 2012

Der ganze katholische Glaube in einer Hand

Kardinal Meisner erzählt:

Im Jahr meiner Bischofsweihe 1975 zelebrierte ich im Erfurter Dom einen Sonntagsgottesdienst. Dabei fiel mir eine Gruppe einfach gekleideter Menschen auf, die sich wie Fremde verhielten.

Nach dem Gottesdienst ging ich vor dem Dom auf sie zu, und es stellte sich heraus, dass es russlanddeutsche Katholiken waren, die mit einer Gruppenreise die damalige DDR besuchten und dabei den Erfurter Dom besichtigten. Sie hatten nach 35 Jahren zum ersten Mal wieder einen katholischen Gottesdienst erlebt.

Einer der Besucher fragte mich: „Welche Glaubenswahrheiten müssen wir unseren Kindern weitergeben, damit sie das Ewige Leben erlangen?“ Eine so wichtige Frage war mir vorher und nachher nie wieder gestellt worden. Ich entgegnete ihnen: „Ich werde jedem von Ihnen eine Bibel und einen katholischen Katechismus mitgeben. Dort finden Sie alles Wesentliche.“ Darauf antworteten sie: „Religiöse Bücher in die Sowjetunion mitzunehmen, ist gefährlicher als Waffen.“ Da fragte ich, ob sie einen Rosenkranz mitnehmen könnten. Ihre Antwort war: „Natürlich, aber was hat das mit unserer Frage zu tun?“

Ich zeigte ihnen dann auf: „Am Kreuz des Rosenkranzes beten wir das Glaubensbekenntnis, das ist unsere ganze Glaubenslehre. Dann folgen die ersten drei kleinen Perlen, an denen wir Glaube, Hoffnung und Liebe betrachten, das ist unsere ganze Lebenslehre. Mehr braucht man nicht zu glauben und zu leben, um in das Reich Gottes zu kommen. Und dann sind gleichsam in Geheimschrift die wichtigsten Geheimnisse des Lebens Jesu im Freudenreichen, Schmerzhaften und Glorreichen Rosenkranz aufgefädelt.“- Heute käme noch der Lichtreiche Rosenkranz dazu. – „Das kann kein Geheimdienst entziffern, das weiß nur der gläubige Beter und Jesus Christus.“

Darauf nahm der fragende Mann den Rosenkranz in seine Hand und sagte: „Dann habe ich den ganzen katholischen Glauben in einer Hand!“ Ich konnte ihm sagen: „Ja, Sie haben den ganzen katholischen Glauben in einer einzigen Hand!“

Joachim Kardinal Meisner im Fastenhirtenbrief des Jahres 2003

Foto: wikipedia

Mittwoch, 29. August 2012

Zeugnis für die Wahrheit: Johannes der Täufer

Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz heute, am 19.08.2012, am Fest des Martyriums des hl. Johannes des Täufers: 


"Bis zum Vergießen seines eigenen Blutes hat er (Johannes) die Treue zum Herrn gehalten. Der heilige Beda sagt, er wurde nicht aufgefordert, Christus zu verleugnen; aber er wurde aufgefordert, die Wahrheit zu verschweigen. Und das hat er nicht getan. Er ist für die Wahrheit gestorben, und so ist er für Christus gestorben."

Hl. Johannes, bitte für uns!

Samstag, 14. Juli 2012

Eigenen Glauben nicht verlieren


"Es ist edel, bereit zu sein, jeden Menschen zu verstehen, jedes System zu analysieren und das, was richtig ist, anzuerkennen; das besagt jedoch keinesfalls, die Gewißheit des eigenen Glaubens zu verlieren oder die Grundsätze der Moral aufzuweichen, deren Fehlen sich bald im Leben der ganzen Gesellschaft bemerkbar macht und unter anderem die entsprechenden bedauerlichen Folgen verursacht."
 

Papst Johannes Paul II. in der Enzykl. Redemptor hominis (04. 03.1979), 6


Montag, 18. Juni 2012

Ihr Bischöfe, habt Mut!

"Was das Bekenntnis des Glaubens anbelangt, so gehört dieses, wie Ihr wißt, zu den ersten Pflichten des Bischofs. „Ich habe mich der Pflicht nicht entzogen“, sagt der heilige Paulus in Milet zu den Hirten der Kirche von Ephesus, „euch den ganzen Willen Gottes zu verkünden“ (Apg 20, 27).

Es ist wahr, daß wir Bischöfe mit Bedacht handeln müssen. Aber solche Umsicht darf uns nicht daran hindern, Gottes Wort in aller Klarheit darzulegen – auch jene Punkte, die man meist weniger gern hört oder die mit Sicherheit Reaktionen des Protestes, mitunter auch Spott und Hohn hervorrufen.

Ihr, liebe Brüder im Hirtenamt, wißt es selbst am besten: Es gibt Themen – im Bereich der Glaubenswahrheit und vor allem im Bereich der Sittenlehre –, die in Euren Diözesen in Katechese und Verkündigung nicht ausreichend präsent sind, die manchmal, zum Beispiel in der pfarrlichen oder verbandlichen Jugendpastoral, gar nicht oder nicht eindeutig im Sinn der Kirche zur Sprache kommen.

Das ist Gott sei Dank nicht überall der Fall. Aber vielleicht fürchten die mit der Verkündigung Beauftragten hier und da, die Menschen könnten sich abwenden, wenn klar gesprochen wird. Dabei lehrt die Erfahrung beinah überall, daß genau das Gegenteil wahr ist.

Macht Euch keine Illusionen. Eine katholische Glaubensunterweisung, die verstümmelt angeboten wird, ist ein Widerspruch in sich und kann auf die Dauer nicht fruchtbar sein. Die Verkündigung des Reiches Gottes geht immer Hand in Hand mit der Forderung nach Umkehr und ebenso mit der Liebe, die Mut macht, die den Weg weist, die begreifen lehrt, daß mit Gottes Gnade auch das scheinbar Unmögliche möglich ist.

Überlegt, in welcher Form nach und nach der Religionsunterricht, die Katechese auf den verschiedenen Ebenen und die Predigt in dieser Hinsicht verbessert, vertieft und sozusagen vervollständigt werden können. Nützt dabei bitte mit allem Eifer das Kompendium und den Katechismus der Katholischen Kirche selbst.

Sorgt dafür, daß alle Priester und Katecheten dieses Werkzeug verwenden, daß es in den Pfarren, Verbänden und Bewegungen erklärt, in Glaubensrunden besprochen und in den Familien als wichtige Lektüre zur Hand genommen wird. Gebt in den Ungewißheiten dieser Zeit und Gesellschaft den Menschen die Gewißheit des unverkürzten Glaubens der Kirche.

Die Klarheit und Schönheit des katholischen Glaubens sind es, die das Leben der Menschen auch heute hell machen! Dies wird besonders dann der Fall sein, wenn er von begeisterten und begeisternden Zeugen vorgelegt wird."




Hervorhebungen in Fettdruck durch Administrator


Jugend-Katechismus YOUCAT (bitte HIER klicken!)

Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) (bitte HIER klicken!)

Kompendium zum KKK (bitte HIER klicken!)

Bild: Christus Pantokrator, wikimedia

Freitag, 25. Mai 2012

Der Herr ist mein Hirt, nichts kann mir fehlen


Eine Überlegung, die Frieden bringt und die der Heilige Geist denen an die Hand gibt, die den Willen Gottes lieben: "Dominus regit me, et nihil mihi deerit." Der Herr ist mein Hirt, nichts kann mir fehlen.
Was kann einen Menschen beunruhigen, der diese Worte aus tiefem Herzen spricht?

Hl. Josemaria Escrivá de Balaguer (1902-1975), Der Weg 760


Dienstag, 15. Mai 2012

Wider die "neue Religion" der negativen Toleranz

"Es breitet sich eine neue Intoleranz aus, das ist ganz offenkundig. Es gibt eingespielte Maßstäbe des Denkens, die allen auferlegt werden sollen. Diese werden dann in der sogenannten negativen Toleranz verkündet. Also etwa, wenn man sagt, der negativen Toleranz wegen darf es kein Kreuz in öffentlichen Gebäuden geben. Im Grunde erleben wir damit die Aufhebung der Toleranz, denn das heißt ja, dass die Religion, dass der christliche Glaube sich nicht mehr sichtbar ausdrücken darf.

Wenn man beispielsweise im Namen der Nichtdiskriminierung die katholische Kirche zwingen will, ihre Position zur Homosexualität oder zur Frauenordination zu ändern, dann heißt das, dass sie nicht mehr ihre eigene Identität leben darf, und dass man stattdessen eine abstrakte Negativreligion zu einem tyrannischen Maßstab macht, dem jeder folgen muss. Das ist dann anscheinend die Freiheit – allein schon deshalb, weil es die Befreiung vom Bisherigen ist.

In Wirklichkeit jedoch führt diese Entwicklung mehr und mehr zu einem intoleranten Anspruch einer neuen Religion, die vorgibt, allgemein gültig zu sein, weil sie vernünftig ist, ja, weil sie die Vernunft an sich ist, die alles weiß und deshalb auch den Raum vorgibt, der nun für alle maßgeblich werden soll. Dass im Namen der Toleranz die Toleranz abgeschafft wird, ist eine wirkliche Bedrohung, vor der wir stehen.

Die Gefahr ist, dass die Vernunft – die sogenannte westliche Vernunft – behauptet, sie habe nun wirklich das Richtige erkannt, und damit einen Totalitätsanspruch erhebt, der freiheitsfeindlich ist. Ich glaube, diese Gefahr müssen wir sehr nachdrücklich darstellen. Niemand wird gezwungen, Christ zu sein. Aber niemand darf gezwungen werden, die „neue Religion“ als die allein bestimmende und die ganze Menschheit verpflichtende leben zu müssen."

Benedikt XVI. in "Licht der Welt"  Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit; Ein Gespräch mit Peter Seewald; Herder Verlag GmbH Freiburg im Br.; AD 2010, S. 71f


(Hervorhebungen durch Administrator)
Foto: Gridonegipfel; Acp

Dienstag, 3. April 2012

Ist eine Demokratisierung der Kirche möglich?

"Die Verfassung der Kirche ist aufgrund des Stiftungswillens Jesu Christi nicht demokratisch sondern hierarchisch, das heißt heiligen Ursprungs. In der Kirche geht nicht alle Gewalt vom Volk aus, das seine eigenen Werte und Güter verwalten würde, sondern von Christus, der seiner Kirche die Heilsgüter in zuvorkommender Liebe geschenkt und den Papst und die Bischöfe zu Dienern seiner Kirche bestimmt hat.

Eine totale Demokratisierung, die zum Beispiel bedeuten würde, daß die Priester ihre Vollmacht, das eucharistische Opfer zu feiern, nicht unmittelbar von Christus, sondern vom Kirchenvolk erhielten, oder daß der Inhaber des Lehramtes nicht der Papst und nicht das mit dem Papst vereinte Bischofskollegium, sondern das Kirchenvolk sei, widerspricht dem Willen Christi und dem Glauben der Kirche. Im übrigen ist das Bekenntnis zur Kirche eine Entscheidung, die in Freiheit geschieht.

Die Kirche ist die Gemeinschaft der in freier Entscheidung an den Herrn Glaubenden und der sich frei zur vorgegebenen von Christus gewollten Ordnung und Gestalt der Kirche Bekennenden. In einer Zeit, da jeder Zwang sehr empfindlich abgelehnt wird, ist es nicht überflüssig, die innere Freiheit des Glaubens nachdrücklich zu betonen. Während im Staat die Zwangsmitgiedschaft gilt, wird niemand von außen gezwungen, sich der Kirche anzuschließen und niemand wird gezwungen, in der Kirche zu bleiben..."


Joseph Kardinal Höffner: Unbehagen an der Kirche? Sechzehn Fragen und sechzehn Antworten; Presseamt des Erzbistums Köln AD 1985 (s. Quellen)


Fettdruck-Hervorhebungen von Administrator

Sonntag, 20. November 2011

Für den König!

Sonntagsausflug - heute mal digital:



Das Video mit schönen Landschaftsaufnahmen aus Norddeutschland wurde leider entfernt. Weil ich aber das Lobpreis-Lied "Für den König" von Albert Frey sehr schön finde, habe ich ein Ersatz- Video eingestellt. Also bitte mehr auf die Akustik als auf die Optik achten! Allen Gottes Segen!


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Donnerstag, 17. November 2011

Wissenschaft und Tod

Die Wissenschaft hat herausgefunden, daß nichts spurlos verschwinden kann.
Die Natur kennt nicht Vernichtung, nur Umwandlung.

Wenn nun GOTT dieses fundamentale Prinzip gebraucht, wenn es um den kleinsten und unbedeutendsten Teil des Universums geht, ist es dann nicht ganz logisch, damit zu rechnen, daß ER auch dieses Prinzip braucht, wenn es um das Meisterwerk in SEINER Schöpfungstätigkeit geht, mämlich um die Seele des Menschen?

Das glaube ich, tut ER. 

Wernher von Braun (1912 - 1977)

Samstag, 5. November 2011

Seligsprechung des Märtyrers Carl Lampert

Dr. Carl Lampert (1894-1944)


„... und Gott wird abwischen jede Träne von ihren Augen. So flüchte auch ich mich, wenn’s mich hie und da anfällt, in diese lichtere Welt – und noch nie umsonst!
Oktober, Christkönig und die Feiertage dieser Woche sagten und sagen mir von der Kraft und Größe der inneren Freiheit, wenn die äußere fehlt. ...“

Carl Lampert in einem Brief aus dem Gestapo-Gefängnis in Stettin,
1. November 1943



kath.net und mehrere Blogger haben es bereits verkündet:

Am Sonntag, den 13. November wird der katholische Priester Dr. Carl Lampert in Dornbirn als Märtyrer seliggesprochen.

Carl Lampert wurde am 9. Januar 1894 in Göfis bei Feldkirch in Vorarlberg als jüngstes von sieben Kindern geboren. Er studierte Theologie am Fürstbischöflichen Seminar in Brixen, wo ihn Bischof Franz Egger 1918 auch zum Priester weihte. Am 13.11.1944 wurde er in Halle/Saale durch das Nazi-Regime enthauptet.


0
9.01.1894 Geboren in Göfis
          1914 Matura im Gymnasium Feldkirch
12.05.1918 Priesterweihe in Brixen
26.05.1918 Primiz in Göfis
1918–1930 Kaplan und Religionslehrer in Dornbirn St. Martin
1930–1935 Kirchenrechts- und Rota-Studium in Rom
01.10.1935 Ernennung zum Gerichtsvikar (Innsbruck-Feldkirch)
15.01.1939 Ernennung zum Provikar in Innsbruck
          1940 Dreimal im Gestapo-Gefängnis von Innsbruck
24.08.1940 Einlieferung ins KZ-Dachau
30.08.1940 Überstellung ins KZ-Sachsenhausen
14.12.1940 Rücktransport ins KZ-Dachau
16.08.1941 Verbannung nach Stettin
04.02.1943 Inhaftierung im Gefängnis von Stettin
06.12.1943 Überstellung ins Gefängnis „Roter Ochse“ in Halle/Saale
20.12.1943 Erstes Todesurteil in Halle/Saale durch das Reichskriegsgericht
14.01.1944 Überstellung ins Gefängnis „Fort Zinna“ in Torgau
08.09.1944 Zweites Todesurteil in Torgau wegen Spionage
10.11.1944 Überstellung ins Gefängnis „Roter Ochse“ in Halle/Saale
13.11.1944 Enthauptung in Halle/Saale
17.11.1944 Beisetzung der Urne im Gertraudenfriedhof in Halle/Saale
13.11.1948 Beisetzung der Urne in Göfis
01.10.1998 Beginn des Seligsprechungsverfahrens in Feldkirch
27.06.2011 Anerkennung des Martyriums durch Papst Benedikt XVI.
13.11.2011 Seligsprechungsfeier in Dornbirn St. Martin, 15.30 Uhr 


Quelle: Novene "Gott ist mein großes Licht"





Weitere Infos:

Katholische Kirche in Vorarlberg - Zur Seligsprechung von Carl Lampert

kathweb Nachrichten (KPÖ)

kath.net

wikipedia 

Blog Pro Catholica

Johannes' Blog (vita in deum)   (viel Augenfutter!)


Vor wenigen Wochen hatte ich Gelegenheit, einen Beamer-Vortrag über Carl Lampert zu sehen und zu hören. Der Vortrag war sehr interessant und hervorragend gemacht.
Deshalb möchte ich hier diesen Vortrag von Thomas Alber (aus Friedrichshafen) empfehlen. Vielleicht hat der ein oder andere Interesse und/oder Möglichkeit diesen  - oder einen anderen - Vortrag von Thomas Alber einem Publikum (Gebets-, Familienkreis, Pfarrgemeinde...) zugänglich zu machen.

Homepage von Thomas Alber


Und noch etwas:

Diese Seligsprechung hat eine gewisse Verbindung zu unserem Mitblogger PuLa in Weimar!
Warum? Wer hat eine Idee? PuLa übernehmen Sie!

Freitag, 4. November 2011

Thema Purgatorium: Grausam und unverantwortlich

"Auch das Fegefeuer gehört zu unserem Glauben. Es ist Ausdruck sowohl der Barmherzigkeit als auch der Gerechtigkeit Gottes – gerecht ist Gott, indem er jeden nach seinen Taten beurteilt und barmherzig, indem er die Verstorbenen reinigt, um sie für das ewige Leben tauglich zu machen. Das Fegefeuer ist Bereitung für den Himmel.

Diese „letzten Dinge“ sind alle in der Heiligen Schrift genannt. Jesus spricht ausdrücklich vom Tod des Menschen, der ihn zu Gott führt und zum Gericht über die guten und bösen Taten. Er weist auf den Ort der Reinigung hin, aus dem man nur herauskommt, wenn alle Schuld bezahlt ist. Er spricht vom Himmel, als der ewigen Glückseligkeit und von der Hölle, wo Heulen und Zähneknirschen sein wird. Unser Credo hat diese neutestamentlichen Aussagen aufgenommen und wir bekennen sie bei jedem Sprechen des Glaubensbekenntnisses."

Soweit der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in Fulda am 07. Oktober 2011 in seiner Predigt anlässlich der Herbstvollversammlung der dt. Bischöfe. Die "Tagespost" dokumentierte diese Ansprache in der Ausgabe vom 08.10.2011 im Wortlaut unter der Überschrift " Das Fegefeuer gehört zu unserem Glauben".

Einige Tage später, am 22.10.2011, erschien in der "Tagespost" als Reaktion auf die Predigt von Erzbischof Schick ein kurzer Leserbrief, in dem die Verfasserin mit Berufung auf eine Vortragsreihe einer "Theologie-Professorin der katholischen Fakultät der Universität Mainz" folgende Meinung vertritt:

"Unsere Toten (sind) mit dem Sterben sofort voll erlöst. Sie bedürfen sogar unseres Gebets nicht mehr." Mit dieser "Frohbotschaft" habe sie "Alte und Trauernde trösten" können.

Gibt es eine unbarmherzigere, grausamere Auffassung als diese oberflächliche, unsachliche Ablehnung der katholischen Lehre über die sogenannten "Letzten Dinge"? Den Verstorbenen werden die Gnaden des für sie bittenden Gebets verweigert, den Lebenden wird suggeriert, dass es Liebe ohne Gerechtigkeit gebe (dazu siehe z. B. hier).

Was solche verantwortungslose Irrlehren einer "Theologie-Professorin der katholischen Fakultät der Universität Mainz" anrichten, was sie für Kreise ziehen, sieht man an obigem Beispiel. Faule Eier.


 Foto: Grabmal in Irland (Foto: S.Schw., privat)

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Caritas ohne Beziehung zu Gott?

Eine Antwort auf die These von Prälat Dr. Peter Neher, kirchliche Caritas sei auch ohne eine Beziehung zu Gott möglich


Am 27.September 2011 erschien in der Badischen Zeitung als Reaktion auf die Freiburger Rede des Papstes vom 25.09.2011 ein Interview mit dem Präsidenten des Deutschen Caritas-Verbandes Prälat Dr. Peter Neher (a).

Benedikt XVI. hatte in besagter Rede Folgendes gesagt:

"Um so mehr ist es wieder an der Zeit, die wahre Entweltlichung zu finden, die Weltlichkeit der Kirche beherzt abzulegen. Das heißt natürlich nicht, sich aus der Welt zurückzuziehen, sondern das Gegenteil.

 Eine vom Weltlichen entlastete Kirche vermag gerade auch im sozial-karitativen Bereich den Menschen, den Leidenden wie ihren Helfern, die besondere Lebenskraft des christlichen Glaubens zu vermitteln. "Der Liebesdienst ist für die Kirche nicht eine Art Wohlfahrtsaktivität, die man auch anderen überlassen könnte, sondern er gehört zu ihrem Wesen, ist unverzichtbarer Wesensausdruck ihrer selbst" (Enzyklika Deus caritas est 25).

Allerdings haben sich auch die karitativen Werke der Kirche immer neu dem Anspruch einer angemessenen Entweltlichung zu stellen, sollen ihr nicht angesichts der zunehmenden Entkirchlichung ihre Wurzeln vertrocknen. Nur die tiefe Beziehung zu Gott ermöglicht eine vollwertige Zuwendung zum Mitmenschen, so wie ohne Zuwendung zum Nächsten die Beziehung zu Gott verkümmert."

Der verweltlichte Standpunkt des Caritaspräsidenten

Prälat Dr. Neher verneint jedoch den Zusammenhang der Notwendigkeit einer "tiefen Beziehung zu Gott" und kirchlicher Caritas. Für ihn braucht kirchliche Sozialarbeit dieses "Mehr" durch den gelebten christlichen Glauben nicht.

Allein durch die "konkrete Tat und Begegnung" erfülle die Kirche ihren Auftrag. Auch ohne spezifisch christlichen Hintergrund der Helfer und Einrichtungen sei der "Dienst am Nächsten (...) selbst Ausdruck des Glaubens und der kirchlichen Sendung". „Der Menschen wegen und nicht um ihrer selbst willen hat sich die Kirche sozial zu engagieren und damit implizit einen menschenfreundlichen Gott zu verkünden", so Neher in einem Vortrag bei der Tagung "Religion im öffentlichen Raum" der Adenauerstiftung am 30.08.2011 (b).

Wollte der Papst mit seiner Rede in Freiburg durch die Forderung eines "wahren Humanismus" nicht gerade eine solche Einstellung eines rein mitmenschlichen Humanismus ("der Menschen wegen") in Frage stellen? Wollte er nicht gerade dazu ermutigen, durch Ent-weltlichung zu einer von christlichem Glaubensgeist durchdrungenen, gelebten NächstenLIEBE zu finden

Prälat Dr. Neher wehrt sich deswegen auch gegen den Begriff der "Ent-weltlichung", den der Papst in seiner Rede für caritative Einrichtungen der katholischen Kirche angemahnt hatte. Das Evangelium und die darauf aufbauende Soziallehre der Kirche seien die Fundamente für die Sozialarbeit. Eine Pflicht für die Mitarbeiter, eine lebendige Beziehung zu Gott aufzubauen, den christlichen Glauben selbst zu leben könne daraus aber nicht abgeleitet werden...schließlich dürfe "christlicher Glaube nie auferlegt werden" - und das gelte, so Prälat Dr. Neher, auch für Caritas-Mitarbeiter (a).

Reicht es also aus in Leitlinien und sonstwo zu erklären, das Evangelium und die darauf aufbauende Soziallehre der Kirche seien Fundament des kirchlichen Auftrages, und dieser sei allein durch diese Feststellung schon erfüllt?

Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997)
Die Antwort darauf ist ein eindeutiges: Nein. Vielmehr muss dieses Fundament mit Leben gefüllt werden. Nicht toter Buchstabe gilt hier, sondern aus tiefem Glauben gelebtes Christentum. Wenn hinter christlicher Caritas nicht eine christliche Persönlichkeit steht, die durch ihr Handeln den eigentlichen Wohltäter durchblicken lässt, nämlich Christus, dann ist es eine leere, eine entleerte Caritas, vielleicht eine humanitäre Hilfe aber keine Nächstenliebe im Sinne des Christentums.

Soziale Arbeit, gleich aus welcher Motivation (des einzelnen Mitarbeiters) heraus "sei immer auch Verweis auf einen menschenfreundlichen Gott" meint Neher. Das mag sein, aber das gilt auch für die Sozialarbeit aller anderen Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen ohne dass diese einen spezifisch christlichen Charakter hätten.

Der Papst ruft mit seiner Rede von der "Ent-weltlichung" dazu auf, genau dieses spezifisch Christliche, nämlich die christlich motivierte Nächstenliebe in den Formen organisierter kirchlicher Einrichtungen zu verwirklichen.

Der Auftrag der Kirche erfüllt sich erst dann, wenn jeder Mitarbeiter der Caritas, der kirchlich organisierten sozial-karitativen Arbeit, diesen Anspruch und dieses Fundament sich zu eigen gemacht hat und selbst aus diesem Fundament lebt.

Das bedeutet, dass jeder Mitarbeiter kirchlicher Caritas das Evangelium Jesu Christi, das Wort Gottes angenommen haben muss und darum bemüht ist, dieses im eigenen Leben - auch unabhängig und außerhalb der organisierten Caritas - umzusetzen.

Dazu gehören Teilnahme am Leben der Kirche, eine lebendige Beziehung zu Christus, auch durch ein Gebetsleben, Anerkennung der Kirche als dem von Christus selbst gestifteten Heilssakrament und  deren Sendung zum Heile aller Menschen sowie die Bejahung der ganzen unverfälschten Lehre der Kirche.

Hierzu zählen auch regelmäßiger Sakramentenempfang (u. a. Beichte, Kommunion) sowie ein den katholischen Überzeugungen entsprechender Lebenswandel aus tiefster eigener Überzeugung (1) und nicht zuletzt ein Streben nach persönlicher Heiligkeit.

Kamillus v. Lellis (1550-1614); wikipedia
Ein leuchtendes Beispiel dazu geben uns die Mitglieder der Ordensge-meinschaften, die zu eben diesem Zweck gegründet wurden, so z. B. die Kamillianer des hl. Kamillus von Lellis, die Vinzentinerinnen des hl. Vinzenz von Paul, die Missionarinnen der Nächstenliebe der sel. Mutter Teresa von Kalkutta und viele, viele andere.

Erst dann kann "kirchliches Liebeshandeln seine volle Leuchtkraft" behalten und geht nicht einfach auf in eine "Variante im allgemeinen Wohlfahrtswesen" (2).

Um es anders auszudrücken:
Allein - ganz unzweifelbar wichtige - berufliche Kompetenz genügt nicht für wahrhafte Mitarbeiter der Caritas (3), sondern die Nächstenliebe muss "Folge ihres Glaubens" sein, "der in der Liebe wirksam wird" (ebd.).

Für alle Verantwortlichen, Mitarbeiter, Helfer, ob haupt-oder ehrenamtlich, muss es "kennzeichnend sein, daß sie nicht bloß auf gekonnte Weise das jetzt Anstehende tun, sondern sich dem anderen mit dem Herzen zuwenden, so daß dieser ihre menschliche Güte zu spüren bekommt" (4).

Diakonia (Dienst der Liebe) kann nicht losgelöst von den beiden anderen wesenhaften Aufträgen der Kirche gedacht werden: von der Verkündigung von Gottes Wort (kerygma-martyria) und der Feier der Sakramente (leiturgia) (5). Sie, die Diakonia, ist "opus proprium": "ureigenste Aufgabe" der Kirche, von der sie "nie dispensiert werden" kann. (6).


Zeit zu reden - Zeit zu schweigen

Wenn der "Christ weiß, wann es Zeit ist von Gott zu sprechen und wann es recht ist zu schweigen" (a;b), dann in dem Sinne, dass durch sein Schweigen die Liebe derart hervortritt, dass es auch ohne Worte Zeugnis von Gott wird. Das setzt den überzeugten und festen Glauben des Mitarbeiters voraus.

Deswegen ist es "Aufgabe der karitativen Organisationen der Kirche (...), dieses Bewußtsein in ihren Vertretern zu kräftigen, so daß sie durch ihr Tun wie durch ihr Reden, ihr Schweigen, ihr Beispiel glaubwürdige Zeugen Christi werden" (7).

Vinzenz v. Paul (1581-1660)
Was Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache sagt, ist genau dies:
Auch wenn "jede soziale Arbeit immer auch Verweis auf einen menschenfreundlichen Gott ist" (Neher zur BZ), so ist der kirchliche Auftrag zur Caritas ein fundamental anderer:

Nämlich keine "Variante im allgemeinen Wohlfahrtswesen" (8) sondern durch Ent-weltlichung - oder positiv ausgedrückt - durch eine zutiefst in Christus verwurzelte Grundhaltung der Organisation und ihrer Vertreter ein Leuchtturm gelebten Christentums in der Welt zu sein - ganz im Sinne von "caritas urget nos", "die Liebe drängt uns" (Gal 5,14)! (9)

Es reicht also auch nicht aus, "Mitarbeitenden" ein "geistliches Angebot" zu machen, "damit sie ihre eigene Arbeit vor dem Hintergrund eines christlichen Glaubens reflektieren können" und "sprachfähig" anderen gegenüber sind (a). Wird dieser Hintergrund nicht verinnerlicht und sich zu eigen gemacht und gelebt, so ist die Caritas nicht echt sondern vorgegebenes Schein-Christentum - im Grunde: Heuchelei.

Damit aber wird kirchlich organisierte Caritas unglaubwürdig und dem Anspruch, den sie selbst und die Welt an sie stellt, nicht gerecht. Es ist ein Armutszeugnis für den Caritasverband, wenn deren Präsident Prälat Dr. Neher anmahnt (11), dass es seitens der Kirche möglich sein müsse, als Vertreter bzw. Mitarbeiter der Caritas, entgegen dem Glauben zu leben, den sie doch durch ihren Liebesdienst bezeugen sollen.

Es wäre also angebracht, Bewerber für eine Tätigkeit im kirchlich organisierten sozial-karitativen Dienst auf ihre Eignung auch im Hinblick auf ihr christlich-kirchliches Zeugnis zu prüfen und Ausbildung auch in diesem Sinne überzeugender zu gestalten.

Denn mit der "echt religiösen Grundhaltung" (10) ihrer Mitarbeiter, die sich aus dem Glauben heraus zum Liebesdienst, zur Hingabe ihrer selbst an die Armen, Kranken, Benachteiligten und Notleidenden entschließen, steht und fällt die Glaubwürdigkeit der (auch organisierten) christlichen Caritas.

Es mag vielleicht überraschen, aber auch Laien - nicht nur Ordensleute - sind aufgerufen, IN und MIT der Kirche aus tiefer Christusbezogenheit Caritas zu üben. Auch das ist eine Form der Participatio actuosa, eine tätigwerdende Teilnahme der Laien an der Sendung der Kirche.

F.W.


(3)   Deus caritas est 31a
(4)   Deus caritas est 31a
(5)   Deus caritas est 25a
(6)   Deus caritas est 29

(7)   Deus caritas est 31c
(8)   Deus caritas est 31
(9)   Deus caritas est 33
(10)  Deus caritas est 37
(11)  Dr. Neher: "Was das Arbeitsrecht angeht, gerade das Thema Geschiedene/Wiederverheiratete, sage ich ganz offen: Ich hoffe und erwarte, dass sich an dieser Stelle in unserer Kirche etwas bewegt. Menschen müssen die Chance eines neuen Anfangs bekommen."

Weiter Quellen:

Vortrag bei der Tagung "Religion im öffentlichen Raum" der Konrad-Adenauer-Stiftung am 30.08.2011 in Cadenabbia (abzurufen ebd. unter den Downloads)

(alte Adresse: http://www.caritas.de/aspe_shared/download.asp?id=10CBA120C6F459DD000D30B63BAB9D84AB99E5FA040DB1BABA404B8BC469779D1A21FF050619DB535BD2F428B5B7D49C&Description=110830_Caritas%20als%20Tr%E4ger%20des%20Sozialstaates%20-%20Adenauerstiftung&Filename=Vortrag_Neher_Adenauer-Stiftung_300811.pdf)
 
Daraus Zitat von Prälat Dr. Neher:
"Eine für die soziale Arbeit der Kirche äußerst wichtige Aussage steht ebenfalls in "Deus Caritas est": "Der Christ weiß, wann es Zeit ist, von Gott zu sprechen, und wann es recht ist, von ihm zu schweigen und nur einfach die Liebe reden zu lassen." (DCE 31) Weiter heißt es: "Wer im Namen der Kirche karitativ wirkt, wird niemals den anderen den Glauben der Kirche aufzudrängen versuchen." (DCE 31) Diese Aussage ist sowohl für die Arbeit in einer pluralen Gesellschaft wie Deutschland als auch für die internationale Arbeit (insbesondere auch in muslimischen Ländern) von fundamentaler Bedeutung. Der Menschen wegen und nicht um ihrer selbst willen hat sich die Kirche sozial zu engagieren und damit implizit eine menschenfreundlichen Gott zu verkünden.

Der Dienst der Caritas erweist sich damit insbesondere in der Tat und der Begegnung. Damit wird anerkannt, dass die Caritas nicht "ein mehr" braucht, um wirklich kirchlicher Dienst und Ausdruck des Glaubens zu sein. Sondern der konkrete Dienst am Nächsten in seinen vielen Ausdrucksformen in der Caritas ist selbst Ausdruck des Glaubens und der kirchlichen Sendung."

 
Vortrag von Dr. Peter Neher (Tagung "Religion im öffentlichen Raum" der Konrad-Adenauer-Stiftung am 30.08.2011 in Cadenabbia) dokumentiert in:
Religion im öffentlichen Raum
Karlies Abmeier, Michael Borchard, Matthias Riemenschneider, Berlin, 9. Apr. 2013
Herausgeber: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., ISBN 978-3-506-77593-1




Nebenbei zu (11):

Sehr geehrter Herr Prälat Dr. Neher,

Menschen haben in unserer römisch-katholischen Kirche immer die Chance eines neuen Anfangs - aber immer entsprechend dem Willen Gottes, der allein maßgeblich sein kann (nicht nach ihren eigenen Vorstellungen). Das gilt auch für zivil wiederverheiratete Geschiedene.
Aber: bevor es einen neuen Anfang geben kann, muss erst einmal "das Alte" zu Ende gebracht werden. In Gottes Namen.

MfG
F.W.

Sonntag, 21. August 2011

Die Jugend des Papstes. Was für eine Jugend!

Madrid, WJT2011

Gerade ist der Abschlussgottesdienst in Madrid zu Ende gegangen. Was für ein Weltjugendtag, was für eine Jugend! Was für eine Hoffnung für die Kirche!
Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat! klingt mir noch in den Ohren.
Nicht ohne Stolz darf ich sagen, dass auch einer meiner Söhne in Madrid mit dabei ist!
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