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Sonntag, 30. November 2014

Ist Jesus wirklich die erste und einzige Liebe?

"Wo Ordensleute sind, da ist Freude"


Heute, am 1. Adventssonntag, beginnt das von Papst Franziskus ausgerufenen "Jahr des geweihten Lebens". Es soll den Gottgeweihten die Möglichkeit bieten, in besonderem Maße auf die Ursprünge ihrer Gemeinschaft bzw. ihrer Ordensfamilie zu schauen und sich erneut am ursprünglichen Charismas ihres Gründers oder ihrer Gründerin auszurichten, um den Menschen auch in der heutigen Zeit ein Segen zu werden. Das Jahr des geweihten Lebens wird mit dem Fest der Darstellung Jesu im Tempel am 2. Februar 2016 enden.

In der Instruktion der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des Apostolischen Lebens über den Dienst der Autorität und den Gehorsam (2008) heißt es über die berufung der Gottgeweihten:
Das geweihte Leben ist dazu berufen, in Welt und Kirche die charakteristischen Eigenschaften Jesu, der jungfräulich, arm und gehorsamen war, sichtbar zu machen und blüht gerade auf dem Boden dieser Suche nach dem Antlitz des Herrn und dieses Weges, der zu Ihm führt (vgl. Joh 14,4-6). Es handelt sich um eine Suche, die zum inneren Frieden führt (...) gleichzeitig aber auch die Mühe des Alltags mit sich bringt, denn Gott ist Gott, und seine Wege und Gedanken sind nicht unsere Wege und Gedanken (vgl. Jes 55,8).

Gottgeweihte bezeugen also die frohe und zugleich mühsame, beständige Suche nach dem Willen Gottes, und darum ergreifen sie alle verfügbaren Mittel, die ihnen dabei behilflich sein können, diesen Willen zu erkennen und zu erfüllen.



Das Jahr des geweihten Lebens betrifft nicht nur die geweihten Personen, sondern die gesamte Kirche. So wende ich mich an das ganze Volk Gottes, dass es sich des Geschenkes immer bewusster werde, das in der Gegenwart vieler Ordensfrauen und -männer besteht; sie sind die Erben großer Heiliger, welche die Geschichte des Christentums bestimmt haben.
Was wäre die Kirche ohne den heiligen Benedikt und den heiligen Basilius, ohne den heiligen Augustinus und den heiligen Bernhard, ohne den heiligen Franziskus und den heiligen Dominikus, ohne den heiligen Ignatius von Loyola und die heilige Teresa von Avila, ohne die heilige Angela Merici und den heiligen Vinzenz von Paul?

Man könnte die Aufzählung fast unbegrenzt fortsetzen, bis zum heiligen Johannes Bosco und der seligen Teresa von Kalkutta. Zu Recht betonte der selige Papst Paul VI.: »Ohne dieses konkrete Zeichen bestünde die Gefahr, dass die Liebe, welche die Kirche beseelt, erkaltet, das heilbringende Paradox des Evangeliums entschärft wird, das „Salz“ des Glaubens sich auflöst in einer Welt, die immer mehr der Säkularisierung verfällt« (Evangelica testificatio, 3).

Beten wir für alle Ordensangehörigen und Gottgeweihten, dass sie ihrer Berufung treu bleiben und durch die Übung ihres tugendhaften und frommen Lebens allen Christen ein Vorbild in der Nachfolge Christi sein mögen.


Bild: eigenes Foto (FW)

Mittwoch, 26. Juni 2013

Das Sakrament der Ehe im II. Vatikanum

Die christlichen Gatten (...) bezeichnen das Geheimnis der Einheit und der fruchtbaren Liebe zwischen Christus und der Kirche und bekommen daran Anteil (vgl. Eph 5,32). Sie fördern sich kraft des Sakramentes der Ehe gegenseitig zur Heiligung durch das eheliche Leben sowie in der Annahme und Erziehung der Kinder und haben so in ihrem Lebensstand und in ihrer Ordnung ihre eigene Gabe im Gottesvolk (vgl. 1 Kor 7,7)*. Aus diesem Ehebund nämlich geht die Familie hervor, in der die neuen Bürger der menschlichen Gesellschaft geboren werden, die durch die Gnade des Heiligen Geistes in der Taufe zu Söhnen Gottes gemacht werden, um dem Volke Gottes im Fluß der Zeiten Dauer zu verleihen. In solch einer Art Hauskirche sollen die Eltern durch Wort und Beispiel für ihre Kinder die ersten Glaubensboten sein und die einem jeden eigene Berufung fördern, die geistliche aber mit besonderer Sorgfalt.



* 1 Kor 7,7: "Jeder hat seine eigene Gnadengabe (idion charisma) von Gott: der eine so, der andere aber so." Vgl. Augustinus, De Dono Persev. 14, 37: PL 45, 1015 f: "Nicht nur die Enthaltsamkeit ist eine Gabe Gottes, sondern auch die Keuschheit der Verheirateten."
das II. Vatikanische Konzil zum Sakrament der Ehe in der Dogmatischen Konstitution "Lumen gentium"



Montag, 5. November 2012

Der (Heilig-) Macher


Der  Heilige Geist wird (...) der Schöpfer-Geist, der Lebendigmacher und Heiligmacher genannt. Er ist das Lebensprinzip der Kirche. Die Seele der katholischen Kirche. Man kann nicht von der Kirche reden, ohne auch vom Heiligen Geist zu reden, wie man nicht von einem Menschen reden kann, ohne auch von seiner Seele zu reden, die sein Lebensprinzip ist.

Schon vor seinem Tod am Kreuz hat Jesus auf dieses göttliche Lebensprinzip der Kirche hingewiesen. Der Heilige Geist bleibt in Ewigkeit bei der Kirche (Joh 14,16). Er ist ihr Beistand (Joh 14,16). Er lehrt sie alles und erinnert sie an alles (Joh 14,26). Er führt sie ein in alle Wahrheit (Joh 16,13). 

Die Kirche hat also seit Pfingsten nicht nur ein unsichtbares Haupt, Christus, und ein sichtbares Haupt, den Papst; sie hat nicht nur einen Leib, die Gemeinschaft der Gläubigen; sie hat als lebendiger Organismus auch ein Lebensprinzip, eine göttliche Seele.

Dieses göttliche Leensprinzip, der Heilige Geist, nahm vom Organismus der Kirche Besitz am Pfingsttag. Von da an ist der Heilige Geist die Wirkursache jeglichen religiösen Lebens in der Kirche. Von ihm empfängt die Kirche alle heilwirkenden Gnaden, die heiligmachenden und die helfenden, die Tugendkräfte, die Gaben, dazu auch die außerordentlichen Charismen des Wunders, der Krankenheilung, der Weissagung. 

Ohne ihn weiß die Kirche nichts, kann sie nichts, tut sie nichts, was zum Heile dient. Er gebiert die Kinder Gottes durch sie. Er erleuchtet, er erneuert, er heiligt sie. Er ist ihr Lebendigmacher und Heiligmacher. 
Er in Christus.

Prälat Robert Mäder (1875-1945)
in: "Der Heilige Geist - Der dämonische Geist"; Verlag St. Michael Goldach AD 1969, S. 15


(Hervorhebung durch Fettdruck von Admin)

Sonntag, 25. September 2011

Brief an Jacqueline

Am 22.09.2011 erschien in "jetzt.de-Süddeutsche Zeitung" ein Interview von Fabian Mader mit der Freiburger Theologie-Studentin Jacqueline Straub. Die junge Frau war der Einladung des Herder-Verlags gefolgt und hatte einen Brief an Papst Benedikt XVI. geschrieben. Dieser und andere Briefe von Freiburger Bürgern an den Papst wurden laut "jetzt.de" am Freitag in Buchform („Freiburg begrüßt Benedikt XVI.")  in Freiburg dem Papst übergeben.

Herausgegeben wurde die Schrift von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Oberbürgermeister Dieter Salomon (Bündnis 90/Die Grünen).

Die Studentin schrieb dem Papst, dass sie gerne Priesterin in der katholischen Kirche werden wolle. Das würde ihren Glauben vollkommen machen, begründet sie ihren Traum. Sie bewundere jeden Pfarrer, der vorne stehe und predige und die Eucharistie feiern dürfe. Sie würde gerne Kinder taufen und Ehen schließen.


Ein Antwort-Brief an Jacqueline:


Liebe Jacqueline,

es ist schön, dass Du Dich auf das Kommen von Papst Benedikt XVI. freust. Ich hoffe, dass Du wirklich Gelegenheit haben wirst, ihn aus nächster Nähe sehen zu können.

In Deinem Brief an den Hl. Vater schreibst Du, dass Du so gerne Priesterin in der katholischen Kirche werden würdest.

Du bist Theologiestudentin im dritten Semester an der Albert- Ludwigs-Universität in Freiburg. Dort, so schreibst Du, wird über Themen wie „Zölibat“ oder auch über „Frauenordination“ - durchaus auch kontrovers – diskutiert. Das ist für angehende römisch-katholische Theologen verständlich. Denn es ist wichtig, Argumente und Beweggründe für die Entscheidungen des Lehramtes der Kirche zu kennen, gerade heute, wo von vielen – Berufenen und Unberufenen - vieles auch dann noch in Frage gestellt wird, wenn das Fragliche schon längst von klugen und für die Wahrheit und Authentizität des Glaubens verantwortlichen Menschen geklärt und ein für allemal beantwortet wurde.

Auch Du bist quasi durch Deinen Brief ein Opfer jener geworden, die gegen alle Vernunft solche Diskussionen weiterführen wollen und andere, die vielleicht nicht so informiert in Glaubensdingen sind, immer wieder verunsichern und durch überflüssige Diskussionen vom eigentlichen Leben des Glaubens fernhalten.

Im Falle der Frage nach der „Frauenordination“ also ist die Sache ja, wie Du selber sicher weißt, endgültig entschieden. Dies hat zuletzt* Kardinal Piacenza, Präfekt der Kleruskongregation, festgestellt, indem er wiederum auf das Apostolische Schreiben "Ordinatio Sacerdotalis" vom 22. Mai 1994 von Johannes Paul II. verwies.

Papst Johannes Paul II. hatte darin festgestellt, "dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben". Früher sagte man in solchen Fällen: Roma locuta – causa finita. Als Lateinerin weißt Du, was das bedeutet.

In der römisch-katholischen Kirche wird es also keine Priesterinnen geben. Aber Du hast es selbst richtig erkannt: „Doch ich weiß, dass dies alles in den Händen Gottes liegt und ich jede Entscheidung seines Vertreters auf Erden für die richtige ansehen werde.“ Und ich weiß, dass Du das im Innnern Deines Herzens auch tust.

Du respektierst „die Meinung des Papstes – er hat die Weltkirche im Blick“, sagst Du im Interview mit jetzt.de. Das allein ist es aber noch nicht. Die Meinung des Papstes ist hier so bedeutsam oder so unbedeutend wie Deine eigene Meinung dazu. Es geht einzig um das, was Christus seiner Kirche aufgegeben hat zu tun, allein das, was ER will.

Wie Benedikt XVI. am 23.09.2011 in Erfurt sagte: „Ein selbst gemachter Glaube ist wertlos. Der Glaube ist nicht etwas, was wir ausdenken und aushandeln. Er ist die Grundlage, auf der wir leben.“ Er ist die Wahrheit. Er ist das Wort Gottes.

Deswegen ist es auch nicht der „Blick auf die Weltkirche“, die den Papst daran hindert, die Erlaubnis zu geben, Frauen zu Priestern zu weihen. Wie schon gesagt: Der Papst ist einzig der Intention Christi verpflichtet. Da kann er weder Kompromisse noch Sonderwege zulassen.

„Zwar mag Deutschland für Frauen als Priesterinnen (…) bereit sein, doch wie sieht es mit anderen Ländern aus? Ist es kirchenrechtlich überhaupt möglich, eine „Sonderregelung" oder gar eine „Vorreiterrolle" für den deutschsprachigen Raum einzuführen?“ schreibst Du in Deinem Brief an Benedikt XVI.. Wenn also der deutschsprachige Raum, besser wohl: bestimmte Kreise des deutschsprachigen Katholizismus, nicht verstehen (wollen), dass die Kirche festgestellt hat, dass sie keine Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, so stimmt in diesen Kreisen etwas nicht bezüglich Ihrer Vorstellung des Glaubens oder des katholischen Kirchenbildes.

Genauso wäre die Zulassung von Frauen zur Priesterweihe daher auch kein Zeichen der „Erneuerung der Kirche“, sondern ein Zeichen der Untreue gegenüber dem Willen ihres Gründers Jesus Christus und damit ein Irrweg der Kirche im deutschsprachigen Raum.

Wenn Du im jetzt.de-Interview äußerst: „Ich bin Katholikin und ich möchte in meiner Kirche etwas ändern“, dann ist das Frauenpriestertum hier sicher nicht das richtige Anliegen. Du sagst, dass Du die Kirche liebst. Vielleicht hast Du tatsächlich eine Berufung zum geistlichen Stand. Ich meine eine Ordensberufung. Davon wird heutzutage wenig gesprochen. Gerade wenn es um die Frauen in der Kirche geht, ist dieser Weg, der Kirche zu dienen und Christus in größerer Nähe nachzufolgen, nie ein Thema. Warum eigentlich nicht?

Es gibt so viele verschiedene Orden und Gemeinschaften, so viele Charismen. Könnte nicht auch für Dich etwas dabeisein? Vielleicht machst Du Dich einmal auf die Suche (z.B. über das Internet). Die Welt ist so klein geworden und überall wirken „alte“ Gemeinschaften und wachsen neue.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Berufung findest, sei es im Ordens- oder als glückliche Frau und Mutter im Ehestand.


Gottes Segen wünscht Dir von Herzen

F.W.


* Update:
Papst Franziskus am 28. Juli 2013 im Interview auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro:
"E, con riferimento all’ordinazione delle donne, la Chiesa ha parlato e dice: “No”. "

*Update:
Papst Franziskus am 27. September 2015 bei der Pressekonferenz auf dem Rückflug von Amerika nach Rom:
(...L)e donne sacerdote: questo non può farlo. Il Papa san Giovanni Paolo II, in tempi di discussione, dopo lunga, lunga riflessione, lo ha detto chiaramente. Non perché le donne non hanno la capacità, ma guarda: nella Chiesa sono più importanti le donne che gli uomini, perché la chiesa è donna; è la Chiesa, non il Chiesa; la Chiesa è la sposa di Cristo, e la Madonna è più importante dei Papi, dei vescovi e dei preti.


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Links zur Frage des (Weihe-)Diakonats für Frauen in der katholischen Kirche


Weiteres zum Thema "Frauen-Priester":


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