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Sonntag, 18. Januar 2015

Neue REGINA-Ausgaben!

Unglaublich, was das Redaktionsteam des mehrsprachigen  REGINA Magazins zustande bringt: Seit August 2014 sind bereits drei neue Ausgaben online:

Thema der neuesten, 106 Seiten umfassenden Sonderausgabe des (englisch-sprachigen) Magazins ist die blühende Dominikanerinnen-Gemeinschaft von Summit im Bundesstaat New Jersey (USA).



"Die Dominikanerinnen von Summit, NJ"
dasselbe als pdf

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Bereits im Oktober 2014 erschien eine umfangreiche Ausgabe des REGINA-Magazins über Frankreich. Auf nicht weniger als 276 Seiten gilt es, prachtvolle Bilder sowie interessante Berichte über ganz besondere Orte, Heilige und die Lebensart Frankreichs zu entdecken. Unbedingt sehenswert, selbst dann, wenn man der englischen Sprache nicht mächtig ist! Die vielen Bilder sprechen schon allein für sich.



REGINA Magazin Frankreich (Volume 10)
dasselbe als pdf


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Auch zu Weihnachten 2014 gab es eine Sonderedition:
234 Seiten Weihnachten in aller Welt




REGINA Magazin Weihnachten 2014 (Volume 11)
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Frühere Ausgaben und Informationen über das REGINA Magazin: hier. 
Und hier (bitte klicken!) die Homepage der Online-Zeitschrift mit vielen Zusatz-Informationen.


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Sonntag, 30. November 2014

Ist Jesus wirklich die erste und einzige Liebe?

"Wo Ordensleute sind, da ist Freude"


Heute, am 1. Adventssonntag, beginnt das von Papst Franziskus ausgerufenen "Jahr des geweihten Lebens". Es soll den Gottgeweihten die Möglichkeit bieten, in besonderem Maße auf die Ursprünge ihrer Gemeinschaft bzw. ihrer Ordensfamilie zu schauen und sich erneut am ursprünglichen Charismas ihres Gründers oder ihrer Gründerin auszurichten, um den Menschen auch in der heutigen Zeit ein Segen zu werden. Das Jahr des geweihten Lebens wird mit dem Fest der Darstellung Jesu im Tempel am 2. Februar 2016 enden.

In der Instruktion der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des Apostolischen Lebens über den Dienst der Autorität und den Gehorsam (2008) heißt es über die berufung der Gottgeweihten:
Das geweihte Leben ist dazu berufen, in Welt und Kirche die charakteristischen Eigenschaften Jesu, der jungfräulich, arm und gehorsamen war, sichtbar zu machen und blüht gerade auf dem Boden dieser Suche nach dem Antlitz des Herrn und dieses Weges, der zu Ihm führt (vgl. Joh 14,4-6). Es handelt sich um eine Suche, die zum inneren Frieden führt (...) gleichzeitig aber auch die Mühe des Alltags mit sich bringt, denn Gott ist Gott, und seine Wege und Gedanken sind nicht unsere Wege und Gedanken (vgl. Jes 55,8).

Gottgeweihte bezeugen also die frohe und zugleich mühsame, beständige Suche nach dem Willen Gottes, und darum ergreifen sie alle verfügbaren Mittel, die ihnen dabei behilflich sein können, diesen Willen zu erkennen und zu erfüllen.



Das Jahr des geweihten Lebens betrifft nicht nur die geweihten Personen, sondern die gesamte Kirche. So wende ich mich an das ganze Volk Gottes, dass es sich des Geschenkes immer bewusster werde, das in der Gegenwart vieler Ordensfrauen und -männer besteht; sie sind die Erben großer Heiliger, welche die Geschichte des Christentums bestimmt haben.
Was wäre die Kirche ohne den heiligen Benedikt und den heiligen Basilius, ohne den heiligen Augustinus und den heiligen Bernhard, ohne den heiligen Franziskus und den heiligen Dominikus, ohne den heiligen Ignatius von Loyola und die heilige Teresa von Avila, ohne die heilige Angela Merici und den heiligen Vinzenz von Paul?

Man könnte die Aufzählung fast unbegrenzt fortsetzen, bis zum heiligen Johannes Bosco und der seligen Teresa von Kalkutta. Zu Recht betonte der selige Papst Paul VI.: »Ohne dieses konkrete Zeichen bestünde die Gefahr, dass die Liebe, welche die Kirche beseelt, erkaltet, das heilbringende Paradox des Evangeliums entschärft wird, das „Salz“ des Glaubens sich auflöst in einer Welt, die immer mehr der Säkularisierung verfällt« (Evangelica testificatio, 3).

Beten wir für alle Ordensangehörigen und Gottgeweihten, dass sie ihrer Berufung treu bleiben und durch die Übung ihres tugendhaften und frommen Lebens allen Christen ein Vorbild in der Nachfolge Christi sein mögen.


Bild: eigenes Foto (FW)

Sonntag, 15. Juni 2014

Die Augustiner-Chorherren von Lagrasse

Durch den Hinweis eines Blog-Lesers habe ich gestern zum erstenmal von der Abtei Sainte-Marie de Lagrasse im Süden Frankreichs gehört. Dort leben Augustiner-Chorherren nach der alten liturgischen Ordnung. Ihr Seelsorgs-Apostolat in der Diözese Carcassonne und in ganz Frankreich üben sie aus im marianischen Geiste des hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort und des hl. Maximilian Kolbe.

Etwa 30 km nördlich von Lagrasse und der Abtei Sainte-Marie befindet sich das Kloster Mater Dei d’Azille (Aude), eine Gemeinschaft von Augustinerinnen, die ebenfalls die hl. Messe und das hl. Offizium in der außerordentlichen Form des römischen Ritus singen.

Der "Informant" schrieb:
[L]eider führt die altrituelle Abtei Lagrasse im Süden Frankreichs auf katholischen traditionellen Seiten ein Schattendasein, obwohl sie mit allen traditionellen Benediktinerklöstern Frankreichs mithalten kann was Liturgie und Gastfreundschaft angeht - ich durfte es letztes Jahr bei einem Kurzbesuch erfahren und war schlicht begeistert, obwohl ich durch meine Verbundenheit mit Fontgombault wirklich hohe Ansprüche habe, was vor allem Liturgie angeht.

Am 26. April wurde Pater Ambrosius von Bischof Marc Aillet zum Priester geweiht. Somit zählt die Gemeinschaft zum jetzigen Zeitpunkt 14 Priester, 3 Diakone und 1 Subdiakon. Insgesamt zählt die Gemeinschaft 26 ewige Professen, 3 zeitliche Professen und 4 Novizen.

Die Regularkanoniker der Mutter Gottes - so ihr offizieller Name - verbinden das kontemplative Leben mit dem Apostolat in der Tradition der Regularkanoniker nach der Regel des heiligen Augustinus.

Die Gemeinschaft wurde in den 70er Jahren gegründet und erhielt 1997 die römische Anerkennung der Statuten. Abt Emmanuel Marie ist der zweite Abt der Abtei seit ihrer Gründung. Seit 2004 befindet sich das Kloster in der karolingischen Klosteranlage von Lagrasse. Neben geweihten Mitgliedern gibt es auch Laienbrüder und einen weiblichen Zweig in Azille (Aude). Alle Weihen werden nach der alten Ordnung gespendet.

Ihr Tag beginnt um 5:55 mit der Matutin und endet um 20:40 mit der Komplet. Sie beten das normale Breviarum Romanum. Beeindruckend war auch das Küssen einer Muttergottesikone nach der Komplet durch die Kleriker und durch das anwesende Volk. Der Vater Abt hielt die Ikone mit einem Segensvelum und bot sie so der Verehrung dar. Die Sonntagsmesse war mehr als überfüllt mit Gläubigen aus Nah und Fern. Die Gesänge werden nicht selten mit der Orgel begleitet wie es auch in Fontgombault Brauch ist.

Das Apostolat besteht der Betreuung von Messorten im Bistum Carcassone-ausschließlich Vetus Ordo versteht sich-und der üblichen Gemeindearbeit (Beichte hören/Katechesen).Frankreichweit werden Jugendcamps, Einkehrtage und Wallfahrten angeboten.

Fotos von der Weihe finden sich hier reichlich:
http://photos.lagrasse.org/Ordination-du-Pere-Ambroise

einen kleinen Eindruck von der Liturgie gewinnt man hier:
http://www.youtube.com/watch?v=9To2gBtRhsI (hier das alte Refektorium, das neue ist riesig und mit einer atemberaubenden Akustik; nach dem Mittagessen wurde die laurentanische Litanei im Kreuzgang gebetet.
http://www.youtube.com/watch?v=My1Uq5W4dPw
http://www.youtube.com/watch?v=PR2y8S7gPsE

Ich hoffe ich konnte eine kleinen Eindruck von der Abtei und Gemeinschaft vermitteln. Wie segensreich wäre eine solche Gemeinschaft in Deutschland?!
Weitere Informationen finden sich hier:
http://www.chanoines-lagrasse.eu/





Danke für den Hinweis auf diese Oasen!

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Donnerstag, 12. Juni 2014

Prof. Georg May: Die andere Hierarchie - Teil 26: Der Priestermangel (1)

Prof. Dr. Georg May

Die andere Hierarchie


Teil 26

Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997


IV. Der Priestermangel

1. Die Tatsache

Den zahlreichen Amtsniederlegungen von Priestern korrespondiert das Ausbleiben von Neuzugängen zum Priestertum. Der Aufbau der anderen Hierarchie vollzieht sich auf dem Hintergrund des notorischen Priestermangels in den deutschen Diözesen, ja er zieht daraus einen Teil seiner Berechtigung und Notwendigkeit.

Der Priestermangel ist eine Tatsache. Ihm voraus geht der Priesterkandidatenmangel. Im Jahre 1995 fand sich in der riesigen Erzdiözese München kein einziger Abiturient, der Priester werden wollte (8). Das Papier "Der pastorale Dienst in der Pfarrgemeinde" spricht vom Mangel an hauptamtlichen kirchlichen Mitarbeitern und an Priestern sowie an Ordensleuten (I,2,4). Der erstere Mangel besteht nicht. Es gibt genügend Laientheologen, die sich um hochdotierte Posten in den deutschen Diözesen bewerben.

Der "Berufsverband der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten in der Erzdiözese Bamberg" kritisierte die Gebetsinitiative des Erzbischofs Braun für geistliche Berufe. An Nachwuchs für Pastoralreferenten fehle es nicht; lediglich an Priesternachwuchs fehle es wegen der Zulassungsbestimmungen und der Strukturkrise des Amtes (9).

Die Gegner des Priestertums haben begriffen, dass sich ihnen hier die Chance bietet, in die Positionen einzurücken, die durch den Abfall so vieler Priester und das Ausbleiben von Berufungen frei geworden sind. Die am Priestertum bzw. an dessen Voraussetzungen Gescheiterten wittern Morgenluft und sehen ihre Stunde gekommen. Die Bischöfe begründen ihre Förderung der anderen Hierarchie mit dem Fehlen von Priestern.

2. Die Gründe

Die Gründe des Priestermangels sind vielgestaltig. Die Bischöfe sind jedoch mehrheitlich nicht gewillt, jene Gründe zur Kenntnis zu nehmen, die sich aus ihrem Versagen ergeben. Der Erzbischof von Freiburg (Anm.: Oskar Saier) zählte in seinem Brief an die Pfarrgemeinden in der Region Bodensee äußere Gründe für das Ausbleiben des Priesternachwuchses auf (10). Von inneren Gründen verlautete er kein Wort. Ich will sie ihm nennen.

a)  Die Zerstörung des Würdebewusstseins

Ein Hauptgrund für den Priestermangel ist die Zerstörung des Bewusstseins von der hohen Würde und der unersetzlichen Notwendigkeit des Priesterstandes. Der heutige Priestermangel ist also zum erheblichen Teil das Ergebnis des Wirkens der progressistischen Theologen. Ich klage sie an, dass sie zahlreichen Theologie-studierenden den Glauben, die Liebe zur Kirche und den Priesterberuf zerstören.

Wenn es mit dem Priestertum weiter nichts auf sich hat, wenn es sich nicht auf die Stiftung Christi berufen kann, wenn von der Repräsentation Christi nicht die Rede sein kann, dann ist nicht einzusehen, warum man einen Stand erwählen soll, der durch stark erhöhte Ansprüche an seine Glieder gekennzeichnet ist.

Ein gebildeter Laie schrieb dem Bischof von Limburg (Anm.: Franz Kamphaus) am 11. September 1995: "Es gibt noch junge Männer, die sich zum geweihten Seelsorgedienst bereitfinden, aber sie gehen mehrheitlich zu den konservativen Gruppen! Je mehr sie von Bischöfen wie Sie und Ihr Kollege in Augsburg (Anm.: von 1993-2004 Viktor Josef Dammertz OSB) ausgegrenzt werden, um so weniger werden sich für den Diözesandienst entscheiden."

b)  Die Auspowerung des priesterlichen Dienstes

Den theoretischen Kampf gegen Sein und Sendung des Priestertums entspricht dessen Schmälerung in der Praxis. Der priesterliche Stand ist in den letzten 30 (Anm.: nunmehr 47) Jahren regelrecht ausgepowert worden.

Die Anordnungen der Hierarchie haben ihm eine Funktion nach der anderen entzogen und ihm eine andere Hierarchie an die Seite oder besser entgegengestellt. Schon die Einrichtung der Pastoralassistenten war ein Anschlag gegen das katholische Priestertum. Hier wird dem geweihten Seelsorger eine ungeweihte Person an die Seite gestellt, kaum als Mitarbeiter, eher als Aufpasser, Konkurrent und Kritiker.

Viele Priesterkandidaten schauen mit großer Sorge ihrer Tätigkeit entgegen, bei der sie auf Zusammenarbeit mit einem Pastoralassistenten angewiesen sind, und diese Sorge ist berechtigt. Denn die Einstellung so manches Pastoralassistenten ist eine Gefahr für das gedeihliche priesterliche Wirken. In ihnen wuchern Kritiksucht und Ressentiment, Widerstand gegen geistliche Führung und Unwilligkeit zur Unterordnung.

Man mag es hören wollen oder nicht: Die Einführung der Pastoralassistenten und -referenten war ein Schlag gegen das Priestertum. Die Priesterkandidaten beobachten die wachsende Anhebung von deren Stellung mit großer Sorge. Viele von ihnen haben Angst vor der zukünftigen Entwicklung der Kirche (11).

Unter den Laienfunktionären hat ein regelrechter Kompetenzhunger eingesetzt. Die Zahl der Übergriffe in das dem Priester vorbehaltene Gebiet nimmt zu. Die Laienpredigt hat die Herabstufung der Lehrvollmacht der priesterlichen Amtsträger eingeleitet. Die Predigt von hauptamtlichen Laien in Messfeiern ist entgegen der kirchlichen Ordnung an vielen Orten zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Die Entwicklung ging nach der bekannten Salamitaktik vor sich. Das Direktorium für Kindermessen vom 1. November 1973 sah die Übernahme der Ansprache durch  Laien in Messen mit Kindern vor (12). Die Sendung der Pastoralreferenten schließt heute bereits die Beauftragung zum Predigen ein. (13).

In den siebziger Jahren hat man mit der Einführung der Bußandacht das Bußsakrament weithin abgeschafft (14). Heute ist man dabei, mit dem Wortgottesdienst an Sonntagen die Eucharistiefeier zu ersetzten. Der Priester wird in seinen erhabensten Funktionen überflüssig gemacht.

Die bischöflichen Verordnungen haben den Priestern die Kommunionausteiler an die Seite gestellt bzw. sie duch diese ersetzt. Die Mitwirkung der Kommunionhelfer ist wohl überall nur vorgesehen, wenn die Zahl der Mitfeiernden groß ist und wenn dem Zelebranten die Austeilung der Kommunion schwerfällt (15). Doch die enggefassten Bestimmungen (cc 230 §3, 910 §2) bleiben fast überall unbeachtet.

Die bischöflichen Verordnungen haben den Priestern Erstbeicht- und Erstkommunionunterricht weitgehend entwunden. Um die Firmvorbereitung steht es nicht anders. Diese Auspowerung des priesterlichen Dienstes vollzieht sich unter dem Schlagwort "Gemeindekatechese" (16).

Durch die Gottesdienstgestaltung der Liturgiekreise wird dem Priester die Ordnung der Messfeier zum erheblichen Teil aus der Hand genommen. Die Gottesdienste werden weithin von Personen vorbereitet und "gestaltet", die höchstens rudimentär das Wesen der heiligen Messe kennen. Sie gehen dabei vielfach von Vorgaben aus, die für außergottesdienstliche Feiern in Kindergärten oder Altentagesstätten geeignet sein mögen, aber nicht für die Repräsentation des Kreuzesopfers.

Mancherorts wird die feierliche Spendung der Taufe durch Laienfunktionäre vorgenommen. Auch das kirchliche Begräbnis kann unter gewissen Voraussetzungen von diesen gehalten werden, wie überhaupt zahlreiche Segnungen - wie beispielsweise die Segnung der Häuser und Wohnungen - ihnen übertragen wurden.

Durch all diese Entziehungen und Beteiligungen werden neben die in der Hierarchie göttlichen Rechtes stehenden Priester die Funktionäre der anderen Hierarchie gestellt. "Wer Aufgaben abgibt, bekommt sie so schnell nicht wieder. Er schwächt sich damit selbst und verliert an Einfluß" (17).

Zu den von den Bischöfen betriebenen Übertragung von Diensten, die früher dem Priester vorbehalten waren, kommt die widerrechtliche Inbesitznahme priesterlicher Dienste durch Laienfunktionäre.

In den letzten Jahren gingen einzelne Laien dazu über, eigenmächtig den Ritus der Krankensalbung zu vollziehen oder sakramentsähnliche Riten der Salbung mit geweihtem Öl vorzunehmen (18). Nach einer Umfrage im Bistum Basel greifen 57 Prozent der Laientheologen zumindest gelegentlich unbefugt und unermächtiigt in den sakramentalen Bereich über, der dem Priester vorbehalten ist.

In der Aussendungsfeier der Pastoralassistenten wurde eine Parallelliturgie zur Spendung der Priesterweihe eingeführt. In der Schweiz heißen diese Mitglieder der anderen Hierarchie Pfarreileiter bzw. Pfarreileiterinnen. Die Protestantisierung ist in diesem unglücklichen Land noch weiter fortgeschritten als bei uns (19). Dort ist man schon so weit, dass man sich eine "Eucharistiefeier" ohne Priester vorstellen kann.


 (8)   Theologisches 26, 1996, 97
 (9)   Klerusblatt 77, 1997, 102f
(10)  Pfarramtsblatt 70, 1997, 173-175
(11)  Deutsche Tagespost Nr. 135 vom 9. November 1996 S. 5
(12)  Acta Apostolicae Sedis 66, 1974, 30-46, hier 37f (Nr. 24)
(13)  Gottesdienstleitung und gottesdienstliche Verkündigung durch Laien im Bistum Essen vom 2. Juli 1996 (Pfarramtsblatt 69, 1996, 349-351) 3.1
(14)  May, Das verlorene Sakrament 21-23
(15)  Z. B.: Ordnung der Diözese Regensburg für den Dienst des Kommunionhelfers vom 19. November 1991 (Archiv für katholisches Kirchenrecht 160, 1991, 543.548) Nr. 3a
(16)  Gemeinsame Synode 227-275
(17)  Deutsche Tagespost Nr. 45 vom 12. April 1997 S. 9
(18)  Pfarramtsblatt 69, 1996, 317-320 (Rottenburg 9.Juli 1996); 70, 1997, 175-178; Una Voce-Korrespondenz 27, 1997, 249f
(19)   Spagat: Herder-Korrespondenz 51, 1997, 222f




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Donnerstag, 23. Januar 2014

Erzbischof Schick: Reform der Kirche durch Bekehrung, Beichte und Übung der Tugenden

 

Einen dringenden Appell zur Reform der Kirche durch Bekehrung, vor allem durch das Bußssakrament, richtet der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick an alle seine Freunde und Verfolger (fb)
"Machen wir mit bei der Bekehrung. Helfen wir Papst Franziskus sein Reformprogramm umzusetzen. Beten wir wie die Christen in China: 'Herr, erneuere deine Kirche und fange bei mir an'."
Der Bamberger Oberhirte schreibt unter anderem:
"Im Mund Jesu heißt Reform „Bekehrung“. Aber wie und wozu? Alle Reformen der Kirche müssen zu einem Mehr und Intensiver in der Nachfolge Jesu führen. „Wer mein Jünger sein will, …, der folge mir nach.“ Wo Kirche drauf steht, muss Jesus Christus drin sein! Mit IHM wird die Gemeinschaft der Christen heilig und wirkt Gutes für die Menschen und die Schöpfung.
Reformen, die die katholische Kirche braucht, sind Bekehrungen zum Evangelium, zu den Zehn Geboten, dem Hauptgebot der Gottes- und der Nächstenliebe, der Goldenen Regel – „Was du willst, das man dir tut, das tu´ zuerst deinem Nächsten“ –, zu den Seligpreisungen der Bergpredigt.

Reformen, die die katholische Kirche braucht, sind Bekehrungen zu den christlichen Werten und Tugenden. Paulus zählt im Galaterbrief folgende auf: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.“ Sie müssen unser Leben bestimmen, von uns Christen angeeignet werden und die Kirche prägen.

Reformen zielen auch auf die Treue zum eigenen Lebensstand und zu den Versprechen ab: die Eheversprechen, die Ordensgelübde, die Versprechen der Priester und Diakone bei der Weihe."

 Der komplette Wortlaut des Aufrufs: hier via kath.net.


Weiteres zu Reformen in der Kirche:



Foto: Buch des Lebens, Evangelium und Dekalog; Detail in der Basilika zu Ottobeuren; privat

Montag, 21. Oktober 2013

Petrusbruderschaft: Bilder von Einkleidung und Erteilung der Tonsur (19.Oktober 2013)

Du aber folge mir nach (Joh 21,22)


Bilder von der Einkleidung und Erteilung der Tonsur zeigt der französischsprachige Blog des Priesterseminars in Wigratzbad: hier und hier
Weitere Fotos der Feierlichkeiten: hier

Am Samstag, den 19. Oktober 2013 verlieh S.E. Msgr. Wolfgang Haas, Erzbischof von Vaduz (Liechtenstein) an elf Seminaristen des zweiten Jahres die Tonsur und segnete ihre Soutanen. Unter den elf Seminaristen sind fünf französisch-sprachige (vier Franzosen und ein Kanadier) sowie sechs deutsch-sprachige (vier Deutsche, ein Österreicher und ein Slovake).

Assisistenz-Priester des Bischofs war der Rektor des Seminars, P. Patrick du Faÿ de Choisinet. Diakon und Subdiakon waren P. Brice Meissonnier (Oberer des Hauses St. Padre Pio in Lyon) und P. Alban Cras (im Seminar zuständig für die französischsprachigen Seminaristen des ersten Jahres).

Das Pontifikalhochamt wurde zelebriert in der prächtigen Stiftskirche auf der Lindauer Insel (Bayern), fünfzehn Autominuten vom Priesterseminar entfernt, bei herrlichstem Herbstwetter. Anschließend waren die Familien zur großen Festfeier ins Seminar eingeladen.

(eigene annähernde Übersetzung des französischen Textes des Blogs des Priesterseminars von hier)

eigenes Foto

Mittwoch, 24. Juli 2013

Papst Franziskus: Von Berufung und Treue



Am 06.07.2013 sprach Papst Franziskus während der Begegnung mit den Seminaristen, Novizinnen und Novizen über die Herausforderung der Treue zu einer einmal für das ganze Leben getroffenen Entscheidung. Dabei stellte er fest, dass wir heute in einer "Kultur des Vorläufigen" leben, die es schwermache, eine solche Entscheidung zu treffen und auszuhalten:
[Ihr alle verspürt den Wunsch] euer Leben für immer Christus anzuvertrauen! Jetzt applaudiert ihr, ihr feiert ein Fest, weil das die Zeit der Hochzeit ist … Aber wenn die Flitterwochen enden, was geschieht dann? Ich habe einen Seminaristen gehört, einen guten Seminaristen, der gesagt hat, er wolle Christus dienen, aber nur zehn Jahre lang, und dann will er daran denken, ein neues Leben anzufangen … Das ist gefährlich!
Aber hört gut zu: Wir alle, auch wir Älteren, wir auch, sind dem Druck dieser Kultur der Vorläufigkeit ausgesetzt; und das ist gefährlich, weil man das Leben nicht ein für allemal einsetzt. Ich verheirate mich für so lange, wie die Liebe anhält; ich werde Ordensschwester, aber nur für ein "Weilchen…", "für einige Zeit", und dann werde ich weitersehen; ich trete ins Seminar ein, um Priester zu werden, aber ich weiß noch nicht, wie die Geschichte enden wird. Das geht so nicht mit Jesus!

Ich tadle nicht euch, ich tadle diese Kultur des Vorläufigen, die uns alle durchdringt, insofern sie uns keineswegs gut tut: denn es ist heutzutage sehr schwer, eine definitive Entscheidung zu treffen. Zu meiner Zeit war es einfacher, denn die Kultur begünstigte eine definitive Entscheidung, sei es zugunsten der Ehe, sei es zugunsten des geweihten Lebens oder des Priestertums. Aber in der heutigen Zeit ist es nicht leicht, eine definitive Entscheidung zu treffen. Wir sind die Opfer dieser Kultur des Vorläufigen.

Der Papst, selbst Mitglied des Jesuitenordens, empfahl den jungen Leuten, Freude zu haben und Freude auszustrahlen:
Die Freude jenes Augenblicks, in dem Jesus mich angeschaut hat. Das zu verstehen und zu spüren ist das Geheimnis unserer Freude. (...) Priester, Ordensmann, Ordensfrau ist nicht in erster Linie eine Entscheidung, die wir treffen. Ich traue diesem Seminaristen, dieser Novizin nicht, die sagen: "Ich habe diesen Weg gewählt." Das gefällt mir nicht! Das geht nicht! Es ist vielmehr die Antwort auf einen Ruf und auf einen Ruf der Liebe. (...) Habt keine Angst davor, eure Freude darüber zu zeigen, dass ihr auf den Ruf des Herrn geantwortet habt, auf seine Wahl der Liebe und des Zeugnisses für sein Evangelium im Dienste der Kirche.


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Dienstag, 8. Januar 2013

Berufung für das Leben



Die "Sistes of Life" sind ein religiöse Gemeinschaft, gegründet 1991 von John Cardinal O’Connor.




Sonntag, 30. Dezember 2012

Gespräch mit Abt Josef über die Reform der Trappisten von Mariawald

"Wenn Sie nach einer Bilanz fragen: Ich würde es wieder tun – trotz etlicher und teils subtiler Schwierigkeiten", sagt der Abt des Trappistenklosters Mariawald auf die Frage nach der Bilanz seit der Reform von 2008.

Das Kloster in der Eifel war im Zuge des Motu Proprio Summorum Pontificum zu den alten Liturgischen Büchern zurückgekehrt, was gleichzeitig wieder eine strengere Regel für die Mönche bedeutete. In dem bereits im Oktober d.J. geführten Gespräch berichtet Abt Josef Vollberg weiter:

"Es gab und gibt zahlreiche Bewerber zum Eintritt in Mariawald, seit der Reform etwa 40 bis 50. Aber vor den konkreten Anforderungen der strengen Regel weichen fast alle wieder zurück. Hier spiegelt sich ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen der heutigen Zeit. Die Flucht vor einer lebenslangen Bindung zeigt sich ja auch in all den Partnerschaften ohne Trauschein sowie der wachsenden Zahl von Ehescheidungen. Die Unfähigkeit zur Bindung lastet wohl auf allen Orden und ist kein Spezifikum unseres Reformweges."

 Das ganze Gespräch mit Abt Josef Vollberg hier auf katholisches.info

Samstag, 22. September 2012

Die Wiederkehr der Mönche


Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Man meint, am Ende der Welt angelangt zu sein, wenn man das Kloster endlich erreicht hat. Weitab vom Treiben der Städte, von befahrenen Verkehrsstraßen und den Zielen des internationalen Tourismus liegt es verborgen in karger Landschaft. Während der sommerlichen Monate ist die Hitze nur schwer zu ertragen. Ist man aber in die Kirche eingetreten und hat an der Liturgie der Gemeinschaft teilgenommen, so scheinen die Strapazen der Reise schon fast vergessen. 

Das also sind sie, die aus ganzem Herzen Gott suchen und von früher Morgenstunde bis zur Nacht sein Lob anstimmen: junge, zum Teil sehr junge Mönche, treu der Regel des heiligen Benedikt ergeben. Ihrem Gesang der lateinischen Psalmodie, ihrer Feier des heiligen Messopfers im überlieferten römischen Ritus haftet nichts Altbackenes an. Vielmehr offenbart die Tradition darin ihre immerwährende Jugend und Vitalität. - 

Der schmerzliche Gedanke an die Heimat drängt sich wie von selbst auf. Hans Urs von Balthasar hat einmal richtig festgestellt, der Zustand der Kirche lasse sich sicher an den Ordensgemeinschaften ablesen. Wie aber steht es bei uns um sie, insbesondere um die alten, monastischen Orden? 

Bilder von leeren Klöstern erstehen vor dem geistigen Auge. Erst jüngst noch mussten Häuser mit großer Vergangenheit geschlossen werden. Einst hatten sie die Glut der Gottesliebe in sich versammelt und sie gleich der Stadt auf dem Berge mit hellem Lichtschein in weite Fernen ausgestrahlt. So dienten sie vielen zur Orientierung auf dem Weg durch die dunkle Welt. Dann hatten sie ihren Niedergang erlebt: Lockerung der geheiligten Disziplin, Verminderung des Gebetes, Vorrang für andere Tätigkeiten, Anpassung an die Welt bis hin zur Preisgabe der Identität und, als Folge davon, Ausbleiben des Nachwuchses, Ab- und Aussterben. Der Gang von einer zur nächsten Etappe verläuft jeweils mit eherner Notwendigkeit. 

Vielleicht dienen die imposanten Gebäude der Klöster bald als Luxushotel? Bei kostspieligen Gaumenfreuden werden die Gebildeten unter den Gästen dann das eine oder andere historische Ereignis, das hier stattfand, zum Besten geben oder ihren Tischgenossen erzählen, wozu dieser Saal einmal diente, als Kapitelsaal, als Refektorium oder als Kreuzgang. Andernfalls richten die Kreise, die in der Kirche unserer Heimat das Sagen haben, in ehemaligen Klöstern gerne Bildungsstätten ein. In ihnen können sich interessierte Kreise zu gestelzt-intellektuellen Vorträgen, zu glaubens- und romkritischen Veranstaltungen oder fernöstlich angehauchten Meditationskursen einfinden. Zu beachtlichen Preisen, versteht sich. 

Aber es gibt ja doch auch noch andere Klöster; solche, die weiterhin einige Eintritte verzeichnen können, die finanziell wenig Sorgen haben und mit der Zahl ihrer Angestellten, Ländereien und Betriebe wie wirtschaftliche Großunternehmen dastehen. Die Ordensleute leiten renommierte Schulen und haben einträgliche Seelsorgsverträge mit den Diözesen geschlossen. Nicht selten ist diesen Klöstern ein durchaus traditionelles Flair eigen. Der Geist des Barock durchweht sie, verbunden freilich mit den modernen Errungenschaften, die das Leben leichter und angenehmer machen. 

Der Blick richtet sich wieder auf die junge Gründung in einem anderen Erdteil. Und auf ähnliche Klöster, deren einige es z.B. in Frankreich gibt. Wo liegt der Unterschied? Zweifelsohne im Verständnis dessen, was monastisches Leben ist. Nach dem heiligen Benedikt und seinen Schülern ist der Mönch jemand, der mit heiliger Ausschließlichkeit Gott sucht. Dessen erste und vornehmste Aufgabe das Streben nach Vollkommenheit ist. Der sich in völligem Gehorsam einer Regel unterwirft und in allem, in seinem einsamen und gemeinsamen Beten wie in seinem Arbeiten, Gott verherrlichen will. Schweigen, Keuschheit, Armut und Demut prägen sein Leben. Verborgen vor der Welt, wird er ihr doch gerade dadurch zum Heil. 

Wann wird es solche Klöster wieder in unserem Lande geben? Werden wir sie in nicht allzu ferner Zukunft besuchen dürfen? Das Problem des Nachwuchses dürfte sich, bestünden sie nur erst, kaum noch stellen, denn das Authentische und Konsequente hat nichts von seiner Ausstrahlung auf hochherzige junge Menschen eingebüßt. Welcher Segen könnte von ihnen ausgehen, welcher Vitaminstoß unsere verbürgerlicht-angepasste, daher schwerfällige und altersmüde Kirche beleben... 

Ja, wer betet mit um die Wiederkehr der Mönche?




Weiteres zum Thema:

Vox Clamatis In Deserto: Ein anderes Ordensleben?

Montag, 7. November 2011

Direkt zu Kardinal Meisner

Alle zwei Wochen  beantwortet Joachim Kardinal Meisner von Köln eine Frage, die auf der Internetseite "Direkt zu" an ihn gestellt wurde (Herzliche Einladung zur Teilnahme!!!).

Auf diesem Blog wurde bereits in Bezug auf die Frage, ob Kardinal Meisner sich vorstellen könne, ein Pontifikalamt im Usus antiquior zu zelebrieren, über die Initiative berichtet (s. auch HIER).

Heute beantwortete der Erzbischof von Köln eine, wie ich meine, sehr interessante Frage zu Maßnahmen und Initiativen gegen den Priestermangel im deutschsprachigen Raum. Allerdings scheint mir die Antwort irgendwie unvollständig zu sein...

Der Film der Kleruskongregation, der im Anschreiben genannt wird, war ebenfalls schon Thema im Frischen Wind.

Diakonatsweihe 2009, Priesterbruderschaft St. Petrus, Wigratzbad


Hier sind Frage und Antwort im Wortlaut:



Initiativen gegen Priestermangel

Sehr geehrter Herr Kardinal Meisner,

zum"Jahr des Priesters" hat die Kongregation für den Klerus einen hervorragenden Film herausgegeben, indem anhand des Vorbilds des hl. Pfarrer von Ars über das Wesen des Priesters und seinen Dienst am Volk Gottes berichtet wird.
Der Film ist sehr ansprechend und sehr informativ und ist auch zur Katechese über das Priestertum geeignet.
Dieser Film ("Alter Christus") ist auf youtube zu sehen in drei Teilen:

http://www.youtube.com/watch?v=1kWAxhccl5U&feature=re...

http://www.youtube.com/watch?v=0zu_WD6i7X4&feature=re...

http://www.youtube.com/watch?v=qYttUC68L4g&feature=re...

Meine Frage: Warum ist dieser Film nicht auf den Webseiten aller Bistümer inklusive der der DBK zu sehen?

Wäre das nicht eine Chance, Menschen authentisch über das Priesteramt zu informieren und so auch vielleicht Herz und Verstand des einen oder anderen jungen Mannes anzusprechen, ob er den Ruf zur engeren Nachfolge nicht spürt? Man könnte auch in den Pfarreien die Gemeinde einladen und gemeinsam diesen Film ansehen - ohne großen Aufwand.

Außerdem hat die Kleruskongregation u.a. im Jahr 2007 eine Initiative mit dem Ziel, die eucharistische Anbetung zur Heiligung der Priester und die geistige Mutterschaft zu fördern, begonnen und die Ortsordinarien aufgefordert, "regelrechte Zönakel zu fördern", also Gebetsgemeinschaften, deren Ziel die Ewige Anbetung ist.

siehe: http://www.clerus.org/clerus/dati/2008-01/23-13/anbetung_...

Meine Frage: Warum hört man von den dt. Bischöfen nichts über diese Initiative? Warum wird sie nicht auf den Bistums-Webseiten empfohlen oder von den Bischöfen darüber gepredigt? Gibt es in Ihrem Bistum Pfarreien, die diese Initiative aufgegriffen haben, um so aktiv etwas gegen den Priestermangel anzugehen und heiligmäßige Priester von Gott zu erbitten?

Mit freundlichen Grüßen
NN




Antwort von Kardinal Meisner:



Sehr geehrte Frau NN,

für Ihre Mitsorge um Priesterberufungen danke ich Ihnen ganz herzlich.

Auch für mich ist diese Frage eines der drängendsten Anliegen. Papst Benedikt XVI hat in seiner Botschaft zum 44. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel am 16.5.2010 geschrieben: „Die digitale Welt stellt Mittel zur Verfügung, die nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Kommunikation bieten, und eröffnet damit in der Tat bemerkenswerte Perspektiven der Aktualisierung in Bezug auf die Ermahnung des heiligen Paulus: ‚Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!‘ (1 Kor 9,16).“ 

In diesem Sinne finden wir in der Tat viele gute und wertvolle Medien, die wir als Kirche insgesamt, aber insbesondere auch als Kirche von Köln noch intensiver und nachdrücklicher verwenden können zur Neuevangelisierung, aber auch Unterstützung jedes Einzelnen bei der Suche nach geistlichen Berufungen.

Für viel zentraler halte ich aber, dass die Bitte um geistliche Berufungen von vielen Beterinnen und Betern wach gehalten wird. Darum habe ich 1999 im Erzbistum Köln die Gebetsgemeinschaft „rogamus“ gegründet. Hauptanliegen der Mitbeterinnen und Mitbeter ist seitdem die Sorge um den Priester- und Ordensnachwuchs für unser Erzbistum Köln und das tägliche Gebet in diesem Anliegen. Durch ihr Gebet übernehmen die Mitglieder der Gebetsgemeinschaft gleichsam die Patenschaft für junge Menschen, die eine zwar geistliche Berufung in sich tragen, aber noch um innere Klarheit ringen. Heute zählen zu unserer Rogamus-Familie etwa 2.500 Lebende, hinzu kommen an die 1.000 Verstorbene, die uns in unserem Anliegen vom Himmel aus unterstützen und dort Fürsprecher für uns und für die uns im Gebet Anvertrauten sind. 

Im Jahr 2009, also zum 10. Geburtstag der Rogamus-Gemeinschaft, habe ich die Schwestern und Brüder zum Beginn des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Jahres für die Heiligung der Priester um eine Erweiterung des gemeinsamen Anliegens, um Priester- und Ordensberufungen zu beten, gebeten: nämlich um das Gebet um die Heiligung der Priester.

Dies entspricht u. a. der großartigen Initiative, die die Kleruskongregation im Jahr 2007 angeregt hatte, und die seitdem in vielen Pfarreien, klösterlichen und geistlichen Gemeinschaften, aber auch in zahlreichen Familien unseres Erzbistums Einfluss auf das tägliche Gebet hat. So stand auch das vierzigtägige Gebet um geistliche Berufungen im Erzbistum Köln im Herbst 2009 unter dem Vorzeichen des Gebets um die Heiligung der Priester: Dabei engagierten sich Einzelbeter/innen, Pfarrgruppen, Ordensgemeinschaften und Gruppen geweihten Lebens, sowie Gebetsgruppen und –gemeinschaften in fast 3.500 Stunden gemeinsamen Gebetes. 

Zwei gute konkrete Beispiele unserer Tage seien hier – pars pro toto – genannt: Zum einen kommen an jedem letzten Mittwoch im Monat, das nächste Mal am 30.11.2011, Schwestern und Brüder der Rogamus-Familie in der Seminarkirche unseres Priesterseminars in Köln (Kardinal-Frings-Str. 12) zusammen, um in eucharistischer Anbetung den Herrn der Ernte um Priester- und Ordensberufungen für unser Erzbistum Köln, aber eben auch um die Heiligung der Priester zu bitten. In dieser Woche kommen Beterinnen und Beter an drei Tagen (7.-9.11.) bei den Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament hier in Köln (Brühler Str.) zusammen, um in ewiger Anbetung besonders um geistliche Berufe, um die Heiligung unserer Familien, Gemeinschaften und Gemeinden zu beten und so u. a. auch das Bewusstsein der geistigen Mutterschaft zu stärken. In ähnlicher Weise treffen sich – wie ich weiß – viele Gläubige monatlich, wöchentlich und zum Teil auch häufiger, um in diesen Anliegen öffentlich, d. h. in einer Kirche oder einem anderen geeigneten Ort oder auch privat, d. h. vor allem zu Hause in den Wohnungen und Häusern gemeinsam zu beten. 

Manchmal denke ich, dass ich auf keinem Sektor so erfolglos geblieben bin, wie in meiner brennenden Sorge um Priester- und Ordensberufungen, obwohl ich in kein Anliegen so viel geistliche Kraft investiert habe. Mich tröstet dann, dass im Haushalt Gottes nichts, aber auch gar nichts verloren geht und dass alles, was wir in ihn investiert haben, Frucht bringt, und zwar zu einer Zeit, die er bestimmt und in einer Weise, wie er es will. 

Mit freundlichen Grüßen

Sonntag, 25. September 2011

Brief an Jacqueline

Am 22.09.2011 erschien in "jetzt.de-Süddeutsche Zeitung" ein Interview von Fabian Mader mit der Freiburger Theologie-Studentin Jacqueline Straub. Die junge Frau war der Einladung des Herder-Verlags gefolgt und hatte einen Brief an Papst Benedikt XVI. geschrieben. Dieser und andere Briefe von Freiburger Bürgern an den Papst wurden laut "jetzt.de" am Freitag in Buchform („Freiburg begrüßt Benedikt XVI.")  in Freiburg dem Papst übergeben.

Herausgegeben wurde die Schrift von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Oberbürgermeister Dieter Salomon (Bündnis 90/Die Grünen).

Die Studentin schrieb dem Papst, dass sie gerne Priesterin in der katholischen Kirche werden wolle. Das würde ihren Glauben vollkommen machen, begründet sie ihren Traum. Sie bewundere jeden Pfarrer, der vorne stehe und predige und die Eucharistie feiern dürfe. Sie würde gerne Kinder taufen und Ehen schließen.


Ein Antwort-Brief an Jacqueline:


Liebe Jacqueline,

es ist schön, dass Du Dich auf das Kommen von Papst Benedikt XVI. freust. Ich hoffe, dass Du wirklich Gelegenheit haben wirst, ihn aus nächster Nähe sehen zu können.

In Deinem Brief an den Hl. Vater schreibst Du, dass Du so gerne Priesterin in der katholischen Kirche werden würdest.

Du bist Theologiestudentin im dritten Semester an der Albert- Ludwigs-Universität in Freiburg. Dort, so schreibst Du, wird über Themen wie „Zölibat“ oder auch über „Frauenordination“ - durchaus auch kontrovers – diskutiert. Das ist für angehende römisch-katholische Theologen verständlich. Denn es ist wichtig, Argumente und Beweggründe für die Entscheidungen des Lehramtes der Kirche zu kennen, gerade heute, wo von vielen – Berufenen und Unberufenen - vieles auch dann noch in Frage gestellt wird, wenn das Fragliche schon längst von klugen und für die Wahrheit und Authentizität des Glaubens verantwortlichen Menschen geklärt und ein für allemal beantwortet wurde.

Auch Du bist quasi durch Deinen Brief ein Opfer jener geworden, die gegen alle Vernunft solche Diskussionen weiterführen wollen und andere, die vielleicht nicht so informiert in Glaubensdingen sind, immer wieder verunsichern und durch überflüssige Diskussionen vom eigentlichen Leben des Glaubens fernhalten.

Im Falle der Frage nach der „Frauenordination“ also ist die Sache ja, wie Du selber sicher weißt, endgültig entschieden. Dies hat zuletzt* Kardinal Piacenza, Präfekt der Kleruskongregation, festgestellt, indem er wiederum auf das Apostolische Schreiben "Ordinatio Sacerdotalis" vom 22. Mai 1994 von Johannes Paul II. verwies.

Papst Johannes Paul II. hatte darin festgestellt, "dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben". Früher sagte man in solchen Fällen: Roma locuta – causa finita. Als Lateinerin weißt Du, was das bedeutet.

In der römisch-katholischen Kirche wird es also keine Priesterinnen geben. Aber Du hast es selbst richtig erkannt: „Doch ich weiß, dass dies alles in den Händen Gottes liegt und ich jede Entscheidung seines Vertreters auf Erden für die richtige ansehen werde.“ Und ich weiß, dass Du das im Innnern Deines Herzens auch tust.

Du respektierst „die Meinung des Papstes – er hat die Weltkirche im Blick“, sagst Du im Interview mit jetzt.de. Das allein ist es aber noch nicht. Die Meinung des Papstes ist hier so bedeutsam oder so unbedeutend wie Deine eigene Meinung dazu. Es geht einzig um das, was Christus seiner Kirche aufgegeben hat zu tun, allein das, was ER will.

Wie Benedikt XVI. am 23.09.2011 in Erfurt sagte: „Ein selbst gemachter Glaube ist wertlos. Der Glaube ist nicht etwas, was wir ausdenken und aushandeln. Er ist die Grundlage, auf der wir leben.“ Er ist die Wahrheit. Er ist das Wort Gottes.

Deswegen ist es auch nicht der „Blick auf die Weltkirche“, die den Papst daran hindert, die Erlaubnis zu geben, Frauen zu Priestern zu weihen. Wie schon gesagt: Der Papst ist einzig der Intention Christi verpflichtet. Da kann er weder Kompromisse noch Sonderwege zulassen.

„Zwar mag Deutschland für Frauen als Priesterinnen (…) bereit sein, doch wie sieht es mit anderen Ländern aus? Ist es kirchenrechtlich überhaupt möglich, eine „Sonderregelung" oder gar eine „Vorreiterrolle" für den deutschsprachigen Raum einzuführen?“ schreibst Du in Deinem Brief an Benedikt XVI.. Wenn also der deutschsprachige Raum, besser wohl: bestimmte Kreise des deutschsprachigen Katholizismus, nicht verstehen (wollen), dass die Kirche festgestellt hat, dass sie keine Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, so stimmt in diesen Kreisen etwas nicht bezüglich Ihrer Vorstellung des Glaubens oder des katholischen Kirchenbildes.

Genauso wäre die Zulassung von Frauen zur Priesterweihe daher auch kein Zeichen der „Erneuerung der Kirche“, sondern ein Zeichen der Untreue gegenüber dem Willen ihres Gründers Jesus Christus und damit ein Irrweg der Kirche im deutschsprachigen Raum.

Wenn Du im jetzt.de-Interview äußerst: „Ich bin Katholikin und ich möchte in meiner Kirche etwas ändern“, dann ist das Frauenpriestertum hier sicher nicht das richtige Anliegen. Du sagst, dass Du die Kirche liebst. Vielleicht hast Du tatsächlich eine Berufung zum geistlichen Stand. Ich meine eine Ordensberufung. Davon wird heutzutage wenig gesprochen. Gerade wenn es um die Frauen in der Kirche geht, ist dieser Weg, der Kirche zu dienen und Christus in größerer Nähe nachzufolgen, nie ein Thema. Warum eigentlich nicht?

Es gibt so viele verschiedene Orden und Gemeinschaften, so viele Charismen. Könnte nicht auch für Dich etwas dabeisein? Vielleicht machst Du Dich einmal auf die Suche (z.B. über das Internet). Die Welt ist so klein geworden und überall wirken „alte“ Gemeinschaften und wachsen neue.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Berufung findest, sei es im Ordens- oder als glückliche Frau und Mutter im Ehestand.


Gottes Segen wünscht Dir von Herzen

F.W.


* Update:
Papst Franziskus am 28. Juli 2013 im Interview auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro:
"E, con riferimento all’ordinazione delle donne, la Chiesa ha parlato e dice: “No”. "

*Update:
Papst Franziskus am 27. September 2015 bei der Pressekonferenz auf dem Rückflug von Amerika nach Rom:
(...L)e donne sacerdote: questo non può farlo. Il Papa san Giovanni Paolo II, in tempi di discussione, dopo lunga, lunga riflessione, lo ha detto chiaramente. Non perché le donne non hanno la capacità, ma guarda: nella Chiesa sono più importanti le donne che gli uomini, perché la chiesa è donna; è la Chiesa, non il Chiesa; la Chiesa è la sposa di Cristo, e la Madonna è più importante dei Papi, dei vescovi e dei preti.


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Links zur Frage des (Weihe-)Diakonats für Frauen in der katholischen Kirche


Weiteres zum Thema "Frauen-Priester":


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    Freitag, 12. August 2011

    HEILIGE CLARA VON ASSISI, bitte für uns

    Bild: Lawrence OP
    Heute ist das Fest der hl. Clara, Jungfrau, + 1253 zu Assisi
    1194 zu Assisi geboren, legte sie mit 18 Jahren in die Hände des hl. Franz von Assisi die Ordensgelübde ab und begründete mit ihm einen beschaulichen Orden, den "Klarissenorden".



    Samstag, 23. Juli 2011

    Gebet um Priester- und Ordensberufe

    JESUS, guter Hirt, Du bist gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren war.
    Du hast das Priestertum der Kirche gestiftet, das DEIN WERK für alle Zeiten FORTSETZEN soll.
    Wir flehen inständig zu Dir: Sende Arbeiter in Deinen Weinberg! Sende würdige Priester in Deine hl. Kirche! Sende Ordensbrüder! Sende Ordensschwestern! Gib, dass alle, die Du von Ewigkeit her zu Deinem Dienste auserwählt hast, Deinem Rufe folgen, dass aber kein Unberufener sich in Dein Heiligtum eindränge.

    Stärke alle PRIESTER- und ORDENSLEUTE in ihrem schweren Berufe und segne ihre Mühen und Arbeiten. Lass sie sein das SALZ DER ERDE, das alle Verderbnis verhüte, das LICHT DER WELT, das allen Gläubigen durch Wort und Beispiel voranleuchtet.
    Verleihe ihnen WEISHEIT, GEDULD und FESTIGKEIT, damit sie Deine Ehre fördern, Dein Reich in den Herzen der Menschen ausbreiten und die ihnen anvertrauten Seelen zum ewigen Leben führen.
    Amen.

    MARIA, Königin der Apostel, bitte für uns!
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