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Montag, 29. Juli 2013

„Eine Kirche ohne Frauen ist wie ein Apostelkollegium ohne Maria"



Der Heilige Vater im Interview mit Journalisten auf dem Rückflug vom Weltjugendtag 2013 über die Rolle der Frau in der Kirche:
„Eine Kirche ohne Frauen ist wie ein Apostelkollegium ohne Maria. Die Rolle der Frau ist die Ikone der Jungfrau, der Gottesmutter. Und die Gottesmutter ist wichtiger als die Apostel. Die Kirche ist weiblich, weil sie Braut und Mutter ist. Man muss weiter voran gehen. Eine Kirche ohne Frauen, die in ihr aktiv sind, kann man nicht verstehen. (...) Wir haben noch keine Theologie der Frau hervorgebracht. Man muss sie machen.

Was die Priesterweihe von Frauen betrifft, hat die Kirche gesprochen und nein gesagt. Johannes Paul II. hat mit einer definitiven Formulierung gesprochen, diese Tür ist zu. Doch erinnern wir uns daran, dass Maria wichtiger als die Apostel-Bischöfe ist, und so ist die Frau in der Kirche wichtiger als die Bischöfe und Priester“.


S. dazu z. B.:
Kardinal John Henry Newman zum Vorbild der Muttergottes



Sonntag, 6. Januar 2013

Epiphanie

Heute feiert die heilige Kirche und feiern wir mit ihr freudig den feierlichen Einzug des Christ-Königs in sein Reich: in die zu erlösende Menschheit, in die Kirche, in die Einzelseele. Er, der in  der Stille der heiligen Weihnacht geboren ward, wird heute als König anerkannt.


Epiphanie ist das Fest der "Erscheinung", des "Offen-barwerdens" des Gott-Königs Christus, das zweite Hochfest der Weihnachtszeit, das altchristliche Königsfest Christi.

Drei Offenbarungen der Herrlichkeit des Gott-Königs Christus werden heute in der Liturgie gefeiert: die Anbetung und Huldigung der Weisen aus dem Osten; die feierliche Verkündigung durch den Vater bei der Taufe Christi: "Diesen sollt ihr hören"; endlich die Offenbarung der Herrschermacht Christi über die Elemente (Verwandlung des Wassers in Wein auf der Hochzeit zu Kana).

Der Tag der Erscheinung ist ein Königsfest und zugleich ein Vermählungsfest. Christus, der König, kommt und vermählt sich mit seiner Braut, der heiligen Kirche, und auch mit uns, die er in den Weisen aus dem Osten beruft, um uns an dem Hochzeitsmahle der hl. Eucharistie und der ewigen Seligkeit im Himmel teilnehmen zu lassen.

So ist Epiphanie das Fest der Berufung der Heidenwelt.


aus der Einführung zum Fest der Erscheinung des Herrn (In Epiphania Domini), Schott-Volksmessbuch


Ecce, advenit Dominator Dominus:
et regnum in manu ejus
et potestas et imperium. 
Deus, judicium tuum Regi da
et justitiam tuam Filio Regis!

Seht, der Gebieter, der Allherrscher ist da:
in seiner Hand ruht Königsmacht,
Gewalt und Weltherrschaft.
Gott, gib Dein Richterrecht dem König
und dem Königssohn Dein Herrscherrecht!


Introitus zum Fest der Erscheinung des Herrn; Mal 3,1; 1 Chronik 29,12; Psalm 71,1; Schott-Volksmessbuch

Samstag, 27. Oktober 2012

Die eine und einzige Kirche (II)

Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

Brautschaft

Die „Männerkirche“...! Gerne macht man es der katholischen Kirche zum Vorwurf, sie sei männlich dominiert und unterdrücke den größeren, den weiblichen Teil ihrer Mitglieder. Jedoch ist der Ausdruck „Männerkirche“ nicht nur lieblos, er ist auch falsch. Zwar stimmt es, dass die amtliche Repräsentation Jesu Christi – des Gottessohnes, der als Mensch und Mann gekommen ist – von Männern ausgeübt wird. Die Kirche selbst aber ist weiblich. Hier legt die Sprache die richtige Spur: Die griechischen Bezeichnungen ekklesía (die von Gott aus der Welt herausgerufene Gemeinde; daher lat. ecclesia, ital. Chiesa, span. iglesia...) und kyriaké (die dem Kyrios, dem Herrn Angehörende; daher engl. church, niederl. Kerk, dt. Kirche) sind feminine Worte. Und sie sind es nicht zufällig.

Der tiefere Grund dafür liegt in der Tatsache, daß die Kirche wesenhaft die Braut Jesu Christi ist. Er selbst bezeichnet sich als Bräutigam (Mk 2,19 f.), und Sein Vorläufer, Johannes der Täufer, sieht sich als „Freund des Bräutigams“ und Brautführer, der sich freut, das Volk zu Ihm zu geleiten (Joh 3,29 f.). Vor allem Paulus vertieft diese Sichtweise der Kirche: Er eifert mit der Eifersucht Gottes um die Gemeinden, um sie als reine Jungfrau Christus zu übereignen (2 Kor 11,2). Er ist es auch, der die eheliche Verbindung von Mann und Frau als ein sakramentales Abbild der Verbindung Jesu mit Seiner Braut, der Kirche, beschreibt: Die Eheleute werden ein Fleisch, sowie auch die bräutliche Kirche mit ihrem Herrn ein Fleisch wird (vgl. Eph 5,21-33). Die Kirche – Braut und Leib des Herrn!

Was aber folgt daraus für unser Thema, die Einzigkeit der Kirche? Jemand hat es einmal auf die reichlich provokante Formel gebracht: „Unser Herr ist gekommen, sich eine Braut zu nehmen, nicht sich einen Harem zu erwerben.“ So unpassend diese Worte angesichts der Geheimnisse unseres Glaubens auch sein mögen, sie erhellen doch auf ihre Weise den Sachverhalt, dass das Urbild der christlichen Ehe keine andere als eine monogame Verbindung sein kann, dass es also neben der einen Kirche Jesu Christi keine anderen Kirchen gibt, die beanspruchen können, Seine Braut zu sein.

Zum Verständnis hilft uns ein Blick in die Heilsgeschichte. Gott hatte sich zunächst ein Volk aus allen anderen zum Eigentum erwählt und mit ihm einen exklusiven Bund geschlossen. Dieser aber war im Lauf der Zeit immer wieder gebrochen worden. Durch den Mund der Propheten rügte Gott solche Treulosigkeit als „Hurerei“ (vgl. Jer 2,20 ff.; Hos 2,4 ff. u.a.) und stellte schon lange vor der Ankunft Seines Sohnes einen neuen und ewigen Bund in Aussicht (Jes 55,3). In diesem werde Er selbst sich als Gemahl Seines Volkes annehmen und Sion, zu dem nun alle Völker strömen würden (Jes 2,2), neu erbauen (Jes 54,4 ff.).

Das ist durch das Erlösungswerk Jesu Christi Wirklichkeit geworden. Sein neues Volk unterliegt nun nicht mehr den Beschränkungen durch Fleisch und Blut, sondern umfasst Menschen von allen Enden der Erde. Aber dieses Volk ist dennoch eine klar bestimmte Größe, da es aus genau denjenigen besteht, die getauft sind „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Mt 28,19) und somit wiedergeboren aus dem Wasser und dem Geist (Joh 3,5), die den wahren Glauben bekennen und sich als lebendige Steine über dem apostolischen Felsen (Mt 16,18) auf dem Fundament Christi (1 Kor 3,11) zu einem geistigen Tempel, einem heiligen Priestertum erbauen lassen (1 Petr 2,5). Taufe, Glaube und Anerkennung der apostolischen Oberhirten sind seit eh und je Bedingungen für die Kirchenzugehörigkeit.

Dass sich die katholische Kirche als die eine und einzige Kirche Jesu Christi versteht, liegt somit ganz in der Kontinuität, die zwischen dem Alten und dem Neuen Bund besteht. Und übrigens ist es auch von der Kirche selbst her betrachtet mehr als verständlich, wenn sie keine anderen Gemeinschaften als ebenbürtig anerkennt. Welche Braut würde denn wohl sagen, neben ihr sei der Bräutigam durchaus auch anderen Frauen in gleicher Liebe zugetan, und das sei gut so...?

Die Folgen aus dem Identitätsverlust vieler Katholiken, zur einen und einzigen Kirche des Herrn zu gehören, können kaum ermessen werden. Von hier aus verliert sich alles ins Unbestimmte und Unverbindliche. Gott aber will gerade das Bestimmte und Verbindliche, sonst hätte Er sich in der Geschichte des Heils und in Seiner Offenbarung anders gezeigt. Daher brauchen wir Katholiken heute wieder ein klareres Bewusstsein von der Brautschaft der Kirche. Nein, nicht „Männerkirche“, sondern Braut des Herrn!


1. Teil:

Mittwoch, 11. Juli 2012

Im Angesicht der Engel will ich dir Psalmen singen...(Psalm 138,1)

Fra Angelico: Hl. Benedikt

Benedikt, sonst so nüchtern in den Bestimmungen seiner Mönchsregel, kann seine gemessene Sprache nicht ganz wahren, wo er auf den Gottesdienst zu sprechen kommt. Das göttliche Offizium ist nun einmal für ihn das Herzstück des monastischen Lebens.

Die heute vielfach übliche monotone Rezitation der Psalmen war damals noch nicht üblich. Das Offizium wurde gesungen. Dabei sollte die Schönheit des Gesanges nicht einfach nur ästhetischen Genuß bereiten, sondern helfen, Gott aus allen Kräften in liebender Ergriffenheit zu preisen.

Auch dient nach Athanasius, dem heiligen Kirchenvater, der gottesdienstliche Gesang dazu, die Triebwelt des Gemütes zu ordnen und sie in Einklang mit dem Geist zu bríngen. Der Mönch soll zu einer lebendigen Harfe werden, so daß der harmonische Vortrag der Psalmen eine ruhige und befriedete Seele widerspiegelt." (1)

So wird der Mönch zu einer Stimme, durch die die so armselige und bedrängte Kirche - dennoch! Lieder des Dankes und der Lobpreisung zu Gott emporsenden kann!

Denn diese Kirche, "die durch die Wechselfälle und Trübsale des irdischen Aeons pilgert, ist Braut des gekreuzigten und erhöhten Christus. Die Braut aber will schauen und singen, weil ihr Herz dort weilt, wo der Bräutigam ist.

Aber nicht alle können alles. So hat die Kirche ihren bräutlichen Dienst vorab den Mönchen übertragen. Abba Bessarion sagte sterbend das ergreifende Wort: "Der Mönch muß ganz Auge sein, wie Cherubim und Seraphim", und der heilige Benedikt wünscht, daß seine Söhne ihre Augen ganz dem heiligen Lichte öffnen, das sie umformt in Gott.

Nie dürfen sie den Allerhöchsten aus dem Blick verlieren. In dieser Schau werden die Herzen glühend vor Liebe: Liebende aber wollen singen.

So erheben die Mönche noch in der Nacht ihre Stimmen im Heiligtum... und siebenmal... tönt ihre Gebetsharfe zum Himmel, den Glanz des Herrn über die Mühen der pilgenden Kirche zu rufen." (2)


(1)  Vincentius Stebler, Der benediktinische Weg zur Beschauung, Olten 1947, S. 135.
(2)  V. Stebler, a. a. O. S. X.


aus Gertrude und Thomas Sartory: Benedikt von Nursia - Weisheit des Maßes; Herderbücherei Bd. 884; AD 1981, S. 136f;  (s. Quellen)
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