Samstag, 10. Januar 2015

1915 - 2015 - Vor 100 Jahren: Weihe Deutschlands an das Heiligste Herz Jesu



Heute jährt sich zum 100. Mal die Weihe Deutschlands an das Heiligste Herz Jesu. Damals, im Jahre 1914/1915, herrschte Krieg in Europa, so auch in Deutschland:
(...) In ganz Europa stehen die Völker in zwei Kriegslagern einander gegenüber. Schon flammt der Brand aus dem Abendland ins Morgenland hinüber. Es ist ein großer Wendepunkt der Weltgeschichte eingetreten. Auf blutiger Walstatt entscheidet sich das Schicksal der Völker. Alles leidet unter den Folgen des Krieges und fast ist kein Haus mehr, in dem nicht ein Toter beweint würde. Noch ist kein Ende abzusehen; sicher ist nur soviel, dass noch viel Schweres uns bevorsteht. (...)
Ihr wisset, Geliebte, dass Papst Leo XIII. Am 11. Juni 1899 die ganze Welt dem heiligsten Herzen Jesu geweiht hat. Wir wollen zum Beginn des Jahres 1915 unsere Herzen, unsere Familien, unsere Gemeinden und Diözesen aufs neue dem heiligsten Herzen Jesu weihen. Der Ernst und die Not der Zeit drängt uns dazu.

Zur Wahrheit ist geworden an uns das Wort des großen Papstes Leo XIII. in seinem Rundschreiben vom 25. Mai 1899, mit dem er die Weihe der ganzen Welt an das göttliche Herz Jesu ankündigte: „Als die Kirche in den ersten Zeiten unter dem Joche der Cäsaren schmachtete, erschien am Himmel dem jugendlichen Kaiser Konstantin das Kreuz als Vorzeichen baldigen herrlichen Sieges. Vor unseren Augen steht ein anderes glückverheißendes Zeichen: Das hochheilige Herz Jesu, vom Kreuze überragt, hellstrahlend mitten in Flammen.

Dieses Zeichen, das bisher sich uns als Zeichen des Heiles bewährt hat, möchten wir Euch, Geliebte, mitgeben, auch für den Eintritt in das Jahr 1915, das von seinem Vorgänger die blutige Erbschaft des Krieges übernehmen muss. Wir tun es in der Überzeugung, dass uns nichts unsere erste und wichtigste Pflicht in diesem Weltkriege mehr zum Bewusstsein bringen und mehr erleichtern kann als der liebevolle, willensstarke Anschluss an das heiligste Herz Jesu.

Welches ist diese Hauptaufgabe? Wir antworten ohne Zögern: Buße und Sühne. Der Krieg ist ein Strafgericht für alle Völker, die von ihm betroffen werden, daher ein lauter Ruf zur Buße und Sühne. Kriegszeit ist Bußzeit. Wehe dem Volke, das nicht einmal mehr dieser furchtbare Zuchtmeister zur Buße bringen kann; es ist reif für den Untergang, und ihm würde auch der Sieg zur Niederlage. (...)

Wie oft haben wir Bischöfe in der Not unseres Herzens laut Klage erhoben über den Niedergang des religiösen und sittlichen Lebens! Nun hat der Krieg die Religion wieder in ihr Recht eingesetzt und mit Feuer und Eisen der Menschheit die Gebote Gottes wieder eingeschärft.

Welch schmachvolle, wegwerfende Behandlung, Entwertung, Verhöhnung hatte die Religion sich öffentlich gefallen lassen müssen - nein, haben wir uns gefallen lassen in unserer Schwäche und Feigheit! Das ist unsere Schuld, unsere größte Schuld. (...)

Langjährige Schuld sühnt nicht kurze Reue. Wahre Reue tilgt die Schuld, aber nicht auch jede Strafe. Eines ganzen Volkes Schuld sühnt auch nur des ganzen Volkes ernste Buße und gründliche Umkehr. Darum rufen eure Bischöfe mit vereinter Stimme euch alle auf zu einer gemeinsamen, entschiedenen Sühnetat, am Sonntage nach dem Feste der Erscheinung des Herrn, den 10. Januar. An alle ergeht unser Ruf (...).


Auszüge aus dem Hirtenschreiben der Erzbischöfe und Bischöfe des Deutschen Reiches vom 3. Adventsonntag 1914, verlesen in allen Pfarreien etc. am 27. Dezember 1914, in Vorbereitung auf das Gebets-Triduum am 7., 8. und 9. Januar 1915 und den anschließenden Weihetag am 1. Sonntag nach Weihnachten, den 10. Januar 1915
Quellen: als Digitalisat: hier und beim Fatima-Weltapostolat: hier

Hier finden Sie die Weihetxte: 
Herz Jesu-Litanei und das


Weiteres zum Thema "Weihe an das Heiligste Herz Jesu":

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Bild: Herz Jesu-Altar in der Wallfahrtskirche Maria Thann (Pfarrei Opfenbach/Westallgäu); eigenes Foto

Freitag, 9. Januar 2015

"Charlie Hebdo" - aber kein Ende

Viel ist gesagt und geschrieben worden bezüglich des Terroranschlags auf die Redaktion des französischen Satireblattes "Charlie Hebdo" am vergangenen 07. Januar 2015 in Paris. Aber was kann man vielmehr dazu schreiben, als dass dies ein geplanter, brutaler Überfall war, bei dem zwölf Menschen ermordet und elf teilweie schwer verletzt wurden, verübt von (wahrscheinlich) zwei irregeleiteten weil islamistischen Attentätern, die sich für die Morde auf Gott und den Islam berufen. Und: dass das Ziel des Anschlags ein Satiremagazin und seine Redakteure und Herausgeber waren, die es sich zum Beruf gemacht hatten, die Religion und damit gezielt deren Anhänger und das ihnen Heilige zu verspotten, lächerlich zu machen und jede Respektlosigkeit gegen Andersdenkende und Andersgläubige, seien es Juden, Katholiken oder Moslems, zu Papier zu bringen. 

Kann in einer Gesellschaft friedlich miteinander gelebt werden, wenn einige Mitbürger den Lebensinhalt anderer und deren Wichtigstes und Heiligstes, nämlich ihren Glauben und ihre Religion, immer wieder verspotten, demontieren, in den Dreck ziehen? Welche Auswirkungen haben diese Bilder auf Kinder und Heranwachsende? Oder ist das vielleicht bereits einkalkuliert und beabsichtigt und kommt so manchem vielleicht gerade gelegen? Haben wir auch in dieser Hinsicht nicht eine Verantwortung für die nachkommenden Generationen?

Nach dem Anschlag haben viele Medien, Magazine, Blogs satirische Zeichnungen von "Charlie Hebdo" gezeigt: mit der Absicht, das, was die Attentäter verabscheuten, nun erst recht in der Öffentlichkeit zu verbreiten. Ist das eine angemessene Reaktion? Ich meine nicht, denn es bestätigt Moslems in den morgenländischen Gegenden in der Meinung, dass Europa islamfeindlich ist.

Dieses "Jetzt erst recht" vermehrt die Demütigungen der Gläubigen und die Preisgabe und Entheiligung ihres Glaubens... und so steigern die genannten Medien, Magazine und Blogs den Hass der Moslems nicht nur auf die Europäer, sondern allgemein auf das Christentum, dessen Dekadenz diese in Europa bestätigt sehen. 

Aber "Charlie Hebdo" hetzt nicht nur gegen den Islam und seine Vertreter, sondern auch (u. a.) gegen das Christentum. Egal ob die Allerheiligste Dreifaltigkeit (Gott), der Papst oder die Mutter Gottes, "Charlie Hebdo" ist nichts heilig und verunglimpft unerschrocken, aggressiv und respektlos. Auch das ist eine Form der Gewalt. Gewalt und Rücksichtslosigkeit, die sich hinter dem Label der Kunst, der Freiheit oder der freien Meinungsäußerung versteckt. Und das gelingt in unserer Gesellschaft immer öfter und verletzender.

Als katholischer Christ heiße ich weder das eine gut, noch kann ich mich mit dem anderen solidarisieren. Ich bin für ein friedliches Miteinander, indem jeder seine Meinung sagen und seine Argumente vorbringen, nicht aber das Heiligste des anderen lächerlich machen darf.

Dazu ein Gastkommentar von Klaus Peter Kuhn, der exakt auch meine Ansicht dazu wiedergibt:
Ich bin nicht "Charlie"!
Nach dem Terrorangriff auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" hört man aus der ganzen Welt: "Ich bin Charlie". Auch von "traditionellen" Christen. 

Sicherlich, es war ein ungeheuerlicher Terrorakt! Aus christlicher Sicht ist dies nicht zu rechtfertigen, doch: muss man sich deshalb mit der Zeitschrift identifizieren? Die Zeitschrift agitierte gegen die Religion. Sie machte sich vor allem über die großen Religionen, das Judentum, das Christentum und den Islam, lustig. Das Niveau war dabei oftmals unterhalb der Gürtellinie.

In den ersten Nachrichten, in den Stunden nach dem brutalen Überfall auf die Redaktion des Satireblattes, wurde die Redaktion als "respektlos nach allen Seiten" bezeichnet. Diese Einschätzungtrifft wohl zu. Nun fordert man Respekt für diese Respektlosen, ja nicht nur das, sogar Solidarität, das Einstehen für die Ideale dieser Zeitschrift. Kann man als Christ das tun?

Für Christen sollten die Zehn Gebote maßgebend sein. Dem wird jeder Christ auf den ersten Blick zustimmen, doch wie sieht es aus, wenn wir fragen, wie wir zu den ersten drei dieser Gebote stehen? Stellen wir wirklich keine anderen Götter neben Gott? Seien es Geld, Macht, Ehre?

Schauen wir auf das dritte Gebot und die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstbesucher, so stellen wir fest: den wenigsten Christen ist dieses Gebot ein Anliegen, sonst gingen sie ja in den Gottesdienst. Und nun das zweite Gebot: Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren. Das ist uns aufgetragen. Wenn Nichtgläubige das nicht praktizieren, so ist das eine Sache. Aber wenn Christen sich mit diesen gotteslästerlichen Idealen solidarisieren, so ist dies eine ganz andere Sache.

Der Katechismus der katholischen Kirche lehrt (Nr. 1868):

Die Sünde ist eine persönliche Handlung. Wir haben aber auch eine Verantwortung für die Sünden anderer Menschen, wenn wir daran mitwirken,
- indem wir uns direkt und willentlich daran beteiligen,
- indem wir sie befehlen, zu ihnen raten, sie loben oder gutheißen,
- indem wir sie decken oder nicht verhindern, obwohl wir dazu verpflichtet sind und
- indem wir Übeltäter schützen.“

Bis zur Liturgiereform, in traditionellen Kreisen auch heute noch, wurde / wird am Herz-Jesu-Fest das Sühnegebet zum heiligsten Herzen Jesu gebetet. Darin heißt es: „ … insbesondere wollen wir gutmachen … die Entheiligung der Sonn- und Feiertage, die abscheulichen Fluchworte gegen Dich und Deine Heiligen…“. Wie können also traditionelle Katholiken sich mit einer derartigen Zeitschrift solidarisieren? Damit diese Zeitschrift nicht untergeht? Keine Sorge, ermordet wurden Redakteure aber nicht die Zeitschrift. Die lebt weiter, wird noch aggressiver, gehässiger und das in einer wahrscheinlich höheren Auflage. Die Verunglimpfung Gottes wird noch wachsen. Aber das müssen Christen nicht noch fördern.

Klaus Peter Kuhn
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Siehe dazu auch die Beiträge anderer Blogger:

und auch:


Informationen über den Islam, die "Religion des Friedens":

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Wohl dem, der nicht im Kreis der Spötter sitzt

Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht. Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen. Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.
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Ihr aber, liebe Brüder, denkt an die Worte, die von den Aposteln Jesu Christi, unseres Herrn, im Voraus verkündet worden sind, als sie euch sagten: Am Ende der Zeit wird es Spötter geben, die sich von ihren gottlosen Begierden leiten lassen. Sie werden die Einheit zerstören, denn es sind irdisch gesinnte Menschen, die den Geist nicht besitzen.

Ihr aber, liebe Brüder, gründet euch auf euren hochheiligen Glauben, und baut darauf weiter, betet in der Kraft des Heiligen Geistes, haltet fest an der Liebe Gottes und wartet auf das Erbarmen Jesu Christi, unseres Herrn, der euch das ewige Leben schenkt.

Erbarmt euch derer, die zweifeln; rettet sie, entreißt sie dem Feuer! Der anderen aber erbarmt euch voll Furcht; verabscheut sogar das Gewand eines Menschen, der der Sünde verfallen ist.

Mittwoch, 7. Januar 2015

Freundliches Dankesnicken

Ein kleiner bescheidener Beitrag zur löblichen Bildausstellung von Spendensammel-Nickfiguren von "Sursum corda" auf "Deo et Patria" (hier):

Gefunden und zu sehen an der Krippe in der Herz-Jesu-und-Mariae-Sühnekirche zu Wigratzbad im Westallgäu. Es handelt sich hierbei offensichtlich nicht um ein älteres Exemplar, jedenfalls ist es z. B. hier zu erstehen.

(eigenes Foto)

Dienstag, 6. Januar 2015

Seht, der Gebieter, der Allherrscher ist da!

Als Jesus in den Tagen des Königs Herodes zu Betlehem geboren war, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und fragten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen und sind gekommen Ihn anzubeten." (...)

Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, zog vor ihnen her, bis er über dem Orte stehen blieb, wo das Kind war. Da sie den Stern sahen, hatten sie eine überaus große Freude. Und sie traten in das Haus, fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter, fielen nieder und beteten es an.

(aus dem Evangelium am Fest der Erscheinung des Herrn, Mt 2,1-12)




Lesung am Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie):

Auf, werde licht, Jerusalem! Denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz. Blick auf und schau umher: Sie alle versammeln sich und kommen zu dir. Deine Söhne kommen von fern, deine Töchter trägt man auf den Armen herbei.

Du wirst es sehen und du wirst strahlen, dein Herz bebt vor Freude und öffnet sich weit. Denn der Reichtum des Meeres strömt dir zu, die Schätze der Völker kommen zu dir. Zahllose Kamele bedecken dein Land, Dromedare aus Midian und Efa. Alle kommen von Saba, bringen Weihrauch und Gold und verkünden die ruhmreichen Taten des Herrn! 
Isaias 60,1-6

(nach dem Volksmessbuch von 1962)



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Montag, 5. Januar 2015

Wie Jesus zu seinem Namen kam

 

Jesus (Josua, Jeshua, Jehoschua) bedeutet „Gott ist Hilfe, Heil, Großmut, Rettung“. Der Name des Kindes wurde sowohl der Jungfrau Maria als auch dem heiligen Joseph, dem Ehemann Mariens, durch einen Boten Gottes vekündet. "[...E)s ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen." (Apg 4,12)

Der heilige Lukas berichtet in seinem Evangelium von der Verkündigung der Menschwerdung Gottes (1,26-33):
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.

Der Engel trat bei ihr ein und sagte: "Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir." Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben."

Der Evangelist Matthäus schildert, wie Gott durch seinen Engel in einem Traumgesicht zu Josef spricht  (1,18-25):
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.

Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.

Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus.

Der oben abgebildete Wandbehang stellt im Zentrum den frühchristlichen griechischen Schriftzug ΙΧΘΥΣ dar, dessen Bedeutung "Fisch" ist und dessen Lettern die Anfangsbuchstaben des urchristlichen Glaubensbekenntnisses bilden, das Jesus Christus als Retter und Erlöser bezeugt: 

  • ΗΣΟ˜ΥΣIēsoũs (neugr. Ιησούς Iisoús) Jesus
  • ΧΡΙΣΤῸΣChristòs „Christus“ (der Gesalbte)
  • ΘΕΟ˜ΥTheoũ (neugr. Θεού theoú) Gottes
  • ΥἹῸΣ — Hyiòs (neugr. Υιός Iós) Sohn
  • ΣΩΤΉΡSōtér (neugr. Σωτήρας Sotíras) Erlöser
 (Quelle: wikipedia "Fisch")


Auch interessant:


Sonntag, 4. Januar 2015

JESUS

Er (Jesus) ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist. Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen. (Apg 4,11-12)


Samstag, 3. Januar 2015

Wem der Stern aufgeht...


Wir wissen es nicht so genau - waren es Könige, Magier oder Sterndeuter, die in Betlehem erschienen. Eines nur wissen wir: Suchende Menschen entdeckten in der Finsternis ein Licht und sie folgten diesem Zeichen, bis sie zur Quelle des Lichtes kamen, zum menschgewordenen Gott. 

"Als sie den Stern sahen, erfüllte sie eine ganz große Freude", heißt es bei Matthäus. Bisher hatten dumpfe Ängste und bange Erwartungen die Menschheit daniedergehalten, jetzt aber bricht die Wirklichkeit Gottes durch, die Prophezeiung Jesajas geht in Erfüllung: "Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker; über dir aber geht leuchtend der Herr auf... Du wirst es sehen und du wirst strahlen, dein Herz bebt vor Freude und öffnet sich weit!"

Diese himmlische Freude aber, die da zum ersten Mal Menschen entflammt, Menschenherzen erfüllt, von den einfachen Hirten bis zu den Weisen des Morgenlandes - diese Freude, die in der Weihnachtsnacht allen Menschen guten Willens verheißen wird -, sie hat ja doch seit dieser Nacht kein Ende mehr genommen auf Erden. Millionen von Menschen hat sie beflügelt, Menschen, die bereit waren, ihrem Stern zu folgen - bis auf die heutige Zeit. Und nun feiern wir die "Erscheinung des Herrn"... 1988 ( Anm.: heuer: 2014) Jahre nach seiner Geburt soll uns die große Freude zuteil werden.

In den Texten und Gesängen unserer Mess- und Gebetbücher steht der Jubel dieser Tage wie eh und je. Erfüllt er auch unsere Herzen? Erfüllt er auch unsere Kirche? Oder ist da statt des lauten Jubels nicht öfter ein halblautes Murren zu hören? Was nutzt der Jubel im Gesangbuch, oder das Alleluja von der Kassette, wenn es nicht auch aus meinem Herzen erklingt?

Habe ich die große Freuede vielleicht verloren, weil ich in meiner Religion nicht mehr das Abenteuer der Begegnung mit dem lebendigen Gott sehe, sondern nur noch eine Sammlung von Geboten und Verboten? Vielleicht haben wir die Fülle der Freude verloren, weil wir nicht mehr seinem Stern folgen, sondern allen möglichen Irrlichtern in unserer an künstlichen Sternen so reichen Welt.

Oder liegt es an der Entfernung - sind wir von der Erscheinung des Herrn, vom Einbruch der Freude in diese Welt eben doch schon 2000 Jahre entfernt? Nein, nicht 2000 Jahre! Nur wenige Sekunden! Nur die wenigen Augenblicke, die es braucht, um einmal ganz still zu werden, das Herz aufzutun und zu begreifen, dass Gott heute mich sucht, dass er heute mir erscheinen will, um mein Herz zu erfüllen mit dem Staunen und der Freude, die nur seine Nähe dem Menschen schenken kann. Dass keiner von uns diese Chance verpasse, dass wir alle unserem Stern folgen, um in die große Freude zu gelangen, ist mein herzlicher Wunsch für das neue Jahr.  

Ihr Bischof 
+ Johannes (Dyba)


In Erinnerung an den Fuldaer Oberhirten Erzbischof Johannes Dyba (1983-2000) "Das Wort des Bischofs" in der Bistumszeitung "Bonifatiusbote" 104. Jg., Nr. 1 vom 03.01.1988.






Vortrag (ca. 1 Stunde) von Michael Hesemann auf domradio (bitte klicken):



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