Dienstag, 14. Mai 2013

"Wir" vom Seelsorgeamt

Reserviert für... :-)

Das Bloggertreffen in Bonn ist inzwischen vorbei und es gibt schon etliche Teilnehmerberichte, weshalb ich mich mit einigen persönlichen Ergänzungen begnügen möchte:

Es war schön, liebe, mir schon bekannte Bloggerkollegen wiederzutreffen und neue kennenzulernen, gemeinsam zu beten, zu essen und zu feiern - und zu wissen, dass uns alle das Anliegen verbindet, von unserem Glauben Zeugnis zu geben und ihm eine Stimme im World Wide Web zu geben.

Gelegentlich wird in anderen Berichten auf die kritische Distanz zu offiziell kirchlichen Medien in unseren Landen, hier konkret zum offiziellen "Internetauftritt der katholischen Kirche in Deutschland: katholisch.de" hingewiesen. Es war erfreulich, dass für "katholisch.de" (als genannter Mitausrichter des vom Referat Medienpastoral des Bistums Freiburg veranstalteten Bloggertreffens) immerhin drei Redakteure, darunter einer der beiden Geschäftsführer des Portals, Dr. David Hober, den Bloggern für Rede und Antwort zur Verfügung standen.

Dass auf den Seiten von "katholisch.de" neben -  aus katholischer Sicht* - manch fragwürdigem oder verwirrendem  Beitrag sowie fragwürdigen Formulierungen (z. B. die "mystisch aufgeladene Geschichte" von Fatima" oder der Satz im Artikel über die katholische Marienverehrung: "Abseits des Offiziellen erfreut sich Maria auch im Volksglauben einer großen Beliebtheit.")  mitunter auch sachliche Fehler, z. B. im Bereich der katechetischen "Erklär-Artikel" unters Volk gebracht werden, ist ein offensichtlicher Mangel. Als Katholik ist man schlichtweg verwundert, wenn nicht verärgert über die Ahnungslosigkeit mancher Mitarbeiter des von den Bischöfen hochgelobten Projektes.

Ein weiteres von noch vielen anderen Beispielen: An einer Stelle wird behauptet, im niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer hätten  Marien-Erscheinungen stattgefunden. Vielleicht kann ich demnächst an dieser Stelle vermerken, dass diese offensichtliche Desinformation behoben wurde, denn auf Nachfrage eines Bloggers bejahte "katholisch.de" die generelle Bereitschaft, Hinweisen aus dem Blogger- bzw. Gottesvolk nachzugehen und gegebenenfalls die Texte zu korrigieren. Wäre schön, wenn das gelingen würde, dann wäre demnächst vielleicht auch zuverlässig katholisch drin, wo katholisch draufsteht, und das Portal infolgedessen dann auch vertrauenswürdig und empfehlenswert. (Update: Der Artikel wurde um den Halbsatz "...wo ein gewisser Hendrick Busman im Jahr 1641 Maria gehört haben will" ergänzt.)

Die Kurzreferate von bzw. Aussprache mit dem Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz Matthias Kopp und dem Publizisten Andreas Püttmann waren sehr interessant und bereichernd und man hätte gerne noch "Mehr" davon gehabt. Nochmals Dank an die Organisatoren, insbesondere an Norbert Kebekus. Vieles andere kann man bei den Kollegen nachlesen:



Ach ja, die zum Haus gehörige, architektonisch wohl in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts zu verortende, jetzt allerdings leergeräumte, im Jahr 1999 für schlappe 700.000 Euro umgestaltete und mit mobilen Sitzhockern bestückte Kapelle hat eine wunderbare Akustik und eine sehr anmutige Marienstatue aus (wahrscheinlich) Terracotta (s.u.). 1971 wurde die katholische Bildungsstätte des Bistums Köln von "Liebfrauenhaus" in "Haus Venusberg" umbenannt (schade eigentlich - ebenso wie die Tatsache, dass es, zumindest im Altbau, weder auf den Fluren noch in den Zimmern Bilder oder anderen Wandschmuck und auch kein Kreuz gab - außer im Speisesaal):
















Hier noch Impressionen von der Heimfahrt (ich habe noch schönere Regenbogen gesehen als den auf dem ersten Foto, hatte aber leider keine Gelegenheit zum Anhalten):


Zeichen des Friedens zwischen Gott und den Menschen



unterwegs...



wieder daheim...


Montag, 13. Mai 2013

Magische Segnungen?

Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

File:A Cross of Candle Light.jpgWer sie sucht, der findet sie schnell: die angeblichen Relikte eines magischen Weltbildes in den Traditionen der Kirche. Fast möchte es scheinen, deren Gebräuche seien mehr ein Gebräu aus heidnischem Erbe und mittelalterlich-dörflichem Volksglauben als der Ausdruck echten Christentums in der klaren Gestalt klassisch-römischer Katholizität. 

Mit den sieben Sakramenten mag sich der aufgeklärte Christ des neuen Jahrtausends noch abfinden. Wenn sie seiner Meinung nach auch keineswegs auf Jesus selbst zurückgehen, so haben sie doch ein beträchtliches Alter für sich und verdienen daher Respekt. Außerdem kann man diesen Riten sehr leicht ein anderes, für den heutigen Menschen akzeptableres Verständnis geben. Das hat uns die neuere Theologie ja mit ihren existentialistischen, soziologischen und tiefenpsychologischen Ansätzen zur Genüge vorgeführt. 

Aber im Bereich der Sakramentalien wird es damit schwerer. Die Weihe von Epiphaniewasser, von Agathabrot oder von Kräutern am Fest Mariae Himmelfahrt, der Blasius- und Maurussegen, gar der Exorzismus wider den Satan und die gefallenen Engel: Alles das sperrt sich doch massiv dagegen, in die entzauberte und technisierte Welt der Gegenwart eingefügt zu werden. Was können unsere Zeitgenossen, die tagtäglich stundenlang vor dem Computer sitzen, mit derartigen Handlungen anfangen? 

Wenn z.B. in der Kerzensegnung des alten Rituale Romanum darum gebeten wird, den Kerzen möge die aus dem Kreuz Christi stammende Kraft eingegossen werden, damit sie die Dämonen mit ihren Beunruhigungen und Belästigungen vertreibe, dann scheinen doch eindeutig magische Vorstellungen vorzuliegen: dass ein Gegenstand durch einen Beschwörungsritus gleichsam mit göttlicher Macht „aufgeladen“ wird, um diese auf seine Umgebung „auszustrahlen“. Mit solchen teufelvertreibenden Kerzen und anderen segenbringenden, unheilbannenden Gegenständen sei man nicht mehr weit entfernt vom abergläubischen Vertrauen auf Talismane, ja selbst vom Unwesen der Zauberei, sagen die Kritiker. 

Doch stimmt das denn auch? Es sei zugegeben, dass man die Sakramentalien grob sinnlich oder abergläubisch missverstehen kann. Wer etwa meint, die Kraft eines Segens oder die Echtheit einer Reliquie mit Wünschelrute und Pendel feststellen zu können, der bewegt sich auf den Pfaden der Vulgär-Esoterik, die geistige Wirkungen auf verborgene Energieströme und -schwingungen zurückführen will. Doch dürften solche Anschauungen unter Katholiken eher selten sein. 

Die kirchliche Auffassung ist in Wahrheit das Gegenteil magischen Denkens. Der Magier versucht dort, wo er mit natürlichen Vermögen nicht weiterkommt, durch Beschwörungen und rituelle Handlungen außerordentliche Kraftwirkungen aus dem Reich der Geister, der Verstorbenen oder geheimnisvoller Naturmächte hervorzurufen. Die Kirche hingegen ruft die Macht Gottes, des Schöpfers und Erlösers, auf Menschen und Dinge herab. Ihm ist jegliche Kreatur unterworfen; jederzeit kann er sich daher ihrer für seine Ziele bedienen. Zwar lässt sich Gottes Wirken nicht durch einen bestimmten Ritus erzwingen. Weil aber in den Sakramentalien die Kirche (und in ihr der Gottessohn selbst) den himmlischen Vater bittet, deshalb dürfen wir darauf vertrauen, dass die erbetene Wirkung auch eintrifft – ein Vertrauen, das so oft schon wunderbar bestätigt wurde. 

Die Wirkung der Sakramentalien hat mit Zauber rein gar nichts zu tun. Weder umgibt einen gesegneten Gegenstand eine Art Lichthülle, vor der die finsteren Mächte die Flucht ergreifen müssten, noch fließen aus ihm irgendwelche Energieströme oder Strahlenbündel, die den Teufeln Furcht einjagen. Vielmehr ist es die gütige Hand Gottes, die sich bergend und schützend über das Gesegnete legt und sich seiner bedient; jene Hand, die er uns im Kreuzesopfer seines Sohnes entgegenstreckt. 

Daher werden Menschen und Dinge in der christlichen Tradition stets mit dem Zeichen des Kreuzes gesegnet. Das kommt auch in unserem Wort „segnen“ zum Ausdruck: Es stammt von dem lateinischen Wort „signare“, und das bedeutet „mit einem Zeichen versehen, (be)zeichnen, siegeln, versiegeln“, kirchenlateinisch sogar „das Zeichen des Kreuzes machen“. Wo etwas gesegnet wird, erhält es demnach Anteil am Kreuz Christi, wird mit dem erlösenden Opfer verbunden und in das Werk der Heiligung einbezogen. 

Die Einwirkung, die hier geschieht, ist also wesentlich anderer Art als die von der Zauberei angestrebte. Und doch erfüllt sich in ihr jene Sehnsucht, die, verschüttet und umklammert von magisch-dämonischen Vorstellungen, auch solchen verfehlten Praktiken noch zugrunde liegt: die Sehnsucht nach dem verwandelnden, heilenden und heiligenden Eingriff Gottes in seine Schöpfung. 

In den „starken“ Segnungen des alten Rituale Romanum wird dieser Eingriff klar benannt und dargestellt. Ihre ungeschmälerte Wucht lässt keinen Zweifel daran, dass Gott machtvoll über die Dinge dieser Welt herrscht und sie in seine Werke einbezieht. Die Segnungen tragen daher ebenso zur Zerstörung der Hirngespinste eines unerleuchteten Aberglaubens von vorgestern bei wie zur Überwindung der heutigen Illusion, die Welt sei technisch beherrschbar. 

Es ist bemerkenswert, dass manche unserer Zeitgenossen in den kirchlichen Sakramentalien Magie wittern, während sie gleichzeitig Meditationsübungen, Energieübertragungspraktiken oder der „Kraft des positiven Denkens“ vertrauen, ohne sich über die eindeutig magischen Elemente dieser Modeerscheinungen auch nur Gedanken zu machen. Als gläubige Menschen aber werden wir ohne ängstliche Vorbehalte, vielmehr mit Freude und Zuversicht Segen und Schutz aus diesem herrlichen Schatz der Kirche empfangen.



Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS) 

- Foto: Wing-Chi Poon; wikimedia commons



Weiteres zum Thema:

Christlicher Glaube und Dämonenlehre; L’Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, Nummer 27, 4. Juli 1975, SS. 6-8 (Erster Teil), Nummer 28, 11. Juli 1975, SS. 8-10 (Zweiter Teil)

Freitag, 10. Mai 2013

Vor dem Bloggertreffen in Bonn...

Bloggertreffen 2013

Offizieller Beginn des Bloggertreffens des Referats Medienpastoral im Erzbistum Freiburg - diesmal in Kooperation mit katholisch.de, dem Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland, ist nach dem Abendessen um 18 Uhr mit einer Kennenelernrunde und organisatorischen Hinweisen. Spätestens ab dann wird es wohl auf den verschiedenen Blogs, über Twitter (#kbt13) und facebook Berichte und Momentaufnahmen der Zusammenkunft geben.

Herzliche Bitte an alle Leser und Bloggerkollegen: Bitte begleitet das Bloggertreffen mit Eurem Gebet damit allen bewusst werde, dass Christus nur in der Kirche und Verkündigung des Glaubens nur in und mit der Kirche geschehen kann.

"Die Kirche „ist eine Gemeinschaft des ‚Ja’, und das ‚Nein’ ist eine Folge dieses ‚Ja’. Bitten wir den Herrn, dass uns der Heilige Geist immer beistehe, damit wir eine Gemeinschaft der Liebe werden, der Liebe zu Jesus, der uns so sehr geliebt hat. Eine Gemeinschaft des ‚Ja’, die aus diesem ‚Ja’ heraus die Gebote erfüllt. Eine Gemeinschaft der offenen Türen." (Papst Franziskus am 02.05.2013; via kath.net)

Donnerstag, 9. Mai 2013

Aufgefahren ist Gott unter Jubel...



Die Liturgie lädt uns heute ein, das Geheimnis der Himmelfahrt des Herrn zu betrachten. In der kurzen Lesung aus dem Ersten Brief des Petrus wurden wir dazu gemahnt, den Blick auf unseren Erlöser zu richten, der "ein einziges Mal der Sünden wegen" gestorben ist, um uns zu Gott zu führen, zu dessen Rechten er sitzt, nachdem er "in den Himmel gegangen ist, wo Engel, Gewalten und Mächte ihm unterworfen sind" (vgl. 1 Petr 3,18.22).

"Erhöht" und für die Augen seiner Jünger unsichtbar gemacht, hat Jesus sie doch nicht vollkommen verlassen: "dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht" (1 Petr 3,18). Er ist nun auf eine neue, verinnerlichte Weise in den Gläubigen gegenwärtig, und in ihm wird jedem Menschen das Heil angeboten, ganz gleich, welchem Volk, welcher Sprache und Kultur er angehört.


Papst BenediktXVI. am 24. Mai 2009 in Montecassino



Bild: Christi Himmelfahrt; byzantinische Buchmalerei aus dem Rabbula-Evangeliar, 6. Jh.; wikipedia

Mittwoch, 8. Mai 2013

Kardinal Meisner: Gesellschaftliche Auseinandersetzungen nicht scheuen

Joachim Kardinal Meisner sagte in einem Interview mit katholisch.de, Papst Franziskus solle den Europäern klarmachen, dass sie sich um die Evangelisierung kümmern müssten, statt "dauernd Nabelschau zu halten".
Bei uns in Deutschland würde "über die Priesterweihe für Frauen und solche Themen, die längst geregelt sind" gesprochen während man eine gesellschaftliche Auseinandersetzung zu christlichen Standpunkten scheuen würde. Dazu wies der Kardinal auf die Massenprotestkundgebungen in Frankreich gegen die geplante Gleichstellung von Homo-Konkubinat und Ehe hin.

Der Kölner Metropolit nahm auch Stellung zu den unqualifizierten Aussagen des Kölner Diözesanrates zu Zölibat und Frauenpriestertum:

katholisch.de: Ihr eigener Diözesanrat hat sich gegen den Pflichtzölibat und für die Priesterweihe von Frauen...

Meisner: ...das ist nicht Sache dieses Gremiums, sondern das ist Sache der Bischöfe. Ihnen hat der Herr aufgetragen zu lehren. Die Laien sollten sich nicht klerikalisieren, sondern ihren Weltauftrag ernst nehmen. Umgekehrt sollten sich Kleriker nicht laisieren - so wie neulich ein Bischof, der sich zur Besteuerung von Reichen äußerte.

Das gesamte Interview ist hier zu lesen.

Hl. Erzengel Michael, bitte für uns!

Heute, am 08. Mai, begeht die Kirche das Fest der Erscheinung des hl. Erzengel Michaels im Jahr 495 auf dem Berge Gargano in Süditalien.


















Heiliger Erzengel Michael,
 
verteidige uns im Kampfe;

gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels

sei unser Schutz!

Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich,

du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen,

stürze den Satan und die anderen bösen Geister,

die zum Verderben der Seelen in der Welt umherschleichen

mit der Kraft Gottes hinab in die Hölle!

Amen.




Dienstag, 7. Mai 2013

09. Mai 2013 Christi Himmelfahrt, Birnau 14 Uhr

Herzliche Einladung

zum feierlichen Pontifikalamt
nach der außerordentlichen Form des römischen Ritus
mit S. E. Bischof Vitus Huonder, Bischof von Chur

zum Hochfest Christi Himmelfahrt
09. Mai 2013 um 14.00 Uhr


Quelle: wikimedia commons


  Weitere Informationen: bitte HIER klicken!

Nach der hl. Messe gibt es Kaffee und Kuchen mit Blick auf den nahen Bodensee und die Möglichkeit zur Begegnung mit Bischof Huonder und den Seminaristen des Priesterseminars St. Petrus aus Wigratzbad.


17.00 Uhr feierliche Mai-Andacht

Fotos vom letzten Jahr: HIER

UPDATE:


+      +      +

Papst Franziskus: Seid ein frischer Wind!


Liebt die Kirche! Lasst euch von ihr führen! Seid in den Pfarreien, in den Diözesen eine wahre „Lunge“ des Glaubens und des christlichen Lebens, ein frischer Wind!

Papst Franziskus am 05.05.2013; Predigt in der Hl. Messe für die Bruderschaften

(im Video unten bei ca. min 6:20)


Foto: Prozession zu Ehren des Unbefleckten Herzens Mariens; District Lince; Miguel Chong; wikimedia commons
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...