Samstag, 19. Mai 2012

Unser Land braucht einen neuen missionarischen, apostolischen Aufbruch...

aus der Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum 98. Deutschen Katholikentag in Mannheim:

Denn nur eine Menschheit, in der die „Zivilisation der Liebe“ herrscht, wird sich eines wahren und bleibenden Friedens erfreuen können. Als Kirche haben wir den Auftrag, den Anspruch und die Botschaft des Evangeliums offen und klar zu verkünden. Der Beitrag aller Getauften zur Neuevangelisierung ist unerlässlich. Auch unser Land braucht einen neuen missionarischen, apostolischen Aufbruch. (...)

Auf sein Wort hin wollen wir aufbrechen.
Habt den Mut, euch an Jesus Christus zu orientieren! Stärkt euch gegenseitig im Glauben! Steht in eurem Freundeskreis, in Schule und Beruf für die Botschaft des Evangeliums ein! Wie Christus die Kirche liebt (vgl. Eph 5,25), wollen auch wir die Kirche lieben. Ja, identifiziert euch mit der Kirche, weil sich Christus mit der Kirche identifiziert, weil sich Christus mit uns identifiziert! Schöpft aus dem Leben und aus der Wahrheit, die uns Christus in der Kirche schenkt! Wir alle wollen diesen Schatz der Liebe Gottes den Menschen in unserem Land bringen. Auf sein Wort hin wollen wir aufbrechen (vgl. Lk 5,5) und so Gottes Aufbruch zu uns Menschen erwidern.



Freitag, 18. Mai 2012

Verkündet das Evangelium...

Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
(Markus 16,14-16, aus dem Evangelium der Hl. Messe von Christi Himmelfahrt)




O Rex gloriae Domine virtutum,
qui triumphator hodie,
super omnes caelos ascendisti,
ne derelinquas nos orphanos.
Alleluia!


O König der Herrlichkeit, Herr der Mächte, 
der Du heute als Triumphator 
über alle Himmel aufgefahren bist:
 Lasse uns nicht als Waisen zurück!
 Alleluja!

Der Vater und der Sohn

In Jahrhunderten der Gnade und Geduld hast Du, o Gott, Dich durch das Wort Deiner Propheten offenbart: als den Lebendigen, den Heiligen, den Schöpfer und Herrn, der unter den Menschen eine geheimnisvolle Geschichte führt und jeden nach Seinem Ratschluß ruft.

Das Herzgeheimnis aber Deines Lebens ist verborgen geblieben. Erst "als die Zeit erfüllt war", hast Du "es in unseren Herzen tagen lassen zum strahlenden Aufgang der Erkenntnis von Deiner Herrlichkeit im Antlitz Jesu Christi".

"Niemand, Vater, hat Dich je gesehen; nur der einziggeborene Sohn, der an Deinem Herzen war, hat uns Kunde gebracht." Er war Deine lebendige Offenbarung, und "wer Ihn sah, der sah Dich".

Niemand hat den Sohn gekannt, der "im Anfang bei Dir war", und dem "alles gehört, was Dein ist". Aber Du hast Ihn zu uns gesendet, daß Er unser Erlöser werde; und denen Du die Augen aufgetan, die "haben die Herrlichkeit des Einziggeborenen geschaut, voll der Gnade und Wahrheit".

Sei gepriesen, o Gott, der Du lebendig bist über alles menschliche Leben hinaus. Du hast Dich uns geoffenbart, und ich glaube Deinem Wort. Ich will keinen Gott nach meinem eigenen Bilde, der mich in die Welt versiegelt, sondern verlange nach Deiner heiligen Wirklichkeit, und wie sie mir entgegentritt, so sei sie aufgenommen. "Ich glaube, Herr; hilf meinem Unglauben!"

So bete ich an das Geheimnis Deines verborgenen Lebens; die Gemeinschaft, die zwischen Dir ist, o Vater, und Dir, o Sohn, in der unzugänglichen Stille der Ewigkeit, wo "der Sohn am Herzen des Vaters ist".

Dort ist auch meine Heimat. Ihr Licht "hat kein Auge je geschaut": ihr Frieden "ist in keines Menschen Herz gedrungen", aber mein Innerstes verlangt nach ihr. Laß die Kunde, die von dorther gekommen ist, in mir immer lebendiger werden. Amen.

Romano Guardini: Theologische Gebete; Verlag Josef Knecht Frankfurt am Main, AD 1944


Donnerstag, 17. Mai 2012

LOS WOCHOS Mai-Altäre 2012

Eine sehr schöne Idee von Pro Spe Salutis:

Die Regeln: Es zählen nur Altäre, die man in diesen Tagen selbst photographiert (hat) - also keine Google-Bildsuche oder dergleichen. Und: Vor jedem Maialtar muß nach dem Ablichten zumindest ein Salve Regina für Papst Benedikt XVI. gebetet werden.


Als Auftakt meinerseits ein Foto aus der Basilika des niederrheinischen Marienwallfahrtsortes  Kevelaer, das ich allerdings - ich bekenne -  schon im April aufgenommen habe,  in der Tat aber mit dem Hintergedanken, es im Mai auf meinem Blog zu posten. Das tue ich hiermit:



Sei gegrüßt, o Königin,
Mutter der Barmherzigkeit,
unser Leben, uns're Wonne
und uns're Hoffnung, sei gegrüßt.


Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas,
zu dir seufzen wir
trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen.
Wohlan denn, unsere Fürsprecherin,
wende deine barmherzigen Augen uns zu,
und nach diesem Elend zeige uns Jesus,
die gebenedeite Frucht deines Leibes.
O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria. 

Ein Salve Regina für Papst Benedikt XVI. sei nicht vergessen und ist bereits nachgeholt.



Aufnahme von der Vigilfeier zum Fest des allerheiligsten Herzens Jesu am 10.Juni 2010


Fotos von Mai-Altären gibt es inzwischen  bei:

(Liste wird gegebenenfalls ergänzt...)
Wer sich oder einen anderen Blog vermisst, möge sich bitte melden...


ARD-Video: Aufbruch oder Abbruch?

 Link zu dem ARD-Video:

Aufbruch oder Abbruch? - Wohin treibt die katholische Kirche?

Ihr Männer von Galiläa...



VIRI GALILAEI

Viri Galilaei, quid statis aspicientes in coelum?
Hic Jesus, qui assumptus est a vobis in coelum,
sic veniet, quemadmodum vidistis eum euntem in coelum. Alleluja!

Ascendit Deus in jubilatione, et Dominus in voce tubae. Alleluja!
Dominus in coelo paravit sedem suam. Alleluja!


Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel?
Dieser Jesus, der von euch hinweg in den Himmel aufgenommen wurde,
Der wird so wiederkommen, wie ihr Ihn zum Himmel habt auffahren sehen. Alleluja!

Aufgefahren ist Gott unter Jubel, der Herr beim Schalle von Posaunen. Alleluja!
Der Herr hat seinen Thron im Himmel bereitet. Alleluja!

Performed : Ensemble Vocal Europeén de la Chapelle Royale
Dir : Philippe Herreweghe

Mittwoch, 16. Mai 2012

J. Maritain: Über Nutzeffekt, Wahrheit und unaufhörlichen Dialog

Ähnlich wie Dr. A. Kissler in seiner Analyse des derzeitigen deutschen Milieu-Katholizismus (s. HIER), hat auch Jacques Maritain schon im Jahre 1969 die Tendenz zu solcherlei  Fehlentwicklungen in der Kirche gesehen:

Jacques Maritain in "Der Bauer von der Garonne":

"Es findet sich heute bei vielen Christen, und sogar, vielleicht ohne daß sie sich dessen bewußt sind, bei einer alarmierend großen Zahl von Priestern und Ordensleuten, eine deutliche Tendenz, dem Nutzeffekt den Vorrang vor der Wahrheit zu geben.

Was macht es schon aus, wenn die Mittel, deren man sich bedient, den Geist auf eine falsche Spur setzen? Wenn man sich von Gruppentechnik und Gruppenpsychologie mehr verspricht als von Glaube, Hoffnung und Liebe; wenn man meint, daß der Herdentrieb mehr ausrichtet als die Gaben des Heiligen Geistes und die Entfaltung der Natur Besseres leistet als die arme alte Demut.

Wenn man das "egoistische" Verlangen nach einem vertrauten Umgang mit Gott durch das "Engagement" ersetzen will, die Vervollkommnung der Nächstenliebe und die Liebe zum Kreuz durch Daseinsfreude; wenn man anstelle des "Geh in dein Kämmerlein, mach die Türe zu und bete im Verborgenen zu deinem Vater" (Matth 6,6), was Jesus uns geheißen hat, Massenkundgebungen setzt und mit Fabeln und Späßchen dem Katechismus ein bißchen mehr Leben einzuflößen versucht, kurzum: wenn man sich großzügig verausgabt in allerlei Werken und in einem unaufhörlichen Dialog mit der ganzen Welt, um sich damit vor jeder geistigen Anstrengung zu bewahren?

Was macht das alles aus, solange diese Mittel dynamisch sind - und nur das ist wichtig - und solange sie nützlich sind, um die Menschen in die Hand des Guten Hirten zu treiben?

Aber da wird die Sache absurd, denn der Gute Hirte IST die Wahrheit. Und die Mittel taugen nichts, wenn sie nicht in einem rechten Verhältnis zum Ziel stehen, das heißt in diesem Fall: wenn sie nicht Mittel der Wahrheit sind. Denn im Reich Gottes ist nur die Wahrheit Quelle und Maß der Nützlichkeit.

Wenn diese hier aufgezeigte Tendenz sich allerdings durchsetzt, dann sind die Menschen einem seelischen Verfall ausgesetzt, und sie riskieren, zu geistigen Krüppeln zu werden, die man nicht so leicht heilen kann. (...)

Da redet man von Nutzeffekt. Das Endresultat wäre der Abfall von sehr vielen. Der Tag, wo in der Kirche die Nützlichkeit den Vorrang vor der Wahrheit erhielte, wird nie kommen; denn dann hätten die Pforten der Hölle sie überwältigt."

Jacques Maritain in "Der Bauer von der Garonne", Ein alter Laie macht sich Gedanken; Kösel Verlag München AD 1969, S. 100


Bild: Maria Knotenlöserin, Augsburg

A. Kissler: Mal wieder auf den Punkt gebracht!

Alexander Kissler beschreibt in einer treffenden Analyse den zeitgeistigen deutschen Milieu-Katholizismus, wie er sich auf dem Katholikentag in Mannheim präsentiert:

The European: Milieufragen  

Resümee:

"Es handelt sich um das Milieu eines politisch korrekten Humanismus, der auf seine christliche Nährlauge nicht ganz verzichten will."

5-Punkte-Programm des deutschen Milieu-Katholizismus:

1. Umweltschutz
2. Feminismus
3. Multireligiosität
4. Entsakralisierung
5. Anspruch auf eine Monopoltheologie

(Katholisch???)

Fragen an die Veranstalter:

"Warum zum Beispiel gibt es kein Streitgespräch zwischen „Wir sind Kirche“ und „Pro Missa Tridentina“? Warum fand sich auf den zahllosen Podien kein Stündchen für ein Gipfeltreffen etwa von Piusbruderschaft und Memorandumstheologie?"

In der Tat, das wäre mal interessant geworden...

 

HIER nochmals die ganze lesenswerte Kolumne (bitte klicken!)
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