Freitag, 18. November 2011

Totenzettel / Sterbebildchen

NOVEMBERGEDANKEN  -  Kultur des Todes


... Uns mag es genügen und zur Beruhigung dienen, daß schon in den ältesten christlichen Zeiten, wie es noch jetzt geschieht, für die Verstorbenen gebetet wurde.

Man schickte die Namen der Verstorbenen von einer Kirche zur anderen, von einem Kloster zum anderen, und bat um das Gebet für ihre Seelenruhe.

Diese Namen mit der Aufforderung zum Gebete ließ man in späteren Jahren drucken, und daher sind die sogen. Totenzettel entstanden, welche in vielen Gegenden nach hergebrachter Sitte bei den Beerdigungen unter die Anwesenden ausgeteilt und an die Abwesenden versendet werden.

Der hl. Chrysostomus erzählt uns, daß während der hl. Messe der Diakon mit lauter Stimme ausrufen mußte: "Lasset uns auch für diejenigen beten, welche in Christo verstorben sind."

Und der hl. Augustin sagt *: "Es ist kein Zweifel, daß die Gebete der hl. Kirche, das heilsame Opfer und das Almosen, welches man für die Verstorbenen darbringt, ihren Seelen gedeihlich und dazu behilflich sein können, daß Gott barmherziger und gelinder mit ihnen verfahre, als sie durch ihre Sünden verdient haben."

Folgen wir der Lehre und dem Rate des hl. Augustin und beten wir fleißig für die Seelen unserer leidenden Mitbrüder in Christo! Wir helfen dadurch Bedrängten, welche sich selbst nicht helfen können, aus ihrem Kerker und vermehren noch durch ihre schnellere Erlösung die Ehre, die Verherrlichung und das Lob Gottes durch diese neuen Himmelsbürger, welche ihre Stimmen mit den seligen Geistern vereinigen werden, um das dreimal Heilig vor dem göttlichen Throne mitzusingen.


* Serm.34. de verb. Apost.

entnommen aus: "Die Schönheit der katholischen Kirche", Gregorius Rippel (1681-1729), Heinrich Himioben, AD 1841, Hugo Pfeil AD 1930 (s. Quellen), S. 325; (auch als Google ebook online lesbar)

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