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Mittwoch, 24. Dezember 2014

Nun kommt er bald, der Ersehnte!

Nun kommt er bald, der Ersehnte! Die Adventszeit geht zuende, der Heilige Abend und die Heilige Nacht kündigen sich an. Fast vier Wochen lang haben wir uns eingestimmt auf Sein Kommen, seine Ankunft unter uns Menschen, in dieser Welt.

Wir können es nicht begreifen, aber es ist von Gott geoffenbart und uns versichert worden: Jesus, Sohn der Jungfrau Maria und Pflegesohn des heiligen Joseph, ist der Christus, der Gesalbte, der Messias, der menschgewordene Gott, Gottes Sohn. 

Er kommt nicht, um mit uns Mensch zu sein, nicht deshalb, um alles zu erfahren, was dem Menschen widerfahren kann, nicht nur, um sich mit uns Menschen, mit mir ganz persönlich "solidarisch" zu zeigen. Nein, das ist viel zu wenig und trifft auch den Kern der Sache nicht: Jesus Christus wird Mensch, um uns das ewige Leben zu schenken. Immanuel: Gott ist mit uns. Denn bevor Christus kam und das Erlösungswerk vollbrachte, waren wir tot durch Sünde und Schuld, getrennt von Gott und einzig mit der Hoffnung auf den Einen, der uns Menschen den Zugang zum Reiche Gottes wieder möglich machen würde, den Erlöser, den Heiland, den Retter.

"Für uns Menschen und um unseres Heiles willen ist er vom Himmel herabgestiegen, er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau, und ist Mensch geworden", so beten wir im Glaubensbekenntnis. "Um unseres Heiles willen": das ist der Grund unserer Freude! Und Grund zum Danken. Welch ein Geschenk!

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Mittwoch, 13. August 2014

Nicht Lüge, Mord und Terror, sondern Wahrheit, Heil und Liebe will Gott den Menschen schenken

Ein Gott, der Lüge, Mord und Terror will, ist ein menschlicher Götze - oder ein Teufel, der die Menschen vernichten und ihnen die ewige Glückseligkeit rauben will. "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann." (Matthäus 10,28) Unser Gott aber, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist gut und liebt alle Menschen.

In Jesus Christus erfüllte sich, was im Alten Testament den Menschen prophezeit war: "Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens." (Jesaja 9,5)

Allein Jesus Christus ist der Friedensfürst. Seine Kirche sammelt alle, die guten Willens sind und ihm folgen wollen. Die heilige Taufe und die übrigen Sakramente ermöglichen uns, dass Gott durch das Geschenk der Gotteskindschaft in uns wohnt und sein Friedensreich schon hier in uns und durch uns zu wachsen beginnt (vgl. Joh 1,12). In Jesus Christus finden wir Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Wahrheit und Liebe und ewige Freude. Er ist das Heil der Welt!




"Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze." (Luk 4,18; Jesaja 61,1)

Jesus Christus sagt: 
"Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag. Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat." (Johannes 12,45-50)


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Mittwoch, 21. Mai 2014

Maiandacht 21. Tag - Maria, Mittlerin des Heiles

Lasst uns beim Kreuze Jesu stehen mit Maria, seiner Mutter,
deren Herz das Schmerzensschwert durchdrungen. 
(Invitatorium zum Fest der sieben Schmerzen Mariens)

Leibhaftig starb der Herr am Kreuze,
in ihrem Herzen starb mit ihm die Mutter.
(nach dem hl. Bernhard, Sermo de duodecim stellis)




Gehen wir heute noch einmal nach Golgatha. Der Heiland hängt am Kreuze, blutüberströmt, schmerzgepeinigt. Nun naht das Ende des Weges, den er gegangen zur Befreiung der Menschen von Sünde und Schmach. Das Erlösungswerk soll seinen Abschluss finden: es ist vollbracht!

Der Kreuzestod Christi wird alle Sündenschuld tilgen und die Menschen wieder zu dem machen, was ihre Bestimmung war von Anbeginn: waren sie doch erschaffen als Kinder Gottes. Der Mensch hat die Gebote des Schöpfers nicht geachtet, sich von Gott abgewandt und seine Vaterliebe verschmäht.

Damit er wieder zurückfinden kann zu seinem himmlischen Vater und wieder ein Kind der Gnade zu werden vermag, musste nach Gottes Ratschluss diese Golgathastunde kommen, um die Menschen zu entsühnen; darum musste der Heiland als Mittler zwischen Gott und der Menschheit den Opfertod sterben am Kreuzesstamm.

Dem Heiland zur Seite aber steht seine Mutter! Untrennbar gehören sie seither zusammen: Mutter und Sohn, - Sohn und Mutter. Das Opfer des Sohnes wird auch zu einem geistigen Opfer der Mutter. Die Qual, die den Körper des Sohnes martert und seine Seele erbeben lässt, diese Qual fühlt auch der Mutter Herz, dass es wund und weh wird in geistigem Mitleiden.

Gleichwie aber der Heiland trotz all seiner Pein nur das eine Ziel kennt, den Willen des Vaters zu erfüllen und für die Sünden der Menschheit genugzutun, so ist auch Maria bereit, sich dem Erlösungswillen Gottes zu beugen -  auch dann, wenn es ihrem Mutterempfinden unendlich schwer wird. Sie Lässt sich nicht vom Schmerz und Leid niederdrücken.

Ihre Liebe zu Gott und ihr Einssein mit seinem Willen lässt sie vielmehr auch das Schwerste freudig ertragen. Auch jetzt unter dem Kreuze ihres Sohnes lässt die Liebe sie von neuem das Wort sprechen, das als Leitstern über ihrem ganzen Leben steht: "Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach seinem Wort."

Einst in Nazareth bedeutete dies Wort den Beginn des Erlösungswerkes, - jetzt auf Kalvaria ist es das Zeichen, dass die Gottesmutter mitwirkt in der Stunde, da es seiner Vollendung entgegengeht. Groß ist darum der Anteil Mariens an der Erlösungstat Christi.

Wie einst im Paradiese die Frau dem Adam zur Gehilfin gegeben war, - die freilich durch eigene Schuld Gehilfin ward zum Unheil der Menschen, - so findet auch der Erlöser in einer neuen Eva eine dienende Gehilfin, die ihm in Wahrheit wird eine Mithelferin zum Heile der Menschen, die ihm zur Seite steht bei seinem Opfer für die Wiedererlangung der Gotteskindschaft.

So können wir denn Maria nennen: Die Mittlerin des Heiles! Blicken wir dankend zu ihr auf, die mitgeholfen hat, dass Gott sich wieder in Vatergüte zu uns neigen kann! Auch an uns wendet sie sich, bittend, dass auch wir dem Heiland Helferdienste leisten wollten. Muss doch unser Herz erfüllt sein von tiefer heiliger Freude, dass wir berufen sind, helfen zu dürfen.

Doch vergiss nicht, meine Seele: des Heilandes Helfer sein heißt nichts anderes, als teilhaben an seinem Opferweg. Sieh nur auf Maria. Ihr ganzes Leben war ein Heilandsdienst, doch musste sie erst zur Schmerzensmutter werden, bevor du sie als Mittlerin des Heiles grüßen kannst. Sei dir bewusst, dass im Dienste des Herrn das eigene Ich zurücktreten muss. 

Wer dem Heiland helfen will, muss sich beugen unter Gottes Willen. Sieh, Evas Stolz und Überheblichkeit bewirkte den Bannfluch über die Menschheit; Marias selbstloser, opferbereiter Wille zum Dienen ward den Menschen zum Heil und Segen. (...) Tragen auch wir mutig unser Kreuz, es ist unser Anteil am Kreuze des Herrn.

Wir beten ein Ave Maria und danken der Gottesmutter für ihre Mitwirkung beim Erlösungswerke:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Wer mich findet, findet das Leben
und schöpft das Heil vom Herrn. (Spr 6,35)
Durch dich, o Jungfrau Maria, schöpfen wir das Heil
aus den Wunden Christi.
(Brevier am fest der sieben Schmerzen Mariens)


Gebet:
O Gott, du hast gewollt, dass die jungfräuliche Mutter Maria deinem eingeborenen Sohne dienende Mithelferin sei beim Erlösungswerke. Lass uns durch die Vermittlung dieser Mutter und Magd das Heil erlangen und selig werden. Durch denselben Christus, deinen Sohn, unsern Herrn. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 64-67 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)




Dienstag, 20. Mai 2014

Maiandacht 19. Tag - Dienende Liebe

 
Sehet, welch eine Liebe uns der Vater erwiesen hat:
Kinder Gottes heißen wir und sind es in Wahrheit. (1. Joh 3,1)
Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns,
und seine Liebe ist in uns vollkommen. (1. Joh 4,12)


Die höchste Liebe besteht darin, dass der Mensch in seinem Willen eins wird mit Gott, dem höchsten Gute. Das ist die Liebe der Gottesmutter unter dem Kreuze. Sie ist ganz eins geworden in ihrem Willen mit dem des Vaters, eins in der Gesinnung mit ihrem göttlichen Kind, so sehr, dass sein Leben auch ihr Leben, sein Leiden auch ihr Leiden war.

Dabei bleibt Maria aber Mutter des Heilandes, menschliche Mutter mit einem Herzen voll echter Mutterliebe. Auch diese Liebe wird den Tod überdauern: "Die Liebe hört niemals auf", sagt der Apostel. Christus selbst will, dass in der Seele seiner Mutter diese Mutterliebe bleibt. Wie Maria mit einem Blick tiefer, heiliger Mutterliebe ihren Sohn am Kreuz umfängt, so will Christus von seiner Mutter geliebt werden immer, zu jeder Zeit und auch da, wo er lebt.

Unter dem Kreuze muss Maria inne werden, dass sich ihre Mutterliebe nicht erschöpfen darf in der Liebe zu dem in leiblicher Gestalt auf Erden weilenden Kinde. Christus wird bald von der Welt gehen. Sein Werk ist vollendet. Maria wird ihre Mutterliebe nicht mehr so auswirken können wie bisher. Und doch soll diese Liebe nicht verkümmern, nicht aufhören.  Christus will seiner Mutter begegnen in anderer Weise: in Millionen und Abermillionen Söhnen und Töchtern will er sich ihr zeigen; er will leben in allen Erdenkindern, für die sein Blut auf die Erde tropft.

Eines dieser Erdenkinder steht mit unter dem Kreuze als Vertreter aller: Sankt Johannes, der jugendliche Apostel, "der Liebesjünger" genannt.

Maria muss nun ihren Blick abwenden von ihrem geliebten Kinde hin zu Johannes. "Siehe da deinen Sohn." Es ist, als ob der Heiland sagen wollte: "Siehe, Mutter, ich gehe nun von dir, deine leiblichen Augen werden mich fürderhin nicht mehr schauen können in leiblicher Gestalt; und doch sollst du mich immer sehen, immer lieben können. Siehe da deinen Sohn Johannes, der mich in Liebe aufnahm in seine Seele, in dem ich weiter leben und wirken will. Siehe da alle die Menschenkinder, die mich aufnehmen werden; ich will in ihnen leben, und du sollst ihnen Mutter sein, sollst sie lieben wie meine Brüder und Schwestern, ja wie mich selbst."

Die erste Wahrheit ist eine tröstliche und freudige: Der sterbende Heiland schenkt uns Menschen seine Mutter. Er macht uns zu seinen Kindern, auf dass wir alle von ihr wie von einer Mutter geliebt würden und dass wir sie lieben könnten als unsere Mutter. Wie sind wir doch so reich geworden! Heiland, wir danken dir von Herzen, dass du uns deine Mutter schenktest mit all ihrer Mutterliebe!

Die zweite Wahrheit ist ernst und fordernd: Jeder Mensch soll seinen Mitmenschen lieben als Christi Bruder und Schwester. In jedem begnadeten Menschen lebt Christus fort. O Mensch, du kannst kein wahrer Christ sein, du kannst Christus nicht wahrhaft lieben, wenn du auch nur einen Menschen auzsschließt von deiner Liebe, ob er dir nun Freund sei oder Feind. Ja, du darfst nicht einmal dem sündigen bösen Menschen deine Liebe ganz entziehen, denn Christus hat auch für ihn sein Blut vergossen; Christus sucht in Liebe auch seine Seele, um darin zu wohnen.

Wie könntest du den Menschen hassen, den Christus noch in Liebe sucht! Der heilige Johannes schreibt: "Wenn jemand sagt, ich liebe Gott und hasst doch seinen Bruder, der ist ein Lügner." (1. Joh 4,20) Willst du ein wahrer Jünger Jesu Christi und ein wahres Kind seiner heiligsten Mutter sein, dann liebe Christus und diene ihm in deinem Nächsten.

Wir beten ein Ave Maria und bitten die Gottesmutter, dass sie uns wahre Nächstenliebe erflehen wolle:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebet einander!
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Daran werdenalle erkennen, dass ihr meine Jünger seid,
wenn ihr einander liebt. (Joh 13,34.35)


Gebet:
Gekreuzigter Herr und Heiland! Am Kreuze hast du uns alle deiner Mutter als ihre Kinder anvertraut. Bei ihrer Mutterliebe bitten wir dich, gib uns wahre Liebe zu unsern Mitmenschen. Lass uns immer mehr begreifen, dass wir dich nur vollkommen lieben können, wenn wir dich auch lieben in unsern Mitbrüdern und Mitschwestern. Verbinde uns alle untereinander durch das band der Liebe uns lass uns zur ewigen Einheit mit dir gelangen. Amen.



Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 59-61 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)



Dienstag, 13. Mai 2014

Maiandacht 13. Tag - Mutter

 
Glückselig bist du, o Jungfrau Maria,
denn du trugst 
den Schöpfer des Weltalls;
Du hast den geboren, der dich schuf
und bleibst doch ewig Jungfrau.
(Offert. Marienmesse der Osterzeit)


Aus Mariens Kammer ist der Engel wieder himmelwärts gegangen. Maria bleibt allein zurück; und doch nicht allein. Ihr Herz weiß bereits um das tiefe Muttergeheimnis. Ein seliges Gotteswunder blüht unter ihrem Herzen. All ihre Sehnsucht nach dem Erlöser, all ihr Sinnen und Minnen, das auf Gott gerichtet war, ist nun in überreichem Maße erfüllt. Gesehnt hat sie sich danach, die Zeit des Erlösers zu erleben, darum gebetet: Er möge kommen. 

Unendliche Gnade ist ihr zuteil geworden: sie aber ist die Auserwählte, sie selber ist die gesegnete, die dem Gotteskind das Leben schenken soll. Ja, Mutter ist sie, und doch Jungfrau, rein und unversehrt. Ihr ist anvertraut der leib und die Seele Christi, des Gottmenschen, mitsamt seiner göttlichen Natur. In diesem Augenblick ist sie gewordn der gesegnete Brunnen aller Gnaden, der lebendige Baum des Lebens, sie ist geworden eine heilige Monstranz Gottes, die Christusträgerin.

Seit dieser Stunde gehören all ihre Kräfte dem Gotteskinde und seinem Werk. Jesus, Heiland wird der Name dieses Kindes sein; und sein Werk wird sein: den Menschen Erlösung und Heil, ewiges Heil zu bringen. Und in selbiger Stunde wird die Berufung zur Mutter des Herrn ihr zu heiliger Aufgabe: selber Segen und Heil zu bringen durch ihr Kind.

Auf diesen Segen wartet bereits eine andere Mutter in einer Stadt in Juda. Mariens Base Elisabeth sieht ihrer schweren Stunde entgegen. Durch Engelsmund weiß Maria darum. Ihr Mutterherz drängt sie zu helfen und Segen zu bringen. Sie ist ja so reich, so beglückt!

Unaufgefordert, aber doch von sorgender Mutterliebe gedrängt, verlässt sie ihr Heim und wandert über das Gebirge. Ist auch der Weg weit und rauh und steil, nichts kann sie schrecken. Ihr Leben ist in Gottes Hand, und sie trägt in sich den, der da ist Herr und Schöpfer der Welt. Wie schön singt der Volksmund: "Als das Kindlein durch den Wald getragen, da haben die Dornen Rosen getragen". Das ist der Glaube an den Segen von "Jesus und Maria", dass selbst die Natur diesen Segen erfahren musste.

Wie wird Elisabeth sich gefreut haben, als Maria sich ihrem Hause nahte. Da kam Hilfe in schwerer Zeit! Zwei junge Hände werden nun zufassen im Haus. Jetzt mag nach Gottes Willen ihre Stunde kommen, es wird alles gutwerden. Elisabeth weiß noch nicht, dass diese natürliche Hilfe das Geringste ist, was Maria ihr bringt. In dem Augenblick, da Maria ihr den Gruß entbietet, erfährt sie den übernatürlichen Segen dieser gebenedeiten Jungfrau und Mutter. Ihr Kindlein Johannes ist der erste Mensch, den der Gottessohn durch Maria segnet und heiligt.

Erfüllt vom Heiligen Geiste, erkennt Elisabeth die hohe Gnade, die ihr und ihrem Kinde zuteil wird. Ihr Gegengruß ist deshalb nicht mehr ein Dank für die menschliche Hilfe, die Maria bringt - er wird zu einem Lobpreis der Mutter des Lebens, zu einem ehrfürchtigen Gruß an die Mutter des Erlösers. "Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes! Wie habe ich verdient, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?"

O selige Stunde! Evas Bannfluch ist gebrochen. Der Erlöser schreitet durch die Welt. Mutterliebe trägt ihn hinaus, dass er die Menschen segne und heilige.

In Ehrfurcht neigen auch wir uns vor dieser Mutter - und nicht nur vor dieser, nein, vor jeder Mutter! In Maria und ihrem Kinde sind alle Mütter gesegnet, haben alle ihre Mutterweihe empfangen. In Ehrfurcht gedenken wir auch imnmer unserer leiblichen Mutter, die nach Gottes Willen uns getragen hat. Allzeit danken wir ihr für ihre Mutterliebe und für für ihren Muttersegen. Jede Mutter auf Erden empfängt ihr Kindlein als ein Geschenk von Gott. In sorgender Liebe soll sie es hüten und vor allem Unheil des Leibes bewahren. In heiliger Liebe soll sie es segnen, damit es werde ein heiliges Gotteskind. Dann mag sie einst froh hintreten zu Gott und ihm ihr Kind zurückgeben. Die Frucht ihres Leibes ist dann geworden köstliche Frucht für den Himmel.

Wir beten ein Ave Maria und bitten die Gottesmutter um ihren Muttersegen:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.


Deine Mutterschaft, jungfräuliche Gottesmutter,
hat der ganzen Welt Freude bereitet.
Denn aus dir ist hervorgegangen die Sonne der Gerechtigkeit:
Christus unser Gott!
(II. Vesper zum Muttergottesfest)


Gebet:
O Gott, der du gewollt hast, dass durch die heilige Mutter Maria der Welt Segen gebracht werde, lass auch uns, wir bitten dich, dieses Segens teilhaftig werden. Segne besonders alle Mütter auf Erden, dass sie ihr heiliges Mutteramt gut verwalten. Für all ihre Mühen aber schenke ihnen einst den ewigen Lohn deiner Herrlichkeit. Amen.

Maria mit dem Kinde lieb',
uns allendeinen Segen gib! Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 42-45 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)




Sonntag, 20. April 2014

Halleluja! Christus ist wahrhaft auferstanden!


Kommt, lasst uns dem Herrn frohlocken, 
zujubeln Gott, unserm Heiland!

O Sohn Gottes, auferstanden von den Toten, 
erlöse uns, die wir Dir singen: Alleluja!

Am Morgen lasset uns mit Lobpreis vor Ihn treten,
mit Gesängen Ihm lobsingen!

O Sohn Gottes, auferstanden von den Toten,
erlöse uns, die wir Dir singen: Alleluja!

Denn der Herr ist ein großer Gott, 
ein großer König über alle Welt!

O Sohn Gottes, auferstanden von den Toten, 
erlöse uns, die wir Dir singen: Alleluja!

Antiphon aus der Göttlichen Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus nach dem Ritus der kath. Ukrainer



Einzug und Gotteslob-Nr. 868 am Ostersonntag 2012 im Kölner Dom.
An der Orgel spielt Domorganist Winfried Bönig



Bild: Auferstehung Jesu; Noel Coypel (Reproduktion); wikipedia

Sonntag, 5. Januar 2014

JESUS CHRISTUS ist der Herr


In jenen Tagen sprach Petrus, voll des Heiligen Geistes: Ihr Vorsteher des Volkes und ihr Ältesten! Wenn wir heute verhört werden wegen dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch wen er gesund geworden ist, so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.

Lesung zum Fest des allerheiligsten Namens Jesu; Apg 4,8-12


Bild: hl. Apostel Petrus; Ikone aus dem Katharinenkloster am Sinai; gemeinfrei

Freitag, 13. Dezember 2013

Sei mir gegrüßt, o heilig Land


"O sei mir gegrüßet du heiliges Land,
Von mächtigem Zauber umwoben,
Wo einstens das Kripplein des Heilandes stand
Und das Kreuz auf Golgatha droben.
Und strahlst du auch nicht mehr in einstiger Pracht
In einstigem Glanze und Schimmer,
So zieht es das Herz doch mit Wonne und Macht
Nach deinen Gefilden noch immer,
den heiligen Stätten, wo hehr und doch mild
Der Heiland gelebt und gelitten
Und wo mich sein liebes und treues Bild
Begleitet auf Schritten und Tritten:
O, sei mr gegrüßet, du heiliges Land!"

Ja, "heiliges Land" nennen wir gläubige Christen dieses Fleckchen, weil es geheiligt ist durch die Fuß- und Blutspuren unseres Erlösers, der dort sein Erlöserleben gelebt und sein Erlösungswerk vollbracht hat; heiliges Land, aber auch deswegen, weil es die Fußspuren und Tränenspuren unserer lb. Gottesmutter trägt. Was einst Kardinal Faulhaber in einer Versammlung so schön gesagt: "Das Kreuz ist uns heilig, weil es gesalbt ist mit dem Blute des Heilandes, aber auch deshalb, weil es geweiht ist mit den Tränen der Heilandsmutter," das Gleiche gilt auch vom heiligen Land.


zitiert aus: "Im heiligen Lande - Reiseerinnerungen an die Fahrt nach Palästina und Ägypten" von Georg Schächtl, Priester der Diözese Regensburg; AD 1927


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Heiliges Land -
Ein reichbebildeter Pilgerführer von Pater Ramm FSSP


Info und Gratis-Bestellung: hier



Bild oben: Blick auf Betlehem am Weihnachtstag 1898; wimipedia commons

Montag, 14. Januar 2013

Sinn und Tagewerk des Christen


"Dies ist der Sinn und das Tagewerk des Christen: Rechttun und Unrecht leiden - und dabei auf den Herrn vertrauen. Wer Gutes tun will, muss sich auch dafür lästern lassen können. Wer Gutes tut und auf den Heiland aller Menschen vertrauet, scheut keine Lästerung."
Johann Michael Sailer

in: Priester des Herrn; Ars sacra Verlag München; 1926; S. 212


Weiteres zum bzw. über den ehem. Bischof von Regensburg, Johann Michael Sailer (1751 - 1832):

Foto: anbetender Engel; © FW

Dienstag, 8. Januar 2013

Nur einer kann die Wunden heilen: Jesus Christus

"Die Kirche wurde in den vergangenen Jahren von diesem entsetzlichen Missbrauchsskandal erschüttert. Ich muss gestehen, ich hätte diese Vergehen nie für möglich gehalten. Aber sie sind leider traurige Realität. Immer wieder habe ich mich seitdem gefragt: Was können wir tun, noch über Hilfe, Unterstützung und Prävention hinaus, um das tiefe Leid der Opfer zu lindern?

Ich habe mit vielen Opfern gesprochen und festgestellt, deren Verwundungen sind unermesslich tief. Wer könnte das heilen? Die Frage lässt mich nicht mehr los. Mit allem, was wir als Kirche unternommen haben, was wir anbieten und wie wir helfen wollen, bleiben wir letztlich doch vordergründig. Damit kann man nicht heilen, was hier geschehen ist.

Wirklich heilen kann nur einer: Jesus Christus. Dieser Jesus ist nicht ein abstrakter Gedanke oder eine Idee aus vergangenen Zeiten. Er, der Mensch geworden ist, der gekreuzigt wurde und von den Toten auferstand, ist eine lebendige Person. In der Eucharistie ist er auch heute mitten unter uns ganz real präsent. Ihn müssen wir wieder in die Mitte rücken. Radikal und grundsätzlich. Dazu gibt es keine Alternative."


Joachim Kardinal Meisner im Interview mit der "Tagespost" zum Anlass des im Juni 2013 in Köln stattfindenden "Eucharistischen Kongresses"; DT vom 29.12.2012, S. 21

(Hervorhebung durch Fettdruck vion FW)




Mittwoch, 2. Januar 2013

Anbetung statt stundenlange Dialogveranstaltungen


"Wir müssen Christus wieder mehr Raum geben. Ihm, der das Verwundete heilt, die Trauernden tröstet, das Darniederliegende aufrichtet. Christus kann das wirklich alles – heute wie vor 2000 Jahren.

Wir müssen uns nur von Neuem ganz ihm zuwenden. Wir müssen wieder begreifen: Die Eucharistie ist ein „Du“, eine Person. Der Auferstandene hat uns ein Andenken hinterlassen. Nicht irgendetwas, nicht eine Sache, sondern sich selbst in der heiligen Eucharistie.

In der Eucharistie sagt er „Du“ zu jedem von uns. Das Bewusstsein für diese unmittelbare Nähe Jesu droht auf dramatische Weise verloren zu gehen. Wir hocken stundenlang auf Dialogveranstaltungen herum und den einen, der alles weiß und der alles kann, den frequentieren wir nicht mehr."


Joachim Kardinal Meisner im Interview mit der "Tagespost" zum Anlass des im Juni 2013 in Köln stattfindenden "Eucharistischen Kongresses"; DT vom 29.12.2012, S. 21


Foto: Anbetung in der Sakramentskapelle, Marienwallfahrtsort Kevelaer (Ndrh.); © FW

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Die Menschwerdung - größter Beweis für die Liebe Gottes

Kirchenväter und Menschwerdung Gottes (5) 

Theodoret von Cyrus (393-460): Von der göttlichen Vorsehung 10

Die Menschwerdung unseres Erlösers ist der größte Beweis der Vorsorge Gottes. Weder Himmel noch Erde, weder Meer noch Luft, weder Sonne noch Mond und Sterne, noch die ganze durch ein bloßes Wort oder vielmehr noch vor dem Worte durch den bloßen Willen hervorgebrachte sichtbare und unsichtbare Schöpfung geben uns einen so starken Beweis von Gottes Güte wie die Tatsache, dass der eingeborene Sohn Gottes selbst, der Gottgleiche, der Abglanz der göttlichen Herrlichkeit, das Ebenbild der göttlichen Natur, der im Anfang bei Gott und selbst Gott war, durch den alles gemacht worden ist: dass dieser, sage ich, Knechtsgestalt annahm, menschenähnlich ward, sich im Äußeren wie ein gewöhnlicher Mensch benahm, auf Erden erschien, mit den Menschen verkehrte und unsere Schwachheiten und Gebrechen auf sich nahm.

Dieses Ereignis erklärt Paulus für den auffallendsten Beweis der Liebe Gottes mit den Worten: "Gott gab uns seine Liebe zu uns dadurch zu erkennen, dass Christus für uns starb zu einer Zeit, da wir noch Sünder waren." (Röm 5,8) Und an einem andern Ort sagt er: "Wenn er seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht alles übrige schenken?" (Röm 8,32) Mit ihm stimmt auch der gottbegeisterte Johannes ein: "So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, vom Untergang errettet werde und das ewige Leben habe." (Joh 3,17)

Er sorgt also nicht auf gewöhnliche Art für die Menschen: er sorgt für sie, weil er sie liebt. Und so sehr liebt er sie, dass er seinen eingeborenen Sohn, der eines Wesens mit ihm ist, den er vor dem Morgenstern gezeugt, den er bei der Weltschöpfung zum Gehilfen nahm, als Arzt und Heiland für sie hingab und sie um seinetwillen an Kindes Statt annahm.


aus "Texte der Kirchenväter" 2; Kösel Verlag München;  AD 1963; S.68/69 (s. Quellen)


Weitere Kirchenväter zum Thema:
Kirchenväter und Menschwerdung Gottes (1) (2) (3) (4)
(6)

Freitag, 14. September 2012

Zum Fest Kreuzerhöhung

 

Wir aber müssen uns rühmen im Kreuze unseres Herrn Jesus Christus; in Ihm ist für uns das Heil, das Leben und die Auferstehung; durch Ihn sind wir gerettet und erlöst.

(Gal 6,14)








Foto: Detail eines bestickten Messgewandes in St. Dominic Priory, Newcastle; Lawrence OP

Freitag, 27. April 2012

Die Sehnsucht, allen das Licht Christi zu offenbaren

Wir bekennen, daß Gottes Reich hier auf Erden in der Kirche Christi seinen Anfang nimmt, die nicht von dieser Welt ist und deren Antlitz ja vergeht.

Und daß das Wachstum der Kirche nicht mit dem Fortschritt der Zivilisation, der Wissenschaft und der Technik des Menschen gleichgesetzt werden darf. Daß vielmehr die Kirche nur aus dem einen Grunde besteht, um immer tiefer den unergründlichen Reichtum Christi zu erkennen, immer zuversichtlicher auf die ewigen Güter zu hoffen, immer besser der Liebe Gottes zu antworten und den Menschen immer freigebiger die Güter der Gnade und Heiligkeit mitzuteilen.

Ebenso ist es die Liebe, die die Kirche bewegt, sich stets um das wahre zeitliche Wohl der Menschen zu sorgen. Unablässig erinnert sie ihre Kinder daran, daß ihnen hier auf Erden keine bleibende Wohnung beschieden ist. Sie drängt sie dazu, daß jeder von ihnen, entsprechend seiner Berufung und seinen Möglichkeiten, zum Wohle seiner Gemeinschaft beiträgt, daß er Gerechtigkeit, Frieden und Brüderlichkeit unter den Menschen fördert und seinen Brüdern, vor allem den Armen und Unglücklichen, hilft.

Die stete Sorge der Kirche, der Braut Christi, für die Not der Menschen, für ihre Freuden und Hoffnungen, für ihre Arbeiten und Mühen ist demnach nichts anderes als die große Sehnsucht, ihnen nahe zu sein, um sie zu erleuchten mit dem Lichte Christi und sie alle in ihm, ihrem alleinigen Heiland, zu vereinen.

Diese Sorge kann niemals bedeuten, daß sich die Kirche den Dingen dieser Welt gleichförmig macht, noch kann sie die brennende Sehnsucht mindern, mit der die Kirche ihren Herrn und Sein ewiges Reich erwartet.


Foto: Osterkerze, Symbol für Christus, das Licht der Welt; Kerzenkapelle Kevelaer (Ndrh.); © privat

Sonntag, 8. April 2012

Ostern:

Christus ist auferstanden! 
 Er ist wahrhaft auferstanden!




Paulus im 1. Brief an die Korinther:

Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.

Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen?

Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.

Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln. Als Letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der «Missgeburt». Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe. Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.

Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt. Wenn aber verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden.

Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. Wir werden dann auch als falsche Zeugen Gottes entlarvt, weil wir im Widerspruch zu Gott das Zeugnis abgelegt haben: Er hat Christus auferweckt.

Er hat ihn eben nicht auferweckt, wenn Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren.

Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.

Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.

Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.
(1 Kor 15,1-22)



Foto: Christus, der Auferstandene, erscheint M. Magdalena, Cambridge; Lawrence OP

Freitag, 30. März 2012

O Schmerzensmutter Maria




Christi Mutter stand mit Schmerzen
bei dem Kreuz und weint von Herzen,
als ihr lieber Sohn da hing.
Durch die Seele voller Trauer,
schneidend unter Todesschauer,
jetzt das Schwert des Leidens ging.

Welch ein Schmerz der Auserkornen,
da sie sah den Eingebornen,
wie er mit dem Tode rang.
Angst und Jammer, Qual und Bangen,
alles Leid hielt sie umfangen,
das nur je ein Herz durchdrang.

Ist ein Mensch auf aller Erden,
der nicht muss erweichet werden,
wenn er Christi Mutter denkt,
wie sie, ganz von Weh zerschlagen,
bleich da steht, ohn alles Klagen,
nur ins Leid des Sohns versenkt?

Ach, für seiner Brüder Schulden
sah sie ihn die Marter dulden,
Geißeln, Dornen, Spott und Hohn;
sah ihn trostlos und verlassen
an dem blutgen Kreuz erblassen,
ihren lieben einzgen Sohn.

O du Mutter, Brunn der Liebe,
mich erfüll mit gleichem Triebe,
dass ich fühl die Schmerzen dein;
dass mein Herz, im Leid entzündet,
sich mit deiner Lieb verbindet,
um zu lieben Gott allein.

Drücke deines Sohnes Wunden,
so wie du sie selbst empfunden,
heilge Mutter, in mein Herz!
Dass ich weiß, was ich verschuldet,
was dein Sohn für mich erduldet,
gib mir Teil an seinem Schmerz!

Lass mich wahrhaft mit dir weinen,
mich mit Christi Leid vereinen,
so lang mir das Leben währt!
An dem Kreuz mit dir zu stehen,
unverwandt hinaufzusehen,
ist’s, wonach mein Herz begehrt.

O du Jungfrau der Jungfrauen,
woll auf mich in Liebe schauen,
dass ich teile deinen Schmerz,
dass ich Christi Tod und Leiden,
Marter, Angst und bittres Scheiden
fühle wie dein Mutterherz!

Alle Wunden, ihm geschlagen,
Schmach und Kreuz mit ihm zu tragen,
das sei fortan mein Gewinn!
Dass mein Herz, von Lieb entzündet,
Gnade im Gerichte findet,
sei du meine Schützerin!

Mach, dass mich sein Kreuz bewache,
dass sein Tod mich selig mache,
mich erwärm sein Gnadenlicht,
dass die Seel sich mög erheben
frei zu Gott in ewgem Leben,
wann mein sterbend Auge bricht!



Stabat Mater Dolorosa

Stabat Mater dolorósa
iuxta crucem lacrimósa,
dum pendébat Fílius.

Cuius ánimam geméntem,
contristátam et doléntem
pertransívit gládius.

O quam tristis et afflícta
fuit illa benedícta
Mater Unigéniti !

Quae moerébat et dolébat,
pia mater, cum vidébat
nati poenas íncliti.

Quis est homo, qui non fleret,
Christi Matrem si vidéret
in tanto supplício?

Quis non posset contristári,
piam Matrem contemplári
doléntem cum Filio ?

Pro peccátis suae gentis
vidit Jesum in torméntis
et flagéllis subditum.

Vidit suum dulcem natum
moriéntem desolátum,
dum emísit spíritum.

Eia, mater, fons amóris,
me sentíre vim dolóris
fac, ut tecum lúgeam.

Fac, ut árdeat cor meum
in amándo Christum Deum,
ut sibi compláceam.

Sancta Mater, istud agas,
crucifíxi fige plagas
cordi meo válide.

Tui Nati vulneráti,
tam dignáti pro me pati,
poenas mecum dívide.

Fac me vere tecum flere,
Crucifíxo condolére
donec ego víxero.

Iuxta crucem tecum stare,
te libenter sociáre
in planctu desídero.

Virgo vírginum praeclára,
mihi iam non sis amára,
fac me tecum plángere.

Fac, ut portem Christi mortem,
passiónis fac me sortem
et plagas recólere.

Fac me plagis vulnerári,
cruce hac inebriári
et cruóre Fílii.

Flammis ne urar ne succénsus,
per te, Virgo, sim defénsus
in die iudícii.

Fac me cruce custodíri
morte Christi praemuníri,
confovéri grátia.

Quando corpus moriétur,
fac, ut ánimae donétur
paradísi glória. Amen.

Samstag, 17. März 2012

Gebet um die Bekehrung der Juden?

Von Pater Bernward Deneke FSSP

Dürfen wir Christen um die Bekehrung der Juden beten? Haben wir nach alledem, was diesem Volk auf dem Boden des christlichen Abendlandes an Leid zugefügt wurde, überhaupt noch ein Recht dazu?

Die Frage ist schon im Ansatz falsch gestellt. Und dennoch konnte sie vor einigen Jahren eine solche Brisanz gewinnen, daß selbst die Tageszeitungen darüber berichteten.

Auslöser war die Nachricht, Papst Benedikt XVI. gedenke, der alten römischen Meßliturgie ihren Platz im Leben der Kirche zurückzugeben. Schnell wurde daraufhin die polemische Rede von der „antisemitischen Messe“ in Umlauf gesetzt.

Weshalb? Vor allem deshalb, weil diese Liturgie am Karfreitag ausdrücklich für die Juden betete, „Gott, unser Herr, möge den Schleier von ihrem Herzen wegnehmen, auf daß auch sie unseren Herrn Jesus Christus erkennen.“ Im zweiten Teil der Fürbitte war sogar von der „Verblendung jenes Volkes“ die Rede, die dadurch aufgehoben werden soll, daß die Juden „das Licht Deiner Wahrheit, das Christus ist, erkennen und ihrer Finsternis entrissen werden.“

Seit der Papst nun tatsächlich im Sommer 2007 der altehrwürdigen Form des Meßritus die Tore geöffnet hat, erhielt die Kritik an der Bekehrungsbitte für die Juden wiederum Auftrieb. Daran konnte nicht einmal die Nachricht etwas ändern, daß das betreffende Gebet höchstamtlich im Jahr 2008 durch eine neue Fassung ersetzt wurde. Im Gegenteil, denn auch mit den neuen Worten wird weiterhin um die Bekehrung der Juden gebetet. Die Kirche erbittet nämlich nun, „daß unser Gott und Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen“, und „daß beim Eintritt der Fülle aller Völker in Deine Kirche ganz Israel gerettet werde.“

Nochmals also die Frage: Dürfen wir Christen um die Bekehrung der Juden beten?

Am besten antwortet man darauf mit einigen Gegenfragen: Sollen wir Christen etwa unseren Glauben an Jesus, den „Heiland aller Menschen“ (wie es das Gebet völlig biblisch ausdrückt), über Bord werfen? Wenn aber nicht, dürfen wir dann auch nur einen einzigen Menschen von dem Wunsch ausschließen, er möge diesen seinen Erlöser erkennen und von ihm das Heil empfangen? Und sofern wir für jeden Menschen das höchste, ewige Glück erbitten sollen: Wie könnten wir dann ausgerechnet dem Volk, das Gott sich einst erwählte, dieses so wichtige Gebet vorenthalten? Hieße das denn nicht, dem Unrecht, das den Juden in der jüngeren Vergangenheit von abgefallenen Christen angetan wurde, ein weiteres Unrecht, jetzt begangen von gläubigen Christen, hinzuzufügen?

Man täusche sich nicht: In den Diskussionen über die Karfreitagsfürbitte geht es letztlich um nicht weniger als um eine fundamentale Glaubensentscheidung. Tatsächlich steht hier das gesamte Selbstverständnis des Christentums zur Frage; das Selbstverständnis als Volk des Neuen Bundes, in dem der Alte Bund seine endgültige Erfüllung gefunden hat.

Beide Fassungen der Karfreitagsfürbitte in der traditionellen römischen Liturgie ruhen jedenfalls auf festem biblischem, genauer: auf paulinischem Fundament. Der heilige Paulus spricht nämlich davon, bei der Lesung des Alten Bundes liege für die Juden eine Hülle auf dem Herzen: „Sobald sich einer jedoch zum Herrn bekehrt, wird die Hülle fortgenommen“(2 Kor 3,14 f.) – der Anknüpfungspunkt für die frühere Fassung des Gebetes. Und im Römerbrief prophezeit der Völkerapostel, daß dann, wenn die Vollzahl der Heiden (d.h. der Nichtjuden) in das Gottesreich eingetreten sei, auch „ganz Israel das Heil erlangen“ wird (11,26) – die Grundlage für die neue Fassung der Karfreitagsbitte.

Problematisch ist es daher nicht, die Bekehrung der Juden zu ihrem wahren und einzigen Erlöser zu erbitten, problematisch wäre es vielmehr, sie nicht zu erbitten! Wer damit Schwierigkeiten hat, der hat sie bestimmt auch mit Jesus Christus selbst. Wer hingegen wirklich an Ihn glaubt, der kann gar nicht anders, als liebevoll für jenes Volk zu beten, aus dem Jesus dem Fleische nach stammt, damit es seinen Messias erkenne, den Heiland aller Menschen. 



Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)


Zum Thema Juden-Mission siehe bitte auch:
Robert Spaemann in der FAZ vom 20.04.2009: Gott ist kein Bigamist



Sonntag, 26. Februar 2012

Ganz Dein, o Herr!



Herr, da bin ich!
Alles für Dich, mein Herr und mein Gott!
Mein Herr, ohne Dich kann ich nichts, mit Dir vermag ich alles!
Herr, lass mich dienen, wie Du gedient,
leiden, wie Du gelitten,
lieben, wie Du geliebt hast.
Herr, lass mich werden, wie Du mich gedacht.
Was willst Du, das ich tue? 
Herr, mache mit mir, was Du willst.


Samstag, 19. November 2011

Benetton und Kultur des Hasses

Der Verfall unserer abendländischen christlichen Kultur nimmt immer bizarrere Züge an.
Dekadenz wohin man sieht: Gottlosigkeit, Glaubensabfall, Gender, Korruption, Sittenverfall. Überall...






Überall? NEIN.
Es gibt sie noch: Die, denen christliche Werte etwas bedeuten. Die, die für die Würde des Menschen eintreten. Die, die Gottes Reich erwarten und es schon jetzt versuchen zu leben. Bestes Beispiel (zumindest eines der besten): s. Blogozese!

JESUS CHISTUS geht durch die Welt in seinen Zeugen.

"Das Leben Gottes in Christus und in uns ist wesentlich dasselbe. Doch besteht (...) ein Unterschied im Maß und in den Lebensbedingungen.

ER lebt es in ganzer Fülle, wir nur teilweise.

ER besitzt es von Natur aus, wir als angenommene Kinder.

ER besitzt es durch seine Menschwerdung, wir durch die Taufe.

Bei IHM ist es unverlierbar, wir können es leider verlieren.

Indessen sollen wir nicht so sehr den Unterschied zwischen dem göttlichen Leben in Jesus Christus und in uns betonen, als vielmehr seine Ähnlichkeit hervorheben. Die Gefahr liegt nicht darin, daß wir uns zu sehr als "Jesus Christus" fühlen, sondern darin, daß wir uns weniger als "Jesus Christus" fühlen, als wir es in Wirklichkeit sind." (*)

Trotz Hass (s. z.B.bei Jobo72's Weblog), Dekadenz und Untergang wird das Christentum weiterleben!





 Psalm 91

Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen, der sagt zum Herrn: «Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue.»
 

Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers und aus allem Verderben. 
Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, Schild und Schutz ist dir seine Treue.

Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt, nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die wütet am Mittag.

Fallen auch tausend zu deiner Seite, dir zur Rechten zehnmal tausend, so wird es doch dich nicht treffen. Ja, du wirst es sehen mit eigenen Augen, wirst zuschauen, wie den Frevlern vergolten wird.

Denn der Herr ist deine Zuflucht, du hast dir den Höchsten als Schutz erwählt. 
Dir begegnet kein Unheil, kein Unglück naht deinem Zelt.

Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. 
Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt; du schreitest über Löwen und Nattern, trittst auf Löwen und Drachen.

«Weil er an mir hängt, will ich ihn retten; ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.
Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not, befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. Ich sättige ihn mit langem Leben und lasse ihn schauen mein Heil.»

Trotz alledem haben wir Christen allen Grund zur Freude!

Es gilt also 1. das hier  und 2. das hier! (Danke, Josef Bordat!)


(*) zitiert aus: GOTT IN UNS; R. Plus SJ (1882–1958), AD1925 (s. Quellen)

Montag, 15. August 2011

Ablass aktuell

Die Kirche bietet den Teilnehmern am Weltjugendtag in Madrid (16.-21. August 2011) die Möglichkeit, einen vollkommenen Ablass der zeitlichen Sündenstrafen - unter den üblichen Bedingungen - zu erhalten. Ausführlich erklärt die Seite des WJT dieses Gnadengeschenk an die Gläubigen. Alle anderen Katholiken, die nicht in Madrid dabei sind, haben die Möglichkeit, durch einen Teilablass zumindest einen Teil der Sündenstrafen zu tilgen - ebenfalls unter den üblichen Bedingungen. Dafür sollen die Gläubigen - egal wo sie sind - dafür beten, dass der Heilige Geist in den Jugendlichen die Nächstenliebe erwecke und ihnen Kraft zur Glaubensverkündigung schenke.

Ablässe - das sei ja finsteres Mittelalter! meinen einige, die kein Verständnis für die Freiheit der Kirche haben. Freiheit, um aus dem Gnadenschatz der Kirche, dem sog. Thesaurus ecclesiae, auszuteilen. Warum diese Ablehnung, fragt man sich. Ist die Kirche nicht in der Lage, hat sie keine Vollmacht (mehr), Ablässe zu gewähren? Oder gibt es nach Auffassung dieser Stimmen keine Sündenstrafen mehr, die getilgt werden müssten? Oder gibt es erst garkeine Sünde mehr, die eine ungeordnete, schädliche Bindung an die Geschöpfe hinterlassen würde, die dann der Läuterung bedürfen würde (vgl. KKK 1472, Kompendium zum KKK, Nr. 312), denn nichts Unreines wird ins Himmelreich eingehen (Offb 21,27)? Hier gibt offensichtlich viel Unwissenheit und auch Missverständnisse.


In dem Büchlein "Die Ablassgebete der katholischen Kirche" schreibt Arnold Guillet:

Der Gnadenschatz der Kirche ist unerschöpflich, denn die Kirche wurde von Jesus Christus gestiftet, dem Sohn des lebendigen Gottes, der von sich gesagt hat: "Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden."

Der oberste Verwalter des Gnadenschatzes der Kirche ist der Papst als Nachfolger des hl. Petrus, dem Christus die Schlüsselgewalt übergeben hat mit den Worten: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. Was du binden wirst auf Erden, wird gebunden sein im Himmel und was du lösen wirst auf Erden wird gelöst sein im Himmel." (Mt 16,18). (...)

Die Lehre vom Ablass wurde von Papst Clemens VI. in der Bulle UNIGENITUS vom 27. Januar 1343 festgelegt. Clemens sagt: "Der Schatz der Erlösung ist dem heiligen Petrus , dem Inhaber der himmlischen Schlüsselgewalt, sowie seinen Nachfolgern auf Erden übergeben worden mit dem Auftrag, diesen Schatz zum Wohl der Gläubigen zu verteilen... besonders den Sündern, die ihre Vergehen bereut und bekannt haben, sei es zum vollständigen oder teilweisen Nachlass ihrer Sündenstrafen." (Ende des Zitats aus der Schrift von Guillet)

Nun, noch immer übertreten wir Menschen die Gebote Gottes (wer wollte das bestreiten?), wir sündigen und müssen deswegen früher oder später nicht nur unsere Schuld, sondern auch unsere Sündenstrafen abbüßen.
Noch immer ist die Kirche, der mystische Leib Christi, dazu bevollmächtigt, aus ihrem Gnadenschatz zum Wohl der Gläubigen auszuteilen. Und das nicht nur zu besonderen Anlässen, wie jetzt zum WJT, sondern auch ganz gewöhnlich im täglichen Leben: durch viele Handlungen, (kleine) Opfer und Gebete, für die die Kirche Ablässe gewährt (siehe  z.B. obengenanntes Buch von A.Guillet). Nur wissen viele Gläubige von diesen Angeboten der göttlichen Barmherzigkeit nichts oder zu wenig.

So erhält der Gläubige z.B. einen Teilablass, wenn er das Allerheiligste Altarsakrament zur Anbetung aufsucht.  Verweilt er mindestens eine halbe Stunde anbetend beim eucharistischen Herrn, so kann er - bei richtiger Disposition und immer unter den üblichen Vorraussetzungen (s. unten) - möglicherweise auch einen vollkommenen Ablass erhalten.

Ein weiteres Beispiel: Für das Rosenkranzgebet erhält man einen Vollablass, wenn es in einer Kirche oder öffentlichen Kapelle, in der Familie, in einer religiösen Gemeinschaft oder einer Gebetsgemeinschaft verrichtet wird; ansonsten erhält man, so man will, einen Teilablass.

Ebenso gilt das für das Beten einer  Kreuzwegandacht und dem andächtigen Lesen oder Hören der Hl. Schrift für mindestens eine halbe Stunde. Am besten nimmt man sich schon morgens vor, dass man alle Ablässe, die man am jeweiligen Tag erhalten könnte, erhalten will.

Ablässe sind also sehr aktuell und zeitgemäß. Vielleicht sogar aktueller als im Mittelalter, da in unserem Alltag Gott nicht mehr so präsent ist wie damals. Ablässe sind wie die positive Verstärkung eines Lehrers oder die Motivation eines Coaches und wollen dem Gläubigen helfen, den Alltag zu heiligen und auf seinem Weg zu Gott mit größerer Liebe voranzugehen.



Linkliste zum Thema "Ablass"



Bild: Christus, Agnus Dei - Quelle der 7 Sakramente (Kevelaer)
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