Dienstag, 30. September 2014

Kardinal Kaspers unschöne Diffamierungskampagne

In einem weiteren Interview vom 29. September 2014 mit Elisabetta Piqué von der argentinischen Tageszeitung "La Nacion" verteidigt Kardinal Walter Kasper ein weiteres Mal seine Sicht der Dinge bezüglich einer zweiten (wohlgemerkt: nichtsakramentalen) Eheschließung mit weiteren Personen zu Lebzeiten beider Ehepartner und trotz bestehenden Ehebandes und behauptet erneut, dass seine Meinung, es handle sich hierbei nicht um Ehebruch, auch die des Papstes sei. Diese Vereinnahmung des Papstes ist sehr gewagt, hat sich der Papst bisher nur dahingehend geäußert, dass solcherart Betroffene die Sakramente nicht empfangen können, da dies Jesus Christus selbst so verfügt habe.

In dem Gespräch erläutert der Kardinal weniger seinen eigenen, der Lehre der Kirche entgegenstehenden Standpunkt, als dass er die ihm widersprechenden Stellungnahmen verschiedener Kardinäle und anderer Gläubigen ins Zwielicht stellt und sie diffamiert. Er warnte vor einem Nichterfüllen der Erwartungen der Welt, was zu enttäuschten Reaktionen führen könne.

So sagte der Kardinal unter anderem, angesprochen auf die Veröffentlichung einer Verteidigungsschrift von fünf Kardinälen zugunsten der katholischen  Ehelehre, diese Kardinäle verhielten sich "wie Politiker", aber er meine, "die Kirche sollte sich nicht so verhalten". Ob für Kasper eine "offene Diskussion", wie sie der Heilige Vater wünsche, lediglich in der einseitigen Vorstellung seiner eigenen Thesen besteht? Übrigens suggeriert er, der Wunsch des Heiligen Vaters nach einer offenen Aussprache der Synodenteilnehmer bzw. in der Kirche allgemein, sei etwas Neues. Das ist mitnichten so. Auch den früheren Päpsten war es ein Anliegen, die Stimme und den Rat der Kardinäle, der Bischöfe oder anderer Fachleute zu hören. Nein, neu ist das wahrlich nicht.

Diese Kardinäle, so Kasper weiter über seine Kontrahenten, hätten "Angst" vor einem "Dominoeffekt": dass nämlich, wenn ein Punkt geändert werde, alles zusammenbreche. Eine Quelle für diese Unterstellung nannte Kasper nicht. Meines Wissens ist dieses Argument in der Argumentation der Gegner der Thesen Kaspers nicht genannt worden, da es ja hier nicht um von den Kardinälen unerwünschte oder erwünschte Erscheinungen geht, sondern um die Glaubwürdigkeit und Wahrheit der katholischen Ehelehre: Kasper hält das Problem der Wiederheirat nach einer zivilen Ehescheidung für ein Problem der Disziplin, das die Lehre der Kirche nicht tangiert. Das Gegenteil ist der Fall, äußert der Herr Jesus Christus sich in dieser Sache doch äußerst eindeutig und verweist die Pharisäer darauf, dass der ursprüngliche Plan Gottes eine Ehescheidung (und in dessen Folge eine Wiederverheiratung mit anderen Partnern) nicht vorgesehen hat (vgl. Mk 10,1-12). Es geht hierbei also nicht um die kirchliche Disziplin, sondern um eine göttliche Anordnung.

Kasper  unterstellt den Verteidigern der Lehre eine "ideologische Interpretation des Evangeliums". Das Evangelium sei kein Strafgesetzbuch, so der 81jährige, indem er die göttlichen Anordnungen und Gebote, die es selbstverständlich auch im Evangelium gibt, relativiert und und eine "andere Interpretation", nämlich die Auslegung je nach den "Bedürfnissen des Gottesvolkes" vorzieht. Kasper scheut sich nicht, den glaubenstreuen Kardinälen "einen theologischen Fundamentalismus" vorzuwerfen, der seiner Meinung nach "nicht katholisch" ist! Übersieht er nicht die Weisung Jesu an seine Jünger, "... und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe" (Mt 28,20)?

Immerhin revidierte Kasper seine Aussage in einem früheren Interview, die Angriffe gegen seine Fragen seien nicht gegen ihn, sondern gegen den Papst gerichtet. Er sei vielleicht unklug gewesen, sagt er auf Nachfrage, wiederholte aber seine unbegründete Unterstellung, bei Gegnern seiner Thesen bestehe eine Gegenerschaft zum Heiligen Vater.




Weiteres zum Thema "Die Fragen des Kardinal Walter Kasper zum Problem der wiederverheirateten Geschiedenen":

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Montag, 29. September 2014

Im Angesicht der Engel...




Coram angelis psallam tibi, Domine.
Im Angesicht der Engel will ich dir singen, o Gott!

 nach Psalm 138,1



Bild: eigenes Photo; Kanzel-Engel in  Weingarten

Sonntag, 28. September 2014

Herbst



Deine Treue, o Herr, sei all mein Denken.
Du warst mir Lehrer, o Gott von Jugend auf;
weich nicht von mir, o Gott,
bis in mein hohes Alter!

Psalm 70, 16-18
Communio vom 16. Sonntag nach Pfingsten



Foto: Grazer Herbst © FW

Samstag, 27. September 2014

Silberhochzeitsreliquien-Pong

Ergänzend zu diesem schönen Ding von Thomas und seiner Lebensgefährtin (s. die drei unteren Bilder), präsentiere ich hier ein weiteres schönes Ding aus eigenem Bestand (manchen schönen Dingen kann man einfach nicht widerstehen)...


Nachträglich dem Jubelpaar noch einmal herzlichen Glückwunsch
und Gottes Segen auf dem weiteren gemeinsamen Lebensweg.
Ad multos annos!


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Freitag, 26. September 2014

Endspurt bei Robusta 2014-Nominierung

In der Blogoezese* läuft der Countdown für die Nominierung der Schwester-Robusta-Auszeichnungen der deutschsprachigen Blogoezese 2014. Die Nominierungsphase endet am Dienstag, den 30. September 2014. Wer also noch Blogs für die verschiedenen Kategorien vorschlagen möchte, der muss sich nun beeilen!

In diesem Jahr stehen folgende Kategorien zur Abstimmung an:
  • Qualität
  • Spiritualität
  • Politik
  • Kultur
  • Frische (Blog nicht älter als ein Jahr)
  • Papsttreue
  • Augenhonig
  • Alltag 
  • Mauerblümchen 
  • Zwerchfell
  • Großmaul
  • Dialog
  • Cocktail
  • Trägheit
  • Abseits
  • Sonderpreis (für besondere Verdienste)
Blogs findet man Hülle und Fülle bei der "Katholischen Bloggerliste" des fleißigen Predigtgärtners und jetzigen Kreuzknappen (hier), in den Blogrolls der einzelnen Blogs oder sonstwo im www. Blogs nominieren und an der Abstimmung teilnehmen kann jeder, ob Blogger oder Nichtblogger, Leser oder Kommentator oder stiller Beobachter. 

Der "Frische Wind" ist bereits für die Kategorien Qualität, Spiritualität und Papsttreue vorgeschlagen. Herzlichen Dank! 

So ein kleiner Wettbewerb ist ab und an ja ganz nett und immer wieder lernt man auch hier wieder neue Blogs oder alte besser kennen. Von daher ist der Aufwand doch nicht umsonst. Dennoch darf man den Robusta-Award auch nicht zu ernst nehmen. Alle Blogger tun auf ihre Art und Weise das Beste, jeder hat seine Schwerpunkte und seine ganz spezielle Note. Da ist die Mehrheitsfähigkeit Nebensache - oder eben unnötig. Und auch die Voraussetzungen sind ja höchst unterschiedlich, sodass ein Vergleich nicht möglich oder auch nicht gerecht wäre. So ist es eben und das sollte niemand aus dem Blick verlieren.

Was uns verbindet ist das Anliegen, den katholischen Glauben im Netz präsent zu setzen, davon Zeugnis zu geben, welcher Reichtum der Glaube an Jesus Christus und die Mitgliedschaft in seiner Kirche ist - ist hier doch die Fülle der Heilsgüter und -mittel zu finden! Wie könnten wir diesen Schatz für uns allein behalten wollen?

Nun also: Hier gibt es alle nötigen Infos zum Nominierungsprocedere, oder einfach eine Mail mit den Vorschlägen an den Klosterneuburger Herrn Alipius (hier) schicken, dem auch ein herzliches Dankeschön für die Organisation gebührt!


* Der Name "Blogoezese" ist eine Zusammenfügung aus den Wörtern "Blog" bzw. "Weblog" und "Dioezese" und bezeichnet die Gemeinschaft der katholischen Blogger.


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Donnerstag, 25. September 2014

Kardinal Kaspers pastorale Perversionen - oder: Das kann ja lustig werden...

Kirchenradio: Kardinal Kasper, können Sie uns das zusammenfassen: unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen wäre es eventuell möglich, Gläubige, die immer wieder Banken überfallen, zur Kommunion zuzulassen?

Kardinal Kasper: Ich habe eine Frage gestellt, nicht einfach eine Lösung gegeben. Und die Frage habe ich gestellt in Abstimmung mit dem Papst. Darauf lege ich großen Wert. Ich habe gefragt: Wenn eine Bank ausgeraubt wurde, und leider Gottes werden eben heutzutage sehr viele Banken ausgeraubt, aus vielfältigen Gründen, dann wird man zunächst alles tun, um das Geld wiederzubeschaffen.

Aber wenn ein Weg zurück nicht möglich ist, wenn jemand sich von dem Geld ein neues Haus, ein Anwesen erworben hat, in dem er menschlich gesprochen glücklich ist, sein Leben gelingt und christlich lebt, wenn da weitere Diebstähle begangen und von dem Geld Häuser gekauft werden, dann kann man diese Immobilien ja nicht aufgeben ohne neue Schulden zu machen. Also muss man sehen, in welcher Weise Gott da eine neue Chance gibt – und Gott tut das. Das ist seine Barmherzigkeit, dass er niemanden fallen lässt, der guten Willens ist. Und jeder tut in seiner Situation, was er tun kann.

Und da meine ich, das müsste im Einzelfall pastoral geklärt werden nach einer Zeit der Neuorientierung, man nennt das 'Via poenitentialis' – aber die Leute leiden ohnehin genug selber, da braucht man nicht noch große Bußwerke aufzuerlegen. Aber eine Neuorientierung ist notwendig. Dann soll das eine das Sakrament der Buße sein - das ist ja dafür da -, und das Sakrament der Buße bedeutet auch wieder die Zulassung zur Eucharistie.

Aber wie gesagt, das ist nicht die Lösung für alle Fälle, vermutlich nur für eine Minderheit von Menschen, die in unseren Gemeinden leben, die darunter leiden und die ein ehrliches Bedürfnis haben nach den Sakramenten, die die Sakramente dringend brauchen, um ihre schwierige Situation zu bewältigen." 


Quelle: frei nach Radio Vatikan


Weiteres zu den Reformvorschlägen von Kardinal Kasper:

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Papst Franziskus bestätigt Unmöglichkeit des Kommunionempfangs für zivil wiederverheiratete Geschiedene

Gegenüber der spanischen Tageszeitung "Diario de Córdoba" sagte Bischof Demetrio Fernández von Córdoba am 21. September 2014 in einem Interview,  Papst Franziskus habe den spanischen Bischöfen bei ihrem Ad limina-Besuch im Vatikan gesagt, dass selbst der Papst zivil wiederverheiratete Geschiedene nicht den Kommunionempfang erlauben könne. Bischof Fernández sagte wörtlich:
"Die Kirche sagt uns andauernd, dass wir für sie (Anm.: die zivil wiederverheirateten Geschiedenen) sorgen sollen; dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlen dürfen! Und die Art und Weise, wie wir sie aufnehmen, kann immer weiter verbessert werden. Aber nun haben wir den Papst selbst gefragt, und er hat uns geantwortet, dass eine kirchlich verheiratete Person, die geschieden ist und noch einmal staatlich geheiratet hat, die Sakramente nicht empfangen kann. Der Papst sagte: 'Das hat Jesus Christus so eingerichtet, und der Papst kann es nicht ändern.'"(s. kath.net)

Es gebe eben Dinge, so der Bischof von Córdoba weiter, die sich nicht ändern ließen.

Das ist eine beachtenswerte Mitteilung im Hinblick auf viele Medien, die immer wieder behaupten, Papst Franziskus befürworte die Vorschläge bzw."Fragen" von Kardinal Kasper, der wenigstens für eine Minderheit der Betroffenen, nämlich diejenigen, die sich den Sakramentenempfang wünschen und in den Gemeinden aktiv sind, die kirchliche Anerkennung einer nichtsakramentalen Zweitehe vorschlägt. Warum aber nur für die in den Pfarreien aktiven zivil wiederverheirateten Geschiedenen, warum nicht für alle Betroffene? Ach, anderes Thema, lassen wir das...



Weiteres zum Thema "Zivil wiederverheiratete Geschiedene":

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Mittwoch, 24. September 2014

Fragwürdige Pro-Abtreibungsargumente

Anlässlich der Entscheidung der spanischen Regierung, ungeborene Kinder auch weiterhin nicht durch entsprechende Gesetze vor der Gefahr durch Abtreibung zu schützen, hat Josef Bordat "Argumentationsfiguren" der Abtreibungsbefürworter zusammengefasst und das Notwendige dazu gesagt.

In aller Kürze wird die Oberflächlichkeit und Fragwürdigkeit dieser Argumente sichtbar. Opfer sind Hunderttausende unschuldiger Kinder, die im Mutterleib getötet werden und denen das Recht zu leben aus - seien wir doch ehrlich - überwiegend egoistischen Motiven, oder aus manglelnder Wertschätzung eines Menschenlebens, vorenthalten wird... Wie ist das in unserer "modernen" Zeit und in einer angeblich solidarischen Gesellschaft möglich?

Die wesentlichen Argumentationsfiguren der Abtreibungsbefürworter:
1. „Recht auf Abtreibung“
2. „Selbstbestimmungsrecht der Frau über ihren Körper“
3. „Entscheidungsfreiheit“
4. „Religiöser Fundamentalismus“
5. „Moderne“ / „21. Jahrhundert“
Herzliche Leseempfehlung! - wie auch für den aufschlussreichen bordatschen Artikel über "Gewalt aus Notwehr und die Problematik ihrer diskursiven Rechtfertigung" (hier).

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Kleiner Mensch im Bauch:


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Wiederverheiratete Geschiedene und der Kommunionempfang - in einfacher Sprache

Ein Sevice von Catholicism Wow : hier!
 
 

Dienstag, 23. September 2014

Die Kirche bleibt Christus, der Wahrheit, treu

In der Kraft des Heiligen Geistes schließen Mann und Frau miteinander den Ehebund, der durch göttlichen Beschluß »von Anfang an« unlösbar ist. Diese Unauflöslichkeit wurzelt in der natürlichen Ergänzung von Mann und Frau, und sie wird durch die gegenseitige Verpflichtung persönlicher Ganzhingabe besiegelt und für das Wohl der Kinder gefordert.

Im Licht des Glaubens wird auch ihr letzter Sinn erkenntlich. Er besteht darin, Frucht, Zeichen und Anspruch der absolut treuen Liebe zu sein, »die Gott dem Menschen, die Christus seiner Kirche entgegenbringt«. Mit diesen Worten habe ich (JPII.) die traditionelle Lehre der Kirche in dem Apostolischen Schreiben Familiaris consortio (vgl. Nr. 20) neu dargelegt, um der Bitte der Bischöfe aus allen Teilen der Erde zu entsprechen, die bei der Synode in Rom die Probleme der christlichen Familie in der heutigen Welt studierten.

Sicher stimmt diese Lehre nicht mit dem Denken so vieler unserer Zeitgenossen überein, die es für unmöglich halten, eine Verpflichtung zur Treue für das ganze Leben auf sich zu nehmen. Die Synodenväter waren sich bewußt, daß die aktuellen, ideologischen Strömungen ihrem Denken entgegengesetzt sind. Sie erklärten dennoch, daß es spezifische Aufgabe der Kirche ist, »die Frohbotschaft von der Endgültigkeit jener ehelichen Liebe einzuprägen, die ihr Fundament und ihre Kraft aus Jesus Christus hat« (ebd., Nr. 20), und sie erklärten, daß eine solche Sendung nicht allein von der Hierarchie übernommen werden kann; auch ihr, christliche Eheleute, seid dazu berufen, in der Welt ein immer neues Zeichen zu setzen »für die unerschütterliche Treue, mit der Gott in Jesus Christus alle Menschen und jeden Menschen liebt« (ebd.). 


Papst Johannes Paul II. an Familien, Sameiro (Portugal), 15. 5. 1982; OR 23/82
CP III, S. 175


Weiteres zum Thema "Ehepastoral":

Sonntag, 21. September 2014

Die einzige Kirche Jesu Christi

Botschaft zum Bloggertreffen in Erfurt

Da es offensichtlich nicht nur bei einem (inzwischen zurückgetretenen) Benediktiner-Abt, sondern auch bei (katholischen) Pastoraltheologen und Medien-Benediktinern Unklarheit oder Unsicherheit darüber gibt, wo die Kirche Jesu Christi zu verorten ist, möchte ich Zeugnis von meinem katholischen Glauben ablegen, der besagt, dass die einzige Kirche Jesu Christi diejenige ist, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Insofern diese Kirche als die "römische" oder "römisch-katholische" bezeichnet wird, ist diese die einzige, nämlich die katholische Kirche.

In einfacher und verständlicher Sprache bringt dies z. B. das "Credo des Gottesvolkes" von Papst Paul VI. zum Ausdruck:
Aus dem "Credo des Gottesvolkes" von Papst Paul VI.:

Wir glauben an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, die von Jesus Christus auf dem Felsen gegründet wurde, der Petrus ist. Sie ist der mystische Leib Christi, von ihm sowohl als sichtbare Gemeinschaft mit hierarchischem Aufbau wie auch als geistige Gemeinschaft eingesetzt. Sie ist die Kirche hier auf Erden, das pilgernde Gottesvolk. 

Und sie ist die Kirche, die beschenkt ist mit himmlischen Gütern – der Same und keimhafte Anfang des Reiches Gottes, durch das sich Werk und Leiden der Erlösung in der Geschichte fortsetzen und das seine Vollendung finden wird jenseits aller Zeitlichkeit, in der ewigen Herrlichkeit (22). Der Herr Jesus Christus läßt Seine Kirche in der Zeit Gestalt annehmen durch die Sakramente, die aus Seiner göttlichen Fülle (23) hervorgehen. Durch sie haben die Glieder der Kirche Anteil am Geheimnis Seines Todes und Seiner Auferstehung in der Gnade des Heiligen Geistes, der Leben und Tun verleiht (24). Die Kirche ist deshalb heilig, auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder befinden, weil sie selbst kein anderes Leben besitzt als das der Gnade. Das heißt, daß sich ihre Glieder heiligen, wenn sie an ihrem Leben teilnehmen, und daß sie, wenn sie ihr Leben preisgeben, der Sünde und Unordnung verfallen, die den Glanz ihrer Heiligkeit verdunkeln. Deshalb leidet und büßt die Kirche für diese Verfehlungen. Sie hat die Gewalt, ihre Gläubigen davon zu heilen: durch das Blut Christi und die Gabe des Heiligen Geistes. 

Sie ist dem Geiste nach Erbin der göttlichen Verheißungen und Tochter Abrahams, durch jenes Israel, dessen heilige Schriften sie in Liebe bewahrt und dessen Patriarchen und Propheten sie in Ehrfurcht gedenkt. Sie ist auf die Apostel gegründet und gibt im Nachfolger des heiligen Petrus und in den Bischöfen, die sich in Gemeinschaft mit ihm befinden, deren immerdar lebendiges Wort und deren Hirtengewalt durch die Jahrhunderte weiter. Unter dem immerwährenden Beistand des Heiligen Geistes hat die Kirche die Aufgabe, jene Wahrheit zu bewahren, zu lehren, auszulegen und in der Welt zu verkündigen, die Gott in verhüllter Weise durch die Propheten und in ihrer ganzen Fülle durch unseren Herrn Jesus Christus geoffenbart hat. 

Wir glauben alles, was im geschriebenen oder überlieferten Gotteswort enthalten ist und was die Kirche als von Gott geoffenbarte Wahrheit zu glauben vorlegt: entweder durch eine feierliche Glaubensentscheidung oder durch das ordentliche und allgemeine Lehramt (25). Wir glauben an die Unfehlbarkeit, die dem Nachfolger des heiligen Petrus zukommt, wenn er ex cathedra als Hirte und Lehrer aller Gläubigen (26) spricht. 

Diese (Unfehlbarkeit) ist auch dem Kollegium der Bischöfe verheißen, wenn sie – gemeinsam mit dem Papst – das höchste Lehramt ausüben. (27)

Wir glauben, daß die von Christus gegründete Kirche, für die Er gebetet hat, unfehlbar eine ist: im Glauben, im Kult und in der hierarchischen Gemeinsamkeit. Die reiche Vielfalt in der Liturgie, die zu Recht bestehende Verschiedenheit im theologischen und geistlichen Erbe, sowie in den eigenen Rechtsordnungen im Innern der Kirche, tun ihrer Einheit keinen Abbruch, sondern fördern sie. (28)

Wir anerkennen das Vorhandensein zahlreicher Elemente der Wahrheit und Heiligung außerhalb der Gemeinschaft der Kirche Christi, welche eigentlich ihr zugehören und auf die katholische Einheit (29) hindrängen. Und wir glauben an das Wirken des Heiligen Geistes, der in den Herzen der Jünger Christi die Liebe zu dieser Einheit (30) entflammt. Wir haben aber die Hoffnung, daß auch die Gläubigen, die noch nicht voll und ganz der Gemeinschaft der Kirche angehören, sich eines Tages in der einen Herde mit dem einen Hirten zusammenfinden werden. 

Wir glauben, daß die Kirche heilsnotwendig ist; denn Christus, der alleinige Mittler und Weg zum Heil, ist für uns gegenwärtig in Seinem Leib, der die Kirche ist (31). Aber der göttliche Heilsplan umfaßt alle Menschen. Diejenigen, die ohne ihre Schuld die Frohbotschaft Christi und Seiner Kirche nicht kennen, aber aufrichtig Gott suchen und sich mit Hilfe der Gnade um die Erfüllung Seines Willens bemühen, den sie aus den Forderungen ihres Gewissens erkannt haben – ihre Zahl ist Gott allein bekannt – können das Heil erlangen. (32)

 
22 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8.50. 
23 Vgl. ebd. 7.11. 
24 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Sacrosanctum Concilium, 5.6; vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 7.12.50. 
25 Vgl. Denzinger 3011. 
26 Vgl. ebd. 3074. 
27 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 25. 
28 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 23; vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dekret Orientalium Ecclesiarum, 2.3.5.6. 
29 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8. 
30 Vgl. ebd. 15. 
31 Vgl. ebd. 14. 
32 Vgl. ebd. 16.

Und der Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) erklärt:

Der große Reichtum an Verschiedenheiten steht der Einheit der Kirche nicht entgegen, sondern die Sünde und ihre Folgen belasten und bedrohen diese Gabe der Einheit unablässig. Darum muß der hI. Paulus dazu ermahnen, „die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens" (Eph 4,3).

815 Welches sind die Bande der Einheit? Vor allem ist es die Liebe, „das Band der Vollkommenheit" (Kol 3,14). Die Einheit der pilgernden Kirche wird aber auch durch folgende sichtbare Bande der Gemeinschaft gesichert:

- das Bekenntnis ein und desselben, von den Aposteln überlieferten Glaubens;

- die gemeinsame Feier des Gottesdienstes, vor allem der Sakramente;

- die apostolische Sukzession, die durch das Weihesakrament die brüderliche Eintracht der Familie Gottes aufrechterhält [Vgl. UR 2; LG 14;  [link] CIC, can. 205].

816 „Die einzige Kirche Christi ... zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen, ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut ... Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in [subsistit in] der katholischen Kirche, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird" (LG 8).

Das Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils über den Ökumenismus erklärt:
„Nur durch die katholische Kirche Christi, die allgemeine Hilfe zum Heil ist, kann man die ganze Fülle der Heilsmittel erlangen. Denn einzig dem Apostelkollegium, dem Petrus vorsteht, hat der Herr, so glauben wir, alle Güter des Neuen Bundes anvertraut, um den einen Leib Christi auf Erden zu bilden, dem alle völlig einverleibt werden müssen, die schon auf irgendeine Weise zum Volke Gottes gehören" (UR 3).


Und eine weitere Quelle des Lehramtes bekräftigt:

Dennoch müssen dieselben Katholiken bekennen, daß sie durch das Geschenk der göttlichen Gnade zu jener Kirche gehören, die Christus gegründet hat und die von den Nachfolgern Petri und der übrigen Apostel geleitet wird. Diese sind die Träger der unverfälschten, lebendigen und ursprünglichen Ordnung und Lehre der apostolischen Gemeinde, die das unvergängliche Erbe der Wahrheit und Heiligkeit darstellt.11

Darum ist es den Gläubigen nicht erlaubt, sich die Kirche Christi so vorzustellen, als ob sie nichts anderes sei als irgendeine Summe – geteilt zwar, aber doch noch irgendwie eins – von Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften; noch steht es ihnen frei anzunehmen, daß die Kirche Christi heute nirgends mehr wirklich existiert, so daß sie nur noch als ein Ziel aufgefaßt werden kann, das alle Kirchen und Gemeinschaften zu suchen haben.


aus: Erklärung der Kongregation für die Glaubenslehre "Mysterium Ecclesiae" 



Herzliche Grüße nach Erfurt
an alle Teilnehmer des Bloggertreffens der KAMP!
(besonders an Herrn Sellmann und P. Maurus Runge OSB)


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Weiteres zum Thema "Die Kirche Jesu Christi":


(Hervorhebungen durch Fettdruck von FW)

Samstag, 20. September 2014

Eigenartig: Kardinal Kasper instrumentalisiert den Heiligen Vater und bezichtigt andere Kardinäle der ideologischen Kriegshetze

Starker Tobak von Seiner Eminenez Walter Kardinal Kasper: In einem Interview mit der italienischen Zeitung "Il Mattino" unterstellt der Kardinal Mitbrüdern, die es gewagt haben, ihm zu widersprechen, einen "ideologischen Krieg" zu wollen. Und er geht noch weiter: Das Ziel dieser Kontroversen, so Kasper, sei nicht er, sondern "der Papst".

Es stellt sich die Frage, warum ein renommierter Theologe es nötig hat, eine sachliche Diskussion auf eine persönliche Ebene zu ziehen - und dafür selbst den Heiligen Vater zu instrumentalisieren.

Kasper hatte in seiner umstrittenen Rede "Das Evangelium von der Familie" vor dem Kardinalskollegium im Februar diesen Jahres die Frage gestellt, ob man einem zivil wiederverheirateten und geschiedenen Gläubigen nach einer Zeit der neuen Orientierung das Sakrament der Buße und dann der Kommunion verweigern könne oder müsse? Und er ließ keinen Zweifel daran, dass er es für möglich hält, zivil Wiederverheirateten Geschiedenen nach einem solchen Weg der Neuorientierung - trotz fehlendem Willen zur Umkehr - den Zugang zu den Sakramenten zu gestatten.

Die Lehre der Kirche von der Unauflöslichkeit der Ehe solle, dürfe und könne nicht angetastet werden, beteuert Kardinal Kasper; und eine zweite sakramentale Ehe sei zu Lebzeiten beider Ehepartner nicht möglich! Völlig ausgeschlossen, so Kasper. So weit, so katholisch.

Gleichzeitig aber hält es der Kardinal für möglich, dass - trotz bestehendem Eheband zwischen zwei Eheleuten - die Ehepartner unter bestimmten Bedingungen eine zweite zivile Ehe mit weiteren Personen eingehen können. Für Christen aber gibt es nur die sakramentale Ehe als Form des Zusammenlebens in ehelicher Gemeinschaft, denn durch die Taufe haben sie Anteil an einer höheren Wirklichkeit (vgl. CIC can 1055 §2: "Deshalb kann es zwischen Getauften keinen gültigen Ehevertrag geben, ohne daß er zugleich Sakrament ist."). Was aber ist diese zweite "Ehe", wenn es sich nicht um eine sakramentale Ehe handelt?

Wie also passt das aber zusammen: bestehendes Eheband und gleichzeitige neue "Ehe"? Es ist die Quadratur des Kreises. Man ist versucht zu meinen, der Kardinal spreche mit gespaltener Zunge... Aber vielmehr liegt das Problem in einem Verständnis des Kardinals von den Sakramenten Ehe, Buße und Eucharistie sowie von dem Wesen der christlichen Barmherzigkeit, die von dem der authentischen Lehre der Kirche abweicht.

Aber an seiner Theorie lässt der ehemalige Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart nicht rütteln, wie (nicht nur) seine Reaktion auf die Erwiderung des ganz und gar mit der Materie vertrauten Ehepaares Norbert und Renate Martin, beide Mitglieder im Päpstlichen Rat für die Familie, zeigte. Er, der selbst das Bemühen der Martins um einen sachlichen und fairen Dialog lobt, wird in der Auseinandersetzung selbst unsachlich und persönlich: Da werden dann keine Argumente abgewogen oder auf solche eingegangen, sondern die vermeintlichen Gegner werden schnell einmal als solche abgestempelt, die "von Gottes Barmherzigkeit noch garnichts verstanden" haben oder es wird ihnen einfach das Wort im Munde umgedreht und die Dialogpartner als sich angeblich selbst widersprechend entlarvt.

Wie bereits acht US-amerikanische Bischöfe im Juli diesen Jahres, haben nun fünf Kardinäle eine Schrift verfasst (Echter Verlag, s. hier), die in ihren Beiträgen aufzeigt, dass die Theorien Kaspers der traditionellen Lehre der Kirche über Ehe, Buße und Eucharistie entgegenstehen. "In der Wahrheit Christi bleiben - Ehe und Gemeinschaft in der katholischen Kirche" heißt der Sammelband und seine Verfasser sind die Kardinäle Gerhard Ludwig Müller (hier), Carlo Cafarra (hier), Walter Brandmüller (hier), Velasio De Paolis (hier und hier) und Raymond Burke (hier und hier). Alle fünf Kardinäle hatten bereits während der Aussprache im Kardinalskollegium unmittelbar nach Kaspers Vortrag Bedenken über die Vereinbarkeit von dessen Vorschlägen und der kirchlichen Lehre angemeldet. Neben den fünf Kardinälen zählt außerdem der 49jährige Erzbischof Cyril Vasil’ SJ, Sekretär der Ostkirchenkongregation, zu den Autoren des Buches.

Kasper empfindet die Stellungnahmen offensichtlich als Kriegserklärung, wie er gegenüber dem "Il Mattino" äußerte. Allerdings habe er selbst die Schrift der fünf Kardinäle noch nicht gelesen...

Und warum ist eine Stellungnahme, die die Lehre der Kirche darlegt, ein Angriff auf den Heiligen Vater? Hat da jemand vielleicht Angst, der Heilige Vater könne vielleicht doch noch von der Richtigkeit und Vernünftigkeit der kirchlichen Position überzeugt werden (falls er es noch nicht - oder nicht mehr - ist)?

Seit Jahrzehnten versuchen einige der deutschen Bischöfe die Diskussion um den Umgang der Kirche mit zivil wiederverheirateten Geschiedenen in die Weltkirche zu lancieren. In vielen anderen Ländern wird diesbezüglich die Lehre der Kirche nicht infrage gestellt. In Deutschland jedoch gab es immer wieder Bestrebungen, die Pastoral von der Dogmatik zu trennen und Formen der kirchlichen Anerkennung zu etablieren, z. B. durch die Zulassung zum Empfang der heiligen Kommunion, durch Segensfeiern von Zweitehen usw. (s. Würzburger Synode, Hirtenwort der oberrheinischen Bischöfe zum Thema im Jahre 1993, Freiburger Handreichung 2013).

Jedesmal hatte der Vatikan solchen Bestrebungen eine Absage erteilt und dazu aufgefordert, dem Wort Christi und der Lehre der Kirche treu zu bleiben. Die Mahnungen und Richtlinien aus Rom wurden jedoch überwiegend von Bischöfen, Priestern und Laien ignoriert. So weigerte sich zuletzt der inzwischen emeritierte Bischof von Freiburg, Dr. Robert Zollitsch, die Freiburger Handreichung zurückzuziehen. Bis heute warten die Gläubigen in Deutschland vergeblich auf eine authentische Verkündigung der kirchlichen Ehelehre, die auf dem Wort Christi gründet. Und anlässlich des Magdeburger Dialogprozesses verkündete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, dass die Mehrheit der Bischöfe in dieser Frage "in eine Richtung gehen, wie sie Kardinal Walter Kasper vorgeschlagen hat".

Walter Kasper (wohl unterstützt von Erzbischof em. Robert Zollitsch, Karl Kardinal Lehmann und Reinhard Kardinal Marx, der inzwischen Zollitsch auf den Posten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz folgte) hat es nun geschafft, dieses in der Weltkirche an sich längst abgehandelte Thema nach ganz oben zu bringen...

Immerhin haben die "Fragen" von Kardinal Kasper auch einen positiven Effekt: Schon lange nicht mehr haben sich so viele Kirchenmänner so intensiv mit der kirchlichen Ehelehre beschäftigt und so zahlreiche Veröffentlichungen zu diesem Thema verfasst! Neben den oben genannten z. B. auch der australische Kardinal und K9-Mitglied George Pell in einem Vorwort zu einem Buch mit dem Titel "Das Evangelium der Familie" (s. hier) und der Mailänder Kardinal Angelo Scola mit einem Beitrag in der Zeitung "La Stampa" (hier und hier) sowie viele andere.



Weiteres zum Thema Kardinal Kasper und die zivil Wiederverheirateten:


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Freitag, 19. September 2014

Marsch für das Leben 2014 - Das Leiden beseitigen, nicht den Leidenden; an der Hand eines Menschen, nicht aber durch die Hand eines Menschen sterben

Ja zum Leben –
für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie!



Herzliche Einladung zum Marsch für das Leben 2014 am Samstag, 20.09.2014 in Berlin! Die Kundgebung beginnt um 13 Uhr vor dem Bundeskanzleramt (gegenüber dem Berliner Hauptbahnhof). Informationen für Teilnehmer



Für eine Kultur des Lebens
von Martin Lohmann, Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL)

Es geht um das Leben. Es geht um die Freiheit. Es geht um das Lebensrecht für jeden Menschen. Es geht also um die Freiheit zum Leben.

Dafür setzen sich auch dieses Mal, beim zehnten Marsch für das Leben, viele tausend Menschen aus verschiedenen Religionen, allen Regionen unseres Landes und aus allen Generationen öffentlich in Berlin ein. Sie wollen ein Zeichen setzen für Humanität und Frieden. Für Freiheit und Liebe. Für das Leben. Denn jeder Mensch ist liebens- und lebenswert. Jeder Mensch hat, unabhängig von seinem Zustand, seinen Fähigkeiten, seinem Alter und seiner Herkunft, ein vorgegebenes Menschenrecht auf Leben.

Was die Teilnehmer des Lebensmarsches denken, sagen und tun, ist also nichts als letztlich völlig normal. Sie erinnern daran, dass wir Sicherheit brauchen, dass jeder Mensch immer willkommen ist und Solidarität erfährt, weil niemand Angst um sein Leben haben soll. Weder am Anfang noch am Ende.

Mehr als 100.000 noch nicht geborene Kinder werden in Deutschland jedes Jahr als „lebensunwert“ oder „unzumutbar“ getötet. Jedes Jahr verschärft sich die Situation durch Zunahme der Selektion nach PND und nun auch PID. Mehrere europäische Regierungen haben „Euthanasie“ bereits weithin legalisiert, diesmal unter dem Deckmantel der „Autonomie“ und des „Mitleids“. Wir müssen Leiden lindern und beseitigen, aber nicht den Leidenden! Helfen statt töten! Auch dadurch helfen, dass wir Schmerzen töten – aber nicht Menschen.

Menschenwürdig sterben können an der Hand eines Menschen, als Mensch. Aber nicht durch die Hand eines Menschen. Darum geht es. Wir sind nicht die Herren über Leben und Tod. Wir sind nicht die Eigentümer, sondern die Bewahrer des Lebens. Deshalb sind wir für ein Europa ohne Abtreibung und ohne Euthanasie. Es gibt kein Tötungsrecht!

Und wer das Lebensrecht tötet, tötet letztlich alle anderen Menschenrechte – und jede Humanität. Niemand darf zur Lebensgefahr für den Nächsten werden. Weder Ärzte noch Angehörige.

Es ist Zeit, das sichere Ja zum Leben für alle Menschen zu verteidigen. Das ist wirklicher Fortschritt. Auch im vergangenen Jahr sind viele tausend Unterstützer nach Berlin gekommen. Wir sind eine engagierte, einladende und dynamisch wachsende Ja-Bewegung für das Leben! Proteste, Hass und Gewalt gegen das Leben und das Recht auf Leben sind letztlich eine Bestätigung, wie gut und notwendig unser Einsatz ist.

Alle Menschen guten Willens sind eingeladen, für das Leben zu streiten. Wir müssen Anwälte einer Kultur des Lebens und der Toleranz sein!


Gastkommmentar des Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL), Martin Lohmann, in der "Tagespost" Nr. 111 am 18. September 2014


Weitere Beiträge zum Thema Lebensschutz und "Marsch für das Leben" Berlin 2014:



Update:

Meldungen und Berichte zum "Marsch für das Leben" am 20.09.2014 in Berlin:

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Donnerstag, 18. September 2014

Nachtrag zum Fest Kreuzerhöhung

Nach einigen windstillen Tagen - es waren derer genau zehn - geht es hier nun wieder frisch erfrischt zu Werke. Einiges der vergangenen Wochen gilt es aufzuarbeiten und "bloggerecht" zuzubereiten...

Ziemlich frisch war es auch vor einigen Tagen, am Fest Kreuzerhöhung (14. September), in Maria Plain, einem nördlich oberhalb von Salzburg gelegenen Wallfahrtsort. Von dort aus erfreut sich das Herz des Pilgers eines grandiosen Blicks auf die - nach Augsburg zweite - Mozartstadt. Allerdings ist die Aussicht bei schönerem Wetter wohl noch bezaubernder. Die Berge waren diesmal leider durch dicke Wolkenschleier verhangen (nicht ganz unpassend wiederum zur Tagesmesse), und die Festung Hohensalzburg war gerade noch sichtbar...



Halleluja, halleluja!
Süßes Holz, süße Nägel, tragend eine süße Last!
Nur ihr waret würdig den zu tragen,
der des Himmels König und Herr. Halleluja!
(Graduale zum Fest Kreuzerhöhung)



Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben,
sondern dass Er uns geliebt
und Seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.  

Christus ist für uns gehorsam geworden bis zum Tod,
ja bis zum Tod am Kreuze.


Darum hat Gott Ihn auch erhöht 
und Ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist -


damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde
ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu...



... und jeder Mund bekennt:
,Jesus Christus ist der Herr!'
zur Ehre Gottes, des Vaters.

 

Überragt vom immer und überall gegenwärtigen Kreuz:
das Gnadenbild von Maria Plain



Wir aber müssen uns rühmen im Kreuze unseres Herrn Jesus Christus;
in Ihm ist für uns das Heil, das Leben und die Auferstehung;
durch ihn sind wir gerettet und erlöst.
(Gal 6,14)

Gott möge sich unser erbarmen und uns segnen;
Er lasse sein Antlitz über uns leuchten und erbarme sich unser.
(Introitus der hl. Messe zum Fest Kreuzerhöhung)


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Bilder: © privat

Sonntag, 7. September 2014

28. September: Gebetstag für die Familiensynode

Vom 05. - 19. Oktober wird im Vatikan die Dritte Außerordentliche Bischofssynode stattfinden und sich mit den "pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung" beschäftigen. Nun lädt das Sekretariat der Bischofssynode zu einem weltweiten Gebetstag ein: Alle Pfarreien, Diözesen und Orden sind aufgerufen, am Sonntag, den 28. September 2014 "in der heiligen Messe für das Gelingen" zu beten. Im nächsten Jahr (2015) werden die Beratungen über die Familie in der XIV. Ordentlichen Bischofssynode weitergeführt.

Bereits im Jahr 1980 hat es eine Bischofssynode zum Thema "Die christliche Familie" gegeben, dessen Frucht das nachsynodale Apostolische Schreiben "Familiaris consortio" (22. November 1981) gewesen ist. Damals hatte der Papst eigens einen Brief an die Bischöfe, die Priester und die Gläubigen geschrieben:
Es naht die Bischofssynode, die vom 26. September dieses Jahres an über die Aufgabe der christlichen Familie in der Welt von heute beraten wird. Somit wird auf der Synode ein Problem von erstrangiger Bedeutung behandelt. Über den Dienst der Kirche gegenüber der Familie hat mein Vorgänger Papst Paul VI. gesprochen (vgl. Enzyklika Humanae vitae, Nr. 39); zu diesem Thema hat auch das letzte Konzil Stellung bezogen, wobei es daran erinnerte, daß die Familie »das Fundament der Gesellschaft« ist (Gaudium et spes, Nr. 52) und, weil sie zugleich eine Art Hauskirche darstellt, die Existenz und die Entwicklung der ganzen Kirche gewährleistet: denn in der Familie werden »die neuen Bürger der menschlichen Gesellschaft geboren, die durch die Gnade des Heiligen Geistes in der Taufe zu Söhnen Gottes gemacht werden, um dem Volke Gottes im Fluß der Zeiten Dauer zu verleihen« (Lumen gentium, Nr. 11).

Dieses gottbezogene Bild von der Familie, die durch Jesus Christus erneuert und geheiligt worden ist, hat in unserer Zeit vielfach an Bedeutung verloren, ist verdunkelt und vielleicht auch profaniert worden (vgl. Gaudium et spes, Nr. 47). Wir müssen uns deshalb wieder neu auf die Worte Jesu Christi besinnen: »Am Anfang war das nicht so« (Mt 19, 8). Es ist notwendig, daß die Synode „aufzeigt, was es heißt, Christus im Ehe- und Familienleben nachzufolgen« (vgl. Johannes Paul II., Ansprache an den Rat der Bischofssynode, 23. Februar 1980). In der Tat, die Familien müssen in unserer Zeit zu einem neuen Höhenflug aufbrechen! Sie sollen Christus nachfolgen!

Die Synode dieses Jahres ist ein Ereignis, das für das Leben der ganzen Kirche und für ihre Sendung von besonderer Bedeutung ist. Wenn diese Sendung in der Evangelisierung ihren Ausdruck findet (die das Thema der Synode von 1974 war) und sich in der katechetischen Unterweisung (Thema der Synode von 1977) konkretisiert, so bleiben diese beiden lebenswichtigen Aufgaben der Kirche durch einen grundlegenden Bezug mit der Familie verbunden.

Die Sendung der Kirche richtet sich auf die Familie mit jener Liebe, die Gott selbst durch seinen Sohn in ihr geoffenbart hat; zugleich verwirklicht sich diese Sendung zu einem großen Teil in der Familie und durch die Familie selbst. Bedenkt man die Bedeutung dieses Problems, so ist es unerläßlich, daß wir die Arbeiten der Bischofssynode dieses Jahres mit großem Interesse und dem Gebet der ganzen Kirche begleiten.

Wenn in Kürze die Bischofssynode beginnt, soll deshalb die ganze Kirche an ihren Arbeiten teilnehmen. Die ganze Kirche möge in gewissem Sinn auf der Synode anwesend sein: anwesend vor allem durch Gebet und Opfer. Alle Mitglieder der Kirche sollen für die Synode beten und geistige Opfer darbringen, um für die Väter der Synode in ihren synodalen Beratungen das Licht und den Beistand Gottes zu erbitten.

Die Familie ist eine Zelle, von der jede Berufung und die verschiedenen Lebensstände in der Kirche sich herleiten. Diese wiederum sind, ihrer jeweiligen Art entsprechend, zum Dienst an der Familie gegeben, wie es Paul VI. in einer Ansprache an Priester zum Ausdruck gebracht hat: »Ihr wißt aus langer und reicher Erfahrung: Euer priesterlicher Zölibat macht euch besonders geeignet, um für die Familien auf dem Weg ihrer Heiligung wirksame Zeugen der Liebe des Herrn in der Kirche zu sein« (vgl. Ansprache an die Mitglieder der Vereinigung »Equipes Notre Dame«, 4. Mai 1970; AAS 62, 1970, S. 435).

In der Kirche haben wir in der Tat, wie uns der Apostel lehrt, »unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade« (Röm 12, 6). Und das geschieht, da wir »ein Leib in Christus« sind (Röm 12, 5). Ich lade deshalb alle inständig ein, für die Synode zu beten und Opfer darzubringen. Vor allem bitte ich die Kranken um ihr Gebet und Opfer, die ja durch die Vorsehung berufen sind, in einer besonderen Weise am Opfer Christi teilzunehmen.

Mit derselben Einladung wende ich mich an die beschaulichen Orden, die Christus besonders zur lebendigen Mitsorge für die Anliegen seiner Kirche ruft. Ein herzliches Wort der Ermutigung gilt sodann den Familien. Mögen die Hauskirchen der christlichen Familien vom kommenden 26. September an zu einem Ort innigen Gebetes für die diesjährige Synode werden, die ja selbst so familiär ist und sich im Heiligen Geist mit besonderer Sorge und Liebe gerade ihnen zuwendet. Eure Söhne und Töchter, die dem Herzen des Herrn so nahe stehen, mögen von ihm für eure Familien und für die Familien in der ganzen Welt seinen Segen erflehen. Der Hauptgebetstag für die Synode wird Sonntag, der 12. Oktober, sein. Ich wünsche, daß man an diesem Tag in allen Diözesen, in den Pfarreien und Kirchen nach den Anweisungen der Hirten öffentliche Gebete verrichtet. 

An diesem Tag sollen die ganze Kirche und alle Familien sich zum gemeinsamen Gebet vereinen. Soweit wie möglich, lade ich für diesen Tag die Vertreter der Familien der ganzen Kirche nach Rom ein, damit sie mit dem Nachfolger Petri und den Vätern der Synode zusammentreffen können und auf diese Weise die geistige Anwesenheit aller Familien der Kirche, die im Glauben und in der Liebe vereint sind, zum Ausdruck bringen. Jede Familie empfehle ich der Heiligen Familie von Nazaret und erteile euch, ehrwürdige Brüder, liebe Söhne und Töchter, und vor allem jeder Heimstätte von Herzen meinen Apostolischen Segen.

Johannes Paul II.: Schreiben an die ganze Kirche, Rom, 15. 8. 1980; OR 34-35/80; (auf vatican.va hier in italienischer Sprache); zitiert aus: Johannes Paul II. "Die Familie - Zukunft der Menschheit"; Communio personarum Bd. 3, hrsg. von Norbert und Renate Martín; Patris Verlag Vallendar Schönstatt A.D. 1985 (hier als pdf abrufbar!)


Eine interessante Ergänzung im Hinblick auf Erwägungen zur anstehenden Bischofssynode ist ein Text, den Tarquinius (Blog "Denziger-Katholik) aus dem Dornröschenschlaf geweckt hat und dessen grundsätzliche Aussagen sich - obwohl auf das II. Vatikanum gemünzt - genau so gut auf die Bischofssynode anwenden lassen: aus dem theologischen Magazin "American Ecclesiastical Review "(Ausg. 157, Okt. 1962) in Auszügen: "Die Tugend der Klugheit und der Erfolg des Zweiten Ökumenischen Vatikanischen Konzils" von Msgr. Joseph Clifford Fenton... Herzliche Leseempfehlung!

 
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III. Außerordentlichen Bischofssynode vom 05.-19. Oktober 2014


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Samstag, 6. September 2014

Verkündigung der Wahrheit ist Dienst an der ganzen Menschheit - Kardinal Marx fordert stattdessen Anpassung im Namen von Verständnis und Mitgefühl

Am 05. Oktober 1979 hielt Papst Johannes Paul II. während seines Pastoralbesuches in den USA in Chicago vor den Bischöfen der Vereinigten Staaten eine Ansprache, in der er die Bischöfe für ihre klare Stellungnahme zu den Problemen und Gefahren einer libertinisierten und säkularisierten Gesellschaft lobte und ermutigte, "die Botschaft der Wahrheit" zu verkünden:
Mit der Klarheit der Evangelien, dem Verständnis von Hirten und der Liebe Christi habt ihr das Problem der Unauflöslichkeit der Ehe berührt und hierzu zu Recht festgestellt: »Der Bund zwischen Mann und Frau, die sich in einer christlichen Ehe vereint haben, ist so unauflöslich und unwiderruflich wie Gottes Liebe für sein Volk und Christi Liebe für seine Kirche.« 

Während ihr die Schönheit der Ehe herausstelltet, habt ihr euch zu Recht gegen die Ideologie der Empfängnisverhütung wie auch gegen kontrazeptive Akte selbst gewandt, wie es die Enzyklika Humanae vitae getan hat. Und auch ich selbst bekräftige heute ausdrücklich mit der gleichen Überzeugung wie Paul VI. die Lehre dieser Enzyklika, die mein Vorgänger »kraft des Auftrages, der uns von Christus anvertraut ist« (AAS, 60, 1968, S. 485), verkündet hat.

Bei der Darstellung der geschlechtlichen Einheit zwischen den Eheleuten als eines besonderen Ausdruckes ihres Liebesbundes habt ihr zu Recht festgestellt: »Geschlechtsverkehr ist nur innerhalb der Ehe ein moralisches und menschenwürdiges Gut, außerhalb der Ehe ist er verfehlt.« 

Als »Männer mit der Botschaft der Wahrheit und der Kraft Gottes« (2 Kor 6, 7), als bevollmächtigte Lehrer für Gottes Gesetz und als verständnisvolle Hirten habt ihr zu Recht geschrieben: »Homosexuelle Praxis ist ... im Unterschied zu homosexueller Neigung unmoralisch. « Durch die Klarheit dieser Wahrheit habt ihr ein Beispiel für die wirkliche Liebe Christi gegeben; ihr habt jene Menschen nicht getäuscht, die wegen ihrer Homosexualität schweren moralischen Problemen ausgesetzt sind, wie es der Fall gewesen wäre, wenn ihr im Namen von Verständnis und Mitgefühl oder aus irgendeinem anderen Grund bei irgendeinem Mitmenschen falsche Hoffnungen geweckt hättet. Ihr habt vielmehr brüderliche Liebe gezeigt, indem ihr die echte Würde, die echte Menschenwürde derer herausgestellt habt, die von der Kirche Christi die Führung erwarten, die aus dem Licht des Wortes Gottes kommt. 

Auch gabt ihr Zeugnis von der Wahrheit und verrichtet damit einen Dienst an der ganzen Menschheit, als ihr die Lehre des Konzils: »Vom Augenblick der Empfängnis an muß das Leben mit größter Sorgfalt geschützt werden« (Gaudium et spes, Nr. 51), aufgegriffen und das Recht auf Leben und die Unverletzlichkeit jeden menschlichen Lebens, einschließlich des Lebens Ungeborener, bekräftigt habt. Ihr habt es klar ausgesprochen: »Solche unschuldigen, ungeborenen Kinder zu vernichten ist ein unsagbares Verbrechen ... Ihr Lebensrecht muß vom Gesetz anerkannt und voll geschützt werden.«

Und ebenso wie ihr die Ungeborenen in der Wahrheit ihrer Existenz verteidigt habt, so klar seid ihr auch für die Alten eingetreten, indem ihr festgestellt habt: »Euthanasie oder Töten aus Mitleid ... ist ein schweres moralisches Übel ... Ein solches Töten ist unvereinbar mit dem Respekt vor Menschenwürde und der Achtung vor dem Leben.«  


Papst Johannes Paul II. an die Bischöfe in den USA, Chicago, 05.10.1979; OR 41/79

Kardinal Marx fordert "Nachdenken" über kirchliche (nichtsakramentale) Anerkennung von Konkubinaten

Heute (06. September 2014) liest man in der "Tagespost" (S.4), dass Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München-Freising, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied des K9-Beraterrates des Papstes zur Refom der Römischen Kurie, über die kirchliche Anerkennung von einer "zweiten Beziehung" mit einer weiteren Person innerhalb einer sakramentalen Ehe nachdenken möchte, die zwar nicht sakramental sein könne, weil wenigstens einer der beiden (Zweit-)Partner bereits in einer sakramentalen, unauflöslichen Ehegemeinschaft lebt, aber vielleicht "in anderer Form". Der Kardinal meint, eine solche Zweitpartnerschaft habe doch eine "eigene sittliche Qualität". Diese "eigene sittliche Qualität" besteht nach kirchlicher Lehre aber aus Untreue und Ehebruch, ist also zutiefst unmoralisch und ein Eingriff in die sakramentale Ehegemeinschaft.

Wenn Kardinal Marx meint, "wir müssen das Schweigen angesichts des Scheiterns (Anm.: einer Ehe) überwinden", so übersieht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, dass die Kirche nie zu diesem Übel geschwiegen, sondern stets den betroffenen Eheleuten Beistand und Hilfe zur Versöhnung, im schlimmsten Fall Hilfe zur Überwindung der Trennung vom Ehepartner geleistet hat. Wenn dies in Deutschland nicht so war bzw. ist, so liegt das an den pastoralen Unzulänglichkeiten der diözesanen Einrichtungen, z. B. gut dotierten Familienberatungsstellen, die es in so großer Zahl wie in kaum einem anderen Land gibt, oder zuerst bei manchen Seelsorgern vor Ort, die nicht in der Lage zu sein scheinen, solche Situationen aus dem Glauben heraus zu deuten und zu begleiten. Manchmal und wahrscheinlich meistens liegt die Schwierigkeit in solcher Situation zu helfen aber schon bei den Ehepartnern selbst, die sich entweder nicht über das Gut der christlichen Ehe und das Tabu einer Scheidung, die es nach katholischer Ehelehre nicht gibt, im Klaren sind, oder sich nicht von der Kirche helfen lassen und keinen Rat - und auch nicht die Lehre der Kirche - annehmen wollen.

Die Antwort der Kirche ist der Aufruf zu Umkehr und Versöhnung und schließlich zum Tragen des persönlichen Kreuzes, das uns schließlich zur Erlösung führt.




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Freitag, 5. September 2014

Communio personarum - Der Schatz der "Theologie des Leibes" von Papst Johannes Paul II.

Im Jahre 1985 haben die Eheleute Norbert und Renate Martin die bis dahin gehaltenen Katechesen und Aussagen von Johannes Paul II. über das Thema "Ehe und Familie" in einem dreibändigen Werk veröffentlicht: die ersten beiden Bände enthalten Katechesen, der dritte Band weitere Ansprachen und Aussagen des Papstes.

Alle drei Bände stehen erfreulicherweise im Internet als pdf-Dateien zur Verfügung, so dass man sie entweder online lesen und/ oder herunterladen und/ oder ausdrucken kann. Jedes Buch verfügt über ein ausführliches Sach- und Namensverzeichnis.

Dieser Schatz über die Lehre der Kirche bezüglich Ehe und Familie, ihre tiefe Begründung, eine entsprechende Pastoral und verwandte Themenkreise ist gerade im Hinblick auf die in diesem und im nächsten Oktober bevorstehende Bischofssynode über die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung hilfreich und wertvoll. Die Sammlung sei deshalb herzlich zum Schmökern empfohlen.

Johannes Paul II. "Die menschliche Liebe im göttlichen Heilsplan" Katechesen 1978-1981;
Communio personarum Bd.1, hrsg. von Norbert und Renate Martin; Patris Verlag Vallendar Schönstatt A.D. 1985 (Band 1 pdf)

Johannes Paul II. "Die Erlösung des Leibes und die Sakramentalität der Ehe" Katechesen 1981-1984;
Communio personarum Bd.2, hrsg. von Norbert und Renate Martin; Patris Verlag Vallendar Schönstatt A.D. 1985 (Band 2 pdf)

Johannes Paul II. "Die Familie - Zukunft der Menschheit" Aussagen zu Ehe und Familie 1978-1984;
Communio personarum Bd. 3, hrsg. von Norbert und Renate Martin; Patris Verlag Vallendar Schönstatt A.D. 1985 (Band 3 pdf)


Norbert und Renate Martin gehören der von Pater Josef Kentenich gegründeten Schönstattbewegung an und wurden im Jahre 1982 in den "Päpstlichen Rat für die Familie" in Rom berufen. Sie widmen sich, quasi ihr ganzes Leben, der Verkündigung der kirchlichen Lehre über Ehe und Familie und sind ausgewiesene Kenner auf diesem Gebiet.


Weiteres von Norbert und Renate Martin:


Weiteres zur "Theologie des Leibes" von Johannes Paul II.:

Foto: privat
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