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Freitag, 2. Mai 2014

Die Freiheit zur Umkehr

Du aber, Menschensohn, sag zum Haus Israel: Ihr behauptet: Unsere Vergehen und unsere Sünden lasten auf uns, wir siechen ihretwegen dahin. Wie sollen wir da am Leben bleiben? Sag zu ihnen: So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn -, ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern daran, dass er auf seinem Weg umkehrt und am Leben bleibt. Kehrt um, kehrt um auf euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel?

Du aber, Menschensohn, sag zu den Söhnen deines Volkes: Den Gerechten wird seine Gerechtigkeit nicht retten, sobald er Böses tut. Und der Schuldige wird durch seine Schuld nicht zu Fall kommen, sobald er sein schuldhaftes Leben aufgibt. Der Gerechte aber kann trotz seiner Gerechtigkeit nicht am Leben bleiben, sobald er sündigt. Wenn ich zu dem Gerechten sage: Du wirst am Leben bleiben!, er aber im Vertrauen auf seine Gerechtigkeit Unrecht tut, dann wird ihm seine ganze (bisherige) Gerechtigkeit nicht angerechnet. Wegen des Unrechts, das er getan hat, muss er sterben.

Wenn ich aber zu dem Schuldigen sage: Du musst sterben!, und er gibt sein sündhaftes Leben auf, handelt nach Recht und Gerechtigkeit, gibt (dem Schuldner) das Pfand zurück, ersetzt, was er geraubt hat, richtet sich nach den Gesetzen, die zum Leben führen, und tut kein Unrecht mehr, dann wird er gewiss am Leben bleiben und nicht sterben. Keine der Sünden, die er früher begangen hat, wird ihm angerechnet. Er hat nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt, darum wird er gewiss am Leben bleiben.

Die Söhne deines Volkes aber sagen: Das Verhalten des Herrn ist nicht richtig. Dabei ist gerade ihr Verhalten nicht richtig. Wenn der Gerechte seine Gerechtigkeit aufgibt und Unrecht tut, muss er dafür sterben. Und wenn der Schuldige sein sündhaftes Leben aufgibt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, so wird er deswegen am Leben bleiben. Ihr aber sagt: Das Verhalten des Herrn ist nicht richtig. Doch ich werde euch richten, ihr vom Haus Israel, jeden nach seinem Verhalten.


Sonntag, 17. November 2013

Nicht Verderben, sondern Frieden




So spricht der Herr: "Ich denke Gedanken des Friedens, nicht des Verderbens. Ihr werdet zu mir rufen, und ich werde euch erhören. Heimführen werde ich euch aus der Gefangenschaft von überall her."

(Jer 29)


aus dem Introitus des 6. (nachgeholten) Sonntags nach Erscheinung




eigenes Foto

Montag, 6. August 2012

Verklärung des Herrn - "Auf ihn sollt ihr hören!"

Zum Fest der Verklärung Christi ein kleiner Auszug aus dem 1. Band des Buches "Jesus von Nazareth" von  Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., S.363/364 (s. Quellen):

"Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören" (MK 9,7).

Die heilige Wolke, die Schechina, ist das Zeichen der Gegnwart Gottes selbst. Die Wolke über dem Offenbarungszelt zeigte Gottes Gegenwart an. Jesus ist das heilige Zelt, über dem die Wolke der Gegenwart Gottes steht und von dem aus sie nun  auch die anderen "überschattet".

Die Szene der Taufe Jesu wiederholt sich, in der der Vater selbst Jesus aus der Wolke heraus als Sohn proklamiert hatte: "Du bist mein Sohn, der Geliebte. An dir habe ich Wohlgefallen" (Mk 1,11).

Zu dieser feierlichen Proklamation der Sohnschaft tritt nun aber der Imperativ hinzu: " Auf ihn sollt ihr hören." Hier wird der Zusammenhang mit dem Aufstieg des Mose auf den Sinai wieder sichtbar, den wir als Hintergrund der Verklärungsgeschichte am Beginn gesehen hatten.

Mose hatte auf dem Berg die Tora, Gottes weisendes Wort empfangen. Nun wird uns über Jesus gesagt: "Auf ihn sollt ihr hören." Gese (1)  hat diese Szene treffend so kommentiert: "Jesus ist zum göttlichen Offenbarungswort selbst geworden. Deutlicher, gewaltiger können es die Evangelien nicht darstellen: Jesus ist die Tora selbst" (a.a.O. S.81).

Die Erscheinung ist damit beendet, ihr tiefster Sinn zusammengefasst in diesem einen Wort. Die Jünger müssen mit Jesus wieder absteigen und immer neu lernen: "Auf ihn sollt ihr hören."
(1) Hartmut Gese, Zur biblischen Theologie, Alttestamentliche Vorträge; Chr. Kaiser, München 1977.
Hervorhebungen durch Fettdruck von Admin

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