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Sonntag, 4. August 2019

Marienbaum - Sommer, Sonne, Meeresstern

Niederrhein-Wallfahrt I

Marienbaum bei Xanten (auch hier) ist einer der ältesten Marienwallfahrtsorte am Niederrhein. Maria wird hier als "Zuflucht der Sünder" verehrt und um Hilfe angerufen. Ein gelähmter Hirte hatte im Jahr 1430 - wie zuvor in einem Traum geschaut - eine holzgeschnitzte Marienstatue in einer Eiche gefunden und wurde, nachdem er Maria in diesem Bild verehrt hatte, von seiner Krankheit geheilt.

Vor der Kirche befindet sich ein sehr schöner Brunnen mit einer
Nachbildung des Gnadenbildes:


An den acht Seiten des Brunnens befindet sich je ein Symbol für die Gottesmutter, unter anderem eben auch ein Meeresstern (Ave, maris stella...), als der Maria schon lange als Richtungsgeberin und Leitstern für ein christliches Leben angerufen wird. Kurios: Hier hat der Künstler den Stern weniger wie einen Himmelsstern aussehen lassen, sondern eher wie einen Seestern...







Marienbaumer Gnadenbild "Maria, Zuflucht der Sünder"




Fotos: © FW

Sonntag, 26. Mai 2019

Maria, Maienkönigin, wir kommen, dich zu grüßen!


Bevor der Mai zu Ende geht, wird es Zeit, doch noch wenigstens einen Maialtar dieses Jahres zu posten:


Maialtar 2019 im Hohen Dom zu Augsburg

Alle Tage sing und sage
Lob der Himmelskönigin!
Ihre Gnaden, ihre Taten
Ehr, o Seel’ mit Demutsinn!

Auserlesen ist ihr Wesen,
Mutter sie und Jungfrau war;
Sprich sie selig, überselig:
Groß ist sie und wunderbar.

Ihr vertraue, auf sie baue,
Daß sie dich von Schuld befrei’
Und im Streite dir zu Seite
Wider alle Feinde sei!

Gotterkoren, hat geboren
Sie den Heiland aller Welt,
Der gegeben Licht und Leben
Und den Himmel offen hält.

Sie alleine ist die reine
Jungfrau und Gebärerin;
Ihrem Kinde wich die Sünde,
Lob sei dieser Königin!

Ihre Ehren zu vermehren,
Sei, o Seele, stets bereit!
Benedeie sie und freue
Dich ob ihrer Herrlichkeit.

Ohne Ende zu ihr wende
Dich mit Lieb’ und Lobgesang,
Ihr’ gedenke, zu ihr lenke
Allen Sinn dein Leben lang.

Keine Weise kann zum Preise
Ihrer Hoheit würdig sein;
Keine Zierde gleicht der Würde,
Die empfangen sie allein.

Loben wollen wir und sollen
Gottes Mutter allzumal;
Preisen immer – aber nimmer
Zählst du ihrer Gnaden Zahl.

Glaub’ doch keiner, daß je einer
Ihre Taten würdig lob’,
Da die Gottheit ihre Hoheit
Über alle Welt erhob.

Dennoch will ich, weil es billig
Ist und frommen Sinn erfreu,
Daß mein Leben und mein Streben
Ihrem Lobe sei geweiht.

Dennoch klingen, hoch sich schwingen
Soll ihr Lob zu jeder Stund’!
Wer da schweiget, Ehr’ nicht zeiget,
Ist ein Tor in Herz und Mund.

Denn ihr Leben und ihr Streben,
Ihr wahrhafter Himmelssinn,
Ihre Klarheit, ihre Wahrheit
strecken alle Zweifel hin.

Ihre Sitten, schönste Blüten,
Sind der ganzen Kirche Zier;
Wort und Werke, Tugendstärke,
Zeigen höchste Gnade dir.

Fest verriegelt und versiegelt
War des Himmels Tür und Tor;
Ihre stille Glaubensfülle
Hob den Riegel bald empor.

Evas Kinder, all uns Sünder,
Hielt ein schwerer Fluch gebannt;
Durch Marien ist verliehen
Uns der Weg ins Vaterland.

Hoch lobpreise, Lieb’ erweise
Jeder ihr nach Kräften sein;
Sie verehren, Hilf' begehren
Laßt uns alle insgemein.

Und ich flehe, da ich sehe
Wie bei Gott sie mächtig ist,
Daß die Hehre von uns wehre
Böses Leid zu jeder Frist.

Ach, sie gebe, daß ich lebe,
Wie es will ihr lieber Sohn,
Daß ich droben ihn kann loben,
Ewig schau'n im Himmelsthron!


Bernardus Morlanensis (um 1140)

Deutsch von Heinrich Bone (1813 - 1893)
(Quelle: Hymnarium.de)




... und als kleine Zugabe ein Bild vom 4. Sonntag nach Ostern (19.Mai 2019) in St. Margareth in Augsburg; Zelebrant ist hier Pater Markus Rindler FSSP...

Fotos: © Frischer Wind

Mittwoch, 25. Mai 2016

Maialtar: Mutter der Barmherzigkeit, bitte für uns!

Wohl zurecht bemerkt Sursum corda vom Nachbarblog "Pro Deo et Patria", in diesem Jahr wenige Maialtäre im Web gesehen zu haben. Nun werde es Zeit, einige zu zeigen, bevor der Marienmonat Mai vorbei ist...

So will ich dieses Anliegen aufgreifen und hier den diesjährigen Maialtar in der altehrwürdigen Klosterkirche von Maria Laach zur Anschauung bringen, aufgenommen am Muttertag, den 08. Mai (und vielleicht gibt es ja bis zum Fest Maria Königin noch ein paar Maialtäre mehr im Internet?!):






Die Gottesmutter Maria ist gleichzeitig die Mutter der Barmherzigkeit, Mutter desjenigen, der Seinen Aposteln befiehlt, hinauszugehen zu allen Völkern, sie zu Seinen Jüngern zu machen und auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen. Sie sollen alle Menschen lehren, das zu befolgen, was er ihnen geboten hat, damit das Reich Gottes schon jetzt auf Erden wachse (vgl. Mt 28,20).

Die Jünger dachten zunächst, die Berufung zum Bekenntnis an Jesus Christus und die Taufe auf Ihn (also mit Ihm zu sterben und in Ihm wiedergeboren zu werden) sei ausschließlich an die Juden, das von Gott zuerst erwählte Volk gerichtet - bis dass sie durch den Beistand des Heiligen Geistes deutlich erkannten, dass Jesu Worte und Seine Offenbarung als Heiland und Erlöser allen Menschen guten Willens galt. Allen Menschen, die Jesus Christus - und an Ihn als den Messias - glauben, gab er Macht, Kinder Gottes zu sein - ganz gleich ob Jude oder Heide. 


Und hier blogoezesane Bilder von Maialtären aus besseren Tagen:

Los Wochos Maialtäre 2012



Zum Thema Juden-Mission siehe auch:

Sonntag, 4. Oktober 2015

"Würden Sie dieses Etwas anwenden?"



Wenn es etwas gäbe, das Sie ganz einfach zu Jesus führt, das Ihre Augen für Jesus öffnet, um ihn immer wieder in einem neuen Licht zu sehen und das Ihr Herz mit Liebe zu Jesus füllt, würden Sie dieses Etwas dann gebrauchen und anwenden?

Nun, dieses Etwas gibt es bereits seit vielen Jahren. Es ist das Rosenkranzgebet. (...) Die Muttergottes steht Jesus nie im Wege, sondern sie ist Wegbereiterin und Wegbegleiterin, die uns immer zu Jesus führt. Der Rosenkranz ist zugleich mündliches und betrachtendes Gebet. Unser Mund betet die Ave Maria gleichsam als Begleitmelodie, während unser Herz die Geheimnisse des Lebens Jesu betrachtet. (...)

Die  Hand der Muttergottes führt uns zu Jesus; durch ihre Augen betrachten wir Jesus und durch ihr Herz lieben wir Jesus. Dies geschieht im gut gebeteten Rosenkranz...


Generalvikar Andreas M. Fuchs (Chur) in "Schweizerisches Katholisches Sonntagsblatt", Nr. 27/2015


Foto: Mariengrotte im Klostergarten Steyl (NL); privat

Sonntag, 23. August 2015

Das Ziel unseres Lebens


Wenn unser Leben im Licht der in den Himmel aufgenommenen Jungfrau Maria gesehen wird, ist es kein sinnloses Umherziehen, sondern es ist eine Pilgerschaft, die trotz aller Ungewissheit und Leiden ein sicheres Ziel hat: das Haus unseres Vaters, der uns voll Liebe erwartet. Es ist schön, daran zu denken, dass wir einen Vater haben, der uns mit Liebe erwartet, und auch unsere Mutter ist dort oben und erwartet uns mit Liebe.

Ansprache von Papst Franziskus zum Angelus-Gebet am 15. August 2015 (Fest Mariä Himmelfahrt)

Samstag, 15. August 2015

Selig bist du, Jungfrau Maria, die du den Schöpfer des Weltalls unter deinem Herzen getragen und geboren hast!



Am 1. November 1950 verkündigte der ehrwürdige Diener Gottes Papst Pius XII. als Dogma, daß die Jungfrau Maria, »nachdem sie ihren irdischen Lebenslauf vollendet hatte, mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden« ist. Diese Glaubenswahrheit war der Überlieferung bekannt, wurde von den Kirchenvätern bekräftigt und war vor allem ein wesentlicher Aspekt der Verehrung, die der Mutter Christi entgegengebracht wurde.

Gerade das Element der Verehrung war sozusagen die entscheidende Antriebskraft für die Formulierung dieses Dogmas: Das Dogma ist gleichsam ein Lobpreis der allerseligsten Jungfrau. Das geht auch aus dem Text der Apostolischen Konstitution hervor, wo es heißt, daß das Dogma »zur Ehre des Sohnes, […] zur Mehrung der Herrlichkeit der erhabenen Gottesmutter, zur Freude und zum Jubel der ganzen Kirche« verkündigt wird.

So wurde in dogmatischer Form das zum Ausdruck gebracht, was bereits in Verehrung und Frömmigkeit des Gottesvolkes als höchste und beständige Verherrlichung Mariens gefeiert wurde: Der Akt der Verkündigung der Aufnahme Mariens in den Himmel erwies sich gleichsam als eine Liturgie des Glaubens. (...)

Eine Sache, eine Hoffnung ist sicher: Gott wartet auf uns, er erwartet uns, wir gehen nicht ins Leere, wir werden erwartet. Gott wartet auf uns, und wenn wir in die andere Welt gehen, finden wir die Güte der Mutter, finden wir unsere Lieben, finden wir die ewige Liebe. Gott erwartet uns: Das ist unsere große Freude und die große Hoffnung, die gerade aus diesem Fest heraus entsteht. Maria besucht uns, und das ist die Freude unseres Lebens, und die Freude ist Hoffnung. (...)

Vertrauen wir uns ihrer mütterlichen Fürsprache an, auf daß sie uns vom Herrn erlange, unseren Glauben an das ewige Leben zu stärken; sie möge uns helfen, die Zeit, die Gott uns schenkt, gut und mit Hoffnung zu leben – einer christlichen Hoffnung, die nicht nur Sehnsucht nach dem Himmel ist, sondern das lebendige und aufrichtige Verlangen nach Gott hier in der Welt, das Verlangen nach Gott, das uns zu unermüdlichen Pilgern macht und in uns den Mut und die Kraft des Glaubens nährt, die gleichzeitig Mut und Kraft der Liebe sind. Amen.





Weiteres zum Thema "Dogmen über die Gottesmutter Maria":




Samstag, 17. Januar 2015

Was Er euch sagt, das tut!

Predigt von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad zum 2. Sonntag nach Erscheinung des Herrn (Evangelium: Jo 2,1-11)

Es mag vorkommen, daß jemand mit Recht seinen Geschäftspartner fragt: „Was habe ich denn mit Ihnen zu tun?“ Sagt er es aber ohne Grund, so liegt darin zumindest eine Unfreundlichkeit.

Bekommt man von einem nahestehenden Menschen, gar einem vertrauten Freund zu hören: „Was habe ich mit Dir zu tun?“, dann wiegt das bereits viel schwerer. Die Freundschaft kann durch eine derart lieblose Bemerkung belastet sein und sogar zerbrechen.

Wie schmerzlich aber mögen es erst gute Eltern empfinden, wenn ihnen die eigenen Kinder zu verstehen geben, daß sie mit ihnen nicht viel zu tun haben und haben wollen? Dieselbe Feststellung wird in einem solchen Fall zum Angriff auf die tiefsten und zugleich feinsten Bande, die Menschen miteinander verbinden können.

Und ausgerechnet dieses Wort spricht im heutigen Evangelium Jesus zu Seiner Mutter.

Die gläubigen, ehrfürchtigen Übersetzer mögen sich winden und wenden in dem Versuch, der Stelle einen harmloseren Klang zu geben. Etwa den einer rein informativen Frage: „Frau, was willst Du von mir?“ (Aber auch darin stört ja noch das reichlich befremdliche „Frau“ gegenüber der eigenen Mutter!) In Wirklichkeit steht es nun einmal unverrückbar im griechischen Urtext: tí emoì kaì soí, gýnai; – in der lateinschen Übersetzung: Quid mihi, et tibi est mulier? – und folglich in deutscher Wiedergabe (wörtlich): „Was ist Dir und mir, Frau?“ Das bedeutet: „Was ist zwischen uns, was haben wir miteinander zu tun?“

Überlegen wir doch einmal:
Sie, die Ihm durch die Zustimmung zur Botschaft des Engels den Weg in die Welt geöffnet hat;
sie, die dem größten aller Wunder in sich Raum gab, als Er in ihrem Schoß die menschliche Natur annahm und mit der göttlichen vereinte;
sie, die Ihm während neun Monaten gleichsam ein Tabernakel war und Ihn mit reinem Glauben, inniger Liebe umfing;
sie, die später von anderen selig gepriesen wurde, weil ihr Leib Ihn getragen und ihre Brust Ihn genährt hat;
sie, die Ihn in Armut und Entbehrung zur Welt brachte;
sie, der keine Mühe und Gefahr zu groß war für Ihn;
sie, die von Anfang an alles, was Er sagte und tat, liebevoll in ihrem Herzen bewahrte und erwog;
sie, die Ihm die ersten Worte und Schritte beibrachte;
sie, die Ihn, als Er verloren schien, mit Schmerzen suchte:
Maria, die Jesus mehr Liebe schenkte als sonst ein Mensch, muß nun dieses Wort hören: „Was ist zwischen uns, Frau?“

Lassen wir es in seiner ganzen Wucht und Fremdartigkeit stehen. Und versuchen wir dennoch etwas von dem zu erfassen, was damit gemeint ist. Der Herr kann ein solches Wort ja nicht leicht dahingesagt haben. Solches zu denken, verbietet sich von vornherein. Auch der nachfolgende Satz läßt erahnen, daß es um mehr geht: „Noch ist meine Stunde nicht gekommen.“
Und daß die Gottesmutter sich nicht von ihrem Sohn abgewiesen fühlt, geht allein schon aus der Tatsache hervor, daß sie jetzt, gerade jetzt die Initiative ergreift und sich an die Diener wendet: „Was Er euch sagt, das tut.“

Weshalb aber dieses Wort Jesu zu Seiner Mutter? Hätte Er ihr nicht sagen können: „Mutter, auch ich sehe, daß kein Wein mehr vorhanden ist. Wenn Du mich darum bittest, will ich dem Mangel gerne abhelfen“? Das hätte unseren Vorstellungen vielleicht zunächst mehr entsprochen.

Doch bereits ein oberflächlicher Blick in die Geschichte des Heils zeigt, daß es eine Art „Tradition“ für solchen scheinbar schroffen Umgang gibt. Wir erleben ihn bei den Propheten. Wie hart und scheinbar lieblos fährt beispielsweise Elias seinen Schüler Elisäus bei dessen Berufung an. Dieser möchte sich noch rasch von seinen Verwandten verabschieden. Da bekommt er zu hören: „Geh nur zurück, denn was habe ich mit dir zu tun?“ Später zeigt sich, wie viel die beiden miteinander zu tun haben.

Aber es verfährt ja Gott selbst manches Mal nicht anders mit denen, die Er für Besonderes auserwählt hat. Denken wir im Neuen Testament an das Verhalten Jesu gegenüber manchen Bittstellern, die Er zunächst von sich zu weisen scheint. „Es ist nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hunden zu geben“, muß eine Mutter in großen Nöten hören, deren Glauben der Herr wenig später rühmen wird.

Ähnlich ergeht es dem heidnischen Hauptmann, dem Er zunächst den nicht sehr freundlichen Vorwurf macht: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht.“ Als der Mann sich aber hartnäckig zeigt, wird er erhört und erhält sogar das Zeugnis, ein Glaube wie der Seine sei in Israel nicht zu finden.

Und ist es denn anders in den uns bekannten Leben großer Heiliger? Je mehr Einblick wir in ihr Inneres haben, desto häufiger sehen wir sie in der Lage des scheinbar nicht Erhörten, ja des von Gott Abgewiesenen und Verstoßenen.

Sogar der Heiligste aller Heiligen, Jesus Christus selbst, hat, obwohl Er der ewige Sohn ist, zu einer Stunde – Seiner Stunde! – mit den Worten des Psalms gerufen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen!“

Hier kann es nicht einfach um eine pädagogische Lektion gehen. Gott treibt auch keine mutwilligen Spielchen mit uns Menschen. Er verfährt gerade dort so, wo Er einen Menschen besonders für Seine Pläne gebrauchen will. Wenn Er ihn sozusagen für einen Moment draußen stehen läßt, dann nur, um ihn sogleich ganz besonders mit Sich selbst und Seinem Wirken zu vereinigen.

Die Gottesmutter verhält sich bei der Hochzeit zu Kana sogleich richtig angesichts des Satzes: „Was habe ich mit Dir zu tun, Frau?“ Sie lehnt sich nicht auf, läßt sich aber auch nicht abweisen. Vielmehr faßt sie das Wort Jesu als Anruf auf, sich nun um so fester, entschlossener, ja kühner zu zeigen. Zwar ist die entscheidende Stunde noch nicht gekommen. Aber gerade im Hinblick auf diese Stunde hin bewährt sie sich schon jetzt. Und wird darin bestätigt. Das Wunder geschieht.

Welches aber ist diese geheimnisvolle Stunde, von der Jesus spricht? An einer anderen Stelle nennt Er Maria nochmals „Frau“, nämlich vom Kreuz herab: „Frau, siehe da, Dein Sohn!“Frau“ klingt hier nicht mehr wie die Anrede irgendeiner Frau auf der Straße. Es ist das Wort des Gatten zur Gattin. Jetzt, unter dem Kreuz, ist Maria die „Frau“ im uranfänglichen Sinne des Paradieses. Dort gab Gott gab dem Adam die Frau als Gehilfin.

Maria steht also nicht mehr nur als irgendein gläubiger und am Leiden Christi mitleidender Mensch unter dem Kreuz. Sie ist vielmehr tätig in das Geschehen einbezogen. Sie wirkt mit, unterstützt sozusagen wie eine Ehegattin ihren Mann bei dem schwersten Werk, das Er zu vollbringen hat. Mit Ihm geht sie in die äußerste Finsternis scheinbaren Verworfenseins ein. Und gerade dort empfängt sie – als die erste Frucht Seines Opfertodes – Johannes zum Sohn. Johannes, den ersten ihrer vielen Söhne und Töchter der Gnade nach!

Und von hier aus fällt nun auch ein helles Licht auf das Ereignis von Kana: Schon da ist Maria die Frau und Gehilfin. Auf ihr Betreiben hin verwandelt der Herr Wasser in Wein. Er schenkt dem Wasser sozusagen eine neue, höhere, „übernatürliche“ Qualität, so wie er uns vom Kreuz herab das neue, höhere, übernatürliche Leben schenkt. In beiden Fällen aber ist Maria innigst in den Vorgang einbezogen als Mittlerin und Mitwirkende.

Was habe ich mit Dir zu tun?“ Dieses Wort des Herrn an Seine Mutter wurde zur Erprobung gesprochen, um die Festigkeit und Unnachgiebigkeit ihres Anhangens an Ihn herauszustellen. Und es ist zugleich die Aufforderung an uns, uns nicht in unserem Bitten beirren zu lassen.

Wir sollen auch wir wissen, daß wir in Momenten, in denen wir uns ohne das Bewußtsein einer bestimmten Sünde von Gott abgewiesen fühlen; in Zeiten, in denen Gebete lange keine Erhörung finden und ein Einsatz für die Sache des Herrn sich nicht mehr zu lohnen scheint, - daß wir uns gerade in solchen Augenblicken Seiner Macht, die in unserer Unfähigkeit zur Vollendung gelangen will, bedienen dürfen.

Maria ist uns auch darin Vorbild und Helferin. Wenn wir uns so verhalten, fordern wir wie sie unseren Herrn und Gott heraus zu immer größeren Wundertaten in unserem Leben und in dem anderer. Rufen wir als scheinbar von Ihm Abgewiesene dennoch mit dem Patriarchen Jakob: „Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn!“, so wird Gott wie in Kana neu Seine Herrlichkeit an uns offenbaren. 


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Montag, 5. Januar 2015

Wie Jesus zu seinem Namen kam

 

Jesus (Josua, Jeshua, Jehoschua) bedeutet „Gott ist Hilfe, Heil, Großmut, Rettung“. Der Name des Kindes wurde sowohl der Jungfrau Maria als auch dem heiligen Joseph, dem Ehemann Mariens, durch einen Boten Gottes vekündet. "[...E)s ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen." (Apg 4,12)

Der heilige Lukas berichtet in seinem Evangelium von der Verkündigung der Menschwerdung Gottes (1,26-33):
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.

Der Engel trat bei ihr ein und sagte: "Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir." Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben."

Der Evangelist Matthäus schildert, wie Gott durch seinen Engel in einem Traumgesicht zu Josef spricht  (1,18-25):
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.

Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.

Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus.

Der oben abgebildete Wandbehang stellt im Zentrum den frühchristlichen griechischen Schriftzug ΙΧΘΥΣ dar, dessen Bedeutung "Fisch" ist und dessen Lettern die Anfangsbuchstaben des urchristlichen Glaubensbekenntnisses bilden, das Jesus Christus als Retter und Erlöser bezeugt: 

  • ΗΣΟ˜ΥΣIēsoũs (neugr. Ιησούς Iisoús) Jesus
  • ΧΡΙΣΤῸΣChristòs „Christus“ (der Gesalbte)
  • ΘΕΟ˜ΥTheoũ (neugr. Θεού theoú) Gottes
  • ΥἹῸΣ — Hyiòs (neugr. Υιός Iós) Sohn
  • ΣΩΤΉΡSōtér (neugr. Σωτήρας Sotíras) Erlöser
 (Quelle: wikipedia "Fisch")


Auch interessant:


Donnerstag, 1. Januar 2015

Maria, Königin des Friedens, bitte für uns!


Maria hilf der Christenheit,
zeig deine Hilf uns allezeit!
Mit deiner Gnade bei uns bleib,
bewahre uns an Seel' und Leib!
Patronin voller Güte
uns allezeit behüte!


Blicke du, o Königin des Friedens, voll Zärtlichkeit auf alle deine Kinder, die von Gewalt, Krieg und Verfolgungen niedergedrückt werden und auf der Suche nach einer brüderlicheren Welt sind! Sei unser Leitstern auf den Wegen der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens! Mit meinem Apostolischen Segen! 

Papst Benedikt XVI. nach dem Angelus-Gebet am 01. Januar 2012 in frz.Sprache



Maria, Königin des Friedens, bitte für uns!



Dienstag, 30. Dezember 2014

Jungfrau Maria, Mutter Gottes, Gottesgebärerin!



Als Gott am Anfang der Zeiten die Welt erschaffen wollte, um seine Liebe auszugießen und zu bewirken, dass neben ihm selbst noch andere glücklich seien, hat er zuerst - wenn wir entsprechend unserer Art, sukzessiv zu sehen und zu handeln, dieses Wort gebrauchen dürfen -, hat Gott zuerst seinen Blick auf den gerichtet, der Haupt und König werden sollte. Er beschließt, dass, um das Menschengeschlecht von der Sklaverei der Sünde loszukaufen, das Wort, aus dem Vater geboren und dem Vater wesensgleich, Fleisch werden und unter uns wohnen sollte.

Das ist Gottes Meisterwerk, sein köstlichstes Werk. Zu welcher Zeit und unter welchen Umständen es auch in der Zeit sichtbar geworden ist, ganz gewiss ist es dasjenige, das er zuerst gewollt hat und auf Grund dessen er alle anderen gemacht hat.

Aber da er wollte, dass dieser einzigartige Gegenstand seines Wohlgefallens aus einer Frau geboren werden sollte, hat er auf dich, o Maria, seinen liebreichen Blick gerichtet und dich vorherbestimmt, seine Mutter zu werden. Von Ewigkeit ist ihm die Körperwelt als Palast Christi, unseres Hauptes, erschienen, die Engel und Menschen als seine Diener, Christus selbst als der Sohn und Kronprinz und du, o Jungfrau, als die heilige Mutter seines Sohnes, als Mutter Gottes, Heilige Maria, Mutter Gottes!

So, meine Brüder, sind Christus und seine Mutter in ihrer ganzen Geschichte unlösbar miteinander verbunden, und bis in ihre Vorherbestimmung hinein hat Gott sie niemals eins ohne das andere gedacht oder gewollt. Alle beide sind Früchte desselben göttlichen Planes."


aus der Ansprache des Kardinals Eugenio Pacelli, des späteren Pius XII., die er am 28 11.1937 zu Rom in Saint-Louis-les-Français hielt, zum römischen Jubiläum von Notre-Dame-De-la-Bonne-Mort, zitiert von P. Bouëssé 1937




Freitag, 12. Dezember 2014

Wunder über Wunder - Gedenktag der Allerseligsten Jungfrau Maria von Guadalupe

 


Im Jahre 1531 erschien dem mexikanischen Bauern Juan Diego eine wunderschöne "edle Dame" und hinterlässt zuletzt auf dem Umhang des Bauern das Bildnis einer Frau, unschwer zu erkennen als die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria, als die sich auch die Erscheinung selbst zu erkennen gibt. Dieser Umhang, die sogenannte "Tilma", gibt der Menschheit zahlreiche Rätsel auf. Viele Details sind auf natürlichem Wege und verstandesgemäß nicht zu erklären: das Tuch ist ein einziges großes Wunder.

Die Erscheinungen der Jungfrau Maria, die Sich Juan Diego mit den Worten vorstellt: "Wisse, mein liebstes Söhnchen,  dass ich die makellose und immerwährende Jungfrau Maria bin, die Mutter des wahren Gottes, durch den alles lebt...", führen einen ganzen Kontinent zum Christentum - just in der Zeit, in der in Deutschland durch die Reformation des Martin Luther und seiner Mitstreiter viele Menschen der Kirche entfremdet werden und vom wahren Glauben abfallen.




Hier eine Liste mit einigen der Merkmale der Tilma, die nicht zu erklären sind (Quelle: kath-zdw: Die Tilma von Guadalupe):

  • Kein Malmaterial identifizierbar, weder pflanzlichen, noch tierischen noch mineralischen Ursprungs. Malmaterial bis heute unbekannt. 
  • Keine Pinselstriche vorhanden. 
  • Keine Vorzeichnungslinien, keine Vorzeichnungsskizze vorhanden. 
  • Keine Untermalung, keine Grundierung, keine Leimung: dies macht es eigentlich unmöglich, auf der Oberfläche des groben Stoffes zu malen. 
  • Keine schützende Lackierung vorhanden trotz unerklärlich guter Erhaltung von Bild und Stoff.
  • Kombination verschiedener Maltechniken: Öl, Tempera, Wasserfarbe und Fresko. Nicht kopierbar.
  • Unebenheiten auf dem Gewebe gezielt ausgenutzt, um dem Gesicht Tiefe zu geben. 
  • Rätselhafte Glättung der Oberfläche. Die Bildseite auf der Tilma ist merkwürdig geglättet, glänzend weiss und weich unter dem Bild. Forscher haben keine Erklärung für die zwei unterschiedlichen Materialseiten. 
  • Lichtbrechung: Bei der Untersuchung 1979 durch Smith und Callahan festgestellt: Die Farben verhalten sich wie Farben auf Vogelfedern, Schmetterlings- oder Käferflügeln: sie verändern sich beim Betrachten aus verschiedenen Blickwinkeln. 
  • Einseitige Durchsichtigkeit. Das Bild auf der Vorderseite kann deutlich durchscheinend von hinten gesehen werden – jedoch ein rätselhafter grüner Fleck auf der Rückseite des Gewebes kann von der Vorderseite aus nicht gesehen werden.  
  • Infrarotdurchlässigkeit: die rosa Farbe auf dem Bild ist – entgegen der allgemein vorkommenden Undurchlässigkeit der rosa Farbpigmente – infrarotdurchlässig. 
  • Umkehreffekt: Aus der Entfernung erscheint das Bild grösser, scheint beim Näherkommen zu „schrumpfen“. Gesicht und andere Details sind nicht aus der Nähe, sondern erst aus einigen Metern Entfernung deutlich zu erkennen. 
  • Die Augen: Die Augen des Gesichtes auf der Tilma bilden das grösste Rätsel dieses Artefaktes. In beiden Augen spiegelt sich die damalige Szene der Bildentstehung im Jahr 1531 vor dem Bischof mit Verzerrungen in Abhängigkeit von den Gesetzen der Krümmung der Hornhaut, und im zweiten Auge um genau den Faktor verschoben, wie es sich in einem lebendigen Auge zeigen würde. 
  • 1956 entdeckt: Lichtreflexe in den Augen der Figur auf der Tilma. (Lichtreflexe im menschlichen Auge sind uns erst bekannt seit Helmhotz’ Entdeckung in den 1880er Jahren! Woher also sollte der Hersteller dieses Bildes im Jahre 1531 davon Kenntnis gehabt haben?)
  • 1958 entdeckt: Parkinje-Sanson-Effekt in den Augen der Figur auf der Tilma: ein gesehenes Objekt wird in beiden Augen eines Menschen reflektiert, und zwar an drei verschiedenen Stellen verursacht durch die Krümmung der Hornhaut. Genau dies aber findet sich auch in den Augen der Figur auf dem Tilmabild
  • Die sich in den Augen widerspiegelnde Szene – nach modernster Computerbildanalyse: Ein sitzender Indio; die Gesichter von möglicherweise Bischof Zumárraga und Dolmetcher Gonzales; dann Juan Diego, seine Tilma öffnend; die Büste einer Frau und ein bärtiger Spanier. In der Mitte: eine Eingeborenengruppe mit Kind.


 
Heilige Maria,
makellose und immerwährende Jungfrau und Gottesmutter,
bitte für uns und die Missionen in aller Welt 



Weiteres zum Thema "Guadalupe":


Bilder: 
Mitte und unten: Standbild in den Vatikanischen Gärten, das den Moment zeigt, als Juan Diego dem Bischof die Rosen aus seinem Umhang schüttet und das Bild Mariens in dem Stoff sichtbar wird (eigene Fotos)

Donnerstag, 18. September 2014

Nachtrag zum Fest Kreuzerhöhung

Nach einigen windstillen Tagen - es waren derer genau zehn - geht es hier nun wieder frisch erfrischt zu Werke. Einiges der vergangenen Wochen gilt es aufzuarbeiten und "bloggerecht" zuzubereiten...

Ziemlich frisch war es auch vor einigen Tagen, am Fest Kreuzerhöhung (14. September), in Maria Plain, einem nördlich oberhalb von Salzburg gelegenen Wallfahrtsort. Von dort aus erfreut sich das Herz des Pilgers eines grandiosen Blicks auf die - nach Augsburg zweite - Mozartstadt. Allerdings ist die Aussicht bei schönerem Wetter wohl noch bezaubernder. Die Berge waren diesmal leider durch dicke Wolkenschleier verhangen (nicht ganz unpassend wiederum zur Tagesmesse), und die Festung Hohensalzburg war gerade noch sichtbar...



Halleluja, halleluja!
Süßes Holz, süße Nägel, tragend eine süße Last!
Nur ihr waret würdig den zu tragen,
der des Himmels König und Herr. Halleluja!
(Graduale zum Fest Kreuzerhöhung)



Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben,
sondern dass Er uns geliebt
und Seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.  

Christus ist für uns gehorsam geworden bis zum Tod,
ja bis zum Tod am Kreuze.


Darum hat Gott Ihn auch erhöht 
und Ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist -


damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde
ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu...



... und jeder Mund bekennt:
,Jesus Christus ist der Herr!'
zur Ehre Gottes, des Vaters.

 

Überragt vom immer und überall gegenwärtigen Kreuz:
das Gnadenbild von Maria Plain



Wir aber müssen uns rühmen im Kreuze unseres Herrn Jesus Christus;
in Ihm ist für uns das Heil, das Leben und die Auferstehung;
durch ihn sind wir gerettet und erlöst.
(Gal 6,14)

Gott möge sich unser erbarmen und uns segnen;
Er lasse sein Antlitz über uns leuchten und erbarme sich unser.
(Introitus der hl. Messe zum Fest Kreuzerhöhung)


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Bilder: © privat

Sonntag, 24. August 2014

Sünde und Tod, Heiligkeit und Leben - Maria, die Sündenlose

Predigt des Churer Diözesanbischofs Dr. Vitus Huonder am Fest Mariä Himmelfahrt (15.08.) 2014:

[...E]s besteht ein Zusammenhang zwischen Sünde und Tod. Der Tod ist die Folge der Sünde. Das geht aus der heutigen Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther hervor: “Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden” (1 Kor 15,21).

Durch einen Menschen kam der Tod, sagt der Apostel. Der Tod ist also nicht von Gott ausgegangen, sondern vom Menschen: Durch einen Menschen kam der Tod. Damit wir die Aussage besser verstehen, müsste gesagt werden, wie das möglich war. Warum kam der Tod durch einen Menschen? Oder wie kam der Tod durch einen Menschen? Darauf gibt derselbe Apostel eine eindeutige Antwort im Brief an die Römer, da er uns belehrt: “Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten” (Röm 5,12).

Also, der Ursprung des Todes, wie wir ihn jetzt erleben und erleiden, ist die Sünde. Der Ursprung des leidvollen Lebens, welches mit dem Tod beendet wird, ist die Sünde. Und die Sünde geht vom Menschen aus – nicht von Gott. “Denn Gott hat den Tod nicht gemacht”, sagt das Buch der Weisheit (Weish 1,13). Darauf spielt auch Gaudium et Spes des Zweiten Vatikanischen Konzils an, die Pastoralkonstitution über die Kirche in Welt von heut, wenn sie sagt: “Außerdem lehrt der christliche Glaube, dass der leibliche Tod, dem der Mensch, hätte er nicht gesündigt, entzogen gewesen wäre, besiegt wird, wenn dem Menschen sein Heil, das durch seine Schuld verloren ging, vom allmächtigen und barmherzigen Erlöser wiedergeschenkt wird” (GS 18). Es besteht – ich wiederhole – ein Zusammenhang zwischen Sünde und Tod.

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Sündenlosigkeit und Leben. Das ist der Schluss, den wir aus dem eben Gesagten ziehen dürfen. Wenn Sünde zum Tod führt, dann muss Sündenlosigkeit, dann muss Unschuld zum Leben führen. Deshalb sagt Jesus zum reichen Jüngling: “Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote” (Mt 19,17). Die Gebote halten, heißt nicht sündigen. Auf diese Weise gelangt der Mensch zum Leben, zu ewigen Leben. Sagt Jesus! 

Wenn wir all das begriffen haben, dann verstehen wir ohne weiteres den Inhalt des heutigen Festes, dann verstehen wir das Dogma der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, welches wir heute liturgisch begehen, ohne viele weiteren Erklärungen. Denn Maria hat nicht gesündigt. Das ist das Dogma der Unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter. Sie wurde ohne Erbsünde empfangen und war damit aus dem Teufelskreis von Verführung und Sünde herausgehoben.

So besteht bei ihr kein Zusammenhang zwischen Sünde und Tod, und wir erinnern uns an den eben zitierten Konzilstext, an den Anfang dieses Textes: “Außerdem lehrt der christliche Glaube, dass der leibliche Tod, dem der Mensch, hätte er nicht gesündigt, entzogen gewesen wäre …”. Für Maria kommt dieser Bedingungssatz nicht in Frage, da sie durch Gottes Gnade sündenlos war und sündenlos blieb. Bei ihr muss der Satz lauten: “Außerdem lehrt der christliche Glaube über Maria, dass sie, da sie nicht gesündigt hat, dem leiblichen Tod entzogen gewesen ist … “. Ergänzend würde ich dazu sagen: Sie war dem Tod, wie wir ihn erleben, dem Tod des Sünders, dem Tod als Folge der Erbschuld, entzogen.

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Sündenlosigkeit und Leben. Diesen Gedanken können wir dahin erweitern, dass wir sagen: Es besteht ein Zusammenhang zwischen Heiligkeit und Leben. Denn Sündenlosigkeit bedeutet Heiligkeit. Maria als die Heilige konnte nicht den Tod als Folge der Sünde, den Tod Adams, erfahren. Das unterstreicht der heilige Germanus von Konstantinopel (+ 733), indem er sagt – und Papst Pius XII hat in der Konstitution zur Dogmatisierung der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, Munificentissiumus Deus, darauf verwiesen: “Du erscheinst in Heiligkeit, wie die Schrift sagt; dein jungfräulicher Leib ist ganz und gar heilig, ganz keusch, ganz Gottes Wohnstatt. Daher ist er fortan der Auflösung in Staub entzogen. Verwandelt in seiner Menschlichkeit, geht er in das unvergängliche Leben des Himmels ein. Er lebt verherrlicht, unversehrt und teilhaft des vollkommenen Lebens” (AAS 42, [1950] 767). (...)


Samstag, 23. August 2014

Die Rettung des Menschen, der in seiner Würde bedroht ist - In Maria erkennen wir Ziel und Sinn unseres irdischen Lebens


In unserer Zeit bewegt sich alles um den Menschen. Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit sind die großen Leitworte unserer Zeit. Aber genauer besehen, bleiben es doch nur Worte; denn in Wirklichkeit hat man das Wissen um die Größe und Würde des Menschen verloren. Im Grunde versteht man in der Freizeit-, in der Erlebnis- und Spaßgesellschaft den Menschen vor allem von seiner Fähigkeit her, Lust zu erleben und genießen zu können. Wenn er das noch nicht oder nicht mehr kann, wie im Mutterleib oder im Greisenalter, dann darf man ihn auch beseitigen.

So bestätigt sich bei allem Gerede von Freiheit und Würde des Menschen die Erkenntnis, dass die Gesellschaft dem Menschen die Freiheit und die Würde tatsächlich aberkennt. Deshalb darf man unter christlichem Blickwinkel von der heutigen Zeit sagen: Es geht in ihr um die Rettung des Menschen, der in seiner Würde bedroht ist. Man kann dem Menschen aber seine unbedingte Würde nur erhalten, wenn man ihn von Gott her und auf Gott hin denkt; denn vollkommene, unbedingte Würde kann dem Menschen nur von einem vollkommenen und unbedingten Wesen her kommen. Das freilich ist nur Gott.

An der Gestalt Marias, der in den Himmel Aufgenommenen, geht uns nun aber die höchste Würde des Menschen auf, der von Gott her kommt und für die Vereinigung mit Gott geschaffen ist; denn das selige Einssein mit Gott ist der Himmel. Auf dieses Ziel hin muss auch unser Leben ausgerichtet sein. Sonst gleichen wir Wanderern, die nicht wissen, wohin sie gehen, deren Leben deshalb ziel- und sinnlos wird. Leider leben viele in dem Irrtum, dass der Gedanke an den Himmel das irdische Dasein irgendwie behindere, es schmälere oder es untüchtig mache. Sie lassen sich nicht beeindrucken von dem Wort des Dichters: „Wir bauen hier so feste, und sind doch nichts als Gäste. Doch, wo wir werden ewig sein, da richten wir uns wenig ein“.

Der Blick auf die verherrlichte Gottesmutter, die auch uns das Ziel weist, sollte uns wieder überzeugen: Das Wissen um die zukünftige restlose Gemeinschaft mit dem Herrn ist dem irdischen Dasein nicht hinderlich. Im Gegenteil: Es bewahrt uns vor der Verkrampfung in diese Welt, als ob sie das Ein‑und‑Alles wäre; es gibt uns Kraft, Zuversicht und Hoffnung auf das eigentliche vollendete Leben bei Gott.

Diese Hoffnung sollte am heutigen Festtag (Anm.: Maria Himmelfahrt) mit neuer Kraft in uns aufbrechen; denn Maria zeigt uns nicht nur das Vollendungsziel auf; nach einem uralten marianischen Titel ist sie auch die „Himmelsleiter“, die uns mit dem himmlischen Leben verbindet und uns zum Himmel führt. Vertrauen wir uns heute wieder dieser Leiter an. Dann wird uns dieses Leben gelingen und für uns die Vorstufe zum eigentlichen Leben werden, das uns Maria durch die Gnade Christi schenken will.


aus der Predigt von Leo Kardinal Scheffczyk zum Fest Mariä Himmelfahrt im Jahre 2001 (Quelle: Das Werk FSO)

Freitag, 22. August 2014

Fest des Unbefleckten Herzens der allerseligsten Jungfrau Maria

Unter dem Symbol des Herzens Mariä verehrt die heilige Kirche die einzigartige Heiligkeit ihrer Seele, besonders aber ihre glühende Liebe zu Gott und zu ihrem Sohne Jesus Christus, sowie ihre mütterliche Liebe zu den Erlösten, die Christus mit seinem kostbaren Blute erkauft hat. 

Die Grundgedanken der Verehrung des Herzens Mariä, die besonders im 17. und 18. Jahrhundert aufblühte (s. hl. Johannes Eudes, 19. August), reichen zurück in die Väterzeit. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt die liturgische Verehrung des Herzens Mariä durch Papst Pius VII. die päpstliche Bestätigung. 1855 zeichnete Papst Pius IX. das Fest mit einem eigenen Offizium und einer eigenen Festmesse aus.

Inmitten der großen Not des zweiten Weltkrieges weihte Pius XII. am Fest der Unbefleckten Empfängnis die heilige Kirche und die gesamte Menschheit feierlich dem Unbefleckten Herzen der allerseligsten Jungfrau und Mutter Maria. Um diese Weihe lebendig zu erhalten schrieb er zwei Jahre später das Fest des Unbefleckten Herzens Mariä für die gesamte Kirche vor. 

(aus dem Schott-Volksmessbuch zum 22. August)


Weihe der Welt an das Unbeflecktes Herz Mariens durch Papst Pius XII.


Königin des heiligen Rosenkranzes, Hilfe der Christen, Zuflucht des menschlichen Geschlechtes, Siegerin in allen Schlachten Gottes!

Flehend werfen wir uns vor deinem Throne nieder. Wir kommen voll Vertrauen, daß wir Barmherzigkeit, Gnade und rechte Hilfe in unseren Bedrängnissen erlangen. Wir vertrauen nicht auf unsere Verdienste, sondern einzig auf die unendliche Güte deines mütterlichen Herzens. Dir und deinem unbefleckten Herzen vertrauen wir uns an und weihen wir uns in dieser entscheidenden Stunde der menschlichen Geschichte. Dabei vereinigen wir uns mit der heiligen Kirche, dem geheimnisvollen Leib deines göttlichen Sohnes, der allenthalben leidet und blutet und so vielfach heimgesucht ist. Wir vereinigen uns mit der ganzen Welt. Sie ist ein Opfer der eigenen Sünde, von furchtbarer Zwietracht zerrissen, brennend in Feuerflammen des Hasses.

Dich, o Mutter, rühren so viele Ruinen der Welt und der Seelen, so viele Schmerzen, so viele Ängste von Vätern und Müttern, von Ehegatten, Brüdern und unschuldigen Kindern; dich rühren so viele in der Blüte der Jahre dahingeraffte Menschenleben, so viele gemarterte und sterbende Menschen, so viele Seelen, die in Gefahr sind, ewig verlorenzugehen. Du, o Mutter der Barmherzigkeit, erbitte uns von Gott den Frieden! Erbitte uns vor allem jene Gnaden, die in einem Augenblick die Seelen umwandeln können; erbitte uns jene Gnaden, die den Frieden vorbereiten, herbeiführen und sichern! Königin des Friedens, bitte für uns und gib der Welt den Frieden, nach dem die Völker seufzen, den Frieden in der Wahrheit, in der Gerechtigkeit, in der Liebe Christi! Gib der Welt den Frieden der Waffen und den Frieden der Seelen, damit in der Ruhe der Ordnung das Reich Gottes sich ausbreite.

Gewähre deinen Schutz den Ungläubigen und denen, die noch im Todesschatten liegen; schenke ihnen den Frieden! Laß für sie die Sonne der Wahrheit aufsteigen! Laß sie mit uns vor dem einen Erlöser der Welt die Worte wiederholen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“

Wir bitten für die durch Irrtum und Zwietracht getrennten Völker, vornehmlich für diejenigen, die dir eine besondere Andacht bezeugen. Gib ihnen den Frieden! Führe sie zurück zum einen Schafstall Christi unter dem einen und wahren Hirten!

Erflehe Frieden und volle Freiheit der heiligen Kirche Gottes! Halte die wachsende Flut des Neuheidentums auf!

Vermehre in den Gläubigen die Liebe zur Reinheit, die tätige Übung des christlichen Lebens und den apostolischen Eifer! Laß die Gemeinschaft derer, die Gott dienen, zunehmen an Verdienst und Zahl! Dem Herzen deines göttlichen Sohnes Jesus Christus wurde die Kirche und das ganze menschliche Geschlecht geweiht. Auf ihn sollten alle ihre ganze Hoffnung setzen! Er sollte für sie Zeichen und Unterpfand des Sieges und der Rettung sein! So weihen wir uns auf ewig auch Dir, deinem unbefleckten Herzen, o Mutter und Königin der Welt! Deine Liebe und dein Schutz sollen den Sieg des Reiches Gottes beschleunigen! Alle Völker, im Frieden mit sich und mit Gott, sollen dich selig preisen! Mit dir sollen sie von einem Ende der Welt bis zum anderen das ewige Magnifikat der Glorie, der Liebe und Dankbarkeit zum Herzen Jesu anstimmen: In ihm allein können sie die Wahrheit, das Leben und den Frieden finden. Amen.

Bild: Mosaik im Nationalheiligtum der Basilika der Unbefleckten Empfängnis in Washington DC; Lawrence OP

Sonntag, 17. August 2014

Abschiedsgebet zur Trösterin der Betrübten

 


Gebet zum Abschied vom Gnadenort
Noch einmal erscheine ich vor deinem ehrwürdigen Bildnis, o mildeste Trösterin der Betrübten, und sage dir herzlichsten Dank für das Glück, dass ich dich hier besuchen durfte, und für alle Gnaden, welche durch deine mütterliche Hand mir zuteil geworden.

Verzeihe, o liebevolle Königin, die Lauheit und Zerstreutheit meiner Andachtsübungen und bewirke gnädig, dass diese Wallfahrt mir zum andauernden Segen gereiche. Hilf mir, dass ich fortan mit größerem Eifer für mein Seelenheil sorge, mit frischem Mute die Arbeiten meines Berufes wieder aufnehme, und lass mich nie der guten Vorsätze vergessen, welche ich an dieser dir geweihten Stätte gefasst.

O treueste aller Mütter, bei deiner allerzärtlichsten Liebe zu deinem göttlichen Sohne bitte ich dich, lass es nicht geschehen, dass ich dich und deinen lieben Sohn je wieder durch eine schwere Sünde beleidige. Lieber möchte ich hier zu deinen Füßen sterben, als jemals die heiligmachende Gnade verlieren und dem geistigen Tode anheimfallen.

Wenn ich nun auch von diesem Gnadenorte scheiden muss und mein körperliches Auge dein teures Bildnis bald nicht mehr schauen wird, dann soll, o heilige Jungfrau, dein erhabenes und mildes Bild meinem Geiste so tief eingeprägt sein, dass es mich immerdar auf der Pilgerreise dieses Lebens begleite, dass es mich in der Trübsal tröste, in der Schwachheit ermuntere, in der Versuchung stärke, in der Gefahr warne und wieder und wieder an die heiligen Entschließungen dieser Wallfahrt erinnere.

O gütige Jungfrau, lass dein süßes Bild auch meine scheidende Seele umschweben und mich trösten in dem alles entscheidenden Augenblick meiner Abreise in die Ewigkeit. Und nun, o große Trösterin der Betrübten, schenke zum Abschied deinen mütterlichen Segen mir und allen, die sich in mein Gebet empfohlen haben. Sei ihre und meine Trösterin im Leben und im Sterben. Amen.


Gebet vor dem Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" zu Kevelaer, entnommen dem "Andachts-Büchlein für die Wallfahrt der Fußpilger von Hamborn nach Kevelaer; Verlag J. Hoffmann, Hamborn; AD 1925; S.67

Zu Maria, der Consolatrix afflictorum, der "Trösterin der Betrübten"

Auserwählte Mutter des Sohnes Gottes, du glorreiche Tochter des ewigen Vaters und du reinste Braut des Heiligen Geistes, die du dich immer als eine Helferin der bedrängten Kinder in diesem Jammertale zeigest, sieh, wir kommen zu dir in vollem Vertrauen und mit innigster Zuversicht auf deine Hilfe und Gnade.

Wende deine liebevollen Augen nicht von uns, sondern schenke uns vielmehr deine kräftige Fürsprache, solange wir in diesem gefahrvollen Leben wandeln. Sieh an unser gegenwärtiges Elend und unsere Not; erwirke uns von Gott, dem Allmächtigen, Vergebung unserer Bosheiten, eine ernstliche Besserung unseres Wandels, eine standhafte, unerschütterliche Stärke im Glauben und wahre Abscheu vor jeder Sünde.

Vorzüglich aber bitte für uns dann, wenn die herannahende Todesstunde uns schrecken und der Satan durch Versuchungen uns zum Bösen reizen wird; o, dann verlass uns nicht mit deiner Hilfe, stehe uns mütterlich bei und erbitte uns die Beharrlichkeit im Guten bis zum letzten Lebenshauch, damit wir, mit unserem Gott ausgesöhnt, den Tod der Gerechten sterben und zu deiner Gesellschaft in die ewige Seligkeit gelangen mögen. Amen.


Gebet vor dem Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" zu Kevelaer, entnommen dem "Andachts-Büchlein für die Wallfahrt der Fußpilger von Hamborn nach Kevelaer; Verlag J. Hoffmann, Hamborn; AD 1925; S. 61

Bild: Luxemburger Madonna; Kevelaerer Gnadenbild

Freitag, 15. August 2014

Mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen

"In der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und auch kraft Unserer eigenen verkündigen, erklären und definieren Wir: Es ist ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die immerwährende Jungfrau Maria, die makellose Gottesgebärerin, als sie den Lauf des irdischen Lebens vollendete, mit Leib und Seele zur himmlischen Glorie aufgenommen wurde."

Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau, mit der Sonne umkleidet, zu ihren Füßen der Mond, auf ihrem Haupte ein Kranz von zwölf Sternen!

Sniget dem Herrn ein neues Lied, denn Wunderbares hat er getan!
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit! Amen.
Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau, mit der Sonne umkleidet, zu ihren Füßen der Mond, auf ihrem Haupte ein Kranz von zwölf Sternen!

Allmächtiger ewiger Gott, du hast die unbefleckte Jungfrau Maria, die Mutter deines Sohnes, mit Leib und Seele aufgenommen in die Herrlichkeit des Himmels; wir bitten dich, verleihe, dass wir allzeit auf das Himmlische bedacht sind und so dereinst teilhaftig werden ihrer Herrlichkeit: durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.


Introitus und Tagesgebet zum Fest Maria Himmelfahrt (Offb 12,1; Psalm 97)





Foto: Immakulata, Aufnahme Mariens in den Himmel (Offb 12,1); St Cyprian's church, London; Lawrence OP

Donnerstag, 31. Juli 2014

Maria, Zuflucht der Sünder...

Maria teilt unsere menschliche Situation, aber in völliger Transparenz für die Gnade Gottes. Obwohl sie die Sünde nicht kannte, ist sie in der Lage, mit jeder Schwäche mitzuleiden. Sie versteht den Sünder und liebt ihn mit mütterlicher Liebe. Eben deshalb steht sie auf der Seite der Wahrheit und teilt die Last der Kirche, alle Menschen beständig auf die moralischen Forderungen hinzuweisen.

Aus demselben Grund nimmt sie es nicht hin, daß der Sünder von jemandem irregeführt wird, der ihn zu lieben vorgibt, indem er seine Sünde rechtfertigt; denn sie weiß, daß auf diese Weise das Opfer Christi, ihres Sohnes, um seine Kraft gebracht würde.

Keine Lossprechung, die durch gefällige Lehren, auch solche philosophischer oder theologischer Art, angeboten wird, vermag den Menschen wahrhaft glücklich zu machen: Allein das Kreuz und die Herrlichkeit des auferstandenen Christus vermögen seinem Gewissen Frieden und seinem Leben Rettung zu schenken.
 
O Maria,
Mutter der Barmherzigkeit,
wache über alle, damit das Kreuz Christi
nicht um seine Kraft gebracht wird,
damit der Mensch nicht vom Weg des Guten abirrt,
nicht das Bewußtsein für die Sünde verliert,
damit er wächst in der Hoffnung Gottes,
"der voll Erbarmen ist" (Eph 2, 4),
damit er aus freiem Entschluss die guten Werke tut,
die von Ihm im voraus bereitet sind (vgl. Eph 2, 10),
und damit er so mit seinem ganzen Leben
"zum Lob Seiner Herrlichkeit bestimmt" (Eph 1, 12) sei.


Schluss und Gebet der Enzyklika "Veritatis splendor" von  Papst Johannes Paul II. aus dem Jahre 1993



Bild: Gnadenbild "Maria Hilf" im Alten Peter in München

Mittwoch, 2. Juli 2014

Mariä Heimsuchung: Aus meinem Herzen strömt ein hohes Lied




Salve, sancta parens, enixa puerpera Regem, 
qui caelum terramque regit in saecula saeculorum.
Eructavit cor meum verbum bonum; 
dico ego opera mea regi.

+      +      +

Gruß dir, heilige Mutter, die du geboren den König,
der über Himmel und Erde in alle Ewigkeit herrscht!

Aus meinem Herzen strömt ein hohes Lied:
Ich weih mein Werk dem König!

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,
wie es war im Anfang so auch jetzt und alle Zeit 
und in Ewigkeit! Amen.


Introitus zum Fest Mariä Heimsuchung (Schott Volksmessbuch)
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