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Dienstag, 6. Januar 2015

Seht, der Gebieter, der Allherrscher ist da!

Als Jesus in den Tagen des Königs Herodes zu Betlehem geboren war, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und fragten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen und sind gekommen Ihn anzubeten." (...)

Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, zog vor ihnen her, bis er über dem Orte stehen blieb, wo das Kind war. Da sie den Stern sahen, hatten sie eine überaus große Freude. Und sie traten in das Haus, fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter, fielen nieder und beteten es an.

(aus dem Evangelium am Fest der Erscheinung des Herrn, Mt 2,1-12)




Lesung am Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie):

Auf, werde licht, Jerusalem! Denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz. Blick auf und schau umher: Sie alle versammeln sich und kommen zu dir. Deine Söhne kommen von fern, deine Töchter trägt man auf den Armen herbei.

Du wirst es sehen und du wirst strahlen, dein Herz bebt vor Freude und öffnet sich weit. Denn der Reichtum des Meeres strömt dir zu, die Schätze der Völker kommen zu dir. Zahllose Kamele bedecken dein Land, Dromedare aus Midian und Efa. Alle kommen von Saba, bringen Weihrauch und Gold und verkünden die ruhmreichen Taten des Herrn! 
Isaias 60,1-6

(nach dem Volksmessbuch von 1962)



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Freitag, 13. Dezember 2013

Sei mir gegrüßt, o heilig Land


"O sei mir gegrüßet du heiliges Land,
Von mächtigem Zauber umwoben,
Wo einstens das Kripplein des Heilandes stand
Und das Kreuz auf Golgatha droben.
Und strahlst du auch nicht mehr in einstiger Pracht
In einstigem Glanze und Schimmer,
So zieht es das Herz doch mit Wonne und Macht
Nach deinen Gefilden noch immer,
den heiligen Stätten, wo hehr und doch mild
Der Heiland gelebt und gelitten
Und wo mich sein liebes und treues Bild
Begleitet auf Schritten und Tritten:
O, sei mr gegrüßet, du heiliges Land!"

Ja, "heiliges Land" nennen wir gläubige Christen dieses Fleckchen, weil es geheiligt ist durch die Fuß- und Blutspuren unseres Erlösers, der dort sein Erlöserleben gelebt und sein Erlösungswerk vollbracht hat; heiliges Land, aber auch deswegen, weil es die Fußspuren und Tränenspuren unserer lb. Gottesmutter trägt. Was einst Kardinal Faulhaber in einer Versammlung so schön gesagt: "Das Kreuz ist uns heilig, weil es gesalbt ist mit dem Blute des Heilandes, aber auch deshalb, weil es geweiht ist mit den Tränen der Heilandsmutter," das Gleiche gilt auch vom heiligen Land.


zitiert aus: "Im heiligen Lande - Reiseerinnerungen an die Fahrt nach Palästina und Ägypten" von Georg Schächtl, Priester der Diözese Regensburg; AD 1927


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Heiliges Land -
Ein reichbebildeter Pilgerführer von Pater Ramm FSSP


Info und Gratis-Bestellung: hier



Bild oben: Blick auf Betlehem am Weihnachtstag 1898; wimipedia commons

Samstag, 7. Dezember 2013

Es kommt ein Schiff geladen bis an sein höchsten Bord... o Maria!



1. Es kommt ein Schiff, geladen
bis an sein’ höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewig's Wort.

2. Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.

3. Der Anker haft’ auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.

4. Zu Bethlehem geboren
im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren;
gelobet muss es sein.

5. Und wer dies Kind mit Freuden
umfangen, küssen will,
muss vorher mit ihm leiden
groß Pein und Marter viel,

6. danach mit ihm auch sterben
und geistlich auferstehn,
das ewig Leben erben,
wie an ihm ist geschehn.



Text: Johannes Tauler zugeschrieben; Elsaß 15. Jh. bearbeitet von Daniel Sundermann um 1626;  Melodie: Andernacher Gesangbuch, Köln 1608
Tonaufnahme: Kurrende und Choralchor der St.-Johannis-Kantorei Rostock
Leitung: Markus Langer; Satz: Hartwig Eschenburg 




Bild: Liedtafel aus "Die frohe Botschaft"; Franz Ehrenwirth Verlag München; ca. 1950

Mittwoch, 2. Januar 2013

Das wahre aggiornamento des Heils


"Mit dem Heute der Geburt Jesu beginnt die Verkündigung, das wahre aggiornamento des Heils für jedermann. (...)

Nach Betlehem aufzubrechen, bedeutet für uns aber auch, unser Glaubenswissen zu vertiefen, das Glaubensbekenntnis zu erneuern und mutig unseren Glauben zu bekennen. An der Krippe unseres Herrn wird es uns geschenkt, zu sehen und zu hören, zu staunen und gläubig zu bekennen. Dort werden wir dazu ausgerüstet und befähigt, weiterzugeben, was wir zuvor empfangen haben, und immer mehr und besser zu dem zu werden, was wir durch unsre Taufe schon geworden sind. (...)
 
Es ist an der Zeit, nicht nur die leiblichen Werke der Barmherzigkeit, sondern auch die geistigen zu propagieren und einzufordern."


aus der Predigt des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa am Weihnachtsfest, 25.12.2012;

vollständiger Wortlaut der Predigt: Menschwerdung Gottes 2012


Samstag, 29. Dezember 2012

Kindermord von Betlehem - historisch?

 "Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig, und ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte". (Mt 2,16)

Die Historizität des "Kindermords von Betlehem", von dem der Evangelist Matthäus im zweiten Kapitel seines Evangeliums berichtet, wird manchmal in Zweifel gezogen, weil es außer der genannten Erwähnung des Matthäus keine weiteren Zeugnisse über dieses Ereignis gibt.

Dazu einige Meinungen: 

1. Papst Benedikt XVI. schreibt in seinem Prolog über Jesus von Nazareth (S. 116/117): 

"Zwar wissen wir aus nichtbiblischen Quellen nichts über diesen Vorgang, aber angesichts aller Grausamkeiten, die Herodes sich zuschulden kommen ließ, beweist das nicht, dass diese Untat nicht stattgefunden hätte. Rudolf Pesch zitiert dazu den den jüdischen Autor Abraham Schalit: "Der Glaube an die unmittelbar bevorstehende Ankunft oder Geburt des messianischen Königs lag damals in der Luft. Der argwöhnische Despot spürte überall Verrat und Feindschaft, und ein vages zu ihm gedrungenes Gerücht kann seinem kranken Geist sehr wohl den Gedanken eingegeben haben, die neugeborenen Kinder zu töten. Der Befehl hat somit nichts Unmögliches an sich" (Rudolf Pesch, Die matthäischen Weihnachtsgeschichten. Die Magier aus dem Osten, König Herodes und der betlehemitische Kindermord, Bonifatius, Paderborn 2009; S. 72)."

Ratzinger, Joseph (Benedikt XVI.): Jesus von Nazareth, Prolog - Die Kindheitsgeschichten; Herder Verlag Freiburg Basel Wien; AD 2012


2. Heinrich Klug schreibt in seinem Werk "Das Evangelium als Geschichtsquelle und Glaubensverkündigung" (S. 499-501) zur Nichterwähnung des betlehemitischen Kindermordes durch den Geschichtsschreiber Flavius Josephus: 

"Das Johannesevangelium, das als topographisch zuverlässig durch die wissenschaftliche Forschung immer mehr anerkannt wird (1), bezeichnet Betlehem zur Zeit Jesu als einen "Flecken" (Joh 7,42: Komä = Dorf, Kastell). In einem solch kleineren Ort ist die Zahl der jährlichen Geburten nicht bedeutend groß. Bei dem Kindermord war diese Zahl noch halbiert, weil die Mädchen nicht ermordet wurden. (...) 

Flavius Josephus fasste sein Urteil über Herodes in die Worte zusammen: Herodes "wütete gegen Schuldige und Unschuldige mit gleicher Bosheit" (Flav Jos Ant 17,6,5 (2)). Der Bericht des Evangeliums über den Kindermord des Herodes stimmt genau überein mit den außerbiblischen Angaben über die negativen Charakterzüge des Herodes: Ehrgeiz, Herrschsucht, Misstrauen, Verschlagenheit, Rücksichtslosigkeit und Grausamkeit. Mit den großen politischen Ereignissen und den Massenmorden durch Herodes, besonders an dem jüdischen Hochadel und an anderen führenden Persönlichkeiten ist allerdings der Mord in Betlehem im Hinblick auf die verhältnismäßig geringe Zahl und die politische Bedeutungslosigkeit der unmündigen Kinder armer, unangesehener Leute von Betlehem nicht zu vergleichen.

Entweder erschien dem Schriftsteller Flavius Josephus der Kindermord von Betlehem als weltgeschichtlich und volkspolitisch nicht bemerkenswert, oder dieser Vorfall war ihm bei der Fülle der anderen politisch bedeutungsvollen Ereignisse jener Zeit überhaupt nicht bekannt. Auf keinen Fall ist das Schweigen über den Vorfall in Betlehem ein Beweis gegen die Geschichtlichkeit des Kindermordes." 

(1) Xavier Leon Dufour, Die Evangelien und der historische Jesus, S. 143-150
(2) Schuster-Holzammer S. 125

Heinrich Klug: Das Evangelium als Geschichtsquelle und Glaubensverkündigung; Martin Verlag Buxheim/Allgäu AD 1976; S. 499-501 (s. Quellen)


3. ZDF - Phönix Film über König Herodes und den Kindermord

 


"Ob auch Bethlehem damals Schauplatz eines Kindermords war, ob König Herodes Jesus nachstellen ließ, lässt sich nicht beweisen. Aber der Mord an den Kindern von Aschkelon und die Brutalität, mit der Herodes regierte, machen die Legende zumindest glaubhaft", so das Fazit der Reportage.

Selbst, wenn im Nachhinein die Skelettfunde von Ashkelon auf ein späteres Jahrhundert datiert wurden (falls diese Information zutreffend ist, vgl. wikipedia), zeigt die archäologische Bestätigung von massenhaften Kindstötungen in der Antike unweit von Betlehem, dass eine solche nicht notwendigerweise Aufnahme in die Geschichtsschreibung gefunden haben muss.

Es gibt also nach wie vor keinen Grund, den, wenn auch knappen Bericht des Matthäus-Evangeliums über den Kindermord von Betlehem lediglich als eine Erfindung des Verfassers abzutun. Im Gegenteil gibt aber gute Gründe, am Überlieferten eines getreuen Zeugen festzuhalten; man darf es weiterhin für tatsächlich geschehen halten.

Warum auch sollte der Verfasser des Matthäus-Evangeliums seinen Zuhörern eine erdachte Geschichte - aufgrund eines geschichtlichen Ortes und geschichtlich bezeugtem Protagonisten, dem König Herodes nämlich - zumuten, immerhin mit dem Risiko, dadurch seine eigene Glaubwürdigkeit und die seiner gesamten Botschaft auf's Spiel zu setzen? Seit dem 5. Jahrhundert ist das Gedenken und die Verehrung der Opfer dieses Verbrechens als "Fest der heiligen Unschuldigen Kinder" in der abendländischen Kirche bezeugt (vgl. Schott Volksmessbuch).

Und endlich: Der christliche Glaube ist nicht abhängig von archäologischen Funden. Auch nicht von anderen Wissenschaften. Er ist allein Gnadengeschenk Gottes und Zustimmung zu seinem Wort und seiner Offenbarung.



Weiteres zum Thema Christi Geburt:

Dienstag, 25. Dezember 2012

Die frohe Botschaft

 


Das Weihnachts-Evangelium

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.

Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade!


Lukas 2,1-14



Samstag, 22. September 2012

Pilgerfahrt ins Heilige Land vom 5. - 20. März 2013

Auf den Spuren Jesu

Für die Pilgerreise sind noch einige Plätze frei. Interessenten können sich bei P. Martin Ramm FSSP melden (Kontakt s. unten).

Flug von München nach Tel Aviv. (Mitfahrgelegenheit aus der Schweiz)

Geplanter Ablauf:
File:Jerusalem kotel mosque.jpg
1. Tag: Besuch in Jaffa, Cæsarea Maritima, Berg Karmel (Kloster Stella Maris mit Eliashöhle), Fahrt nach Nazareth. 1. Nacht in Nazareth (in unmittelbarer Nähe der Verkündigungsbasilika)

2. Tag: Nazareth (Verkündigungsgrotte, Kirche des hl. Joseph, Marienbrunnen, Berg der Schrecken Mariens ...), 2. Nacht in Nazareth

3. Tag: Kana, Nain, Berg Tabor, 1. Nacht am See Gennesaret (in idyllischer Lage direkt am Ufer des Sees)

4. Tag: Tabgha (Brotvermehrungskirche), Primatskirche, Kapharnaum, Bootsfahrt auf dem See Gennesaret, Petrusfischessen, Ginnosar, Wanderung im Taubental, 2. Übernachtung am See Gennesaret

5. Tag: Berg der Seligpreisungen, Jordanquelle in Banjas, Betsaida, Kursi, Jericho, Übernachtung in Jericho

6. Tag: Berg der Versuchung, Baum des Zachäus, Besuch der Taufstelle am Jordan, Fahrt nach Eilat mit Halt bei der ‚Frau des Lot’, Übernachtung in Eilat

7. Tag: Rotes Meer, Fahrt zum Sinai mit Halt im Gazellental und am Felsen der Inschriften, Übernachtung im Katharinenkloster

8. Tag: Besteigung des Mosesberges zum Sonnenaufgang, Mosesfelsen, Katharinenkloster mit dem Dornbusch, Übernachtung am Toten Meer

9. Tag: Bad im Toten Meer, Wadi En Gedi, Qumran, Wüste Juda, Blick ins Wadi Qelt, Übernachtung in Bethlehem (unmittelbar neben der Geburtskirche)

10. Tag: Ain Karem (Heimsuchungskirche und Geburtskirche des hl. Johannes des Täufers), Beth Sahur (Hirtenfeld), Bethlehem (Geburtskirche und Milchgrotte), 1. Nacht in Jerusalem (in der Altstadt beim Jaffator, nahe bei der Grabeskirche)

11. Tag: Dormitio (Ort der Entschlafung Mariens), Abendmahlssaal, Peter zum Hahnenschrei, Grabeskirche, 2. Nacht in Jerusalem

12. Tag: Geburtskirche Mariens, Ölgarten (Todesangstbasilika), Kidrontal, Teich Siloah, Hinnomtal, Dominus flevit, Gräber der Propheten, 3. Nacht in Jerusalem

13. Tag: Tempelberg, St. Anna (Geburtskirche der Gottesmutter), Bethesdateich, Kreuzweg, 4. Nacht in Jerusalem

14. Tag: Bethanien (Grab des Lazarus), Betfage, Vaterunserkirche, Himmelfahrtskirche, freier Nachmittag, 5. Nacht in Jerusalem

Täglich heilige Messe im Außerordentlichen Ritus. Die Teilnehmerzahl ist auf 40 beschränkt.

Die Kosten werden voraussichtlich 1.950,- € pro Person (im Doppelzimmer incl. Halbpension, Flug, Bus im Hl. Land, Fahrt zum Sinai, Eintritte) betragen.

Zur Voranmeldung bitte Adresse und Geburtsdatum (und wenn vorhanden E-Mailadresse) angeben. Sobald der endgültige Preis bekannt ist, wird ein Blatt mit detaillierteren Informationen und einem Anmeldeformular zugesandt.

Gesamtleitung, Information und Anmeldung: 

P. Martin Ramm FSSP
Ludretikonerstr. 3
CH-8800 Thalwil
0041-44-772 39 33
p.ramm@fssp.ch

Freitag, 30. Dezember 2011

Montag, 26. Dezember 2011

Die Heiligtümer Bethlehems





Vortrag (ca. 1 Stunde) von Michael Hesemann auf domradio (bitte klicken):
"Jesus von Nazareth - Archäologen auf den Spuren des Erlösers" - Michael Hesemann

Lassen wir uns einfach machen von dem Gott, der sich dem einfach gewordenen Herzen zeigt...

Aus der Predigt von Papst Benedikt XVI. in der Weihnachts-Mette 2011

Foto: Darko Tepert Donatus (wikipedia)
"Wir müssen unsere falschen Gewißheiten, unseren intellektuellen Stolz ablegen, der uns hindert, die Nähe Gottes zu sehen. Wir müssen den inneren Weg des heiligen Franziskus nachgehen – den Weg zu jener letzten äußeren und inneren Einfachheit, die das Herz sehend macht.

Wir müssen uns herunterbeugen, sozusagen geistig zu Fuß gehen, um durch das Portal des Glaubens eintreten zu können und dem Gott zu begegnen, der anders ist als unsere Vorurteile und Meinungen – der sich in der Demut eines neu geborenen Kindes verbirgt.

(...)  Verzichten wir auf unsere Fixierung auf das Materielle, auf das Meßbare und Greifbare. Lassen wir uns einfach machen von dem Gott, der sich dem einfach gewordenen Herzen zeigt."


Die ganze Predigt  ist HIER nachzulesen (bitte klicken).

Sonntag, 25. Dezember 2011

Die Auferstehung setzt die Menschwerdung voraus...


"Weihnachten ist Epiphanie – Erscheinen Gottes und seines großen Lichtes in einem Kind, das uns geboren wurde. Geboren im Stall zu Bethlehem, nicht in den Palästen der Könige.

Als im Jahr 1223 Franz von Assisi in Greccio Weihnachten feierte mit Ochs und Esel und mit einer heugefüllten Futterkrippe, ist eine neue Dimension des Geheimnisses von Weihnachten sichtbar geworden. Franz von Assisi hat Weihnachten „das Fest aller Feste“ genannt – mehr als alle anderen Feste – und es mit „unaussprechlicher Hingebung“ gefeiert (2 Celano 199: FF 787). Er küßte voller Hingebung die Bilder des Kindleins und stammelte zärtliche Worte, wie Kinder es tun, erzählt uns Thomas von Celano (ebd.).

Für die alte Kirche war Ostern das Fest der Feste: In der Auferstehung hatte Christus die Türen des Todes aufgestoßen und so die Welt von Grund auf verändert: Für den Menschen hatte er in Gott selbst Platz geschaffen. Nun, Franziskus hat diese objektive Rangordnung der Feste, die innere Struktur des Glaubens mit seiner Mitte im Ostergeheimnis nicht geändert, nicht ändern wollen.

Aber etwas Neues ist dennoch durch ihn und seine Weise des Glaubens geschehen: Franz hat in einer ganz neuen Tiefe das Menschsein Jesu entdeckt. Dieses Menschsein Gottes wurde ihm am meisten sichtbar in dem Augenblick, in dem Gottes Sohn als Kind aus der Jungfrau Maria geboren, in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt worden war.

Die Auferstehung setzt die Menschwerdung voraus. Gottes Sohn als Kind, als wirkliches Menschenkind – das hat das Herz des Heiligen von Assisi zuinnerst getroffen und Glaube zu Liebe werden lassen. „Erschienen ist uns die Menschenfreundlichkeit Gottes“ – dieser Satz des heiligen Paulus hatte nun eine ganz neue Tiefe bekommen. Man kann Gott sozusagen in dem Kind im Stall zu Bethlehem anfassen, liebkosen. So hat das Kirchenjahr eine zweite Mitte erhalten in einem Fest, das vor allem Fest des Herzens ist."



Bild: Giotto; Krippenfeier des hl. Franziskus; Assisi

Sonntag, 18. Dezember 2011

Mitwirkung Mariens im Heilsplan Gottes

" Wo immer das Evangelium von ihr (Anm.: Maria) spricht, erscheint sie nicht nur als jene, die das Erlöserkind gebar und aufzog, unentbehrlich und doch nicht zum Eigentlichen gehörend, sondern sie steht lebendig, wissend, liebend in diesem heiligsten Bereich.

Allein schon der Bericht von der Botschaft des Engels muß jeden Glaubenden, der richtig liest, genügen; bedeutet sie doch nicht die Mitteilung, der göttliche Ratschluß werde sich an ihr vollziehen, sondern die Frage, ob sie willens sei, daß dies geschehe.

Dieser Augenblick ist ein Abgrund, vor dem einem schwindeln kann, denn hier steht Maria mit ihrer Freiheit in der ersten Entscheidung alles dessen, was Erlösung heißt. Was bedeutet das aber, wenn die Frage: "willst Du helfen, daß der Erlöser komme?" zusammenfällt mit der anderen: "willst Du Mutter werden?"

Was bedeutet es, daß sie den Sohn Gottes und Erlöser der Welt empfing und trug und gebar? Daß sie um sein Leben bangte und für ihn in die Verbannung wanderte? Daß er neben ihr in der Stille des Hauses zu Nazareth aufwuchs; dann von ihr weg in seine Sendung ging, sie aber wie die Andeutungen der Schrift sagen, mit ihrer Liebe ihm folgte und am Ende unter seinem Kreuze stand? Daß sie die Auferstehung erfuhr, nach seiner Himmelfahrt im Kreise der Jünger auf die Herabkunft des Geistes wartete und von dessen Gewalt überströmt wurde? Daß sie dann in die Obhut jenes Apostels, "den Jesus liebte", und dem er selbst sie übergeben hatte, weiterlebte, bis ihr Sohn und Herr sie rief?

Die Schrift sagt darüber nur wenig, aber für den, der verstehen will, ist sie eben doch beredt - um so mehr, als es ja im Letzten die Stimme Mariens selber ist, die wir in ihr (Anm.: der Schrift) vernehmen; denn woher sollten die Evangelisten sonst über das Geheimnis der Menschwerdung, über die ersten Ereignisse der Kindheit und die Wallfahrt nach Jerusalem erfahren haben?

Wenn wir die ersten Kapitel der Evangelien nicht als Legende ansehen wollen - jeder aber muß sich darüber klar sein, was er in diesem Falle tut: er maßt sich das Urteil darüber an, welche Worte der Schrift Worte Gottes seien und hebt damit grundsätzlich die Offenbarung auf - dann können wir nicht anders, als sagen, daß ihre Erinnerung, ihr Erleben, ihr Wesen hinter den Berichten der Kindheitsgeschichte steht.

Und nicht nur hinter ihnen; denn es kann gar nicht anders sein, als daß sie, die dreißig Jahre lang mit dem Herrn zusammengelebt hatte, nach seinem Hingang von ihm sprach. Welche Wirkung ihre Erzählungen und damit ihr eigenes Erleben auf das Christus-Verständnis und die Christus-Verkündigung überhaupt ausgeübt haben, ist nicht abzusehen."


Romano Guardini in: Der Rosenkranz unserer Lieben Frau; AD 1940 (s. Quellen) 

(Fettdruck  duch Administrator)

Bilder: von Giotto di Bordone (1266 - 1337) in der Cappella degli Scrovegni (Arenakapelle) in Padua, Italien
oben:  Flucht vor Herodes nach Ägypten
Mitte:  Beweinung des Leichnams Christi
unten:  Himmelfahrt Christi

Samstag, 17. Dezember 2011

Jesu Geburt in Bethlehem


„Und wäre Christus nie
in Bethlehem geboren -
auch nicht in dir!
Und du bliebst ewiglich verloren.“

P. Bernward Deneke FSSP 
(frei nach Angelus Silesius) 



Bild: Geburt Christi; Fresko von Giotto, Padua (I)

Das Eigentliche der Weihnachtsbotschaft

von P. Bernward Deneke FSSP

Es gehört inzwischen zum festen Ritual der vorweihnachtlichen und weihnachtlichen Zeit: Alle Jahre wieder treibt die Geschäftswelt die Verkitschung und gnadenlose Kommerzialisierung des Festes auf die Spitze, und alle Jahre wieder lassen die Kritiker solchen Tuns ihre nachdenkliche Stimme vernehmen, bedauern die hohle Veräusserlichung, den geschäftssüchtigen Missbrauch und ermahnen uns, doch in dem ganzen Trubel bitteschön die „eigentliche Weihnachtsbotschaft“ nicht zu vergessen. Das klingt gut. Kein gläubiger Mensch wird dem gewichtigen Wort seine Zustimmung verweigern können. Und doch stellt sich die Frage, ob diejenigen, die uns da zum Wesentlichen zurückrufen, uns auch Wesentliches über das Fest zu sagen haben. Was ist denn die „eigentliche Weihnachtsbotschaft“? 

Als Antwort bekommen wir oft zu hören, es gehe an Weihnachten zutiefst um den Frieden auf Erden. Schön und gut! Zwar lese ich sogar an Krippendarstellungen billigster Machart auf dem Schildchen zumeist noch „Gloria in excelsis Deo“ – „Ehre sei Gott in der Höhe“, aber bekanntlich geht der Gesang der Engel über den Fluren Bethlehems tatsächlich weiter mit den Worten: „und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind“. Weihnachten hat also wirklich mit dem Frieden auf Erden zu tun.

Ich muss zugeben, dass mich die Antworten selten ganz befriedigen können. Wenn ich beispielsweise zu hören bekomme, diese Botschaft bestünde in Friede und Versöhnung und die gleichen, die solches verlauten lassen, sich aber nicht klar zum Geheimnis der Geburt des fleischgewordenen Wortes (Joh 1,14) aus der Jungfrau Maria bekennen wollen. Sie bleiben uns die Erklärung schuldig, warum wir denn ausgerechnet in diesen Dezembertagen, in denen doch auf den Straßen, in den Geschäften, den Betrieben und Vereinen so vieles geboten wird, Besinnung suchen sollen. Kann es nicht ebenso gut, nein: noch besser eine andere, ruhigere Zeit des Jahres sein? Und überhaupt: Worauf sollen wir uns besinnen? Darauf, daß „Gott uns in Jesus nahegekommen ist“, wie sich viele Theologen in verschwommener Rede auszudrücken pflegen? Als ob uns Gott nicht Tag für Tag in den Mitmenschen und in der Natur weitaus faßbarer begegnete als in einem vor 2000 Jahren irgendwo – nur nicht in Bethlehem und aus einer Jungfrau – geborenen Menschenkind!

Nachdem uns namhafte Theologen längst aufgeklärt haben, Jesus sei weder in Bethlehem noch von einer Jungfrau geboren worden, Er habe weder Tote auferweckt noch eine Kirche gegründet, und die Sache mit der Auferstehung sei ohnehin nicht historisch gemeint, habe ich ehrlich gesagt volles Verständnis für alle diejenigen, die Abschied von jeder adventlichen Besinnlichkeit nehmen, sich lieber in den vorweihnachtlichen Rummel stürzen und ihr feuchtfröhliches Festchen feiern. Das ist wenigstens einigermaßen schriftgemäß, gilt doch (frei nach Isaias und Paulus): Wenn dieses Kindlein nicht wahrhaft der Sohn Gottes ist, unser Herr und Erlöser, „dann laßt uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“ (Is 22,13 / 1 Kor 15,32)

Bleibt uns als Argument für ein gewisses weihnachtliches Innehalten vielleicht noch die Tradition, die schöne alte Tradition: Was wäre das Jahr ohne Adventskranz und -kalender, ohne beleuchtete Fenstersterne und Tannenbäume, ohne Weihnachtsgebäck und Krippe, ohne Christmette, „Stille Nacht, heilige Nacht“ und vielleicht sogar Bachs Weihnachtsoratorium? Alle diese Dinge gehören doch zu unserer Kultur und kommen nur dann zur Geltung, wenn der Rahmen einigermaßen stimmig ist, wenn also ein Rest weihnachtlicher Beschaulichkeit dem allesverschlingenden Rachen des Kommerzes entrissen werden kann. Was würde denn aus unserem vielbeschworenen abendländisch-christlichen Wertesystem ohne den wichtigen Bezugspunkt „Weihnachten“?

Aber nein, auch die Berufung auf Tradition, Kultur und christliche Werte wird dort zur Totenbeschwörung, wo man nicht die Quelle, den Inhalt und das Ziel von alledem bejaht. Denn die authentischen Bräuche für Advent und Weihnacht, die großen und kleineren Kunstwerke, die für diese Zeit geschaffen wurden, verkünden und bezeugen, preisen und feiern doch immer nur die eine Tatsache: „Heute ist uns in der Stadt Davids der Heiland geboren, der Messias, der Herr – ein Kindlein, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend!“ (Lk 2,11f) An der Entscheidung zwischen gläubigem Ja oder ablehnendem Nein gegenüber dieser Botschaft hängt letztlich das Weihnachtsfest. Mit einem „Jein“, das die Wahrheit vom menschgewordenen Gottessohn nicht als historische Tatsache annehmen, aber dennoch eine allgemeinmenschliche „Bedeutsamkeit“ des Weihnachtsfestes beibehalten will, ist uns nicht geholfen. Es entpuppt sich nur zu schnell als Flucht des bindungsängstlichen Menschen vor allzu konkreter Verbindlichkeit ins Unverbindliche.

Wer aber sein Ja zur Inkarnation, zur Fleischwerdung des göttlichen Wortes, gesprochen hat, der versteht wie von selbst, weshalb angesichts dieser Wahrheit Besinnlichkeit statt gehetzter Umtriebigkeit und lärmenden Trubels am Platze ist. Der Gehalt des Weihnachtsgeheimnisses drängt sich uns eben nicht auf wie die lautstarken Parolen politischer Propaganda, wie die grellen, aufreizenden und provokanten Werbeplakate an den Straßen oder die bunt flimmernde Bilderwelt auf den Monitoren der Supermärkte. Wir bedürfen zur Betrachtung der Weihnachtsbotschaft in ihren großen Zusammenhängen und kleinen Einzelheiten vielmehr ganz entschieden der Stille.

Ja, es sind bewegende Zusammenhänge, die sich unserem Geist auftun, wenn wir das Geheimnis der Geburt des Gottessohnes betend bedenken. Wir erkennen, wie der „eingeborene Sohn, der seit Ewigkeit im Schoß des Vaters ruhte“ (Joh 1,18), sich in den jungfräulichen Schoß Mariens begeben hat; wie Er aus diesem heraustrat, um durch Leiden und Tod in den Schoß der Erde einzugehen, dem sterbenden Weizenkorn gleich, das reiche Frucht bringt (Joh 12,24); wie sodann der verklärte Herr in den Schoße Seiner Kirche eingeht, wo Er als Lehrer, als Hirte und als Priester insbesondere in den heiligen Sakramenten gegenwärtig bleibt; und wie Er schließlich in unser Inneres, gleichsam den Schoß unseres Herzens, kommen will, uns mit Seiner Gnade zu erfüllen und am Ende heimzuholen in den Schoß des Vaters. Weihnachten ist eine wesentliche Station auf diesem Weg „von Schoß zu Schoß“!

In unseren durch die historische Bibelkritik verunsicherten Tagen spricht man oft lieber von der mystischen Gottesgeburt im Menschenherzen als von der geschichtlichen Christgeburt in Bethlehem. Gerne führt man dazu den Vers des Angelus Silesius an: „Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren,/ und nicht in dir, du bleibst noch ewiglich verloren.“ (Cherubin. Wandersmann I 61) So richtig das Wort des Dichters ist, so verfehlt wäre es, die eine Geburt gegen die andere ausspielen zu wollen, als wäre das Kommen des Gottessohnes im Fleisch für Sein Kommen in unser Herz unerheblich. Vielleicht müßte man heute, im Zeitalter der aktualisierenden Bibel-“Übersetzungen“, auch einmal Hand an Angelus Silesius legen und den Sinnspruch so umwandeln, daß deutlich wird, wie sehr das göttliche Leben in der menschlichen Seele die Wahrheit der Weihnachtsbotschaft voraussetzt, wie also unser Heil ohne die Geburt Jesu eine Illusion ist. Mein Vorschlag: „Und wäre Christus nie in Bethlehem geboren - auch nicht in dir! Und du bliebst ewiglich verloren.“

Aufrufe gegen den banalen Advents- und Weihnachtstrubel, Ermahnungen zu Stille und Besinnlichkeit, um „das Eigentliche der Weihnachtsbotschaft“ nicht zu vergessen, in Ehren: Sie sind nur dann ernstzunehmen, wenn sie aus dem Glauben an den fleischgewordenen Logos hervorgehen. Denn das Eigentliche der Weihnachtsbotschaft ist nichts anderes als die Tatsache der Geburt des Gottessohnes aus der Jungfrau Maria. Ohne sie kein Weihnachten.

Gerade daraus aber ergibt sich, wie sehr wir der Beschaulichkeit bedürfen, um jenes Wort und Licht, das die Weihnacht durchtönt und erhellt, aufnehmen zu können. Unsere Innenwelt soll jener Nacht ähnlich werden, die der Introitus des Sonntags nach Weihnachten besingt: „Als tiefes Schweigen alles umfangen hielt und die Nacht in ihrem Lauf die Mitte ihres Weges erreicht hatte, da kam, o Herr, Dein allmächtiges Wort aus den Himmeln von königlichen Thronen herab.“ (vgl. Weish 18,14f., Vulg.). Ja, auch in uns will und wird sich das Geschehen der göttlichen Herabkunft ereignen, wenn wir in tiefem Schweigen auf das Wort Gottes harren und uns im nächtlichen Dunkel der Seele danach sehnen, vom Licht aus der Höhe durchstrahlt zu werden. Und dann wird wahrhaft Weihnachten sein, Geburt Jesu in der Krippe und in unseren Herzen.
 

Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Jesus wurde nicht in Betlehem geboren?

Nach den übereinstimmenden Angaben bei Mt 2,1 und  Lk 2,4 wurde Jesus unter der Herrschaft des Herodes geboren, wahrscheinlich um das Jahr 4 vor unserer Zeitrechnung, und zwar in Betlehem - wenn auch die eigentliche Heimat Jesu in Nazareth in Galiläa war (vgl. z.B. Joh 7,41f).

In der Heiligen Schrift gibt es keine Aussage, die dem Zeugnis, Betlehem sei der Geburtsort Jesu, widerspricht oder gar einen anderen Geburtsort benennt.

Im Folgenden beziehe ich mich auf auf das Posting einer (lt. eigenen Angaben) katholischen TheologIn und MitbloggerIn:


Was wäre, wenn...?
Was wäre, wenn Jesus nicht in Betlehem  (Efrata) geboren wurde?
1. Jesus wäre nicht der, auf den die Schriftworte von  Micha 5,1ff zutreffen.
 
2. Jesus wäre nicht der von den Propheten vorhergesagte Messias und Erlöser der Welt.

3. Die Menschheit würde noch immer unerlöst auf den Messias warten.

4. Jesus wäre ein Schwindler, der sich anmaßt, die Rolle des Erlösers zu spielen, obwohl sie ihm nicht zusteht.

5. Die Schriftsteller des Neuen Testamentes sind Lügner oder Idioten, bestenfalls Phantasten, die uns erwachsenen (!) Menschen Jesus als den ersehnten und erwarteten Messias und Erlöser der Welt weismachen wollen. Wenn man ihnen schon die Sache mit Betlehem als Geburtsort Jesu nicht glauben kann, warum sollte dann etwas von dem Anderen, das sie berichten, wahr sein?

6. Die von Jesus gegründete eine, heilige, katholische und apostolische  Kirche wäre auf Sand gebaut, im Namen eines Schwindlers gegründet und damit ohne Bedeutung für das Heil der Menschen.

Und Gott spielt bei diesem Betrug mit, und bezeichnet diesen Lügner als "Seinen Sohn"?
Was wäre das für ein Gott? (Ach, ich vergaß: auch das war nur erfunden.)

Betlehem: Ort der Geburt Jesu;Foto: motherForker, wikip.


Gott sei Dank - und wie die Kirche uns getreu überliefert hat - wissen wir:

Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle. Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.
Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige.
Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. (Mt 2,1ff)

und:

So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. 
Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. (Lk 2,4ff)


denn:
Aber du, Betlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen.

Darum gibt der Herr sie preis, bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren zu den Söhnen Israels.

Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn, im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit leben; denn nun reicht seine Macht bis an die Grenzen der Erde.

Und er wird der Friede sein... (Micha 5,1f)



Und um eine Antwort zu geben auf die Frage:
"Woher stammt Jesus?"

Hören wir die Antwort des in Betlehem Geborenen aus seinem eigenen Mund:

Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: "Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat." (Joh 7,28f)



Weiterführende Links:



Vortrag (ca. 1 Stunde) von Michael Hesemann auf domradio (bitte klicken):
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