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Samstag, 3. Januar 2015

Wem der Stern aufgeht...


Wir wissen es nicht so genau - waren es Könige, Magier oder Sterndeuter, die in Betlehem erschienen. Eines nur wissen wir: Suchende Menschen entdeckten in der Finsternis ein Licht und sie folgten diesem Zeichen, bis sie zur Quelle des Lichtes kamen, zum menschgewordenen Gott. 

"Als sie den Stern sahen, erfüllte sie eine ganz große Freude", heißt es bei Matthäus. Bisher hatten dumpfe Ängste und bange Erwartungen die Menschheit daniedergehalten, jetzt aber bricht die Wirklichkeit Gottes durch, die Prophezeiung Jesajas geht in Erfüllung: "Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker; über dir aber geht leuchtend der Herr auf... Du wirst es sehen und du wirst strahlen, dein Herz bebt vor Freude und öffnet sich weit!"

Diese himmlische Freude aber, die da zum ersten Mal Menschen entflammt, Menschenherzen erfüllt, von den einfachen Hirten bis zu den Weisen des Morgenlandes - diese Freude, die in der Weihnachtsnacht allen Menschen guten Willens verheißen wird -, sie hat ja doch seit dieser Nacht kein Ende mehr genommen auf Erden. Millionen von Menschen hat sie beflügelt, Menschen, die bereit waren, ihrem Stern zu folgen - bis auf die heutige Zeit. Und nun feiern wir die "Erscheinung des Herrn"... 1988 ( Anm.: heuer: 2014) Jahre nach seiner Geburt soll uns die große Freude zuteil werden.

In den Texten und Gesängen unserer Mess- und Gebetbücher steht der Jubel dieser Tage wie eh und je. Erfüllt er auch unsere Herzen? Erfüllt er auch unsere Kirche? Oder ist da statt des lauten Jubels nicht öfter ein halblautes Murren zu hören? Was nutzt der Jubel im Gesangbuch, oder das Alleluja von der Kassette, wenn es nicht auch aus meinem Herzen erklingt?

Habe ich die große Freuede vielleicht verloren, weil ich in meiner Religion nicht mehr das Abenteuer der Begegnung mit dem lebendigen Gott sehe, sondern nur noch eine Sammlung von Geboten und Verboten? Vielleicht haben wir die Fülle der Freude verloren, weil wir nicht mehr seinem Stern folgen, sondern allen möglichen Irrlichtern in unserer an künstlichen Sternen so reichen Welt.

Oder liegt es an der Entfernung - sind wir von der Erscheinung des Herrn, vom Einbruch der Freude in diese Welt eben doch schon 2000 Jahre entfernt? Nein, nicht 2000 Jahre! Nur wenige Sekunden! Nur die wenigen Augenblicke, die es braucht, um einmal ganz still zu werden, das Herz aufzutun und zu begreifen, dass Gott heute mich sucht, dass er heute mir erscheinen will, um mein Herz zu erfüllen mit dem Staunen und der Freude, die nur seine Nähe dem Menschen schenken kann. Dass keiner von uns diese Chance verpasse, dass wir alle unserem Stern folgen, um in die große Freude zu gelangen, ist mein herzlicher Wunsch für das neue Jahr.  

Ihr Bischof 
+ Johannes (Dyba)


In Erinnerung an den Fuldaer Oberhirten Erzbischof Johannes Dyba (1983-2000) "Das Wort des Bischofs" in der Bistumszeitung "Bonifatiusbote" 104. Jg., Nr. 1 vom 03.01.1988.






Vortrag (ca. 1 Stunde) von Michael Hesemann auf domradio (bitte klicken):



Mittwoch, 24. Dezember 2014

Nun kommt er bald, der Ersehnte!

Nun kommt er bald, der Ersehnte! Die Adventszeit geht zuende, der Heilige Abend und die Heilige Nacht kündigen sich an. Fast vier Wochen lang haben wir uns eingestimmt auf Sein Kommen, seine Ankunft unter uns Menschen, in dieser Welt.

Wir können es nicht begreifen, aber es ist von Gott geoffenbart und uns versichert worden: Jesus, Sohn der Jungfrau Maria und Pflegesohn des heiligen Joseph, ist der Christus, der Gesalbte, der Messias, der menschgewordene Gott, Gottes Sohn. 

Er kommt nicht, um mit uns Mensch zu sein, nicht deshalb, um alles zu erfahren, was dem Menschen widerfahren kann, nicht nur, um sich mit uns Menschen, mit mir ganz persönlich "solidarisch" zu zeigen. Nein, das ist viel zu wenig und trifft auch den Kern der Sache nicht: Jesus Christus wird Mensch, um uns das ewige Leben zu schenken. Immanuel: Gott ist mit uns. Denn bevor Christus kam und das Erlösungswerk vollbrachte, waren wir tot durch Sünde und Schuld, getrennt von Gott und einzig mit der Hoffnung auf den Einen, der uns Menschen den Zugang zum Reiche Gottes wieder möglich machen würde, den Erlöser, den Heiland, den Retter.

"Für uns Menschen und um unseres Heiles willen ist er vom Himmel herabgestiegen, er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau, und ist Mensch geworden", so beten wir im Glaubensbekenntnis. "Um unseres Heiles willen": das ist der Grund unserer Freude! Und Grund zum Danken. Welch ein Geschenk!

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Montag, 27. Oktober 2014

Benedikt XVI.: Freude über die Wahrheit weiterschenken

Warum der Missionsauftrag (vgl. Mt 28,19) auch heute gilt

Freude muss sich mitteilen. Liebe muss sich mitteilen. Wahrheit muss sich mitteilen. Wer eine große Freude empfangen hat, kann sie einfach nicht für sich behalten, er muss sie weitergeben.

Das Gleiche gilt für das Geschenk der Liebe, für das Geschenk der Einsicht in Wahrheit, die einem aufleuchtet. Als Andreas Christus begegnet war, konnte er einfach nicht anders, als seinem Bruder zu sagen: „Wir haben den Messias gefunden“ (Joh 1, 41). Und Philippus, dem die gleiche Begegnung geschenkt war, konnte nicht anders als dem Nathanael sagen, dass er den gefunden hatte, von dem Moses und die Propheten gesprochen hatten (Joh 1, 45).

Wir verkünden Jesus Christus nicht, um möglichst viele Mitglieder für unsere Gemeinschaft zu sammeln und schon gar nicht, um auf diese Weise Macht zu erhalten. Wir erzählen von ihm, weil wir die Freude weitergeben müssen, die uns geschenkt wurde. 


Botschaft von Papst em. Benedikt XVI. an die Päpstliche Universität Urbaniana anlässlich der Eröffnung der restaurierten Aula Magna (21.10.2014)


Bild: eigenes Foto (Rom 2014)

Sonntag, 25. Mai 2014

5. Sonntag nach Ostern - Tage der Zuversicht

Der heutige Sonntag und die kommenden Tage sind in besonderer Weise "Tage der Zuversicht". Im Evangelium (Joh 16,23-30) sagt Christus, dessen Himmelfahrt nun bald bevorsteht, das tröstliche Wort: "Wenn ihr den Vater um etwas bittet, so wird er es euch geben." Bittet nur im Namen Christi und "ihr werdet empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei"! Und an den Sonntag dieser frohen Botschaft schließen sich drei Bittage an, die uns gleich zeigen werden, wie wahr der Herr gesprochen hat. Tage der Zuversicht!

Ganz voller Zuversicht sollen wir den Vater im Himmel bitten. Wir dürfen ja mit Christus und durch Christus den Vater bitten, wie sollte er da Steine statt Brot gewähren, nein, er wird uns mehr und Besseres geben, als wir selber ahnen: denn "unsere Freude soll vollkommen sein"!

Immer wieder lehrt uns der Herr diese Zuversicht im Bitten. Er scheut sich nicht einmal zu sagen: "Wer zu dem Berg da spricht: Heb' dich empor und stürze dich ins Meer - und in seinem Herzen nicht zweifelt, dem wird es erfüllt. Darum, bei allem, was ihr im Gebet erbittet, glaubt nur, dass ihr es tatsächlich empfangt, so wird es euch zuteil werden" (Mk 11,23f). Die "Berge" sind natürlich nicht wörtlich zu nehmen, und das "glaubt nur" heißt nicht: "Bildet euch nur ein", sondern Christus findet kein Bild, das stark genug wäre für die Macht des Gebets, und wenn er von "glauben" spricht, so meint er unsere Zuversicht in Gottes gütige Allmacht; "denn bei Gott ist alles möglich" (Mk 10,27).

Der Vater im Himmel hat den Menschen so geschaffen, dass er seiner Natur nach den Schöpfer bittet, und nach Thomas von Aquin (Hom 43) weiß der Mensch recht zu leben, der recht zu beten weiß. Deshalb will auch Christus nicht nur, dass wir danken, sondern auch, dass wir bitten.

Er selbst bittet häufig den Vater, freilich nur um übernatürliche Güter, z.B.: "Vater, ich will, dass da, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen" (Joh 17,24) oder: "Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben" (den Heiligen Geist um Pfingsten: Joh 14,16).

Aber er lehrt seine Jünger und damit auch uns ausdrücklich, nicht nur um die ewigen Werte zu bitten, sondern auch um die Dinge dieses irdischen Lebens, vorab um das tägliche Brot. Rein "alles, um was ihr (sinnvoll) bittet, werdet ihr empfangen" (Mt 21,22).

Die kommenden Tage: Montag, Dienstag, Mittwoch sind vor allem drei Bittage um guten Ausfall der werdenden Ernte. Mitten in der Osterfreude setzt sich da doch eine recht irdische Sorge durch. Sie kommt seit vielen Jahrhunderten aus dem Volk, und die Kirche gibt ihr Raum, und Christus nimmt diese Bitten gleichsam selber bei seiner Himmelfahrt mit hinauf zum Vater. Zur Sorge um das Brot für unser Volk kommt noch so manche andere Not des Einzelnen und der Gemeinschaft. Lasst uns sie durch Christus dem Vater im Heiligen Geiste vortragen! Es sei ein Tag der Zuversicht! (...)


Heinrich Jansen Cron SJ in: "Weisheit für den Alltag - Aus den Messen eines Jahres"; Verlag Ludwig Auer/Cassianeum Donauwörth; Imprimatur 1954; S. 37/38) (s. Quellen)


Foto: Ölbergszene; Kapelle der Gebetsstätte Wigratzbad; FW

Montag, 28. April 2014

Johannes XXIII. und Johannes Paul II. - Zwei neue heilige Päpste

Johannes Paul II. und Johannes XXIII.

Papst Franziskus hat gestern am Barmherzigkeitssonntag (27.04.2014) zwei seiner Vorgänger auf dem Stuhle Petri zur Ehre der Altäre erhoben und sie so der universalen Kirche als Vorbilder im Glauben vorgestellt. Heiligsprechungen des Papstes fallen unter die Unfehlbarkeit des höchsten Lehramtes der katholischen Kirche, dem aufgrund göttlicher Offenbarung in Dingen des Glaubens und der Moral Unfehlbarkeit zugesichert ist, wenn der Papst als universaler Hirte und Lehrer der Kirche spricht. So freuen wir Katholiken uns, zwei Fürsprecher mehr in der Gemeinschaft der Heiligen im Himmel zu wissen.

Franziskus bezeichnete Johannes XXIII. (25.11.1881 - 03.06.1963) als "Papst der Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist", denn  "[i]n der Einberufung des Konzils hat der heilige Johannes XXIII. eine feinfühlige Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist bewiesen, hat sich führen lassen und war für die Kirche ein Hirte, ein geführter Führer, geführt vom Heiligen Geist". Johannes XXIII. ist es auch, dem wir letztlich die Gestalt der heiligen Messe, wie wir sie in der heute sogenannten "außerordentlichen" Form des römischen Ritus feiern, verdanken. So können wir in jeder heiligen Messe dieses nun heiliggesprochenen Papstes dankbar gedenken und ihn um seinen Schutz und Fürsprache bei Gott in allen unseren Anliegen bitten. (Einige Aspekte seiner Pesönlichkeit siehe hier bei "Paix Liturgique"!)

Johannes Paul II. (18.05.1920 - 02.04.2005) würdigte Franziskus als "Papst der Familie". So habe Johannes Paul II. selbst in Erinnerung bleiben wollen, hier habe er einen besonderen Dienst für die Kirche ausgeübt. Papst Franziskus äußerte die Zuversicht, dass Johannes Paul II. den Weg zur Bischofs-Synode und die Synode über die Familie und mit den Familien selbst vom Himmel her begleiten und unterstützen werde. In klarer und unzweideutiger Weise hat der aus Polen stammende Papst zusammen mit dem Bischofskollegium den Weg der Kirche im Hinblick auf "die letzte Bedeutung und die Wahrheit des ehelichen und familiären Lebens" ausgearbeitet und dargelegt. Sein Apostolisches Schreiben "Familiaris consortio" vom 22. November 1981 ist gerade jetzt und für unsere Zeit ein Fels in der Brandung, die die christliche Ehe und Familie - selbst durch innerkirchliche Stimmen - zu zerstören droht.

Beide "neuen heiligen Hirten des Gottesvolkes" bat Papst Franziskus, mit ihrer Fürsprache für die Kirche einzutreten, "damit sie in diesen zwei Jahren des Synodenweges fügsam sei gegenüber dem Heiligen Geist in ihrem pastoralen Dienst an der Familie". 

Hier der Wortlaut der Predigt von Papst Franziskus während der hl. Messe zur Heiligsprechung am 27.04.2014.







Wortlaut der unter die päpstliche Unfehlbarkeit fallenden Heiligsprechung:

Ad honorem Sanctæ et Individuæ Trinitatis, ad exaltationem fidei catholicæ et vitæ christianæ incrementum, auctoritate domini nostri Iesu Christi, beatorum Apostolorum Petri et Pauli ac Nostra, matura deliberatione præhabita et divina ope sæpius implorata, ac de plurimorum fratrum Nostrorum consilio, Beatos Ioannem XXIII et Ioannem Paulum II Sanctos esse decernimus et definimus, ac Sanctorum catalogo adscribimus, statuentes eos in universa Ecclesia inter Sanctos pia devotione recoli debere. In nomine Patris et filii et Spiritus Sancti. AMEN!

Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zum Wachstum des christlichen Lebens, durch die Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und auch der Unsrigen, erklären und benennen Wir, nach reiflicher Überlegung, nach mehrmaligem Anrufen der göttlichen Hilfe und nach Anhörung des Rates zahlreicher Brüder im Episkopat, die Seligen Johannes XXIII. und Johannes Paul II. zu Heiligen, tragen sie in das Buch der Heiligen ein und beschließen, dass sie in der gesamten Kirche demütig unter den Heiligen verehrt werden. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN!

Donnerstag, 24. April 2014

Sie konnten es nicht glauben vor lauter Freude...



Mein Geliebter war gestorben und ich, ich war zu Tode betrübt. Plötzlich, wenige Tage nach der Beerdigung, stand er vor mir, sprach mit mir und umarmte mich. Ich konnte es nicht fassen und war so unendlich glücklich! Er war bei mir, neben mir, ich konnte seine liebende Gegenwart spüren, er hielt meine Hand. Ich konnte es nicht glauben vor lauter Freude: Er war von den Toten auferstanden! Welche Freude! Halleluja!

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Tagesevangelium des Novus Ordo Missae (Neue Messe) zum Donnerstag der 1. Woche im Osterkreis

Lk 24,35-48

Und sie (die Jünger von Emmaus) erzählten ihnen (den elf Aposteln und denen, die bei ihnen waren), was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, als er das Brot brach. Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße.

Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. Und er nahm's und aß vor ihnen. Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen. Da öffnete er ihnen das Verständnis, sodass sie die Schrift verstanden, und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem und seid dafür Zeugen.



Erstanden ist Christus, der Schöpfer des Alls! Alleluja, alleluja!



Haec dies, quam fecit Dominus:
exsultemus et laetemur in ea.
Lapidem, quem reprobaverunt aedificantes,
hic factus est in caput anguli:
a Domino factum est istud,
et est mirabile in oculis nostris!
Alleluja, alleluja!
Surrexit Christus, qui creavit omnia
et misertus est humano generi.


Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat:
da lasst uns frohlocken und fröhlich sein!
Der Stein, den die Bauleute verwarfen,
er wurde zu Eckstein:
Vom Herrn ward es vollbracht,
ein wunderbarer Anblick unseren Augen!
Alleluja, alleluja!
Erstanden ist Christus, der Schöpfer des Alls,
der Mitleid trug mit dem Menschengeschlechte.


Graduale des Messformulars vom Donnerstag in der Osterwoche (s. Schott-Volksmessbuch)

Donnerstag, 3. April 2014

Immerdar suchet Sein Angesicht!




Freude dem Herzen, das den Herrn sucht.
Suchet den Herrn, so werdet ihr stark,
immerdar suchet Sein Angesicht!

Preiset den Herrn, ruft an Seinen Namen,
macht kund seine Werke unter den Heiden!


Introitus der hl. Messe am Donnerstag nach dem 4. Fastensonntag (Psalm 104,3-4.1)



Bild: Porträt Jesu Christi als der Auferstandene; A.N. Mironov; Öl auf Leinwand; 2006; wikimedia

Freitag, 21. März 2014

Zum Welt-Down-Syndrom-Tag






Das Bild Gottes ist in jedem Menschen gegenwärtig.
(KKK 1702)



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Samstag, 15. März 2014

Verlorene Himmelssehnsucht

Von Pater Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

Es ist gar nicht so einfach, dem durchschnittlichen Menschen unserer Tage die himmlischen Freuden schmackhaft zu machen. Womit können wir ihn denn noch locken? Mit der ewigen Ruhe vielleicht, die unsere Liturgie für die Toten erbittet? Wohl kaum, denn damit verbindet sich für die meisten eher der Gedanke an unerträgliche Langeweile als die Ahnung höchsten Glückes. Welche Qual, sich irgendwo aufhalten zu müssen, wo „nichts los ist“! Action ohne Ende wäre da schon attraktiver.

Auch mit der verheißenen Gemeinschaft der Heiligen werden sich die meisten nicht recht anfreunden können. Hatte nicht schon Oscar Wilde angedeutet, dass die Gesellschaft in der Hölle interessanter sein müsse als die himmlische? Das Wort „Heilige“ lässt vor dem inneren Auge des modernen Menschen vermutlich eine Ansammlung entrückter Gestalten mit gefalteten Händen und in die Höhe gerichtetem Blick erstehen. Man fühlt sich recht unwohl bei der Vorstellung, die Ewigkeit mit solchen Wesen in einer Art jenseitigem Kloster verbringen zu müssen.

Und die visio beatifica, die von der Tradition der Kirche als die eigentliche Erfüllung und Beseligung der Erlösten bezeichnet wird; die beseligende Schau also, in der wir Gott sehen werden, wie Er ist (1 Joh 3,2), von Angesicht zu Angesicht (1 Kor 13,12)? Auch der Hinweis auf sie lässt wahrscheinlich nur wenige Herzen höher schlagen. Der Grossteil unserer Zeitgenossen, gewohnt an ein rasches und abwechslungsreiches Leben und Erleben, bringt nicht einmal Verständnis und geistige Kraft für das intensive und verweilende Betrachten einer Landschaft oder eines Kunstwerkes auf, geschweige denn für religiöse Beschaulichkeit. Information und Unterhaltung sind gefragt, nicht Kontemplation. Sinnbild für diese Mentalität ist das Verhalten vieler Menschen vor dem Fernseher: Die Bilderflut eines einzigen Filmbeitrags reicht ihnen nicht aus, deshalb „zappen“ sie beständig von einem Programm ins andere. Wie soll man unter solchen Voraussetzungen ein Verlangen nach der ewigen Anschauung Gottes erwarten?

Da sind die Paradiesesvorstellungen des Islam für viele weitaus ansprechender: leckere Speisen, schöne Frauen, Erfüllung aller sinnlichen Sehnsüchte... Ja, ein Schlaraffenland müsste uns im Jenseits erwarten; eine Welt mit Flüssen von Milch, Honig und Wein, mit Häusern aus Kuchen und mit gebratenen Hähnchen, die herumfliegen und auf Wunsch sogleich im geöffneten Mund des beglückten Menschen landen. Und für den Menschen des 21. Jahrhundert könnte das alles noch phantastisch erweitert werden. – Jedenfalls wirkt das ewige Ziel, das uns der christliche Glaube erhoffen heißt, gemessen an solchen Träumen ziemlich blass und wenig reizvoll.

Es stellt sich allerdings die Frage, wer die Schuld daran trägt. Wenn sich z.B. eine große Mehrzahl unserer Zeitgenossen stärker von den aktuellen Eintagsfliegen der Medienwelt als von den Gipfeln unserer Kultur angezogen fühlt: Ist das nicht eher dem geistigen Klima der Zeit und der Einstellung der Menschen als den Werken der herausragenden Dichter und Musiker anzulasten? Niemand wird ernsthaft bezweifeln, dass Bachs Matthäuspassion größere Herrlichkeiten und Kostbarkeiten bereithält als irgendein Hip-Hop-Song. Aber das musikalische Wunderwerk ist eben auch ungleich anspruchsvoller. Es setzt beim Hörer ein höheres Maß an Sensibilität und Hingabe voraus, es will erobert werden. Sollten im Bereich der Religion nicht vergleichbare Gesetze walten? Man muss davon ausgehen.

Somit liegt die Korrekturbedürftigkeit nicht bei der christlichen Lehre von der himmlischen Glückseligkeit, der beseligenden Gottesschau. Korrekturbedürftig ist vielmehr der heutige Mensch, der jeden Sinn für die Kontemplation, diese edle Begabung seiner Seele, verloren hat. Korrekturbedürftig ist eine Welt, die uns mit ihrem polierten Oberflächenglanz und hohlen Dauer-Entertainment zum Kult der Nichtigkeit und zum Haschen nach Wind (Pred 1,14) erzieht; die uns einredet, unser Gott sei der Bauch (Phil 3,19), und uns anleitet, ihm so zu huldigen, dass wir das Verlangen nach der künftigen Sättigung verlieren.

Welche Herausforderung stellt es gerade heute für die Kirche und ihre Verkünder dar, die Sehnsucht der Menschen nach dem Himmel neu zu wecken und sie für die Gottesschau zu bereiten! Die Aufgabe ist gewaltig, aber sie will angegangen sein. 



 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)


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Aus der Geheimen Offenbarung des Johannes (Apokalypse) 4:
Danach sah ich: Eine Tür war geöffnet am Himmel; und die Stimme, die vorher zu mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune klang, sagte: Komm herauf und ich werde dir zeigen, was dann geschehen muss. Sogleich wurde ich vom Geist ergriffen.
Und ich sah: Ein Thron stand im Himmel; auf dem Thron saß einer, der wie ein Jaspis und ein Karneol aussah. Und über dem Thron wölbte sich ein Regenbogen, der wie ein Smaragd aussah. Und rings um den Thron standen vierundzwanzig Throne und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern und mit goldenen Kränzen auf dem Haupt.

Von dem Thron gingen Blitze, Stimmen und Donner aus. Und sieben lodernde Fackeln brannten vor dem Thron; das sind die sieben Geister Gottes. Und vor dem Thron war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall. Und in der Mitte, rings um den Thron, waren vier Lebewesen voller Augen, vorn und hinten. Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler. Und jedes der vier Lebewesen hatte sechs Flügel, außen und innen voller Augen.

Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht, und rufen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung; er war und er ist und er kommt. Und wenn die Lebewesen dem, der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt, Herrlichkeit und Ehre und Dank erweisen, dann werfen sich die vierundzwanzig Ältesten vor dem, der auf dem Thron sitzt, nieder und beten ihn an, der in alle Ewigkeit lebt. Und sie legen ihre goldenen Kränze vor seinem Thron nieder und sprechen: Würdig bist du, unser Herr und Gott, Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht. Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen.
  
Brücke zum Himmel - Die Liturgie:


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Sonntag, 2. März 2014

Quinquagesima - Jubelt und frohlocket!




Jubelt Gott, ihr Lande all, dienet dem Herrn in Freuden!
Tretet frohlockend vor Ihn hin!
Wisset: Der Herr selbst ist Gott!
Und Er ist unser Schöpfer, nicht wir selber;
wir sind Sein Volk, die Schafe Seiner Weide.


Tractus zum Sonntag Quinquagesima in der Vorfastenzeit (Schott-Volksmessbuch)



Freitag, 28. Februar 2014

Frühlingsspaziergang

Nun sind sie nicht mehr zu übersehen, die ersten Frühlingsboten nach dem (fast) ausgefallenen Winter:



















Frühling

Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell?
Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell?
Und als ich so fragte, da murmelt der Bach:
»Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!«

Was knospet, was keimet, was duftet so lind?
Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind?
Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain:
»Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!«

Was klingelt, was klaget, was flötet so klar?
Was jauchzet, was jubelt so wunderbar?
Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug:
»Der Frühling, der Frühling!« — da wusst' ich genug!

Heinrich Seidel

Mittwoch, 29. Januar 2014

Die Freude der Frommen





Die Welt sucht die Frömmigkeit in Verruf zu bringen: sie malt sie mit einem griesgrämigen, faden Gesicht und redet von ihren angeblich weltschmerzlerischen Stimmungen, die für einen gesunden Menschen unausstehlich seien. In Wirklichkeit versichern uns nicht nur die Heiligen, aus denen der Geist Gottes spricht, sondern auch der göttliche Heiland selbst,  dass das religiöse Leben ein schönes, glückliches und liebenswertes Leben ist.

Die Welt sieht wohl, dass die Frommen nüchtern und enthaltsam sind, dass sie beten, dass sie Unrecht willig ertragen, dass sie gern den Kranken dienen, dass sie viel für Arme geben, dass sie die Aufwallungen des Zornes bekämpfen, dass sie ihre Leidenschaften unterdrücken, sich sinnliche Vergnügungen versagen und so manches auf sich nehmen, was dem natürlichen Menschen hart und peinlich ist. Aber die Welt sieht nicht das Innere, das Herz der Frommen, und dieses Innere strahlt eine milde Kraft des Frohsinns aus über all ihr Tun.


hl. Franz von Sales in seiner  Anleitung zum religiösen Leben "Philothea"


Heiliger Franz von Sales, bitte für uns!

Dienstag, 14. Januar 2014

Vaterfreuden


"Ich liebe es, Kinder zu taufen. Ich liebe es sehr! Jedes Kind, das geboren wird, ist ein Geschenk der Freude und der Hoffnung, und jedes Kind, das getauft wird, ist ein Wunder des Glaubens und ein Fest für die Familie Gottes."

Papst Franziskus am 12.01.2014 vor dem Angelusgebet auf dem Petersplatz







Weiteres zum Thema "Taufe":


Foto: Taufe Jesu; Gegenstück zur Kanzel in der Basilika der Benediktinerstiftes Ottobeuren; "Taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!" - An der gegenüberliegenden Kanzel heißt es: "Gehet und lehret alle Völker!" (vgl. Mt 28,19)

Dienstag, 31. Dezember 2013

Weihnachtspsalm des hl. Franziskus



1 Jubelt Gott, unserem Helfer, *
jauchzt dem Herrn, dem lebendigen und wahren Gott, mit Jubelklang.

2 Denn der Herr ist erhaben, *
ist furchtgebietend, ein großer König über die ganze Erde.

3 Denn der heiligste Vater im Himmel, unser König vor Ewigkeiten, hat seinen geliebten Sohn aus der Höhe gesandt, * und er ist geboren worden von der seligen Jungfrau, der heiligen Maria.

4 Er selbst hat zu mir gerufen: Mein Vater bist du, *
und ich will ihn einsetzen als Erstgeborenen, erhaben über die Könige der Erde.

5 An jenem Tag hat der Herr sein Erbarmen entboten, *
und in der Nacht erklang sein Lobgesang.

6 Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat, * an ihm laßt uns jauchzen und jubeln.

7 Denn das heiligste, geliebte Kind ist uns geschenkt und für uns geboren am Weg und in eine Krippe gelegt, * weil es keinen Platz hatte in der Herberge.

8 Ehre sei Gott, dem Herrn in der Höhe * und auf Erden Friede den Menschen guten Willens.

9 Freuen sollen sich die Himmel, und es juble die Erde; aufwalle das Meer in seiner Wogenfülle; * freuen soll sich die Flur und was auf ihr wächst.

10 Singt ihm ein neues Lied, * singt dem Herrn, ihr Lande all.

11 Denn groß ist der Herr und hoch zu loben, * furchtgebietend über alle Götter.

12 Bringt dem Herrn, ihr Völkerstämme, bringt dem Herrn Ruhm und Ehre, *
bringt dem Herrn den Lobpreis für seinen Namen.

13 Bringt eure Leiber dar und tragt sein heiliges Kreuz *
und folgt bis zum Ende seinen heiligsten Geboten.




 Mit Schriftstellenangaben:
1 Jubelt Gott, unserem Helfer (Ps 80,2 a), * jauchzt dem Herrn, dem lebendigen
und wahren Gott, mit Jubelklang (vgl. Ps 46,2 b).
2 Denn der Herr ist erhaben, * ist furchtgebietend, ein großer König
über die ganze Erde (Ps 46,3).
3 Denn der heiligste Vater im Himmel, unser König vor Ewigkeiten (Ps
73,12 a), hat seinen geliebten Sohn aus der Höhe gesandt, * und er ist
geboren worden von der seligen Jungfrau, der heiligen Maria.
4 Er selbst hat zu mir gerufen: Mein Vater bist du (Ps 88,27 a), * und
ich will ihn einsetzen als Erstgeborenen, erhaben über die Könige
der Erde (Ps 88,28).
5 An jenem Tag hat der Herr sein Erbarmen entboten, * und in der
Nacht erklang sein Lobgesang (vgl. Ps 41,9).
1 Vgl. die Übersetzung und Textgestaltung, in: Die Schriften (s. Anm. 1), 157f.
Weihnachtspsalm '
6 Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat, * an ihm laßt uns jauchzen
und jubeln (Ps 117,24).
7 Denn das heiligste, geliebte Kind ist uns geschenkt undfür uns geboren
am Weg und in eine Krippe gelegt, * weil es keinen Platz hatte in der
Herberge (vgl. Jes 9,6; Lk 2,7).
8 Ehre sei Gott, dem Herrn in der Höhe * und auf Erden Friede den
Menschen guten Willens (vgl. Lk 2,14).
9 Freuen sollen sich die Himmel, und es juble die Erde; aufwalle das
Meer in seiner Wogenfülle; * freuen soll sich die Flur und was auf
ihr wächst (Ps 95,11-12 a).
10 Singt ihm ein neues Lied, * singt dem Herrn, ihr Lande all (Ps 95,1).
11 Denn groß ist der Herr und hoch zu loben, * furchtgebietend über
alle Götter (Ps 95,4).
12 Bringt dem Herrn, ihr Völkerstämme, bringt dem Herrn Ruhm und
Ehre, * bringt dem Herrn den Lobpreis für seinen Namen (Ps
95,7-8 a).
13 Bringt eure Leiber dar und tragt sein heiliges Kreuz (vgl. Lk 14,27) *
undfolgt bis zum Ende seinen heiligsten Geboten (vgl. 1 Petr 2,21).

ziziert nach Leonhard Lehmann, Werne: Ein Psalm des heiligen Franziskus für die weihnachtliche Zeit


Bild: Giotto di Bondone (1267-1337), Cappella Scrovegni in Padua, Leben Christi-Zyklus: Geburt Jesu im Stall zu Betlehem

Freitag, 27. Dezember 2013

Laßt uns frohlocken: Jesus Christus vernichtet Sünde und Tod!

Kirchenväter und die Menschwerdung Gottes (8)
Leo der Grosse († 461): 1. Predigt auf Weihnachten (Sermo XXI)

Laßt uns frohlocken, Geliebteste; denn heute ist uns der Heiland geboren! Darf doch dort keine Trauer aufkommen, wo das Leben selbst zur Welt kommt, das die Furcht vor dem Tode benimmt und uns durch die Verheißung ewigen Lebens mit Freude erfüllt.

Niemand wird von der Teilnahme an dieser Jubelfeier ausgeschlossen, alle haben den gleichen Grund, in festlicher Stimmung zu sein; denn da unser Herr, der die Sünde und den Tod vernichtet, niemand findet, der ohne Schuld ist, so kommt er, um alle zu befreien. Es jauchze der Heilige, weil er sich der Siegespalme naht; es frohlocke der Sünder, weil ihm Verzeihung winkt, und neuer Mut belebe den Heiden, weil ihn das Leben ruft!

Denn nachdem sich die Zeit erfüllt, welche die unerforschliche Tiefe des göttlichen Ratschlusses dazu bestimmte, nahm der Sohn Gottes die Natur des Menschengeschlechtes an, das wieder mit seinem Schöpfer versöhnt werden sollte, damit der Teufel, der den Tod in die Welt gebracht, gerade durch die menschliche Natur, die er bezwungen hatte, wieder bezwungen würde.



Weitere Kirchenväter zum Thema:
Kirchenväter und Menschwerdung Gottes
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Bild: Stained glass windows in the Mausoleum of the Roman Catholic Cathedral of Our Lady of the Angels, Los Angeles, California; originally created in the 1920s for Saint Vibiana Cathedral, Los Angeles; wikimedia commons

Sonntag, 15. Dezember 2013

Veni, veni Emmanuel!


Veni, veni Emmanuel,
Captivum solve Israel,
Qui gemit in exilio,
Privatus Dei Filio.
Gaude! Gaude! Emmanuel,
Nascetur pro te, Israel!

Veni, veni, O Oriens;
Solare nos adveniens,
Noctis depelle nebulas,
Dirasque noctis tenebras.
Gaude! Gaude! Emmanuel,
Nascetur pro te, Israel!
Veni, veni Rex Gentium,
Veni Redemptor omnium,
Ut salvas tuos famulos
Peccati sibi conscios.
Gaude! Gaude! Emmanuel,
Nascetur pro te, Israel!
(Veni, Clavis Davidica!
Regna reclude caelica;
Fac iter tutum superum,
Et claude vias inferum.
Gaude! Gaude! Emmanuel,
Nascetur pro te, Israel!)

Veni, veni Adonai!
Qui populo in Sinai,
Legem dedisti vertice,
In maiestate gloriae.
Gaude! Gaude! Emmanuel,
Nascetur pro te, Israel!


Deutscher Text (teilweise anders als im Lateinischen):

O komm, o komm, Emmanuel,
nach dir sehnt sich dein Israel!
in Sünd' und Elend weinen wir
und flehn, und flehn hinauf zu dir.
Freu dich, freu dich, o Israel,
bald kommt, bald kommt Emmanuel!

O komm, du wahres Licht der Welt,
das unsre Finsternis erhellt!
Geh' auf, o Sonn, mit deiner Pracht,
vertreib' den Nebel und die Nacht
Freu dich, freu dich, o Israel,
bald kommt, bald kommt Emmanuel!

O komm, ersehntes Himmelskind,
und rett' uns von dem Fluch der Sünd!
Wir seufzen all in schwerer Schuld,
o bring uns deines Vaters Huld!
Freu dich, freu dich, o Israel,
bald kommt, bald kommt Emmanuel!

O komm, Erlöser, Gottes Sohn,
und bring' uns Gnad von seinem Thron!
Mit Davids Schlüssel niedersteig,
schließ auf, schließ auf das Himmelreich!
Freu dich, freu dich, o Israel,
bald kommt, bald kommt Emmanuel!

O komm, o komm, Gott Zebaoth,
mach frei dein Volk von aller Not!
Mit Jesses neuem Herrscherstab
treib weit von uns die Feinde ab!
Freu dich, freu dich, o Israel,
bald kommt, bald kommt Emmanuel!

Dienstag, 26. November 2013

"Die Freude des Evangeliums" - Apostolisches Schreiben von Papst Franziskus


Heute erschien das 1. Apostolische Schreiben von Papst Franziskus "Evangelii gaudium" (hier via kathtube im ausdruckbaren pdf.-Format).

"Lernen wir indessen von den Heiligen, die uns vorangegangen sind und die die jeweiligen Schwierigkeiten ihrer Zeit angepackt haben. Deswegen schlage ich euch vor, dass wir einen Moment innehalten, um einige Motivationen wiederzugewinnen, die uns helfen, sie heute nachzuahmen." (Evangelii gaudium Nr. 263)



Siehe auch:

Sonntag, 27. Oktober 2013

Dankt dem Vater mit Freuden für die Erlösung, die Vergebung der Sünden!

Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat!



Dankt dem Vater mit Freuden! Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. Durch Ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden.

Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in Ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch Ihn und auf Ihn hin geschaffen. Er ist vor aller Schöpfung, in Ihm hat alles Bestand.

Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat Er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in Ihm wohnen, um durch Ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch Sein Blut.


(Lesung zum Christkönigsfest, das im Vetus Ordo am letzten Sonntag im Oktober gefeiert wird: Kol 1,12-20)




Auch zum Christkönigsfest:

Samstag, 14. September 2013

Am Ende der Spaßgesellschaft?

9/11 am 10/10

Wir erinnern uns noch gut an die Ereignisse des 11. September 2001. Damals stand die Weltöffentlichkeit unter Schock. Es herrschte Einigkeit: „Nichts ist mehr so, wie es vorher war. Also kann es auch nicht weitergehen wie bisher.“ Weite Zustimmung fand die Formulierung des Schriftstellers Peter Scholl-Latour, der vom „Ende der Spaßgesellschaft“ sprach. Und der christliche Journalist Peter Hahne konnte mir seinem Buch „Schluss mit lustig. Das Ende der Spaßgesellschaft“ eine beachtliche Leserschaft erreichen.

„Spaßgesellschaft“ – diese Wortprägung hat die vorangegangenen Ausdrücke „Konsumgesellschaft“ und „Freizeitgesellschaft“ abgelöst. Insgesamt ist dasselbe Phänomen gemeint, doch „Spaßgesellschaft“ bringt die Sache besser auf den Punkt. „Freizeit“ konnte noch im Sinne des lateinischen „otium“ als „Muße“ verstanden werden, also als Freiraum für geisterfüllte und -erfüllende Betätigung und Kontemplation. „Spaß“ hingegen ruft ganz andere Gedanken wach. „Was wollen sie? Sie wollen: to live and to have a fun, gut leben und ihr Späßchen haben. Man wird Euch damit bedienen; mit Nahrung und Freizeitgestaltung, mit Kalorien und Kinos“, notierte schon in den Nachkriegsjahren der Staatsdenker Carl Schmitt.

Seit dem 11. September 2001 sollte die Spaßgesellschaft nun also am Ende sein. Beinahe hätte man es glauben können. Die perfekt inszenierte Betroffenheit über das Vorgefallene und die wirkliche Angst vieler vor neuem Terror raubte für Momente den Appetit auf spassige Häppchen. Aber wenig später war alles wieder wie gehabt. Der oberflächliche Schrecken war vergeklungen, die Verdrängungsmechanismen vertrieben die tiefersitzende Angst von der Bildfläche, das gewohnten Bedürfnis nach Fun behauptete sich neu. Dass dabei auch wirtschaftliche Interessen mit im Spiel waren, wer wollte das bezweifeln?

Also blieb alles beim Bisherigen. Zwar wurde und wird die Spaßgesellschaft gelegentlich durch spektakuläre Ereignisse, zuletzt die Bankenkrise, kurzzeitig in eine Angstgesellschaft verwandelt; denn Angst lauert ja unter der ach so lebenslustigen Oberfläche, stets bereit, zu gegebenem Anlass hervorzubrechen. Doch die räumliche und zeitliche Entfernung von katastrophalen Einbrüchen wirkt sich lindernd aus: Solange man nur andere, nicht sich selbst gefährdet sieht, findet man die Ruhe leicht wieder, und ansonsten heilt ja die Zeit alle Wunden. 

Welche Alternative hält der christliche Glaube dem Schaukeln zwischen Spass- und Angstgesellschaft entgegen? Und was sollte die Kirche als wirksame Therapie verkündigen? Dass sie auf den Plan gerufen ist, und zwar nicht als Komplizin der Spaßgesellschaft, sondern als Künderin der Wahrheit und des Heils, das ist ja klar. Doch mit welcher Botschaft?

Es kommen uns als Gegenentwurf zur Spaßgesellschaft vielleicht Ausdrücke wie „Zivilisation der Liebe“ oder – weniger klangvoll, dafür konkreter - „Verantwortungsgesellschaft“ in den Sinn. Der Nachteil solcher Entwürfe: Sie wollen die gegenwärtige Gesellschaft durch eine idealere ersetzen und müssen dafür den vielbeschworenen „Wandel des öffentlichen Bewußtseins“ bemühen. Doch wo lässt sich in den letzten Jahrzehnten ein allgemeiner Trend nach oben feststellen? Er gehört dem Wunschdenken, nicht der Realität an.

Soziale Utopien passen ohnehin nicht zu einer Religion, die um die Verwundung der Menschennatur weiß, an die Erlösung durch den Gekreuzigten glaubt und von Ihm allen Segen erhofft. Es mag ja sein, dass man heute sogar innerkirchlich als Ketzer abgestempelt wird, wenn man weniger auf den Dialog zwischen den Religionen als vielmehr auf die Kraft der Wahrheit und der Gnade setzt. Aber so entspricht es nun einmal der Heiligen Schrift: Noch immer ist den Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, in dem sie gerettet werden könnten, als der Name Jesus (vgl. Apg 4,12). Daran wird sich auch zukünftig nichts ändern.

Weil sie realistisch ist, wendet sich die Kirche weniger an „die Gesellschaft“ als an den Einzelmenschen. Ihn ruft sie heraus aus dem alten Babylon in das neue Jerusalem. Sie fordert seine Abkehr von den Götzen, den „stummen“ (vgl. 1 Kor 12,2) ebenso wie den lautstarken, geschwätzigen, plärrenden. Damit der Mensch seine unterschwellige oder beklemmend hervortretende Lebensangst besiege, heißt sie ihn das Tor zur Stadt Gottes durchschreiten. Über diesem steht zwar, nicht sehr einladend, geschrieben: „Umkehr und Buße“. Dahinter aber tut sich weit die Freiheit auf.

So ergibt sich eine Forderung, die den Grundsätzen der Spaßgesellschaft entgegengesetzt ist: Vertausche den Spaß durch Umkehr und Buße, und du wirst anstelle der bisherigen Angst bleibende Freude empfangen! Menschen solcher Freiheit und Freude bilden die lebendigen Bausteine einer höheren Gemeinschaft, die nicht von unten, aus dem Begehren des Fleisches oder aus menschlichem Wollen, sondern aus Gott stammt (vgl. Joh 1,13). Sie bleibt, wenn die Spaßgesellschaft schon längst unter den Trümmern ihrer einstürzenden Tempel begraben sein wird.



P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad


Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)
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