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Samstag, 8. März 2014

Die Heilige Messe: Teil der himmlischen Liturgie


In einer ganz bemerkenswerten Ausarbeitung befasst sich Peter Stephan, Professor für Architekturtheorie in Potsdam und Dozent an der Baronius-Akademie Berlin, in der Ausgabe der Una Voce-Korrespondenz /4/2013 mit der Liturgie der katholischen Kirche und speziell mit der Bedeutung des liturgischen Ornats. Bevor er sich den tiefen Gedanken zur symbolträchtigen Bekleidung des Priesters bei der Liturgie widmet, gibt er eine kleine Einführung über das Wesen des heiligen Messopfers und das Missverstehen der Liturgie. Unter anderem schreibt er:

Nach katholischem Verständnis feierte Christus beim sogenannten Letzten Abendmahl nicht nur das jüdische Pascha-Fest, sondern machte auch sich selbst zum Opferlamm. Im Brechen des Brotes und in der Darbringung des Weines nahm Er Seinen Tod vorweg (1). Er setzte Sein Blut, das Er am Holz des Kreuzes vergoss, mit dem Blut gleich, mit dem Mose beim allerersten Pascha-Fest die Türpfosten der Israeliten hatte bestreichen lassen. Damals hatte das Opferblut das Gottesvolk vor der Versklavung durch den Pharao und vor der Rache des Würgeengels bewahrt. Nun sollte es die Welt aus der Knechtschaft der Sünde und aus den Banden des Todes erretten.

Anders als das jüdische Pascha-Fest und die protestantische Abendmahlfeier, die an ein einmaliges, in der Vergangenheit liegendes Ereignis erinnern, hat das katholische Messopfer eine viel weitere Dimension. Es vergegenwärtigt das Kreuzesopfer im Hier und Heute.

Darüber hinaus bestätigt es den Bund, den Gott mit Abraham geschlossen und durch Christus auf ewig erneuert hat. Durch die damit einhergehende Erneuerung der menschlichen Natur und die Versöhnung des Menschen mit Gott wird die Vollendung der Schöpfung am Ende der Zeiten vorweggenommen. Darum versteht sich die Messe auch als einen Teil der himmlischen Liturgie. Sie erfüllt die Menschen mit dem Geist Gottes, erhebt die Herzen in die Höhen des Himmels und macht so die heilige Versammlung zu einem Abbild des Ewigen Jerusalem, in dem die Menschen zusammen mit den  Chören der Engel Gott in seiner Herrlichkeit anbeten.
Der gesamte Artikel ("Ein ästhetisches Manifest - Keine Angst vor der Pracht!") befindet sich in der UVK-Ausgabe 4. Quartal 2013, S. 349-376, sowie z. Teil online auf der Internet-Seite "Summorum pontificum" hier!


Prof. Dr. Peter Stephan ist ebenfalls Referent bei der 16. Kölner Liturgischen Tagung, die vom 02.-05.April 2014 in Herzogenrath stattfindet.


Weiteres zum Thema "Göttliche Liturgie":



Foto: Wieskirche; privat

Montag, 1. Juli 2013

Die Geburt der Kirche aus dem Herzen Jesu

Am 1. Juli feiert die Kirche nach dem Kalender des Vetus Ordo (der älteren Form) des Römischen Messritus das Fest des kostbarsten Blutes unseres Herrn Jesus Christus, welches in der neuen Messordnung dem Fronleichnamsfest zugeordnet wurde.

Evangelium vom Fest des Kostbaren Blutes:
Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag.10 Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus. Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. (Joh 19,30-35)
"Durch die Durchbohrung der Seite des Herrn wurde die Kirche auf mystische Weise geboren und die heiligen Sakramente. Die Verwendung dieses Evangeliums, welches die Geburt der Kirche beschreibt, zeigt also, dass das Fest des Kostbaren Blutes von großer Bedeutung für die Gesamtkirche und ihr sakramentales Leben ist." (aus "Die Stimme des Kostbaren Blutes", Sr. Michaela-Josefa Hutt)


Pius XII. sagt zur Geburtsstunde der Kirche:
Aus dem verwundeten Herzen des Erlösers also ist die Kirche, die Handreicherin des Blutes der Erlösung, geboren, und aus demselben ist die Gnade der Sakramente, aus der die Kinder der Kirche das übernatürliche Leben schöpfen, überreich geflossen, wie wir in der heiligen Liturgie lesen: „Aus der Herzenswunde wird die Christus verbundene Kirche geboren ... Der Du aus dem Herzen Gnade sich ergießen lässest.“ [1]

Über die Bedeutung dieses Sinnbilds, das auch den alten Vätern und Schriftstellern der Kirche nicht unbekannt war, schreibt der Doctor Communis (hl. Thomas), wie als Widerhall ihrer Worte: „Aus der Seite Christi floß das Wasser zur Waschung, das Blut aber zur Erlösung. Und darum gehört das Blut zum Sakrament der Eucharistie, das Wasser aber zum Sakrament der Taufe; diese hat jedoch ihre reinwaschende Kraft aus der Kraft des Blutes Christi.“ [2]


[1] Hymnus zur Vesper am Fest des Heiligsten Herzens Jesu.
[2] Sum. Theol. III, q. 66, a. 3m, in: ed. Leon., vol XII, 1906, p. 65.

aus Pius XII., Enzyklika "Haurietis aquam" vom 15. Mai 1958 


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Dienstag, 4. Juni 2013

Der wahre Leib und das wahre Blut Christi... Zweifle nicht!



Dass in diesem Sakrament der wahre Leib und das wahre Blut Christi ist, ,,kann man nicht mit den Sinnen feststellen“, sagt der heilige Thomas, ,,sondern nur durch den Glauben, der sich auf die Autorität Gottes stützt. Im Kommentar zu Lukas 22, 19 ,Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird‘, sagt Cyrill deswegen: Zweifele nicht, ob das wahr ist, sondern nimm vielmehr gläubig die Worte des Erlösers an, der nicht lügt, weil er die Wahrheit ist“ (vgl. Summ. Theol. III, q. 75, a. 1 c.).
aus der Enzyklika "Mysterium fidei" von Papst Paul VI. (1965); Nr. 18
 




Montag, 31. Dezember 2012

Eucharistie und Menschwerdung (2)

Fortsetzung von hier: Teil 1

Als das Wort in die Welt kam und "Fleisch annahm", hatte es nicht nur die Absicht, ein ähnliches Leben wie unseres zu führen, sondern auch, dieses Fleisch für das Leben der Welt hinzugeben; deshalb findet die Fleischwerdung ihre Erfüllung in der Eucharistie.

Die Eucharistie schenkt der Menschwerdung eine Dimension, die die einfache Tatsache des Kommens Christi im Rahmen seines irdischen Daseins nicht haben könnte. Sie erlaubt dem Fleisch des Gottessohnes, all jene zu erreichen, die in ihrem Menschenleib dazu berufen sind, an der Gotteskindschaft Anteil zu haben und als Kinder Gottes zu leben. Sie bietet die verwandelnde Kraft des Fleisches Christi in ihrem höchsten Grad an, nämlich so, wie sie in der umfassenden Entfaltung der Gnade im Leben des Menschen umgesetzt werden muss.

Das ist eine Antwort auf das Bedauern der Menschen, die den unermesslichen Wert der Menschwerdung verstehen, diesen einzigartigen Augenblick der Menschheitsgeschichte aber nicht erleben konnten. Wer nach dem Tod Christi geboren wurde, konnte ihn ja nicht mehr persönlich kennenlernen.




Jesus selbst hat die Jünger auf ihre Bevorzugung hingewiesen: "Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören" (Mt 13,16). Man hätte denken können, dass dieses Glück nur denen zuteil wurde, die zur Zeit Jesu in Palästina lebten. Statt dessen schließen diese Worte keineswegs aus, dass auch spätere Generationen dieses Glück haben können, denn es wird auch all jenen zuerkannt, die in der Vergangenheit auf den Messias gewartet haben und ihm nicht begegnen konnten: "Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört" (Mt 13,17).

Selbstverständlich haben die nach Christus Geborenen nicht das den Aposteln gewährte Privileg, die sichtbare Gegenwart des Erlösers zu erleben; sie können nicht dieselbe Erfahrung machen, die ganz einzigartig und auf eine kurze Epoche der Geschichte beschränkt war, nämlich die Erfahrung der menschlichen Nähe des Sohnes Gottes.

Aber die Sinneswahrnehmung der Apostel enthielt durchaus auch eine spirituelle Erfahrung: Das Glück bestand nicht nur darin, Jesus zu sehen und ihn zu hören, sondern auch darin, in ihm den Gottessohn zu erahnen, der zum Glauben aufrief. Die Augen, die sahen, und die Ohren, die hörten, waren die der Gläubigen, die ihm gefolgt waren.

Diese höhere Seligkeit auf der Ebene des Glaubens wird all jenen angeboten, die in Christus den zu uns gekommenen Gottessohn erkennen. Sie wird angeboten durch die Offenbarung des Evangeliums, das uns die Wahrheit der Menschwerdung konkret lehrt, besonders aber durch die Eucharistie, in der das Geheimnis des menschgewordenen Wortes sich offenbart und immer neu aktualisiert wird.

Die Eucharistie erlaubt den Gläubigen, die Gegenwart Christi so zu erfahren, wie damals die Zeitgenossen Jesu dazu aufgefordert wurden. Sie gibt ihnen die Chance, mit den Augen des Glaubens den Leib und das Blut Jesu in einem sichtbaren Zeichen zu sehen.

Was die spirituelle Aufnahme dieser Gegenwart betrifft, so erhalten die Christen aller Zeiten das Privileg, das den Zeitgenossen Jesu gewährt wurde, durch die Eucharistie. Sie erleben das Glück der innigsten Verbindung mit dem menschgewordenen Sohn.


aus: Eucharistie - Sakrament des Neuen Lebens, hrsg. v.d. Theolog.-Histor. Kommission für das Hl. Jahr 2000; Verlag Schnell und Steiner Regensburg AD 1999; S. 18/19; (s. Quellen) 


(Hervorhebungen durch Fettdruck von FW)  
Foto: Saint Brigid of Kildare Church (Dublin, Ohio); Nheyob, wikimedia commons

Sonntag, 30. Dezember 2012

Eucharistie und Menschwerdung (1)


Die Eucharistie ermöglicht uns ein konkreteres Verständnis der Bedeutung und des Wertes der Menschwerdung. Die Gegenwart des Leibes und Blutes Christi, die von den Worten der Konsekration verkündet und als "Geheimnis des Glaubens" begangen wird, führt uns zur Realität der Menschwerdung selbst zurück; diese Realität nahm der Gottessohn als seine eigene, menschliche Wirklichkeit an.

Das Herabsteigen Gottes vom Himmel, um Mensch zu werden und ein menschliches Dasein zu führen, wird in der Eucharistie nachvollzogen. Beim Aussprechen der Worte "Das ist mein Leib", "Das ist der Kelch mit meinem Blut" macht sich der Sohn Gottes, in dessen Namen diese Worte gesprochen werden, auf der Welt gegenwärtig in dem Fleisch, das er seinerzeit von seiner Mutter Maria erhalten hatte. Die Eucharistie aktualisiert die Menschwerdung immer aufs neue.

Die Verbindung zwischen Menschwerdung und Eucharistie wird im Johannesevangelium besonders deutlich. Der Prolog zu diesem Evangelium stellt uns das Wort vor Augen, das Fleisch wurde (vgl. 1,14); dann zitiert der Evangelist die Worte Jesu in seiner Ankündigung der Eucharistie: "Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt" (6,51). 

Der Begriff "Fleisch" zur Bezeichnung zuerst der Menschwerdung und dann der Eucharistie ist kennzeichnend. Es scheint, dass Jesus selbst diesen echt semitischen Begriff während des Letzten Abendmahles verwendete. Später wurde er im Griechischen mit "Leib" übersetzt. Die Jünger hörten Jesus sagen: "Das ist mein Fleisch". Das Fleisch ist eng mit dem Begriff Fleischwerdung verbunden und legt eine enge Verknüpfung zwischen dem Geheimnis des Kommens Christi in diese Welt und dem Geheimnis der Fleischwerdung nahe.


aus: Eucharistie - Sakrament des Neuen Lebens, hrsg. v.d. Theolog.-Histor. Kommission für das Hl. Jahr 2000; Verlag Schnell und Steiner Regensburg AD 1999; S. 17f; (s. Quellen)

(Hervorhebeungen durch Fettdruck von FW)


Fortsetzung: 
Eucharistie und Menschwerdung (2)


Weiteres zum Thema Inkarnation
Ein Kind ist geboren!



Foto: Altar mit Krippe, Pfarrkirche Opfenbach, © FW

Sonntag, 1. Juli 2012

Fest des kostbarsten Blutes unseres Herrn Jesus Christus


Herr, Du hast uns mit Deinem Blute erkauft aus allen Stämmen, Sprachen, Völkern und Nationen, und hast uns zum Königreiche gemacht für unsern Gott. 


Des Herrn Barmherzigkeit will ich besingen ewiglich, will von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Munde Deine Treue künden!


Geh. Offenb. 5,9-10 und Psalm 88,2


Introitus zum Fest des kostb. Blutes unseres Herrn Jesus Christus (1. Juli)

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. (Joh 6,53-57)

Dienstag, 9. August 2011

Faszinosum Liturgie: GOTT ist da

Liturgie muss aber faszinieren, damit die Mitfeiernden spüren: Gott ist da. Vom Gottesdienst der Christen sollte gelten, was Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther schreibt: Ein Ungläubiger soll vom Gottesdienst der Christen buchstäblich gepackt sein, „und so wird er sich niederwerfen, Gott anbeten und ausrufen: Wahrhaftig, Gott ist bei euch!“ (1 Kor 14,21)

Bild: Joseph Shaw, Hl.Messe in England, 23.06.2011
Wir müssen uns das einmal klar machen: Gott braucht unsere Gottesdienste nicht. Aber wir brauchen den Dienst Gottes für uns und zum Heil der ganzen Welt. Erfassen wir eigentlich, was das heißt, dass Gott uns Menschen dient? Er dient uns, wie eine Mutter ihren kleinen Kindern dient, sie nährt, pflegt und auch manche Nacht an ihrem Bett wacht. In jeder heiligen Messe schenkt uns Gott den eingeborenen Sohn, damit wir durch ihn leben.

Der Vater schenkt uns seinen Sohn in unsere Hostienschale und in den Kelch hinein, damit der Leib und das Blut des Herrn in der Feier der hl. Eucharistie für die ihn Empfangenden zur „Arznei der Unsterblichkeit“ und zum „Gegengift gegen den Tod“ werde, wie schon in der Frühzeit des Christentums der Hl. Ignatius von Antiochien die eucharistischen Gaben bezeichnet hat.

Bischof Heinz Josef Algermissen in einem Beitrag im Fuldaer Bistumsblatt "Bonifatiusbote".
Den ganzen Text finden Sie HIER.

(Hervorhebungen durch Administrator)

Sonntag, 31. Juli 2011

Herz, erleuchtet von der Gnade des Hl. Geistes


 "Im demütigen Zeichen von Brot und Wein, wesensverwandelt in seinen Leib und in sein Blut, geht Christus als unsere Kraft und unsere Wegzehrung mit uns und macht uns für alle zu Zeugen der Hoffnung.


Wenn angesichts dieses Geheimnisses die Vernunft ihre Grenzen erfährt, erahnt das von der Gnade des Heiligen Geistes erleuchtete Herz, wie man sich ihm nähert und sich in Anbetung und grenzenloser Liebe darin versenkt."

aus der Enzyklika Ecclesia de Eucharistia (17. April 2003), sel. Papst Johannes Paul II.


(Hervorhebungen durch Administrator)
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